Another Day in Paradise von Riafya (Wo bist du, wenn ich dich brauche?) ================================================================================ Kapitel 18: ...bleibt kein Auge trocken --------------------------------------- So, da heute ja mein Geburtstag ist (wie sich schon bei einigen Leuten rumgesprochen hat) dachte ich, warum nicht mal seinen Lesern eine Freude machen. Und das tue ich, indem ich euch von diesem schrecklichen Cliffi befreie. Ich hoffe, ihr seid mir dankbar. ^^ Susilein: Danke für das Lob. ^^ Ich bin froh, dass mir die Reaktionen so gut gelungen sind. *verbeug* Umnije: Kim und Kyoko werden sich ganz bestimmt noch mal treffen. Ich kann ihn doch nicht einfach so beiseite schieben und ignorieren. Denn nur weil Kuon wieder da ist, heißt es nicht, dass die anderen Charas verschwinden. Lioba: *grins* Ich sehe, du kennst mich. *breiter grins* Ich hoffe, dir gefällt das Kap. ^^ Patrice-Kyoko: Immer diese Ungeduld. *mit dem Kopf schüttel* Na ja, wie Yash reagiert ist eigentlich eine gute Frage... Sollte ich vielleicht wirklich mal drüber nachdenken... Und Kuon und Kyoko... Na, ob das eine Freude wird? Ich meine, sooo toll sind solche Szenen auch wieder nicht. Ich denke sowieso, dass sie viel zu überschätzt sind. little-sister: Siehst du? Ohne Druck bin ich viiiieeeel schneller. Ansonsten gibt es zu deinem Kommi eigentlich nichts zu sagen... Aber bei mir hat Yash bestimmt schon 90 Handys auf dem Gewissen. *grins* Serenade: Ich hab diese Kap wirklich erst geschrieben, NACHDEM ich deinen Kommi gelesen hatte. Und das “Jaja” hast du richtig gedeutet. *grins* -_Kisu_-: Du bist die erste Person, die den Cliffi gut fand. *staun* Das hab ich wirklich noch nicht erlebt. Kaedes Reaktion hat mir, wie gesagt, wirklich Schwierigkeiten bereitet. Ich meine, wie begrüßt man seinen toten Bruder? Genauso wie bei Kuu und Rory. Wie verhält man sich da? Was sagt man? Und was sagt man nicht? Also habe ich beschlossen, das wohl typischste Elemente von Skip Beat! zu verwenden und Humor mitrein zubringen. Und wie man sieht, war das die richtige Entscheidung. Allerdings wird mir Kyoko da mehr Probleme bereiten, weshalb ich froh bin, dass die Gegenüberstellung noch ein bisschen dauert... DarkEye: ^^ Hokuto: *kicher* Der Herzinfarkt gefällt mir immer noch am Besten. Wirklich zu schade... *seufz* Hättest du mich nicht eher auf die Idee bringen können? Ansonsten bin ich froh, dass du dich mal wieder so richtig kaputt lachen konntest. ^^ Und dann natürlich noch ein großes Dankeschön an meine Beta. ^^ Nun denn, viel Spaß mit diesem schönen Kappi hier. Baba, Eure Ayako _______________________________________ ...bleibt kein Auge trocken “Sieh mal Kyoko. Da oben war gerade eine Sternschnuppe.” Die junge Frau blickte auf und folgte dem ausgestreckten Arm ihres Freundes mit den Augen. Tatsächlich war der Himmel mit Sternen überzogen und auch sie konnte noch einen winzigen Rest des weißen Streifens erkennen, der geschwind über den Horizont gefegt war. “Du darfst dir jetzt etwas wünschen”, murmelte sie und kuschelte sich an Rens freien Arm. “Es gibt nichts, was ich mir wünschen könnte”, entgegnete er liebevoll. “Denn alles, was ich brauche, habe ich hier. Neben mir.” Sie lächelte und er drückte ihr einen sanften Kuss auf den Mund. Danach gingen die beiden weiter. Am Himmel leuchtete eine weitere Sternschnuppe auf und Kyoko wünschte sich im Stillen etwas. //Bitte lass es für immer so bleiben.