Another Day in Paradise von Riafya (Wo bist du, wenn ich dich brauche?) ================================================================================ Kapitel 27: Kindheitserinnerungen --------------------------------- So meine Lieben. Hiermit kündige ich an, dass dieses Kap das letzte ist, dass ihr in den nächsten... äh... elf Tagen von mir lesen werdet. Denn ich fahre frohen Mutes nach Frankfurt am Main und geh ein bisschen auf der Zeil shoppen. Und zwischendurch schau ich viell. bei der ein oder anderen Bekannten vorbei. *Hoku-chan angrins* Deshalb habe ich auch kurzerhand beschlossen, euch von einem “richtigen” Cliffi zu verschonen, obwohl ich ihn bereits geplant hatte und gebe euch ein schönes Füllkapitel. Viel Spaß damit. XD Doch nun zu euren Kommentaren. little-sister: Ja, Julie muss so hart sein. Denn “meine Julie” ist so, wie ich sie darstelle. Und wie es weitergeht, weißt du ja gleich. XD -_kisu_-: Wow, es gibt jemanden, der Julie klasse findet. *dich knuddel* Das finde ich wiederum toll. Ich finde ja auch, dass sie hart besser ist, als wenn sie ihm jetzt um den Hals gefallen wäre, doch das sollte ich vielleicht nicht so betonen... wer weiß, wer das dann wieder falsch versteht. Und ich freue mich, dass ich dich fertig mach. XDDDD Mal sehen, wie es zwischen Kyoko und Kuon weitergeht. Susilein: Das Thema Julie und Kuu hatten wir ja schon. Also komm ich gleich zu Koyko und Kuon. Ich finde die Stelle auch sehr traurig und bin froh, dass es noch jemand so sieht. ^^ Wie es weitergeht, weißt du ja gleich. Und sorry, dass es zum Cliffi nicht geklappt hat. Das nächste Mal wieder. ^.~ Lioba: *dich erstaunt anseh* Lia, woher wusstest du das schon wieder? Langsam wirst du mir unheimlich. Nein, Spaß beiseite. Sie landen NICHT im Bett. So fieß bin ich auch wieder nicht. ^^ Und deinen zweifelnden Blick hab ich gesehen! milmirjia: Sempai!!! *knuddel* Noch mal vielen, vielen Dank fürs Kommi. ^^ KLOSI: Dann hoffe ich doch, dass du dich immer noch freust. ^^ Hokuto: Na ja, das mit der Liebe ist kompliziert. Irgendwie liebt sie nämlich ein Mittelding zwischen Ren und Kuon... und somit hat sie ein Problemchen. Und ich auch, wie mir grad auffällt. Umnije: Kaede hasst Hochzeiten. Da wäre es ein Wunder gewesen, wenn sie ihre eigene gemocht hätte. Und schön, dass das Kap schön war. XDDDD DarkEye: Es geht so weiter, wie du es gleich lesen kannst. ^^ Serenade: Danke für die vielen Kommis. *freu* Und keine Sorge. Ich bin zwar eine Katastrophenschreiberin (und ich betone das “eine”, es gibt noch ein paar andere auf dieser Seite), aber Kyoko wird höchstens schwanger, wenn sie irgendjemanden geheiratet hat. Zum Beispiel... Shotaro! XDDD Nein, keine Sorge. DAS wird auch nicht passieren. Und das mit den Brautstrauß hat einen ganz bestimmten Grund. Mal sehen, wer zuerst drauf kommt. ^.~ Ich wünsche euch noch eine wunderbare Woche. Wir sehen uns dann nächste Woche wieder. ich werde nämlich Stifte und Papier mitnehmen und abends vor dem Schlafengehen ganz fleißig sein, damit ihr dann wieder was zum Lesen habt. ^^ Baba, Eure Ayako ____________________________________________ Kindheitserinnerungen Es war ein verregneter Sonntag. Der Himmel vor dem Fenster war grau und es sah so aus, als wollte der Regen niemals enden. An solchen Tagen kann man nicht viel machen und so hatten sich Kaede, Kanae, Kyoko und Midori bei ersterer versammelt, um das Baby zu bewundern. Und um neue Tratschgeschichten auszutauschen. Außerdem berichteten sie Kanae von der Hochzeit, da die junge