Beloved Brother von PhibrizoAlexiel (Another kind of love (Kapitel 21 ENDLICH online)) ================================================================================ Kapitel 21: Der echte Vater?! ----------------------------- ~~~~ Zitternd hielt Die das Auto Kaorus vor dem überraschend großen Haus. Er schluckte schwer, leckte sich unsicher über die Lippen, ehe er das Fenster herunter machte und den Klingelknopf an der Gegensprechanlage drückte. Dann wartete er unsicher und sehr nervös. "Ja bitte?" Er war es nicht gewöhnt, bei der Arbeit gestört zu werden. Wirklich nicht. Und jetzt erzählte ihm sein Witzbold von Butler, dass da jemand an der Türe wäre, der... also der... Mein Gott, dass dieser Mann auch nie zum Punkt kommen konnte. Nach einem kleinen, aber feinen Kopf-ab-a-la-Andou erzählte ihm der alte Mann, dass sein Sohn vor der Tür stände. So schnell war er noch nie von seinem Büro an die Tür gekommen. "Daisuke?" Leicht zuckte der junge Mann, der sich bisher nervös die Gegend betrachtet hatte, als er seinen Namen hörte, biss sich fest auf die Unterlippe, ehe er den Blick in Richtung der offenen Tür wandte, noch einmal schwer schluckte, unsicher antwortete, wusste er doch, dass sein Gesicht noch immer, trotz der Woche die vergangen war, von farbigen Schlieren geziert war: "Hai?" "Mein Gott, was ist denn mit dir passiert?" Er hatte sich immer vorgestellt, wie es wäre, seinen Sohn wieder zu sehen, aber DAS war ganz bestimmt in keiner seiner Ideen vorgekommen. er trat auf den Jungen zu, konnte nicht umhin, stolz zu sein, als er den muskulösen Körper, groß, elegant sah, ein ausgeprägtes, männliches Gesicht. Der Junge war schön. In jeder Art und Weise. Sanft legte er seinem Sohn eine Hand auf die lädierte Wange. "Was ist passiert, Sohn?" Fragte er sanft, lächelte amüsiert, als ihm die roten Haare auffielen. "Vater...", Dies Blick wurde etwas unsicherer und er zitterte leicht, als er die Sanftheit wahrnahm, die der Andere an den Tag legte und ihm kam wieder in den Sinn, wie seine Mutter von diesem Mann gesprochen hatte. Er schluckte abermals hart, senkte den Blick kurz, murmelte dann leise: "Das... hier ist es vielleicht etwas schlecht... also..." "Lass uns rein gehen, Daisuke... Immer noch Die?" Fragte er leise nach, legte seinem Sohn einen Arm um die Schulter. "Komm mit..." Sanft führte er den Jungen in sein Haus, in eines der vielen Wohnzimmer. "Willst du etwas trinken? Oder essen? Verzeih mir, aber du siehst scheiße aus. Und das nicht nur wegen dem lädierten Gesicht..." "Immer noch Die?", fragte besagter etwas unsicher auf den Arm über seiner Schulter sehend, dem Mann dabei aber folgend. Den Blick ließ er dabei ungläubig, staunend durch die Räume und Flure gleiten. Er setzte sich, als er dazu aufgefordert wurde, blickte Mitsuki Andou unsicher an: "Ich... etwas trinken wäre... nett..." Doch als er hörte, wie er 'aussah' lächelte er kurz, etwas bitter: "Ich weiß, im Moment... sagen wir es so... normalerweise ist das etwas anders..." "Du mochtest deinen Namen schon als Kleinkind nicht. Du fandest ihn zu lang. Also war es Die. Deshalb..." Er seufzte leise, bat seinen Butler, ihm und seinem Sohn, etwas zu trinken zu bringen. "Das hab ich mir fast gedacht... Lass mich raten, du hast weder Briefe noch den Zugang zu deinem Konto bekommen, oder?" er schüttelte den Kopf. "Das tut mir leid, Die, wirklich. Magst du mir erzählen, was