Mai Otome - Proxy von Shizuru ([News-Update 2014]) ================================================================================ Kapitel 12: Du, ein Kind und ich? --------------------------------- Als die ersten Erklärungen an ihr Ohr drangen, hatte auch Natsuki den Streit schnell beigelegt, konzentrierte ihre Aufmerksamkeit lieber auf die First Pillar. Jedes Wort, jede Ausführung sanken tief hinab, schürten ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Langsamen Schritte trat sie wieder an die Couch ran, ließ sich vorsichtshalber nieder. Vieles konnte der Gakuenchou nicht die Nerven rauben oder sie sprichwörtlich vom Stuhl reißen, aber das, das übertraf alles. Ungläubig schüttelte die Dunkelhaarige leicht den Kopf, sah so aus, als ob sie gerne etwas dazu sagen wollte, doch kein Wort verließ die leicht geöffneten Lippen. Erst gegen Ende fand sie ihre Stimme wieder. "Was soll das heißen...nicht überstehen?", wiederholte sie Saras Worte ein wenig zögernd, wollte das alles nicht wahr haben. Das konnte einfach nicht passieren, sie wollte Shizuru wegen dieser Sache nicht verlieren, wollte nicht, dass sie auf irgendeine Weise zu leiden hatte. Wenn die Ältere jetzt schon unter Fieber und Schwäche litt, was brachten dann die nächsten 3 Monate dann noch mit sich? Schwer schluckend ließ Natsuki den Kopf in beide Hände sinken, der Blick zentrierte sich auf den Boden zwischen ihren Füßen. Nur leicht vergruben sich die Finger in dem dunklen Haar, zeigte die Geste durchaus, wie sehr das Ganze der Gakuenchou Schwierigkeiten bereitete. Doch damit nicht genug, fing Sara erneut mit Erklärungen an, grüne Augen pressten sich einen Moment zusammen. Konnte es eigentlich noch schlimmer kommen? schlimmeres als Shizuru zu verlieren? Nein wohl kaum, zumindest nicht nach ihrem Herzen zu urteilen, dass sich doch gerade erst daran gewöhnt hatte, die Ältere näher kommen zu lassen, als es ein Mensch jemals zuvor geschafft hatte. Erst nach und nach bekamen die gesagten Worte einen Sinn, formten sich zu klare Sätze im Verstand der Jüngeren. "W-Was?", brachte sie etwas stockend hervor, hatte mit der Wendung nun kein Stück gerechnet. Als die Jüngere den Kopf hob, war die stoische Maske auf ihrem Gesicht nun komplett zerstört, so viele Dinge gleichzeitig konnte selbst Natsuki nicht mehr auf professionelle Weise ertragen. Ihr gemeinsames Kind, aber wie war das möglich? Bevor sie auch nur ansatzweise dazu kam, sich weiter über diesen Gedanken den Kopf zu zerbrechen, trat Shizuru schon mit ins Geschehen ein. Abermals hob Natsuki den Kopf, Brauen zogen sich leicht nach unten, als sie Shizuru in Türrahmen entdeckte. Es musste ja so kommen, nun war es aus mit der einfühlsamen Beichte. „Shizuru….“, kam es wehmütig über die Lippen der Jüngeren, wollte sie gerne jene Worte alle zurücknehmen, die der Galactic Aquamarine gerade aufgetischt hatte. Doch dafür war es wohl zu spät, nach dem Gesichtsausdruck zu urteilen, den die ältere Otome trug, hatte sie alles mitbekommen. Sara hatte sich von dem ersten Schock erholt, räusperte sich nun etwas dezent. Mai im Gegensatz dazu, blinzelte immer noch etwas perplex, fühlte sich schlagartig schuldig, dass Shizuru das alles auf diese weise erfahren musste. „Nun...“, begann die First Pillar dann wieder im gefassten Ton, “…vielleicht sollten wir uns alle erst einmal setzen.