Gesyria von night-blue-dragon ((Der Kampf um Macht und das Überleben der Drachen)) ================================================================================ Kapitel 36: Ein kleiner Sieg ---------------------------- Ein kleiner Sieg Aus den Augenwinkel sieht Serena die bedrohliche Lage in der sich ihre Liebe befindet. Mit neuer Kraft stößt sie ihre Klinge in die scheinbar leere Kapuze ihres Gegners, zieht sie wieder heraus, den Schwung nutzend enthauptet sie den Nächsten. In diesen Augenblick geht Silas zu Boden, sein Widersacher hat kein Interesse an ihm. Eilig strebt er seinen Kumpan entgegen. Für einen Augenblick droht Serena ihren Mut zu verlieren, niemals wird sie Seto rechtzeitig erreichen können. Von unerwarteter Seite bekommt sie Hilfe... Mit Serenas Rückkehr lebt eine Verbindung wieder auf, sie sie völlig vergessen hat. Ihre Gedanken erreichen einen Freund, der ihr schon mehrmals beigestanden hat. Ein dunkler Schatten huscht über das dramatische Geschehen. „Jetzt bist du mein.“, triumphiert der Seelenfresser. Seto kann das diabolische Grinsen förmlich spüren, zeigt aber keine Furcht... diese Genugtuung will er der Teufelsbrut nicht geben. So schließt er auch seine Augen nicht, verunsichert seinen Gegner dadurch... nur leider nicht für lange. Schon fühlt er die Kälte, die sich seines Körpers bemächtigt und immer stärker wird. Plötzlich wird es, obwohl er seine Augen nicht schließt, dunkel um ihn. Sand wirbelt auf, zwingt den Brünetten dazu sie doch zu zumachen. Tiefes Gebrüll dringt an seine Ohren... rechts und links von ihm kommt etwas großes schlitternd zum stehen. Vorsichtig öffnet er die Augen und sieht wie ein Feuerstrahl über ihm den schwarzen Reiter samt seines Höllentieres verbrennt. Das Herz des Blauäugigen bleibt fast stehen, als er erkennt wer über ihm steht. Das Wesen senkt seinen Kopf und schaut ihn mit rotglühenden Augen an. Silas kämpft sich wieder auf die Beine, greift seinen Gegner an, dieser dreht sich um, den folgenden Schwerthieb kann der Blonde nur mühsam parieren. Der Schlag ist so heftig, das jegliches Gefühl aus seinen Armen verschwindet. Sein Schwert fällt aus seinen kraftlos gewordenen Händen. Zu seinem Glück hat die Kreatur kein Interesse an ihm, sie wendet sich gleich wieder ihrem Kumpan zu, der sich zu Kaiba herunter beugt. Ein leises Rauschen lässt den Soldaten irritiert nach oben blicken, erleichtert fällt er auf die Knie. Silas hat ganz vergessen, das seine Königin einen ständigen Beschützer hat... den schwarzen Rotaugendrachen. Gerade landet das Tier über dem Brünetten, mit seinem feurigen Atem schickt er den Seelenfresser in die Hölle zurück. Der Drache stößt sich wieder vom Boden ab, gewinnt an Höhe und attackiert einen Höllenreiter nach dem Anderen. Justus weiß gar nicht wo er zuerst hinsehen soll. Der schwarze Drache fesselt seinen Blick an das Geschehen um den Freund der Königin. Das mächtige Tier ist schon längst wieder in der Luft, als sich das nächste Drama ankündigt. Einer der Seelenfresser nähert sich dem Brünetten, der immer noch am Boden liegt. Lediglich Silas ist in der Nähe und versucht diese bösartige Kreatur aufzuhalten. Aber er scheint dieser nicht gewachsen zu sein, dennoch gibt er nicht auf. Schließlich liegt der General im Staub und regt sich nicht mehr. Justus ist verzweifelt, wenn er doch nur etwas tun könnte... Kaiba rappelt sich wieder auf die Füße, greift sich das Schwert und wehrt die dunkle Gestalt so gut es geht ab. Der Priester kann sehen das der Fremde den Schwertkampf nicht gewöhnt ist, so kommt es das dieser nach kurzer Zeit sein Katana verliert. Den sicheren Tod vor Augen zeigt Kaiba keinerlei Furcht vor seinem künftigen Mörder... bewundernswert findet Justus. Der Priester ist so fixiert auf den Brünetten und dem Seelenfresser, dass er nicht bemerkt, wie sich Serena nähert. Der schwarze Reiter schlägt urplötzlich zu... nicht mit dem Schwert, sondern mit der Faust. Dieser Hieb reißt Seto von den Beinen, benommen bleibt er liegen. Mit großen Schritten kommt die Kreatur der Hölle immer näher. „Jetzt bist du fällig.“, tönt es aus der dunklen Kapuze. „Dann mach endlich, du feiges Subjekt.