Colocation von Meroyui (Kapitel 23 online (09.12.2010)) ================================================================================ Kapitel 10: Schock ------------------ Nach endloser Wartezeit ist es endlich da! Und es ist...länger °_° Endlich mal ein Kapi, dass es wieder so weit geschafft hat =D Ich danke mal wieder allen, die mir geholfen haben und besonders für eure lieben Kommis =3 Ihr seid klasse. Und natürlich bin ich erleichtert, dass ihr so ne Geduld hattet und mich niemand unter Druck gesetzt hat Q_Q Fast das ganze Kapi neu zu schreiben war echt hart~ Nja würd mich über Kommis freuen, besonders, das dieses Kapitel für die weitere Geschichte sehr wichtig ist =D *schonmal in Deckung geh* xD Mata ne~ *~*~*~*~*~*~*~* "Moshi moshi? Uruha desu." "Kou? Yune hier." "Oi, YunYun! Naa~ wie gehts dir?" "Eto..." Irgendwie merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Yune wirkte so komisch. Er war bedrückt und es schien ihm schwer zu fallen nicht gleich mit irgendetwas herauszuplatzen. Ich kannte ihn gut, immerhin war er mein bester Freund... "Was ist los? Dich beschäftigt doch etwas..." Ich konnte ihn leise seufzen hören. "Dir kann ich nichts vormachen. Eto... es geht... um..." "Hai? Sag schon~" "Es geht um deine Mum." Ich setzte ein fragendes Gesicht auf. Die anderen in der Küche hatten sich bereits wieder mit sich selbst beschäftigt, schließlich war es nicht gerade höflich anderen beim Telefonat zuzuhören. Kai wuselte wieder durch den Raum, Ruki und Hiroto unterhielten sich angeregt miteinander. Aoi starrte verträumt in der Gegend rum und Reita hatte seine Aufmerksamkeit immernoch auf seine Zeitschrift gerichtet, sodass ich mich vollkommen auf Yunes Stimme konzentrieren konnte. "Was ist mit ihr?" Yune legte eine Schweigepause ein, dass mir fast schlecht wurde. Auf einmal hatte ich eine furchtbare Angst. War ihr etwas zugestoßen? Mist! Yune, sag endlich was! Und als hätte er mein Flehen gehört, setzte er wieder zum Sprechen an. "Sie... sie hatte einen Unfall." In dem Moment zuckte ich leicht zusammen. "Was?! Wie geht es ihr?" Meine Stimme überschlug sich beinahe und ich könnte schwören Yune sei am anderen Ende der Leitung zusammengezuckt. "Nicht sonderlich gut... Sie..." "Sag schon!", flehte ich und meine Hände begannen zu zittern. "...sie liegt im Koma." In dem Moment setzte mein Herzschlag aus. Was?! Meine Mutter... lag im Koma? Sie hatte einen Unfall? Und ich war nicht bei ihr? "...." "Kouyou?!" "....hai...? ... Wie ist ihr Zustand?" "Ich fürchte nicht so gut. Die Ärzte können noch nichts Genaues sagen." "Verstehe... ich komme sofort!" "Nani?! Aber-!" "Nichts aber. Schule ist jetzt nicht so wichtig!" Ich wusste, dass er darauf ansprechen wollte. "Ich kann mich eh nicht konzentrieren, wenn ich weiß wie es meiner Mutter geht. Ich will sofort zu ihr." "Okay. Ich hol dich dann vom Bahnhof ab." "Du, YunYun?" Ich schluckte leicht. Mittlerweile kämpfte ich schon mit den Tränen - bin halt ein sensibler Mensch. Aber das hatte mich gerade wirklich geschockt. Meine Mutter war ein sehr wichtiger Mensch für mich und nun wusste man nichteinmal ob sie wieder aufwachte? Das war wirklich zu viel für mich. "Hai?" "...ich hab Angst." Und wie ich die hatte. Was, wenn meine Mutter nicht mehr aufwachte? Wenn sie ging, wo sollte ich denn dann hin? Hier bleiben konnte ich dann auch nicht mehr. Wahrscheinlich würde man mich für ein Jahr in ein Heim stecken. Aber das war nichteinmal das Schlimmste. Würde sie wirklich sterben?! "Brauchst du nicht, alles wird gut." "Aber-" "Versprochen. Beruhig dich erstmal, Kou. Wir sehen uns dann." "Hai... in Ordnung." Und damit legte ich auch einfach auf ohne mich zu verabschieden. Mit leerem Blick sah ich einfach nur geradeaus, bemerkte dabei nicht wie mir der Höhrer aus der Hand rutschte und mit einem knackenden Geräusch auf dem Küchenboden aufkam. Sofort hatten sich die Blicke meiner Mitbewohner, inklusive Hirotos auf mich gelegt. Das eben noch fröhliche Gespräch erstarb, Kai blieb wie angewurzelt stehen und sogar Reita sah von seiner Zeitschrift auf. Aoi stand auf und kam mit gerunzelter Stirn auf mich zu. Ebenso wie Kai, der sichtlich besorgt war. Doch irgendwie nahm ich das ganze nur am Rande war. Hiroto legte lediglich den Kopf schief und Ruki wunderte sich gehörig, während Reita eine Braue hob und aussah, als wüsste er nicht ob er sich nun wieder zu seiner Zeitschrift zuwenden, oder einen blöden Kommentar ablassen sollte. Vorsichtig legte Aoi mir eine Hand auf die Schulter. "Was ist los, Ruha?", fragte er leise, als Kai neben ihn trat, mich besorgt musternd. "Was hat Yune-kun gesagt?", war Kais Frage und ich sah langsam von ihm zu dem Schwarzhaarigen und wieder zurück. Dann füllten sich meine Augen mit Tränen und ich fiel Aoi ungehalten in die Arme. "Meine Mutter!", brachte ich unter Schluchzen hervor. Aoi hatte mit so einer Reaktion von mir wohl nicht gerechnet, da er ganz schön ins Wanken geriet, als ich ihn so anfiel. Die Augen des Braunhaarigen weiteten sich und er setzte bereits zum Sprechen an, als er jäh unterbrochen wurde. "WAAAAAAAAAAAS?! Deine Mutter ist tot, Uru-chan?", drang Rukis Stimme zu mir durch. Er war auch schon aufgestanden und stand neben Hiroto, der immernoch ein bisschen betröppelt auf seinem Platz saß. Reita erhob sich ebenfalls, wurde nur kurz von Kai betrachtet. Dieser folgte ihm kurz mit seinen Blicken, bis dieser hinter der Tür verschwand und einfach die Küche verließ. Der Braunhaarige runzelte die Stirn, wendete sich dann allerdings wieder mir zu. Ich war vollkommen aufgelöst. "Nein! Sie liegt im Koma!", platzte es dann plötzlich aus mir herraus und ich begann hemmungslos zu schluchzen. "Na dann.", murmelte Ruki noch. Doch auch er meinte das eher, um mich aufzuheitern, denn unter dem mahnenden Blick Kais wurde