Gesyria von night-blue-dragon ((Der Kampf um Macht und das Überleben der Drachen)) ================================================================================ Kapitel 17: Familie ------------------- Kapitel 17 Familie Baltrock reitet auf direktem Weg nach Al Djura, er ist sauer auf Serena, was bildet sie sich eigentlich ein, ihn so zu tadeln. Er hat seinen Freund solange nicht gesehen, sehnsüchtig denkt er an ihr Beisammensein, dann platzt dieses Frauenzimmer dazwischen. Er muss ihr dennoch zugute halten, das sie ihnen das Leben gerettet hat, wenn die Kerle sie überrascht hätten, wäre es aus mit ihnen gewesen. Hm, irgendwie scheint sie ein Gespür für solche Momente zu haben, wenn das so weitergeht, wird es schwierig für sie am Leben zu bleiben. Vielleicht hätte er sie nicht alleine lassen sollen ‚Nein’ denkt er ärgerlich ‚Die kann schon selbst auf sich aufpassen. Immerhin habe ich ihr gezeigt, wie sie sich wehren kann’ Schlecht gelaunt kommt er in seinem Quartier an, seine Soldaten erkennen gleich seine schlechte Laune und gehen ihm möglichst aus dem Weg. Hartes Training vertreibt diese, sie macht der Sorge platz, ob ihr Wissen, über seinen Liebhaber, wohl Konsequenzen für ihn hat. Sie hat ja nicht ein Mal wissen wollen, wie sein Freund heißt, wahrscheinlich ist es auch besser so, wer weiß, wie sie auf darauf reagiert hätte. Spät am Vormittag beendet er seine Übungen, wäscht sich, holt sich sein Essen. Ist es ein gutes oder schlechtes Zeichen, das sie ihn noch nicht sprechen wollte, er geht davon aus, das sie inzwischen auch eingetroffen ist, Rowinas Frage belehrt ihn eines anderen „Habe ich euch endlich gefunden....“ sie ist darüber erleichtert, sie weiß nicht mehr, was sie sonst tun soll „.....wisst ihr, wo sich Serena aufhält? Ich habe sie den ganzen Morgen noch nicht gesehen. Ein Stallbursche berichtete mir, das sie sich den Hengst gesattelt hat und weggeritten ist. Seither hat sie keiner mehr gesehen. Sie wird doch nicht etwa auf eigene Faust losgezogen sein, wenn ihr ein Unglück zustoßen sollte, wäre das eine riesige Katastrophe.“ Ihm fielen gleich wieder diese rauen Reiter ein, sie wird doch nicht in deren Hände gefallen sein, nein, das glaubt er nicht, mit ihrem Pferd, ist es ein Kinderspiel dieser Horde zu entkommen. „Ich habe sie getroffen, sie wollte einen anderen Weg zurück reiten als ich, wahrscheinlich hat sie sich etwas verirrt, doch ihr Pferd wird schon auf den rechten Weg zurückfinden. Macht euch keine Sorgen, sie wird bald auftauchen“ er spricht mit aller Überzeugung, deren er fähig ist, es verfehlt seine Wirkung nicht, die blonde Frau scheint beruhigt zu sein „Seid ihr euch da sicher?“ „Ja, bin ich, aber wenn ihr es wünscht schicke ich eine Patrouille los, die nach ihr Ausschau hält.“ „Nicht nötig, ich vertraue euch“ sie geht wieder. Doch in ihm ist nun Unruhe, als sie zwei Stunden später immer noch nicht da ist, macht er sich selbst auf den Weg, nimmt noch ein paar Männer mit. Zielstrebig reitet er zu dem Punkt, wo sie sich getrennt haben, er findet ihre Spur folgt dieser. Wenig später muss er erkennen, das sie eine Begegnung mit mehreren Reitern hatte, das sie gekämpft hat. Erleichtert stellt er fest, das kein Blut geflossen ist, das kann nur bedeuten, das sie unversehrt ist. Es dauert eine Weile, bis sie ihre Spur wiederhaben „Sieht so aus, als wäre sie in Gorwins Reich geritten“ meint einer seiner Soldaten und deutet in Richtung des Waldstückes. Jetzt macht sich deutliches Unbehagen in Baltrock breit, im Galopp jagt er auf das Waldstück zu, auf halben Weg sehen sie den Pferdekadaver, sie halten bei ihm an. Nur Mühsam behält der