Nur die Sterne wissen es... von abgemeldet (Sasuke x Naruto / Naruto x Sasuke) ================================================================================ Kapitel 29: Flashbacks I ------------------------ An einem Morgen im April, kurz bevor die Nacht verschwand, nahmst du Abschied hier ganz still. Etwas ging zu Ende und was Neues begann. Ich lag ganz tief in meinen Träumen und war wieder ganz ein Kind. Es hat sich alles so geändert, in dem Moment als du gingst. Und ich seh’s noch so wie gestern, hältst mich fest in deinem Arm. Blies den Rauch hoch in den Himmel, sagst: „Das wird schon, irgendwann…“ Und du schaust zu mir ganz traurig, ich kann nicht aufhören zu wein. Du versprichst mir mich zu halten und ich schlafe wieder ein. Und draußen ist Frühling, dabei müsst es doch schnei’n überall hör ich lachen. Warum kann ich nicht weinen? Es geht einfach weiter, als wär gar nichts gescheh’n, als gäb’s niemals ein Ende. Warum kann ich nicht weinen? *~*~*~ Kapitel 27: Flashbacks I Ein angenehmer Aprilmorgen herrschte in Konoha. Draußen zwitscherten die Vögel ihre Lieder und eine kleine Brise wehte über die Baumkronen. Erneut hatte er sich ohne einen „Guten Morgen“ oder „Ich bin weg“ aus dem Haus geschlichen. Es gelang nicht immer. Naruto wusste gar nicht mehr, wie und wann er gestern ins Bett zum Schlafen gegangen war. Am Abend davor lag er noch – ein wenig verkrampft zwar – in den Armen des Schwarzhaarigen und sie hatten sich angeschwiegen. Wie lange wohnte er jetzt schon bei Sasuke? Ein Jahr könnte hinkommen. Leise seufzte er, als er eine neue Seite des dicken Wälzers durchblätterte. Bei jedem leichten Windzug ertönte das Geräusch eines leisen, klingelnden Glöckchen. Es war silberfarben und hing an einem dunkelblauen Band um seinem Hals. Naruto hielt kurz inne und berührte mit seinen Fingerspitzen das Glöckchen. Erneut klingelte dieses auf und wippte kurz freudig hin und her. Ein zaghaftes und seltenes Lächeln legte sich auf seine Züge. Er konnte sich noch genau an den Tag erinnern, an dem er sich dieses Glöckchen an den Hals gebunden hatte… Es waren seit seiner Krankenhausentlassung zwei Wochen vergangen. Sasuke und er waren sich nicht mehr so nah wie vorher. Selten wechselten beide Worte, nur wenn der Schwarzhaarige ihn fragte, ob er was Essen wollte. Gerade saß er auf seinem Bett und starrte an die Wand vor sich. Seine Gedanken rotierten immer wieder ins Leere. Diese verdammten Fragen „Warum?“ und „Was soll ich nur machen?“ ließen ihm keine Ruhe. Er war einfach nur noch verzweifelt. Am liebsten hätte er seinen Schmerz sich aus seiner Seele geschrieen, hätte gegen Wände geschlagen und hemmungslos geweint. Selbst wenn, sicherlich schaffte er es nicht mehr irgendeine Träne zu vergießen. Die letzten Tage verbrachte er nur noch mit Selbstvorwürfen. Er hätte versuchen können etwas zu unternehmen. Aber immer wenn er sich an seine Situation zurück erinnerte, dann sah ihm jeder Ausweg aussichtslos aus. Ihm waren die Hände gebunden. Aber zu den Selbstvorwürfen mischten sich auch Minderwertigkeitskomplexe ein. Vielleicht war er es einfach nicht Wert glücklich zu leben? Die meisten Dorfbewohner hatten ihn immer gemieden. Es dauerte sicherlich nicht mehr lange und seine Freunde werden es auch tun. Und Sasuke? Seine Trauermiene verfinsterte sich für einen kurzen Moment. Er war teilweise daran Schuld. Naruto verstand nicht, warum der Uchiha sich verhielt, als würde er von dem allen nichts wissen. Als hätte er nie etwas gemacht. Ein Klopfen holte ihn aus seinen Gedanken. Erschrocken riss er den Kopf nach oben und musterte die Tür. „Naruto?