er immer kleiner und trabte dann brav zu mir um mich leicht anzutippen. Ich sah zu ihm und er blickte mich schuldbewusst an. "Gomen ne, Uru-chan. War nicht so gemeint..." "Ich weiß.", gab ich tränenerstickt zurück, während Aoi sich leicht hin und herwiegte. Kai seufzte leise, sodass sich meine Aufmerksamkeit auf ihn richtete. "Ich mach dir mal 'nen Tee, damit du dich beruhigen kannst." "Arigatou." Doch er winkte nur ab und machte sich bereits an die Arbeit, wobei Hiroto ihm zur Hand ging. Er wusste wohl nicht was er sagen sollte und wollte sich irgendwie beschäftigen, oder aber eine kleine Unterhaltung mit Kai führen, wie mir schien. Aber egal. Für mich gab es nun Wichtigeres. Dass Reita verschwunden war, bemerkte ich gar nicht. Kaum hatte ich die dampfende Teetasse in der Hand und saß auf einem Stuhl, da fiel es mir wieder ein. Ich schreckte auf, was die anderen vier Anwesenden zum Aufzucken brachte. "Scheiße, Ruha. Erschreck uns nicht so!", meinte Aoi und ich legte meinen Kopf leicht in die Schräge. "Ich muss weg." "Häh?" Ich stellte die Tasse auf dem Tisch ab und erhob mich. "Ich muss zum Bahnhof, direkt zu meiner Mutter fahren!" Das hatte ich durch den Schock schon wieder vollkommen vergessen. Sie brauchte mich jetzt und ich wollte endlich zu ihr. Nun war mir die Schule mal gleichgültig. Naund? Ob ich nun ein paar Tage fehlte oder nicht, würde schon nicht weiter auffallen und wenn doch - Pech. Gerade, als ich dann auf die Tür zuhechten wollte, wurde ich von Kai am Arm festgehalten. "Du kannst das jetzt nicht einfach überstürzen! Es fahren sicher keine Züge mehr in deine Heimatstadt, Uruha! Denk doch mal nach! Wenn du jetzt einfach Hals über Kopf losstürmst, hilft das deiner Mutter auch nicht." Oha. Das hatte gesessen. Ich sah zu Boden und wieder stiegen mir Tränen in die Augen, dennoch nickte ich ergeben und ließ mich zurück zu meinem Platz dirrigieren. Dort nahm ich mit zitternden Händen die Teetasse und trank ersteinmal einen Schluck. Kai hatte recht. Ich muste mich ersteinmal beruhigen. Wenn ich jetzt losfuhr, machte es das nicht besser. Ich würde Morgen fahren. Das sollte dann wohl auch noch ausreichen, hoffte ich jedenfalls. Welcher Tag war heute eigentlich? Ich hatte jedes Zeitgefühl verloren, jedenfalls kam es mir so vor. "Ich und Pon besorgen dir dann 'ne Zugkarte, ne?" Ich sah auf. Dann nickte ich ergeben. Ich hatte keine Lust auf eine Diskussion, vielmehr war ich dankbar dafür, dass sie mir helfen wollten. Irgendwie hatte ich es dann doch noch geschafft bei Yune anzurufen - okay. Aoi hatte angerufen und meinem besten Freund gesagt, dass ich erst morgen kommen würde, da es mir nicht gut ginge und so weiter. Yune hatte sich wohl verständnisvoll geäußert und verkündet, dass er mich morgen dann am Bahnhof abholen würde und das er hoffte, dass es mir bis dahin besser ging. Als ich dann letztendlich nach ein paar Minuten meinen Tee ausgetrunken hatte, stand ich auf unter den fragenden Blicken der Anderen. "Ich werd mich ein bisschen hinlegen.", meinte ich lächelnd. Nachdem die anderen mir zugenickt hatten und ich von Hiroto noch etwas wie 'Kopf hoch - alles wird gut' gesagt bekam, verschwand ich aus der Küche. Ich flog geradezu die Treppen bis zu meinem Zimmer nach oben und machte die Tür leise hinter mir zu. Geradeso konnte ich noch verhindern, dass ich einfach an dieser zu Boden sank und machte mir noch die Mühe auf mein Bett zuzustarksen und mich dann mit einem Schluchzen darauf fallen zu lassen. Ich hatte vor den anderen nicht mehr weinen wollen. Aber ich wollte das auch nicht die ganze Zeit zurückhalten. Man sagte doch, dass es einem danach besser ging, oder etwa nicht? Ob das bei mir so sein würde, wusste ich noch nicht, aber ich hoffte, dass es funktionieren würde. Den Rest des Tages hatte ich mich zurückgezogen. Zum Glück kam auch niemand, um nach mir zu sehen. Sie hatten wohl alle verstanden, dass ich jetzt ein bisschen allein sein wollte. Irgendwann war ich dann wohl eingeschlafen, denn als ich das nächste Mal die Augen aufschlug wurde es langsam hell. Ich rieb mir die geröteten Augen. Meine Güte! Ich hatte vielleicht Kopfschmerzen. Das kam sicher von vielen Weinen. Sofort seufzte ich wieder. Ich musste so schnell wie möglich zu meiner Mutter. Da heute Freitag war, würde ich in der Schule etwas verpassen, aber das ging schon in Ordnung. Augenblick mal... Freitag?! Das heißt ja, dass morgen mein Treffen mit Atashi wäre! Das würde ich wohl verpassen, denn ich wollte so schnell wie möglich zu meiner Mutter, sie ging mir im Moment vor. Doch einfach nicht auftauchen konnte ich ja auch nicht, schließlich hatte ich ja nach einem Treffen gedrängt. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Ruki, Aoi und Reita schliefen sicher noch. Kai war wohl auch erst aufgestanden, es war ja noch sehr früh, erst kurz nach sechs Uhr morgens. Ich kämpfte mich aus meinem Bett. Gestern hatte ich mir nichteinmal mehr die Mühe gemacht mich umzuziehen, wie ich gerade feststellte. Ich steckte immernoch in meiner Jeans und wie mein Gesicht aussah, wollte ich irgendwie gar nicht wissen. Irgendwie immernoch hundemüde und kaputt, tappte ich die lautstarken Treppen hinunter. Ich brauchte ersteinmal was zu Trinken. Und im Bezug auf Kai hatte ich recht. Als ich leise die Küchentür öffnete, saß er bereits am Tisch, eine Tasse Kaffee in der Hand, leicht über eine Zeitung gebeugt, in welcher er abwesend laß. Ebenso leise wie ich sie öffnete, schloss ich die Tür dann auch wieder hinter mir und tappte langsam auf meinen Mitbewohner zu. Stumm ließ ich mich ihm gegenüber auf den Stuhl sinken. Durch dessen Geräusche blickte der Braunhaarige auf und sah mich lächelnd an. "Ohayo, Uruha." "Ohayo.", gab ich ein wenig abwesend von mir und stützte mein Gesicht in meine Handfläche. Den Kopf legte