Music From The Heart von Iwa (If you listen, you'll discover the truth) ================================================================================ Kapitel 12: Loss, Losing and Lost --------------------------------- Titel: Music From The Heart Autor: Iwa Teil: 12/? Genres: AU, Drama, Romantik, Shounen-Ai Pairing(s): Inui x Renji x Kaido / Andeutungen auf Tezuka x Fuji, Oishi x Eiji und Sanada x Yukimura und noch zwei weitere XD Warnings: Shounen-Ai + Threesome A/N: WICHTIG!! Bitte schaut noch einmal in Kapitel 11, in das sich nämlich ein böser Fehler geschlichen hat! Es geht um die Szene mit Renji und Kaido am Schultor, also guckt einfach kurz noch mal nach, ja? >_< „Nya, gehst du schon wieder weg?“, fragte Kikumaru, als Kaido am Donnerstag wieder einmal nach dem Unterricht aufs Schultor zusteuerte. Diesmal blieb der Schwarzhaarige stehen, drehte sich um und verbeugte sich leicht. „Fshuu... Tut mir Leid. Heute noch. Morgen komme ich wieder, versprochen... Eiji.“ Der Ältere blies die Wangen auf und stemmte die Hände in die Hüften. Er verstand nicht, was das andauernd sollte, aber scheinbar war es Kaido ja wichtig, also ließ er ihn gehen, außerdem hatte er ihn 'Eiji' genannt. „Aber wenn du morgen nicht da bist, gibt es Prügel!“, rief Kikumaru und grinste. Kaido nickte und verschwand dann. Heute kam er später als sonst bei der Mauer an. Er hatte auf dem Weg noch etwas Wichtiges besorgen müssen. Kirihara unterbrach sein Spiel kurz, als er Kaido kommen sah. Er schnaubte. „Was machst du denn hier? Bei dir ist doch bestimmt wieder alles klar.“ Kaido stellte wie gewöhnlich seine Tasche ab, setzte sich diesmal aber nicht. „Was meinst du, fshuu...?“, fragte er. Es war für ihn immer etwas ungewohnt ohne jegliche Begrüßung ins Gespräch ein zu steigen, doch bei Kirihara ließ sich das wohl nicht vermeiden. „Keh.“ Der Wuschelkopf begann wieder zu spielen. „Du warst gestern nicht da, also werden sich deine Probleme wohl geklärt haben.“ Kaido zischte erneut. Der Kleinere hatte doch keine Ahnung, wovon er redete, aber darüber wollte er jetzt nicht mit ihm diskutieren. Kaido holte etwas aus seiner Tasche, den Satz von Kirihara ignorierend, und reichte ihm das Paket. Der Sitzende nahm es entgegen, verwundert über diese merkwürdige Wendung. „Fshuu...“ Kaido holte Luft, er hoffte, dass er sich jetzt nicht versprechen würde. „Du hast es wahrscheinlich nicht gewollt, aber... fshuu... du hast mir trotzdem sehr geholfen in der letzten Woche. Ich werde ab heute nicht mehr herkommen, deshalb... wollte ich 'Danke' sagen fshuu...“ Kirihara schaute auf den Manga in seinen Händen. Kaido hatte den ganzen Mittwochnachmittag und Abend darüber nachgedacht, was er seinem ungewollten Seelenklempner geben konnte, hatte sogar extra noch seinen Bruder zur Beratung gezogen, der glücklicherweise auch Mangas las und ihm prompt helfen konnte. Kirihara schnaubte. „Wenn du meinst.“ Dennoch konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Kaido wollte sich gerade endgültig verabschieden, als ihm jemand auf die Schulter tippte. In der kurzen Sekunde, in der er sich umdrehte, erinnerte er sich daran, wie Yukimura ihm auf die Schulter getippt hatte, als dieser ihm die Noten gegeben hatte. Ein Lächeln begrüßte ihn. Kaido war verwirrt. Eigentlich hätte sein Senpai noch bei den Proben sein sollen. Der Blauhaarige verbeugte sich kurz in Richtung Kirihara, der sich, erstaunlicherweise, ebenfalls leicht verbeugte. Yukimura deutete etwas mit den Fingern an, es war keine Gebärdensprache, da war sich Kaido sicher. Er hatte keine Probleme zu verstehen, was ihm der Ältere sagen wollte, glaubte er jedenfalls. 