Another Day in Paradise von Riafya (Wo bist du, wenn ich dich brauche?) ================================================================================ Kapitel 9: Miami - The Magic City --------------------------------- So, heute ist mein letzter Ferientag. (Leider. T-T) Deshalb beglücke ich euch noch mal mit einem Kappili. Ich bin schon sehr auf eure Meinungen gespannt. *___* Susilein: Nun, Sho musste halt auch mal ein bisschen in den Mittelpunkt gerückt werden. ^^ Wer ihn verkloppt hat, erfährst du in diesem Kap. XDDDD Hokuto: Kaede hab ich ja schon genug verteidigt. ^^ Also... Ja, Sho tut mir auch leid. (Wirklich.) Seine Kindheit war echt hart. Aber ehrlich gesagt, habe ich mehr für Kaede Partei ergriffen. ^^” Aber danke für das lange Kommi. Das war wirklich beeindruckend. DarkEye: Na ja, hassen tu ich Sho noch nicht. Aber ich verstehe, warum ihr es tut. ^^” Danke für das Lob. ^^ little-sister: Stimmt, dass Kaede ruhig geblieben ist, ist doch irgendwie bewundernswert. Aber sie ist ja auch schwanger und darf sich nicht allzu sehr aufregen. (Sho hätte ruhig einen anderen Moment wählen können, wir mir grade auffällt.) Ob Kyoko es je erfahren wird? Das ist eine gute Frage... Patrice-Kyoko: Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass du Hokuto Recht geben würdest... *staun* Tja, man lernt halt nie aus. Mir tut Sho ehrlich gesagt auch leid, auch wenn ich ziemlich für Kaede Partei ergreife... Umnije: Ich fürchte, du wirst noch eine Weile lang hibbelig bleiben müssen. *grins* -_Kisu_-: Deinen Worten hab ich eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. ^^” Manchmal frag ich mich wirklich, wie du das immer schaffst... Danke. Ich freu mich immer wieder. Also, viel Spaß mit dem Kap. ^^ Bye, Eure Ayako _____________________________________________________________________ Miami - The Magic City Miami. Eine Großstadt in Florida, USA, Nordamerika. Inzwischen leben dort rund 500.000 Menschen. Wie in den meisten US-amerikanischen Großstädten haben sich auch um Miami viele kleine Vorstädte angesiedelt, die insgesamt von etwa 2,2 Millionen Einwohnern bewohnt wird. Doch genug dazu. In Miami herrscht eine sehr große Kriminalitätsrate und auch der Drogenhandel ist dort nicht ungewöhnlich. Somit war es nicht weiter ungewöhnlich, dass sie die Familie Christopher dort ein kleines Imperium aufgebaut hatte. Der dortige Kopf der Verbrecheruntergrundsorganisation war Jeremy Christopher, Bruder des Anführers George Christopher und des gutmütigen Stanley Teens. Er führte sein kleines Imperium geschickt und steuerte viel zum familiären Vermögen bei. Denn er kontrollierte die Nachtclubs und den Drogenhandel der Stadt. Außerdem sorgte er dafür, dass die Kriminalität nicht über Hand nahm. Deshalb hatte er auch einen bestimmten Einfluss auf die Polizei und den Bürgermeister, allerdings war das alles inoffiziell. Offiziell führte Jeremy Christopher mehrer Hotelanlagen und wie der Zufall (oder Rory) es so wollte, wurden Kyoko und die anderen in einem von ihnen untergebracht. Es handelte sich um eine Art Feriendorf an Meer am Rande einer Vorstadt. Die Häuser waren luxuriös eingerichtet, mit Whirlpool, Flachbildfernsehern, eigenen Küchen, etc. Alles im allen mindestens fünf Sterne wert, wenn nicht noch mehr. In der Mitte des “Dorfes” befand sich ein großes, mehrstöckiges Gebäude, wo die Verwaltung, die Rezeption, ein Schwimmbad, ein Casino, ein kleiner Laden, mehrere Restaurants, eine Bibliothek und der Kindergarten zu finden waren. Kyoko mochte das “Dorf” vom ersten Augenblick an. Es strahlte eine friedliche Atmosphäre aus und lenkte sie von den Ereignissen des letzten Jahres ab. Sie war davon überzeugt, für immer dort bleiben zu können. Da war sie sich ganz sicher. “Ist das nicht toll, Miss Menno? Wir wohnen nebeneinander.” Kanae seufzte. “Ja, wunderbar.” Sie und Yashiro wechselten ein kurzes