Impulse von monophobie (Challenges mit verschiedenen J-Rockern) ================================================================================ Kapitel 1: Wo ein Weg ist, folgt der Wille bald ----------------------------------------------- Wort: Schnelligkeit Pairing: Mai x Takeru Viel Spaß damit. ;D~ Jeder Schüler auf der großen weiten Welt hat ein Schulfach, dass er bis auf den Tod nicht ausstehen kann. In meinem Fall ist das Sport. Nicht etwa, weil ich fett und ungelenkig bin, es ist eher die Zeit davor, danach und ... irgendwie auch dazwischen mit gegebenen Umständen, die gegebene peinliche Situationen hervorruft. Kann man mir folgen? Ich meine schlichtweg die Kommentare meiner Klassenkameraden, wenn ich schon dabei bin mir das T-Shirt auszuziehen. „Würde mich nicht wundern, wenn Takeru mal einen BH drunter hätte!“, witzeln sie und das nur, weil ich nicht ihren homophoben, kleinkarierten Vorstellungen eines Mustermannes entspreche. Kann ich etwas dafür, dass Mutter Natur mich eben nicht mit Muskeln segnete? Mir das Leben mit einem weichen, femininen Gesicht zur Hölle macht? Dass ich eben keinen behaarten Bauch, keine wolligen Beine oder Locken auf dem Arsch habe? Kann ich etwas dafür, dass ich eben mit blonden Haaren besser aussehe, als diese ordinären durchschnitts-männlichen Homosapiens mit schwarzen Fusseln? Kann ich? Ich sage: Nein. Aber meine Meinung will eh keiner hören, außer diese gackernden, quietschigen, mich ständig knuddeln-wollenden Hühnern. Ja, ich rede von den Mädchen meiner Klasse, die mein Äußeres zwar „toll“ finden, aber damit durchaus übertreiben und mich als einen von Ihresgleichen ansehen. Bin ich nicht, will ich nicht. Danke. Doch als wäre dieses Geplänkel und diese Lästereien beim Umziehen nicht schon genug, während des Sportunterrichts geht das freundlicherweise weiter, nicht von meinen Klassenkameraden, die sich durchaus an mich in kurzen Hosen und engem T-Shirt gewöhnt haben, sondern von diesen Primaten, die sich Oberstüfler schimpfen. Kaum dass wir an Tagen, wie heute zum Beispiel, hinaus an die frische Luft, in die herrliche warme Sonne gehen, tut sich ein mächtiger Schatten auf, ein Wall von verschwitzen, ekelerregend riechenden, baumartigen Kerlen, die sich erdreisten, andere fertig zu machen. Und wer sind ihre Opfer? Kleine, schwache, blonde Kerle wie ich. Danke Schicksal, ich liebe dich auch. Kaum, dass sie ihre dummen Kommentare abgeben haben, werden sie handgreiflich. Das Schlimmste, was ich davon zu tragen hatte, war einmal ein blaues Auge, ein zerrissenes Oberteil und eine blutige Lippe. Sonst sind sie ja ganz friedlich. Heute jedoch, als sie mich in ihrem Teufelskreis rumschubsten, kam irgend so ein Vollhonk auf die Idee „Spielen wir Takeru nackig machen und an einen Baum binden!“. Ohja, Gott, ich bin böse. Bestraf mich. Und sie zerrten mich an den Armen zurück, ignorierten, dass ich um mich trat und rumbrüllte, sie sollten mich „gottverflucht loslassen!“ Es war ihnen doch so was von egal, wie ich mich fühlte. Weit und breit kein Lehrer in Sicht, keine Aufsichtsperson, nichts, heut würde ich wohl nicht so glimpflich davonkommen. Doch gerade als, ich alle Hoffnung verloren hatte, drang eine so dunkle, aber gewaltige Stimme an mein Ohr, die nichts weiter sagte außer: „Ihr behämmerten Volltrottel, lasst ihn sofort los, oder es setzt was!“ Melodisch, nicht? Blinzelnd sah ich auf, als die Reihen meiner Peiniger sich langsam lichteten und mein Engel in Spe auftauchte. ...Was zur Hölle tat der denn hier? Denn ich kannte ihn, ohja, besser als mir lieb war, denn das war wohl der beliebteste, heißeste Kerl von unserer Schule: Mai, Oberstufensprecher, Vertrauensperson, Machtinhaber und Mädchenschwarm. Er war groß, muskulös, machte jeden beim Kendo fertig und war bisher der einzige, der ein normales Gespräch mit mir gesucht hatte. Man muss dazu sagen, von ungefähr kam das nicht, denn schließlich bin ich, durch Witz der Jungs und Zuspruch der Mädchen, Klassensprecher geworden und hatte ihn auf einigen Treffen gesehen und so kennen gelernt. Nicht, dass man da etwas hätte vertiefen können, denn kaum, dass man zwei Minuten allein mit ihm redet, kommen die Mädchen, wie Motten zum Licht, an und umlagern ihn. Auf Tauchstation Takeru~! Aber das gerade er sich für mich einsetzte? Zurück in der Realität sah ich nur, wie er etwas mit einem der Kerle klärte, mich dann am Nacken packte und von den verduzt schauenden Oberstufenschülern wegzerrte. Es gab keine Zeit für eine Erklärung, denn gerade als ich beginnen wollte, etwas zu sagen, war unser Lehrer aufgetaucht und rief uns alle zu ihm. Wieso tauchte dieser Trottel nicht auf, wenn man ihn brauchte und kam dann, wenn es unpassend war? Mai verstand natürlich den Wink mit dem Zaunspfahl, ließ mich los und so war ich wieder meinem Schicksal ausgeliefert. Ade, schöner Held! Vielleicht hätte ich später Zeit mich zu bedanken? Hätte... ich nicht. Nach ddem Umziehen und den Oberstufentypen kam nämlich schon das nächste Grauen: Der Unterricht an sich! Der heute so aussah, dass wir einen Hindernissparcour durchqueren sollten. Lecker lecker, im Schlamm rumrobben, sich die Knie blutig aufschlagen und sich wahrscheinlich noch eine Hand verstauchen. Ohja, Takeru, Sport war toll. Wieso konnten wir nicht, wie die Mädchen, mit Bällen rumwuseln, Bänder zur Musik schwingen oder Volleyball spielen? Nein, stattdessen gab es eine Belehrung, was man bei diesem dämlichen Parcours beachten musste und dieser typische, dumme Satz meines Lehrers: „Es kommt nicht auf eure Schnelligkeit an, sondern darauf, dass ihr euer Ziel erreicht!