der andere nun schief. "Geht es dir denn besser?" "Nicht wirklich." Ich konnte ihn leise seufzen hören und dann knarrte schon der Stuhl und Kai erhob sich. "Ich nehme an, du gehst heute nicht in die Schule...?" "Iie. Ich kann mich eh nicht konzentrieren.", erwiederte ich leise und erntete ein verständnisvolles Nicken. "Dein Zug fährt heute Mittag." Ich sah auf. Sie hatten sich also wirklich noch darum gekümmert. Ich nickte leicht, stand dann allerdings auf und marschierte zum Kühlschrank. Dort zog ich eine Flasche Apfelsaft hervor, griff blind in einen der Schränke - nachdem ich den geöffnet hatte natürlich - und fischte ein Glas aus diesem. Den Saft buchsierte ich in das Glas, dann zurück in den Kühlschrank und mich plus Glas zurück zum Tisch, wo ich mich auf den gleichen Stuhl setzte, auf dem ich eben schon Platz genommen hatte. Ich setzte an und trank ersteinmal ein paar Schluck. "Kai? Ich glaub ich hab ein Problem, mal fernab, von meiner Mutter.", platzte es plötzlich aus mir heraus. Ich weiß auch nicht. Aber irgendwie wusste ich, dass Kai dieses Gespräch für sich behalten und mir helfen würde. Der Braunhaarige hob seinen Kopf ein wenig an und legte diesen kurz darauf auch schon mit fragendem Blick in die Schräge. "Worum geht es?" "Naja~ ich hab dir ja mehr oder weniger von Atashi erzählt...", begann ich ein wenig unsicher. Wahrscheinlich würde ich Kai mit diesem Thema eh nur nerven, aber ich brauchte einen Rat, weil ich nicht wusste, was ich tun sollte. Ein Nicken konnte ich von Kai erkennen, nahm dies als Geste fortzufahren. "Und. Ich hab mich mit ihm verabredet." Kais Augen weiteten sich ein wenig. Dennoch blieb er stumm. Er wollte mich wohl nicht unterbrechen, damit ich es mir am Ende nicht doch noch anders überlegte, wäre ja auch nicht das erste Mal gewesen. "Ano...für Morgen. Aber ich will unbedingt zu meiner Mutter und ich weiß nicht...naja. Ich will schon hin, aber meine Mutter ist wichtiger. Also was ich sagen will-" "Ich versteh schon." Kai sah mich lächelnd an. "Du weißt nicht, wie du ihm erklären sollst, dass das Treffen ausfallen muss, auch wenn du gerne hingehen würdest." Wie benebelt nickte ich lediglich, ehe ich leise aufseufzte. Ich hatte momentan echt kein Glück mehr. Die letzte Zeit war wohl zu viel Glück gewesen, als ich es verdient hatte oder so - keine Ahnung. Zögerlich sah ich meinen Gegenüber dann wieder an. "Und... ano... kannst du mir helfen?" Irgendwie war es mir ja schon unangenehm ihn noch danach zu fragen, schließlich konnte es genauso gut sein, dass er gar keine Lust dazu hatte sich meine Jammereien anzuhören. Nachdenklich runzelte der Ältere allmälich die Stirn. Er dachte ernsthaft über eine Lösung nach? Ich konnte nicht vermeiden, dass meine Aufregung stieg. Ein wenig ungeduldig, tippe ich mit einem Fuß auf den Boden auf. Doch selbst davon ließ sich unser Sonnenschein nicht aus der Ruhe bringen und grübelte weiterhin stumm vor sich hin. Nach endlosen Sekunden begann der Gute dann wieder zu lächeln, sodass ich nicht anders konnte, als mich ein wenig über den Tisch zu beugen und ihn neugierig zu betrachten. "Es ist am Besten, wenn du einfach die Wahrheit sagst. Entschuldige dich und sage, dass dir etwas sehr Wichtiges dazwischen gekommen ist, und dass du das Treffen gerne verschieben würdest. Ihn anzulügen macht es nicht besser, Uruha." Ich nickte leicht. Darauf hätte ich natürlich auch kommen können, dennoch musste ich seufzen. "Glaubst du, er wird es mir übel nehmen?" "Nein. Er wird es sicher verstehen und wenn nicht, ist er es nicht wert, dass du dir so einen Kopf machst." Tolle Aufmunterung. Aber Recht hatte er doch, oder etwa nicht? Nur, wollte ich das? Wenn er es nicht verstand, dann musste ich das aktzeptieren. Ich bedankte mich leise für den Rat und trank meinen Saft aus. Nachdem ich auch das erledigt hatte, ging ich nach oben, geradewegs zurück in mein Zimmer, wo ich mir gleich meinen Laptop krallte. Ich nahm nicht an, dass Atashi online war, aber eine Nachricht hinterlassen konnte ich ihm. Ich würde mich wahrscheinlich tausend Mal bei ihm entschuldigen und ihn anflehen mir nicht böse zu sein. Zusätzlich noch allen anderen Kram, der mir einfallen würde. Umso überraschter war ich, als ich ihn unter der Anzeige derer fand, die gerade online waren. {::..Cąşşĩş..::} sagt: So früh schon online? .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Ja, bei mir sind ein paar Kurse ausgefallen {::..Cąşşĩş..::} sagt: Hm. Morgen ist Samstag, hai? .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Hai {::..Cąşşĩş..::} sagt: Ano... wegen dem Treffen. Ich werd wohl nicht kommen können, tut mir leid. Und wie leid es mir tat. Ich würde ihn nicht sehen können, dabei hatte ich mich so gefreut. Ich wusste nämlich beim besten Willen nicht, wie ich ihn mir vorstellen sollte. Nur eines wusste ich endlich - dank Kai - dass ich ihn liebte. Kami. Das klang vielleicht kitschig, aber es war halt die Wahrheit. Aber noch konnte ich es Atashi nicht sagen. Viellelicht würde ich es ihm auch nie sagen. Ich war so ein Feigling, dass ich mir das durchaus zutraute. Ich schluckte leicht. Wie er wohl auf meine Absage reagieren würde? Ich hoffte nur, dass er nicht wütend werden würde und mir wirklich sagen, dass er nichts mehr von mir wissen wollte. Hai, ich übertreibe maßlos, aber die Angst war trotzdem da. Und schon begann es wieder zu blinken, den Ton hatte ich - warum auch immer - ausgestellt. .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Wieso? O__o {::..Cąşşĩş..::} sagt: Wegen meiner Mutter. Ich muss heute Nachmittag nach Hause fahren. .