“, provoziert ihn der Firmenchef. Wütendes Zischen ist die einzige Antwort, gleichzeitig hebt die Gestalt ihr Schwert, als sie ihr Opfer erreicht lässt sie es niedergehen. Triumphierend glüht es in der dunklen Kapuze auf... das klirren aufeinander prallender Klingen lässt es sofort wieder verlöschen. Heftig ruckt die Kapuze herum und sucht die Ursache für die zweite Klinge. Der Blick eisiger blauer Augen bohrt sich tief in das schwarze Nichts des Gegners. „Wenn du an deiner jämmerlichen Existenz hängst, dann kehrst du jetzt dahin zurück wo du herkommst.“, warnt Serena kalt. Die Ausgeburt der Hölle lacht dumpf, erhöht ihren Druck auf das Schwert. Die Schwarzhaarige hebt ihr Katana stetig an, mit einem hässlichen Geräusch reibt das Metall gegeneinander. Die Griffe der Schwerter beenden jede Bewegung, Serena nimmt all ihre und Drakos Kraft zusammen und stößt ihren Gegen von sich. Dieser taumelt überrascht einige Schritte zurück, ehe er sich wieder fangen kann. Die Königin setzt ihm sogleich hinter her, lässt ihm keine Chance, denn sie weiß das sie sich dass nicht erlauben kann. Seto nutzt die Gelegenheit, steht wieder auf. Seinen Blick hält er unentwegt auf die Blauäugige gerichtet. Silas kommt an seine Seite ebenso Kristanus... auch Toran stößt zu der Gruppe. Obwohl sie mit ihrer Herrscherin mitfiebern lassen sie ihre Feinde nicht aus den Augen. Doch diese haben sich zusammengerottet und warteten ab. Gesyrias Regentin drängt den Anführer der Seelenfresser immer weiter zurück... doch nach einem machtvollen Befreiungsschlag muss sie weichen. Dumpf dröhnt seine Stimme über den Kampfplatz. „Närrin... niemand kann mich aufhalten.“ „Dann hast du ein großes Problem.“, grinst Serena provozierend, „Ich bin kein niemand... ich bin Nathalia Serena, Herrscherin von Gesyria. Und meine Bestimmung ist es, Kreaturen wie dich zu vernichten.“ „Was kannst du allein schon ausrichten?!... Nichts.“, kommt es höhnisch von jener Gestalt. „Sie ist nicht allein...“, meldet sich ihr Cousin zu Wort und kommt erhobenen Hauptes heran. Neben seiner Verwandten bleibt er stehen. „... ich bin Toran, Gorwins Sohn, Prinz und Thronfolger dieses Landes.“ Die Entschlossenheit der Soldaten und ihrer Herrscher schlägt den Seelenfressern mit ungeheurer Kraft entgegen. Ihre Zeit ist um, sie müssen unverrichteter Dinge in ihr finsteres Reich zurückkehren. „Glaube ja nicht das du uns bezwungen hast. Wenn dein Geburtsmond vollendet ist, wirst du den alles entscheidenden Kampf bestreiten. Gegen das ultimative Böse hast du keine Chance, denn es wird von der Unendlichkeit genährt.“, tönt es weithin hörbar. Die Gestalt springt in den Sattel ihrer Höllenkreatur. Bevor sie sich zur schwarzen Quelle aufmacht, droht sie ein letztes Mal. „Deine und des Drachen Seele gehören uns.“ Heftig reißt er an den Zügeln seines Reittieres, wie ein Sturmwind verschwinden die Seelenfresser in einer lichtlosen Wolke und der Spuk ist von einer auf die andere Sekunde vorbei. Totenstille breitet sich aus, keiner mag glauben das es vorbei ist... das sie den Seelenfressern widerstanden haben. Leichter Wind kommt auf, treibt kleine Sandteufel vor sich her und weht Serena vereinzelte Haarsträhnen vors Gesicht. Langsam beruhigt sich ihre Atmung, misstrauisch huschen ihre Augen über den Horizont... doch ist keine Anomalie mehr zu sehen. Neben ihr atmet Toran tief ein... auch er ist noch angespannt. „Haben wir sie jetzt verjagt?“ kommt es leise von seinen Lippen. „Sieht so aus.“, antwortet seine Cousine und sieht ihn an. Einem Impuls folgend legt sie ihren linken Arm um seinen Nacken – rechts hält sie noch ihr Katana - und zieht ihn an sich. „Danke das du mir geholfen hast.“, flüstert sie in sein Ohr. Fest erwidert Toran diese Umarmung. „Das war ich dir schuldig. Endlich habe ich erkannt, das ich mich nicht vor der Verantwortung nicht drücken kann... darf.“ Serena löst sich wieder von ihrem Cousin, ihre Sorge gilt jetzt jemand anderen, für sie viel wichtigeren. Ihr Blick sucht Seto, abwartend steht dieser neben Silas. Auf dem Weg zu ihm kommt die Schwarzhaarige an Kristanus vorbei, kurz hält sie bei ihm an. „Gar nicht mal so schlecht.“, meint die Königin ernst und wirft ihm sein Schwert zu. Geschickt fängt er es auf, verneigt sich ein wenig. „Danke, aber das nächste Mal werdet ihr sagen, das ich sehr gut bin.“, antwortet er gar nicht eingebildet. Amüsiert lacht sie auf. „Das, Kristanus, werdet ihr sicher niemals von mir hören.