Loyalität bis zum Tode? von Tengel (Alles wir vorübergehn) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog „ Loyalität bis zum Tod? “     Es war die dunkelste Nacht der Geschichte. Genau in dieser Nacht kamen sie heraus. Der Mond in dieser Nacht schien so hell als wäre er die Sonne persönlich Die einzigen Herrscher der Finsternis. Sie kamen um sich ihre Beute zu holen um sich ihren Durst zu stillen.. Genauso wie Jeremy Ronaldo. Ein, für einen Vampir, gut aussehender junger Mann. Seine dunkelbraunen Haare, die ihm bis zum Kinn gewachsen sind, wehten sanft im Nachtwind, als er sich in die Scheune eines kleinen Bauernhofes schlich. Er konnte die Angst eines Menschen, der sich hier versteckte, riechen. Er wusste genau es war ein kleines Mädchen. Er schätze sie auf 10 Jahre. Ein Lächeln lag auf seinen kalten Lippen. Langsam und vorsichtig schlich er sich heran. Ihr Schluchzen wurde immer lauter als er näher kam. Es übertönte sogar den Sturm der nun über sie kam. Donner war zu hören und Blitze erhellten noch mehr die Nacht. Die Wolken verdeckten die Sterne. Doch nur der Mond wurde von ihnen verschont. Er schien immer noch erbarmungslos vom Himmelszelt. Er stand vor ihr, leckte sich leicht über die Lippen und setzte zum Sprung an. „Komm zu Papi“, sagte er und über den Beiden entlud ein Blitz seine Kraft. Das Dach fing Feuer. Kleine brennende Heuhäufchen, fielen vom Dach. Die Tiere wurden unruhig. Doch sie konnten nicht entkommen. Immer mehr fing an zu brennen. In dem Feuerschein sah der Vampir sein Opfer. Es war ein kleines rothaariges Mädchen. Ihre Haare waren bis zum Kinn abgeschnitten. Mit ihren blauen feuchten Augen sah sie zu ihrem Jäger hinauf. Sie wusste was sie erwarten würde. Ihr abgemagerte Körper zitterte. Jeremy kam noch näher zund griff mit der rechten Hand nach ihr aus. Als plötzlich ein Dolch diese von dem Handgelenk trennte. Eine Gestalt stellte sich zwischen den beiden und sah dem Vampir in die Augen. Bevor Jeremy reagieren konnte nahm sein Gegenüber das Kind und flüchtete mit diesem aus der Scheune. Er rannte schneller und bemerkte wie die Scheune hinter ihnen in sich zusammen fiel. Er drehte sich jedoch nicht um.   Er hörte wie das Mädchen schnell atmete. Es war zwar leise aber dennoch angsteinflößend. Die ganze Nacht passte er auf sie auf. Doch bevor der Morgen graute legte er das Mädchen auf die Stufen des nächstgelegenden Klosters. Die Rothaarige war eingeschlafen und zitterte nur noch vor Kälte. Ein Blick der 2 Sekunden dauerte brachte er dem Menschen entgegen bevor er wieder in der noch bestehenden und doch so hellen Dunkelheit verschwand. Kapitel 1: 9 Jahre später... ---------------------------- KKapitel 1 9 Jahre später…… Das kleine Mädchen wuchs im Kloster auf, indem ihr die Kunst alte Schriften aus längst vergangener Zeit gelehrt wurde. Nun ja, neben allen anderen versteht sich. In der Obhut von Priester Jean Gregor und den Nonnen erlebte sie eine einseitige Erziehung. Sie strebte nach mehr Wissen und Abenteuer. Die kalten Wände des Klosters waren ihr langweilig geworden. Jedes Geheimnis hatte sie schon erforscht die sich hinter den Mauern vom St. Lilia verbargen. Doch ihr Wissensdurst war nicht gestillt, sie wollte mehr.Priester Jean Gregor kümmerte sich fürsorglich um seinen Schützling. Konnte sie jedoch nicht aufhalten wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Wie immer war sie, wie auch heute an einem sonnigen Mittwoch, auf dem Weg zum Markt. Dort besorgte sie für das Kloster die Lebensmittel. In ihrem Korb, den sie in der linken Hand hielt, befanden sich schon einige Obst- und Gemüsesorten, Milch und Eier. Ihr fehlte noch das Brot. Der Bäcker der Stadt lag am anderen Ende des Marktes. Deshalb lief sie durch diesen. Vorbei an den Händlern und Käufern. Sie musste aufpassen, dass sie nicht über eines der Hühner stolperte, die ein Händler durch einen Kinderstreich verloren hatte. Sie wollte schließlich nicht die Eier zerbrechen. Nach Minuten von in denen sie die Balance halten musste, gelang sie zum Bäcker. Wie jeden Tag wartete er schon mit einem strahlenden Gesicht auf sie. Auch die Rothaarige musste lächeln. Sie und der Bäcker verstanden sich prächtig. Zum Ungunsten der Nonnen, denn es geschah öfters, dass das Mädchen die Zeit bei ihm vergaß. Doch heute sollte sie diese nicht vergessen. „Wieder eine Augenweite!“ lachte der Bäcker sie an. Sie sah nur verschämt zu Boden und antwortete: „Ihr braucht mir nicht immer zu schmeicheln, werter Herr.“ Mit den Worten nahm sie ihm das Brot ab, das er schon in der Hand hielt. Er musste grinsen: „Oh doch, dass muss immer sein. Ihr seid eine Bereicherung für unsere Stadt. Wie Ihr seht laufen hier nur Frauen herum die entweder blonde oder braune Haare haben.“ Dabei zeigte er in die Menge. Er hatte Recht, sie war wirklich die Einzige die rote Haare besaß. Sie besaß also Wiedererkennungswert. Sie nickt ihm höflich zu und sprach: „Ihr habt Recht. Jedoch muss ich nun wieder heim. Pater Gregor hat eine Überraschung für mich. Sie wissen ja sicherlich auch, dass ich…..“ „vor 9 Jahre am Kloster gefunden wurdest. Auf den Tag genau.“ ,unterbrach er sie. Sie nickte wieder. „Bestellt den Nonnen und dem Pater einen Gruß von mir.“, bat der Bäcker sie noch. Nachdem sie wieder einmal nickte, drehte sie sich um und lief los. Am Kloster wurde sie bereits erwartet. Eine Nonne nahm ihr den Korb ab. Eine weitere begleitete sie in den kleinen, aber wunderschönen, Garten. Der hinter dem Kloster lag. In dem war Pater Gregor und wartete schon auf sie. „Meine liebe, Alisha.“, sagte er und breitete seine Arme aus. „Nun bist du schon 9 Jahre hier und hast uns schöne Tage geschenkt. Ich hab schon lange bemerkt, dass es dich hier nicht mehr hält.“, meinte er. Alisha, das rothaarige Mädchen, kam auf ihn zu. Er legte eine Hand auf ihren Rücken und sprach weiter: „Wenn du diese Mauern verlässt können wir dich leider nicht mehr beschützen. Einzig und allein der Herrgott wird bei dir sein. Bei allem was du tust.“ „Heißt das etwa, dass ich gehen kann? Neue Welten sehen und weitere Rätseln lösen?“, fragte sie und grinste dabei. Sie freute sich innerlich wahnsinnig. Der Pater nickt: „So ist es. Eine junge Frau wie du, sollte nicht in einem Kloster bleiben in dem sie nur halb glücklich ist. Du bist nicht unsere Tochter. Deshalb können wir dich nicht zwingen. Aber deinen Glauben hast du längst bewiesen. Solange du ihn hast, wird dir nichts wiederfahren.“ Alisha musste noch mehr grinsen. Ihre Augen strahlten richtig vor Glück. Vor Eifer umarmte sie den Pater und bedankte sie bei ihm: „ Das ist wirklich fantastisch. Ich bin so froh.