“ Das Angebot kam reichlich spät, aber dennoch war es nun wohl angebracht. Shizuru verdiente immerhin eine ordentliche Erklärung um die Umstände, wie auch die Konsequenzen, die nun neu hinzugekommen waren. Shizuru stand im Rahmen des Bades, als hätte ein Blitz direkt in ihren Kopf eingeschlagen. Die Hand ruhte ungläubig auf ihrem Unterleib und in ihren Augen stand etwas, das man nicht definieren konnte. Was mochte es sein? Angst? Verzweiflung? Verwirrtheit? Das war schwer zu sagen... Aber eins war sicher, einen solchen Ausdruck hatte man wohl noch nie im Gesicht des stolzen Amethysten gesehen. Nachdem sich dann Mai auch endlich gesetzt hatte, es nicht länger auf ihren Beinen ausgehalten hatte, welche langsam weich geworden waren, wandte Sara den Blick dann schlussendlich an Shizuru, welche sich keinen milimeter bewegte. „Shizuru-oneesama... bitte“, meinte die First Pillar dann und deutete gen Couch, auf den Platz zu Natsukis rechten, da Mai sich zu ihrer linken gesetzt hatte. Shizuru jedoch blinzelte nur irritiert, schüttelte dann kurz den Kopf und setzte anschließend ein lächeln auf, das zwar so sorglos wie immer wirken sollte, doch gänzlich misslang und ihr Gesicht eher zu einer grässlichen Fratze verzog. „Jemand muss abwaschen...“, meinte sie dann recht monoton und trat an den Tisch heran, von dem sie das benutzte Geschirr räumte. Erst jetzt konnte man das T-shirt erkennen, das aufgrund von Shizurus Größe wie ein bauchfreies Top wirkte, dazu die etwas weitere Hose aus elastischem Stoff, die Mai oftmals zum Training trug... Nachdem sie das Geschirr aufgelesen hatte, trug sie es rüber in die Küche, wirkte gänzlich geistesabwesend, als sie alles in das Waschbecken entlud und schon mal heißes Wasser einlaufen ließ... Bei emotionalem Stress musste die Otome etwas zu tun haben... etwas zwischen den Fingern... Arbeit... Dieses Verhalten konnte man die letzten Tage reichlich oft bemerken, zumindest Natsuki, die immer dabei gewesen war... Sara zog mehr als besorgt die Brauen zusammen, wandte den Blick dann aber herum, als Mai sich erhob und Shizuru schon hinterher laufen wollte. „Nicht...“, sagte Sara, hielt Mai davon ab und wies an, das sie sich wieder setzen sollte... Anschließend holte die First Pillar erneut tief Luft... „Meister Shizuru Viola, Third Pillar der Five Columns, Träger des Graceful Amethyst! Ich befehle dir, im Rang der First Pillar, als Galactic Aquamarine, anzutreten!“ rief sie dann im Befehlston aus, von welchem sie noch nie zu vor gebrauch gemacht hatte. Mai trennte die Lippen voneinander, wusste, das man der First Pillar eigentlich Folge zu leisten hatte, aber noch nie hatte sie erlebt, dass Sara von dieser Befehlsgewalt Gebrauch machen musste... Alle Blicke wandten sich sofort der Tür der Küche zu... aus der dann Shizuru getreten kam. Sie war eben voll und ganz eine Otome und nie würde sie es wagen, ihrem Dienst zu widerstreben... Ihr Leben gehörte Garderobe, dem Dienste der Gakuenchou und eine Vorgesetzte war eben eine Vorgesetzte. Sie trat hervor, positionierte sich vor Sara und nahm die Haltung eines Soldaten ein. Zwar salutierte sie nicht, da das bei den Otome unüblich war, doch sie stand stramm... Noch immer trug sie den Amethysten mit Stolz und das würde sich auch nicht ändern. Mai tat das alles so unendlich leid und weh, das sie den Blick abwenden musste und einmal schwer schlucken musste, um nicht anzufangen zu heulen.... Denn wenn einer Grund hatte zum heulen, dann war das wohl Shizuru... oder eben die Gakuenchou. Sara nickte, hatte nichts anderes von der Third Pillar erwartet. Ihr Blick fiel auf das Ohr Shizurus, an welchem sie den GEM trug, welcher immer wieder leicht schimmerte, heller als sonst. Ohne zweifel nahm dieser Stein die Veränderung der Älteren wahr... „Shizuru-oneesama, Gakuenchou, ich fahre euch nach Hause, in eure Strandhütte zurück... also kommt bitte mit mir..