Gesyria von night-blue-dragon ((Der Kampf um Macht und das Überleben der Drachen)) ================================================================================ Kapitel 19: Sheherazade ----------------------- Kapitel 19 Sheherazade Im Licht der aufgehenden Sonne geht Serena hinunter ins Tal, Rowina begleitet sie „In diesem Tal haben sich eure Eltern kennengelernt“ erzählt sie der Schwarzhaarigen „Um genau zu sein dort hinten am Wasserfall, soweit es bekannt ist, hat eure Mutter euren Vater vor dem Ertrinken gerettet. Hier begann ihre Liebe, es stimmt mich traurig, das sie nicht viel Zeit zusammen hatten.“ Sie verstummt, Serenas Gesicht verschloss sich bei ihren Worten, sie will nicht schon wieder dieses Gefühlschaos durchmachen, es fehlt ihr einfach die Kraft dafür. Schweigend gehen sie weiter, als sie aus dem Wald herauskommen, macht die blonde Frau noch einen Versuch, ein Gespräch zu führen „Letizia hat dieses Tal geliebt, sie war oft hier, zu jeder Jahreszeit. Wisst ihr, seit damals ist nie wieder ein unbefugter Mensch hier gewesen.“ Ihre Begleiterin bleibt stehen, sie sieht sich das Tal an, sie kann verstehen, warum es ihrer Mutter so gefallen hat. So einen friedlichen Ort hat sie selten gesehen, hier könnte sie sich auch wohlfühlen, hier könnte sie sicher alles vergessen „Ich kann verstehen, warum ihr dieser Ort gefallen hat....“ erwidert sie „.....es herrscht hier eine ganz eigene Magie. Keine Drachenmagie, nein, die ist es nicht. Ich kann es nicht beschreiben, ich weiß nur, hier könnte ich meinen inneren Frieden finden, wenn ich Zeit genug hätte“ „Herrin, das werdet ihr auch so, dafür braucht ihr euch nicht an einen verlassenen Ort zurückzuziehen......“ „Lass gut sein, Rowina, ich hab mich mit dem Gedanken abgefunden, niemals meinen Frieden zu finden“ unterbricht sie ihre Begleiterin traurig, energisch ruft sie sich zur Ordnung, strafft ihre Körperhaltung „Lass uns gehen, ich brenne darauf Sheherazade kennenzulernen“ Eisblaue Augen mustern sie eingehend, während sie den weißen Drachen mustert, ein wirklich imposantes Geschöpf, die Schuppen strahlen wie frisch gefallener Schnee, die Haut der Flügel schimmert leicht rosa, wenn man sie gegen die Sonne betrachtet, die schwarzen Klauen sind spitz und scharf. Die Schuppen an Hals, Rücken und Schwanz, sind dicker und überlappen sich, erwecken so den Eindruck einer Panzerung, auch der Bauch ist so geschützt. Der Blick dieser blauen Augen geht durch und durch, wieder hat sie das Gefühl, das ihr der Drache tief in ihre Seele schaut, sie weiß nicht, was er hofft dort zu finden. „Du weißt, wer ich bin?“ so eine schöne Stimme hat sie dem Drachen nicht zugetraut „Sheherazade, denke ich“ die Drachendame nickt „Nathalia Serena du hast sicher Fragen......“ „Bitte, nenne mich nur Serena, der andere Name hat einen sehr bitteren Beigeschmack für mich“ „Aber deine Mutter hat ihn dir gegeben“ „Ja, hat sie. Aber wegen meinem Stiefvater, hat das keine Bedeutung mehr“ Verwirrt sieht der Drache sie an „Ich glaube, ich sollte erst deine Geschichte erfahren, bevor du meine hörst“ Serena sieht kurz auf ihre blonde Begleiterin, sie ist Hohepriesterin, wie sie eben erfahren hat, dann schüttelt verneinend den Kopf. Sie würde ihre Geschichte hier bestimmt nicht breittreten, als sie Mokuba davon erzählt hat, ist sie über sich selbst erstaunt gewesen, es war das erstemal, das sie es überhaupt jemandem erzählt hat. „Rowina lass uns bitte allein“ bittet die Drachendame „Wir kommen gut alleine klar, nicht wahr, Serena?