“ Sie löste sich aus der Umarmung und sah ihn an. Er hielt ihre Hände in seine und erwiderte ihren Blick. Er mochte es wenn sie so glücklich war. Das Mädchen dachte kurz nach und meinte dann: „Ich werde Euch aber erst Morgen verlassen. Ist das in ordnung für Euch?“ Jean Gregor nickte. Auch er musste lächeln. Alisha freute sich wahnsinnig. Ohne ein weiteres Wort stürmte sie los ins Kloster, hinauf in ihr Zimmer und packte schon ihr Hab und Gut. Proviant kann ich morgen noch einpacken, dachte sie sich als sie ihre Sachen begutachtete. Als sie so über ihren Weg nachdachte erklang eine Stimme in ihr Ohr. Es war Schwester Marion, sie brauchte Hilfe beim Kochen. Ohne lange zu zögern kam Alisha zu ihr herunter und half ihr in der Küche. Mit einem Knarzen öffnete er den schweren Eichensarg. Er gähnte und sah vorsichtig aus seinem Bett. Ein fauliger, vom moos grün gefärbter, Zombie stand am Fußende des Sarges. Der junge Vampir setzte sich auf und sah ihn gelangweilt an: „Was ist? Es ist taghell draußen. Du kannst mich doch nicht einfach so wecken! Ich hoffe für dich es ist wichtig.“ Zu dem Vampires Glück jedoch waren in jedem Raum seiner Villa die Vorhänge zu gezogen. So dass kein einziger Sonnenstrahl herein kam. „Es war nicht seine Schuld……….. Jeremy….“, kam es aus einer Ecke. Ein gutaussehender Vampir trat hervor. Seine Hände hinter dem Rücken verschränkt. Seine Blicke verrieten nichts. „Shane!“ sagte der andere Vampir im Sarg, „Was verschafft mir Eure Anwesenheit?“ Shane räusperte sich kurz, schloss die Augen und deutete dem Diener an, zu gehen. „Mein…Herr. Wie ihr wisst ist es nicht mehr leicht ein Vampir zu sein. Die Werwölfe verbinden sich immer mehr mit Menschen. Das normale Volk bekommt nichts von den Kämpfen mit. Dennoch wird es immer gefährlicher für uns. Der Hohe Rat ruft deshalb ein Treffen mit den Fürsten ein. Dazu gehört Ihr..“ „ Ich bin der einzige Vampirfürst! Alle 3 Teile Großbritanniens liegen unter meiner Führung. Wales, England und Schottland.“, unterbrach ihn Jeremy. Dieser hob eine Augenbraue an und fragte: „Was ist mit Irland? Sie gehören ebenfalls zu Großbritannien und wie ich mitbekommen habe unterliegt es Euch noch nicht.“ Der Fürst winkte ab und stand auf. „Irland wurde damals nicht in den Bund aufgenommen. Deshalb ist es relevant für uns.“, erklärte er. Shane erinnerte sich an damals. Als sie den Bund einführten. Es war wie eine Union. Irland wurde damals nicht aufgenommen, weil es zu wenige Vampire gab. Doch hauptsächlich, weil es andere Ansichten hatte. Es wollte friedlich mit Menschen und Werwölfen leben. Eine bizarre Vorstellung. Jeremy begab sich zum Tisch. Kaum näherte er sich ihm, entzündeten sich die Kerzen die auf ihm standen. Eine Landkarte rollte sich aus. Jeremy stütze sich mit den Händen auf dem Tisch ab und sah zur Karte. „Ihr meint es wäre eine Gefahr? Klar dass ihr dann zu mir kommt, wenn Gefahr besteht. Schließlich steht ihr alle unter mir.“, flüstert er zu sich selbst. Shane tat es ihm gleich und näherte sich dem Tisch. Er hörte sehr deutlich seine Worte und musste kurz schmunzeln. „Jeremy, Ihr wisst selber, dass nicht wir Euch unterstehen. Sonder der Königsfamilie die über ganz Großbritannien herrscht.“, sagte Shane und blieb neben dem Fürsten stehen. Dieser ballte seine Hände zu Fäusten und sah dann Shane an. „Königsfamilie?