Schauspielerin sich an jenem Tag am anderen Ende des Landes befunden und einen Film abgedreht hatte. "Was hast du eigentlich die ganze Zeit gemacht, Kyoko-chan?", fragte Midori. "Ich habe dich dann gar nicht mehr gesehen." Die Schwarzhaarige verschluckte sich an dem Schluck Wasser, den sie gerade hatte nehmen wollen und begann zu husten. Ihre beste Freundin klopfte ihr auf dem Rücken, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Allerdings hatte sich ihr Gesicht in eine leuchtende Tomate verwandelt, weshalb die Freundinnen einen Blick tauschten. "Oho, du wirst deine Zeit doch nicht etwa mit einem jungen Mann verbracht haben?", spekulierte die Älteste in der Runde und das Rot vertiefte sich. "Okay, wer ist es?" Als sie schließlich den Namen nannte, war es an Kaede zu husten. "WAS?" "Und? Was ist passiert?", fragte Midori neugierig. "Wir haben uns ge...küsst." //Kuon, du bist ein Idiot//, dachte Kaede, doch sie beschloss erst einmal zu schweigen und zu hören, ob es bei einem Kuss geblieben war. Offenbar war es so. Na ja, wenigstens hatte ihr Bruder noch ein wenig Anstand übrig. Dennoch würde sie ein ernstes Wort mit ihm wechseln, sobald er zurückkam. Doch wann sollte das sein? “Warum hat er sie denn geküsst?”, fragte Kanae verwirrt. “Ich dachte, er erinnert sich nicht mehr an sie.” “Ach weißt du, Männer tun oft Dinge, die noch nicht einmal sie selbst verstehen”, versicherte ihr Midori. Darauf folgte eine äußerst amüsanter Monolog, in dem sie ihnen ihre zahlosen Beziehungen und Affären schilderte. Aber Kaede wusste, dass sie vom Thema ablenken wollte. Auch sie selbst hatte ihren Bruder geliebt, nicht wahr? Ob es ihr weh tat, zu hören, dass die erste Frau, die er in seinem “neuen Leben” küsste nicht sie selbst war? Es war alles so kompliziert, doch was hatte sie erwartet? Dass alles wieder gut sein würde, wenn ihr Bruder wieder da wäre? Es wird nie wieder alles gut werden. Das weißt du. Zuviel ist geschehen und zu viele Wunden sind verursacht worden. Es gibt kein Happy End in dieser Geschichte. Also hör auf, dich zu beklagen und genieße dein eigenes Happy End. Happy End. Sie war verheiratet, gut. Sie hatte einen Sohn, toll. Sie hatte Freunde, wunderbar. Ihr Bruder war nicht tot, juhu! Doch erstens hasste sie Ehen, zweitens hatte sie auch einen Sohn verloren, drittens waren ihre Freunde auch regelmäßig am Streiten oder wollten sie umbringen und viertens hatte ihr Bruder alles vergessen. Wirklich ein tolles Happy End! “Hey, Kaede. Wie geht’s eigentlich deinem lieben Gatten?”, holte Midori sie aus ihren Gedanken heraus. “Oh gut. Die Woche Urlaub hat ihm gut getan. Aber ab jetzt geht er wieder richtig an die Arbeit.” “Hoffentlich überarbeitet er sich nicht”, sagte Kanae besorgt. “Keine Sorge, ich werde das schon verhindern”, entgegnete Kaede grimmig und alle lachten. Als Kyoko später an diesem Tag fühlte sie sich frisch und erleichtert. Sie war froh, dass Kaede sie nicht mehr auf den Kuss angesprochen hatte und es ihr auch nicht übel nahm. Die Schwarzhaarige hielt kurz inne und erinnerte sich an diesen Moment auf dem Schiff, als er ihr näher kam und... aber warum hatte er das getan? Diese Frage stellte sie sich seitdem immer wieder. Hatte er mit ihr gespielt oder empfand er vielleicht doch noch was für sie? Und wenn ja, was dann? Würden sie wieder zusammensein, so wie früher? Zusammenleben, Saya großziehen, in einem Haus leben, vielleicht selbst Kinder haben? Aber darüber durfte sie sich keine Gedanken machen. Denn wenn sie sich Hoffnungen machte und sie wusste, dass sie das tat, dann würde es zu sehr schmerzen, wenn sie enttäuscht werden würden. Vielleicht wäre es einfach das beste, wenn sie sich einen neuen Freund suchen würde. Es schien ja ganz einfach zu sein. Midori hatte schon so viele gehabt. //Stimmt, aber sie liebt Kuon immer noch//, sagte die zynische Stimme in ihr. //Genauso wie du, kann sie sich nicht von ihm lösen.