“, sagte sie dann einfach, wusste, das das hier nicht der richtige Ort für solch ein Gespräch war und auch, das wohl noch am ehesten Natsuki an die stolze Otome heran kommen würde... Kaum gesagt, da begab sie sich auch schon zur Tür, hielt diese auf damit beide vor ihr heraus gehen konnten. Shizuru zuckte nicht einmal mit der Wimper, tat sofort wie ihr befohlen und trat hinaus. Sara würde sich so lange den kleinen Strandjeep von Mai ausleihen. Sie verabschiedete sich noch, versprach, das sie nochmal kommen würde und schloss dann schon die Tür, um in den Wagen zu steigen. Natsuki hatte erneut den Kopf gesenkt, fühlte sich nicht wirklich dazu in der Lage jemanden in die Augen zu blicken, schon gar nicht Shizuru. Was sollte die Ältere jetzt nur denken? Nicht nur über die Sache an sich sondern auch über sie, hatte sie ja lange genug die Wahrheit verschwiegen. Ein tiefer Atemzug erfüllte ihre Lungen, erlöste sie allerdings nur kurzzeitig von dem Gefühl, dass ihr nach und nach die Luft anschnürte. Erst als Shizuru die ersten Worte seit ihrer Entdeckung von sich gab, hoben sich die Smaragde langsam. War der Anblick, der sich ihnen bot gewiss nichts was Natsuki in langer Zeit sehen wollte. Die Maske des Graceful Amethysten war an ihrem Platz, wirkte vielleicht nicht perfekt, da sie wohl in dem Moment niemanden täuschen konnte. Die Unterlippe befand sich schnell wieder in einem Biss, kümmerte es die Jüngere auch nicht, dass sich nach einer Weile der metallene Geschmack in ihrem Mund breit machte. Nicht nur Mai sondern auch sie hielten Saras Worte zurück, wäre sie im nächsten Moment aufgesprungen um der Älteren in die Küche zu folgen. Zumindest wollte sie sich entschuldigen, ob Shizuru ihre Anwesenheit wünschte war etwas anderes. Sicherlich brauchte sie erst einmal selber einige Zeit um dies zu verarbeiten und diese würde ihr Natsuki ohne Bedingung überlassen. „Sara...!“, raunte sie nur knapp, nicht weniger erschrocken als der Fire String Ruby über den harschen Befehlston. Es war selten so etwas zu hören und umso mehr ging es jetzt jeden in diesem Raum nahe. Nicht länger fähig still sitzen zu bleiben erhob sich die Gakuenchou, wand sich seitlich ab, um nicht länger jene Szene miterleben zu müssen. Der Blick fixierte sich auf das Feuer, welches immer noch im Kamin fröhlich vor sich hin züngelte, verlor sich langsam in ihm. Die Arme schlangen sich etwas um den eigenen Körper, fast so als ob sich vor weiteren verbalen Gefechten schützen wollten. Ohne ein weiteres Wort wand sich Natsuki zum Gehen ab, erhob keinerlei Widerrede, als die First Pillar zum Aufbruch riet. Vielleicht war es das Beste, wenn sie erst einmal den Ort wechselten. Vielleicht würde sich dann langsam die erste Anspannung legen und man konnte vorsichtig noch einmal über alles reden. Kaum merklich entfloh der Jüngeren ein Seufzen als sie sich neben Shizuru auf den Sitz des Autos niederließ. Lediglich im Augenwinkel warf sie der älteren Otome einen Blick zu, beschränkte ihn dann aber auf den Rest der Fahrt auf die vorbeiziehende Landschaft. Die Strecke an sich war nicht weit, dennoch erschien es wie eine Ewigkeit, selbst Sara war die Stille unangenehm genug. Hin und wieder warf sie einen Blick in den Rückspiegel, mustere die anderen beiden Passagiere. „Keine Sorgen, Garderobe ist in Miss Marias Obhut…“, beschwichtige Sara die anfänglichen Bedenken der Gakuenchou. Jene gab allerdings nur ein leises Murren von sich, schien die Situation um die Akademie nun im Moment nicht sonderlich von Interesse zu sein. In Gedanken war Natsuki natürlich auch vollkommen woanders, was sollte sie auch davon halten, dass sie in gewisser Weise an diesem Kind beteiligt war. Beim Standhaus angekommen, war Sara die erste die das Fahrzeug verließ, gefolgt von den beiden anderen Otome. Auch wenn sich die dunklen Wolken verzogen hatten, brach mit der Dämmerung erneute Dunkelheit herein. Die Treppen hoch zur Tür waren schnell überwunden, suchte die Gakuenchou drinnen gleich nach einer Möglichkeit den Raum etwas zu erhellen. Der Wohnbereich zeigte immer noch einige Spuren