“, entgegnet sie und setzt ihren Weg fort. Als der Soldat ihr Gesicht nicht mehr sehen kann, lächelt sie zufrieden. Wenige Augenblicke später steht sie vor ihrer Liebe. „Geht es dir gut? Ich hab mir solche Sorgen gemacht.“, fragt sie leise, streicht behutsam über die Wange des Brünetten. „Ich bin okay.“, erwidert er, legt seine Hand auf die seiner Freundin, küsst deren Innenfläche. In der nächsten Sekunde umarmt sie ihn, ihr ist egal was die Soldaten denken könnten. „Es tut mir so Leid, das du das alles durchmachen musst.“, flüstert sie kaum hörbar. „Du kannst doch nichts dafür. Ich bin nur froh das dir nichts geschehen ist.“, raunt er zurück und drückt sie fest an sich. Er kann gar nicht sagen wie erleichtert er ist, das dieser Albtraum vorüber ist. „Herrin... wir sollten in die Stadt zurück reiten.“, meldet sich Silas zu Wort. Äußerst ungern löst sich das Paar voneinander. Toran sitzt schon auf seinem Pferd, bringt es bei seiner Cousine zum stehen, er hat ihren Hengst am Zügel. Die Schwarzhaarige ergreift diese, schwingt sich in den Sattel und reicht Seto ihre Hand. Kurz darauf sitzt er hinter der Blauäugigen auf dem Tier. Müde trotten die Pferde in die Kaserne zurück, genauso müde sind auch ihre Reiter. Der Priester ist vorausschauend genug gewesen und hat in der Kaserne alles vorbereiten lassen. Das heißt, im Küchentrakt wird hektisch ein Mahl vorbereitet und für die Königin zusätzlich Wasser für ein Bad angeheizt. In diesem Moment kommen die Krieger in den Kasernenhof geritten, sofort stürmen die Stallburschen heran um ihnen die Pferde abzunehmen. Bevor sie absteigen gibt Toran noch einige Befehle, die sofort umgesetzt werden. Endlich kann Serena die Tür hinter sich schließen. Toran, Seto und sie sind jetzt allein. Silas ist bei seinen Soldaten geblieben, erst in einer Stunde kommt er zu ihnen um die Lage zu besprechen. Der Priester betritt den Raum, verbeugt sich tief vor seiner Königin. „Herrin, ich habe mir erlaubt für euch Wasser für ein erfrischendes Bad herrichten zu lassen.“, informiert Justus die Schwarzhaarige. „Danke Justus. Das ist genau richtig, ein Bad, etwas zu Essen und eine Menge Schlaf.“, lächelt die Blauäugige dankbar. Die Erschöpfung nimmt immer mehr Besitz von ihr, sie fühlt sich, als hätte sie eine Woche ohne Schlaf zu gebracht. „Auf den Schlaf wirst du wohl noch verzichten müssen.“, mischt Toran sich ein. „In einer knappen Stunde haben wir eine Lagebesprechung.“ „Ich weiß.“, seufzt sie auf. Schlaf ist in der letzten ziemlich kurz bei ihr gekommen und es sieht so aus, als ob es sich nicht ändern wird. „Zur gegebenen Zeit treffen wir uns in der Offiziersmesse wieder.“, erklärt sie ihrem Cousin. Serena hakt sich bei Seto ein und sucht mit ihm ihr Zimmer auf. Der Priester hat Einwände, auch wenn der Fremde der Freund der Herrscherin ist, ist es nicht schicklich mit ihm am helllichten Tag das Zimmer aufzusuchen. Doch der Thronfolger wiegelt ab. „Nicht... mach es ihr nicht schwerer als es ohnehin schon für sie ist. Sie haben nur noch wenig Zeit gemeinsam, dann muss Serena sich von Seto trennen.“ Nachdenklich schaut der Prinz hinter den Beiden her, seine Cousine hat wenigstens ihre Liebe bei sich. Toran vermisst Baltrok mehr denn je... Energisch verdrängt der junge Mann diese Gedanken und wendet sich voll dem Priester zu. „Hast du auch für mich heißes Wasser für ein Bad übrig?“ erkundigt er sich hoffnungsvoll bei dem dicklichen Mann. „Natürlich, mein Herr.“, versichert dieser sofort. Unterdessen haben Serena und Seto ihr Zimmer erreicht und sind nun endlich allein. Hastig nimmt die Schwarzhaarige ihr Schwert ab und wirft es achtlos auf den Tisch. Im nächsten Moment schmiegt sie sich an den Brünetten und hält ihn fest umarmt, dieser drückt sie ebenfalls an sich. Tränen der Erleichterung brechen sich endlich bei der jungen Frau ihre Bahn. „Ich bin so froh das dir nichts passiert ist. Es tut mir so unendlich Leid... es ist alles meine Schuld.“, schluchzt sie. „Ich hätte es nicht soweit kommen lassen dürfen.“ „Schscht... es ist nicht deine Schuld, du kannst nichts dafür.“, versucht der Brünette seine Freundin zu beruhigen und streicht ihr sacht über das Haar. „Wenn einer Schuld hat, dann dieser Rudger und dein Stiefvater... aber sicher nicht du.