“, erklang die ruhige, dunkle Stimme des Schwarzhaarigen und der eben Gerufene zuckte ängstlich zusammen. „Was?!“, rief er gereizt zurück und verkrümelte sich tiefer in seine Zimmerecke. Er kam sich gerade wie ein Tier vor, dass in die Ecke gedrängt wurde und wild um sich fauchte und kratzte, aber vor Angst den Schwanz einzog. „Darf ich kurz reinkommen?“ Skeptisch hob der Uzumaki die Augenbraue hoch. Sasuke machte doch eh immer was er wollte. Warum fragte er dann ob er in sein Zimmer kommen dürfte? „Du machst doch eh immer was du willst!“ Mit diesen Worten betrat der junge Uchiha das Zimmer. Hinter sich ließ er die Tür offen, was den Blonden erleichtert aufatmen ließ. Anscheinend wollte der andere nicht lange bleiben. Vor seinem Bett blieb Sasuke stehen und versuchte „Blickkontakt“ herzustellen, ehe er in seiner Hosentasche nach etwas suchte. Ein leises Klingeln ertönte, was den Blonden neugierig werden ließ. Leicht streckte er den Hals um zu sehen was der andere aus der Tasche geholt hatte. Es sah aus wie ein kleines Glöckchen. Ein kleines silberfarbenes Glöckchen an einem dunkelblauen Band. Dazu hatte Sasuke noch seine grünlich, schimmernde Kette, die er als Wettgewinn von Tsunade erhalten hatte. Irritiert hob der Blonde erneut eine Augenbraue und sah dem Uchiha ins Gesicht. Keine Emotion spiegelte dieses wider. Plötzlich beugte sich der andere über sein Bett. Der Blonde spannte alle seine Muskeln an, auf jeglichen Angriff oder dergleichen bereit zu flüchten. Aber nichts passierte. Sasuke legte nur das Glöckchen und die Kette auf das Bett und richtete sich wieder auf. „Wie du weißt kann ich dich nicht sehen, aber da du auch wie eine Katze durch das Haus schleichst wollte ich dich bitten, ob du dieses Glöckchen tragen kannst.“ Seine Worte klangen kalt und wie einstudiert. Wie lange spielte der Schwarzhaarige denn schon mit dem Gedanken ihm dieses Glöckchen zu geben? Zögernd griff der Uzumaki nach dem silbernen Ding und strich mit den Fingerkuppen über das glatte Metall. Ein leises Klingeln ertönte. Sollte er eingehen? „Warum?“, hauchte er leise und sah dem anderen wieder ins Gesicht. Ein leichtes, verzweifelt wirkendes Lächeln zierte die blassen Züge. „Wenn ich dich nicht sehen kann und somit nicht weiß, ob du in meiner Nähe bist, so möchte ich es wenigstens hören.“ Sasuke sprach diese Worte so verzweifelt aus, dass es dem Blonden einen Stich im Herzen versetzte. Nachdenklich kaute er sich auf seiner Unterlippe herum. Wollte Sasuke ihn etwa unter Kontrolle halten? Oder wollte der Uchiha nur wissen, wann Naruto in seiner Nähe war? Vielleicht um Komplikationen oder dumme Zusammenstöße zu vermeiden? Oder um gezielte Angriffe zu planen? Leicht schüttelte Naruto den Kopf, ehe er sich zaghaft das Glöckchen um seinen Hals band. Der blaue Stoff des Bandes schmiegte sich sanft an seine Haut. Ein erneutes Klingeln ertönte, ehe er sich auch seine andere Kette über den Kopf stülpte. Er sollte versuchen nicht so misstrauisch gegenüber Sasuke zu sein, auch wenn es ihm schwer fiel. „In Ordnung. Ich werde es tragen…“ In Erinnerung schwelgend schloss er den großen Wälzer und schob diesen wieder in die freie Stelle wo er vorher stand. Ein Seufzen floh von seinen