der früheren Begegnung mit den Brüdern. Ein kurzer Schauer rann der Dunkelhaarigen über den Rücken, als ihr Blick auf den Tisch vor der Couch fiel. Ein leichtes Schlucken und sie wand sich an Sara, die beide Hände an die Unterarme gelegt hatte und nicht danach aussah, als ob sie lange bleiben wollte. Die First Pillar wusste es wohl besser als selber zu versuchen auf Shizuru einzureden, wenn dies einer konnte dann wohl die Gakuenchou. War sie doch die einzige, die wirklich zu der älteren Otome durchdringen konnte. Beinahe Willenlos hatte sich Shizuru in das Auto gesetzt, die Tür zugezogen und sich angeschnallt. Das alles geschah völlig automatisch, nichts wurde ausgelassen, als wäre dieser Vorgang vollkommen selbstverständlich.. Natürlich war er das, doch sie befand sich in eindeutiger Geistesabwesenheit. Während der ganzen Fahrt über lehnte ihre Stirn seitlich gegen die Scheibe ihrer Tür... Es wirkte, als würde sie die vorbeiziehende natur betrachten, doch das täuschte um längen.. Ihr Blick war leer, hatte keinen Punkt, auf den er sich fixierte und es war vollkommen egal was da an ihrem Fenster vorbeikam, Shizuru beachtete es gar nicht... Sie hatte sich vollkommen in ihren Kopf zurück gezogen und es schien, als hoffte sie noch immer, das das alles ein schlimmer Traum bzw. ein schlechter Scherz war... Man konnte nicht wissen, was ihr gerade durch den Kopf ging... ob sie geschockt war, über die Tatsache der Schwangerschaft an sich, oder eher sauer, enttäuscht, dass sie es SO erfahren musste, obwohl so viele davon wussten... wer weiß wie lange schon? Die Fahrt zog schleichend an ihr vorüber, ließ sie nicht ein einziges mal mit irgendeinem Winkel ihres Gesichtes zucken. Auch als Sara endlich anhielt und sie ausstiegen, tat sich weder etwas in ihrem Gesicht, noch in ihren Augen... Jene schienen leer, wirkten verloren... Aber das war in einer solchen Situation ja wohl auch mehr als verständlich... Keiner würde ihr das vorwerfen können.. und jeder würde wohl ähnlich, wenn nicht sogar genau gleich reagieren. Dennoch war das bei Shizuru hartes Brot.. immerhin war sie so durchschaubar wie eine Titanmauer... nämlich gar nicht! Man konnte ihr nichts von der Nase ablesen, ihren Augen etwas ansehen, oder sich vorstellen, was wohl gerade in ihrem Kopf vor sich ging... Shizuru hatte sich schon immer vollkommen abgeschirmt.. Schon seit sie und Natsuki sich kennen gelernt hatten. Nur in Gegenwart Natsukis, hatte sich das mit der Zeit etwas gebessert, da diese Shizuru schon von anfang an gesagt hatte, das sie die 'wirkliche' Shizuru kennen lernen wollte und nicht die Fassade, der dutzende Fangirls hinterher rannten.. Sie wollte keines jener Mädchen sein, die Shizuru nur als den Graceful Amethysten kannten... Natsuki wollte den Menschen hinter diesem GEM kennen lernen, mit diesem befreundet sein... Als die drei Otome dann die Hütte betreten hatten, kapselte sich Shizuru sofort ab und nahm den Weg die Treppe hoch ins Schlafzimmer... Es schien als wolle sie darin jetzt dauerhaft verschwinden, doch schon nach einer kurzen Weile kam sie wieder zurück, hatte aber anstatt von Mai´s geliehenen Klamotten einen lockeren Yukata übergezogen, in welchem sie dann hinter die Küchenzeile schritt und heißes Wasser aufsetzte... Es schien als wolle sie nun tatsächlich, wie gewohnt, einen Tee kochen. Sara stand noch immer im Türrahmen der Eingangstür, hatte das geschehen mit zusammen gezogenen, Brauen und besorgtem Ausdruck verfolgt, ehe sie ihren Blick dann in das Gesicht der Gakuenchou hob und versuchte irgendwie aufmunternd zu lächeln. „Ich glaube es ist besser wenn nur ihr zwei darüber sprecht.. Ich werde jetzt wieder zurück zur Akademie fliegen und dort zusammen mit Yohko weitere Untersuchungen starten... Es gilt immer noch zu klären, woher diese Wesen deine DNA haben... Wir vermuten das sie eine deiner Blutkontrollproben aus dem Labor gestohlen haben.. aber dem gehen wir noch nach.. Desweiteren versuchen wir natürlich heraus zu finden, was sie mit dieser ganzen Sache bezwecken...