los ist?" Verwirrt hob Die den Kopf: "Briefe? Und was für ein Konto denn?" Er seufzte leise: "Sie wollte mir nicht mal deine Adresse geben, geschweige denn mir deinen Namen sagen..." Seine Hände verschränkten sich etwas nervös ineinander: "Ich... wenn ich ihren Mann nicht mal ziemlich verärgert hätte, hätte ich nie erfahren, dass die Erinnerung keine Lüge war..." Die biss sich auf die Unterlippe: "Was passiert ist... nun... ich bin raus geflogen..." "Du bist raus geflogen?", er lachte, wenn auch nicht besonders erfreut. "Oh, das ist eine schlechte Idee... Ganz schlecht. " Er schüttelte den Kopf. "Du bist hier immer willkommen, Die. Und jetzt sag mir, was du angestellt hast..." Fragend legte der Rothaarige den Kopf schief: "Wieso eine schlechte Idee? War doch nicht meine..." Er zuckte hilflos die Schultern: "Das ganze hatte nur eine gute Sache... dass sie mir deinen Namen und Adresse gegeben hat..." Doch als der Mann diese Frage stellte erstarrte Die, presste die Lippen aufeinander und senkte den Kopf. "Nicht von dir, Die, von deinem Stiefvater. Weißt du, der gute Mann hat einen Vertrag unterschrieben. Und zwar dahingehend, dass er sich gut um dich kümmert und es dir an nichts fehlen lässt.... Dafür unterstütze ich ihn und deine Mutter zusätzlich zu deinem Unterhalt. Um genau zu sein ist das eine kleine, unschöne Erpressung, die da gegenseitig läuft.... " Er seufzte leise, sah seinen Jungen an. "Die, sag es mir. Egal, was es ist... Man kann alles regeln..." "Oh...", murmelte Die leise: "Wahrscheinlich hat sie deswegen gesagt, dass du ein Nichtsnutz wärst, als ich sie gefragt hatte." Er zögerte allerdings, als er die weiteren Worte hörte: "Du..." Er stockte, schluckte schwer, flüsterte dann aber leise: "Du wirst zurücknehmen, was du gerade gesagt hast... dass ich immer willkommen bin meine ich... aber wenigstens konnte ich dich dann mal kennenlernen." "Ah... Nein... Nein, das hat was damit zu tun, wie wir uns damals getrennt haben... Was übrigens auch der Grund ist, aus dem ich dich nicht zu mir genommen habe..." Er räusperte sich, sah kurz auf den Boden. "Weißt du, dass du einen Onkel hast? Mütterlicherseits?" Er seufzte, sah Die an. "Die, du bist mein Sohn. Ich liebe dich. Sag es einfach. Danach sehen wir weiter." "Einen Onkel? N... nein... wusste ich nicht...", er schluckte schwer: "Aber... du… du kennst mich doch gar nicht..." Er atmete zittrig durch: "Aber gut... ich... ich hab mich verliebt... in einen Jungen..." Er sah den Älteren an: "Das... das ist allerdings nicht alles..." "Sicher, dass das nicht erblich ist..." Er seufzte, schüttelte den Kopf. "Ich habe deine Mutter mit ihrem Bruder betrogen. Unfeiner Zug, das, aber mit ihm bin ich immer noch zusammen. Wenn du ein paar Stunden Zeit hast, er kommt heute Abend von einem Geschäftstermin...", er seufzte, "Du siehst, dagegen habe ich nichts. Und was ist noch?" "Sie hat dich auch betrogen... sonst wäre sie von keinem anderen schwanger gewesen...", antwortete Die leise seufzend, ehe er leicht lächeln musste: "Und ich hab Zeit... der Kumpel von dem ich mir das Auto geliehen hab und bei dem ich im Moment wohne hat nur gesagt, dass ich keine ganzen 5 Tage damit weg sein soll... drunter geht alles..." Dann aber wurde er wieder ernst, schluckte schwer: "Es... ich... ich bin mit ihm... verwandt..." "Stimmt auffallend..." erwiderte der Ältere, wollte gerade einen Schluck Tee