// Als Yashiro ihr sagte, dass Kuon noch lebte, brach für Kyoko die Welt von Neuen zusammen. Zuerst dachte sie, er würde sich einen Scherz mit ihr erlauben. Was sollte sie auch sonst denken, immerhin war er ja tot, oder etwa nicht? Allerdings merkte sie schon sehr bald, dass es sich offenbar nicht um einen Scherz handelte und von diesem Moment an war sie ... verwirrt. Es gab kein besseres Wort, um ihren Zustand zu beschreiben. Ihr ganzes Befinden war ein wildes Durcheinander zwischen Ungläubigkeit und bodenloser Freude. Kuon ... Wenn er wirklich wieder da war, dann wäre das einfach unglaublich. Wunderbar. Unbeschreiblich. Sie würde ihn endlich wieder haben. Ihn wieder sehen können. Sein Lachen, sein wutverzerrtes Gesicht, sein furchterregendes Gentlemanlächeln, seine wunderbar warmen braunen Augen ... Aber... Wenn er wirklich lebte, also nicht gestorben war, warum hatte er sich dann ein Jahr nicht mehr gemeldet und sie in dieser schrecklichen Angst leben lassen? Sie konnte das nicht verstehen. “Ich weiß es selbst nicht”, sagte Yashiro auf dem Weg zum Hafen. “Kaede hat irgendwas von einer Amnesie erzählt oder so ähnlich. Aber er ist am Leben. Ich hab mit ihm gesprochen.” “Warum hast du ihn mir nicht gegeben?”, fuhr Kyoko ihn an. “Na, es war ziemlich spät. Mitten in der Nacht, weißt du? Und ... ich hab ja zuerst selbst nicht realisiert, was los war.” “Aha.” “Es tut mir leid, Kyoko-chan...” “Ach, ist ja auch egal.” Sie sah aus dem Fenster des Mietwagens und beobachtete, wie Miami an ihr vorbeiraste. Am liebsten würde sie augenblicklich zum Flughafen fahren und von dort aus nach Tokio fliegen, aber sie waren mitten in den Dreharbeiten. Darum würde sie sich noch einen Monat lang gedulden müssen. Wenn sie sich nur davon überzeugen könnte, dass er wirklich noch da war. Am Leben. In ihrer Reichweite. An ihrer Seite. Doch gab es dafür einen Beweis? Was, wenn er gar nicht mehr mit ihr zusammen sein wollte? Würde sie das überstehen? //Hauptsache er lebt. Solange ich das weiß, werde ich alles andere ertragen können.// Sie lehnte sich erschöpft zurück und bereitete sich mental auf den kommenden Tag vor. Kuon betrachtete die Szene vor sich verwirrt. Rory, Kuu und Kaede saßen alle am Küchentisch und hatten Tränen in den Augen. “Ähm... Ist alles in Ordnung?” Kaede blickte auf und lächelte, was mit den Tränen etwas irritierend wirkte. “Ja, es ist alles in Ordnung. Nur dieses Zwiebeln sind etwas...” “JULIE”, schluchzte Kuu und genehmigte sich ein weiteres Glas Whiskey. (Er trank es in einem Zug aus.) “Ist ja gut”, entgegnete Rory lachend und klopfte ihm auf die Schulter. “Ja, aber ich muss Julie doch erzählen, dass unser Sohn immer noch da ist”, entgegnete er und wollte sich schwerfällig erheben. Doch seine Beine trugen ihn nicht und er plumpste wieder auf den Stuhl. “Mit den beiden ist auch alles in Ordnung”, beruhigte Kaede ihren Bruder. “Sie sind nur noch etwas angetrunken. Willst du 'was essen? Ich bereite grade Curry zu.” “Ähm. Gerne.” Er ließ sich auf einen noch freien Stuhl fallen und beobachtete