“ Ja, super, ich wusste jetzt schon, dass ich der Letzte sein würde, die Duschen dann wahrscheinlich kalt und meine Klamotten in der Umkleide verstreut sein würden. Ich hasse Sport! Ächzend, mit angeschlagenem Ellenbogen, matschigen Knien, schmerzendem Bauch und nassgeschwitzten Haaren schleppte ich mich zur Dusche. Als Letzter, wer hätte das geahnt? Doch ein Gutes hatte es wenigstens: Ich hatte die lauwarme Dusche für mich allein, musste mir keine dummen Witze über vorhandene und weniger groß vorhandene Männlichkeiten anhören und konnte ganz entspannt mit geschlossenen Augen das Wasser auf mich niederrieseln lassen. Und Zuhause würde ich einen großen Berg Schokolade essen, ohja! Wenigstens muss ich nicht auf Speckhüften achten! Und trotzdem schlug ich mit der Faust gegen die nassen Fließen und schluchzte leise. Mein ganzer Körper zitterte ungewollt und ich biss mir schmerzend auf die Unterlippe. Ich hasse Sport und ich hasse mein Leben. „Ich hasse es...“, nuschelte ich leise vor mich her und drückte die Stirn an die Fließen, „Ich hasse es.“ Einen Moment war es ganz still um mich herum und es fröstelte mich. Wieso war die Dusche aus? Ich sah auf und erblickte dann eine Hand auf dem Duschhahn, schluckte schwer und wand mich um. Leise auffiepend drückte ich mich gegen die Fließen, als ich bemerke, dass Mai vor mir stand, ebenso nackt wie ich, allerdings mit Handtuch um den Hüften. „Nicht doch...“, murmelte er leise, als er sah, dass ich mich wegwinden wollte. Er legte mir ein flauschiges Handtuch auf den Kopf und strich hinab, legte dann die Arme um mich und zog mich dicht an sich. Vollkommen perplex verharrte ich so, sah mit zitternder Unterlippe an die Schulter vor mir. „Falls du es wissen willst, Takeru, ich mag dich, so wie du bist“, flüsterte er leise an mein Ohr und drückte mich wieder fest an sich. Ich wollte nicht, doch ein Schauer überkam mich, eine Welle von Emotion und so drückte ich mein Gesicht aufschluchzend an ihn, krallte die Hände in seine nackten Schultern und schluckte schwer. Er wiegte mich sanft hin und her, strich behutsam über meinen Kopf und murmelte immer wieder ein: „Ist schon gut, ist gut. Du kannst nichts dafür.“ Ich biss mir auf die Unterlippe, schluckte und nickte. Mai drückte mich an den Schultern etwas zurück, wuschelte mit dem Handtuch durch mein Haar und lächelte mich an. „Hm? Kopf hoch, Kleiner. Du bist niedlich. Glaub mir, irgendwann werden sie es einsehen, dass du der bist, der mehr Vorteile hat“, sagte er und stupste meine Nase an. Ich konnte nichts weiter tun als nicken und ihm nachsehen, als er dann langsam die Dusche verließ. Tief einatmend nahm ich das Handtuch von meinem Kopf, strich darüber und seufzte leise. „Mai! Warte!“, rief ich, als ich es hastig umband und ihm nachlief. Es kommt nicht auf die Schnelligkeit an, sondern darauf, dass man sein Ziel erreicht. Vielleicht hab ich keine Muskeln, keine behaarten Beine, keine Brüste oder Speckhüften. Dafür aber ein Date mit Mai. Kommentare + Kritik gern gesehen :3 © Dini Kapitel 2: Das Leben eines Mannes --------------------------------- Wort: weich Paring: Ruki x Uruha Es gibt Dinge im Leben eines Mannes, die braucht man einfach für sein Ego. Dazu gehört eine schöne Wohnung, ein dickes Auto und eine Freundin mit der man in der ganzen Stadt angeben kann. Um es kurz zu machen: Ich bin ein rundum glücklicher Mann! Meine Wohnung ist genial, mein Auto nicht mehr dick sondern schon fettleibig und meine Freundin ist so weiblich, sie ist schon wieder männlich. Nun... öchöm... um genau zu sein *sie* ist ein Mann. Aber hey, das sieht man nicht, wenn man nicht genau hinsieht und sowieso, hat mein Kerl alle Vorteile, die eine Frau mit sich bringt. Wenn nicht sogar mehr! Was will ich mit einem dicken Busen wenn eine flache Brust sich doch viel besser zum anfummeln eignet? Und wer hat behauptet dass männliche Brustwarzen nicht empfindlich sind? Die sind besser als jeder G-Punkt! Zudem muss ich mich nicht mit speckigen Hüften oder breiten Wabbelpopöchens abgeben, mein Freund hat nämlich einen Po auf dem man Wallnüsse knacken kann, ohja! Ganz zu schweigen von seinem süßen, kleinen Entengesicht. Ein Königreich