“, sagte der Galactic Aquamarine dann, ehe sie sich zum gehen umwenden wollte, dann aber nochmal inne hielt, „ach, noch was... Unsere Computer haben starke Energieumwandlungen registriert während des Sturmes.. ausgehend vom Graceful Amethysten und dem Ice Silver Crystal... was ist denn da vorgefallen? Gibt es Probleme mit den GEM´s? Aber.... darüber können wir auch später noch mal reden... ruht euch jetzt aus und halt mich auf dem laufenden...“. Natsuki diese Phase der Zeit eingeräumt, winkte sie, materialisierte ihre Robe und schoss dann wie ein Pfeil in den Himmel empor, um den Rückweg anzutreten... Kaum war Sara verschwunden und die Tür geschlossen, trat Shizuru mit einem Teetablett hinter der Theke vor und stellte dieses auf dem Couchtisch ab, welchem auch sie erst einen missbilligenden Blick zuwarf, als sie sich an eine bestimmte Szene erinnerte... Anschließend ließ sie sich auf der Couch nieder und nahm sich einen der Teebecher... Als Natsuki aber immer noch so verloren im Raum herum stand, öffnete sie kurz ihre Augen einen Spalt. „Ich hätte gleich gehandelt, Natsuki... mach dir diesbezüglich keine Sorgen...“, raunte sie leise, ehe sie den Tee dann an ihre Lippen hob und davon trank... Spielte sie damit auf die Lüge an, bzw. auf das verschweigen dieser wichtigen Information... Nur ein sachtes Nicken rührte seitens der Gakuenchou her, als Sara die letzen Worte sprach und somit alles weiter in ihre Hände übergab. Wäre das ganze gleich so von statten gegangen, hätte man sich einige Probleme ersparen können. Doch war es nun mal so gekommen und die Konsequenzen mussten nun mit Feingefühl behandelt werden, in dem Sinne hieß das wohl Shizuru beizustehen. "Danke Sara...", murmelte Natsuki ruhig, versuchet jegliche Emotionen aus der Stimme zu verbannen. Es war zwar wichtig die neuste Erkenntnis und Veränderung der GEMs zu bereichten, doch der Zeitpunkt war wohl wirklich nicht der richtige. Sie geleitete die First Pillar noch ein Stück nach draußen, ehe diese wieder in den Himmel schoss um nach Garderobe zurückzukehren. Mit einem sanften Klick schloss sich die Tür, die Jüngere trat wieder einige Schritte in den Wohnbereich, in dem Shizuru schon auf gewöhnliche Weise Tee serviert hatte. Erneut schlangen sich die Arme etwas um den eigenen Leib, blieb sie vorerst an der Stelle verharre. Um ehrlich zu sein, hatte sie keine Ahnung wie sie am besten an die Sache ran gehen sollte. Sollte sie Shizuru gleich konfrontieren? Ihr lieber noch Zeit lassen von selber irgendwann auf sie zuzukommen? Sicher war nur, dass die ältere Otome zu Grunde gehen würde, wenn sie noch länger ihre Emotionen aufstaute und so tat, als wäre die Welt noch vollkommen in Ordnung. Gerade als die Gakuenchou vorsichtig zum Wort ansetzen wollte, kam ihr die Ältere zuvor. Die leicht geöffneten Lippen schlossen sich für einen Moment wieder, wusste die Jüngere nicht ob sie mit unbedachten Worten die Situation nur verschlimmern konnte. Shizuru hatte ihr somit ja eigentlich auf eine Art verziehen, doch selber konnte die junge Frau das noch lange nicht. Langsam führte sie die Schritte an die Couch, auf der sie sich mit respektvollem Abstand neben Shizuru niederließ. "Das entschuldigt nicht mein Verhalten...", gab sie dann schließlich doch leise von sich, richtete den Blick auf das Tablett auf dem der Tee aromatisch vor sich hindampfte. Natsuki schluckte leicht, ihr war nicht einmal nach dem Getränk in dem Moment. "Ich wusste es auch noch nicht lange....", kam dann schon die Rechtfertigung, "...ich wollte...ich wollte dir einfach keine Sorgen bereiten, solange nichts…na ja nichts fest stand..." Die Worte wurden immer leise, der Blick hob sich nur kurzzeitig um in das Gesicht der Älteren zu blicken. Jadefarbene Augen waren von Sanftheit gerührt, zeigen gleichzeitig die Reue, die hinter den verbrochenen Taten steckte. Selbst so eine kleine Lüge war Grund genug, dass sie sich schämte, dass es sich so anfühlte, als ob sie Shizuru betrogen hätte. „Ich weiß es ist schwer zu begreifen….