Lächeln. Sie hatten sich die ganze Zeit im Flugzeug unterhalten und verstanden sich blendend. Warum hatte sie eigentlich zuvor nie mit ihm geredet? Allerdings vermisste sie Shin. Er hatte zwar gesagt, dass er auch in Miami war, doch es handelte sich dabei um eine große Stadt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich trafen, war also sehr gering. “Komm Saya! Schauen wir uns mal unser neues Zuhause an.” Die Achtzehjährige nahm ihre kleine Schwester bei der Hand und betrat mit ihr zusammen das Haus. Kanae und Yashiro konnten schon bald darauf laute Begeisterungsrufe hören und grinsten. “Wohnen Sie mit Kyoko zusammen?”, fragte Kanae. “Ja, aber keine Sorge, wir schlafen in verschiedenen Zimmern”, entgegnete er lachend. Kanae lachte ebenfalls. “Nun, dann viel Spaß.” Damit drehte sie sich um und betrat ihr eigenes Haus. Es war eine Woche nachdem die Dreharbeiten begonnen hatten, da steuerte ein kleineres Frachtschiff auf den Hafen zu. An seinem Deck standen mehrer Matrosen und der Kapitän. Sie sahen den wartenden entgegen, denn viele der Seeleute hatten hier Familie. Kuon sah interessiert dabei zu, wie seine Kameraden sich über die Reling lehnten und heftig ihren Bekannten zuwinkten. Er wünschte sich, dass er auch einer von ihnen sein könnte, dass auch er jemanden hatte, der auf ihn wartete. Wahrscheinlich gab es irgendwo so jemanden, doch er wusste es nicht. Er wusste nicht einmal, wer er war. Seufzend starrte er zu den Menschen hinüber, als sich auf einmal ein Arm um ihn legte. “Heureka, wir sind in Miami. Ist das nicht cool?” Kuon lächelte. “Ich weiß nicht, ob das wirklich so cool ist.” Pete verdrehte theatralisch die Augen. “Mein Gott, du mit deinen Zweifeln immer. Das ist ja nicht auszuhalten. Wir sind gleich in einer Großstadt! Dort gibt es Kneipen, Nachtclubs, Kinos, Spielhallen und allen voran Frauen. Die werden dir hinterher laufen, mein Lieber, das kann ich dir versichern, auf solche Typen wie dir, stehen die doch.” “Und was, wenn ich wirklich irgendwo eine Verlobte hab?” “Tja, dann wirst du ihr halt mal untreu. Was soll’s, du kannst dich ja nicht an sie erinnern, also kann sie so toll nicht gewesen sein.” Die beiden sahen sich einen Moment lang schweigend an, dann brachen sie in schallendes Gelächter aus. “Genug gelacht”, rief der Kapitän. “Da ihr hier keine Familie habt, werdet ihr jetzt sofort damit beginnen, die Fracht abzuladen, verstanden?” Die beiden seufzten. “Ja, Captain.” Nachdem sie mit dem Abladen fertig waren, führte Pete Kuon zu einer Bar in der Downtown, wo sie sich in eine Ecke setzten und sich ein paar billige Drinks bestellten. Es war eine gemütliche Bar, die denen aus dem wilden Westen nachempfunden war. So war der Boden mit Holz ausgelegt und auch die Wände sahen so aus, als wäre das ganze Gebäude nur aus Holz erbaut worden. Für Beleuchtung sorgten mehrere Kerzen, was dem ganzen einen romantischen Touch gab. Aus einem Lautsprecher an der Wand klang die Stimme eines Moderators des beliebtesten Radiosenders in der Gegend. Kuon betrachtete die anderen Leute. An der Bar saßen mehrere Männer, die wie verzweifelte Trottel aussahen, die sich hier nach verrichteter Arbeit vollaufen ließen, um ihr elendes Leben zu vergessen. Einer von ihnen, der, der noch am nüchternsten wirkte, war in ein Gespräch mit dem Barkeeper vertieft. An einem Tisch in der Raummitte saßen mehrere ältere Herren und spielten Poker. In der Nähe der Tür hatte sich ein Pärchen niedergelassen, dass sich leise unterhielt. Alles in allen eine friedliche feierabendliche Atmosphäre, wie man sie in jeder Großstadt dieser Welt finden konnte. “Morgen werden wir zu einem Freund von mir gehen. Er ist Arzt und kann dir sicher helfen.” Kuon wandte sich seinem Freund zu und lächelte dankbar. “Vielen Dank, dass du mir hilfst.” Pete winkte ab. “Ach, das ist doch selbstverständlich. Außerdem will ich wissen, ob