“, fragte er leicht säuerlich, „Pah! Wo ist bitte eure Königsfamilie, wenn ihr sie braucht? Hm? Nirgends! Sie sind alle tot! Es gibt keine vampirischen Nachfahren!“ „Ihr habt Recht. Es gibt keine vampirischen Nachfahren. Aber…“, antwortete Shane und ging dann um den Tisch während er weitersprach: „…erinnert Ihr euch an das Mädchen in der Scheune? Das Ihr aussagen wolltet? Es besteht der Verdacht, dass sie weit entfernt mit unserer letzten König verwandt sei.“ Jeremy schnaubte, legte dann seine Hände in die Hüfte und sah Shane an. „Ich erinnere mich. Damals habt Ihr mir die Hand abgeschlagen.“ Shane musste wieder schmunzeln als er daran dachte. Es war damals ein Instinkt das Mädchen zu retten. „Auch wenn sie mit ihr verwandt ist. Sie ist nicht eine direkte Erbin ihres Blutes!“, sagte Jeremy und verschränkte die Arme. Er sah zu Shane. Ihre Blicke trafen sich. Eine kalte Stille lag nun zwischen Ihnen. Bis Shane das Schweigen brach: „Wie dem auch sei. Der hohe Rat hat gestern beschlossen, dass 3 junge Frauen zu Vampire verwandelt werden sollen. Alisha McSaint, Taya Lucia DaLeonor und Luyu Tara Brixton. Ich werde mich um Alisha kümmern. Die anderen 2 sollt Ihr hier her entführen. Nicht töten und nicht verwandeln! Verstanden? Wir fangen Morgenabend mit der Mission an.“ Mit diesen Worten verschwand er wieder in der Dunkelheit. Er hatte keine Antwort erwartet, deshalb ging er. Jeremy stand noch immer am Tisch. Erst leicht benommen, warum auch immer, dann aber schnaubte er wieder und sprach:„ Niemand befehligt mir etwas. Luyu und Taya, mh? Mich interessiert aber welche Menschen das sind.“ Er legte eine kurze Pause ein, streckte sich kurz und ging dann zurück zu seinem Sarg. Wehe einer stört mich heute nochmal, dachte er und legte sich wieder hin. Sein Sarg schloss sich von alleine. Kaum war er geschlossen, fing der Fürst wieder mit seinen Tagträumen an. Kapitel 2: Die Entführer und ihre Opfer --------------------------------------- Der Tag des Mittwoch verging genauso wie die Nacht. Auch die Vampire haben in der Dunkelheit ihren Durst gestillt. Schon bald war es Donnerstag und Alisha konnte es kaum erwarten loszuziehen. Ihre Sachen waren gepackt und den Proviant bekam sie von den Nonnen. Alle standen am oberen Ende der Treppe. Vielen Nonnen kamen Abschiedstränen. Wie man sie verbarg wussten sie nicht. Selbst der Priester konnte seinen Schmerz nicht verbergen. „Mein Kind.“, fing er an, „Für jeden kommt die Zeit zu gehen. Zum Glück bist du nicht tot sondern suchst nur nach Abenteuer unter den schützenden Händen Gottes.“ Alisha lächelt und meinte: „ Danke für alles Pater Gregor und natürlich auch Euren Nonnen. All die Jahre waren schön für mich. Ich werde euch alle nicht vergessen.“ Sie blickte vom Priester zu den Nonnen. Endlich lief sie los. Sie sah zurück und winkte noch zum Abschied. Ich schreib euch, dachte sie sich. Wieder musste sie durch den Markt laufen. Doch dieses Mal hatte sie keine Eier bei sich. Als sie beim Bäcker ankam, verabschiedete sie sich auch bei ihm. Dieser weinte fürchterlich, es gab kein Aber, er musste sie ziehen lassen. Bevor der Abschiedsschmerz zu groß wurde, ging Alisha weiter. Sie wendete ihrer Heimatstadt den Rücken zu. Sie überquerte die Holzbrücke, die sie von den Steppen trennte. Kaum war sie von der Brücke herunter blieb sie noch einmal stehen. Sie sah kurz zurück, atmete tief ein und