nehmen, als Die das Wort 'verwandt' in den Mund nahm. Langsam setzte er die Tasse ab. Außer Aki, eigentlich Akihito, aber egal, Dies Onkel, hatte dessen Mutter keine Geschwister, er war ein Einzelkind und Aki hatte keine Kinder. Und auch sonst... Es blieb eigentlich nur... "Tooru? Dein Bruder.... Du verarschst mich?!" Dies Hände verkrampften sich, als er den richtigen Namen hörte, schluckte schwer, zitterte leicht, ehe er die Augen zusammenkniff und zur Seite sah, geradezu darauf wartete, dass ihn die Teekanne oder etwas ähnliches im Gesicht trafen: "Nein... er ist es... es ist Kyo - so lautet sein Spitzname..." Tief atmete der Ältere durch, sah seinen Sohn lange an. Er sah nur Scham, Verletzlichkeit in der Haltung seines Youngsters, allerdings war ihm klar, dass er von der Idee nicht abrücken würde. "Erzähl mir von ihm, Die..." erwiderte er leise. "Warum liebst du ihn?" Leicht zitterte Die, als er die unerwartete Frage frage hörte, blinzelte überrascht, ehe er die Beine unsicher anzog, sie mit den Armen umschlang: "Warum ich ihn liebe? Ich... ich liebe ihn, weil er er ist..." Er atmete tief durch: "Wir... wir standen uns schon immer viel näher, als normale Geschwister... als... als ich 13 war hab ich das gemerkt, dass... dass ich mich verliebt hatte... er...." Er schluckte schwer: "Er... er ist so lieb und... und süß... und wenn ich ihm das sage, dann schmollt er so, dass... dass es mein Herz schmelzen lässt..." Unwillkürlich machte sich ein zärtliches, wenn auch trauriges Lächeln auf seinen Lippen breit, als er sich das Gesicht seines Bruders vor Augen rief: "Ich weiß... dass ich es eigentlich nicht dürfte... dass... dass ich ihm damit nur schade, aber trotzdem... ich... ich kann nicht anders... wenn ich ihn sehe, dann sind alle Probleme... alles andere scheint plötzlich so leicht... so weit weg zu sein... und... und nur noch er scheint zu existieren..." Das Lächeln verschwand und er senkte den Kopf: "Ich kann nicht genau sagen, warum ich ihn liebe... ich weiß nur, dass es so ist... und dass es mit den Jahren immer stärker geworden ist..." Verstehend nickte der Ältere, seufzte. "Habt ihr miteinander geschlafen?" Schwer schluckend nickte Die langsam, unsicher, nicht wagend zu seinem leiblichen Vater zu sehen: "Hai... wir... wir sind zusammen... wenn... man das bei uns so bezeichnen kann... seit... seit etwas mehr, als einem halben Jahr..." Seufzend fuhr er sich durch das leicht ergraute Haar, sah seinen Sohn an. "Pass auf, Die. Ich bin der Letzte, der dir und deiner Liebe im Weg stehen will und meine Meinung zu Inzest ist sowieso: Solange niemand dabei zu Schaden kommt, warum nicht. Ihr seid beide Kerle, das heißt keine Kinder, das heißt keiner kommt zu schaden. Soviel zu meiner persönlichen Meinung. Meine Meinung als Staatsanwalt - ich weiß nicht, ob du weißt, dass das mein Job ist - ist, dass das illegal ist und du dich möglichst schnell von Kyo trennen solltest. Meine Meinung.... Mein Rat als Vater...." er lächelte leicht. "Wenn du ihn wirklich liebst... Wirklich aus tiefstem Herzen liebst... Dann bleib bei ihm. Inzest ist nur dann illegal, wenn er nachweisbar ist. Und das wird es bei euch nie sein, es sei denn, jemand stellt eine Kamera neben eurem Bett auf. Ihr könntet euch theoretisch ein Schild an die Stirn pappen, das sagt, dass ihr Brüder seid und euch in aller Öffentlichkeit küssen. Das ist nicht verboten. Verboten ist