“ „Das ist nicht wahr... Niemals hätte ich zulassen dürfen, das du in diese Geschichte mit reingezogen wirst. Ich hätte....“, meint Serena verzweifelt. Seto legt seine Hände um ihr Gesicht und erstickt ihre Worte in einem liebevollem Kuss. Erklärt ihr danach. „Ich bin froh diesen Teil deines Lebens kennen gelernt zu haben. Ich liebe dich... gemeinsam stehen wir das hier durch.“ „Was würde ich nur ohne dich machen?“, seufzt die junge Frau auf. Auch wenn sie sich Sorgen um Setos Sicherheit macht, ist sie froh ihn hier zu haben. „Du solltest jetzt das heiße Wasser nutzen, solange es das noch ist... Wenn du willst schrubb ich dir den Rücken.“, schlägt der Brünette lächelnd vor. „Komm doch gleich mit.“, bietet sie ihm an. „Würde ich ja gerne, aber hier ist es wohl nicht passend... Es gibt hier einfach zu viele Störungen.“, lehnt er bedauernd ab. „Du hast wohl recht.“, stimmt sie ihm zu. „Aber zum Rückenschrubben kommst du doch?“ „Das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen.“, lacht Seto. Eine Stunde später finden sich Toran, Silas, Seto und Serena in der Offiziersmesse ein. Die Bediensteten haben dort ein einfaches Mahl vorbereitet. Der Prinz schiebt sich gerade ein Stück gebratenes Fleisch in den Mund, als Serena und Seto den Raum betreten. „Ah... da seid ihr ja endlich. Ich hab schon mal angefangen.“, grinst er anzüglich und deutet dann auf das Essen. „Tu dir keinen Zwang an. Nicht das du womöglich noch verhungerst.“, spottet seine Cousine. „Vielen Dank eure Hoheit, diese Großzügigkeit werde ich euch nie vergessen.“, erwidert Toran im gleichen Tonfall und verbeugt sich tief vor ihr. Lachend richtet er sich wieder auf. „Du siehst klasse aus, du solltest öfter Kleider tragen. Findest du nicht auch Seto?“ stellt der Schwarzhaarige fest. „Serena sieht immer Atemberaubend aus... egal was sie an hat.“, betätigt der Angesprochene. „Aber du hast recht Toran, in diesem Kleid ist sie besonders schön.“ „Seid ihr endlich mit eurem Begutachten fertig?“ will sie wissen, sie fühlt sich gerade nicht sehr wohl. „Ach Cousinchen, hast du dich immer noch nicht an Komplimente gewöhnt?“ seufzt der Thronfolger, wendet sich nun vollends an den Brünetten. „Sie ist eine faszinierende Frau, ich hoffe du weißt was du an ihr hast?“ Kaiba legt seinen Arm um seine Freundin, sieht sie liebevoll an. „Das weiß ich, keine Sorge.“ Vertrauensvoll lehnt sich die Schwarzhaarige an ihren Liebsten und schlingt ihre Arme um seine Taille. „Habt ihr das gut.“, murmelt Toran wehmütig und denkt an Baltrok. Es klopft an der Tür und Silas kommt herein. „Majestät, Hoheit.“, grüßt er seine Königin und den Thronfolger. „Silas... endlich. Dann können wir ja loslegen.“, freut sich der Schwarzhaarige. Sie nehmen alle am Tisch Platz, essen und besprechen dabei die Auseinandersetzung mit den Seelenfressern. „Was waren das eigentlich für Kreaturen?“ fragt Serena. „Genau... gekommen sind sie wohl von dieser schwarzen Säule.“, schließt sich Toran seiner Cousine an. „Richtig.“, übernimmt es der General zu Antworten. „Sie sind das Resultat einer Verschmelzung des Bösen.“ Die beiden Schwarzhaarigen sehen Silas abwartend an, Beide haben mit mehr Informationen gerechnet. Seto räuspert sich. „Serena, wenn du genaueres wissen willst musst du diesen Priester fragen. Er scheint mir über das Geschehen ziemlich gut Bescheid zu wissen.“, erklärt er seiner Freundin. „Justus weiß darüber Bescheid? In dem Mann steckt mehr als ich erwartet habe.“, kommt es verblüfft von ihr. Toran ist unterdessen aufgestanden, kurz vor die Tür gegangen und hat eine Magd losgeschickt den Priester zu holen. „Silas du bist geschickt darin wenig Worte zu machen. Ein bisschen mehr Information wäre wirklich nicht schlecht.“, tadelt der Prinz den General. Dieser brummt nur unwillig, in seinen Augen hat er das wichtigste erzählt, das drumherum ist uninteressant, das Ergebnis ist wichtig. Die Blauäugige erkundigt sich bei ihrem Freund. „Was hat Justus gesagt, das du zu dieser Einschätzung kommst?“ „Mal sehen ob ich das noch zusammen bekomme. Diese Seelenfresser sind die Wächter der schwarzen Quelle. Justus vermutet das sich das Böse, sprich dein Stiefvater und sein Bruder, vereint haben. Diese Kreaturen wollten sich ihren Lohn holen, hauptsächlich deine und Drakos Seele und jede andere die sie erwischen konnten. So wie ich das sehe, habt ihr einer Menge Menschen das Leben gerettet.