für diese Lippen und diesen sündigen Blick, wenn er denn glasig zu mir aufschaut. Nun... das Aufschauen ist auch das einzige Problem. Das kann mein Kerl nämlich auch nur im Bett, denn sonst bin ich es der aufsehen muss. Ohja, Schande auf mein kleines Haupt! Aber was kann ich dafür wenn Gott mich mit 1,62 Meter straft und ihn mit geballter Ladung Sex on Legs auf 1,77 Meter ausstattet? Ohja, die Welt ist ungerecht, unfair, sie tritt die Kleinen und bevorzugt die Großen. Meistens. Denn wie gesagt, dieser Sexgott gehört mir. Und wenn ich mir sage meine ich das auch! Es gibt eben Dinge im Leben eines Mannes, die braucht man einfach für sein Ego. Und ich gebe zu, Uruha ist mein absoluter Push schlechthin. Ich verstehe nicht, wieso jemand wie er, gerade mich lieben kann, wie er mir immer wieder meine Patzer und Dummheiten verzeiht, wieso gerade er, gerade er, der doch jeden und alles haben kann, wieso er in mein Bett gekrochen kommt, die Schnute wie ein Entchen verzieht und kuschelt und schmust und sagt, dass er einen Guten Morgen Kuss will. Ich werde es nie verstehen. Vielleicht muss ich das auch gar nicht? Nein, muss ich nicht. Uruha ist ein Mysterium an sich, *mein* Mysterium, dass ich zu lieben gelernt habe. Alles an ihm, alles was ich nicht verstehe. Doch... eine Sache wäre da noch, eine Sache, die ich nicht kapiere, aber so gern wissen will. Es ist ein Geheimnis dass er hütet wie einen Schatz, wie sein Baby und auch unter den größten Spionageaktionen, Beschattungen und Analysen nicht rauszufinden war. Diese Sache ist pikant, fast schon obszön, vor allem da ich sie wissen will, der... nun, eigentlich nur daran genießen und es nicht selber haben sollte. Doch ich möchte es wissen! Ich will! Ich muss! Wie zum Henker bekam Uruha seine Schenkel so schön glatt und weich?! Denn zwischen besagten, glatten, weichen Schenkel war gerade mein Kopf gebettet und so unterzog ich Uruha seiner allwöchentliche Markierung. Festbeißen, Nuckeln und Saugen bis die Haut bläulich wurde und sich direkt vor meinen Augen das Blut sammelte und jemand in Uruhas Höschen ein Zelt baute. Schöner Anblick, ehrlich, aber gottverdammt, diese glatte Haut machte mich einfach zu kirre! Ich musste das wissen! „Uruha...“, nuschelte ich an seine Haut und küsste sie, blinzelte zu ihm auf. Der Braunblonde brummte missmutig, weil ich meine Arbeit unterbrach, aber dennoch stützte er sich langsam auf die Ellenbogen und sah hinab. „Ja?“, fragte er seufzend. Ich –ganz unschuldig- lächelte zu ihm auf, „Hab eine Frage.“ Er hob eine Braue und brummte noch einmal missmutig, ruckelte leicht mit den Beinen auf denen ich lag. „Jetzt?“, entgegnete er. Ich nickte schnell. Schließlich rekapitulierte er und ließ sich zurücksinken, woraufhin ich raupenartig an ihm hoch robbte und an den weichen Hals schnuffelte, ihn entschuldigend küsste und Uruha in meine Arme zog. „Das beschäftigt mich irgendwie schon lang...“, murmelte ich während ich seine Schläfen küsste. Er schloss die Augen beruhigend und drückte sich an mich. „Und was ist es, Ruki?“ Ich grinste leicht, klopfte auf seinen Schenkel, „Wie bekommst du die so weich?“ Stille. Totenstille. Dann fing Uruha in meinen Armen an zu zittern und... prustete los. Er begann sich vor Lachen zu krümmen und sah zu mir hoch, verkniff sich einen weiteren Lacher. „Ist das dein Ernst?“, fragte er, wobei die Mundwinkel noch amüsiert zuckten. Ich -deutlich missgelaunt mit Schnute- nickte. Er gluckste weiterhin leise, piekte mich. „OK, also... wenn es dir *so* wichtig ist.“, Ich mochte diesen Tonfall nicht. Der machte sich doch über mich lustig!, „Ich mach nichts besonderes, außer einmal im Monat zum Entwachsen zu gehen, dann immer Aloe Vera Creme drauf und das war’s.“ Ich blinzelte. Das war alles? Keine Geheimmixtur? Keine Beschwörungsformel? Kein nackt in Milch baden, wenn Vollmond war und neben einem Löwen umherstreunen? Nichts? Buhu. Ich seufzte leise, drückte den Kopf an Uruha. „Super.“, brummte ich und zupfte an seinen Strähnen. Er grinste weiter vor sich hin. „Na was hast du erwartet? Besondere Zeremonien für glatte Beine, die ich mit Sugizo ausgeheckt habe?“, lachte er und küsste meine Wange. Ich nickte bestätigend, woraufhin er etwas mehr lachte, „Kleiner Dork.“ Ich drückte den Kopf in sein Haar. Menno. Er kraulte meinen Nacken. „Aber wenn du willst, creme ich dich auch mal mit Aloe Vera ein...“, lächelte er und küsste wieder meine Wange, als er sah, dass ich lächelte. „Und was cremst du da ein?“, gurrte ich, schon in wildester Vorstellung, was für eine Schlammschlacht das werden würde. Uruha aber tippte nur grinsend meine Nase an. „Vielleicht deine Füße, damit du wächst.