der Sex... verstehst du, was ich dir sage?" (1) Unsicher sah er den Mann an, blickte in die Augen, die seinen so sehr glichen und knabberte etwas an seiner Unterlippe, fragte leise: "Also... ist es nicht... es ist nicht verboten, dass ich ihn liebe?" Er senkte den Blick: "Ich... es tut mir leid..." "Nein... nein, ist es nicht...." Erwiderte der Ältere sanft, erhob sich, als er die Entschuldigung hörte, setzte sich neben seinen Sohn, nahm ihn sanft in den Arm. "Warum entschuldigst du dich? Wenn du Kyo so sehr liebst, dass du bereit bist, für ihn das Gesetz zu brechen - und ich sehe dir an, dass du dich dabei mehr als unwohl fühlst, glaub mir, für so was bekommt man einen Blick - dann ist es für mich ok, dass ihr zusammen seid. Andernfalls hätte ich versucht, dir das auszureden, aber so? Es gibt nichts, wofür du dich schämen müsstest..." Überrascht zuckte Die, als der Mann... sein Vater, wie er sich in Erinnerung rief... ihn umarmte: "Ich... warum ich mich entschuldige?" Unwillkürlich lehnte er sich in die ungewohnt väterliche Umarmung: "Weil... weil ich dich enttäuscht haben muss... und... und... das wollte ich nicht, aber... aber ich kann nun mal nicht anders..." "Enttäuscht? Weil du jemanden hast, den du so sehr liebst, dass du es riskierst von mir verstoßen zu werden... Die, das ist wahre Liebe und nebenbei noch verdammt mutig... ich bin nicht enttäuscht, etwas überfahren vielleicht, zugegeben, aber ich bin NICHT enttäuscht." Unsicher sah der Rotschopf auf, schluckte schwer bei den Worten seines Vaters, biss sich auf die Unterlippe, presste sein Gesicht gegen dessen Brust: "Danke... v... vielen Dank..." "Sch... Ist schon gut..." Sanft strich er durch Dies Haare, versuchte, ihn sanft zu beruhigen. "Wo ist Kyo jetzt?" Schwer schluckte Die, zuckte, als wäre er geschlagen worden zusammen, presste die Lippen aufeinander, antwortete dann aber doch: "Noch bei ihnen... ich... ich konnte ihn nicht mitnehmen... er... noch 3 Wochen... dann kommt er da raus..." "Gut.... Gut. Ich möchte, dass du ihn hier her bringst, wenn das durch ist. Ihr sollt euch erst einmal in Ruhe ausruhen können, hm? Und mein Haus ist absolut verschwiegen..." Aus großen, ungläubigen Augen sah Die auf, schluckte schwer, fühlte Tränen in seine Augen schießen: "Da... danke..." Er rieb sich fahrig mit dem Ärmel übers Gesicht: "Danke, Vater..." "Schon gut... Ich hätte wissen müssen, dass dieses Arschloch nicht vernünftig für dich sorgt.... Und das deine Mutter nur Augen für ihn hat..." Verwirrt blinzelte Die, schniefte leise: "Wie... wie kommst du darauf? Ich meine... sie... sie haben uns erwischt..." "Uh... Schlecht.... Bist du sicher, dass es Kyo gut geht?" "Sagen wir es so... gut wird es ihm nicht gehen... aber... er wird nicht geschlagen werden." Ein kämpferisches Blitzen, hervorgerufen durch Dies ausgeprägten Beschützerinstinkt schlich sich in dessen Augen: "ER weiß, was ihm blüht, wenn er es wagen sollte die Hand gegen Kyo zu erheben... und das würde ich auf jeden Fall erfahren." "Gut zu wissen...." erwiderte er schmunzelnd. "Aber das weiß er tatsächlich... Er würde seines Lebens nicht mehr froh..." Fragend legte Die den Kopf schief: "Meinst du wegen der unter anderem gebrochenen Nase, oder etwas anderem?" "Ich bin Staatsanwalt, mein Sohn... Was glaubst du, was passiert, wenn ich mitbekomme, dass der Halbbruder von meinem Sohn misshandelt wird?" Unsicher sah er