Lippen. Erneut hatte er nichts gefunden. Aber vielleicht hatte er heute Abend etwas mehr Glück. Auch wenn er jetzt schon seit einem dreiviertel Jahr nach diesen Informationen blätterte. So schnell wollte er nicht aufgeben. Sein Blick glitt zum Fenster und er erkannte, dass die Sonne oben im Zenit stand. Mittagszeit, er würde jetzt noch schnell bei Ichiraku eine Nudelsuppe essen gehen und sich danach auf den Weg zu Kakashi-Sensei machen. Mit einem aufgesetzten Lächeln und einem leichten Winken verabschiedete er sich von der Bibliothekarin. Im Ichiraku war nicht all zu viel los. Naruto und ein anderer Shinobi aus dem Dorf saßen bei dem alten Herrn Teuchi. Schlürfend zog er seine Nudeln nach oben und hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Ichiraku’s Ramen schmeckten eben noch am besten. Als er sich die zweite Portion bestellte, setzte sich jemand zu ihm. „Hallo Naruto.“, rief Sakura gutgelaunt und stützte ihre Ellenbogen auf dem Tresen ab. Ihre türkisgrünen Augen musterten den anderen ausgiebig. Irritiert hob sie eine Augenbraue. Naruto sah an diesem Tag anders aus. Zwar nicht vom Aussehen her, aber von seiner Ausstrahlung. Ein Lächeln legte sich auf ihre Züge und sie tippte mit dem Zeigefinger gegen die Stirn des anderen. „Du siehst heute gut gelaunt aus. Lass mich raten: Es hat was mit einem gewissen, eiskalten Uchiha zu tun oder?“, fragte sie und beobachtete weiter die Reaktion ihres Gegenüber. Naruto hob irritiert eine Augenbraue und runzelte die Stirn. Sah er heute wirklich so anders aus? Sakura hatte zwar Recht, dass er bessere Laune hatte als all die Wochen vorher. Aber den Grund konnte er selbst nicht sagen. Lag es wirklich an Sasuke? Vielleicht. Oder er hatte einfach nur einen guten Tag – was selten vorkam. Leise seufzte er und blickte zu der Haruno herüber, bevor ihm eine neue Nudelsuppe vor die Nase gestellt wurde. „Lange her, dass wir uns so lange unterhalten haben…“ Kurz runzelte er die Stirn auf die Aussage der anderen, schlürfte noch schnell seine angesetzten Nudeln hoch und schluckte diese. „Stimmt.“, antwortete er monoton und erinnerte sich an das letzte Mal. Sicherlich war es schon fast ein dreiviertel Jahr her… Jetzt wohnte er schon drei Monate bei Sasuke. Keine Berührungen, keine ernsten Gespräche. Einfach nichts. Nicht einmal gemeinsame Unternehmungen. Naruto war ja auch nie zu Hause, außer zum Frühstücken und zum Schlafen. Und Sasuke? Er war immer noch blind und fand sich damit zurecht. Der zerschmetterte Arm von ihm war auch vollends geheilt. Der Blonde wollte gerade an der Küche vorbei aus dem Haus. Sein kleines Glöckchen klingelte leise an seinem Hals. Er trug es immer noch und hatte es seit dem nicht einmal abgemacht. Gerade bog er in den Flur, als ihn eine dunkle Stimme zum Stehen bewegte. „Naruto, wir müssen reden!“ Ein kalter Schauer jagte ihm über den Rücken. Erschrocken wand er sich an den Schwarzhaarigen und wich einen Schritt nach hinten. „Da gibt es nichts-„ „Doch gibt es!“ Die herrische Stimme seines Gegenübers ließ ihn zusammenzucken. Zögernd schüttelte der Blonde den Kopf und wollte flüchten, aber eine kräftige Hand an seinem Arm hielt ihn eisern fest. Er zitterte. Angst und Panik krochen seinen Rücken hinauf. Er versuchte, sich zu befreien, aber der andere löste den Griff einfach nicht und zog ihn näher zu sich. „Naruto, so kann es nicht weiter gehen…“ Verzweifelt klang die dunkle Stimme. Naruto versuchte sich erneut aus dem Griff zu zerren. „Verdammt! Lass mich los!