aus und setzte dann ihren Weg fort. Sie wusste nicht wohin es gehen sollte oder was ihr Ziel war. Aber sie wusste, dass sie den Weg schon finden würde. Sie holte die kleine Karte ihres Landes hervor und studierte sie ein wenig. Währenddessen lief sie weiter. Schon bald kam sie in einen dunklen Wald, doch sie merkte es nicht, da ihr Blick noch in der Karte lag. Dann störte eine Eule, durch ihre Rufe, die Konzentration. Alisha blickte hoch und blieb stehen. Wo war sie denn jetzt? Sie sah sich ein wenig um und wusste dann genau wo sie war. Es war der Shettwood. Ein Wald in dem sie nicht oft war. Die Nonnen verboten es ihr. Schließlich war es hier gefährlich. Sie faltete die Karte wieder zusammen und verstaute sie in ihrer Umhängetasche. Sie fasste sich Mut und lief weiter. Es war alles war was über den Wald erzählt wurde. Kein Sonnenstrahl berührte den Boden. Die Bäume hatten eine dunkle fast schon bläuliche Farbe angenommen. Die Blätter hingen schlaf herunter. Ihre Farbe sah nicht wie ein gesundes tief grün aus. Sie waren matt. Alisha ließ sich jedoch nicht irritieren. Die Schatten machten ihr zwar Angst, aber sie wusste von Schwester Hildegard, dass man nur in nördliche Richtung gehen musste um hier wieder rauszukommen. Sicherlich manchmal führte der Weg in eine andere Richtung, dann musste sie ihn folgen. Alisha konnte sich aber sicher sein, dass sie an jeder Kreuzung nach Norden gehen musste. Wie lange wird es noch dauern? , fragte sie sich. „Luyu!“, rief eine Stimme. Ein älterer Herr spazierte durch seinen Garten. Öfters blickte er hinter den Rosenbüschen, deren Blüten schon offen waren. Der Rosenduft flog förmlich durch die Luft. Der Mann, mit schwarzem Haar, blieb stehen. Vermutlich hatte er etwas gehört. Wieder rief er den Namen. Bis endlich eine junge Frau hervor kam. Sie hatte ein langes cremefarbenes Kleid an. Ihre blonden Haare fielen ihr über die Schultern. „Hier bin ich, Papa!“ antwortete sie diesmal. Der Mann lächelte als er sie erblickte und schritt auf sie zu. „Luyu, bitte vergess nicht die Veranstaltung heut Abend. Wir sind bei Lord Crow eingeladen.“, sagte er und ging mit ihr in das große Anwesen. Sie nickte. Natürlich hatte sie das nicht vergessen. Sie musste ein Lied vortragen. Lord Crow bat ihre Mutter darum. Doch diese hatte leider eine kleine Erkältung. Deshalb musste sie ihre Stimme schonen. Ihre Tochter sollte sie vertreten. Luyu hatte schließlich auch schon mehrere Gesangsstunden hinter sich und hatte das Talent ihrer Mutter geerbt. In der Villa angekommen wartete ihre Mutter Pashalia Brixton mit 2 Dienstmägden. Sie hatten schon das passende Kleid für Luyu in der Hand. Pashalia orderte an: „Komm. Das Kleid ist extra für dich entworfen. Probier es gleich mal an.“ Ihre Mutter lächelte. Ohne Widerspruch geben zu können zogen die Mägde Luyu in ihr Zimmer und halfen ihr beim umziehen. Als sie fertig war, kamen ihre Eltern herein. Beide lächelt und kamen auf dem strahlen gar nicht mehr heraus. Luyu begutachtete sich im Spiegel, es sah mal wieder perfekt aus. Wie immer. Alles musste bei ihnen perfekt sein. Langsam nervte es ihr. Die Farben verschmolzen auf der Leinwand, wie des Flusses Wasser. Er zauberte eine wunderschöne Landschaft. Ja, er war wirklich einer der besten Künstler die es gibt. Leonardo DaLeonor. Vater einer Tochter namens Taya Lucia und Ehemann einer ihn liebenden Frau namens Sophia. Schon als kleines Kind panschte Taya mit ihren Händen in der Farbe ihres Vaters. Dieser sah dies natürlich nicht gerne. Jedoch merkte er bald, wie seine Tochter mit den Farben um ging und die Kunst langsam beherrschte. Leonardo stand auf und ging zu seiner Tochter, die am Fenster mit einer Leinwand und Farben saß. Ihr Pinsel schmiegte sich sanft an die Leine. Ein Farbenspiel bot sich ihm. „Gefällt es dir?