// Es gibt Liebe, die vergeht und dann gibt es auch noch Liebe, die ewig währt. Kyoko hatte das Pech letztere Liebe bereits kennengelernt zu haben. Es gibt Männer, mit denen ist man nur eine Zeit lang zusammen. Als Beschäftigung und Ablenkung von der tristen Welt da draußen. Damit man nicht ganz so allein ist. Manchmal kommt es auch vor, dass man diese Männer wirklich liebt, doch diese Liebe ist nicht von Dauer. Die Trennung tut weh, ja. Aber man ist in der Lage, ohne sie weiterzuleben und jemand anderes zu finden. Doch einige haben das Pech oder Glück, je nach dem, wie man es auffasst, eines Tages dem Einen gegenüber zu stehen. Sobald man Ihn kennengelernt hat, gibt es niemand anderen mehr. Nur noch er zählt für dich, du willst alles für ihn tun und weist er dich zurück ist es, als würdest du sterben. Kyoko erinnerte sich an diese Worte. Sie hatte sie einmal in einem von Midoris Büchern gelesen. War es nicht sogar Desert Rose gewesen? Desert Rose ist meine Gesichte. Es ist nicht einfach ein Buch. Es ist mein Leben. Darin sind meine Gefühle, meine Gedanken, meine Wünsche, Ziele und Ängste zu finden. Wenn man mich kennenlernen will, sollte man dieses Buch lesen. Denn dann weiß man alles über mich. Das hatte die Autorin Kyoko einmal erklärt, vor langer Zeit, als Kuon noch an ihrer Seite gewesen war und das Leben voller Licht. Aber das Leben ist doch immer noch voller Licht! Ganz plötzlich wurde der Schwarzhaarigen diese Tatsache bewusst. Das Licht war überhaupt nicht mit Kuon verschwunden! Es war verschwunden, weil sie es nicht mehr sehen wollte! Dabei war es die ganze Zeit da gewesen, hatte sie umkreist und versucht, zu ihr durchzudringen. Sie hatte es aber nicht gelassen, sondern sich in der Dunkelheit verkrochen und alles andere vergessen. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Lachend schloss sie die Tür auf und achtete nicht auf das verdutze Gesicht von Sayas Babysitterin. Endlich! Endlich hatte sie es verstanden! Das Licht war immer noch da! Es war nie weggewesen. Aber sie konnte es wieder sehen! Selbstverständlich waren die Wunden der Vergangenheit noch da. Doch sie taten nicht mehr so weh. Denn sie hatte endlich begriffen, dass sie nicht alleine damit war. Es ist schon seltsam, wie man immer wieder zum gleichen Ort zurückkehrt. So, als würde er einen anziehen, ein unendlicher Fluch, der einen nicht loslässt. Eigentlich hat jeder Mensch einen solchen Ort. Sei es das Elternhaus, ein geheimer Platz, den man sich in seiner Kindheit als Versteck ausgesucht hatte oder die Nähe einer bestimmten Person. Man braucht so einen Ort, eine Art Heimat, in die man immer wieder zurückkehren kann, ohne darüber nachzudenken. Es ist ein Zufluchtsort, der einem Sicherheit gibt. Ein Mensch, der einen solchen Ort nicht besitzt, ist sehr zu bemitleiden. Kuon hatte auch einen solchen Ort. Es war ein Ort, den er fast überall finden konnte. Zumindest auf jeden Kontinent. Denn dieser Ort war das Meer. Die Wellen, der salzige Geruch, die Möwen, das wunderbare Rauschen, der Sand unter seinen Füßen, ein schaukelndes Boot... Dinge, die ihm immer Trost gespendet hatten. Wenn er jemals Kummer