“, motzte er herum und biss sich auf die Unterlippe. Fest kniff er seine Augen zusammen. Sasuke sollte ihn nicht so berühren. Er sollte ihn nicht anfassen. Aber der Schwarzhaarige ließ nicht locker. „Naruto! Warum willst du mir nicht sagen, was passiert ist?!“ Der Druck an seinem Arm verstärkte sich. Seine Schultern bebten stark. Ein leises Fauchen verließ seine Lippen, während die Angst ihm die Nackenhaare zu Bergen stehen ließ. „Lass mich los, du tust mir weh!“, knurrte er leise und zerrte erneut seinen Arm von dem anderen weg. „Ach ja? Denkst du dein Verhalten schmerzt mich nicht?! Ich will doch nur wissen, was ich getan hatte, dass du mich so hasst?! Das du mich so ignorierst?! Verdammt, ich kann einfach nicht mehr!“ schrie der Uchiha. Naruto stoppte sein Tun. Sasuke konnte nicht mehr? Was sollte der Blonde da sagen? Eine Welle an Enttäuschung – weil sein Gegenüber anscheinend wirklich nicht mehr wusste, was er getan hatte – und Wut auf Sasuke überrannten seine Gefühle. Er ließ seine Fingerknochen von seiner freien Hand knacken und holte aus. Ein Klatschen war zu hören und der Uchiha ließ ihn los. Er schnaubte leise und versuchte seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, aber es half nichts. Zitternd biss er sich auf seine Unterlippe und verpasste dem Schwarzhaarigen auf der anderen Wange eine zweite Ohrfeige. Gefolgt von einem dritten und einem vierten Schlag, ehe er seinen Gegenüber mit einem Tritt von den Beinen riss. Während seines Ausbruches bemerkte er nicht einmal, dass heiße, salzige Tränen über seine Wangen liefen. „Arschloch!“, schrie er seinen Gegenüber an und trat diesem in den Magen. „Du elendes Arschloch! Du willst wissen, was du gemacht hast?! Weißt du es nicht mehr?!“ Naruto machte eine kurze Pause und holte Luft. Er konnte einfach nicht mehr. Anscheinend musste er den Uchiha erst einmal daran erinnern, was dieser verzapft hatte. Was er ihm angetan hatte. „Was habe ich denn gemacht?!“, schrie Sasuke zurück und der Blonde verpasste ihm den nächsten Tritt mitten ins Gesicht. Naruto kümmerte es gerade wenig, dass er dem Uchiha die Nase gebrochen hatte. Auch das schmerzvolle Stöhnen hatte er gekonnt ausgeblendet. Erneut trat er auf den Bauch des anderen. „Du willst eine Antwort?! Arschloch! DU HAST MICH VERGEWALTIGT! ZUFRIEDEN?!“ Keuchend beugte er sich ein wenig nach vorne und schluchzte auf. Hastig wischte er sich über die Wangen, um seine Tränen zu verwischen, aber es half nichts. Hektisch wand er sich zur Tür und riss diese auf. Das verzweifelte „Naruto warte!“ ignorierte er. Er wollte weg. Einfach nur verschwinden. Aber egal wohin er lief, er konnte nicht vor seiner Vergangenheit fliehen. Vielleicht war er ungerecht dem Uchiha gegenüber. Vielleicht hätten sich beide wirklich mal aussprechen sollen. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen. Aber nun war es zu spät… An diesem Abend traf er Sakura und hatte ihr alles erzählt… „Denkst du an den einen Abend?“ Erschrocken wurde er aus seinen Erinnerungen gerissen und starrte seine Begleitung an. Beide waren schon längst mit dem Essen fertig und schlenderten durch die Stadt. Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum, aber ein Lachen lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Haruno. „Also doch!