den Mann an, zögerte kurz, senkte dann aber den Kopf: "A... Aber wenn... vor Gericht würde nach... nach den Gründen gesucht werden, wie... wie es dazu kam und das... das... naja..." "Und was glaubst du, wer das glauben würde? Inzest ist ein absolutes Tabuthema, selbst wenn man das glauben würde, würde sich das Gericht fragen, wie es dazu kommen konnte. Letztendlich würde es immer auf deine Mutter und diesen Nishimura zurückfallen..." "Ich... das vielleicht, nur... nur ich... der Ursprungsgrund, warum ich hier bin, wäre dann ziemlich sinnlos, weil... wenn es dazu kommen würde... so was würde dann bestimmt öffentlich werden." "Die, du machst absolut keinen Sinn.... Erzähl mir das doch noch einmal und jetzt bitte so, dass ich das Ganze auch nachvollziehen kann..." Zittrig atmete der Junge durch, hob dann den Blick: "Ich... hätte nie gedacht, dass du so nett wärst, weil du dich doch, für mich zumindest, nicht um mich gekümmert hast. Deswegen war der eigentliche Grund, warum ich hergekommen bin der, dass ich dich bitten wollte, dass ich deinen Nachnamen annehmen darf..." Er seufzte leise: "Wenn sie Kyo aber verletzen sollten und sie wirklich vor Gericht kämen und dann... dann die Verhandlung auf mich und Kyo käme, dann würde das, und wenn es da nur ein Gerücht wäre... es würde öffentlich gemacht werden... Und ich will nicht, dass Kyo solche Probleme hat... ich meine... selbst wenn er mit einem Mann zusammenlebt... wenn dann auch noch alle Welt wüsste, dass ich sein Bruder bin... verstehst du?" "Hm... Ok, ich verstehe. Und natürlich kannst du meinen Namen annehmen, wenn du das möchtest. Nun... Sieh es mal so, dieses Gerücht muss ja von jemandem in die Welt gesetzt werden. In dem Fall Kyos Eltern. Ich glaube nicht, dass man ihnen das abkaufen würde, wenn man das richtig anstellt. " "Ich... ich würde den Namen gerne annehmen... klingt wahrscheinlich eh besser...", Die seufzte leise: "Aber der Rest... lass uns erst darüber reden, falls es soweit kommen sollte, ok?" "In Ordnung... Nur sei dir sicher, dass euch nichts passieren wird, Die. Dafür sorg ich schon..." Leicht schüttelte der Junge den Kopf: "Das könnte ich nicht von dir erwarten... ich... es ist schon viel, dass du mich nicht als Sohn verstößt..." "Jetzt halt mal die Luft an, junger Mann. Beruhig dich mal. Ich bin vielleicht kein klassischer Vater, aber ich liebe dich. Du bist mein Sohn, hm?" Schief grinste Die: "Ein Elternteil, der sich um einen kümmert..." Er seufzte leise auf: "Mehr als Kyo und ich die letzten Jahre hatten... deswegen... ist es seltsam..." "Siehst du? Gewöhn dich erst mal dran. Wenn du willst, richten wir dir in den nächsten Tagen ein Zimmer ein. Ein Auto kannst du auch haben, ich hab da ein oder zwei rumstehen, die ich eh nie fahre..." Ungläubig starrte er von der Coach zu dem Mann neben sich, blinzelte langsam, ehe er etwas überfordert den Kopf schüttelte: "Das... das kann ich doch alles nicht annehmen..." "Ich sagte, du kannst es haben, wie in: Geliehen, nicht geschenkt. Wobei ich denke, dass du dir ein Auto leisten können wirst, sobald ich dein Konto wieder habe. Darauf haben deine Mutter und Nishimura nämlich keinen Zugriff..." "Aber... aber auch geliehen...", murmelte Die unsicher, schwer schluckend, ehe er abermals fragte: "Und... das hab ich vorhin schon nicht so ganz verstanden... welches Konto?" "Ich hab dir ein Konto eingerichtet, als du geboren