Music From The Heart von Iwa (If you listen, you'll discover the truth) ================================================================================ Kapitel 11: Merciless --------------------- Titel: Music From The Heart Autor: Iwa Teil: 11/? Genres: AU, Drama, Romantik, Shounen-Ai Pairing(s): Inui x Renji x Kaido / Andeutungen auf Tezuka x Fuji, Oishi x Eiji und Sanada x Yukimura und noch ein weiteres x3 Warnings: Shounen-Ai + Threesome A/N: es geht in die vollen „Du schon wieder“, maulte Kirihara, als Kaido auch am Montag wieder bei seiner Mauer auftauchte. Kaido wusste selbst nicht ganz genau, warum er wieder hier war, aber Fakt war, dass er ein weiteres Mal abgehauen war. „Dich muss es ja wirklich ganz schön erwischt haben, wenn du ständig herkommst.“ Der Größere nahm auf der Mauer Platz. „Du sitzt hier viel mehr rum als ich.“ „Heh. Aber ich hab schon lange aufgegeben.“ Kaido schaute auf seine Schuhe. Er hatte doch auch aufgegeben, oder? Er wusste doch, wie sinn- und aussichtslos das Ganze war. „Tse. Eigentlich weiß ich nicht mal, was ich an dem Kerl finde. Bläst den ganzen Tag Kaugummiblasen und denkt er sei der Größte überhaupt.“ Kirihara spielte verärgert auf seiner Gitarre. Er wusste genau, warum er Dinge wie Liebe nicht mochte. Sie waren nicht kontrollierbar und total unnütz. Kaido kam diese Beschreibung wahnsinnig bekannt vor. „Fshuu... Du meinst Marui-senpai?“ „Du kennst den Kerl also. Der ist echt zu bekannt für sein eigenes Wohl.“ Kaido reagierte nicht wirklich darauf. „Woher kennst du ihn?“ Noch bevor Kirihara antworten konnte, redete Kaido, dem plötzlich einiges klar wurde, weiter. „Warst du auch mal im Schulorchester der Seishun High?“ Das würde zumindest erklären, warum der andere auch Sanada kannte und einige Lieder spielen konnte. „Spinnst du? Was soll ich in so einem Kindergarten?“ „Woher kennst du Marui- und Sanada-senpai dann?“, fragte der Größere jetzt doch neugierig. Kirihara schaute weg. „War bei den Auftritten“, murmelte er. Kaido schwieg. Es fügte sich zusammen wie ein Puzzle. Kirihara war früher Schüler der Seishun gewesen und da er Musik mochte natürlich auch zu den Auftritten des Orchester gegangen. Deshalb konnte er die Lieder. Kaido gestand ihm zu, dass er ein verdammt guter Musiker war, wenn er das alles nur vom Hören konnte. Und so musste er sich auch in Marui verliebt haben. Kirihara machte einen unerfreuten Ton. „Ich bin nie auf diese Loserschule gegangen. Aber du hast Recht, in Sachen Musik bin ich die Nummer Eins.“ Kaido war verwirrt. Hatte gar nicht gemerkt, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hatte. „Fshuu...“ An Arroganz fehlte es Kirihara auch nicht. Passte ja zu Marui. „Hast du nie versucht es Marui-senpai zu sagen?“, fragte Kaido. Er wusste genau, dass er sich nicht in solche Dinge einmischen sollte, doch irgendwas daran interessierte ihn sehr. „Heh.“ Wieder dieses Lachen. „Der Kerl kennt mich doch nicht mal.“ Wieder blieb der Größere stumm. Natürlich, der Drummer kannte Kirihara nicht. Er war so gesehen nichts weiter als ein Fan. Irgendwie tat ihm der Wuschelkopf Leid. Kaido wollte gerade den Mund aufmachen, da unterbrach in Kirihara schnell. „Halt einfach die Klappe!