Another Day in Paradise von Riafya (Wo bist du, wenn ich dich brauche?) ================================================================================ Kapitel 16: Wieder vereint?! ---------------------------- So, ein neues Kap ist fertig und bereit von euch gelesen zu werden. ^^ Zuallererst ein ganz großes Dankeschön an meinen Beta. Ich bewundere dich nämlich dafür, dass du es tatsächlich schaffst, die Fehler vom richtigen zu unterscheiden und andersrum. Ich überlese sie ja immer... Susilein: Kuon hat ihr aus einem ganz einfachen Grund geglaubt: Es war so für mich einfacher. Ich weiß, der Grund ist nicht gerade der beste, aber ich finde ihn dennoch gut. Lioba: *seufz* Ja... Der Grabstein. *träum* Ist er nicht wundervoll? Ich kann schon den Namen auf ihm lesen. Nein, genug dazu. Kyoko und Kuon werden sich schon noch innerhalb dieser FF irgendwann mal sehen (und dann wird einer von den beiden von einem Auto überfahren ^.~) Ne, Spaß beiseite, die beiden bleiben schön am Leben. Ich brauch sie noch. Umnije: Ich will nicht alle sterben lassen. Obwohl das auch ne gute Idee wäre... Aber nein, das will ich nicht tun. Es wird in dieser FF nur noch einen Toten geben! Oder eine. Das schwöre ich euch hiermit feierlich. *Hand zum Schwur erheb* Patrice-Kyoko: Womit wir auch gleich bei der Person wären, die vor meinen Todesengeln sicher ist: Saena. So böse sie auch ist, ich habe eine Sympathie für sie entwickelt, die sie nicht sterben lässt. Aber ich bin froh, dass dir die Aussicht auf ein eventuelles Treffen zwischen Kyoko und Kuon gefällt. ^^ Serenade: Aye, Captain. Ich werde versuchen, mein Niveau zu halten und meinen Beta bei Laune zu halten. Und dabei schnell meinem Spitznamen gerecht bleiben. ^^ DarkEye: Deine Kommentare sind zwar immer kurz, treffen aber vollkommen zu. “Jetzt geht’s aber rund.” Also, besser kann man das wirklich nicht ausdrücken. little-sister: Das Kap ist ja schon da! Keine Hektik. Hokuto: Die telefonische Antwort auf die Todesfrage hat sich schon wieder geändert... ^^” Hab mich jetzt doch schon wieder unentschieden, du wirst also doch ausharren müssen, bis ich es geschrieben hab. (Denn bis dahin wird ich mich noch oft umentscheiden.) Ansonsten bin ich froh, dass der Roryhide dir gefallen hat. ^^ Hab ich extra für dich eingebaut. Also, viel Vergnügen mit dem Kap hier. ^^ Baba, Eure Ayako _______________________________________ Wieder vereint?! Stell dir vor, du gehst eine leere Straße entlang und das einzige, was zu hören ist, sind deine Schritte. Es ist schon spät und die Sonne verschwindet bereits hinter dem Horizont. Du weißt, dass es um diese Uhrzeit nicht ratsam ist, allein unterwegs zu sein, doch du hast im Moment keine andere Wahl. Die Straße führt dich durch einen Vorort. Um dich herum sind nur elegant aussehende Gebäude mit kleinen Vorgärten. Du selbst wohnst in einem Mehrfamilienhaus einen Block weiter. Im Moment wird niemand anderes in deiner Wohnung sein und ein paar entspannende Stunden der Ruhe liegen vor dir. Doch davor musst du erst einmal ankommen. In der Nähe hörst du die üblichen Rufe der Teenager, die sich wie jeden Tag am nahen Spielplatz getroffen haben und eine Flasche nach der anderen in sich reinschütten. Du weißt, wenn sie betrunken sind, tun sie öfter Dinge, die du dir gar nicht vorstellen willst. Also beschleunigst du deine Schritt und während du um die letzte Ecke biegst, suchst du bereits hastig nach deinem Schlüssel. Plötzlich hast du das Gefühl, nicht mehr allein zu sein und blickst verwirrt auf. Vor dem Haus in dem deine Wohnung