“, grinste er und schnuffelte. Es gibt Dinge im Leben eines Mannes, die braucht man einfach für sein Ego. Und es gibt Sätze, die braucht man einfach nicht. Dieser gehörte dazu. Aber meine Schlammschlacht bekomm ich! Schließlich führen weiche Schenkel in noch weichere Regionen, die auch gern ganz weich eingecremt werden. Und wenn man schon mal dabei ist... wo die Finger einmal so weich sind... Hatte ich erwähnt, dass Uruha auch mein Ego pushte, weil ich all meine sadistischen Triebe an ihm ausleben darf? Nicht? Oh... Darf ich! Kommentare und Kritik erwünscht. :D © Dini Kapitel 3: Leidenswege und andere gut gemeinte Ratschläge --------------------------------------------------------- Wort: Schwäche Pairing: Toshiya x Daisuke „Toshiya, du elende kleine scheiß Schwuchtel! Nimm deine Drecksgriffel von meinem Arsch!“ Willkommen in einem vollkommen normalem Tag meines Lebens, mit den ewig selben Menschen und der ewig gleichen Handlung. Nicht aber, dass ihr denkt, es würde langweilig werden, denn wer kann schon von Langeweile sprechen, wenn die Haarfarbe eures Lieblings von seinem Gesicht nicht mehr zu unterscheiden ist? Er schnaubend und stampfend hinter euch herläuft und euch die schlimmsten Beschimpfungen an den Kopf wirft, die man im Duden finden kann? Wie ihr merkt, ich habe jede Menge Spaß in meinem vollkommen normalem Leben. Doch beginnen wir von vorn. Nein, nicht mit meinem Babyalbum, die Fotos davon bringt so schon eine halbe Frauenwelt zum quietschen. Wieso? Nun, ich bin Rockstar. Oder zumindest bilde ich mir das gern ein. Bassist in der erfolgreichen Band „Dir en grey“. Klingt doch gut, nicht wahr? Schließlich haben die Bassisten den Ruf weg, die Geilsten bis Schlimmsten (Die Spanne dazwischen ist wirklich gering) einer Band zu sein. In meinem Falle könnte man das geil und schlimm gleichermaßen auf mich beziehen. Geil bin ich, das steht außer Frage, Gott hat eben doch seine Lieblingskinder und gerade weil ich das bin, ist es für manch andere Leute schlimm. Wie unser Lieblingsgitarrist Daidai mir jeden Tag aufs neue beweißt. Besagter Rotschopf hat nämlich ein immenses Problem. Wirklich, es ist furchtbar! Und ich, die Nettigkeit in Person, versuche da natürlich zu helfen, indem ich ihn immer wieder damit konfrontiere und ihn versuche zu zwingen, sich mit seiner Schwäche auseinander zu setzen. Denn eine Schwäche ist es, das ist keine Frage! Was wollt ihr wissen? Na liegt das nicht klar auf der Hand? Ich bin seine Schwäche. (Shinya, Tusch, bitte! Danke.) Unser lieber Daisuke will sich nämlich partout nicht eingestehen, dass sein ganzer Körper verrückt nach mir ist. Ist er, wirklich! Sein Problem ist allein die Tatsache, sich dem gleichgeschlechtlichem Liebesakt hinzugeben, sein Herz für einen Mann zu öffnen und diese neue, intensive Art der Liebe spüren zu wollen. Wie verklemmt konnte ein einzelner Mensch denn nur sein? Aber wie bereits erwähnt, ich tat mein Möglichstes um ihn vom Gegenteil zu überzeugen und ihn sogar, in all meiner Großzügigkeit, in dieses Thema einzuführen, ihn zu berühren und schließlich zu verführen. Mein schönes, weiches Bettchen stand ihm jederzeit offen! Und er schlug die Türen davor lieblos zu! Ach, Daidaihäschen, wieso quälst du dich nur selbst so sehr? Er musste doch einfach zugeben, dass er darauf stand, wenn ich ihn mal an seinem hübschen Hinterteil berührte, ihn ganz fest umarmte und knuddelte, dabei seinen schönen, schlanken Hals küsste oder meine Fingerchen ganz unauffällig unter sein T-Shirt schlüpften. Doch nichts, nada, niente, nicht eine kleine Erwiderung bekam ich! Nur böse Beschimpfungen, Sachen nachgeworfen, Schläge und Tritte. Ja, es war nicht einfach ein liebes, nettes Toto zu sein und dem bösen Daidaischnucki über eine Lebenskrise hinwegzuhelfen. Da fielen schon ab und zu eigene Interessen zurück, so sah das aus! Gerade fiel ich jedoch nur über meinen offenen Schnürsenkel und maß den Flur mit meinem gesamten Körpereinsatz. Länger als ein 1,78 war er! Nach dieser höchst interessanten, wissenschaftlichen Studie wurde ich von Objekt zwei meiner Forschung abgelenkt: Dai. Jener zog mich nämlich am Nacken rum und setzte sich kurzerhand auf meinen Bauch um mich am Flurboden zu fesseln. Ehrlich, ich hätte nichts gegen diese Pose, wenn Dai und ich nackt wären und er nur ein kleines Stückchen weiter hinten sitzen würde~ „Glotz nicht so blöd, Toto, sonst sabberst du.“, brummte mich der Rothaarige an und lenkte so meinen Blick auf sein wütendes Gesicht. Na wer wird denn gleich so überreagieren? „Wieso zur Hölle gehst du mir in letzter Zeit ständig an den Arsch? Du hattest doch sonst immer anderer perverse Schwuchteln, die mit dir in die Kiste gesprungen sind. Bist du jetzt schon so verzweifelt, dass du es bei deiner eigenen Band probieren musst, oder was?“, schnaubte das aufgebrachte Daidai und rüttelte mich leicht am Kragen. Ich, ganz Gentlemen, legte meine Hände auf seine um ihn ruhig zu halten. „Dai, ich weiß eben dass du schwul bist und ich meine, das bietet sich doch an. Du und ich. In einer Band. Nach den Proben schnell mal auf die Toi...“ „Ich bin nicht schwul!