“ Diese nickt leicht, daraufhin zieht sich die Hohepriesterin zurück. „Ich werde es trotzdem nicht erzählen, es bringt mich jedes Mal fast um, wenn ich es tue, ich habe einfach nicht mehr die Kraft dafür“ „Setz dich doch, du musst nicht stehen, ich werde mich auch hinlegen“ Serena sucht sich ein bequemes Plätzchen, lässt sich dort nieder. Sheherazade macht es sich auch gemütlich „Du musst es mir nicht erzählen, wenn du es erlaubst, kann ich es auch in deinen Gedanken lesen, gleichzeitig kann ich dich über alles informieren, was du Wissen musst“ Der Gedanke gefällt der Schwarzhaarigen eigentlich nicht, sie weiß aber, das es sein muss, das sie ihre Geschichte erzählt. Seufzend lehnt sie sich zurück, schließt die Augen „Gut....“ meint sie schließlich „....ich erlaube es dir, ausnahmsweise und nur dieses eine Mal“ ‚Es ist sehr freundlich von dir, ich danke dir für dein Vertrauen’ die Stimme des Drachens ist in ihrem Kopf ‚Formuliere deine Gedanken, du brauchst die Worte nicht aussprechen’ ‚Ich muss nicht reden?’ ‚Nein, musst du nicht, nun öffne deinen Geist, lass mich sehen, was du erlebt hast’ zögerlich gewährt sie Sheherazade Zugang zu ihren Erinnerungen, lässt ihnen aber bald freien Lauf. Sie wachte auf, weil etwas auf sie herunter tropft, sie öffnet ihre Augen, sie liegt eingerollt auf der Seite, sie dreht sich auf den Rücken. Ungläubig sieht sie auf den Drachen, dass was auf sie heruntertropft, sind die Tränen dieses Geschöpfes, eilig steht sie auf, streichelt den Kopf des Tieres, merkt, das auch ihr die Tränen aus den Augen rinnen. Beide sind im Augenblick nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen, wieder tritt ein, wovor Serena Angst hat, längst vergessene Emotionen wallen in ihr auf, bringen sie fast um den Verstand. Sie sackt zusammen, sie verflucht ihre Schwäche, müde lehnt sie sich an den Drachen ‚Schlaf meine Liebe, schlaf und du wirst gestärkt erwachen’ Sheherazades Stimme hat einen beruhigenden Klang und in der Tat schläft die junge Frau ein. Seine Rechnung geht nicht auf, er kann Serenas Ruf nicht mehr schaden, wie ein Lauffeuer hat sich die Neuigkeit ihres Eintreffens verbreitet, die Hoffnungen, die mit ihr verknüpft sind, machen sie praktisch unangreifbar. Der Widerstand in der Bevölkerung steigt, zornig läuft er auf und ab, sie ist erst ein paar Tage hier, doch hat sie schon großen Einfluss auf die Ereignisse dieses Landes. Es bleibt ihm nur noch eine Möglichkeit, er muss sie vernichten und das jetzt gleich, je länger sie am Leben bleibt, desto gefährlicher wird sie für ihn. Das einzig Positive ist, das sie keine Ahnung hat, über welche Fähigkeiten sie verfügt, selbst wenn es ihr jetzt klar wird, hat sie keine Gelegenheit diese zu trainieren. Offen kann er sie nicht angreifen, niemand kann das, aber aus dem Hinterhalt abgeschossenen Pfeilen kann auch sie nicht entrinnen. Er grinst böse bei dem Gedanken, entschlossen geht er an den Tisch, schreibt ein paar Zeilen, faltet das Papier zusammen und versiegelt es. Wenig später erklärt er