wurdest. Sehr gute Verzinsung. Jeden Monat 16000 Yen, plus an Geburtstagen und Weihnachten etwas dazu... Dann rechne mal aus, wie viel genau da drauf ist..." Die riss die Augen auf, starrte den Älteren ungläubig an, während er rasch im Kopf ausrechnete: "Das... das... heißt ich bin im Moment... Millionär?" "Richtig..." erwiderte der Ältere, lächelte leicht. "Was machst du eigentlich? Ich meine, aus der Schule solltest du inzwischen raus sein..." Ein schiefes Grinsen machte sich auf Dies Lippen breit: "Was ich mache? Ich hab grad meine Zwischenprüfung an der Uni hinter mir... ich studiere Musikwissenschaften..." "Oh... Na, wenn das mal nichts ungewöhnliches ist..." Er lächelte. "Naja... Wie gesagt, ich hab da zwei Wagen rumstehen, die ich nicht brauche.... Der eine ist ein Liebhaberstück, der andere ein Geschenk von einer Verehrerin, ich hab einmal drin gesessen, glaub ich..." "Naja... ich liebe Musik...", lächelte der Junge sanft: "Und ich bin auch nicht so schlecht drin..." Er legte fragend den Kopf schief: "Warum schenkt dir ne Verehrerin n Auto?" "Nun ja... Ihr Mann war gestorben, ermordet worden, um genau zu sein, ein kleinerer Yakuzadelikt, allerdings nicht 'abgesegnet' von oben...." Er lächelte. "Naja, sie war mir ziemlich dankbar.... Soweit ich weiß, bin ich in ihrem Testament erwähnt..." "Weil du dafür gesorgt hast, dass seine Mörder bestraft wurden?", fragte Die leicht, nickte dann aber langsam: "Ich verstehe... denke ich..." "Normalerweise nehme ich so was nicht an.... Naja....", er lachte leise, schüttelte den Kopf. "Einer unserer Clanoberhäupter hat mir klar gemacht, dass es besser aussähe, wenn ich das Auto von ihr bekommen würde als einen entsprechend großen Scheck von der Yakuza..." "Äh... Clanoberhäupter?", fragte Die nun doch langsam etwas unsicher werdend seinen Vater lange ansehend: "Will ich das wissen?" "Du kommst nicht umhin, in solche Kreise abzutauchen... Du machst... Kompromisse... Geschäfte, wenn du so willst. Wobei ich darauf achte, mich a) im rechtlichen Rahmen zu halten und mich b) von den wirklich gefährlichen Leuten fern zu halten..." "Ah so...", langsam nickte Die, auch wenn ihn diese Information etwas unsicher werden ließ und er sich wieder etwas verunsicherter umzusehen begann: "Ano... wie alt bist du eigentlich?" "41, warum?" Überrascht hob Die eine Augenbraue: "Es hat mich interessiert... ich hätte nie gedacht, dass... dass du so jung gewesen bist..." "Naja, 21... ich war mitten im Jura- Studium, als du kamst.. Ziemlich überraschend, um ehrlich zu sein, aber... nie ungewollt..." "Von dir aus vielleicht nicht ungewollt...", Die seufzte leise, senkte den Kopf: "Von ihr aus... sieht das aber anders aus denke ich... war... war sie schon immer so?" "Hm... Nein, bevor sie Nishimura kennen gelernt hat, war sie eigentlich... eine sehr liebevolle Person." "Warum... warum dann dieser Typ? Ich meine... es gibt nur eine einzig gute Sache an dieser Verbindung..." "Richtig. Ich mochte ihn nie, auch nicht, bevor er sie mir ausgespannt hat..." Verwirrt zog Die die Augenbrauen zusammen: "Woher kanntest du ihn denn?" "Er hat in dem Zimmer neben mir gewohnt..." "Im Studentenwohnheim?" "Ja, genau... Der Typ von Nachbar, den man nicht haben will..." Leicht verzog Die das Gesicht: "Das kann ich mir bildlich vorstellen..." "Hmhm... naja, wenigstens scheint Kyo ja in Ordnung zu sein... Hast du ein Foto?" "Hm?", verwirrt