“, ihr selber war es selber ja noch nicht einmal richtig in den Verstand gesickert, „…aber auch das…stehen wir durch…Shizuru…“. Ein aufmunterndes Lächeln machte sich nur langsam auf den Lippen breit, eine Hand legte sich vorsichtig auf dem Knie der Älteren ab, konnte die Jüngere im Moment nicht ahnen, ob Kontakt erwünscht war. „Denk nicht, dass du alleine bist….“, Smaragd suchte den geliebten Rubin, während die Gakuenchou jene Worte der Zuversicht sprach. Sie würde wohl immer an Shizuru Seite bleiben, egal ob sie nun selber in die Sache verwickelt war oder nicht. „Ich verstehe...“, kam es nur leise über die Lippen Shizurus, während sie den heißen Dampf ihres Tee´s hinfort blies und dabei nachdenklich in die Asche des Kamins sah, welchen sie einige Tage zu vor so Mühevoll versucht hatte zu entfachen. Ihre Augenlider wirkten müde, hingen sie nur auf Halbmast und verschleierten den Rubin verdächtig. Ihre Finger waren fest um den Becher geschlossen, hatten sich dort regelrecht dran fest gekrallt. Auch das verriet, dass Shizuru angespannter war als sie zugeben wollte... Nachdem sie einige weitere Schlucke von dem Gebräu genommen hatte, senkte sie den Becher langsam, schien nun in intensives grübeln zu verfallen. Der Blick senkte sich in ihren Schoß, Lippen trennten sich voneinander und entließen den nächsten Atemzug in einem Seufzen. Keiner konnte sich vorstellen, was in diesem Moment wohl in der Otome vorgehen musste... Nichts annähernd denkbares würde wohl ausreichend zutreffen... „Mach... dir keine Vorwürfe... ich hätte gleiches getan, gleich gehandelt um dich nach all dem, vor dieser Wahrheit zu schützen.. Zumindest vor erst... Und...und...“, fing sie an leise zusprechen, geriet gegen Ende des Satzes dann aber ins stocken, musste schlucken, um die Selbstbeherrschung zu wahren... Ihre Finger schlossen sich noch fester um den Becher, schienen sich daran festhalten zu wollen wie am rettenden Strohhalm. Sie wusste einfach nicht was sie denken sollte... was sie fühlen sollte... Über welches der bevorstehenden Probleme sie als erstes nachdenken sollte... Sie war schwanger... Schwanger auf unerklärliche weise und dann trug dieses Kind auch noch Natsukis Gene in sich... Nicht nur das es eigentlich unmöglich sein sollte, das die beiden Frauen überhaupt ein Kind zeugen konnten, sie hatten noch nicht ein mal ansatzweise sexuellen Kontakt miteinander.. Wie also war das zu erklären? Zwei Frauen, dann auch noch Otome, konnten kein gemeinsames Kind haben... das war evolutionstechnisch allein schon unmöglich... Sie würden niemals in Gegenwart von anderen behaupten können, das es IHR Kind war.... denn was sollten sie sagen? Das es auf unnatürliche weise entstanden war? Das irgendwelche Aliens und perverse experimente Shizuru mit Hilfe von Natsukis Genen geschwängert hatten?... Und was... was, wenn das alles gut ginge, sollten sie dem Kind denn später mal erzählen?... Sie konnten ihm erstens nicht sagen, das es in einer Nacht der Liebe gezeugt worden war, noch das es völlig normal war das es zwei Mütter hatte... Das arme Kind... Als Natsuki ihr dann versicherte, das gemeinsam mit ihr durchzustehen und dann auch noch tröstend ihre Hand auf ihr Knie legte, brachen die Dämme der Älteren. Tränen schossen über ihre