Gesyria von night-blue-dragon ((Der Kampf um Macht und das Überleben der Drachen)) ================================================================================ Kapitel 7: Der, der das Ende und den Anfang bringt -------------------------------------------------- Kapitel 7 Der, der das Ende und den Anfang bringt Deringar steht um Mitternacht bei dem vereinbarten Treffpunkt und wartet auf Romanus, er fragt sich, was ihn heute erwarten wird. Ein junger Priester kommt. „Eure Hoheit, ich soll euch zu der verbotenen Tür bringen, wenn ihr mir bitte folgen wollt.“, fordert dieser den Herrscher auf. Der König nickt, folgt dem jungen Priester, der schließlich vor einer Tür stehen bleibt. „Hier wird Romanus euch abholen, habt noch etwas Geduld.“, teilt er dem Älteren noch mit und entfernt sich dann eilig. Der Priester lässt einen ungehaltenen Monarchen zurück. Zum Glück wird seine Geduld auf keine harte Probe gestellt, kurz nach dem er zurückgelassen wird, öffnet sich die Tür, Romanus kommt heraus, überzeugt sich, das kein anderer Anwesend ist und bittet den König herein. Sorgsam verschließt er die Tür wieder. „Herr, alles was ihr heute zu sehen bekommt, muss geheim bleiben, niemals dürft ihr ein Wort darüber verlieren. Werdet ihr euch daran halten?“ bittet der Hohepriester den Monarchen. Über soviel Geheimnistuerei ist er doch verwundert. „Ich werde alles, was hier heute geschieht mit in mein Grab nehmen. Niemand wird etwas erfahren. Ihr habt mein Wort darauf.“, erklärt Deringar. Zufrieden nickt der Hohepriester, nimmt eine Fackel von der Wand. „Dann folgt mir bitte.“, fordert der Drachenhüter den König auf. Der König geht den gleichen Weg, den vor Jahren ein junger blonder Priester ging, auch er staunt über die Kreisrunde Höhle mit dem Altar in der Mitte. Bewundernd betrachtet er die Obelisken rechts und links vom Altar. Der Hohepriester ist in der hinteren Höhle verschwunden, kommt aber nach wenigen Minuten wieder. „Hoheit, hier ist jemand der direkt mit euch zu sprechen wünscht“ er deutet nach hinten, neugierig sieht Deringar dorthin. Als er erkennt wer dort kommt, stockt ihm der Atem. Den Jahrhunderte alten Schwur hat er abgelegt, doch nie hat er sie gesehen, er hat geglaubt sie seien längst nur noch ein Mythos. Jetzt steht er einem gegenüber, sieht in dessen blaue Augen. „Kommt ruhig näher, ihr braucht keine Furcht vor mir zu haben“ Sheherazades Stimme wirkt beruhigend. Der König verneigt sich vor ihr, er kann nicht anders, er muss es einfach tun. Überwältigt betrachtet er sie, so schön hat er sich die Drachen nie vorgestellt, doch die scharfen Zähne und Klauen zeigen ihm, das diese Tiere auch sehr gefährlich sein können. „Ihr wolltet mich sprechen?“ fragt er vorsichtig, sie nickt zur Bestätigung „Warum? Romanus hat mir doch schon alles erzählt“ „Ja, er hat dir erzählt was er weiß, nicht was ich weiß“ Irritiert sieht der König sie an „Ich dachte immer die Drachenhüter wissen alles, was ihr wisst. Warum jetzt dieser Unterschied?“ Sie scheint amüsiert zu sein „Sie sind zwar durch unsere Magie in der Lage einen Blick in die Zukunft zu werfen, aber es heißt nicht, das sie alles sehen oder das, was sie sehen, auch verstehen. Deringar, eure Zeit neigt sich langsam dem Ende zu. Wir müssen einen weiteren Pakt schließen, der unser aller Zukunft festigt. Doch für diesen ist noch Zeit, erst wenn eure Tochter sich entschieden hat, wird feststehen was wir tun müssen“ „Heißt das, mit der Wahl ihres Ehemannes entscheidet meine Tochter über die Zukunft des Landes? Muss ich das so verstehen?“ „Wenn ihr es so sehen wollt, ja. Ich muss euch noch einmal darauf hinweisen, alles was hier gesprochen wird, ist nicht für andere bestimmt. Ihr dürft eure Tochter nicht beeinflussen, nicht einmal ich kann sagen, welche ihrer Wahl gut oder schlecht sein wird“ „Im Augenblick bin ich froh, wenn sie sich überhaupt entscheidet“ „Das wird sie, schneller als euch lieb ist, dann kommt ihr wieder her. Bis dahin hütet euch vor dem Bösen in eurer Nähe“ Langsam zieht sich der Drache in die Dunkelheit der hinteren Höhle zurück und lässt einen sehr nachdenklichen Vater zurück. ‚Merkwürdig’ denkt sie ‚Ich kenne ihn nicht und doch habe