“, fragte seine Tochter, sank den Pinsel auf die Farbpalette und sah ihn an. Er nickte und musste lächeln als ihm, ihre weißen Zähnen entgegen strahlte. Sie liebte es zu Malen. Sie begeisterte sich dafür. „Ich werde jetzt Mutter helfen. Sie sagte, dass ich den Lieblingskuchen von euch beiden backen soll.“, erklärte sie und stand auf. Zu Bedauern der beiden war Sophia DaLeonor schon verstorben. Doch jedes Jahr backten sie den Kuchen. Auch wenn sie nicht da war. Taya benahm sich so als wäre sie noch am Leben. An diesem einen Tag. Sie legte die Palette weg und schmiss den Pinsel ins Wasser. Ein Küsschen noch auf die Wange ihres Vaters und schon war sie verschwunden. Die Zutaten waren bereits alle in der Küche. Sie musste sie nur noch rausholen. Erst einmal suchte sie den kleinen Zettel, auf dem das Rezept stand, und legte es auf den Tisch. „Hmmmm...“, brachte sie als einziges heraus. Eier, Milch, Kartoffelstärke, Mehl…, dachte sie, hob dann den Kopf und blickte umher. Sie wusste wo sich alles befand. Deshalb holte sie schnell alle Zutaten und legte diese auf den Tisch. Danach war das Mischen dran. Nach der Anweisung wog sie alles genau ab und rührte das Ganze zu einem dickflüssigen Teig. Taya konnte einfach nicht widerstehen einmal zu probieren. Sie verteilte den Teig auf einem Blech und schob es in den Holzofen. Sie freute sich schon auf die gelungenen Kuchenstücke. Es klopfte an der Tür. Verwunderlich, dass Taya es hörte, da sie in einer großen Villa lebten. Sie hatte gutes Gehör. Schnell wie ein Blitz lief sie zur Tür, um vor dem Diener diese zu öffnen. Ein Abgesandter des Lords stand vor der Tür. Im Hof stand sein weißes Ross. Er hielt einen Brief in der Hand. Mit einem höflichen Nicken überreichter er diesen an Taya. Diese konnte es natürlich nicht erwarten ihn zu öffnen. Als der Abgesandte weg war, griff sie sofort nach dem Brieföffner. Zerstörte das Siegel und faltete das Blatt Papier auf. Leise las sie sich vor: „Sehr geehrter Mister DaLeonor, Ich hab von ihren herausragenden Fähigkeiten als Künstlers gehört. Mir ist es sehr angetan ein Bild von mir in meinem Zimmer hängen zu haben. Sicherlich habe ich schon ein paar Exemplare. An denen ich mich satt gesehen habe. Ich erwarte Sie und ihre Familie heute Abend bei einer kleinen Veranstaltung. Dort werden wir alles klären. Gezeichnet Lord Crow.“ Taya konnte es kaum fassen. Ihr Vater sollte ein Bild anfertigen für den berühmtesten Lord Großbritanniens. Sicher war er Lord in England. Jedoch lag Wales in der Nähe. Taya rannte zu ihrem Vater hinauf und verkündete die Neuigkeit. Leonardo sprang auf und umarmte seine Tochter. Er schickte sie sofort ihre Sachen packen. Wenn sei nicht im nächsten Augenblick losfahren würden sie zu spät kommen. Als alles gepackt war, fuhren sie mit der Kutsche los. Taya saß mit ihrem Vater darin. Sie hatte sich ihre schwarzen