liegt, steht ein junger Mann. Und du kannst es nicht glauben. “Kuon?” “Nein, ich verstehe es immer noch nicht”, sagte Kim und musterte seinen Onkel kritisch. “Kyoko liebt diesen Typen doch, oder? Also warum hast du ihn zuerst zu seiner Schwester geschickt?” “Weil ich denke, dass Kaede ihr besser beibringen kann, dass er wieder da ist, als wir, mein Junge”, erklärte Mr. Teen sachlich. Kim schien nicht überzeugt zu sein. “Nun überleg doch mal. Was würdest du tun, wenn plötzlich deine große Liebe vor dir stehen würde, von der du glaubtest, sie wäre tot?” “Nun, ich würde mich sehr freuen.” “Ja, das würdest du. Aber Kyoko-chan ist hier, um zu schauspielern. Sie braucht dafür ihre ganze Konzentration. Außerdem finde ich, dass seine Familie ein Recht darauf hat, zuerst zu erfahren, dass er noch am Leben ist.” “Das hätte man auch mit Hilfe eines Telefonats regeln können”, erinnerte ihn sein Neffe. Stanley seufzte. “Kuon kann sich nicht mehr an Kyoko-chan erinnern. Das hast du doch gemerkt, oder? Stell dir vor, sie würden sich jetzt treffen. Wie würde Kyoko sich denn fühlen? Von Kuon ganz zu schweigen. Was, wenn er sie gar nicht mehr liebt? Nein, ich finde es besser, wenn er erst mal bei seiner Familie ist.” “Na schön, diese Argumentation ist verständlich. Dennoch, ich finde das nicht richtig.” “Ach, hör auf dir immer so viele Sorgen zu machen, Kim. Das tut dir nicht gut und verdirbt nur die gute Laune.” “Gute Laune? Onkel, das hier bringt keine gute Laune, es ist einfach nur...” In diesem Augenblick sprangen alle Menschen in ihrer Umgebung auf und jubelten begeistert. Mr. Teen und Kim sahen schnell zum Spielfeld und erhoben sich ebenfalls und schlossen sich den Jubelnden an. “Du hast wirklich ein Händchen für Wetten”, bemerkte der alte Mann freudig. “Jetzt haben wir doch tatsächlich gewonnen und das, obwohl Stancer bis jetzt niemals als erster ins Ziel gekommen ist.” "Nun, ich kenne seine Pfleger nun mal persönlich”, erwiderte der Jüngere grinsend. “Und die haben mir gesagt, dass er diesmal in Höchstform sein wird.” “Und das, obwohl du Pferde noch nie leiden konntest.” “Kann ich auch nicht. Aber Pferderennen bringt Geld. Besonders hier in Miami. Außerdem muss ja jemand das Geld wieder reinholen, dass Dad letztens beim Glücksspiel verloren hat.” “Stimmt, im Gegensatz zu dir hat er dafür wirklich kein Händchen.” Die beiden Männer erhoben sich und folgten den anderen Zuschauern von der Tribüne. “Komm, gehen wir zu Zith und gratulieren ihm.” “Zith?” “Der Reiter. Ein alter Klassenkamerad.” “Ah. Du hast wirklich gute Beziehungen, mein Lieber.” “Mein Vater hat nun mal dafür gesorgt, dass ich sie habe.” “Wenn man vom Teufel spricht, da kommt er ja. Zusammen mit deiner liebreizenden Cousine.” Kim folgte dem Blick seines Onkels und seufzte. Ja, da kam sein Vater und an seinem Arm geklammert lief Khira neben ihm her und sah sich aufgeregt um. Dabei lauschte sie Jeremys Monolog. Kim vermutete, dass er ihr alles über die Pferde erzählte, was er in der kurzen Zeit seines Aufenthaltes in Erfahrung gebracht hatte. Typisch. Als Jeremy die beiden entdeckte, winkte er ihnen fröhlich und zog Khira zu ihnen. “Hallihallo, meine Lieben. Ihr seid also auch hier?” “Ja, ich wollte Onkel Stan doch nicht das berühmte Miamier Pferderennen vorenthalten”, meinte Kim lächelnd. “Nun um die zu sehen, hätte er auch einfach nach Vegas fliegen können”, verkündete Jeremy sachlich, doch niemand außer Khira beachtete ihn. “Wo ist denn deine Frau?”, fragte Stanley und sah sich neugierig um. “Oh, sie ist zu einem Wellnesswochenende