“ Kaido verstand ihn und ließ sich sogar etwas von dem Bassisten befehlen. Er schwieg. Lange Zeit saß er auf der Mauer und lauschte dem Gitarrenspiel. Dafür, dass Kirihara sein Bass sehr viel mehr zu bedeuten schien als die Akustikgitarre, spielte er wirklich gut. Es war eine Schande, wenn Musiktalente ihre Kunst nicht ausleben konnten. „Hast du nie daran gedacht deinen Bass einfach zu klauen und ab zu hauen?“ Die Frage war aus Kaidos Mund, ehe er überhaupt darüber nachgedacht hatte. Solche Fragen stellte man nicht. Er wollte sich entschuldigen, aber Kirihara gab ihm ehrlich eine Antwort. „Natürlich hab ich daran gedacht.“ Er schnaubte. „Aber aus der Szene bin ich raus.“ Kaido nickte. Dennoch beschäftigte ihn der letzte Satz. Den ganzen Abend dachte er darüber nach, wie genau Kirihara das gemeint hatte. ---- Kaido war verwundert, als er am nächsten Tag in die Straße einbog, die er seit letztem Donnerstag aufsuchte. Es war keine Musik zu hören. Als er dichter an die Mauer kam, sah er, dass Kirihara dennoch auf seinem üblichen Platz saß. Seine Gitarre lehnte noch gut verpackt an der Mauer. Der Kleinere drehte sich tatsächlich in Kaidos Richtung. Der Gitarrist erschrak. Kiriharas Gesicht hatte etliche Schrammen und sein linkes Auge war geschwollen und blau. Seine Arme waren ebenfalls übersät von Kratzern und ... wie es aussah Schnittwunden. Kaido stellte seine Tasche ab und setzte sich auf die Mauer. „Fshuu... Was ist mir dir passiert?“ Kirihara zuckte mit den Schultern. „Akutsu hatte schlechte Laune.“ „Und dann verprügelt er dich?“ Kaido war erstaunt. Er hätte gedacht, dass Kirihara und der weißhaarige Kerl auf ihre eigene merkwürdige Weise befreundet waren. Der Kleinere zuckte wieder mit den Schultern. „Ich scheiß drauf, ist ja nicht das erste Mal.“ Kaidos Finger ballten sich zur Faust. „Aber das ist doch nicht in Ordnung.“ „Keh.“ Der Wuschelkopf sah Kaido direkt an. „Na und?! Diese Welt ist nicht heil! Ungerechtigkeit gibt’s überall! Ist ja nicht so, als wenn man was dagegen tun könnte!“ Kaido konnte nicht glauben, was er da hörte. Gegen Ungerechtigkeit musste man doch kämpfen! „Aber...“ Kiriharas rechtes Auge verengte sich zu einem Schlitz. „Verdammte Scheiße! Hör auf mit deinen Moralpredigten! Wenn ich das Geld nicht hab, dann schlägt er mich eben! So war es bis jetzt und so wird es bleiben! Auf deine Gefühlskacke scheiß ich!“ Normalerweise wäre Kaido niemals ruhig geblieben, wenn man so mit ihm geredet hätte, doch irgendwie ließ er sich diesmal überhaupt nicht provozieren. „Er verlangt Geld von dir?“ „Keh.“ Kirihara drehte sich wieder weg. „Ja, tut er. Wenn ich ihm nicht ständig Geld für seine Kippen und Drogen besorge, beweist er meinen Eltern, dass ich früher geklaut hab. Dann werfen dich mich aber so was von raus. Oder er geht mich gleich anzeigen. Ich hab schon ne Liste mit Vorstrafen, wenn das dazu kommt, stecken die mich in den Jugendknast. Dann war's das mit meiner Musikkarriere.“ Kaido senkte seinen Blick. Es war immer wieder unfassbar, was für schreckliche Schicksale andere Menschen hatten und er selbst hatte so nichtige Probleme. Kein Wunder, dass Kirihara seinen Bass nicht geklaut hatte. Er wollte ein anständiger Mensch werden. „Wenn du auch nur zu irgendeinem den Mund aufmachst, muss ich dich umbringen“, fügte der Wuschelkopf dazu. Kaido konnte sich gut vorstellen, dass Kirihara die Drohung wahr machen würde. ---- Am Mittwoch kam Kaido nicht dazu zu Kirihara zu gehen. Er hatte gerade das Schultor erreicht, als er eine bekannte Person sah. Yanagi lehnte am Tor. Kaido zögerte, ging dann aber an ihm vorbei. „Bleib stehen“, sagte Yanagi. Kaido gehorchte. Renji stieß sich vom Tor ab. Der Kleinere musste den Blick abwenden, er hielt den durchschauenden Blick hinter den geschlossen Augenlidern Yanagis nicht aus. „Ich kann es nicht länger akzeptieren, dass du die Proben schwänzt.