Heerführer seine Fassung, er kennt das Pferd, es ist das seines Freundes, was hat sich hier abgespielt? Diesmal dauert es lange, bis sie die Spuren deuten können, sind sich dann einig, das der Reiter des toten Pferdes am Leben ist, Serena scheint ihm zu Hilfe gekommen zu sein. So schnell es geht folgen sie ihrer Spur, sehen dann die Spuren anderer Reiter, die sich auf die Spur des Schwarzen legen. Schließlich stehen sie an der alten Brücke, von der nicht mehr viel übrig geblieben ist, der Hüne steigt ab, geht ganz nah an den Rand der Schlucht, tief unten tobt wild der Fluss, wenn sie abgestürzt sind, gibt es so gut wie keine Hoffnung mehr, sie lebend zu finden. Eine eiskalte Hand greift nach seinem Herzen, so wie es aussieht hat er nicht nur seine Liebe verloren, sondern auch die Hoffnung für das Land, nur weil er sich nicht beherrschen konnte. Höllische Schmerzen machen sich in ihrem Kopf breit, je mehr sie aus der Bewusstlosigkeit erwacht, desto schlimmer werden sie. Vorsichtig öffnet sie die Augen „Gott sei Dank, du wachst auf“ Sonne scheint in das Zimmer, sie liegt in einem weichen Bett, jemand setzt sich darauf, langsam dreht sie den Kopf in dessen Richtung „Ah, du bist das. Was ist passiert?“ fragt sie leise, ihre Hand tastet nach ihrer Stirn, dort ist der Schmerz am schlimmsten „Tu das nicht.....“ warnt der Blauäugige „....du hast da eine riesige Beule“ die Warnung kommt zu spät, ihre Finger berühren die Beule schon, sofort schießt ein heftiger Stich durch ihren Körper, unwillkürlich stöhnt sie auf „Ich habe dich gewarnt. Du hast einen ganz schönen Dickkopf, jeden anderen hätte die Bekanntschaft mit dem Felsen umgebracht, du hast nur eine Beule“ „Nur eine Beule, danke, mir reicht es“ er kann hören, das sie Schmerzen hat. „Du hast einen Knall, weißt du das eigentlich? Wie bist du nur auf die Idee gekommen, über diese marode Brücke zu fliehen?“ Langsam kommt die Erinnerung zurück, stimmt die Brücke, die einzige Chance zu entkommen „Ich weiß nicht was du hast, offensichtlich sind wir entkommen, oder? Ich glaube nicht, das wir noch am Leben wären, wenn uns diese Typen erwischt hätten.......Wo sind wir eigentlich?“ „Du hast ja recht, außerdem bin ich dir sehr dankbar dafür, das du mir das Leben gerettet hast. Übrigens sind wir bei mir zu Hause, sobald es dir besser geht, möchte mein Vater dich kennen lernen“ sie fühlt sich unsäglich schwach „Wie lange war ich den bewusstlos?“ „Fast zwei Tage“ mit wütenden Knurren macht ihr Magen auf sich aufmerksam, auch ihr Gesprächspartner hört es „Kann es sein, das du Hunger hast?“ erkundigt er sich unnötiger Weise „Hörst du doch, dummerweise habe ich seit fast drei Tagen nichts mehr gegessen, aus verschiedenen Gründen, einer davon warst du. Hast du das vergessen?“ Sofort wird er Ernst „Entschuldige, ich konnte ja nicht wissen, das du ohne Frühstück ausreitest“ „Vergiss es. Besteht denn die Möglichkeit, etwas Essbares zu bekommen, bevor ich verhungert bin?“ Lachend antwortet er „Warte hier, ich besorg dir was“ schnell macht er sich auf den Weg „Keine Sorge....“ flüstert sie vor sich hin „.....Momentan gehe ich nirgends hin“ sie schläft wieder ein. Eine sanfte Berührung an der Schulter weckt sie wieder „Aufwachen, ich hab was zu Essen“ die Kopfschmerzen sind schon nicht mehr so schlimm, sie kann sich jetzt aufrichten „Hier.....