einem seiner Vertrauten, sein Anliegen, der nimmt das Papier, verbeugt sich und macht sich auf den Weg. Zufrieden lehnt sich Rudger in seinem Sessel zurück, die Schwarzhaarige ist augenblicklich bei den Drachen, wenn sie dort fertig ist, kehrt sie bestimmt zu Gorwin zurück, der Weg ist lang und gefährlich, sie wird ihr Ziel nie erreichen. Inzwischen ist Serena wieder auf den Weg nach Al Djura, von dort will sie gleich weiter zu ihrer Familie. Der Gedanke ist noch ungewohnt, sie hat bisher angenommen keine Familie mehr zu haben, somit tut sie sich noch etwas schwer mit dieser Tatsache. Rowina ist im Tal geblieben, nur die Soldaten Baltrocks begleiten sie, viel lieber wäre sie ganz allein geritten, doch das haben die Soldaten abgelehnt, sie haben einen Auftrag und den würden sie auch ausführen. Sie hat das Gefühl, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren, wieder einmal. War doch jeder der Meinung, besser als sie, zu wissen, wie sie zu handeln hat, sie fühlt sich wie ein Ball, der hin und her geworfen wird. Noch lässt sie es zu, sie braucht mehr Informationen, bevor sie ihren eigenen Weg gehen kann. Während sie nachdenkt, meldet sich jemand, von dem sie bis vor kurzen nicht wusste, das er ihr, seit ihrer Geburt, Gesellschaft leistet. ,Serena, darf ich dich etwas fragen?’ an die Art der Unterhaltung muss sie sich noch gewöhnen ‚Okay Drache frag, vielleicht antworte ich dir’ ‚Mein Name ist Drakos, hast du das vergessen’ er klingt leicht verstimmt ‚Entschuldige bitte, Drakos’ auch sie ist verärgert ‚Warum bist du sauer auf mich? Was habe ich dir getan?’ sie schweigt eine Weile, dann antwortet sie ‚Was du getan hast? Nichts hast du getan, gar nichts. Wenn ich alles richtig verstanden habe, hast du alles, was ich erlebt habe, miterlebt. Dennoch hast du mir nicht geholfen, hast mich allein gelassen, bis auf die wenigen Momente, an denen dir wohl langweilig war. Ich hätte wirklich Hilfe gebraucht....’ sie verstummt, nach außen hat sich ihr Blick deutlich verfinstert. ‚Das ist unfair.....’ entgegnet der Drache ‚....natürlich habe ich geholfen, warum glaubst du, sind deine Verletzungen so schnell geheilt oder warum glaubst du, hast du so schnelle Reflexe, soviel Zorn, soviel Kraft. Das kommt von mir, ich habe dir unzählige Male das Leben gerettet, bei deinen selbstmörderischen Aktionen.’ ‚Das war doch nur Selbsterhaltungstrieb, nichts weiter’ entgegnet sie zornig ‚Den Zorn wollte ich nie haben, ich wollte meinen Stiefvater nicht haben, schon gar nicht in mir. Warum hast du mir da nicht geholfen?’ betrübt meint Drakos ‚Ich wusste nicht wie. Ich habe deine Furcht, den Schmerz, den Ekel gefühlt und deinenm immer stärker werdenden, Hass. Gern hätte ich geholfen, aber ich wusste einfach nicht wie’ Betroffen schweigt Serena, sie denkt daran, das der Drache letztendlich auch noch ein Kind war, in jener Zeit, er hat sich genauso wenig wehren können wie sie. Ein warnendes Schnauben ihres Hengstes, holt sie aus ihren Gedanken, aufmerksam sieht sie sich um. Sie reiten gerade in ein Waldstück, dichte Sträucher säumen den Weg, auch die Bäume stehen sehr dicht beisammen, obwohl die Sonne hoch am Himmel steht, ist es hier unten ziemlich dunkel. Beunruhigt merkt sie, das die Soldaten sie enger in die Mitte genommen haben „Können wir nicht außen herum reiten?