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Mh achso... Und was ist mit jetzt? {::..Cąşşĩş..::} sagt: Jetzt?! Und Schule? - Okay ich gehe heute nicht, wegen der Fahrt und so... Bitte? Musste er nicht in die Schule? Das glaubte ich ihm nicht. Niemals. Und er sollte nicht für mich schwänzen! Ich mein, wir konnten das doch auch nachholen, wenn ich wieder da war! Allzu lang würde ich wohl auch nicht bei meiner Mutter bleiben, da ich mir auch nicht leisten konnte, zu lange etwas in der Schule zu verpassen. Ich würde mich über das Befinden von meiner Mutter erkunden, eine Zeit lang im Krankenhaus verbringen und dann wieder hierher zurückfahren. Aber so dachte sich das Atashi wohl nicht. Wollte er sich ernsthaft jetzt mit mir treffen? .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Dann ist ja alles klar {::..Cąşşĩş..::} sagt: Und du? Ich mein, ich will nicht, dass du wegen mir Ärger bekommst. Ňo_Fuŧũré:. sagt: Achwas, das passt schon {::..Cąşşĩş..::} sagt: Sicher? .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Ja. Außerdem bist du viel wichtiger, als sowieso total langweiliger Unterricht {::..Cąşşĩş..::} sagt: Ano, okay, aber nur wenn das wirklich in Ordnung geht. ^___^" .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Zum letzten Mal: Das ist okay. Schule hin oder her, hauptsache ich kann dich sehen {::..Cąşşĩş..::} sagt: Und woran werde ich dich erkennen? .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Du brauchst mich nicht erkennen. Ich werde dich erkennen {::..Cąşşĩş..::} sagt: Aber wie? Du weißt doch gar nicht wie ich aussehe... .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Lass das mal meine Sorge sein {::..Cąşşĩş..::} sagt: Okay... dann... bis gleich? .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Hai, bis gleich Hime [jap.: Prinzessin] Ein wenig irritiert sah ich auf das letzte Wort der Nachricht. Hime? Wollte er mich auf den Arm nehmen, oder war das wirklich sein Ernst? Und war das jetzt nett gemeint, oder wollte er mich aufziehen? Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, dass er es negativ gemeint hatte, schließlich war er immer nett zu mir. Oje, ich begann schon wieder zu schwärmen. Das sollte ich wirklich lassen. Ich strich mir eine Strähne hinters Ohr und starrte auf den Bildschirm, während ich weitertippte. {::..Cąşşĩş..::} sagt: ....Hime? O__o" .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Jap, passt irgendwie zu dir {::..Cąşşĩş..::} sagt: Ano, ich nehm das jetzt mal als Kompliment ^___^" .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Solltest du auch {::..Cąşşĩş..::} sagt: Dann bis gleich ^__^ .:Ňo_Fuŧũré:. sagt: Hai~ Mit rasendem Herzen fuhr ich den Laptop wieder runter und stand zittrig von meinem Bett auf. Hatte ich etwa geradezu zugestimmt mich jetzt gleich und sofort mit Atashi zu treffen?! Japp, genau das ist der Fall. Atmen nicht vergessen, Uruha - Du musst atmen! Kommando aktzeptiert, Atmung stabil. Ich schluckte einmal schwer und sah dann auf meinen Kleiderschrank, dann an mir herunter. Tja. In den Klamotten in denen ich geschlafen hatte, würde ich sicher nicht mehr vor die Tür gehen, soviel stand schoneinmal fest. Aber was sollte ich anziehen? Schwer, schwer. Doch diese Hürde wollte ich allein meistern. Und ich musste mich beeilen! Ich musste es schließlich schaffen mich mit ihm zu treffen, bevor mein Zug kam und wie ich das schaffen sollte, war mir ein Rätsel, da ich irgendwie immer unmenschlich lange zum Anziehen brauchte, wenn es schnell gehen musste. Als ich mich dann endlich für ein paar Kleidungstücke entschieden hatte - eine einfache weiße Bluse und Jeans, ja ich bin sehr originell - verschwand ich im Badezimmer, um ersteinmal zu duschen. Die anderen waren auch schon wach, das konnte ich an der überaus lauten Konversation von Ruki und Aoi feststellen, zwischendrin ein genervtes Fluchen von Reita. An den Krach, den die verantstalteten hatte ich mich bereits gewöhnt, weswegen ich mich schon gar nicht mehr darüber wunderte. Nachdem ich dann fertig war mit der Morgentoilette, trabte ich die Stufen hinunter, ein bisschen besser gelaunt als vorher, auch wenn mich die Sorgen um meine Mutter immernoch auffraßen. Es war schon seltsam. Irgendwie war ich traurig und glücklich gleichzeitig - ohman. Ob das überhaupt geht? Ich marschierte - nachdem ich die Küche durchquert und mich bei allen, außer Reita; der war schon wieder nicht anwesend; verabschiedet hatte - direkt auf die Wohnungstür zu. Gerade als ich die Klinke herunterdrücken wollte, klingelte es. Na, das nenn ich mal Timing. Ohne weiter zu zögern öffnete ich die Tür und sie offenbarte mir... - ja... wen eigentlich? Also gesehen hatte ich ihn noch nie. Groß, schwarze Haare, ebenso dunkle Augen. Er musterte mich kurz. "Ist Reita da?", fragte er dann mit tiefer Stimme und ich vergaß glatt zu antworten und sah ihn weiterhin sehr intelligent an. Daraufhin wanderte eine seiner Brauen in die Höhe. "Also?!" Ich schüttelte schnell den Kopf. "Nein, tut mir leid. Wenn... du mich jetzt entschuldigst... ich muss weg, hab' noch was vor.", sprudelte es aus mir herraus. Ich musste mich wirklich beeilen. Er sah mich mit neutralem Gesichtsausdruck an. "Ich weiß. Ich auch. Man sieht sich." Ich erstarrte kurz, blickte ihn total bedeppert an, da drehte er sich auch schon um und verschwand die Treppen hinunter. Erst nach etwa zwanzig Sekunden, regte ich mich, schüttelte leicht den Kopf und machte mich selbst auf den Weg, um nicht vollkommen zu spät zu kommen. Was zum Teufel? Woher hatte dieser komische Kerl das eigentlich gewusst?! Auch egal! Ich hatte jetzt Wichtigeres zu tun! Ich hastete durch die Straßen, direkt auf den Park zu. Hoffentlich würde er nicht auf mich warten, das wäre mir wirklich viel zu unangenehm... Abgehetzt kam ich schließlich am vereinbarten Treffpunkt an. Ich strich mir eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, während ich ungeduldig auf meine Füße sah. Irgendwie überkam mich das beklemmende Gefühl, dass er schon gegangen