“, schließt Seto seine Ausführung. „Das erklärt natürlich warum sie hauptsächlich hinter dir her waren.“, meint Toran nachdenklich. „Ach... weißt du, seit ich in diesem Land bin, trachtet mir immer irgendjemand nach dem Leben... das ist nichts neues.“, erwidert die junge Frau mit einem Anflug von Galgenhumor. „Die Frage ist inwieweit beeinflusst diese aktive Quelle das weitere Geschehen hier.“ „Vor allem müssen wir wissen wie stark der neue Gegner ist.“, mischt sich Silas wieder in das Gespräch ein. „Wozu?“ hakt die Blauäugige sofort nach. „Herrin... ihr könnt nicht gegen ihn antreten, wenn er zu stark ist... es ist zu gefährlich für euch.“, erklärt der General. Serena lacht auf. „Erst jetzt macht ihr euch Sorgen um meine Sicherheit? Ist das nicht ein wenig zu spät?“ Wieder klopft es und Justus betritt den Raum, erleichtert atmet der Blonde aus, wird er doch dadurch einer Antwort enthoben. „Herrin... ihr habt nach mir geschickt.“, grüßt der Priester. „Ja... Justus, setzt euch bitte.“, erwidert die Schwarzhaarige freundlich und deutet auf einen freien Stuhl. Justus beeilt sich der Aufforderung nachzukommen, sein Gesicht ist vor Nervosität leicht gerötet. Den ganzen Weg hierher hat er sich gefragt, was die Königen von ihm will. „Seto sagte mir, das ihr über diese Kreaturen und ihren Ursprung Bescheid wisst.“, kommt Serena gleich auf den Punkt. „Naja... alles weiß ich auch nicht darüber. Ich habe es aus uralten Schriftrollen. Aber ich werde versuchen eure Fragen so genau wie möglich zu beantworten.“, kommt es zögerlich von dem dicklichen Mann. „Aber ihr wisst mehr als jeder Andere.“, vermutet Toran. „Schon möglich.“, gibt der Ältere zurück. „Wer sind diese Seelenfresser?“ erkundigt sich Serena. „Wie ich dem General und eurem Freund schon erklärte, sind sie die Wächter der schwarzen Quelle. Das sie aktiv wurden, liegt daran, das ein ganz bestimmtes Ritual abgehalten wurde... nämlich das der Verschmelzung.“, beantwortet er die ihm gestellte Frage. „Eine Verschmelzung?... von was?“ hakt der Thronfolger nach. „Es steht geschrieben, das nur sehr dunkle Seelen sich in dieser Quelle verschmelzen können und dadurch das ultimative Böse geboren wird. Wie genau dieses Ritual allerdings abläuft, entzieht sich meiner Kenntnis.“, schließt der Priester seine Ausführungen. „Das ultimative Böse... aha. Und was genau bedeutet das nun für Gesyria?“ will die Blauäugige wissen. „Da kann ich nur Vermutungen anstellen. Soweit ich weiß, ist dieses Ritual nur ein einziges Mal durchgeführt worden. Die Drachen hatten sich diesem Feind entgegen gestellt, es ist nur bekannt das es ein sehr schwerer Kampf war, den alle unmittelbar Beteiligten nicht überlebten.“, entgegnet der Gefragte. „Dann weiß Sheherazade vielleicht etwas darüber.“, sinniert die Königin. Das ist das Stichwort für ihren 'Untermieter' - Drakos meldet sich zu Wort. 'Du hast in ein paar Stunden die Gelegenheit sie zu Fragen... schon vergessen?' 'Nein Kleiner... das hab ich nicht vergessen.', erwidert sie seufzend, denn das bedeutet auch, das sie sich bald von ihrem Liebsten trennen musste. „Kann man diese ominöse Quelle auch zerstören?“ mischt sich Kaiba in das Gespräch ein, das er bis dahin sehr aufmerksam verfolgt hat. Immerhin geht es um das Leben seiner Freundin. „Es gibt tatsächlich eine Möglichkeit diesen Ort des Bösen zu zerstören.“, erklärt der Priester. „Nur weiß ich darüber nicht besonders viel. Es ist schon einige Jahre her, das ich in diesen Papierrollen gelesen habe. Um ihnen genaues sagen zu können müsste ich diese noch mal lesen.“ „Wir haben aber keine Zeit. Bei Sonnenaufgang mache ich mich auf den Weg zu den Drachen. Bis dahin hätte ich gern so viel wie möglich über diese Quelle erfahren.“, macht Serena auf die Dringlichkeit der Situation aufmerksam. „Das verstehe ich schon, Herrin. Aber es nützt euch doch auch nichts, wenn ich...“, plötzlich verstummt Justus, gerade fällt ihm etwas ein. Eine Sache, die ihm in seiner Ausbildung gezeigt und erklärt wurde, er aber völlig vergessen hatte... bis jetzt. „Hat es euch die Sprache verschlagen?