“ Naruto drehte seinen Kopf weg und beobachtete seine Umgebung. An jeder Ecke könnte jemand lauern… Leicht schüttelte er den Kopf. Er war wirklich viel zu paranoid. An einer Kreuzung verabschiedete sich die Pinkhaarige und ging Richtung Krankenhaus weiter. Team Sieben hatte keine Missionen mehr erhalten. Während Sakura im Krankenhaus arbeitete oder auf vereinzelten Missionen mit als Medic-Nin tätig war, hatte Kakashi eine Mission nach der anderen – wenn er nicht gerade Naruto trainierte. Mit schnellen Schritten lief dieser weiter durch die Straßen und hielt am Trainingsplatz an. „Oi Naruto! Heute so spät?“, fragte sein grauhaariger Sensei und senkte sein Buch. Welche Seltenheit, dass Kakashi so früh da war. Leicht nickte Naruto und stellte sich im geringen Abstand zu ihm. „Hab mich mit Sakura-Chan festgequatscht.“, antwortete er ehrlich und kramte in seinen Taschen nach einer einzelnen Schriftrolle. „Ah, das ist super!“, hörte er noch seinen Sensei sagen, ehe dieser in Kampfposition ging. Erneut nickte der Blonde auf diese Aussage und hielt eine Schriftrolle in der Hand. Ihr Umschlag war in einem dunklen Violett gehalten. Er fragte sich wirklich, ob er es heute schaffte. Seit zwei Monaten trainierte er dieses eine Jutsu – sofern Kakashi-Sensei Zeit hatte. Leicht biss er sich in den Daumen, bis dieser blutete und rollte die Schriftrolle aus. Nach einigen Fingerzeichen verschmierte er eine breite Blutlinie auf die Schriftzeichen der Rolle. Eine Rauchwolke entstand und ein lautes Zischen war zu hören. Ein Schmunzeln legte sich auf seine Züge, als er sich an seine erste Kuchiyose mit diesen Tieren erinnerte. „Sensei Kakashi! Bringen Sie mir bitte eine neue Kuchiyose bei!“ Seine Worte sprach er ernst und voller Entschlossenheit aus, dass selbst sein grauhaariger Sensei erst einmal Blinzeln musste. Der Grauhaarige hatte soeben in seinem Flirtparadies geschmökert, während er mit Naruto eine Nudelsuppe essen war. Sofort schloss Kakashi sein Buch wieder und richtete sich auf, ehe er das Geld für die Ramen auf den Tresen legte. „Welche Kuchiyose Partner hast du dir da gedacht?“ „Königskobras…“ Erneut hielt sein Sensei inne, ehe er ein leicht angedeutetes Schmunzeln unter der Maske entdecken konnte. Was dachte dieser wieder? Durch seine Maske und dem verdeckten Auge konnte man nur selten erkennen, was Kopie-Ninja Konohagakures dachte. „Schlangen also, mh? Das hat nicht zufällig etwas mit einem gewissen Uchiha zu tun?“ Naruto zuckte ertappt zusammen. Vielleicht hatte es etwas mit einem gewissen Uchiha zu tun gehabt... Nun gut, es hatte was mit Sasuke zu tun. Auch wenn beide sich körperlich nicht mehr nah waren, so spürte er immer noch ihre innerliche Verbundenheit zu einander. Ihre Liebe… Auch wenn bei dem Blonden die Angst in manchen Momenten übertrumpfte. Und diese Verbundenheit wollte er stärken. Der Schwarzhaarige hatte als Kuchiyose Partner noch Schlangen gehabt – auch wenn er diese noch nie eingesetzt hatte. Er hatte es mal beiläufig auf einer Mission von dem anderen erfahren. Während seiner Recherchearbeiten in der Bibliothek hatte Naruto sich auch über einige verschiedene Schlangenarten informiert. Die Königskobra, eine Schlangenart aus der Familie der Giftnattern, wurde in vielen Ländern als ein Zeichen für Wissen symbolisiert[1]. „Also bringen sie es mir bei?