'Ich möchte mit dir reden.' Kaido nickte und nahm seine Tasche. Dann drehte er sich noch mal zu Kirihara. „Fshuu... Danke für alles.“ Der Kleinere schnaubte nur und erwiderte nichts. Kaido zuckte mit den Schultern, das war eben Kiriharas Art. Dann folgte Kaido Yukimura, der zielstrebig auf etwas zugingen zu schien. Nur kurze Zeit später fand sich Kaido vor einem Café wieder. Langsam begann er wirklich sich zu wundern, ob er etwas Besonderes an sich hatte, weshalb ihn die Leute immer wieder in Cafés entführten. Drinnen setzten sie sich an einen Tisch. Beide bestellten sich ein Glas Wasser. Nachdem der Kellner weg war, holte Yukimura seinen kleinen Block aus der Tasche und begann zu schreiben. 'Ich will nicht, dass du einen Fehler begehst.' Der Schwarzhaarige schaute lange auf den Zettel. Das verstand er nicht. Er versuchte im Gesicht des Älteren eine Antwort zu finden, doch stattdessen erwartete ihn dort ein völlig ernster Blick. Kein Lächeln. Yukimura nahm den Zettel wieder an sich. 'Du und ich, wir sitzen im selben Boot. Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen.' Das machte Kaido immer noch nicht wirklich schlauer. „Fshuu... Senpai, ich glaube, ich verstehe nicht...“, sagte er vorsichtig. Yukimura nickte. Wieder schrieb er etwas auf. 'Du begehrst etwas, dass du nicht bekommen kannst.' Der Jüngere wurde rot, als er das las. Yukimura wusste also davon. Diesmal schüttelte der Blauhaarige den Kopf. 'Du brauchst dich nicht schämen. So etwas ist menschlich. Mir geht es genauso. Aber ich bitte dich, bleibe vernünftig.' Yukimura setzte kurz ab beim Schreiben. Er überlegte, wie er das Nächste am Besten formulieren konnte. 'Handele nicht nach deiner Begierde. Mach keinen Fehler, der zerstören könnte, was dir wichtig ist. Ich weiß, Zurückhaltung ist schwer, ich kämpfe seit Jahren damit, du musst auch lernen dich zu beherrschen. Mach so etwas Wundervolles nicht egoistischer weise kaputt.' Auch diesmal schaute der Gitarrist lange auf den Zettel. Es fiel ihm schwer das zu lesen. Yukimura hatte völlig Recht, das war ihm klar, dennoch kam die Bitte viel zu spät. Der Ältere bemerkte die Reaktion Kaidos. Kaido starrte auf den Zettel, abwägend, ob er sich vielleicht seinem Senpai anvertrauen sollte. Er wusste sowieso Bescheid. Aber war das wirklich eine gute Idee? Er holte gerade Luft, da legte ihm Yukimura einen Finger auf die Lippen. 'Geh von hier an vorwärts.' ---- Kaido eilte über den Schulhof zum Gebäude der Mittelstufe. Er hatte nach dem Unterricht etwas länger bleiben müssen, da er mit einem Lehrer noch über eine Aufgabe sprechen wollte. Jetzt musste er sich beeilen, um rechtzeitig zur Probe zu kommen. Auf halbem Weg blieb er stehen. Nicht weit entfernt standen Sanada und Yukimura, der ebenfalls noch nicht bei den Proben war. Kaido wurde ein wenig rot, als er den Blauhaarigen sah und sich dadurch an das gestrige Gespräch erinnerte. Der Schwarzhaarige stellte wie immer die Harfe ab, als er merkte, dass sein Freund nichts machte. „Was ist, Yukimura?“, fragte er. Es war ihm unangenehm zu reden, wenn der andere es nicht tat, aber der Kleinere hatte ihn darum gebeten. Yukimura lächelte geheimnisvoll. Dann öffnete er seine Tasche und holte etwas heraus. Sanada staunte, als der Jüngere ihm zwei Päckchen in die Hand drückte. Yukimura wartete, bis Sanada wieder zu ihm guckte. Schnell machte er einige Bewegungen mit den Händen. 