gehabt hatte, war er ans Meer gegangen. Wenn er sich einsam fühlte, war er ans Meer gegangen. Wenn er Entscheidungen zu treffen hatte, nachdenken musste oder einfach seine Ruhe haben wollte, war es immer das Meer gewesen, das er sehen wollte. Das er brauchte. So getrübt seine Erinnerungen auch sein mochten, das Gefühl war geblieben. Wenn er irgendwo auf diesem Planeten ein Zuhause hatte, dann war es auf den Ozeanen. Oder zumindest an ihnen. Deshalb war es ihm nicht schwer gefallen, zwischen der Schauspielerei und dem Seemannsdasein zu wählen. Jetzt, wo er wieder an der Reling stand und hinüber zum nächtlichen Tokio sah, fühlte er sich so wohl, wie lange nicht mehr. Nun, das stimmte auch nicht ganz. Auf der Hochzeit seiner Schwester hatte er sich auch wohl gefühlt. Besonders als er Kyoko... Hastig schüttelte er den Kopf. Was hatte er sich nur dabei gedacht, sie einfach so zu küssen? War er wahnsinnig geworden? Wahrscheinlich. Aber es hatte sich so richtig angefühlt. Vielleicht liebte er sie ja immer noch, irgendwo tief in sich. In diesem Moment hörte er, wie Schritte näher kamen und im nächsten Moment stand der Captain neben ihm und lehnte sich an die Reling. "Ein schöner Anblick, nicht wahr?" Kuon nickte. Schweigen kehrte ein. Die Wellen klangen plötzlich unangenehm laut und die Lichter waren zu intensiv. "Morgen brechen wir auf", sagte der Ältere leise. "Ich weiß." "Kuon, ich bin natürlich froh, dass du dich uns wieder anschließen willst, aber du wirkst nicht glücklich mit dieser Entscheidung." Der Blondhaarige wandte sich verdutzt zu ihm um und sah ihn an. Nicht glücklich? Was meinte er damit? "Irgendetwas hält dich hier fest, Kuon", sagte der Captain ruhig. "Etwas, das du selbst nicht verstehst. Oder vergessen hast." Vergessen. Er hatte schon so viele Dinge vergessen. Auf eines mehr oder weniger kam es da wirklich nicht mehr an. Dennoch wusste er, dass er Recht hatte. Irgendetwas oder vielleicht doch irgendjemand? hielt ihn hier fest. "Captain", sagte er und heftete seinen Blick auf die aufgehende Sonne. "Kann man jemanden lieben, den man vergessen hat?" "Ich denke schon", entgegnete der Gefragte ruhig. "Aber das wirst du selbst herausfinden müssen. Eins sei jedoch gesagt: Egal, wie du dich entscheidest, du bist immer auf meinen Schiff willkommen. Das verspreche ich dir." Er klopfte dem jungen Mann auf die Schulter und ging davon. Als er an der Tür zum Unterdeck angekommen war, hörte er ein lautes Platschen und er lächelte. Ja, das hatte er sich schon gedacht. Es hätte ihn schon sehr gewundert, wenn der Junge sich anders entschieden hätte. Wenn man es genau nimmt, ist man niemals zu alt zum schaukeln. Das Gefühl der Freiheit, dass man dabei empfindet, bleibt immer haften und die Erinnerungen an die Kindheit, in der man glücklich auf einer solchen Gerätschaft gewesen ist, gehören oft zu den Kostbarsten im Leben eines jeden Menschen. Auch, wenn diese es niemals zugeben würden und es wahrscheinlich nicht mal begriffen hatten. Denn was ist schöner, als an den Ort seiner Kindheit wiederzukehren. In die Zeit, in der man glücklich war. Kim beobachtete lächelnd das schaukelnde Kind. Ein Junge. Wahrscheinlich drei Jahre alt. Seine Mutter stand hinter ihm und schubste ihn an. Er lachte immer, wenn er den höchsten Punkt erreicht hatte und wieder zurückgezogen wurde, sich gewiss, dass seine Mutter ihn auffangen würde. Manchmal wünschte er sich, dass auch er das behaupten konnte. Dass seine Mutter ihn auffangen würde, wenn er fallen würde. Er war früher