“ der Schwarzhaarige reicht ihr eine kleine, dampfende Schale „....unsere Köchin hat dir ihre Krankheitsspezialbrühe gekocht, sie sagt, du kommst damit schnell wieder auf die Beine, aber Vorsicht, die ist richtig heiß“ behutsam nimmt sie die Schale entgegen, pustet um die Brühe abzukühlen, sie will sich ja nicht verbrühen. Zwischen zwei Schlucken erkundigt sie sich nach ihrem Hengst „Dem geht’s inzwischen wieder ganz gut, hat ein paar Abschürfungen, aber sonst ist er putzmunter, hält das Stallpersonal ganz schön auf Trab“ sie muss lächeln „Du bist schön, wenn du lächelst, sag mal, wie heißt du eigentlich. Irgendwie hattest du keine Lust auf gegenseitiges Vorstellen, danach war es nicht möglich“ jetzt lacht sie sogar „Du machst mir ein Kompliment? Danke, ich bin Serena“ „Ja, warum sollte ich nicht, auch wenn ich einen Mann liebe, heißt es ja nicht, das ich die Schönheit einer Frau nicht erkenne“ grinst er sie an „Warum raspelst du soviel Süßholz? Was bezweckst du damit?“ „Dir kann man wohl nichts vormachen.....“ seufzend fährt er fort „....mein Vater weiß nichts von meiner Liebe zu einem Mann“ Das hat sie sich fast gedacht „Warum sagt du nicht gleich, das ich das für mich behalten soll“ Inzwischen hat sie die Brühe getrunken, das Brot dazu gegessen, sie fühlt sich satt und zufrieden, schläfrig ist sie auch wieder, müde meint sie „Verrätst du mir nun deinen Namen oder muss ich noch warten?“ „Hab ich ganz vergessen, ich bin Toran“ Ruckartig setzt sie sich auf, keine gute Idee, die Schmerzen in ihrem Kopf explodieren förmlich, diesmal kämpft sie das Gefühl nieder „Dein Vater ist Gorwin?“ atemlos wartet sie auf Antwort, überrascht von ihrer Reaktion, nickt er nur. Das ist ja ein dolles Ding, Baltrock hat sich den Prinzen als Liebhaber geangelt, es dreht sich alles in ihrem Kopf. „Was ist? Geht es dir nicht gut?“ fragt der Prinz besorgt „Nein nicht wirklich, das muss ich erst mal verdauen, Baltrock und du..ähm...ihr.....“ „Lass den Quatsch, werde jetzt nicht förmlich, nachdem was du für mich alles getan hast“ „Da wusste ich ja noch nicht, mit wem ich es zu tun habe“ Sie dachte an die Standpauke, die sie den beiden gehalten hat, selbst mit der Flucht hat sie den Thronfolger in Lebensgefahr gebracht, dafür wird man sie in den tiefsten Kerker werfen „Hättest du dann anders gehandelt?“ lange sieht sie ihn an „Nein, ich glaube nicht, das Meckern hätte ich mir vielleicht verkniffen, ansonsten wäre alles genauso abgelaufen“ „Dann bin ich beruhigt. Ich gehe jetzt, damit du dich ausruhen kannst, schlaf gut“ er beugt sich vor, gibt ihr einen Kuss auf die Wange, lässt sie dann allein. Müde legt sie sich wieder hin, schläft ein, bevor sie über die Neuigkeiten nachdenken kann. Nächsten Mittag wacht sie wieder auf, sie fühlt sich gut, die Schmerzen sind verschwunden, in ihrem Zimmer steht ein Tablett mit gebratenem Fleisch, Brot und Obst, nachdem sie ihren Hunger gestillt hat, geht sie zum Fenster, ihr Blick fällt auf einen wunderschönen Garten, der mit viel Liebe und Hingabe gepflegt wird. Sie hört die Tür aufgehen, dreht sich um. Toran steht in der Tür „Du bist auf, das ist schön“ er kommt ganz herein, eilt auf sie zu, misstrauisch sieht sie ihm entgegen „Keine Angst ich tu dir nichts....“ meint er lachend „Tut mir leid, aber ich habe halt ein paar unschöne Erfahrungen machen müssen in der Vergangenheit“ schnell wird er ruhig, wartet ob sie mehr erzählen möchte, aber sie will nicht, daher fragt er sie „Was hältst du von einem Bad, meine Liebe, nebenan wird dir gleich eins gerichtet, während du badest, besorge ich dir was zum Anziehen, du kannst ja nicht im Nachtgewand vor meinen Vater treten“ „Du hast ja schon alles geplant, wie mir scheint. Aber ein Bad wäre echt toll“ Wenig später betritt eine Zofe ihr Zimmer, um sie zum baden abzuholen, Toran ist schon los um ein Kleid für sie zu besorgen. Das heiße Wasser tut ihr gut, ihre eigene Badewanne wäre ihr lieber gewesen, in diesem