ich das Gefühl, das ich zu ihm gehöre’ Während sie nachdenkt betrachtet sie ihn, er ist fast einen Kopf größer als sie, hat ein markant schönes Gesicht mit freundlichen, hellgrünen Augen, sein dunkelblondes Haar ist total struwelig getrocknet, gibt ihm ein verwegenes Aussehen. Wenn er lächelt bilden sich kleine Grübchen um die Mundwinkel, sie fühlt sich zu ihm hingezogen. So wie sie ihn betrachtet, mustert er sie auch, am auffälligsten findet er ihre wunderschönen saphirblauen Augen, unterstrichen von einer feinen Nase und einem perfekt geformten Mund mit vollen Lippen, die zum Küssen einladen. Dann ihr zierlicher Körper, wohlgeformt, durch ihr langes Kleid richtig zur Geltung gebracht. Ihr schwarzes langes Haar, das sie offen trägt, verführt zum reingreifen, es ist bestimmt weich und seidig. ‚Ist schon komisch’ geht es ihm durch den Kopf ‚mit ihr würde ich gern alt werden. Sie ist die Frau, die ich heiraten will’ „Was jetzt?“ fragt er leichthin „Wir haben uns nun gegenseitig gemustert, sagen wir einander was wir von dem anderen halten. Oder schickt sich das nicht?“ „Hast du Hunger?“ antwortet sie mit einer Gegenfrage, er kann es nicht abstreiten. Sie geht zu ihrem Pferd, holt einen Beutel aus der Satteltasche ‚Gut, das ich mir heute etwas mitgenommen habe’ kehrt zu ihm zurück „Hier....“ meint sie, hält ihm den Beutel hin „....ist etwas Fleisch, Brot und Obst drin. Wenn du Durst hast....“ sie deutet zum Bach „....da ist Wasser genug“ „Du nicht?“ sie schüttelt ablehnend den Kopf „Dann will ich auch nicht“ „Wieso nicht, ich kann deinen Magen bis hierhin knurren hören“ leichte röte zieht über sein Gesicht, das lässt ihr Herz schneller schlagen, sie ertappt sich bei dem Gedanken, das sie ihn gern auf ihrer Haut spüren würde ‚Sei nicht so dumm’ schimpft sie sich aus ‚Du kennst ihn doch gar nicht’ „Einverstanden, wenn wir teilen?“ sie steht immer noch vor ihm, hält ihm den Proviant hin, er sieht zu ihr hoch, sie hat die Sonne im Rücken, sodass er ihr Gesicht nicht genau erkennen kann. „Einverstanden“ er greift nach dem Beutel, erwischt ihre Hand, hält sie fest, zieht sie zu sich herunter. Sein Atem wird schneller ‚Oh man, mich hat’s voll erwischt’ wirbelt es durch seinen Kopf, sie sitzt jetzt neben ihm, sieht ihn an, er hat keinen Hunger mehr, legt den Beutel achtlos beiseite. Er rückt näher an sie heran, streicht mit seiner Hand über ihr Gesicht, sie schließt die Augen, genießt es, als sie diese wieder öffnet ist sein Gesicht ganz nah bei ihrem. Ihr Herz rast, sie spürt die Sehnsucht ihres Körpers nach seinen Liebkosungen, gibt dem nach, küsst zögernd seine Lippen, er erwidert genauso zögernd. Beide sind sich nicht sicher, ob sie tun sollen, was ihre Körper verlangen, doch aus dem zögerndem Kuss wird ein intensiver, daraus ein leidenschaftlicher, fordernderer Kuss, beide vergessen alle Zweifel und geben sich ihrem Verlangen hin. Für sie ist klar, das sie den Mann gefunden hat, den sie heiraten will. Sie will Eddie, sonst keinen, es muss ein Wink des Schicksals sein, das sie ihm ausgerechnet in diesem Tal begegnet ist. Auch er ist sich jetzt sicher, das er sie um jeden Preis heiraten will. Später gehen beide schwimmen, lieben sich, können nicht genug voneinander bekommen „Es ist schon spät...“ meint Letizia schließlich, als sie wieder angekleidet sind „....ich muss zurück, sonst suchen sie mich noch“ sie legt ihre Arme um seinen Hals und sieht zu ihm auf „Begleitetst du mich?“ er drückt sie an sich, küsst sie, bevor er antwortet „Gern begleite ich dich, ich würde ungern alleine hier in diesem Tal bleiben. Wie ich dir gesagt habe, war ich eigentlich in Peru und dort muss ich auch wieder hin, leider habe ich keine Ahnung wie“ Sie löst sich von ihm, geht zu ihrem Pferd „Du willst wieder zurück? Warum bleibst du nicht hier?“ fragt sie traurig „Ich will ehrlich zu dir sein...