sah er seinen Vater an, wurde dann aber leicht rot, ehe er nickte, seine Brieftasche herausholte und ein Foto herausholte auf dem er Kyo brüderlich den Arm um die Schulter gelegt hatte und dieser sich grinsend an ihn gekuschelt hatte, kamen sie doch gerade aus dem Kino und Jenny, seine Ex hatte sie überraschenderweise mit einer Polaroidkamera fotografiert. "Süß... Er ist niedlich...." Lächelnd gab Mitsuki seinem Sohn das Foto zurück. "Und der hat dich ganz schön erwischt, hm? Wenn ich das so vergleiche..." "Mhm...", nickte Die: "Und voll lieb..." Er grinste schief, während er das Bild wieder sicher verstaute, legte bei den folgenden Worten den Kopf schief: "Was vergleichst?" "Dein Gesicht jetzt mit dem auf dem Foto..." "Hu?", verwirrt sah er seinen Vater an: "Was meinst du?" "Hast du ihn den letzten Tagen mal in den Spiegel geschaut?" "Sagen wir so... ich habe den Blick vermieden... reichte schon, dass mein bester Freund sagte, dass ich sehr... Farbenfroh aussähe..." "Tust du in der Tat..." er seufzte leise, sah seinen Sohn an. "Du weißt, dass du ihn anzeigen kannst?" Leicht zuckte Die die Schultern: "Ja... schon... aber in drei Wochen ist das eh alles vorbei..." "Hm... Trotzdem.." Er seufzte, schüttelte den Kopf. "Deine Entscheidung, Sohn..." Die zuckte die Schultern: "Ich will nicht länger mit ihnen zu tun haben, als nötig..." "Das versteh ich... Naja, mein Haus steht dir immer offen..." Er lächelte. "Wollen wir mal sehen, ob wir eines der größeren Gästezimmer für dich und Kyo umgestalten können?" Unsicher, aber sehr, sehr dankbar lächelte Die und nickte nach kurzem Zögern: "Das wäre... wirklich nett." "Kein Problem..." Er erhob sich, strecke den Rücken durch. "Und danach essen wir was. Du könntest ein paar Kilo mehr vertragen." "Hä?", auch Die stand auf, sah verwundert an sich herunter: "Wieso? Ich find mich eigentlich ganz ok so..." "Wenn du das sagst... Ich finde, du bist dünn..." Leicht unsicher zuckte der Junge die Schultern: "Naja... in letzter Zeit hatte ich nicht so Appetit, aber ich setze ohnehin eher wenig an..." Verstehend nickte der Ältere, sah seinen Sohn neugierig an. "Kommst du?" Der grinste schief, aber zumindest ansatzweise so breit wie sonst: "Klar. Wo geht es hin?" "Komm einfach mit..." er führte seinen Sohn durch sein Haus, wies rechts und links auf einige Zimmer oder Gegenstände, erklärte hier was, wies dort auf etwas hin, bis sie schließlich im obersten Geschoss angekommen waren. "So. Da hinter den Flügeltüren ist mein Zimmer. Das da...", er wies auf die andere Seite des Flures, "… sind Gästezimmer..." Bei jedem Wort seines Vaters schien Dies Mund weiter aufzuklappen und als er den letzten Satz hörte starrte er den Mann ungläubig an: "Äh... bisschen groß, oder?" "Das Haus ist eine Investition. Zum Wohnen ist es eigentlich zu groß, ja..." "Ah... so...", langsam nickte Die, sah Mitsuki Andou dann unsicher an: "Verläuft man sich hier nicht?" "Ah...", er grinste, "man gewöhnt sich dran..." "Äh...", der Rothaarige sah sich, sich am Kopf kratzend um: "Äh... sicher? Also... ich wüsste nicht wie ich jetzt nach unten komme, glaub ich..." "Ein, zwei Wochen und das ist gar nicht mehr so schlimm. Dein Onkel hat sich hier drinnen wirklich mal verlaufen... War sehr amüsant..." "Hu? Im ernst? Erzähl?" "Naja, wir waren... 