'Alles Gute zum Geburtstag.' Sanada konnte es nicht verhindern, dass seine Mundwinkel etwas zuckten. Er hatte schon fast gedacht, dass Yukimura seinen Geburtstag vergessen hatte, weil er den ganzen Tag noch nichts angedeutet hatte, auch wenn er das nicht wirklich glauben konnte. Eigentlich war ihm der Geburtstag auch egal, aber da Yukimura jedes Jahr daran dachte und ihm etwas schenkte, freute er sich immer wieder darauf. „Vielen Dank, Yukimura“, sagte er höflich und verbeugte sich leicht. Der Kleinere lächelte nach wie vor, doch irgendwie schien er auf etwas zu warten. Sanada konnte schon ahnen, was fehlte, aber er war sich nicht sicher, ob das in Ordnung war. Letztendlich tat er es doch. Er zog Yukimura an sich und umarmte ihn unsicher. Kaido konnte sich irren, aber es wirkte, als wenn Yukimura rot wurde, doch immerhin sah er zufrieden aus. Kaido zischte und ließ den Beiden dann lieber ihre Privatsphäre. Während der Proben konnte es sich Kaido nicht verkneifen ab und zu zu Yukimura zu schauen, der diesmal noch glücklicher als sonst zu sein schien. Dennoch bemerkte der Schwarzhaarige, dass die Gesichtszüge des Harfenspielers zwischendurch immer kurz traurig wirkten. Es wunderte aber nicht mehr, er wusste ja, wo das Problem lag. ---- Alle anderen verließen bereits den Raum, als Kaido immer noch da stand und auf Yanagi wartete, dem er ja heute bei etwas helfen sollte. Plötzlich fiel ihm ein, dass er Inui gar nicht Bescheid gesagt hatte, dass er heute das Gesangstraining verpassen würde. Doch genau in dem Moment tauchte der Geigenspieler neben ihm auf und sagte: „Keine Sorge, ich habe mit Sadaharu schon alles geklärt.“ Kaido hoffte, dass man nicht gemerkt hatte, wie er sich erschrocken hatte. Er zischte. „Fshuu... Vielen Dank, Senpai.“ Dann tauchte auch noch Inui neben Yanagi auf. Kaido zuckte zusammen. Mussten denn ausgerechnet beide diese Angewohnheit haben? „Bis nachher, Renji“, sagte Inui und küsste seinen Freund. Zu Kaidos Leidwesen genau auf den Mund. Der Schwarzhaarige wurde rot. Sie hätten wirklich warten können, bis er aus dem Raum war. Inui drehte sich zu Kaido. Dieser verbeugte sich tief, um das dunkler werdende Rot auf seinen Wangen zu verdecken. „Bis Montag, Senpai... Fshuu.“ Der Größere nickte. „Bis nächste Woche.“ In Kaidos Ohren klangen die Worte freundlich. Vielleicht hatte ihm der Brillenträger seinen dummen Ausrutscher ja verziehen. Hoffentlich! Dann konnte er seinem Senpai endlich wieder ins Gesicht sehen ohne sich zu Tode zu schämen. „Lass uns gehen, Kaido-kun.“ Auf einmal stand Yanagi bereits an der Tür. Kaido nickte und lief zu ihm. „Bis nachher, Sadaharu“, verabschiedete sich der Braunhaarige und verschwand dann mit dem Zweitklässler aus dem Raum. Dieser ging schweigend neben Yanagi her. Er war sich nicht sicher, ob er seinen Senpai fragen sollte, wohin sie gingen. Normalerweise hätte er sich darüber nicht so einen Kopf gemacht und einfach gefragt, aber mit Yanagi wollte er es sich nicht verscherzen, nachdem sie sowieso schon ein merkwürdiges Verhältnis hatten. Schneller als Kaido geglaubt hatte, waren sie am Ziel angekommen. Zu Kaidos Erleichterung war es kein Café, das hieß, dass Yanagi wohl nicht vorhatte ein möglicherweise zu persönliches Gespräch mit ihm zu führen, sondern, dass er ihm wirklich nur einen Gefallen tun sollte. Kaido schaute das Geschäft an. Ein Geschäft für Pianos und Flügel?! „Komm rein“, sagte Yanagi, der Kaido die Tür offen hielt. Der Schwarzhaarige betrat den Laden. „Ich suche ein Geburtstagsgeschenk für Sadaharu“, erklärte Yanagi plötzlich und überraschte Kaido damit. Komisch, Yukimura hatte ihn doch um denselben Gefallen gebeten. Zufälle gab's. „Da du dich für Musik interessierst und Sadaharu ganz gut kennst, dachte ich mir, du könntest mir beim Aussuchen helfen.