du nicht doch Ren Tsuruga bist.” Pete zwinkerte schelmisch und Kuon verdrehte die Augen. Dann ließ er seinen Blick wieder über die Leute schweifen und merkte, dass der weibliche Anteil des Pärchens in nachdenklich musterte. Er wandte sich schnell ab und bemerkte somit Petes breites Grinsen. “Siehst du, ich hab’s dir doch gesagt, die Bräute stehen auf dich.” Kuon stöhnte, während sein Freund laut lachte. “Sag mal, warum guckst du eigentlich die ganze Zeit zu diesem Typ dort hinüber, Kanae?”, fragte Shin misstrauisch. “Ich weiß nicht”, sagte sie, ohne ihn anzusehen. “Aber er kommt mir irgendwie bekannt vor.” Shin folgte ihren Blick und musterten den Typen und potentiellen Rivalen genauer. Plötzlich trat der Ausdruck des Erkennens auf sein Gesicht. “Aber klar, der sieht aus, wie Ren Tsuruga.” Sie saßen im derselben Bar wie Kuon und Pete. Shin hatte sie nach den Dreharbeiten abgefangen, Kyoko abgeschüttelt und war mit ihr hierher gegangen, weil er glaubte, dass ihr dieser Ort gefallen könnte. Seine Hoffnungen waren nicht enttäuscht worden. “Ren?”, wiederholte sie verblüfft. “Doch, stimmt, er sieht genauso aus, aber Ren ist tot, also kann er es wohl kaum sein.” Shin nickte zustimmend. “Ja, wahrscheinlich ist es einfach jemand, der ihm zufällig ähnlich sieht. Jeder Mensch soll ja woanders jemanden haben, der genauso aussieht, wie man selbst.” Kanae lächelte. “Ich bin mir sicher, dass dein Doppelgänger charmanter ist, als du.” Shin verzog schmollend das Gesicht und spielte kurz mit dem Gedanken, ihr sein Getränk entgegenzuschütten, entschied sich allerdings dagegen und überlegte, wie er sich am besten an ihr rächen könnte. “Wie sind denn die Dreharbeiten gelaufen?”, fragte er schließlich. “Och ganz gut”, sagte sie und begann dann, ihm alles ganz genau zu schildern. Die beiden waren so sehr in ihre Erzählung vertieft, dass sie nicht merkten, wie Kuon und Pete die Bar verließen. Lautes Lachen erfüllte den Raum, während der Manager die Spielfiguren angestrengt musterte. “Äh, Yashiro”, sagte Kyoko, “du hast eine fünf gewürfelt, also musst du mit deiner Figur fünf Felder vorrücken.” “Ich weiß”, fauchte der Blondhaarige und sah deprimiert auf das Brett. “Aber dann muss ich Saya schlagen und das will ich nicht.” Die Kleine brach abermals in schallendes Gelächter aus und Kyoko schüttelte den Kopf. Sie saßen alle zusammen an dem Küchentisch von Kyokos Häuschen und spielten Mensch ärgere dich nicht. Allerdings war Yashiro, dank seiner Rücksicht auf die beiden Frauen, deutlich unterlegen. In diesem Moment klopfte jemand ans Fenster und sie drehten sich um. “Miss Menno”, rief Kyoko begeistert und eilte zur Tür, um sie zu öffnen. “Hi, Cousinchen”, sagte Shin, der Kanae in den Raum folgte. “Shin, du Idiot”, sagte sie und schlug ihn spielerisch. “Wie konntest du es wagen, einfach wegzurennen und Miss Menno zu entführen?” Der Blondhaarige nahm seine Cousine in den Arm. “Ach, weißt du, ein Mann muss tun, was er tun muss.” “Das ist keine Antwort!” Die beiden kappelten sich noch ein bisschen und Kanae setzte sich zu Saya und Yashiro, die sich beide wieder dem Spiel zugewandt hatten. “Yaschhiroh”, sagte die Kleine. “Da.” Sie deutete auf eines der Felder. “Nein, Saya”, sagte er. “Ich muss da hin.” Kanae beobachtete lächelnd, wie er versuchte, der Kleinen das Spiel beizubringen. //Er wird sicher ein guter Vater sein//, dachte sie. //Kaede ist fast zu beneiden.