“ Wie oft hatte ich diesen Satz schon gehört? „Doch, bist du. Und du stehst auf mich, sieh deine Schwäche endlich ein, Daidai.“ Doch anstatt dass er mir jetzt endlich mal weinend und danken um den Hals fiel und wir gleich hier schmutzigen Sex auf dem Flur hätten, rüttelte er nur stärker am Kragen. „Träum weiter! Ich bin weder schwul, noch stehe ich auf dich, noch hab ich irgendeine Schwäche. Verstanden?“, schnaubte er und verzog den Mund grollend. Aber was sollte ich schon verstehen? Ich wusste es ja besser! Ich war Toshiya! Toshiya ist gleichbedeutend Gott! Ich wusste so was eben! Doch arbeitete mein Mundwerk manchmal nicht so schnell wie mein Gehirn und so konnte ich nur noch verdutzt zusehen, wie mein Lieblingskupferdächlein von unserem bösen Leader-Sama nach oben gezerrt wurde, angeraunt wurde, er wäre nicht hier, um Räuber und Gendarm mit mir zu spielen und er sollte endlich seinen Arsch Richtung Proberaum schwingen, damit Kyo mit ihm das Stück abstimmen konnte. Ich müsste Kaoru ja fast schon danken. Diesmal hatte er mich wohl wirklich vor dem roten Feuerteufel bewahrt. Kaum dass ich aber stand, pfiff mich klein Kaoru zusammen: „Toshiya, sag mal merkst du nicht was vor sich geht? Hast du wirklich so wenig Feingefühl um zu merken, dass Dai einfach nichts von dir will?“ Mein „Will er doch!“, überging unser Leader einfach. „Toshiya, rede endlich mit ihm und glaube ihm einfach dass, was er sagt und unterlasse es, irgendwelche dummen Aktionen in nächster Zeit zu bringen. Verstanden? Toshiya, die Band hängt hier dran, falls du das nicht bemerkt haben solltest, also befriedige deine Sexsucht irgendwo anders.“ Keiner verstand mich, oder verstand ich alle falsch? Ich wollte Dai doch etwas Gutes tun, ich hatte nie im Sinn gehabt jemanden zu Schaden. War ich zu euphorisch? War ich zu übermütig gewesen? Hatte ich deswegen wirklich jemanden weh getan? Nach den Proben nahm ich mir vor allein mit Daisuke zu sprechen, vernünftig. Es war ein seltsamer Gedanke, den mir Kaoru dort vor Augen geführt hatte. Wirklich, seltsam und irgendwie auch verletzend. Verletzend, dass ich vielleicht falsch gelegen hatte und Dai wirklich nur genervt hatte. Ich wartete extra lang mit dem Instrumente wegpacken, um den Rotschopf noch abfangen zu können, mich mit ihm in die Küche zu gesellen und ihn darauf anzusprechen. Dai stand gerade an der Espressomaschine und sah nach dem heißen Gebräu, was in seine Tasse durchlief. „Es tut mir wirklich Leid, Dai, wenn es dich so gestört hat und ich dich nur belästigt habe.“, begann ich das Gespräch ohne unnötige Vorerklärungen. Es war eh klar um was es ging. „Wie kommst du denn auf einmal darauf?“, meinte er nur lustlos und sah mich kurz über die Schulter hinweg an. Ich seufzte leise auf und zupfte ein paar Strähnen zurecht. „Hör zu, Dai, ich lass es jetzt einfach OK? Vergiss die ganze Sache und... gut ist’s, ja?“ Doch ich bekam keine Antwort, nur einen skeptischen Blick seinerseits, der jedoch erahnen ließ, dass er mich nicht für voll nahm. „Ich meins ernst, Daidai! Ich lass das jetzt komplett!“ Diesmal fügte er zu seinem Blick ein leises Lachen hinzu. „Also, du willst das jetzt absolut komplett lassen, ja? Das ist dein voller Ernst, ja? Kein Fummeln, keine Küsschen, keine Bemerkungen, ja, Toshiya?“ Ich nickte überzeugt, doch anstatt, dass er das jetzt akzeptierte, lachte er lauter auf, wand sich von der Maschine weg und kam zu mir. „Und was wäre, wenn ich so was mache?“, fragte er leise, fast schon gurrend, als er sich zu mir hinablehnte und mir ein süßes, kleines Daidaiküsschen auf die Lippen drückte. GLOTZ! Und da lass ich mir noch einmal von Kaoru Flausen in den Kopf setzen! Ehe sich Dai versah hatte ich ihn gepackt, die gesamte Tischdekoration von der Platte geräumt und anstatt dessen Daisuke darauf niedergepresst, mich samt meines Gewichts auf sein Becken gelegt und ihn zu einem weiterem, innigerem Kuss gezwungen. „Toto!“, fiepte er erschrocken auf, presste sich gegen meine Schultern, doch intensivierte ich den Kuss nur noch mehr, bis er keine Gegenwehr mehr leistete. Seufzend schlang ich beide Hände unter seinen Rücken, schob das Shirt hinauf und begann ihn mit meinen Küssen nach allen Regeln der Kunst zu verführen. Ich wusste es doch! Kapitel 4: Mein Herz schlägt links ---------------------------------- Pair: J x Sugizo Wort: Melodie Song © bei kylie Minouge Two hearts are beating together I'm in love, woo! I'm in love, woo! “Sugizo. Mach den Mist aus!” Is this forever and ever? I'm in love, woo! I'm in love, woo! “Sugi! Hörst du nicht? Ich hasse das Lied. Mach es aus!“ Two hearts are beating together I'm in love, woo! I'm in love, woo! “Argh! Sugi!” Rums. Meine Tanz- und Singeinlage wurde gestoppt als ein leicht wütend dreinschauender J in die Küche stolperte und mich mit einer Orange abschoss. „He, du Trottel.