“ „Fshuu...“ Kaido wusste nicht direkt, was er dazu sagen sollte, aber den Gefallen würde er seinem Senpai auf jeden Fall tun, schließlich hatte er es versprochen. Yanagi schritt durch die Gänge. Kaido schaute sich die Modelle an. Alles kleine, kompakte Klaviere. „Aufgrund meines Budgets kann ich mir natürlich nicht das beste Klavier leisten, erstrecht keinen Flügel. Ich denke, wir werden trotzdem etwas finden.“ „Fshuu... Weiß Inui-senpai davon?“ Yanagi beschaute gerade ein Modell genauer. „Nein. Ich habe das Geld hinter seinem Rücken gespart.“ Kaido konnte es nicht verhindern, dass er grinsen musste bei der Vorstellung wie Inui und Yanagi heimlich Geld für den Anderen sparten und es an den unmöglichsten Orten versteckten. Wobei Yanagi vielleicht klug genug gewesen war es auf ein Sparbuch ein zu zahlen. „Ich verstehe.“ Danach stellte Kaido keine Fragen mehr, er wollte sich nicht zu sehr in das Privatleben anderer Leute einmischen. Stattdessen begutachtete er eifrig Klaviermodelle mit Yanagi. Sie diskutierten über die verschiedenen Stücke, ziemlich lange sogar, bis sie zum Schluss zu einem Ergebnis kamen. Yanagi regelte den Kauf und die Lieferung. Kaido hörte, wie der Ältere das Lieferdatum vom 3.6. nannte. Das musste wohl Inuis Geburtstag sein. Vielleicht sollte er dem Brillenträger auch etwas schenken? Yanagi und Kaido verließen das Geschäft. „Vielen Dank für deine Hilfe, Kaido.“ Der Kleinere verbeugte sich. „Kein Problem, Senpai.“ „Ich bringe dich noch nach Hause“, entschied Yanagi und ging los. Kaido wollte zuerst protestieren, das war wirklich nicht nötig, ließ es dann aber lieber. Was ihn allerdings verwunderte, war, dass Yanagi genau zu wissen schien, wo er wohnte. Kaido schwieg die ganze Zeit. Sein Gewissen nagte an ihm. Es hatte sich vorhin schon gemeldet, während sie noch im Laden gewesen waren, nur war es jetzt viel stärker. Er war ein ehrlicher Mensch und hasste es zu lügen. Sein Gewissen riet ihm Yanagi zu sagen, was er getan hatte, doch Kaido war sich nicht sicher. Dennoch würde er sich gerne entschuldigen. Wahrscheinlich würde Yanagi ihn danach hassen, wenn er es nicht sowieso schon von Inui wusste, aber es war Kaido zu unangenehm es einfach so zu belassen. „Yanagi-senpai, ich habe Inui-senpai geküsst“, sagte er gerade heraus, bevor er es sich hätte anders überlegen können. Yanagi ging ruhig weiter. „Das weiß ich, Kaido.“ Der Schwarzhaarige zischte leise. Natürlich hatte Inui seinem Freund davon erzählt. „Aber ich werde mir daraus nichts weiter machen“, sprach Yanagi weiter. Er blieb stehen, hob seine linke Hand und deutete auf den Ring an seinem Ringfinger. „Du hast mir nichts entgegen zu setzen, Kaido.“ Das tat weh. Dem Gitarristen war klar, dass er keine Chance hatte, sie auch nicht wollte, doch es so direkt gesagt zu bekommen, schmerzte. „Du hast Recht, Senpai. Fshuu... Ich entschuldige mich für das, was passiert ist.“ Yanagi setzte seinen Weg fort. „Wir werden nicht wieder darüber reden. Ich werde darauf nicht herum reiten.“ „Danke, Senpai.“ In den letzten Minuten des Spaziergangs herrschte absolute Stille zwischen den Beiden. Yanagi blieb stehen, als sie vor Kaidos Haustür ankamen. „Vergiss nicht nachher ins Tune zu kommen“, erinnerte der Braunhaarige Kaido. Der Letztere nickte. „Bis nachher, Senpai.