“ Kaido protestierte. Yanagis Blick blieb unverändert. „Widersprich nicht. Ich weiß, dass du schwänzt. Seit letztem Donnerstag triffst du dich in der Stadt mit Kirihara Akaya anstatt zu den Proben zu kommen.“ Kaido schaute auf seine Füße. Es hatte keinen Zweck etwas dagegen zu sagen, außerdem wollte er nicht schon wieder lügen müssen. „Ich werde nicht nach den Gründen fragen, aber ich möchte, dass du dich zusammen reißt, dein Problem, egal was es ist, aus dem Weg räumst, zurück kommst und dich bei allen entschuldigst. Du hast uns alle im Stich gelassen.“ Der Jüngere studierte seine Schuhe. Er wusste ja, dass es nicht richtig gewesen war, was er getan hatte, aber versuchte überhaupt mal jemand ihn zu verstehen? ... Natürlich nicht, er hatte ja auch keinem erklärt, was sein Problem eigentlich war. Und das würde er auch nicht. Plötzlich meldete sich Kaidos schlechtes Gewissen mit voller Kraft zurück. Er verbeugte sich. „Fshuu... Du hast Recht, Senpai. Es tut mir sehr Leid.“ Yanagi nickte. „Komm jetzt bitte mit zu den Proben.“ Kaido konnte nicht widersprechen. Er musste dem ganzen Schlamassel ja irgendwann ins Auge sehen. Doch ihm viel noch etwas Wichtiges ein. „Senpai... Bitte erlaube mir trotzdem morgen noch einmal zu fehlen.“ Auch jetzt blieb Yanagis Blick unverändert. Erneut nickte er. „Werde ich. Wenn du mir dafür einen Gefallen tust.“ Das erinnerte Kaido sehr an das Gespräch mit Yukimura vor ein paar Tagen. „Hilf mir am Freitagnachmittag bei einer Kleinigkeit und komm abends ins Tune.“ „Fshuu... In Ordnung.“ Das schien machbar. Yanagi begleitete Kaido zum Musikraum. Kaido entschuldigte sich ordnungsgemäß bei allen. Merkwürdigerweise nahm es ihm keiner übel, jedenfalls zeigte es keiner. Kaido war sehr erleichtert darüber. Dennoch hatte er ständig das Gefühl von Yukimura angesehen zu werden. Kaido blieb nach der Probe etwas länger, um sich noch einmal bei Akashima-sensei zu entschuldigen und darüber zu reden, was er alles nachholen sollte. Fuji und Tezuka waren die einzigen, die ansonsten noch im Raum waren. Ungewöhnlich für die Beiden. „Fuji“, sagte Tezuka, doch kam nicht dazu aus zu sprechen. „Tut mir Leid, ich hab keine Zeit“, erwiderte Fuji schnell. Er kannte diesen Blick von Tezuka. Diesen Blick, den nur er zu sehen bekam, und er gefiel ihm nicht. Tezuka machte sich schon wieder zu viele Hoffnungen. Fuji nahm seine Tasche, verabschiedete sich höflich und verließ dann eilig den Raum. Der Größere schaute ihm hinterher. Fuji benahm sich sehr verdächtig. Aber dann verabschiedete er sich auch und ging seiner Wege. Eine Weile später kam auch Kaido aus dem Musikraum. Er blieb stehen, als er bemerkte, dass dort jemand stand und scheinbar wartete. Es war Sanada. „Fshuu... Guten Tag, Sanada-senpai“, grüßte Kaido höflich. Der Größere nickte. „Yukimura-senpai ist bereits gegangen“, fügte der Jüngere hin zu. Sanada räusperte sich. Sein Blick wanderte über Kaido. „Ich war nicht wegen Yukimura hier.“ Dann drehte sich der Größere um und ging. Kaido sah ihm verwirrt hinterher. Was sollte das? 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