“, brummte ich und wand mich um, doch J ging nur an mir vorbei und stellte das Radio aus. „Was hast du gegen Kylie?“, fragte ich empört, obwohl es doch eher um die Tatsache ging, dass ich hier getanzt und gesungen hab und ihn das natürlich nicht im Keim tangierte. „Ihre Stimme ist unerträglich.“, brummte der Dunkelhaarige nur und hob die Orange auf, schälte sie sogleich, „Da will man einmal in Ruhe strullen und dann jault da so eine Katze vor sich her.“ Er schüttelte den Kopf, legte die Orangenschale beiseite und verzog den Mund, „Du hattest schon immer einen komischen Geschmack.“, brummte er. „Mein Geschmack ist legendär.“, erwiderte ich tonlos und wich gerade so einem Orangenspritzer aus, als J abbiss. Er lachte nur leise, kaute und grinste mich an: „Meiner doch auch.“ „Dein Geschmack besteht darin, dir dein T-Shirt vom Leib zu reißen und zu grinsen.“ J nickte. „Sag ich doch, legendär.“ Wortlos schüttelte ich den Kopf, rümpfte die Nase etwas mehr und nahm die Orangenschäler, ehe ich sie in den Müll beförderte. „Hey, jetzt sei doch nicht eingeschnappt...“, brummte J, während er auf dem nächsten Stückchen Orange rumkaute. Ich verschränkte daraufhin nur provokant die Arme, sah starr zu ihm. „...Sugi~“ Starr. „Sugizo, nicht doch.“ Starr starr. Er seufzte schwer, ging einen Schritt auf mich zu und drückte mir die restliche Orange zwischen die Lippen. „Halten, nicht essen.“, murmelte er, ehe er einen Arm um meinen Rücken und unter mein Bein schlang und mich, schwups, auf die Arme hievte. Leicht irritiert blinzelte ich diesen breitgrinsenden Kerl an, der mich aus der Küche trug und durch das Wohnzimmer tappte. Nuschelnd wollte ich Protest einlegen, doch er nickte nur zu seiner Orange. „Nicht fallen lassen.“ Ich brummte, ließ mich dann aber brav ins Schlafzimmer tragen und landete ächzend auf dem Bett, J hopste mir nach und nahm die Orange. Ich sah ihn stumm an, kräuselte die Lippen. „Du bist doof.“, murmelte ich leise und drehte mich zur Seite, grummelte vor mich her und tat einen auf ganz doll beleidigt. J pflügte seine Orange weiter auseinander, legte ein Stück auf meine nackte Schulter und sog sie dann mit den Lippen von meiner Haut. „Ich weiß...“, grinste er sanft, legte ein Stück in meine Halsbeuge, „Deswegen liebst du mich doch, Sugilein.“ Und er schnappte die Orange weg, sog sich an meinem Hals fest und schlang die starken Arme um mich. Ich wollte mich wegwinden, doch ging all mein Widerstand in einem Seufzen unter, als J weiter an meinem Hals rumnuckelte. „Ich liebe dich aber nicht...“, seufzte ich mit dem letzten bisschen Beherrschung, was mir blieb, als der Dunkelhaarige schon wieder seine Hände an Orten hatte, wo sie sonst nichts zu suchen hatten. „Auch das weiß ich.“, brummte er und drehte mich zu sich, knöpfte meine Hose auf, „Spielt sowieso keine Rolle.“ Und schon verschwand sein Kopf zwischen meinen Beinen. Es spielt keine Rolle, meint er. Doch das tut es, denn es tut weh, egal wie ich es drehe und wende. Ich weiß, dass es für ihn nur ein Spiel ist, weil er von ihm nicht bekommt, was er sich wünscht, was er braucht. Doch von mir bekommt er es, ohne eine Gegenleistung, ohne Zwang, ohne Muss. Einfach nur, weil ich es genauso brauche. Seltsam, nicht? Seltsam, vor allem, da es mir weh tut, es mit ihm zu tun, obwohl es nur Sex ist, ohne Gefühl. Ist es? Vielleicht hat sich welches entwickelt? Vielleicht war es schon immer da? Vielleicht. „Two hearts are beating together. I'm in love, woo! I'm in love, woo!” Ich blinzelte unter meinem Kissen hervor und sah zu J, der da vor sich hersummte und mit dem nackten Fuß wippte, der unter der Decke hervorschaute. „Ich dachte du hasst Kylie.“, seufzte ich leise und stemmte das Kissen beiseite, rutschte näher und legte den Kopf neben seinem ab. „Tu ich auch. Aber den Text ja nicht.“, nickte er. Ich schloss die Augen brummend. „Den magst du wohl?“ J lachte leise auf, ich merkte, wie er zu mir schaute und dann sanft über meine Wange fuhr. „Eigentlich nicht, nö.“ Ich blinzelte wieder, bemerkte, dass Js Gesicht meinem nah war. „Wieso nicht?“, fragte ich leise und stupste seine Nase mit der eigenen an. Er grinste und stupste zurück. „Na ist doch Schwachsinn. Man liebt doch nicht jemanden, nur weil die Herzen gleich schlagen.“ Ich schloss die Augen wieder, atmete sanft aus. „Und warum?“, erwiderte ich nach einer kurzen, stillen Pause. J brauchte nicht lang zu überlegen, er stupste wieder meine Nase an. „Naja, unsere Herzen schlagen auch gleich, wenn wir Sex haben, aber deswegen liebe ich dich nicht. Ino und ich, zum Beispiel, wir haben die gleiche Melodie, das ist schon wieder was anderes.“ I'm deep in the dark of you “J?”, murmelte ich leise, schlug dann die Augen wieder auf. Er sah zu mir, neigte den Kopf etwas und brummte ein: „Ja?