“ erkundigt sie sich „Nein leider nicht, dies ist der einzige Weg“ Unwillkürlich spannt sie ihre Muskeln an, die Gefahr spürt sie fast körperlich. ‚Das gefällt mir nicht’ hört sie Drakos, dann spürt sie einen Schmerz in der linken Schulter, der sich ausbreitet und unerträglich wird. Sie lässt die Zügel los, greift mit ihrer rechten Hand an den Schmerz, zieht die Hand zurück, sieht, das sie voller Blut ist, erst jetzt schaut sie dahin. Ihre Augen weiten sich vor Schreck, ein Pfeil ist oberhalb des Schlüsselbeins eingedrungen, verdammt, ihr linker Arm wird taub „Ein Hinterhalt“ ruft einer der Soldaten, die Schrecksekunde ist vorbei, sie zieht ihr Schwert, verdrängt den Schmerz. Der Hengst macht einen Satz zur Seite, sie hört den nächsten Pfeil an ihrem Ohr vorbeizischen. Inzwischen kommen einige Reiter hinter den Sträuchern hervor, greifen die Soldaten mit ihren Schwertern an, die wehren den Angriff fast mühelos ab, ein Gegner nach dem Anderen stürzt tödlich getroffen vom Pferd. Serena hat sich, im Kampf mit ihrem Angreifer, von den Soldaten entfernt, geschickt blockt sie die Schwerthiebe ab, in dem Augenblick in dem ihre Klinge das Herz ihres Gegner durchbohrt, wird sie wieder von einem Pfeil getroffen. Sie krümmt sich nach vorn vor Schmerz, spürt wie mehrer Pfeile sie haarscharf verfehlen ‚Das gilt mir’ denkt sie entsetzt ‚Sie wollen mich töten’ Da wird ihr Pferd von einem getroffen, mit einem schmerzerfüllten Wiehern bäumt der Hengst sich auf, nur mühsam kann sie sich auf ihm halten, dann jagt er blind vor Schmerz davon. Verzweifelt krallt sie sich in der Mähne fest, dafür hat sie ihr Schwert loslassen müssen, der Schmerz in der Schulter und ihrem rechten Bein werden unerträglich, sie droht das Bewusstsein zu verlieren. Wie durch Watte nimmt sie Drakos Stimme wahr ‚Halt durch, ich gebe dir von meiner Kraft’ fast gleichzeitig merkt sie, wie ihr Blick wieder klarer wird. Eisern drängt sie ihre Schmerzen zurück, ein Blick zurück sagt ihr, das sie verfolgt wird, doch der Abstand wird immer größer, im Augenblick noch, es ist nur eine Frage der Zeit, dann verlassen den Hengst seine Kräfte. Endlich sind sie aus dem Wald heraus, jagen über eine grasbewachsene Ebene, hier ist sie aber weithin sichtbar, sie beschließt in die Berge zu reiten. Langsam kann sie ihr Pferd dahin dirigieren, schon erreichen sie die ersten Felsengruppen, sie hat gar keine Zeit nach einem Weg zu suchen, unbeirrt jagt ihr Tier immer weiter. Sie hat das Gefühl, dass der Hengst sich hier auskennt, schon zwängt er sich durch einen schmalen Taleingang, sie schreit auf vor Schmerz, der Pfeil in ihrem Bein ist bei der Aktion ruckartig abgebrochen, wieder droht sie ohnmächtig zu werden, kann dieses noch einmal niederkämpfen. Am Ende des Tals wird der Hengst ruhiger, bleibt schließlich keuchend und zitternd stehen, die Blauäugige wagt es abzusteigen, sie nimmt ihr linkes Bein auf die rechte Seite, rutscht am Pferd runter. Trotzdem sie ihr rechtes Bein schont, die ganze Last mit ihrem linken auffängt, fährt ein stechender Schmerz durch ihren Körper, sie hat ihre linke Schulter vergessen, in der ja auch ein Pfeil steckt „Ich bin doch kein Nadelkissen“ stöhnt sie vor sich hin. Sie sieht sich erst mal die