Zuber kann sie sich nicht wirklich entspannen, aber es ist besser als nichts. Eine halbe Stunde später kehrt sie, in ein großes Tuch gehüllt, in ihr Zimmer zurück, der Prinz wartet schon auf sie „Ich hoffe dir gefällt das Kleid, das ich dir ausgesucht habe, es passt zum blau deiner Augen“ da er keine Anstalten macht zu gehen, wirft ihn die Zofe freundlich aber bestimmt aus dem Zimmer, hilft ihr in das Kleid, bürstet ihr das Haar. Zufrieden mit ihrer Arbeit holt sie den Prinzen wieder ins Zimmer, der starrt ungläubig auf die junge Frau, die ihm das Leben gerettet hat. Das hat er nicht erwartet, die Farbe des Kleides unterstreicht Serenas natürliche Schönheit, es betont ihre ganze Weiblichkeit. Nichts an ihr wirkt mehr hart, rebellisch, kämpferisch „Sehe ich so schlimm aus?“ erkundigt sie sich besorgt, natürlich weiß sie, das sie eine tolle Figur hat, aber sie hat sie nie betont. Sie steht sich selbst immer sehr kritisch gegenüber, außerdem, die lüsternen Blicke, die ihre Erscheinung hervorrufen, erinnern sie immer an ihre Vergangenheit und so was will sie nicht noch einmal erleben müssen. „Du siehst umwerfend aus, wie eine Königin. In dich könnte ich mich glatt verlieben“ „Charmeur“ sie wird wirklich etwas rot, er geht zu ihr, reicht ihr den Arm „Darf ich bitten, mein Vater wartet“ Die Zofe sieht den beiden nach ‚Ein schönes Paar’ denkt sie sich, sie beeilt sich zu ihren Kolleginnen zu kommen um zu berichten, was sie heute gesehen hat. Serena fühlt sich nicht wohl in ihrer Haut, sie hat keine Ahnung, wie sie dem König gegenübertreten soll, muss sie einen Knicks machen, sich hinknien oder einfach stehen bleiben. Wahrscheinlich ist sowieso alles egal, wenn er hört, das sie seinen Sohn, zwar gerettet, doch auch in Lebensgefahr gebracht. Unmerklich verkrampft sich ihre Hand, die auf dem Arm Torans liegt „Du brauchst nicht nervös zu sein, ich habe ihm fast alles erzählt. Er will dich nur kennenlernen, um dir zu danken, mehr nicht“ meint dieser beruhigend, sie entspannt sich etwas. Sie betreten nun den Thronsaal, es ist ein langer Raum, große Fenster lassen viel Licht hinein, am anderen Ende des Raumes sieht sie einen alten, weißhaarigen Mann auf dem Thron sitzen. Toran legt beruhigend seine Hand auf ihre, die Mine des Königs wirkt versteinert, dann hellt sie sich auf, er steht auf ,eilt mit den Worten „Endlich bist du zurück gekommen, endlich wird alles wieder gut“ auf sie zu. Überrascht lässt Toran Serena los, die stocksteif dasteht, der Herrscher umarmt sie überglücklich „Letizia, endlich“ schluchzt er „Lass dich ansehen, du bist wunderschön, wie deine Mutter“ „Sie irren sich....“ findet sie endlich ihre Sprache wieder, ihre Worte klingen hart „.....ich bin Serena.“ Verwirrt von ihrer Reaktion, sieht sich der König die junge Frau genauer an, geht um sie herum „Du bist größer als Letizia, hast aber die gleichen Augen“ hinter ihr bleibt er stehen, nimmt ihre Haare beiseite, zieht den Stoff ein bisschen von ihrem Rücken, späht hinein „Vater“ entrüstet versucht Toran seinen Vater zur Ordnung zu rufen, der lässt sich nicht beirren. Zufrieden lässt er Haar und Stoff los „Serena ist nicht dein vollständiger Name, nicht wahr. Dein voller Name lautet Nathalia Serena Cahill, das stimmt doch? Letizia ist deine Mutter, dein Vater heißt Eddie, ich irre mich doch nicht ?“ Serena ist wie betäubt, dieser alte Mann kennt ihre Eltern „Ihr habt recht“ bestätigt sie leise „Aber du weißt nicht, wer ich bin. Schade, ich dachte Letizia würde dir mehr von ihrer Familie erzählt haben. Dann weißt du nicht, das ich dein Großonkel bin?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)