war, weil er das Warten leid war. Ich schluckte leicht. Nur innerlich konnte ich natürlich hoffen, dass Atashi noch nicht da war, oder insgeheim irgendwo hier herumstand. Vielleicht hatte er mich ja auch nur auf den Arm genommen und würde gar nicht kommen? Entschieden schüttelte ich den Kopf. Quatsch. Er würde schon kommen, mach dich nicht verrückt Uruha. Unsicher starrte ich auf den Boden zu meinen Füßen. Ich stand vielleicht fünf Minuten da, als sich plötzlich zwei Hände auf meine Augen legten, sodass ich heftig zusammenzuckte vor Schreck. "Ah!" Ich wollte schon herumfahren, um erkennen zu können, wer mich da gerade fast zu Tode erschreckt hätte, als auch schon diese tiefe Stimme, die mir aus unerfindlichem Grund so bekannt vorkam, an mein Ohr drang. "Shh... Dreh dich nicht um Hime. Ich bin's." Mein Herz begann schneller zu schlagen. Doch warum sollte ich mich nicht umdrehen? Ich konnte es einfach nicht begreifen. Ich schluckte schwer. "Atashi?" "Hai." Er war es wirklich! Warum auch immer - ich leistete seiner Bitte folge und rührte mich nicht. Auch nicht, als seine Hände sich letztendlich von meinen Augen lösten und ich geradeaus in den Park sah. Atashi schwieg, sodass ich nach einigen Sekunden glaubte, dass er mich einfach hatte stehen lassen. Gerade, als ich mich darüber erkundigen wollte, indem ich mich umdrehe, hatte ich auch schon Stoff vor den Augen, der mir meine Sicht nahm. Und was sollte das jetzt? Wirklich einen Reim drauf machen konnte ich mir ja nicht, aber eine andere Wahl, als ruhig stehen bleiben hatte ich auch nicht. Er machte an meinem Hinterkopf einen leichten Knoten in das Band, sodass es mir allerdings nicht von den Augen rutschen konnte. Ich vertraute ihm, auch wenn ich ihn noch nie gesehen hatte. Ich konnte leise Schritte hören, er ging wohl um mich herum und stand vor mir. Mein Puls beschleunigte sich nocheinmal. Wenn ich die Binde jetzt herunterreißen würde, konnte ich ihn sehen. Meine Arme fühlten sich nur zu schwer an, fast wie Blei. Ich schaffte es nicht sie anzuheben. Irgendetwas hielt mich davon ab. Ich gab keinen Laut von mir, als ich zwei Hände an meinen Wangen spüren konnte. Stattdessen schloss ich unter dem Stoff meine Augen. Ich spürte Atem auf meiner Haut, die Hände an meinen Wangen und die Wärme, die von Atashis Körper ausging. Also noch schneller konnte mein Herz nicht schlagen. So aufgeregt bin ich wohl in meinem ganzen Leben noch nie gewesen. Wie nah war er mir denn? Ich konnte ihn gegen meine Haut atmen fühlen. Kami! Was sollte das werden? Der Drang mich zu wehren blieb aus. Eine Stimme in mir sagte, dass ich ihn einfach machen lassen sollte, dass es nicht Falsch war, was er tat, dass ich mich fallen lassen konnte, ohne mir später Sorgen machen zu müssen. Da ich beschlossen hatte einmal auf diese Stimme in mir zu hören, entspannte ich mich auch ein wenig. Und dann geschah es. Ich konnte etwas Weiches auf meinen Lippen spüren. Lippen, die sich sanft gegen meine bewegten. Kami, ich will sterben! Ich glaubte gar nicht was hier geschah, das musste doch ein Traum sein! Er küsste mich nicht wirklich, oder? Doch. Es konnte kein Traum sein, sonst wäre der Morgen nicht so schrecklich gewesen, ich wäre schon lange aufgewacht. Es konnte also nur echt sein! Ein seltsames Kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus. Erst jetzt bewegten sich meine Lippen zögerlich gegen die meines Gegenübers. Das Kribbeln wurde nurnoch stärker und ich fühlte mich unbeschreiblich. Aber so schnell dieses Gefühl gekommen war, war es auch wieder verschwunden, als Atashi seine Lippen von meinen löste, die Hände von meinen Wangen nahm und leise zu mir sprach. "Ich muss jetzt los." Mehr nicht und ich konnte seine Schritte hören. Irgendetwas in mir schrie danach das Band von meinen Augen zu reißen und ihm nachzusehen, doch mein Kopf sagte mir, dass ich es nicht tun sollte. Irgendwie glaubte ich, dass Atashi das nicht gutheißen würde und das brachte mich dazu noch fast eine Minute regungslos dazustehen. Wie gesagt, ich wollte einmal auf meine innere Stimme hören und das hatte ich getan. Jetzt würde mein Kopf wohl wieder die Entscheidungen für mich treffen. Die flüchtige Berührung an meinen Lippen konnte ich nochimmer wahrnehmen. Mit zitternden Händen entfernte ich schließlich das Band von meinen Augen, hielt es in einer Hand fest. Zwei Finger der anderen fuhren über meine Lippen. Ich konnte es immernoch nicht so richtig fassen. Er hatte mich geküsst. Atashi hatte mich wirklih geküsst! Mein Herz machte einige Freudensprünge und unweigerlich schlich sich ein dämliches Lächeln auf mein Gesicht. Doch dieses blieb nicht lange bestehen. Ich musste so schnell es ging zurück! Es dauerte sicher nicht mehr lange, bis mein Zug kam und ich zu meiner Mutter fuhr! "Ich lass dich nicht allein fahren, Ruha. Wenn du einen Nervenzusammenbruch bekommst, oder so, sollst du nicht allein sein, ne?" Ich nickte leicht. Wir saßen nun schon seit einer halben Stunde am Küchentisch, sogar Reita war dabei - allerdings grummelig wie immer. Kai nickte bestätigend auf Aois Worte, der neben mir saß und mich mit gerunzelter Stirn musterte. Ruki und Kai saßen uns gegenüber und der WG-Muffel stand mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt und schien nur halbherzig zuzuhören. "Ich könnte Uru-chan doch begleiten!" "Nein, Ruki. Du musst in die Schule, genauso wie ich auch.", erwiederte Kai. Sie würden, um mich zu begleiten wohl kaum Beurlaubung kriegen und ich verlangte nicht von ihnen, dass sie für mich schwänzten. Ich würde wohl alleine fahren, auch wenn mir der Gedanke nicht behagte. Zum Ende der Zugfahr würde ich sicher die Nerven verlieren, ich kannte mich doch und die anderen kannten mich ebenso. Jetzt war nur die Frage, ob das gerade gut oder schlecht war. Darum konnte ich mir