“ Nachdenklich fuhr sich sein Gegenüber über das Kinn und ließ ein langgezogenes „Mh…“ von sich. Der Blondhaarige seufzte geschlagen. Kakashi brauchte doch nur ja oder nein sagen, was war daran so schwer? Ein wenig hibbelig, was er aber äußerlich nicht preis gab, wartete er auf eine Antwort. Manchmal könnte er seinen Gegenüber für diese Gelassenheit und Ruhe eine verpassen. „In Ordnung…“ Jetzt standen die beiden auf dem Trainingsgelände. Die ganze Theorie hatte sich der Blonde nur mit halbem Interesse angehört – schließlich zählte am Ende ja die Praxis und das Ergebnis. Der Pakt war so weit so gut auch geschlossen worden. Er hörte seinen Sensei seufzen und sah, wie dieser nur mit dem Kopf schüttelte. „Du weißt, was du machen musst?“ Leicht nickte der Blonde und biss sich in den Daumen. Das Blut verteilte er auf dem Einband der Rolle und warf diese Kakashi entgegen. Mit einem leisen Knall öffnete sich die Schriftrolle und eine Rauchwolke wirbelte auf. Ein lautes durcheinander geratenes Zischen entstand. Naruto wollte dieses Jutsu schon als gelungen ansehen, als er plötzlich von der Seite zu Boden gerissen wurde. An der Stelle wo er so eben stand rammten sich unverhemmt einige Schlangenzähne in den Boden. Irritiert blickte er zu seinen ’Retter’. Sein Sensei hockte mit einem undefinierbaren Blick neben ihm. „Du bist sicher, dass du diese Art von Schlangen kontrollieren willst?“ Bei den Worten zeigte Kakashi auf die Stelle wo so eben noch der Uzumaki stand. Naruto schaffte nur ein zaghaftes Nicken. Er hatte zwar gelesen, dass Königskobras eher friedliche Tiere waren und dem Menschen aus dem Weg gingen. Meistens bissen sie nur zu, um sich oder ihre Brut zu verteidigen. Aber bei Kuchiyose Partnern war es etwas anders. Eine Schlange akzeptierte ihren Meister erst, wenn dieser sich ihr gegenüber als würdig und stark erwies. Aber es gab auch Ausnahmen die ihren Meister nicht mit Loyalität und Vertrauen entgegen traten – einer dieser Kuchiyose Partnern war Manda. Naruto schluckte hart. Ein Biss und er könnte Tod sein. Mit der Zeit löste sich die Schlange wieder auf, schließlich wurde sie vor erst nicht mehr gebraucht. Er brauchte einige Zeit, bis er sich gefasst hatte. Noch etwas zögernd erhob er sich und schritt auf die ausgerollte Schriftrolle zu. Seine Fingerkuppen strichen über den Einband dieser. Ein vorfreudiges Funkeln leuchtete in seinen Augen auf. Eine neue Herausforderung kitzelte soeben seine Nerven. Er würde dieses Training durchziehen und mit Erfolg abschließen. Wäre doch gelacht, wenn er das nicht packen sollte… „Los!“ Naruto streckte seine linke Hand nach vorne, worauf hin die Schlange nach vorne schlängelte. Eine zweite und dritte Königskobra gesellten sich zu dieser und zielten auf die Beine des Kopie-Ninja. Sein Sensei sprang gelassen nach hinten aus. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf die Züge des Blonden. Mitten hinein in die Falle. Er biss sich erneut in den Daumen und formte schnell einige Fingerzeichen, ehe er seine Hand auf den Boden schlug. Ein leichtes Beben entstand und ließ beide Shinobi aufzittern. Irritiert hob Kakashi seine Augenbrauen hoch. Schon längst hatte er sein Sharingan aktiviert und setzte dieses auch ein. So eben wollte er nach hinten ausweichen, als das Beben begann, aber weit kam er nicht. Mit lautem Krachen schoss der Kopf einer riesigen Schlange aus dem Boden. Ihre schuppige Haut schlängelte sich um seinen Körper. Ein Zischen war an seinem Ohr zu hören. Aus den Augenwinkeln heraus blickte er direkt in das aufgerissene Maul