Verletzung ihres Reittieres an, der Pfeil steckt in der Kruppe, relativ dicht unter der Haut, die Pfeilspitze guckt raus „Kannst von Glück sagen, das du so viele Muskeln hast, mein Schwarzer. Ich werde den Schaft abbrechen und den Pfeil dann durchziehen. Halt bitte still, auch wenn es wehtun wird“ Der Hengst steht wirklich still, harrt aus, als sie den Pfeil endlich abgebrochen hat, es ist für sie nicht einfach, da sie ihren linken Arm kaum bewegen kann, zieht sie ihn raus, der Schwarze zuckt zusammen und wiehert seinen Schmerz hinaus. Erschöpft lehnt sie sich ans Pferd, sie traut sich nicht die Pfeile aus ihrem Körper zu ziehen, zu groß ist ihre Angst, das die Blutung nicht mehr aufhört. Mal abgesehen davon, das sie auch kein Verbandszeug dabei hat. Also beschließt sie, den Pfeil in der Schulter abzubrechen und dann weiter zu reiten. Nachdem sie den Schaft abgebrochen hat, zieht sie sich mühsam in den Sattel, beinahe fällt sie auf der anderen Seite wieder herunter, wieder kämpft sie mit einer Ohnmacht, noch ein mal gewinnt sie, aber sie weiß, das sie bald am Ende ihrer Kräfte sein wird. „Du kennst dich hier aus, Schwarzer, bring uns dahin, wo wir Hilfe finden“ sie erhält ein müdes Schnauben als Antwort, auch ihr Pferd ist praktisch am Ende, stolpernd setzt das Tier sich in Bewegung. Bei jedem unbedachten Schritt oder Stolpern, frisst sich ein enormer Schmerz durch ihren Körper, sie konzentriert sich darauf im Sattel zu bleiben, doch je länger der Ritt dauert, desto schwächer wird sie, zum Schluss hängt sie nur noch vornübergeneigt auf dem Pferd. Ein Zeitgefühl existiert für sie nicht mehr, mittlerweile hat sie sich an den Schmerz gewöhnt, nur ein dumpfes Pochen zeugt noch von ihren Verletzungen, ihre Kehle ist trocken, Schweiß tropft ihr von der Stirn, ihr ist heiß und kalt zugleich. Der Schwarze hält an, schnaubt leise, müde hebt sie den Kopf, blinzelt um etwas erkennen zu können, sie stehen an einem kleinen Gebirgsfluss, am anderen Ufer kann sie Sträucher und Bäume erkennen, offensichtlich sind sie dabei, die Berge wieder zu verlassen. Sie rafft alle Kraft zusammen, die sie noch hat, richtet sich auf und reitet in den Fluss. Zu ihrem Glück führt dieser nicht viel Wasser, am anderen Ufer klettert der Hengst die Böschung hoch, oben angekommen, hat sie kaum noch Kraft sich auf dem Pferd zu halten, aber irgendwie gelingt es ihr, sie liegt jetzt fast auf dem Pferdehals. Sanft neigt sich das Gelände, der Hengst folgt einem schmalen Pfad, plötzlich bleibt er stehen und wiehert leise, das bringt Serena wieder zurück, sie sieht auf den Weg vor sich, verschwommen erkennt sie einige Gestalten, hört sie reden, doch sie ist am Ende, es wird ihr schwarz vor Augen, besinnungslos rutscht sie vom Pferd. Schnell sind die restlichen Angreifer außer Gefecht gesetzt, zu ihrem Leidwesen konnten sie keinen lebend in die Finger kriegen, vielleicht haben sie Glück und erwischen einen von Serenas Verfolgern. Der Hauptmann teilt ihre Gruppe, die eine Hälfte, soll so schnell wie möglich nach Al Djura reiten, die andere nimmt die Verfolgung auf. Er selbst bleibt bei der letzteren Gruppe, die Soldaten sind ein eingespieltes Team, da braucht es nicht viele Worte, sie jagen in mörderischen Tempo dahin, sie müssen Serena erreichen