Facepeeler von MadMoxxi (There is no pleasure without pain) ================================================================================ Kapitel 4: The Reason --------------------- Torsten beschloß, nicht jetzt anzufangen, über den Vorfall zu reden, sondern zu warten, bis sie daheim waren. Er zog die Geschwindigkeit seines Wagens etwas höher und fuhr auf den Highway. Die Geschwindigkeitsbeschränkung auf den Highways war ein Jammer für ihn, oder vielmehr für den Wagen. Auf einer Autobahn in Deutschland könnte er sein Kätzchen mal endlich richtig schnurren lassen. Das plante er auf jeden Fall, sobald er wieder bei Werder war und freute sich schon darauf. Neyla spielte neben ihm an den Knöpfen der Stereoanlange und suchte einen neuen Sender, da der bisherige beschlossen hatte, jetzt seine Country-Stunde abzuhalten. Außer dem Radio war es still, leise hörte man noch den Motor und das kaum hörbare Gebläse der Klimaanlage, die versuchte, mehr Wärme ins Auto zu bringen. Aus den Augenwinkeln sah Torsten, dass Neyla aus dem Fenster blickte und eine düstere Miene aufgesetzt hatte, die ihm verriet, dass es wohl wieder einigen Zoff bandintern gegeben hatte. Manchmal war es ihm unverständlich, warum Neyla in dieser Band nicht schon lange das Handtuch geworfen hatte und sich eine neue suchte, aber sie war dagegen. Sie mochte die Musik, die sie mit Taproot machte und das hielt sie an dieser Band fest. Dass sie gut waren, wollte er gar nicht bestreiten, sie waren sogar sehr gut, mit und ohne Neyla, aber das menschliche an ihnen war zum Kotzen. Torsten verließ den Highway an der entsprechenden Ausfahrt wieder und war nach einigen Minuten an seinem Haus angekommen und parkte seinen Wagen vorsichtig in die vollgestellte Garage. Die beiden stiegen aus, Torsten dürckte den Knopf der Zentralverriegelung und nahm Neyla an die Hand, die um das Auto herumgekommen war und ging mit ihr in das große Haus, das fast an eine Villa grenzte und von den Jungs in Neylas Band mit genausogroßem Abscheu betrachtet wurde wie der Ferrari. Frings vermutete dahinter schlichtweg Neid, da sich die Band derlei nicht leisten konnte. Sie verdienten zwar nicht schlecht, aber es reichte auch nicht für den großen Wurf. Als sie drinnen angekommen war, legte er seine Tasche mit Trainingsklamotten ans Treppenende und führte Neyla in das Wohnzimmer, ihren Lieblingsort im Haus, abgesehen vom Schlafzimmer und der Badewanne. Mit einem Seufzer ließ er sich auf die weiche Couch fallen und zog Neyla mit sich, direkt in seine Arme, wo sie sich einkuschelte, froh, jemanden zu haben, der sie gern bei sich hatte und sie umsorgte. „So, und jetzt erzähl mal, was los ist. Du siehst schon wieder so zerknirscht aus“, stellte Torsten fest und strich durch Neylas Haare. „Ach, es ist wie immer Steves Unbeherrschtheit“, seufzte diese unglücklich und sah zu dem Mann auf, den sie so bedingungslos liebte. „Ich wollte doch nur eine Idee beitragen und er ist wieder komplett ausgetickt, er war wieder total ungerecht.“ Torsten schüttelte nur den Kopf. „Warum lässt du dir das denn gefallen, Ney? Du hast es doch nicht nötig, dich von dem Neidhammel runterputzen zu lassen.“ Er war gar nicht gut auf Stephen zu sprechen, so schlecht, wie dieser seine Verlobte behandelte. Aber auch den Rest der Band konnte er nicht ausstehen, schließlich taten die auch nichts, um ihr zu helfen. „Immer hacken sie auf mir und dir herum..“, jammerte Neyla bedrückt und vergrub ihren Kopf tiefer in Torstens Körper. „Das ist doch purer Neid, Neyla. Du solltest endlich was tun, du bist völlig fertig, seit du in der Band bist. Man kann doch nicht erwarten, dass du dich gegen vier solcher Flachpfeifen durchsetzen kannst.“ Neyla gab Torsten im Stillen recht, sie vermutete auch Neid dahinter, aber nicht nur, es musste doch auch noch etwas anderes geben, dass die Jungs zu so viel Abneigung trieb. „Aber ich mag doch trozdem, was ich mache..“, seufzte Neyla und Torsten wusste, dass sie wieder in der alten Sackgasse angekommen waren. „Ach, Süße. Taproot ist doch nicht die einzige Band auf dem Planeten, die gute Musik macht und dich nehmen würde. Du hast genug Talent, um dich in Bands zu bewähren, die auch menschlich angenehm sind. Willst du dich ewig von ihnen heruntermachen lassen? Ich möchte doch gar nicht, dass du überhaupt nicht arbeitest, weil ich weiß, dass es dir Spaß macht, aber so ist das doch kein Spaß, sondern nur Stress. Das wäre doch als würde ich in einer Mannschaft spielen, die ich zwar als solches mag, aber ich von meinen Kameraden nur fertig gemacht werden würde...da kann man doch gar nicht richtig zeigen, was man draufhat.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)