einer Königskobra. Zischelnd streckte sie ihm ihre Zunge entgegen. Seine Arme wurden ihm an den Körper gepresst, so dass jegliche Bewegung fast unmöglich war. Ein Schweißtropfen lief ihm über die Schläfe. Er wusste genau: Eine falsche Bewegung, ein Biss und er wäre tot. Ein leichtes Schmunzeln zeichnete sich unter seiner Maske ab. „Ich würde sagen: Vorbei…“, sagte er ruhig und bemerkte, wie sich das schuppige Tier von ihm entfernte und sich in Rauch auflöste. Genauso auch die anderen sechs kleineren Schlagen. Naruto rollte seine Schriftrolle zusammen. Er steckte diese zurück in seine Tasche und seufzte geschlagen aus. Das Jutsu schlauchte ein wenig, da er mit viel Konzentration und Chakra umgehen musste. Plötzlich spürte er eine Hand auf seinem Kopf und zuckte erschrocken zusammen, ehe sich sein Körper für einen kurzen Moment verkrampfte. „Ich bin stolz auf dich.“, sagte Kakashi und Naruto entspannte sich wieder. Es war nur sein Sensei und ihm konnte er vertrauen – auch wenn es lange gedauert hatte dieses wieder aufzubauen. Leicht verbeugte er sich vor dem Grauhaarigen und verschwand mit einem Fingerzeichen in einem Wirbel aus Laubblättern. Jetzt wollte er seiner Recherche weiter nach gehen, ehe er sich dem letzten Tagespunkt widmete: Sasuke Uchiha. Wieder saß er in der Bibliothek und nieste leise, als durch ein altes Buch eine Staubwolke aufgewallt wurde. Leicht fuhr er mit dem Zeigefinger unter seine Nase und schniefte noch einmal. Danach betrachtete er seinen Fund in seiner Hand. Ein ziemlich altes Buch. Der schwarze Ledereinband – der mit goldenen Buchstaben verziert war, welche man nicht mehr lesen konnte, war an einigen Stellen schon abgeblättert. Die Seiten waren vergilbt und rollten sich an einigen Stellen schon zusammen. Behutsam öffnete er das Buch und musste aufpassen, dass nicht die ersten Seiten schon heraus fielen. Langsamen Schrittes ging er wieder in Richtung Leseecke zu, wo er immer saß und die Bücher durchwälzte. Als er seinen Blick von dem Buch abwand, hob er überrascht eine Augenbraue hoch. „Du hier?“ Ein ziemlich gelangweilt aussehender braunhaariger Jo-Nin saß auf Naruto seinem Platz und hob mit einem Gähnen seine Hand. Seinen Kopf hatte er auf seiner anderen abgestützt. Seine Haare waren hinten zu einem Zopf zusammen gebunden, während seine schwarzen Seen seinen Gegenüber musterten. „Wenn man dich sucht, findet man dich nicht, wie nervig.“, meinte er und gähnte erneut auf. Ein gegrummeltes „Wie anstrengend…“ war zu hören. Shikamaru grinste leicht und klopfte auf den Platz neben sich. Mit einem Funken Überraschung in den Augen sah er den Blonden an, als dieser sich neben ihn setzte. Irgendwie kam Naruto ihm verändert vor, aber im positiven Sinne. Der Uzumaki war irgendwie nicht mehr so misstrauisch und verängstigt. „Du hast dich verändert…“ Ein intelligentes „Hä?“ kam über seine Lippen. Verwirrt runzelte er die Stirn. War er wirklich so sehr verändert, dass es zwei Leute in seinem Umfeld sofort bemerkten? Nun ja Shikamaru und Sakura hatte er seit Wochen nicht mehr gesehen oder hatte sich mit ihnen unterhalten. Leicht senkte er den Kopf und schüttelte diesen. „Wir haben uns ja auch lange nicht gesehen.“, gab er als Antwort und blätterte weiter in dem großen Wälzer vor sich. So viel wie er in den letzten Monaten gelesen hatte, so viele Schriftzeichen hatte er in seinem ganzen Leben nicht gesehen. Aber seit Tagen regte sich in seinem Inneren das Gefühl, dass seine Suche bald ein Ende nehmen würde. Eine kleine Stimme in seinem Kopf sagte ihm immer wieder „Bald hast du es geschafft.