Wange, über die Maske, die sie so starr beibehielt... Das gesicht regte sich noch immer nicht... doch die Tränen zeigten deutlich, was das alles in ihr doch auslöste... „Na....tsu...ki“, japste sie kläglich, wusste einfach nicht wohin mit sich... Beim ersten Anzeichen von Tränen, wusste Natsuki dass sie langsam in die richtige Richtung vordrang. Nicht dass es sich erfreute, das feuchte Schimmern in dem verlorenen Blick zu entdecken, aber es erleichterte sie. Es erleichterte sie in dem Sinne, dass Shizuru nicht vor hatte sich weiterhin hinter der Maske zu verstecken, die jetzt nur noch zum Fall gebracht werden musste. Das Aufstauen von Emotionen, so wusste die Gakuenchou selbst, war gewiss nichts Gutes, veranlasste im Nachhinein nur mehr Schmerzen als ohnehin schon da waren. Die Hand zog sich schnell zurück, legte sich an die verkrampften Hände, die den Teebecher umklammerten. Alleine schon der klägliche Ton, das verzweifelte Ausrufen ihres Namens, hätte der Jüngeren beinahe selber Tränen in die Augen getrieben, doch sie riss sich zusammen, wollte nun da sein, so wie es Shizuru sonst immer für sie war. Vorsichtig löste sie das Trinkgefäß aus dem starren Griff Shizurus, stellte es auf den Tisch vor ihnen beiden ab. "Shizuru...“, wisperte Natsuki nur sachte, zog wenige Augenblicke später die Ältere in ihre Arme. Eine Hand legte sich auf dem Rücken ab, während die anders sich in dem langen Haar vergrub, den Kopf behutsam an ihre Schulter bugsierte. "Ich bin bei dir...ganz gleich was passieren wird…", ein sanftes Raunen in das Ohr der Anderen, Worte die zumindest etwas tröstend wirken sollten. Nur allzu gern hätte Natsuki versprochen, dass alles am Ende wieder in Ordnung wäre, doch diese Voraussage war wohl niemand zurzeit möglich. Beruhigend strich die Hand den zitternden Rücken hinab, während der Blick eher etwas verloren die Wand fixierte. Sie konnte wohl nichts andere tun, als da zu sein, da zu sein, wenn Shizuru sie am meisten brauchte. Doch war das genug? War es wirklich genug, wenn das Leben der Älteren auf dem Spiel stand? Natsuki rang sich ein leichtes Schlucken ab, verstärkte unbewusst den Griff etwas, zog Shizuru nur noch näher an ihren eigenen Körper. Das dunkle Grün glänzte bedrohlich nahe den Tränen, ein kurzes Zuschlagen der Lider verhinderte jedoch dass es dazu kam. Erst nach einer ewig Wirkenden weile löste sich die Jüngere etwas, nur um in das Angesicht Shizurus Blicken zu können. Verständnis schien in den Augen zu leuchten, die den rubinfarbenen entgegenblickten. Federleicht berührten die Fingerspitzen die Wange der Älteren, wischten unschöne Spuren von Trauer hinfort. „Ich denke wir hatten beide genug für heute was meinst du?“, hauchte die Dunkelhaarige leise, strich mit den Worten noch einige der Haarsträhnen aus Shizurus Gesicht. Sie konnte wohl nicht leugnen, dass der heutige Tag, beide Otome bis an ihre Grenzen getrieben hatte. Soviel Action sollte wohl kein entspannender Urlaub enthalten, zumindest nicht in solch einer Form. Gemächlich machte sich ein Lächeln auf den Lippen der Gakuenchou breit, Augen huschten kurz rüber zum Kamin, als ihr die Idee kam. „Wie wäre es wenn ich diesmal versuche das Höllending anzufachen...?“, schlug sie ruhig vor, hatte die Atmosphäre, die der Kamin bei Mai ausgestrahlt hatte sehr genossen. Es wirkte beruhigend auf eine Art, dem Feuer zu zusehen, wie es das Holz langsam in Asche verwandelte. Sie konnte zwar nicht wirklich behaupten, dass sie dazu in der Lage war, aber sie hatte schließlich die Köchin aufmerksam verfolgt. Vielleicht reichte das ja auch schon. Zudem konnte der Kamin als perfekte Wärmequelle wirken und jetzt wo die Nacht langsam hereinbrach, kam der Temperaturumschwung schneller als mach rechnete. „Auch wenn dein Fieber gesunken ist, solltest du nicht unachtsam jetzt werden…“, murmelte Natsuki knapp, legte nur für kurz eine Hand an Shizurus Stirn um die derzeitige Temperatur erfühlen zu können, „…und keine Sorge der Kamin ersetzt mich schon nicht...