“ witzelt Toran, der sich wie die Anderen, ein wenig über den abgebrochenen Satz wundert. Der Priester ist tief in seinen Erinnerungen versunken, hat dabei völlig vergessen wo er sich befindet. „Justus... hallo. Weilt ihr noch unter uns?“ erkundigt sich nun auch die Herrscherin. Weiterhin schweigt der Angesprochene, sein Herz beginnt vor Aufregung schneller zu schlagen. Ist es tatsächlich wahr? Sollte die Lösung für einen Teil ihrer Probleme so einfach sein? „Das gibt es doch nicht, er scheint völlig weggetreten zu sein.“, wundert sich Serena, „Justus... seit ihr noch anwesend?... Hallo... Erde an Justus... Lasst ihr uns endlich wissen, was euch so die Sprache verschlagen hat?“, versucht sie nochmal seine Aufmerksamkeit zu erregen. Im nächsten Moment schlägt Silas hart mit der Faust auf den Tisch und lässt alle dadurch zusammen zucken. Toran wirft dem General einen bösen Blick zu. Das interessiert den Soldaten in keiner Weise, zumal er sein Ziel erreicht hat. „Was... wie... ähm... habt ihr etwas gesagt?“ verwirrt blickt sich der Priester um. „Und ob, Alterchen. Ihr habt mit offenen Augen geträumt.“, erläuterte der Thronfolger lapidar. „Ich habe nicht geschlafen.“, empört sich Justus. „Das hat auch niemand behauptet.“, beschwichtigt Seto ihn. „Aber ihr habt euren Satz nicht beendet und wart danach nicht ansprechbar.“ „Ach so, das kann ich erklären.“, gibt der Ältere besänftigt zurück. „Mir ist gerade eingefallen, was man mir in meiner Ausbildung gezeigt hat. Aber das will ich hier nicht erzählen, es ist ein lang bewahrtes Geheimnis der Hüter der Drachen. Lediglich der Herrscher hat ein Recht darauf etwas darüber zu erfahren.“, erläutert Justus. „Dann mach die Augen auf Priester. Dir gegenüber sitzt die Königin, ebenso ist der Thronfolger anwesend. Mehr Herrscher geht wohl nicht.“, macht Silas dem dicklichen Mann klar. „Ich bin nicht dumm, General. Ich will jetzt nur so viel sagen... es gibt in der Tat eine Möglichkeit die schwarze Quelle zu zerstören. Um mehr zu erfahren, Herrin, müsst ihr mir in den Tempel folgen. Nur dort kann ich euch sagen, bzw. zeigen wie es geht.“, entgegnet dieser pikiert. „Schluss jetzt. Wir brechen sofort auf... Ist es weit bis zu eurem Tempel?“ entscheidet Serena. „Mit ruhigen Schritt braucht man eine gute halbe Stunde.“, antwortet der Priester. „Ihr geht auf keinem Fall zu Fuß.“, bestimmt Silas augenblicklich. „Ich lasse sofort die Kutsche anspannen.“ Kaum ausgesprochen steht er auf und verlässt den Raum um die entsprechenden Anweisungen zu geben. Sprachlos sieht Serena hinter ihm her, Ärger wallt langsam in ihr auf. Sie hasst diese Bevormundung, immerhin ist sie Alt genug um ihre Entscheidungen allein zu treffen. Eine Hand legt sich beruhigend auf ihre Schulter, überrascht sieht sie hoch. Seto lächelt sie an. „Nicht ärgern. Er macht sich nur Sorgen um seine Königin.“, besänftigt er Serena. „Du hast ja recht, trotzdem kann ich es nicht ausstehen.“, murrt sie noch ein wenig. „Würdest du es von Klein auf kennen, hättest du kein Problem damit.“, mischt sich Toran ein. „Wenn ihr erlaubt, Herrin, begebe ich mich schon zum Tempel um alle nötigen Vorbereitungen zu treffen.“, bittet der Priester um Erlaubnis gehen zu dürfen. „Gut... wir sehen uns in Kürze wieder.“, gibt sie diese. Eilig verlässt der Hüter der Drachen den Raum, er hat noch viel zu tun und so wenig Zeit. Seufzend sitzt Justus zwischen den alten Schriften und sucht das Paper über die schwarze Quelle. Die jungen Priesteranwärter hat er in die unteren Gewölbe geschickt um die Gänge ein wenig säubern zu lassen. Überhaupt sind alle Bewohner dieses Tempels in heller Aufregung, noch nie hatten sie hier so hohen Besuch, daher ist es auch nicht verwunderlich, das alle auf den Beinen sind. „Ah... da ist es ja.“, murmelt der Priester erleichtert. Flüchtig überfliegt er das vergilbte Papier, tatsächlich steht hier alles Wissenswerte über die Quelle der schwarzen Magie – auch wie man diese zerstören kann. In einem Nachsatz findet er allerdings eine Information, von der es besser ist, wenn niemand sie kennt. Ein junger Priester kommt atemlos herein gestürmt. „Sie ist da, Meister. Die Königin ist gerade angekommen.“, ruft er aufgekratzt. „Danke Finian. Ich komme sofort, führe sie und ihre Begleitung in den kleinen Andachtsraum. In ein paar Minuten werde ich auch dort sein.