“ It feels like I never saw the sun “Geh jetzt bitte nach Hause.” Kurze Zeit sah mich der Dunkelhaarige ratlos an, ehe er die Decke umschlug und wortlos das Zimmer verließ. Should I shout for the rescue? Is this forever and ever? I'm in love, woo! A/N: Ich hatte so einen schrecklichen Ohrwurm von diesem gottverdammten Lied, auch wenn ich Kylie nicht unbedingt leiden kann. Kapitel 5: Zwergophilie ----------------------- Wort: Fesseln Pair: Kyo x Yomi / Ruka x Yomi Es gibt Menschen die tun den ganzen Tag lang nichts anderes als über Probleme des Lebens, der Gesellschaft und der Liebe nachzudenken um eben jene Gedanken auf Papier zu bringen. Und später irgendwann stehen diese Menschen dann vor dem Mikrophon und schreien sich die Kehle aus dem Hals, als ginge es um Leben und Tod. Einer von diesem Menschen ist Yomi. Ein 1,56 Meter kleiner Zwerg, der ganz neben seinen Pflichten als Vocal gerade mir den Kopf verdreht hat. Und auf die Größe von 1,82 muss er schließlich erst einmal kommen! Nicht aber dass er das bewusst getan hätte, nein, Yomi ist in diesem Punkt zumindest vollkommen unschuldig. Und nur um es zu betonen: Bei ihm ist das eine Seltenheit! Nun wird sich der geneigte Leser jedoch fragen, wie ich dazu stehe. Nun, meine Meinung war bis vor wenigen Monaten ein und die selbe: Belass es dabei. Ich bin ein wirklich genügsamer Mensch und selbst wenn ich mir mehr Aufmerksamkeit von Yomi gewünscht hätte, war ich der Meinung gewesen, sie nicht zu bekommen. Mit „Big Boobs“ kann ich schließlich leider nicht dienen. Also war es mir nur allzu recht den Knirps ab und an auf meinem Schoß bei Interviews genießen zu dürfen oder ihn aber Backstage, rein freundschaftlich versteht sich, anzugrabbeln. Wirklich, es hätte ewig so weiter gehen können, gäbe es das kleine Wörtchen „Wenn“ nicht. Liebevoll nenne ich meinen „Wenn-Faktor“ Giftzwerg, denn etwas anderes ist er nicht. Er ist biestig, unfreundlich, abgedreht, sabbernd, blutend, rumspuckend, schreiend und kreischend und vor allem eines: Klein! Glatte zwanzig Zentimeter als ich! Und trotzdem genießt er ein Privileg was mir wohl niemals zu gute kommen wird. Ja, ganz recht, ich rede hier von Kyo von Dir en grey, der zu allem Überfluss meinen Yomi anfassen –nackt anfassen!- darf und ihn letztendlich mit in sein Hotelzimmer führt, um ihm dort seine restlichen Körperflüssigkeiten zu zeigen. Und ich Trottel hatte bis dato immer geglaubt Yomi sei Hetero. Trottel, Trottel, Trottel. Ganz ehrlich, bei Kyo war doch eine Verwechslung ausgeschlossen, nicht wahr? Man konnte doch nicht annehmen, dass dort große Brüste oder andere Höhlen ruhten, nicht? Bitte stellen sie sich hier jetzt den Zusammenbruch meiner Welt vor. Nicht nur, dass ich Yomi jetzt vollkommen in Bezug auf einer Beziehung aufgeben musste, er wurde zudem auch freundschaftlich... anders. Kein Anfummeln mehr, kein auf dem Schoß sitzen mehr, keine zweideutigen Bemerkungen, nicht mal eine Umarmung hatte man mehr für mich übrig. Ich war nur noch Ruka. Der Drummer der Band. Und sonst nichts. Unglaublich unfair wenn man mich fragt und deprimierend obendrein. Bekannter Weise bin ich aber kein Kind von Traurigkeit oder ich bin nicht so, wie Heul-und-Schnief-Kyo und muss meinen Schmerz von der Seele singen. Ich tat das gepflegt indem ich mich mehrere Male mit Ni~ya betrank und wir uns gegenseitig voll lallten. (Im Übrigen sehr amüsant wie „grausam“ Sakito doch sein konnte.) Aber nachdem die Abende der Verdrossenheit abgeklungen waren und mir mein Schädel endlich nicht mehr zu schaffen machte, wurde mir eines in der Beziehung von Kyo und Yomi bewusst: Sie liebten sich nicht. Es waren eigentlich immer nur Gelegenheiten die beide nutzen um ihren Stress auf sexueller Ebene abzubauen. Vielleicht war das etwas, was nur Vocals verstanden, vielleicht auch nur etwas für Zwerge, wie die beiden, doch eins wurde mir dabei klar. Yomi wurde damit nicht glücklich. Shinya, mit dem ich mich nach einiger Zeit doch gut verstand, zeigte mir auch den Grund hierfür. Kyo baute nur dass ab, was er anderswo aufstaute. Und sein „anderswo“ hieß Toshiya und schien mindestens genauso uninteressiert an Kyo, wie Yomi an mir. Aber ich würde nicht Ruka heißen, hätte ich diese Umstände nicht für mich nutzen können. Ich müsste nur Kyo und Toshiya zusammenbringen und schon stände Yomi für mich frei und ich könnte ihn wieder knuddeln und lieb haben wie vorher. Was für ein narrensicherer Plan. Ich musste schon zugeben, ich war ein Genie. Die nächstbeste Gelegenheit ergriff ich auch sogleich und selbst wenn es untypisch für mich klang -im Krieg war schließlich jedes Mittel recht- animierte ich beide Bands dazu Flaschendrehen zuspielen. Da jeder einen Vorteil daraus zu ziehen sah, eiferten alle mit und mein Plan schien sogar bald aufzugehen. Ich eliminierte erst Kaoru und Daisuke, die sich schon nach den ersten drei Minuten fest umschlungen, küssend und rumkugelnd verabschiedeten. Hitsugi und Shinya waren auch schon bald ausgeschieden, da sie in ein Thema über das richtige baden von Chiwawas vertieft waren und als endlich die Flasche auf Toshiya deutete, kam ich zum Zug. „Zungenkuss mit Kyo.