gefahren. Da fällt mir ein...”, er sah seinen Sohn an. “Du hast übrigens eine Schwester.” Ein kurzes Schweigen kehrte ein. Ein sehr kurzes Schweigen. “WAS?” “Ja, ich hab das bisher immer vergessen zu erwähnen, aber du hast eine jüngere Schwester. Ich denke, ihr kennt sie schon.” Alle sahen ihn verdutzt an. “Sag uns jetzt nicht, dass Khira eigentlich deine Tochter ist”, meinte sein Bruder spöttisch. “Oh nein, natürlich nicht. Seine Schwester ist Kyoko Mogami.” “Bitte? Ich hab einen Bruder?” Kyoko sah Saena entsetzt an. “Das ist ein guter Witz, wirklich. Vielen Dank dafür, jetzt kannst du ja wieder gehen.” Ihre Mutter sah sie scharf an. “Tut mir leid, meine Liebe, aber das werde ich nicht tun.” Sie zog ein weiteres Mal an ihrer teuren Zigarette. “Zuerst wirst du mir glauben.” “Glauben? Dir? Wow, du solltest dringend unter die Komiker gehen.” Die Ältere ignorierte die Bemerkung. “Vor etwa neunzehn Jahren habe ich deinen Vater auf der Universität kennengelernt...” Saena studierte Biologie. Die Aufnahmeprüfung hatte sie mit Bravour gemeistert, doch das und ihr abweisender Charakter, hatten sie nicht sonderlich beliebt gemacht. Die meisten Studenten mieden sie und das kam ihr gerade Recht. Sie hatte auch schon so genug zu tun, da brauchte sie keine menschlichen Kontakte. Doch so dachte sie nur, bis zu jenem Tag. Langsam ging sie den Gang entlang und versuchte verzweifelt, die ganzen Blätter und Bücher nicht fallen zu lassen. Aber wie das Leben nun einmal so spielt, wurde sie ausgerechnet an diesem Tag angerempelt und einen Moment später verteilte sich alles, was sie getragen hatte, auf dem Boden. “Kannst du nicht besser aufpassen?”, fuhr Saena den Studenten an, der dafür verantwortlich war. “Oh, 'tschuldigung”, entgegnete er fröhlich. “Tut mir echt leid.” Er bückte sich und sammelte schnell alles auf, was er greifen konnte. Saena beobachtete das verdutzt. So schnell waren nicht viele. “Aber warum schleppt eine junge Frau wie du auch so viel mit sich herum? Ist doch klar, dass alles auf dem Boden landet.” “Was geht dich das denn an?” In diesem Augenblick sahen die beiden sich das erste Mal richtig an und dieser Augenblick änderte alles. Jeremy war das komplette Gegenteil von Saena. Fröhlich, gut gelaunt und bei den anderen sehr beliebt. Außerdem war er Amerikaner und sehr sportlich. In seiner Gegenwart fühlte sie sich immer irgendwie verloren. Er war ein strahlendes Licht, dass alles andere überstrahlte, während sie der dunkle Schatten war, den keiner haben wollte. Deshalb waren alle verwirrt, als die beiden eines Tages unzertrennlich wurden. Dabei war das vollkommen logisch. Licht und Schatten können nicht ohne einander sein. Selbst wenn sie es versuchen. Denn das eine ist die Voraussetzung für das andere. Doch diese Liebesgeschichte hatte kein Happy End. Jeremy hatte bereits eine Verlobte, die mit einem Sohn auf ihn wartete und eines Tages verließ er Saena... und seine Tochter, die aus der kurzen Beziehung hervorgegangen war. In Saena erwachte ein dunkler Hass, der sich gegen diesen Menschen und seiner Tochter richtete. Immer wenn sie Kyoko ansah, sah sie diesen Mann vor sich und am liebsten hätte sie das Mädchen im nächsten Fluss ertränkt. Doch sie besaß genügend Mutterliebe, ihr ein neues Zuhause zu suchen. Danach machte sie sich auf den Weg in eine neue Zukunft. Diese war durchtränkt mit dem Gedanken nach Rache. Einer Rache, die sie unbedingt stillen wollte. Denn sie konnte diesen Mann nicht vergessen, der ihr das Herz gebrochen hatte. Und dafür verfluchte sie ihn. Nach einigen