“, weist der Ältere den ungestümen Mann an. „Sie sieht nicht sehr geduldig aus.“, wagt der junge Mann einen Einwand. „Dann sieh zu, das du hier nicht trödelst.“, mahnt Justus. „Ja... natürlich.“, hastig entfernt sich der junge Priester. Nachdenklich bleibt der Ältere zurück, er kämpft mit sich. Informiert er Serena über diesen Nachsatz oder nicht? Entschlossen faltet er das Papier zusammen. Justus wird schweigen, er beschließt, das es eine Sache der Drachenhüter ist, er muss nur dafür sorgen, das es nie in Vergessenheit gerät. Schweigend warten Serena, Toran und Seto auf den Priester, im Augenblick gibt es nichts zu sagen. Diese Gelegenheit nutzt der Drache. 'Was wirst du tun, wenn diese Quelle tatsächlich vernichtet werden kann?' erkundigt er sich. 'Wie meinst du das?' antwortet sie mit einer Gegenfrage. 'Nun... soweit mir meine Mutter mitgeteilt hat, wird dein Gegner mit dieser Quelle eine Verbindung haben – so wie du mit den Drachen. Wird dieser unselige Ort zerstört, schwächt es auch deinen Gegner. Vorausgesetzt das es in der Kürze der Zeit auch möglich ist.', erklärt Drakos. 'Keine Ahnung.', gesteht Serena, 'Darüber denke ich nach, wenn wir genaueres wissen.' „Möchtet ihr eine Erfrischung?“ unterbricht Finian die Gedanken der Schwarzhaarigen. „Später vielleicht.“, lehnt Toran knapp ab. „Ja... später.“, stimmt die Blauäugige ihrem Cousin zu. Kaiba schüttelt lediglich ablehnend den Kopf. Etwas verloren steht der junge blonde Priester mit seinem Tablett im Raum. „Stell es doch dort drüben auf dem Tisch ab... wir bedienen uns schon selbst.“, lächelt Serena Finian zu. In dessen aufgeregtes Gesicht gesellte sich eine zarte Röte, die Königin hat ihn angelächelt. Rasch kommt er der Aufforderung nach, verbeugt sich vor der Regentin und ihrer Begleitung, eilt dann wieder aus dem Raum. Kurz danach geht die Tür wieder auf, diesmal betritt Justus das Zimmer. Sofort richtet sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf ihn. „Nun Justus... was habt ihr uns zu berichten?“ fordert Serena den Älteren sogleich auf ihnen sein Wissen mitzuteilen. Der Priester räuspert sich bevor er antwortet. „Es ist in der Tat möglich diesen Ort des Bösen zu vernichten.“, erklärt er, macht eine kleine Pause, denn es gibt da noch ein kleines Problem. „Das folgende ist nur für eure Ohren bestimmt. Es ist ein Geheimnis das vor niemand anderen offenbart werden darf.“, fährt er vorsichtig fort. „Das ist Unsinn.“, widerspricht sie auch sofort. „Toran ist der Thronfolger und Seto erzähle ich es sowieso, also kann er es auch gleich von euch hören.“ Das hat Justus schon geahnt, sehr lange kennt er die energische Frau noch nicht, aber mit dieser Reaktion hat er schon gerechnet. „Mit diesen Worten habe ich gerechnet. Ich denke, ich kann in diesem besonderen Fall eine Ausnahme machen. Mit meinen Worten wollte ich nur deutlich machen, das nichts... wirklich nicht ein Wort... nach draußen dringen darf. Alles was ihr hier heute hört und seht muss ein Geheimnis bleiben.“, macht der Drachenhüter klar. „Niemand wird etwas erfahren.“, versichert ihm Serena. Ihre Begleitung nickt bestätigend zu ihren Worten. Lange sieht der Ältere von einem zum anderen, strafft schließlich seine Haltung. „Gut... dann folgt mir bitte.“, fordert Justus die kleine Gruppe auf. Zielstrebig durchquert der Priester den Raum und verschwindet hinter einem, die ganze Wandseite einnehmenden, Wandteppich. Verwundert folgen sie ihm, dieses Kunstwerk ist der Schwarzhaarigen sogleich aufgefallen, da es eine wunderbare, friedliche Szene aus dem zusammenleben von Menschen und Drachen darstellte. Aber nie hätte sie vermutet dahinter eine Tür vorzufinden. Justus wartet in dem kleinen Raum, in den der schmale Eingang führt. Von außen dringt keinerlei Licht mehr herein, lediglich eine Fackel sorgt für eine unruhige Beleuchtung. Der Gang, der von diesem kleinen Vorraum wegführt, ist so schmal, das sie nur hintereinander gehen können. Während sie dem Weg folgen, offenbart Justus ihnen die Möglichkeit zur Vernichtung der schwarzen Quelle. Doch nur Serena versteht so ziemlich alles, Seto, der direkt hinter ihr geht, bekommt nur noch einen Teil mit, Toran schnappt nur noch Bruchstücke auf – sehr zu seinem Ärger. Sieht aber ein, das ein Nachfragen hier in diesem Gang nichts nützen würde, also schweigt er. Schließlich bleibt Justus vor einer schweren Holztür, mit eisernen Beschlägen, stehen. Bevor er die Tür öffnet, wendet er sich noch mal um. „Nicht ein Wort hierüber darf an fremde Ohren weitergegeben werden.