Haare nach hinten gekämmt. So dass sie lockig auf die Schultern fallen. Das leicht violette Kleid betonte ihre blauen Augen. Die Pferde liefen schnell. Um rechtzeitig an ihr Ziel zu kommen. Schon seit Stunden wanderte sie nun durch diesen Wald. Wann würde sie endlich hier raus kommen? Sie nahm ein Schluck Wasser aus der Flasche die sie mit genommen hatte. Dann, endlich sah sie ein Licht. War das möglich? Ja, das war es! Alisha rannte auf den Ausgang zu. Und schnappte nach frischer Luft. Der Sonnenuntergang leuchtete ihr Rot entgegen. Dadurch strahlten ihre Haare wie Feuer. Sie folgte dem Weg bis sie zu einer Gabelung kam. Zwei Schilder standen dort. Eines führte weiter zur Hauptstadt London und die andere in ein nahliegendes Dorf. Von dem viele Händler kamen. Sie beschloss zu dem Dorf zu gehen. Da es näher war und sie schon müde. Sowie sie jeden Schritt ging, so ging auch die Sonne unter und der Mond ging auf um ihre den Weg zu leuchten. Müde wankte sie weiter. Vorbei an Bäumen, die ihr immer mehr gleich vorkamen. Ihre Augenlider waren schwer und langsam sanken sie immer wieder. Alisha musste sich zusammenreißen. Das Wasser ging ihr im Wald aus, sie brauchte etwas zum Trinken. Ihre Augen waren stärker als sie und ihr überkam eine plötzliche Müdigkeit. Sie verlor den Halt unter den Füßen und drohte auf die Wiese zu fallen. Doch sie wurde aufgefangen. Starke Arme hielten sie fest und nahmen sie auf den Arm. Sie merkte davon nichts. Sie schlief. Er sah sie an. Seine dunklen Augen musterten sie. Sie war tatsächlich sehr schön geworden. So lautlos wie er gekommen war, so verschwand auch er wieder. In seinem Anwesen legte er sie auf ein Bett. Das einzige hier. Er setzte sich auf den Stuhl der neben dem Bett stand und sah sie an. Er wartete, dass sie aufwachte. Als Taya und ihre Vater ankamen, waren schon sehr viele Gäste eingetroffen. Sie gelangen in den großen Saal. Eine junge und helle Stimme war zu vernehmen. Sie sang etwas. Taya sah zum Flügel. Ein junger Mann spielte eine Melodie. Dazu sang eine junge Frau. Ihre Haare nachhinten zusammengebunden. „Wirklich schön….“, flüsterte Taya und hörte ihr zu. In der Zwischenzeit wurde ihr Vater von Lord Crow begrüßt. Taya jedoch flüchtete von dem Verbeugen und Knicks machen. Sie hörte viel lieber der Sängerin zu. Denn sie erkannte die gleiche Leidenschaft bei ihr wie sie beim Malen hatte. Als die Blonde aufhörte zu singen applaudierte der Saal. Die junge Frau lächelte und ging vom Flügel weg. Taya folgte ihr und traf sie am Balkon wieder. „Das war richtig gut. Du musst wohl schon sehr lange singen.“, platze es ihr heraus. Die junge Sängerin drehte sich zu ihr um, lächelte und antwortete: „Ja. Schon seit ich ein kleines Kind war. Meine Mutter ist Pashalia Brixton. Ich bin ihre Tochter. Luyu Tara Brixton.“ Taya blieb der Mund offen stehen, dann sprach sie weiter: „Deine Mutter ist echt begabt. Ich hab sie schon einmal singen gehört.“ Sie unterbrach sich und fuhr dann fort: „Luyu? Dein Name klingt was wie meiner. Ich heiße Taya Lucia DaLeonor. Sehr erfreut.“ Luyu musste kurz lachen, ihr Lachen war zierlich genauso wie sie. „Taya Lucia.“, wiederholte sie, „Fällt dir auch auf das dein zweiter Name mit L U anfängt und meiner mit T A? Wie unsere Vornamen.