“ er geht zu ihr, nimmt sie in den Arm „....ich liebe dich und ich möchte nichts lieber als mit dir zusammenzusein, doch ich gehöre nicht hierher. Eine gewisse Zeit kann ich sicher bleiben, aber irgendwann muss ich wieder nach Hause“ sie lässt sich seine Worte durch den Kopf gehen, sie weiß, das er recht hat. An ihn gelehnt denkt sie nach, sie will ihn nicht aufgeben und fasst einen Entschluss „Ich werde dich begleiten, wenn du gehst“ verblüfft sieht er sie an „Bist du dir da sicher? Es würde heißen, das du deine Familie, deine Freunde aufgeben musst“ Sie lächelt ihn an „Glaub mir, ich lasse dann viel mehr zurück, als du jetzt denkst. Genug geredete, wir müssen los“ Wütend läuft Deringar auf und ab „Ihr lasst meine Tochter, ohne Wachen, den ganzen Tag alleine in der Wildnis? Wofür bezahle ich euch eigentlich? Wenn meiner Tochter irgendetwas passiert ist.......dann......dann“ völlig eingeschüchtert steht der Kommandant der Leibgarde Letizias vor seinem König, gerade musste er ihm beichten, dass seine Tochter sich heute morgen aus dem Haus geschlichen hat und bis jetzt immer noch nicht zurück ist. Solange ist sie sonst nie weg gewesen, das behält er aber lieber für sich, wenn der König wüsste, das sich seine Tochter jeden Morgen aus dem Haus schleicht und keiner weiß, wo sie sich aufhält, hätte es ihm seinen Kopf gekostet. Inständig hofft er, das die Prinzessin ihrem Vater auch nichts davon erzählt, er würde seinen Kopf sicher auch nachträglich noch verlieren. „Nanu Vater, was machst du den hier. Ich habe dich gar nicht erwartet“ Beim Klang ihrer Stimme dreht sich der König um, das steht sie in der Tür mit einem unschuldigen Blick, erleichtert eilt er auf sie zu und nimmt sie in den Arm. Danach schiebt er sie von sich und funkelt sie böse an „Mach das nie wieder, hast du verstanden, schleich dich nie wieder aus dem Haus, wenn du das noch ein einziges Mal machst, sperre ich dich ein. Verstanden!?!“ Verwirrt sieht sie ihren Vater an, bislang hat er keine Einwände wegen ihren Eigenmächtigkeiten gehabt und nun diese Standpauke „ Bisher war das doch kein Problem für dich, was hat sich geändert?“ „Was sich geändert hat? Bist du blind und taub gegenüber deiner Umwelt? Hier läuft ein Irrer rum, der ermordet seine Opfer nicht einfach, der fügt ihn die schlimmsten Qualen zu, die man sich denken kann und noch mehr“ „Du hast Angst um mich gehabt?“ „Natürlich, was denkst du denn, du bist alles was ich noch habe, ich will dich nicht an so ein Monster verlieren“ langsam hat er sich wieder beruhigt „Geh dich umziehen, damit wir bald essen können“ Eigentlich ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, das weiß sie, aber Eddie ist nun mal hier „Ich habe einen Gast mitgebracht....“ sagt sie vorsichtig, ihr Vater sieht sie an, hebt fragend eine Augenbraue „....ich habe ihn unterwegs getroffen und eingeladen. Ich konnte ja nicht ahnen, das du hier bist“ Inzwischen ist sie wieder bei der Tür, geht kurz raus, kommt mit Eddie wieder rein „Das ist Eddie Cahill“ stellt sie ihn vor, sie wendet sich Eddie zu „Das ist mein Vater Deringar....“ nach kurzem zögern fügt sie hinzu „...König von Gesyria“ Eddie fühlt sich gar nicht mehr wohl in seiner Haut, sie ist eine Prinzessin, er hat sich in eine leibhaftige Prinzessin verliebt, innerlich stöhnt er. Gerade hat er miterlebt, wie er auf ihren Ungehorsam reagiert hat, was macht er erst mit ihm, wenn er erfährt, was heute in diesem Tal passiert ist. Er wirft Letizia einen säuerlichen Blick zu, sie hätte ihn ruhig vorwarnen können. Dem König entgeht dieser Blick nicht, sein Gesicht verfinstert sich als er die jungen Leute betrachtet, es missfällt ihm auch, das die beiden sich immer noch an den Händen halten. Sheherazade fällt ihm ein, was hat sie noch gesagt, seine Tochter wird sich schneller entscheiden als ihm lieb ist. Aber so schnell, damit hat er nicht gerechnet, erst muss er mehr über diesen Cahill erfahren, komischer Name, komische Kleidung. „Wenn Letizia euch eingeladen hat, soll es mir recht sein...“ an seine Tochter gewandt „....kümmere du dich um seine Unterbringung“ Sein Blick fällt auf den Kommandanten, der immer noch wie angewachsen dasteht „Was macht ihr noch hier....“ donnert er plötzlich los „....raus und wenn ich euch noch einmal bei einer Pflichtverletzung erwische, mache ich euch persönlich um einen Kopf kürzer, verstanden?“ „Ja Herr, einen Kopf kürzer bei einer weiteren Pflichtverletzung“ eiligst verlässt er den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)