Another Day in Paradise von Riafya (Wo bist du, wenn ich dich brauche?) ================================================================================ Kapitel 8: Rache ---------------- So, und pünktlich zum Karfreitag gibt es gleich mal ein Kappili von mir. ^^ Aber erst mal die Danksagungen: Hokuto: Ich wusste, du würdest dich über Sho freuen. ^^ Ich hoffe, du vergibst Kaede noch für ihre Reaktion... Und Yash ist wirklich nicht zu beneiden... armer Kerl. Patrice-Kyoko: Ja, Shos Mut ist bewundernswert. ^^ Aber bitte, bring ihn nicht um, ich brauch ihn noch, denn wo sollte ich denn sonst den fiesen Charakter hernehmen? Susilein: Stimmt... Du hast Recht. Kuu müsste ausrasten... Jetzt tut mir Sho richtig leid... Aber danke für die Idee. *grins* DarkEye: Ich gebe dir voll und ganz Recht. ^^ Umnije: Ich weiß, an Yash denken die wenigsten. Dabei hat er auch viel gelitten. Die Fragen in dem Kap hab ich gestellt. ^^ Es sind also nicht die Gedanken von jemand bestimmten, sondern einfach meine Hirngespinste, damit ihr mehr zu lesen habt. ^^ Und auf Kyoko und Kuon musst du noch ein bisschen warten. Pantapori: Stimmt, Sho ist wirklich rücksichtslos. Aber ob Kaede ihn umbringen wird... Hmmmm... -_Kisu_-: Danke noch mal für deine Idee. *freu* Und ich freu mich schon auf deine Kommis, in denen du mal wieder auf Höchstleistungen kommst. *_____* Ich werde mich bemühen, dir viel Stoff dafür zu geben. ^^ little-sister: Tja, wenn dir das Nachdenkliche gefällt, kann ich ja weitermachen. XDDDD Und Sho... Na ja, er hat ja auch seine Gründe... (langsam muss ich einfach damit anfangen, ihn auch mal zu verteidigen, wo ich es bei den anderen auch nicht gemacht habe...) Ich bin froh, dass euch das letzte Kapitel gefallen hat und hoffe, dass euch das hier auch gefällt. ^^ Baba, Ayako _________________________________________________________________ Rache Flashback Er blickte auf und sah fest in ihr Gesicht. “Ich habe ihm nicht geholfen. Ich habe mich umgedreht und bin zu Kyoko gegangen. Ich bin Schuld an dem Tod deines Bruder.” Flashback - Ende Die Worte erreichten nur langsam ihr Gehirn und selbst dort brauchten sie eine Weile, bis ihre Bedeutung zu Kaede durchdrang. “Du...”, begann sie, doch dann verstummte sie wieder und sah ihn ruhig an. (Was in dieser Situation schon ziemlich unheimlich sein muss...) “Warum erzählst du mir das?” “Weil ich dachte, du solltest es wissen...” “Aha. Du dachtest, ich sollte es wissen. UND WARUM, VERDAMMT NOCH MAL, HAST DU MIR DAS NICHT SCHON VOR EINEM JAHR ERZÄHLT?” Sho zuckte unwillkürlich zusammen. So wütend hatte er sie noch nie erlebt. “Ähm...” “ICH WERDE DIR SAGEN, WARUM. WEIL DU EIN FEIGLING BIST!!!!! EIN MIESER DRECKIGER KLEINER FEIGLING. KEIN WUNDER, DASS ALLE FRAUEN VOR DIR WEGLAUFEN, DU A...” “Kaede bitte, lass mich dir das erklären...” “Raus”, sie hatte aufgehört zu schreien, war wieder ganz ruhig, doch er merkte, dass es unter ihrer Haut brodelte. “Aber...” “Was verstehst du nicht an dem Wort raus?” Er sah sie kurz an, dann erhob er sich und folgte ihrer Aufforderung. Kaede währenddessen sackte auf dem Sofa zusammen und starrte an die Decke. So fand Kuu sie etwa eine Stunde später vor, der bei den Dreharbeiten gewesen war und nun mit Sushi wiederkam. “Äh... Ist irgendwas passiert?” Sie blickte auf und sah ihn mit leeren Blick an. “Ja, dein Sohn ist tot.” Was Kaede an Shos Worten getroffen hatte, war nicht die Tatsache, dass er Ren im Stich gelassen hatte, sondern die Tatsache, dass dieser wirklich tot sein musste. Sie hatte die Höhle gesehen. Wenn man dort im Wasser hängen blieb, an einem Seil oder was auch immer, dann war man verloren. Da konnte man nur sterben. Und wenn man dort nicht starb, dann im offenen Meer. Selbstverständlich war es dumm gewesen anzunehmen, dass er noch lebte. Aber es hatte ja keinen Beweis gegeben, dass er wirklich in dieser Höhle gewesen war, doch Sho hatte ihr nun den Beweis geliefert. Ihr Bruder war tot. Kuu blinzelte überrascht. “Äh... Nun das ist er schon seit einem Jahr, oder?” Kaede seufzte und stand auf. “Ja, das ist er.” Damit verließ sie den Raum und ging Richtung Badezimmer davon. Kuu sah ihr nachdenklich nach. //Warum hab ich nur das Gefühl, wieder etwas verpasst zu haben?