// “Hey, ist das Mensch ärgere dich nicht?”, fragte Shin plötzlich. “Nee, das ist Schach, weißt du”, sagte Kyoko ironisch, doch der Ältere achtete nicht weiter auf sie, sondern ließ sich neben Kanae nieder. “Platz da, jetzt kommt der Meister”, sagte er begeistert und ein amüsanter Abend begann. Die Begegnung mit Kuon war vergessen. “Es tut mir leid”, sagte sie. “Ich habe überreagiert. Ich hätte das nicht tun sollen.” Sho nickte nur. “Mach dir keinen Kopf. Ich hätte genauso reagiert. Außerdem bin ich selbst schuld. Ich hätte es dir sofort sagen sollen.” Kaede seufzte. “Stimmt, aber ich weiß, warum du es nicht getan hast. Und das verstehe ich - leider.” Sie ging an das Fenster seines Zimmers und schaute hinaus in den kleinen Park des Krankenhauses. “Wer waren eigentlich die Typen, die dir das angetan haben?”, fragte sie besorgt. “Ein paar Untergebene des Christopher Clans”, sagte er schwach. “Sie haben mir sogar Khiras Namen genannt. Soviel zu ihrer Dankbarkeit. Der werde ich noch einmal das Leben retten. Ich frag mich nur, woher sie es wusste.” Kaede konnte sich gut vorstellen, woher. Da sie nach dem Gespräch sehr aufgewühlt gewesen war, hatte es ihr Vater irgendwie geschafft, die Wahrheit aus ihr rauszuquetschen - was sie eigentlich hatte vermeiden wollen - dieser war dann in eine Bar gegangen, um auf diesen Schreck was zu trinken und hatte dort wohl einen von den ganzen Christophers getroffen und ein bisschen zu viel erzählt. Genau deshalb hätte sie es ihm auch lieber nicht erzählt, na ja, jetzt konnte sie es auch nicht mehr ändern. “Sie reagiert auch öfters über”, sagte Kaede nur. “Und bei ihr nimmt das nun mal andere Dimensionen an, als bei mir.” Sho lachte bitter auf. “Das habe ich gemerkt.” Schweigen legte sich über den Raum, bis Kaede sich umdrehte und Richtung Tür ging. “Ich muss los. Gute Besserung.” Ohne auf eine Antwort von ihm zu warten, verließ sie den Raum und ließ die Tür hinter sich zuschwingen. Sho sah ihr vom Bett aus hinterher. Sie hatte ihm also nicht vergeben. //Warum auch, du Idiot?//, meldete sich seine innere Stimme. //Du hast ihren Bruder auf dem Gewissen. Es war schon unerwartet, dass sie hier aufgetaucht ist.// Sho musste seiner inneren Stimme Recht geben. Auch wenn er das nicht gerne tat. Kaede atmete tief aus, als sie den freien Himmel betrat. Genau wie ihr Bruder mochte sie keine Krankenhäuser. Sie erinnerten sie zu sehr an die Zeit in L.A., die sie am Liebsten vergessen würde. Damals hatte sie ihren Bruder schon einmal verloren. Warum hatte das wieder geschehen müssen? Langsam ging sie in Richtung der Parkplätze. Sie hatte Sho nicht verziehen. Sie wusste selbst nicht, ob sie es jemals könnte. Es ist nicht leicht, zu verstehen, dass ein geliebter Mensch nicht mehr da ist. Es ist sogar sehr schwer. Und das schwerste ist es, zu begreifen, dass dieser Mensch wirklich weg ist. Dass er nicht im nächsten Moment um die Ecke kommt und dich freundlich grüßt. Dass er wirklich nicht mehr da ist. Das ist verdammt schwer. Selbst jetzt noch, ein Jahr später hatte Kaede das Gefühl, dass ihr Bruder einfach auf Reisen gegangen war. Vielleicht wegen einem Film oder er hatte endlich mal Urlaub gekriegt. Tief in ihrem Inneren war sie immer noch der Überzeugung, dass er jeden Moment anrufen könnte und wieder mit ihr lachte. Es war dumm, das wusste sie. Einfach nur dumm, so etwas zu glauben. Aber ihr Bruder war der wichtigste Mensch in ihrem Leben gewesen. Sogar noch wichtiger als Yashiro. Und deshalb war es besonders schwer, loszulassen. Sie wusste, dass er irgendwann gehen würde, doch für sie war es einfach zu früh gewesen. Doch der Tod achtet nicht auf einzelne Gemüter. Warum sie Sho besuchen gegangen war? So wütend sie auch auf ihn war, so waren sie doch Freunde. Irgendwie. Und auch wenn sie ihm im Moment am liebsten eine heftige Prügelei verpassen würde, wusste sie doch, dass sie es sich hinterher nicht verziehen hätte, ihn so zu demütigen, wie es einst sein Vater tat. Das wäre zu ungerecht. Deshalb war sie ziemlich erschrocken gewesen, als sie hörte, was ihm passiert war. Auch wenn sie zugeben musste, dass sie der Meinung war, dass er es verdient hatte. Doch sie wusste, es war nur eine Anwandlung des Zornes, der sie so denken ließ. Und irgendwie war das ziemlich frustrierend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)