“, lautete die Devise, die Toto schluckend hinnahm. Mir war es egal, was er dachte, als Kyo sich, nun doch Gefallen an diesem Spiel findend, näherte. Mir war Yomis Reaktion, die gottseidank schwach ausfiel, wichtiger. Er schien kaum davon berührt, dass sich Kyo und Toshiya nach zwei Minuten immer noch nicht gelöst hatten und so ergriff dann auch Ni~ya die Flasche. Ich aber, immer noch damit beschäftig Yomi anzustarren, bemerkte nicht dass sie bei mir stehen blieb und Ni~ya mich fragte ob Tat oder Wahrheit. „Tat.“, antwortete ich prompt ohne weiter nachzudenken oder Ni~yas Grinsen zu bemerken. „Du bleibst von jetzt bis morgen um die gleiche Zeit an Yomi gefesselt.“ OK, Ruka, zuhören wäre gut. ...Was hatte er da gesagt? Gefesselt? An Yomi? Den ganzen Tag? Ich schaute stumm vor mich her, sah ihn an und Ni~ya grinste nur breiter. „Hat jemand Fesseln mit? Oder Handschellen, oder so etwas?“, rief er in den Raum, wobei Dais Hand in die Höhe schnellte und er versuchte kichernd unter Kaoru frei zu kommen. Irgendwie spielte sich das alles in Trance um mich herum ab und nur langsam wanderte mein Blick in Richtung Yomi, der kicherte und zu mir rutschte. Ich träumte, oder? Oder? Nein, dafür fühlte sich der kalte Stahl um mein Handgelenk zu real an, dafür spürte ich Yomis Nähe zu sehr an mir und gottverdammt, was grinsten die alle so? „Im Übrigen sind die wirklich nur mit Schlüssel zu öffnen, also viel Spaß.“, grinste Dai mich an und steckte provokant den Schlüssel in seine Hosentasche. OK Ruka, langsam, zum mitmeißeln. Du bist für diese Nacht und bis zum morgigen Abend an Yomi gefesselt, du wirst vermutlich in einem Bett mit ihm schlafen müssen, umziehen geht nur voreinander und so wie du Yomi kennst wird er sicher in der Nacht frieren. Ich sah mein Gehirn dreckig grinsen. „Und wie wollen wir jetzt weiterspielen?“, fragte ich, meinen inneren Monolog beendet, die beiden übrigen. Ni~ya schien mit spielen etwas anderes zu verstehen, als ich und so zog er Sakito kurzerhand in seine Arme. „Ihr seid bestimmt müde, nicht?“, fragte er, überhaupt nicht als Anspielung zu verstehen. Obendrei nickte das grausame Sakito in seinen Armen ganz schläfrig und bekam sogleich ein Küsschen auf die Wange gedrückt. Da ich noch nie ein Mann vieler Worte war, erhob ich mich einfach und zog Yomi an unserem gefesseltem Handgelenk ebenfalls hinauf. Die Verabschiedung sparte ich mir, da ich weder Kaoru und Daisuke, die fest zusammengeschweißt über Dinge kicherten, die nur die beiden wussten, stören, noch das neugefundene Glück von Kyo und Toshiya zerstören wollte. Shinya und Hitsugi waren sowieso verschwunden und Ni~ya würde mit Sakito auch bald das Weite suchen. Grund genug also mit meinem gefesseltem Plüschtier ins Zimmer zu verschwinden. Meins natürlich, die Übergröße ließ ich mir ja nicht nehmen. „OK... also wie regeln wir das jetzt?“, wollte ich fragen, als Yomi mich allerdings schon aufs Bett zog. „Ich bin für sofortiges schlafen.“, er kuschelte sich ins Kissen, „Man ist dein Bett riesig.“ Ich rutschte etwas zu ihm und stützte mit auf meinen freien Arm, sah ihn an. Yomi hatte schon die Augen geschlossen und atmete tief ein. „Ruka? Ziehst du mich aus? Ich bin zu faul...“, brummte er dann leise und sah gottseidank nicht wie mein Gesicht vor lauter Grinsen seltsame Formen annahm. Ich? Yomi ausziehen? Hatte Gott mich heute besonders lieb? Das ließ ich mir ja nicht zweimal sagen und so befreite ich Yomi, wenn auch etwas umständlich, erst von den Schuhen und den Socken, wanderte höher und knöpfte schließlich sein Hemd auf. „Wie weit?“, brummte ich leise und strich, ganz aus versehen, über die nun entblößte Brust. Yomi lächelte seufzend, streckte sich leicht. „Wie wär’s mit allem?“ Ich musste lächeln, lehnte mich etwas über ihn und atmete seinen Geruch tief ein, fummelte mit der freien Hand am Reißverschluss seiner Jeans rum. „Du solltest so was nicht sagen. Du weißt, dass ich das ernst nehme.“, grinste ich schwach und küsste seine Wange. Yomi schlug daraufhin die Augen auf und sah mich lächelnd an, schnurrte leise und streckte sich mir entgegen. „Und du weißt, dass ich das durchaus ernst meine.“, gurrte er zustimmend, schlang einen Arm um meinen Hals und hauchte mir entgegen: „Ni~ya hat mir da was gezwitschert.“ Er war tot. So was von tot. „Und ich dachte schon immer ich wäre ein kleiner Idiot. Aber du sprengst mich wie immer um Längen.“ Er lächelte, drückte mir dann einen Kuss auf. Ha! Haha! Ich musste nicht biestig sein, unfreundlich, abgedreht, sabbernd, blutend, rumspuckend, schreiend oder kreischend. Oder gar klein! Ich durfte Yomi auch so nackt anfassen und ihm deutlich machen, dass geschickte, lange Drummerfinger weitaus praktischer sind als eine schöne Singstimme. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)