allerdings keine weiteren Gedanken machen, da Aoi neben mir seufzte. "Und ich bekomm bei der Arbeit nich' frei, außerdem steht einiges in der Uni an..." Ich lächelte zögerlich und hob abwehrend meine Hände. "Ich fahre auch allein, das ist kein Problem, ehrlich ich-" "Nichts da, Uruha. Du kannst nicht allein fahren.", widersprach mir Kai und sah mich mit strengen Blick an. Man, da kann man ja gar nichts drauf erwiedern. Ich nickte ergeben. "Aber wer könnte dich begleiten...?" Der Braunhaarige warf einen flüchtigen Blick durch die Küche, ehe Aoi laut in die Hände klatschte und somit alle Anwesenden zum Zusammenzucken brachte. Sogar Reita sah den Schwarzhaarigen mit finsterem Blick an, hatte sich wohl auch erschrocken. Dieser allerdings grinste nur ein wenig und sah Reita mit einem leichten Schmollmund an. "Duuu~? Reii~ta?" Kami, mit dem Tonfall konnte das ja nichts werden. Angepisst knurrte Angesprochener auf. Doch auch davon ließ sich der Älteste nicht verschrecken, sondern stand auf, latschte zu Reita hin und legte ihm schließlich seine Hände auf die Schultern. "Wie wäre es wenn du ihn begleitest? Dir geht die Schule doch eh am Allerwertesten vorbei, da du eh immer schwänzt, kannst du dich auch mal nützlich machen." Sofort glitt eine von den Augenbrauen des Punks in die Höhe und mir klappte die Kinnlade runter. Waa~s? Reita sollte mich begleiten? Der würde doch am Ende noch im Zug über mich herfallen! Wie konnte Aoi nur- Achja richtig. Die anderen wussten nicht von meinem 'Reita-Problem' und ich hatte auch nicht vor es ihnen in der nächsten Zeit zu erzählen, zumal ich jetzt auch andere Sorgen hatte. Ein wenig irritiert schien Reita allerdings auch über diese Worte zu sein, hatte er etwa erwartet, dass ich mich gleich bei Ruki, Aoi oder Kai ausweinen würde? Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen jedenfalls schon. "Wa-?! Warum sollte ich das n tun, Spielverderber?!" "Weil du seit er hier ist, nicht gerade nett zu ihm warst. Tu ihm auch mal 'nen Gefallen, Reita, vielleicht wird er dich dann mögen, ne?" Sollte das etwa eine Art von Bestechung sein? Ich war mir sicher, dass das bei Reita nicht ziehen würde. Wahrscheinlich würde er Aoi - in drei, zwei, eins - anschreien. "Meinetwegen." Eh? Kein Geschrei. Ich sah reichlich verwundert zwischen dem Ältesten und dem Schwarzblonden hin und her. Er würde mich begleiten? Einfach so? Nein. Der hatte doch sicher noch irgendeinen Hintergedanken! Doch wenn ich jetzt so einfach widersprechen würde, würde es auffallen und cih würde mich womöglich erklären müssen und danach stand mir ganz sicher nicht der Sinn. Also hieß es Augen zu und durch! Aoi drehte sich zu mir, fragte ob es okay wäre, wenn der Nasenbandträger mich begleitete und ich nickte lediglich. Zu mehr war ich irgendwie nicht mehr imstande. "Und wann fährt der Zug?" "Heut Nachmittag.", erwiederte Ruki und schaukelte bereits mit seinem Stuhl hin und her, was von Kai mit einem warnenden Blick gestraft wurde, sodass der Blondshopf nach einigem Hin und Her Ruhe mit dem Stuhl gab und leise grummelt und etwas beleidigt den Kopf in seine Handflächen stützte. "...Nachmittag, eh? Okay.", nuschelte Reita, stieß sich von der Wand ab und verschwand aus der Küche. Na das konnte ja noch was werden... "Du musst anrufen, versprich es, Uru-chaaaaaaaaa~n! Du musst es versprechen!", forderte Klein-Ruki halb quengelnd und mich halb erdrückend. Ich rang mich zu einem Lächeln durch und tätschelte ihm den Rücken, während Reita genervt mit den Augen rollte. Hai, ich konnte mich nur von dem Blonden verabschieden. Aoi war auf der Arbeit und Kai hatte heute noch länger Schule, somit war nur unser Flummi mit zum Bahnhof gekommen. "Hai, versprochen. Ich halt dich auf dem Laufenden." "Na dann ist ja gut!", grinste Ruki und ließ mich endlich los, begann schon heftig zu winken. Mit leiser, brummiger Stimme, machte der Schwarzblonde uns darauf aufmerksam, dass der Zug gerade einfuhr. Ruki begann heftig zu winken, als wir in den Zug stiegen. Ich zerrte meinen Koffer hinter mir her. Der Punk hatte sich eine Stofftasche um die Schulter geschwungen und war wohl ziemlich froh darüber, dass Ruki nicht mitfuhr und er ein paar Tage Ruhe vor dem Energiebündel hatte. Ich jedoch nahm mir noch die Zeit lächelnd zurückzuwinken. Das war richtig... putzig wie der Kleine da auf und ab hüpfte. Die Zugtüren schlossen sich und Ruki musste einen Schritt zurückgehen, winkte allerdings immernoch und schon fuhr der Zug an. Nachdenklich sah ich aus dem Fenster. Ich nahm die Umgebung, die an uns vorbeirrauschte kaum war. Was würde wohl sein, wenn ich ankam? Würde meine Mutter wieder gesund werden? Jetzt, da es still war und ich genügend Zeit zum Nachdenken hatte, tat ich dies auch und die Ängste, sowie Zweifel kamen langsam wieder angekrochen. Irgendwie war mir kalt, obwohl ich einen Pullover trug. Mein ständiges Aufseufzen ging Reita auf den Geist, das bemerkte ich allerdings nicht. Jedenfalls nicht bis... "Boah, Barbie! Wenn du schon die Klappe hälst, hör auf mit deinem Rumgeseufze, das geht mir auf den Sack!", fuhr er mich an und ich zuckte zusammen, sah zu meinem Gegenüber. Hai, ich hatte mich nicht neben ihn gesetzt. Ich sah ihn recht ausdruckslos an, wie mir schien, da er leicht verdutzt aus der Wäsche guckte. "Hm?" Ich war ganz schön verpeilt, da ich unerwartet aus meinen Gedanken gerissen wurde. "Ich hab gesagt du soll's aufhören so bekloppt rumzuseufzen.", wiederholte Reita angepisst und verschränkte seine Arme, während er sich damit beschäftigte mich böse anzustieren. Ich senkte leicht meinen Blick, sah schon bald wieder aus dem Fenster. "Gomen, aber ich mach mir halt Sorgen." "Wegen deiner Alten?" Nette Beschreibung. Aber dennoch nickte ich wie benommen. "Hai." "So schlimm wirds schon nich' sein~" Mein Kopf ruckte