“, beschwört der Ältere eindringlich, richtet seine Aufmerksamkeit gleich wieder der Tür zu. Gespannt beobachten die Drei den Priester, hat einer von ihnen erwartet, das jener einen Schlüssel zückt, wird er enttäuscht. Wie von Zauberhand schwingt die Tür knarrend auf, sofort begibt sich Justus in den Raum dahinter. Im Türrahmen schaut er zurück. „Eure Fackeln lasst bitte hier draußen.“, weist er an und verschwindet endgültig in dem dunklen Raum. Seufzend kommt Serena dieser Aufforderung nach, wohl ist ihr in dieser Finsternis nicht. Ihre Hand tastet nach der ihres Liebsten, beruhigend drückt dieser sie. Toran gesellt sich auf ihre andere Seite. Langsam gewöhnen sich Serenas Augen an die Dunkelheit, obwohl es nicht ganz dunkel ist, da Justus seine Fackel immer noch hat. 'Willst du noch mehr sehen?' flüstert Drakos kaum hörbar. 'Da fragst du noch?' gibt die Schwarzhaarige ebenso leise zurück. Wenige Momente später sieht sie in der Tat mehr. Allerdings ist nicht wirklich interessantes zu sehen. An den Wänden erkennt sie mehrere Halterungen für Fackeln, dieses Gewölbe kann also durchaus erhellt werden. Im Zentrum dieses Raumes steht eine rechteckige Säule, in dem diffusen Licht der Fackel sieht Serena, das diese ganz blank poliert ist. Auf diesem altarähnlichem Objekt steht eine mittelgroße Schatulle, ein massives Schloss schützte deren Inhalt. Justus tritt an diese Behältnis heran, holt einen Schlüssel hervor und schließt dieses auf. Mit lautem knacken springt das Schloss zurück und der Deckel öffnet sich ein klein wenig. „Herrin, bitte kommt näher.“, fordert der Priester die Königin auf. Zögernd löst sie sich von Seto und tritt neben den Älteren. Dieser erklärt nun: „Dieser Gegenstand, der hier seit Jahrhunderten verborgen ruht, ist der Schlüssel zur Vernichtung der dunklen Quelle. Nicht jeder vermag diesen zum Leben erwecken, damit er seine Macht freisetzt. Ich muss gestehen, das ich keine Ahnung habe wie groß seine Macht wirklich ist. In meiner Ausbildung habe ich ihn ein einziges Mal gesehen, und das auch nur im schwachen Licht der Fackel, danach nie wieder. So wird es schon seit Bestehen der Drachenhüter gehandhabt.“, gibt er nun einen Teil seines Wissens preis. „Warum aber diese Dunkelheit? Wenn es ein Gegenstand des Lichtes ist, sollte er dann nicht im hellen aufbewahrt werden?“ hakt Serena nach. „Laut Überlieferung war das in der ersten Zeit auch so, doch leider weckt auch das Sonnenlicht die Macht in ihm. Im letzten Moment erkannten die damaligen Priester die Gefahr, die von diesem Relikt ausging. Darum wird es seit dem in völliger Dunkelheit aufbewahrt. Wenn ihr es nun berührt und es sich erhellt, seit ihr auserwählt es zu tragen und zu beherrschen.“, erklärt Justus. „Aus welchem Material besteht dieser ominöse Gegenstand?“ will Seto wissen, der sich so langsam in einen mehr oder weniger schlechten Film versetzt glaubt. „Aus einer Drachenträne.“, kommt prompt die Antwort. Überrascht sieht Serena den Priester an... Drachentränen. Sie weiß das es magische Steine sind, sie hatte eine in ihrem Medaillon, das sich mit ihrem Schwert verbunden hat. Unwillkürlich tastet sie nach ihrem Schwert, ja... sie trägt es. Es ist ihr schon zur Gewohnheit geworden, sobald sie aus dem Haus geht, hat sie es bei sich... so auch jetzt. „Warum bewahrt ihr einen so kleinen Stein in dieser großen Schatulle auf? Ist das nicht übertrieben?“ erkundigt sie sich verwundert. „So klein ist das Relikt gar nicht.“, erwidert Justus und öffnet den Deckel vollständig. „Aber seht selbst.“ Neugierig geworden beugt sich Serena über die Schatulle, auch Seto und Toran treten näher heran und sehen hinein. Der Priester fasst in diese, mit edlem Stoff ausgelegte, Holzkiste, greift ein Ende des seidigen Gewebes und zieht es von dem Relikt. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Auch hier ist es ein Urlaubsabschiedskapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen. *Eisbecher verteil* Bis in drei Wochen *wink* eure night-blue-dragon Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)