3, 4 Tage hier... Und ich bekomme morgens einen Anruf, am anderen Ende mein Schatz, der echt total fertig ist, weil er nicht mehr weiß, wo er ist... Wollte Kaffee kochen und hat sich verlaufen... Süß." Leise lachte Die: "Oh weh... und wo war er statt in der Küche?" "Irgendwo in der Nähe von den jetzigen Arbeitszimmern. Am anderen Ende des Hauses..." Das Lachen wurde lauter und schließlich sackte Die sogar leicht zusammen, hielt sich etwas krampfhaft den Bauch, kam ihm doch ein überaus amüsantes Bild in den Sinn. Leicht schüttelte er den Kopf, konnte sich aber ein sanftes Lächelnd nicht verkneifen. Der Junge war schön, wenn er lachte. Sehr sogar. "Tschuldige...", noch immer leise kichernd wischte sich Die die Lachtränen aus den Augenwinkeln, als er sich langsam aufrichtete: "Hab mir nur was vorstellen müssen." "Und was, bei allen Göttern, hast du dir vorgestellt? Versteh mich nicht falsch, wir haben uns beide tot gelacht, nachdem ich ihn gefunden hatte, aber... ich wüsste doch gerne, was du denkst..." "Naja... mir kam Kyo in den Sinn... dem ist nämlich mal was Ähnliches passiert... allerdings war das in der Schule. Der hat geschmollt... Himmel... ich hab schon gedacht der Gesichtsausdruck bleibt so...", er hüstelte leise: "Vielleicht hätte ich ihn damit nicht ärgern sollen..." "Ich glaube, das liegt in der Familie, Die. Sowohl, dass man ärgert als auch, dass man schmollt. War bei mir und Aki nicht anders... Leider durfte ich die nächste Nacht im Gästezimmer schlafen...", er grinste leicht. "Nicht, dass ich die ganze Nacht allein war." Verwirrt hob Die eine Augenbraue: "Also ich hoffe jetzt für dich, dass Aki-o-ji-san dann zu dir gekommen ist..." "Natürlich. Ich bin eigentlich ein sehr treuer Mensch..." "Dann ist gut...", nickte der Rothaarige: "Ich auch... aber nur jetzt... also..." Er wurde wieder etwas rot. Es war ihm irgendwie unangenehm so offen darüber zu sprechen: "Kyo bin ich treu..." "Das ist gut zu wissen... Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn dem nicht der Fall gewesen wäre..." "Naja... vorher war ich mehr so ein Gigolo... aber das war, weil ich dachte, dass ich ihn nicht haben kann..." "Kompensation nennt man so was.. Versteh ich schon..." "Wahrscheinlich... aber wenigstens hab ich keinem der Mädchen was vorgegaukelt von wegen, dass es mir ernst wäre." "Richtig so. Ich meine, warum nicht seinen Spaß haben, so lang man nicht gebunden ist..." "Eben... und keinen dabei anlügt..." "Richtig... Wir verstehen uns..." "Mhm... und... irgendwie hab ich das Gefühl, als würden wir uns wirklich schon Jahre kennen... auch so die letzten...", lächelte Die schüchtern: "Also... du weißt, was ich meine nicht?" Der Ältere nickte, strich dem Jungen durch die Haare. "Ich verstehe, was du meinst, Die... Mir geht’s genauso..." "Dann ist gut...", er überlegte kurz, grinste den Anderen dann schüchtern an: "Darf... darf ich Dad sagen?" (1) Ich möchte anmerken, dass dies die Rechtslage in Deutschland ist, die sich übrigens nur auf den vaginalen Geschlechtsverkehr bezieht (ich nehme an, eben wegen dem bekannten ‚Erbgut-problem‘). In JAPAN dagegen ist Inzest nicht verboten. Verboten ist lediglich die inzestuöse Eheschließung. (nach Vorbild des französischen Rechtssystems, dem ich in diesem Punkt nur zustimmen kann: Solang niemand dabei zu Schaden kommt, oder dabei verletzt wird… sollen die Leute doch machen was sie wollen^^° ist privat und geht keinen was an!) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)