in seine Richtung. Bitte was?! Nicht so schlimm? Hallo?! Das sollte nicht schlimm sein? Gerade, als ich daraufhin was erwiedern wollte, fiel mir ein, dass Reita gar nicht wusste, was mit meiner Mutter ist. Soweit ich das von Kai mitbekommen hatte, war er noch aus der Küche gegangen, bevor ich offenbart hatte, was mit meiner Mutter nicht stimmte. Ich seufzte leise und sah ihn kurz an, wich seinem Blick schnell wieder aus. "Doch ist es. Sie liegt im Koma." Auf diese Worte hin schwieg Reita. Also entweder fiel ihm keine dämliche Erwiderung ein, oder er wusste wirklich nicht genau, was er sagen sollte und er schiweg, um mich nicht noch mehr durcheinander zu bringen. Klar doch. Ich hielt Ersteres für wahrscheinlicher, auch wenn das meinem Mitbewohner gegenüber nicht gerade fair war. Die restliche Fahrt verbrachten wir schweigend, was wohl hauptsächlich daran lag, dass ich einnickte. "Eh! Barbie, wach auf! Wir sind gleich da!", brummte Reita mir zu und weckte mich somit nicht gerade angenehm. Ich gähnte und rieb mir müde die Augen. "Hm?" "Wir sind da!" Der Punk rollte mit den Augen und stand bereits auf. Die Tasche krallte er sich von seinem benachbarten Sitz. "Jetzt steh endlich auf. Du wolltest doch unbedingt herfahren." Ich raffte mich müde auf, griff blind nach meinem Koffer und sah zu Reita. "Ich bin ja schon wach." Und schon hielt der Zug an und ich wollte so schnell es geht wieder aus diesem Ding raus. Wahrscheinlich würde Yune am Bahnhof stehen und auf mich warten. Und dann würden wir so schnell es ging zu meiner Mutter fahren! Ich hatte noch meinen alten Hausschlüssel und Reita und ich würden sicher bei mir zu Hause unterkommen. Moment halt. Wir beide? Allein in einem Haus? Würde das überhaupt gut gehen? Eh, hai. Ich musste mich zu wehren wissen! Und ich sollte Recht behalten. Kaum waren wir aus dem Zug gestiegen und die Menschenmasse hatte sich wenigstens ein bisschen aufgelöst, konnte ich meinen besten Freund etwas abseits ausmachen. Ohne Rücksicht rannte ich dann los - ich hatte Glück, dass mein Koffer Rollen hatte - und fiel Yune um den Hals. Inzwischen hatte ich wieder angefangen zu weinen. Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie ließ ich meine Verzweiflung einfach raus. "Yune!" "Hey! Ruha...shhh..." Er legte seine Arme um mich und strich mir beruhigend über den Rücken. Ein kleines Lächeln hatte sich auf seinen Zügen ausgebreitet, welches sich allerdings auch nicht lange halten konnte. "Beruhig dich. Alles wird gut..." Ich nickte leicht, ließ mich aber trotzdem weiter von ihm trösten. Nur langsam trabte Reita an und irgendwie wirkte er noch schlechter gelaunt, als vorher. Er funkelte Yune an und Yune funkelte - nachdem der erste Schreck über Reitas Anwesenheit verflogen war - düster zurück. "Was willst du denn hier, du Punk?!" Oha. Der klang alles andere als begeistert. Ich hatte mir soetwas schon gedacht. "Sieht man das nicht? Ich begleite Uruha.", blaffte Reita zurück und ich seufzte stumm auf. "Yune, Reita, bitte hört auf. Ich will jetzt ins Krankenhaus." "Gleich, Kou. Warum hast du ihn mitgebracht?" Yune sah mich ernst an und sein Blick allein ließ keine Lügen zu. Okay. Belogen hätte ich ihn auch so nicht, doch irgendwie wirkte er ein bisschen verärgert. Er konnte meinen Mitbewohner halt nicht ausstehen. "Naja. Aoi und die anderen wollten mich nicht allein fahren lassen. reita war der Einzige, der ... Zeit hatte, könnte man sagen." Auch wenn das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Er musste ebenso zur Schule wie die anderen auch. Aber er wäre wohl auch so nicht hingegangen, wie Aoi gesagt hatte. Von daher. Es überraschte mich zwar, dass er so einfach zugestimmt hatte und ich hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet - dass er mir im Zug zu nahe kommen könnte - doch nichts war passiert, außer dass er den ein oder anderen blöden Spruch abgelassen hatte. "Aha." Der klang sehr begeistert. Dazu hatte Reita nichts hinzuzufügen. "Dann lasst uns fahren.", murrte Yune leise und schon machten wir uns auf den Weg. Mit der Bahn, das war echt die schlimmste Bahnfahrt meines Lebens. Ich war ungeduldig und wollte unbedingt zu meiner Mutter. Die Fahrt schien sich einfach nur in die Länge zu ziehen. Bei jedem Stopp seufzte ich genervt auf. Und es dauerte weitere zwanzig Minuten, bis wir der Frau an der Rezeption klargemacht hatten, was wir wollten, beziehungsweise zu wem wir wollten. Nun stand ich vor der Zimmertür, hinter der meine Mutter lag. Reita und Yune würden draußen warten und ich hoffte inständig, dass sie sich nicht die Köpfe einschlagen würden. Ich öffnete schluckend die Tür, verschwand dahinter - natürlich hatte ich vorher angeklopft, ich weiß was sich gehört - und schloss sie lautlos hinter mir. Ich konnte das Piepen einiger Geräte hören. Wohl die Maschinen, die meine Mutter am leben hielten. Irgendwie wurde mir schlecht. Dieser weiße Raum, das stetige Piepen in meinem Kopf. Mir wurde schwindelig. Ich wollte einfach nur hier raus, aber ich konnte sie doch nicht so zurücklassen! Ich musste bei ihr bleiben, wo ich sie schon einmal verlassen hatte, konnte ich das nicht auch noch ein zweites Mal tun. Nein. Niemals. Ich musste jetzt für sie da sein, so wie sie immer für mich dagewesen ist. Mit zitternden Beinen tappte ich auf das Bett zu. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie ein Einzelzimmer hatte. Sie fühlte sich sicher einsam, ohne jemanden zum Reden. Die Schwestern kamen nur, um die Geräte und ihren Zustand zu kontrollieren. "Mum..." Ich erhielt keine Antwort. Aus irgendeinem bescheuerten Grund begann ich zu lächeln. Sicher. Sie redete nicht mit mir. Sie war sicher böse auf mich, weil ich mich so lange nicht hatte blicken lassen. Ich konnte ihr das nicht übel nehmen. Mit schuldbewusster Miene ließ ich mich auf dem Bettrand nieder und legte eine meiner Hände auf ihre. Sie zuckte nichteinmal mit der Wimper. "Komm schon Mum. Es tut mir leid, dass ich mich nicht so oft gemeldet habe, wie es dir lieb gewesen wäre. Das ist aber kein Grund mich so gemein zu ignorieren, meinst du nicht auch...?" Ich musste schwer schlucken. Eine Träne rann mir über die Wange. Es folgte eine weitere, ehe sie wie Sturzbäche aus meinen Augen brachen. Ich hob meine freie Hand an mein Gesicht. Hemmungslos begann ich zu schluchzen. "Komm schon... du bist doch meine Mutter! Wenn du mich ignorierst, weine ich! Siehst du das nicht?" Aus verschleiertem Blick sah ich in ihr Gesicht. Sie sah aus als würde sie schlafen. "Hey..... hör auf mich zu ignorieren... ich mach das doch auch nicht mit dir...." Warum antwortete sie nicht? Ich war einfach nur verzweifelt. Schlimmer konnte es doch kaum noch werden. Ich schluchzte einmal zu laut auf, denn im nächsten Moment klopfte es leise an die Zimmertür, sodass ich aufschreckte. "Kou? Alles okay?" "H-hai! Lass mich bitte mit ihr allein!", meinte ich rasch, als sich die Tür einen Spalt breit öffnest. Ich konnte einen zustimmenden Laut seitens Yune vernehmen und er schloss die Tür wieder hinter sich. Ich wendete mich wieder der kleinen Frau zu. Behutsam nahm ich meine Hand von ihrer und strich ihr über die Wange. "Weißt du? Ich bleibe jetzt zu Hause, für ein paar Tage. Dann... räum ich auf, damit alles sauber ist, wenn du wiederkommst." Ich lachte leise. "Es soll ja nicht dreckig sein, wenn du wiederkommst. Und dann lachen wir wieder, so wie früher, hai?" Wieder erhielt ich keine Antwort. Meine Verzweiflung stieg an. Sie hörte mir nicht zu! Zumindestens antwortete sie nicht. War es ihr denn egal, wenn ich weinte? War es ihr egal, wenn ihr einziger Sohn traurig war? Sie hatte mich doch gar nicht gehen lassen wollen und jetzt wo ich zurück war, sprach sie nicht mir mir. Warum tat sie das? Warum tat sie mir so weh? Wusste sie nicht, dass es mich verletzte, wenn sie einfach weiterschlief und sich nicht um mich scherte? Unaufhörlich liefen mir die Tränen über die Wangen. "Bitte wach auf... Ich mach auch alles was du willst." Doch auch das Flehen wollte nicht helfen. Ich schluchzte Auf und warf mich schon fast auf ihre Brust. Ich kreuzte meine Arme und bettete meinen Kopf auf jene. Ohne Rücksicht auf Verluste schluchzte ich mir meine Verzweiflung von der Seele. Ich weiß nicht mehr wie lange ich geweint hatte, doch irgendwann legte mir jemand behutsam eine Hand auf die Schulter. Ich schreckte mit verheultem Gesicht hoch und sah einer Schwester in die Augen, die micht mitleidig betrachtete. "Tut mir leid. Die Besuchszeit ist um. Kommen Sie doch morgen wieder. Ein wenig Schlaf wird Ihnen sicher gut tun..." Ich sah sie ein wenig erstaunt an. "Was? Aber ich muss doch-" "Wir kümmern ums um sie. Keine Sorge. Schlafen Sie sich ersteinmal aus. Es muss Ihnen doch fürchterlich gehen." Wie recht sie doch hatte. Also erhob ich mich schwerfällig, wischte mir nocheinmal über meine Augen und tappte dann an der Krankenschwester vorbei, einen leises 'Auf Wiedersehen' murmelnd. Und mir wurde erst jetzt klar, wie kratzig meine Stimme vom ganzen Schluchzen geworden war. Meine Augen waren ebenfalls angeschwollen und Kopfschmerzen hatte ich auch. Aber das war mir alles egal. Ich konnte nur beten, dass meine Mutter wieder gesund würde, dass sie mich nicht mehr ignorierte und dass ich beruhigt zurückfahren konnte. Als ich die Tür öffnete war der Gang leer. Nanu? Wo waren die beiden denn abgeblieben. Gerade als ich mich das fragte bog Reita auch schon um die Ecke. Ich fragte nicht wo er gewesen war und er sagte auch nichts. Er hatte nur zuerst ein wenig perplex in mein Gesicht gesehen. Hai. Ich war richtig verheult und hatte sicher auch rotunterlaufene Augen. "Gehen wir?" "Hai.", flüsterte ich leise als Antwort. Dennoch hielt ich Inne, als ich mich gerade in Bewegung setzen wollte. "Wo ist Yune?" "Die Pissnelke is' schonmal raus... irgendwas mit seinem Handy." Kurz sah ich Reita an, nickte dann und schlurfte Richtung Ausgang. Mein Mitbewohner folgte mir schweigend. Als ich schließlich dieses triste weiße Gebäude hinter mir gelassen hatte und die Krankenhaustür sich hinter mir schloss, atmete ich tief durch. Ich fühlte mich schon ein wenig befreiter. Diese weißen Räume engten mich so ein. Ich konnte die Stimme von Yune hören. Er telefonierte wohl. Ich drehte meinen Kopf nach rechts, wo er an die Wand gelehnt dastand - telefonierend. "Hai." Mit wem telefonierte er wohl? "Hm? Beim Krankenhaus." Er fuhr sich durch die Haare. "Iie, hab ich noch nicht." Eh? Was hatte er noch nicht? Reita stand nun neben mir, steckte die Hände in seine Hosentaschen. "Ich weiß. Ich werd die Bombe bald platzen lassen. Jetzt ist er besonders verletzlich." Verletzlich? Bitte? Wovon sprach er denn da? Oder vielmehr von wem? "Ja. Du weißt doch, dass ich ihn nicht leiden kann und nur so tu, als ob ich sein Freund bin." Nein... er konnte doch nicht wirklich von mir reden? Soetwas machte Yune nicht! Er war nicht so ein.... Arschloch. "Eh? Quatsch! Seh ich so aus, als würde ich mich freiwillig mit ihm abgeben?" Er verzog leicht sein Gesicht und ballte seine freie Hand zur Faust. ".... Eben.... Was? ... Hm, ja.... Natürlich ist das der Grund warum ich nie mit ihm angetanzt kam...." Genervt verdrehte Yune seine Augen und trommelte genervt mit der Hand gegen die Wand. "Hai, ihr hättet eure Klappen nicht halten können ... Neee~ natürlich mag ich ihn nicht! Red keinen Scheiß!" Allmälich wurde der Telefonierende ungeduldig. "Hai hai, nerv nicht. Ich such mir nen günstigen Moment auf, um Kouyou zu sagen, dass ich ihn noch nie ausstehen konnte... Schnauze, ich regel das allein!" Er legte auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)