Jahren hatte sie endlich Erfolg. Zusammen mit Sozo Hira [Anm.: Sayas Vater] fand sie den Wohnsitz dieser Person. Das Glück, das sie dort erwartete, traf sie unvorbereitet und bis tief in die Seele. Sie sah einen liebenden Vater, eine liebende Mutter und die friedliche Kindheit eines Jungens. Sie wusste, dass sie oder besser gesagt Kyoko auch eine solche Kindheit hätte bekommen können. Doch dafür war es zu spät. “Ich wurde wieder schwanger. Mit deiner Schwester. Ich hoffte, ihr eine bessere Kindheit bieten zu können. Doch als ich sie dann in meinen Armen hielt, wusste ich, dass du Recht hattest. Damals im Krankenhaus sagtest du zu mir, dass ich eine schlechte Mutter wäre und du hattest Recht. Ich bin eine schlechte Mutter. Und deshalb habe ich Saya im Krankenhaus zurückgelassen. Denn solange ich da gewesen wäre, hätte sie nicht die Kindheit bekommen, die sie verdient. Wer hätte denn auch ahnen können, dass ihr Vater gleich abkratzt.” Kyoko sah ihre Mutter erschrocken an. Sie hatte also auch eine tiefe seelische Wunde erlitten. Und zwar auch von einem Mann. Bis zu einem bestimmten Punkt konnte sie die Ältere beinahe verstehen. Doch nichts von alledem rechtfertigte, was passiert war. Nichts. “Das ist ja alles schön und gut”, sagte sie wütend. “Und es war auch eine interessante Geschichte, aber nun muss ich dich bitten, zu gehen.” “A...” “Sofort! Ich muss mich noch auf meine Rolle vorbereiten.” Saena sah ihre Tochter missbilligend an und erhob sich. Kyoko wartete bis die Frau aus ihrem Sichtfeld verschwunden war, dann lehnte sie sich erschöpft gegen zurück. “Wo bleiben nur Yashiro und Saya so lange?” “Ha! Siehst du, ich bin der König des Majong!”, verkündete Shin stolz und sah seine Mitspieler triumphierend an. Kanae zog eine Schnute. “Es macht keinen Spaß mit dir zu spielen, du gewinnst sowieso immer und du”, sie wandte sich Yashiro zu, “lässt immer alle gewinnen. Die einzige, die wirklich vernünftig spielt ist Saya.” Das kleine Mädchen strahlte die Ältere an, als sie ihren Namen hörte und begann wieder damit, die Spielsteine nebeneinander hinzulegen. “Das Dumme ist nur, dass sie es überhaupt noch nicht spielen kann”, vollendete Kanae ihren verzweifelten Monolog. “Wenn du dich so beschwerst, können wir ja Kyoko anrufen. Die wird sicher gerne mitspielen”, meinte Shin.” “Ja, das schon, aber...” Sie verstummte und sah beschämt auf den Tisch. So gerne sie ihre Freundin auch hatte, sie war genauso schlimm wie Yashiro, was das Verlieren anging. Und einer von der Sorte reichte ihr. “Nun dann halt nicht”, sagte der junge Mann fröhlich. “Dann auf ein Neues.” Kaede blieb stehen und sah ihren Bruder an. Es gab keinen Zweifel, dass er es war. Nicht einen einzigen. Kuon wandte sich ihr zu und sah sie an. Für einen Moment standen die beiden wie versteinert da, dann ging sie langsam auf ihn zu und fragte: “Bist du das wirklich?” Er nickte. “Ja. Ja, das bin ich. Denke ich.” “Denkst du?” “Ich hab meine Erinnerungen verloren. Bist du meine Schwester?” Sie sah ihn an und Tränen bildeten sich in ihren Augen. “Ja.” Im nächsten Moment schlug sie heftig auf ihn ein. “Du Idiot! Du absoluter Vollidiot! Egal ob mit oder ohne Erinnerungen, dieses letzte Jahr werde ich dir nicht verzeihen!” “Stell dir vor, du würdest plötzlich vor deinem toten Bruder stehen. Wie würdest du dich da fühlen?” “Keine Ahnung. Denn man kann es nicht wissen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Das ist unmöglich. Aber ich denke, ich würde auf jeden Fall glücklich sein.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)