oft zu diesen Spielplatz gegangen, an dem er im Moment stand. Es war ein schönes Fleck Erde. Mitten in einem der größten Parkanlagen Miamis, umgeben von Bäumen, die zu jeder Tageszeit Schatten spendeten. Der Spielplatz war nicht groß. Es gab noch nicht einmal eine Rutsche. Doch das interessierte ihn nicht. Der Sandkasten und die Schaukel hatten ihm immer gereicht. Immer, wenn es regnete oder alle anderen Kinder im Schwimmbad waren, hatte er sich dorthin geschlichen, manchmal in Begleitung seines Hausmädchens. Dann hatte er stundenlang auf der Schaukel gesessen und war hin und her geschaukelt. Denn er war fest überzeugt gewesen, dass sie ihn eines Tages wegtragen würde. An einen anderen Ort, wo er eine Mama hatte, die ihn lieb hatte und einen Papa, der sich um ihn kümmerte, wenn er nicht arbeiten war. Kindische Gedanken, doch er war ja damals auch noch ein Kind gewesen. Da war es vollkommen normal, so etwas zu haben. "Bist du schon wieder hier?" Kim nickte nur und sah aus den Augenwinkeln, wie sein Onkel sich neben ihn stellte. "Du bist langsam etwas zu alt, um dich andauernd an diesen Ort zu flüchten, mein Lieber." "Wenigstens habe ich einen Ort, an den ich flüchten kann." Mr. Teen seufzte tief. "Wie geht es dir?" "Gut", entgegnete der Jüngere automatisch. "Wie soll es mir denn sonst gehen?" "Deine Eltern wollen sich scheiden lassen, Kim. Niemand fühlt sich da gut." "Hör auf, mir irgendwelche Vorträge zu halten, Onkel. Denn auch wenn du es glaubst, so hast du noch lange keine Ahnung." "Gib bitte Kyoko-chan nicht die Schuld daran", bat Stanley. "Sie hat das ganz sicher nicht gewollt." "Warum sollte ich ihr die Schuld geben? Es war mein Vater, der uns belogen hat. Nicht sie." Er ballte seine Hände zu Fäusten und hatte das dringende Bedürfnis auf etwas einschlagen zu müssen. Immer war es sein Vater, der an allen Schuld hatte. Immer aus den egoistischsten Gründen. Hätte er nicht einfach schon früher seinen Mund aufmachen können? Hätte er nicht ein einziges Mal zu seinen Fehlern stehen können? Hätte er nicht ein einziges Mal etwas tun können, dass die Familie nicht ruinierte? Vielleicht ist das der Preis, wenn man ein Geschäftsmann wird. Man verliert sich selbst und die, die man liebte. Doch... liebte Jeremy wirklich irgend jemanden auf dieser Welt? Kim wagte es zu bezweifeln. Als hätte Mr. Teen seine Gedanken gelesen, sagte dieser: "Dein Vater, er liebt dich." Der junge Mann murmelte etwas unverständliches. "Ich weiß, du glaubst mir nicht. Ich könnte mir selbst auch nicht glauben, wenn ich du wäre. Dein Vater hat den Hang, alles zu zerstören, was er anfässt. Nur das Geschäft... das beherrscht er. Wahrscheinlich, weil es in seinem Geschäft darum geht, andere zu zerstören. Verurteile ihn nicht, weil er immer alles zerstört. Denn auch wenn es nicht so aussieht, er beabsichtigt das nicht. Im Gegenteil: er bereut es." "Du bist sein Bruder", sagte Kim. "Du kannst nur das Gute in ihm sehen." "Und du bist sein Sohn. Eigentlich müsstest du genau das tun." "Ich bin nicht sein Sohn", entgegnete Kim und schüttelte mit dem Kopf. "Denn er war niemals ein Vater." Mr. Teen öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Letztendlich klopfte er seinem Neffen einfach auf die Schulter und ging wieder. "Denk noch einmal darüber nach", sagte er ruhig. "Das bist du ihm schuldig. Denn auch wenn er nicht dein Vater ist, so hat er dir doch das Leben geschenkt." Kim schnaubte, sagte jedoch nichts darauf. Leben. Na toll. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)