“ Völlig in den Text vor sich vertieft, bemerkte er die Frage des anderen erst, als dieser sie ein zweites Mal fragte. „Was suchst du eigentlich?“ Erschrocken zuckte der Blonde zusammen und blickte zu seinem Nebenmann. „Eine Antwort auf das, was Sasuke mir angetan hat…“, antwortete er ehrlich und vertiefte sich wieder in den Text. Er blätterte die Seite um, als ihn der andere wieder aus seinem Buch riss. „Wenn du gerade vom Uchiha spricht, mir fällt da noch eine mysteriöse Sache ein. Ist aber schon eine Weile her…“ Nun hatte Shikamaru die komplette Neugierde von dem Uzumaki geweckt. Naruto widmete sich weiter seinem Buch, fragte aber beiläufig ein „Ach wirklich?“ Das Nicken des anderen bemerkte er nur aus den Augenwinkeln heraus. „Das war kurz bevor du aufgewacht bist. Wir hatten uns ein wenig über die eine Woche von euch unterhalten…“ Der Braunhaarige bemerkte nicht, wie Naruto bei den Worten zusammen zuckte. Seine Hände zitterten leicht und die Seite, die er eben festhielt verknitterte ein wenig. „Über…“ Er schluckte hart. „Über was hattet ihr denn geredet?“ „Nicht viel. Sasuke ist nach meinem Satz aufgesprungen, hat den ganzen Kneipentisch abgeräumt und irgendwas gefaselt, dass du vier Mal stärker wärst, als wie du denkst und so… Danach ist er wütend raus gegangen. Wir hatten danach auch nicht weiter drauf rumgehakt.“ „Was hast du denn gesagt?“ „Keine Ahnung mehr.“ Ein Seufzen wich von Naruto seinen Lippen und er lenkte sein Augenmerk wieder auf den Text vor sich. Plötzlich sprang er auf und riss seinen Stuhl mit um, der laut krachend zu Boden fiel. Seine Augen waren aufgerissen, ehe ein freudiges Grinsen sich auf seine Lippen legte. Sein Blut raste durch seine Adern. Endlich hatte er etwas gefunden. Ob es nützlich war, würde er erst nach dem Lesen erfahren. Aber allein, dass er etwas gefunden hatte ließ die Hoffnung in sich aufkeimen. „Ich hab’s!“, rief er aus und klappte das Buch laut zu. Schnell klemmte er sich dieses unter den Arm und rannte zum Ausgang vor. „Gomen Shikamaru, ich muss was Wichtiges erledigen!“, schrie er zu dem verwirrten Braunhaarigen und winkte der Bibliothekarin mit dem Satz „Das leih ich mir mal aus!“ zu. Dieser eine Satz in diesem Buch hatte wieder Hoffnung in ihm aufkeimen lassen. Blicke in die Augen des Teufels – der Akuma Clan ~to be continued~ Und ich fühl’s noch so wie damals, deine Augen schön wie's Meer. Rufst mir liebevoll entgegen: “Du ich brauch dich doch so sehr. Du bleibst für immer doch mein Engel, ganz egal was du auch machst.“ höre ich dich leise flüstern und ich seh’ noch wie du lachst. Und draußen ist Frühling, dabei müsst es doch schnei’n. Überall hör ich lachen… Warum kann ich nicht weinen? Es geht einfach weiter, als wär gar nichts gescheh’n, als gäb’s niemals ein Ende. Warum kann ich nicht weinen? „Du bleibst für immer doch mein Engel, ganz egal was du auch machst.“ höre ich dich leise flüstern und ich seh’ noch wie du lachst… Höre ich dich leise flüstern und ich seh’ noch wie du lachst… © Songtext "An einem Morgen im April" by Rosenstolz [1] Wadjet ist die ägyptische Göttin der Königskobra, das Symbol des Wissens (ein Dank an die mich vor Monaten auf diese Idee gebracht hat) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)