“ Die Blonde räusperte sich und fuhr fort: „Dein Vater muss doch dieser Leonardo DaLeonor sein. Er ist auch nicht schlecht. Einer der besten wie ich hörte. Ich hab sogar ein Bild in meinem Zimmer hängen. Das von ihm ist.“ Taya und Luyu verfielen in ein tiefes Gespräch. Der Trubel war ihnen zu groß. Deshalb beschlossen sie, sich ein wenig im Garten umzusehen. Sie gingen weiter vom Haus weg und hörten dann irgendwann nicht mehr die laute Masse. „Der Garten ist wirklich gut gepflegt. Muss ich sagen.“, meinte Taya nach einer Weile. Luyu stimmte ihr nickend zu. Auf beiden Gesichtern war ein Lächeln. Sie liefen an Rosenstöcke und Tulpenbeeten vorbei. Bis Luyu stehen blieb. „Taya?“, fragte sie vorsichtig nach, sah auf den Boden und fuhr fort, als die Schwarzhaarige sich zu ihr um drehte: „ Ich muss dir was sagen. Ich hatte noch nie jemanden mit dem ich mich so verstand wie mit dir.“ Sie legte eine Pause ein. Taya wollte schon was erwidern, doch Luyu meinte: „Selbst in meiner Familie fühle ich mich fremd. Sicher sehe ich meine Eltern auch als Eltern an, aber…..so oft gibt es Situationen in denen ich denke: Was mach ich eigentlich hier und wer bin ich? Ist das normale, Ta….?“ „Luyu. Ich muss gestehen, dass ich mich auch öfters so fühle. Aber wieso sollten wir nicht normale sein? Wir haben ein Leben und sind glücklich.“, unterbrach Taya sie. Luyu musste lächeln. Vielleicht hatte ihre neue Freundin ja Recht. Vielleicht machte sie sich nur zu viel Sorge. Schließlich sind ihr diese Gefühle noch nicht sehr bekannt und sie dachte zu viel darüber nach. „Da sind sie ja.“, flüsterte eine Stimme zu sich selbst. Jeremy stand hinter einer Hecke. Wie immer war er gut gekleidet. Er sah so auf, als würde er auch auf die Feier gehen wollen. Langsam trat er aus dem Schatten des Gewächses vor. Rein in das Licht der Fackeln, die den Weg erhellten. Er schlich sich förmlich an. Die beiden Mädchen bemerkten zunächst nichts. Dann sahen sie ihn. Ihm folgten zwei andere Männer. Sie bemerkten wie die drei Vampire auf sie zukamen und bekamen leichte Angst. Jeremy blieb einen Meter von ihnen entfernt. Er schweigte, doch dann sprach er: „Eure Eltern suchen euch. Ihr wolltet doch nicht etwa einfach so abhauen?“ Beide sahen sie ihn nur an. „Dürfen wir Ihren Namen erfahren, Sir?“ fragte Taya schließlich. Ihre Gefährtin war noch immer stumm. „Natürlich! Mein Name ist Sir Jeremy Ronaldo.“, antwortete der Vampirfürst. Er drehte sich um, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und meinte: „Ihr solltet dennoch zurück kehren. Eure Eltern sorgen sich.“ Mit diesen Worten führten seine Schritte zu den Rosen die neben dem Weg wuchsen. Luyu und Taya sahen sich erst an. Nachdem sie sich zugenickt hatten, machten sie sich auf den Rückweg. Ihre Eltern machten sich bestimmt sorgen. Sie gingen an den 2 anderen Männern vorbei. Ohne zu Wissen was sie erwartete. Die zwei Vampire stürzten sich von hinten auf ihnen. „Benehmt euch. Wir brauchen sie als Menschen!“, befahlt Jeremy. Er pflückte eine Rose, roch genüsslich an ihr und drehte sich zu den anderen Vieren um. Mittlerweile hatten seine Gefolgsleute die beiden Mädchen Bewusstlos betäubt. Je einer nahm eines der Mädchen auf den Arm. Jeremy rümpfte seine Nase. Er konnte es selbst nicht fassen, warum er dem Befehl eines Dieners nachging. „Bringt sie auf mein Schloss!“, orderte er an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)