// Sho saß an der Bar seines Lieblingsnachtclubs und nippte an einem Cocktail. Einem hochprozentigen Cocktail. Warum machte er in letzter Zeit eigentlich nur Fehler? Zuerst hatte er Kyoko nur ausgenutzt, dann hatte er mit einer verheirateten Frau eine Affäre begonnen, die ihren Exfreund immer noch liebte und jetzt hatte er diesen auch noch indirekt umgebracht. Doch das schlimmste von allen war, dass er nun dem einzigen Menschen, der noch einigermaßen freundlich zu ihm war, in die eiternde Wunde gestoßen hatte und das Messer um 360° gedreht hatte. Warum war er nur so ein Mistkerl? Er trank seinen Cocktail in einem Zug aus und bestellte sich einen neuen. Dabei erinnerte er sich an jene Nacht, die in seit einem Jahr in seinen Träumen verfolgte, wie ein dunkler Schatten, der ihn nicht loslassen wollte. Denn genau das war sie. Ein dunkler Schatten in seinem Leben. Aber im Prinzip war er nicht so schlimm. Es gab genug andere Schatten. Genaugenommen war sein ganzes Leben ein Schatten. Es begann bereits in seiner Kindheit... Ein weiterer Schlag traf seinen Rück und hinterließ eine weitere Platzwunde. Der Junge biss tapfer die Zehne zusammen. //Nicht schreien//, dachte er. //Egal was passiert, du darfst nicht schreien. Genau das ist es doch, was er will.// Ungefähr eine halbe Stunde später war er endlich fertig damit, ihn auszupeitschen und sah hasserfüllt auf ihn herab. “Ich hoffe, du wirst dir diese Flausen endlich aus dem Kopf schlagen, Shotaro. Du wirst Kyoko-chan heiraten und meine Nachfolge antreten.” Sho biss sich auf die Unterlippe, um ihm nichts falsches entgegenzuschleudern. //Hüte deine Zunge//, dachte er. //Sonst fängt er wieder an, dich zu schlagen.// Sein Vater sah ihn wütend an, dann drehte er sich um und verließ den Raum. Erst jetzt erlaubte der Junge sich einen Moment der Schwäche. Er sank auf dem Boden zusammen und schloss die Augen. Sein Rücken brannte fürchterlich. Die letzten Wunden waren noch nicht verheilt gewesen und waren wieder aufgerissen. “Keine Sorge, Otoo-san. Ich werde bald nicht mehr hier sein.” Sho seufzte laut und nahm seinen dritten Cocktail entgegen. Die Narben waren immer noch zu sehen. Er erinnerte sich noch gut, wie sowohl Shoko als auch Midori erschrocken waren, als sie sie zum ersten Mal sahen. Nicht einmal Kyoko wusste, dass sein Vater ihn oft auf diese Weise misshandelt hatte. Genau deshalb wollte er auch so gerne ein Star werden. Er wollte fort von ihnen und seinem Vater zeigen, dass er auch ohne ihm auskam. Doch im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, er wäre in Kyoto geblieben. Dann wäre das alles nicht passiert. Er wusste noch genau, was an jenem Abend geschehen war. Die Aufnahmen waren nicht gut gelaufen und wieder saß er da, an der Bar und trank. Trank, bis er nicht mehr fühlen musste und diese Bilder von Kyoko verschwanden. Er liebte sie. Das tat er wirklich. Aber sie liebte diesen Tsuruga, diesen Typ der alle haben konnte. Warum liebte sie ihn? Was hatte dieses Schwarzhaarige etwas, das er nicht hatte? “Hey Sho”, sagte der Barkeeper. “Ich würd jetzt gern zumachen, also könntest du vielleicht gehen?” Der Sänger erhob sich schwerfällig und verließ die Bar. Allein. Das Mädchen, das er sich angelacht hatte, hatte einen Freund, der die beiden höfliche unterbrochen hatten, während sie in einer Ecke rumgeknutscht hatten. Langsam lief er zur Bushaltestelle, wo er feststellte, dass nun kein Bus mehr fuhr. Die nächste U-Bahn war zu weit entfernt und Shoko ging nicht an ihr Handy. Frustriert schlug er den Weg Richtung Strand ein. Wenn es Ren Tsuruga nicht gäbe, dann hätte er eine Freundin. Und er wäre erfolgreich. Wenn dieser Idiot doch einfach abkratzen würde! Es hatte eine gewisse Ironie, dass er gerade an diesem Abend, Ren antraf, nur das dieser unter Wasser war und er oben stand. Einmal in seinem Leben stand er über Ren Tsuruga. Und das würde er auskosten, voll und ganz. Oh nein, er würde ihm nicht helfen. Nicht ihm, diesem Mann, der ihm alles kaputt gemacht hatte. Er konnte leiden, musste leiden, so wie er gelitten hatte. Und so packte er einfach Sen und ging. Ohne sich auch nur einmal umzudrehen. Er bereute diese Tat. Er bereute sie wirklich. Doch er konnte sie nicht mehr rückgängig machen. Dafür war es zu spät. Nun musste er damit leben. Ob er es wollte oder nicht. Doch wenn er genau überlegte, war er sich sicher, dass wenn er noch einmal zu dieser Höhle kommen würde, er ihn immer noch ertrinken lassen würde. Da war er sich sicher. Und genau das machte ihn so fertig, dass er sich jedes Mal aufs Neue vollaufen ließ. Er hätte wirklich lieber in Kyoto bleiben sollen. Dann wäre das alles nicht passiert. Um Mitternacht verließ er die Bar und lief in Richtung Bushaltestelle davon. Vor eineinhalb Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass er öffentliche Verkehrsmittel benutzte, doch inzwischen erkannte ihn noch kaum jemand. Plötzlich wurde er von mehreren Händen gepackt und in eine finstere Ecke geschleift. Am nächsten Morgen fand man ihn schlimm zugerichtet zwischen zwei Mülltonnen vor. Die Verantwortlichen konnten nie gefunden werden. Doch Sho wusste, dass das seine Strafe für Rens Ableben gewesen war. Und er wusste auch, wem er das zu verdanken hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)