bevor sie ihren Verfolgern in die Hände fällt. Er macht sich Sorgen um die Frau, er hat gesehen, das sie von mindestens zwei Pfeilen getroffen wurde, auch ihr Pferd ist getroffen, nur deswegen ist dieses Tier in Panik davon gerannt, sogleich haben vier der Angreifer die Verfolgung aufgenommen. Er ist wütend auf sich selbst, wie konnte er nur so sorglos daher reiten, ihm hätte klar sein müssen, dass man versuchen würde sie zu töten. Er hofft, dass er das schlimmste noch verhindern kann, sie erreichen jetzt die Ebene, hier lässt er die Gruppe anhalten, gönnt den Pferden eine Verschnaufpause. „Da, Hauptmann, da hinten sind sie. Sie schwenken gerade in Richtung Berge ein“ In der Tat, er sieht sie nun auch, die Schwarzhaarige scheint Köpfchen zu haben, in den Bergen kann sie sich wesentlich länger verbergen, als auf der Ebene „Dann los, damit wir nicht noch mehr Zeit verlieren“ Er grinst vor sich hin, die Gegend hier kennt er wie seine Westentasche, er weiß, wo er das Gesindel abfangen kann. Verdreckt, müde und hungrig stehen die drei Soldaten vor ihrem Heerführer, sie haben die Strecke in Rekordzeit zurückgelegt, dabei ihre Pferde fast zu Tode geritten. Gerade haben sie Berichtet was geschehen ist, Baltrocks Blick hat sich verfinstert, ‚Verdammt..’ flucht er innerlich ‚....ich hätte es wissen müssen. Zum einen hätte mir klar sein sollen, das Rudger etwas unternehmen wird, zum anderen, hat sie ein Talent dafür in Schwierigkeiten zu geraten’ Nachdenklich geht er auf und ab, sein Blick fällt wieder auf die Soldaten, die immer noch abwartend dastehen „Geht, holt euch was zu Essen, wascht euch und vor allem schlaft euch aus“ „Herr, wir würden uns gern an der Suche beteiligen“ „Nein, ihr müsst euch erst mal erholen, das war eine mörderische Leistung die ihr erbracht habt, das reicht vorerst für euch“ Ergeben nicken die Soldaten und verlassen ihren Heerführer, der ruft einen der wachhabenden Soldaten zu sich, gibt ihm Anweisungen und macht sich dann abmarschbereit. Keine Stunde später ist er mit einer Schwadron unterwegs, er hat die besten Soldaten für diese Aufgabe ausgesucht und diesmal bleibt er nicht zurück. Sie reiten mit leichten Gepäck, jeder hat ein zweites Pferd dabei, so können sie eine lange Strecke reiten, ohne zu rasten. Denn wird das Reitpferd müde, wechseln sie auf das Handpferd, so kann sich das bisherige Reittier erholen, wird das andere müde, wird wieder getauscht. Da zur Zeit Vollmond ist, können sie auch Nachts weiterreiten, so sind sie am nächsten Mittag an der Stelle, wo Serena in den Hinterhalt geraten ist. Er macht sich ein Bild von der Situation, lässt die Toten von seinen Leuten begraben, während er wartet, nimmt er ein Blitzen im Unterholz wahr. Neugierig nähert er sich der Stelle, vorsichtig schiebt er das Unterholz mit seinem Schwert beiseite, das ist doch....schnell bückt er sich, hebt den Gegenstand auf. Er hält das Schwert, der Schwarzhaarigen in der Hand, sieht das getrocknete Blut am Griff und an der Klinge, der Hüne ist sich sicher, dass das Blut am Griff von ihr ist und das an der Klingenspitze von ihrem Gegner. Ohne Schwert ist sie ihren Gegner schutzlos ausgeliefert, er hofft, das sie einen Weg gefunden hat zu überleben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)