“ Eigentlich erwartete Kaido, dass Yanagi jetzt gehen würde, und war schon fast im Begriff sich der Tür zu zu wenden, da beugte sich Yanagi zu ihm herunter und küsste ihn, Lippen direkt auf Lippen. „Jetzt sind Sadaharu und ich quitt“, meinte er und verschwand dann. Kaido starrte ihm mit großen Augen hinterher. Langsam wurden seine Wangen rot. Was war das gewesen? Yanagi hatte ihn geküsst, und er hatte das Gefühl gemocht. Den letzten Satz realisierte er erst eine ganze Weile später. ---- Kaido stand am Tresen des Tune. Sein Platz war frei, fast so, als wenn er nie weg gewesen wäre. Er setzte sich. Sein Hocker schien wie immer auf ihn zu warten. Er stützte sich auf den Tresen. Nur wenige Augenblicke später kam ein bekannter Rotschopf vorbei. Er stellte ein Glas vor Kaidos Nase. „Hoi, hoi, Kaido.“ Kikumaru grinste fröhlich. Kurz zog er die Augenbrauen zusammen. „Als du Dienstag schon wieder nicht da warst, bin ich fast wieder sauer geworden.“ Dann erhellten seine Gesichtszüge wieder. „Aber da du heute da bist, verzeih ich dir noch mal.“ „Fshuu... Okay, ab heute komm ich wieder regelmäßig“, versprach Kaido. Er studierte den Inhalt seines Glases. Etwas Interessantes zu sehen gab es da nicht, nur den Saft, den er immer trank. Aber in seinem Kopf spielte sich immer und immer wieder die Szene vom Nachmittag ab. Er war ziemlich verwirrt über alles. Eigentlich sollte er wütend sein, doch irgendwie konnte er nicht. Wieso auch immer. Noch mehr verwirrte ihn, dass er das Gefühl vielleicht sogar ein ganz kleines Bisschen genossen hatte. Und trotzdem war er darüber wütend, was Yanagi gesagt hatte. 'Jetzt sind Sadaharu und ich quitt.' Das klang als wäre er irgendein Teil, dass man nach Belieben für irgendwas benutzen konnte. Das war ihm wirklich zuwider. Auch für Inui war er wütend. Zuerst behauptete Yanagi, dass er Kaido verziehen hätte und dann hinterging er Inui, nur weil sie dann „quitt“ waren. Das machte Kaido viel mehr sauer als der Fakt, dass Yanagi ihn geküsst hatte. Plötzlich fiel ihm etwas Wichtiges auf. Yanagi hatte zwar immer gesagt, dass er Kaido nicht fertig machen würde, dafür, was geschehen war, doch von Verzeihen hatte er nie geredet. Der Club wurde dunkler. Also war es jetzt so weit. Kaido drehte sich zur Bühne. Es war wie immer. Inui und Yanagi betraten die Bühne, machten ihre Instrumente bereit und begannen zu spielen. Allerdings verlief es diesmal unerwarteter weise doch anders. Als Yanagi wie immer an seinem angestammten Platz stand, legte er seine Geige nieder. Kaido hatte sich eigentlich schon auf eine Dreiviertelstunde einfachster Entspannung gefreut, aber das verwirrte ihn. Inui fing dennoch an ganz normal zu spielen. Kaido bemerkte, dass er das Lied nicht kannte. Nach den ersten Klaviertakten setzte die Stimme ein. Zu Kaidos Erstaunen nicht wie üblich Inui, sondern Yanagi. „Wow, jetzt hörst du also doch mal Yanagi singen“, sagte Kikumaru, wurde aber von Kaido völlig ignoriert. Dieser schaute zum Braunhaarigen. Diesmal war er sich sicher, der Geiger schaute ihn an. Sogar mit geöffneten Augen. Die Wörter fügten sich immer mehr zusammen und bildeten eine wundervolle Melodie. Kaido musste zugeben, dass Yanagi Inui in nichts nachstand. Irgendetwas an dem Lied war ihm gleich aufgefallen, er konnte nur noch nicht mit Sicherheit sagen, was es war. Es fühlte sich an, als wenn Yanagi ihn ansprechen würde, aber das konnte ja nicht sein, oder? Kaido lauschte weiter. Es wurde deutlicher. Dann fiel der Groschen. Yanagi hatte ihm verziehen. Das Lied war tatsächlich für ihn ganz allein bestimmt. Und es sollte ihm sagen, dass Yanagi seinen Fehler verzieh. 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