die beiden Männer. Kuu schien in Depressionen zu versinken und rief immer wieder nach seiner Frau, während Rory von einem Lachkrampf zum nächsten überwechselte. Da sah man, wie unterschiedlich Alkohol doch wirken konnte. Kaede werkelte derweil ungerührt am Herd herum und fuhr sich währenddessen immer wieder über ihren runden Bauch. Ein Kind wuchs darin. Das war unübersehbar. Er würde Onkel werden! Wer hätte das gedacht? Es war seltsam. Vor zwei Tagen hatte er nichts gehabt und nun saß er bei seiner Familie. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Er war Zuhause! Endlich. "Kann ich dir irgendwie helfen?”, fragte er. “Nein danke. Ich schaff das schon.” Sie holte ein paar Gewürze aus einem Regal hervor und streute sie abwechselnd auf die dampfende Pfanne, die auf dem Herd stand. Schon bald hatte sich in der ganzen Küche ein angenehmer Geruch ausgebreitet und er spürte, dass er tatsächlich Hunger hatte. Glücklicherweise dauerte es auch nicht mehr lange, bis die Speise fertig zubereitet war und Kaede servierte sie ihnen auf weißen Tellern. Kuu begann sofort zu essen, doch Rory und Kuon bewahrten soviel Anstand, darauf zu warten, dass die Köchin sich selbst vor ihr Abendessen gesetzt hatte. Diese warf einen Blick auf die Uhr und schenkte dem Präsidenten einen bösen Blick. “Sie wissen schon, dass Sie eine Enkelin haben, oder?” “Ja, natürlich, wa...”, auch sein Blick wanderte zur Uhr und er stand erschrocken auf. “Ach du meine Güte, es ist schon so spät? Marias Babysitter wird mich umbringen.” Er erhob sich. “Tut mir leid, Freund, aber ich muss jetzt gehen. Kuon, es war wunderbar dich wiederzusehen. Erhol dich gut und ich hoffe, dass deine Erinnerungen bald zurückkommen werden.” “Vielen Dank, das hoffe ich auch.” “Gut, Kaede-chan, pass auf dich auf, ja? Denk immer an dein Baby, bevor du etwas tust und...” “Gehen Sie, bevor ich Ihnen die noch heiße Pfanne an den Kopf werfe.” Rory lächelte und wandte sich zu guter Letzt Kuu zu. “Also, ich bin dann weg.” Der Mann gab ihm keine Antwort. Also drehte der Präsident sich um und verschwand. Kuon häufte sich währenddessen etwas Reis und Curry auf seinen Löffel, den Kaede ihm wohlweislich neben die Stäbchen gelegt hatte und schob ihn sich in den Mund. Kaum hatten die Zutaten seine Geschmacksnerven berührt, traten ihm Tränen in die Augen und er griff hastig nach dem nächsten Glas, das er finden konnte und schüttete sich die Flüssigkeit in den Rachen. Ein Fehler, wie sich herausstellte. “Ups, das ist wohl doch etwa zu scharf geworden”, sagte Kaede entschuldigend, während Kuon sich hustend den Hals hielt. “Tut mir leid.” “Macht nichts”, entgegnete Kuon, als er endlich wieder sprechen konnte. “Ich kann dir schnell was anderes...” “Nein, mach dir keine Umstände. Ich guck einfach, ob was im Kühlschrank ist...” “Na schön. Aber wehe, wenn du nur einen Joghurt isst. Du musst schon was anständiges zu dir nehmen.” “Jaja.” “Also, erst mal heißt jaja, leck mich am ... Na ja, du weißt schon wo. Und zum anderen musst du was essen. Du warst doch die ganze Zeit unterwegs, nicht? Und deine letzte Mahlzeit ist doch bestimmt auch gewesen, bevor du losgeflogen bist. Wenn nicht sogar noch eher.” “Ähm.” “Hab ich es doch geahnt. Deinen Unwillen zum Essen hast du also nicht eingebüßt.” “Nein, hab ich nicht.” “Schade dass Kyoko-chan nicht hier ist. Ihr Essen hast du immer mit Vorliebe gegessen. Da musste man dich nicht einmal zu zwingen.” “Wirklich nicht? Sie muss eine gute Köchin sein.” “Ja, das ist sie. Andererseits geht Liebe bekanntlicherweise durch den Magen, nicht?” Die Diskussion ging noch eine Weile weiter, während Kuu auf seinem Teller einschlief. Zumindest sah es so aus. In Wahrheit lauschte er lächelnd seinen Kindern. Obwohl sie ein Jahr lang getrennt gewesen waren und Kuon seine Erinnerungen verloren hatte, war es genau wie früher. So als wäre er nie weg gewesen. Diese Erkenntnis fühlte sich gut an. Sehr gut sogar. //Egal, wie sehr man sich auch anstrengt, am Ende versagt man doch. Es ist einfach unmöglich zu erreichen, was man erreichen will. Besonders, wenn man so ein Nichtsnutz ist, wie ich.// “Das stimmt doch gar nicht.” //Doch, das tut es. Ich bin ein elender Nichtsnutz. Und erreichen kann ich auch nichts mehr.// “Hör auf 'rumzunörgeln und fang endlich an, an dich zu glauben! Du kannst es schaffen. Ich weiß es.” //Nein. Ich werde nichts schaffen. Ich kann nichts schaffen. Mein Leben ist zuende. In einer Einbahnstraße. Ich kann nicht weitermachen.// “Red nicht so einen Unsinn. Natürlich kannst du! Du bist stark! Stärker als du denkst. Steh gefälligst auf und mach weiter. Das ist ein Befehl!” //Aber wie kann ich weiter machen, nachdem ich eine solch große Schuld auf mich geladen habe? Wie kann ich da weiterleben?// “Versuch es wenigstens. Jede Schuld wird irgendwann vergeben.” //Und was ist, wenn man sich die Schuld nicht einmal selbst vergeben kann? Sag Kaede, was soll man dann tun?// “...” “SAG ES MIR!” Shoko sah ihren Schützling verwirrt an. “Was soll ich dir sagen?” Der Sänger blinzelte mehrmals, bis ihm klar wurde, dass er wieder einmal in seinen Gedanken versunken gewesen war. “Ähm... Nichts. Ich... hatte nur einen Albtraum.” “Du hast doch gar nicht geschlafen.” “Doch, ich habe gelernt, mit offenen Augen zu schlafen”, erwiderte Sho ernst. Seine Betreuerin warf ihm einen zweifelnden Blick zu, um sich sofort wieder der Straße zuzuwenden. Sie waren auf dem Weg zu Shos Apartment. Er war endlich aus dem Krankenhaus entlassen worden, allerdings sah sein Körper immer noch etwas angeschlagen aus. “Nimm dir erst einmal etwas Urlaub”, sagte Shoko. “Das wird dir gut tun.” //Sag doch gleich, dass ich endlich aufhören soll, Sänger zu sein//, dachte er. Sho wusste, dass seine Erfolgssträhne vorbei war, bevor sie begann und er im Moment der Agentur nur noch ein Klotz am Bein war. Vielleicht wäre es tatsächlich das beste, einen anständigen Job zu erlernen. Genauso, wie sein Vater es immer gewollt hatte. //Ich hätte in Kyoto bleiben sollen. Dann wäre ich jetzt mit Kyoko verheiratet und wir würden zusammen...// Aber es machte keinen Sinn über die Vergangenheit nachzudenken. Oder über das, was hätte sein können. Es konnte nicht mehr geschehen. Das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Warum war er auch so dumm gewesen? Er sah aus dem Fenster und versank wieder in seinen Selbstzweifeln. Währendessen ging draußen die Sonne auf und kündigte einen neuen Tag an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)