“ Ein sanftes Schmunzeln formte sich, würde die Jüngere in dem Moment wohl alles tun, damit sie das Lächeln wieder auf Shizuru Lippen zaubern konnte. Natsukis Nähe, die Sicherheit, welche ihre Arme bargen, das alles gab ihr zwar Halt, löste aber auch nicht wirklich die Probleme, die sich gehäuft hatten... Sie fühlte sich, als stünde ihr das Wasser bis zum Hals und als gäbe es keinen Halm rings um sie herum, an dem sie sich hätte heraus ziehen können. Von den Armen der Jüngeren umfangen, drückte sie sich sofort halt suchend an diese, umklammerte sie wie einen lebensrettenden Strick und vergrub ihr schluchzendes Gesicht an ihrem Hals. Ein trockenes Schluchzen brach die Stille des Raumes, ließ verlauten, das sich in diesem eine gebrochene Frau aufhielt... Eine Frau, von der man eine solch gebrochene Seite nicht kannte... und wohl auch nicht sehen wollte, um das strahlende Bild des Graceful Amethysten nicht mit einer anderen Sichtweise zu beschmutzen. Doch eben auch hinter dem anmutigen Amethysten, steckte noch immer das zerbrechliche Herz einer Frau... Ein Herz das genau so viele Gefühle barg, wie das eines jeden Menschen. „Ich... ich bin keine Mutter, Natsuki... Ich kann keine Mutter sein... ich... ich bin eine Otome.. eine Pillar... mein Leben gehört Garderobe, Großmeisterin Fumi und dir.. Ich bin... ich bin doch.... eine Otome.. ich... ich bin deine Otome.. ich... kann doch nicht...“, fing sie dann unter schluchzen an, schien gar nicht mehr an sich halten zu können... Doch auch da wurde man wieder getäuscht. Kaum fünf Minuten später war das schluchzen versiegt und auch die Tränen schienen getrocknet, als Natsuki sie etwas zurück schob, um in ihr Gesicht sehen zu können... Natsuki hatte auch genug Kummer gehabt die letzten Tage... sie wollte ihr ungern noch länger und mehr zur Last fallen... Auch die Gakuenchou hatte nun einen einigermaßen ruhigen Abend verdient und eine Nacht, in der sie sich kraftschöpfend ausschlafen konnte. Ihr Blick ging runter in ihren Schoß, zöglich zogen sich ihre Brauen zusammen, ehe sie den Blick dann wieder hob. „Du... du wirst nicht weg gehen, ja? Du... wirst immer bei mir sein?... Auch wenn... wenn... ich... wenn... das Kind...“, fing sie an zu murmeln, wusste aber am Ende nicht wie sie sich ausdrücken sollte... also schwieg sie sich dazu lieber aus. Es war auch komisch, daran zu denken das sie ein Kind bekommen würde und das auch schon so bald... Vermutlich würde sie sich daran nie gewöhnen... Als die Jüngere dann nach ihrem Fieber fühlte und anschließend meinte, sie wolle sich mit dem Kamin anlegen, schwenkte ihr Blick automatisch zu eben jenem. Ihr Kopf legte sich in die Wiege, eine Braue hob sich und anschießend wandte sie ihren Blick wieder in das Gesicht vor sich. „Ich wette um meinen Yukata und meinen Pyjama, das du das nicht schaffst...“, sagte sie dann leise, aber so ernst, das man meinen konnte, sie legte wieder ihren üblichen humor und ihre lockere Art an den Tag. Sie wollte damit sagen, das sie, wenn Natsuki es schaffen würde den Kamin zu entfachen, nicht nur sofort ihren Yukata ausziehen würde, sondern heute Nacht auch komplett ohne Pyjama schlafen würde... Das wäre zwar nicht sonderlich förderlich für das Fieber, aber sowohl Decke als auch Natsuki würden als Wärmequelle reichen. Sie ging ohnehin nicht davon aus, das Natsuki es schaffen würde, gegen den Kamin zu gewinnen... und Natsuki ging wohl auch nicht davon aus, dass Shizuru die Wette ernst meinte. Ansatzweise schüttelte Natsuki den Kopf, als sich neue Bedenken in den Worten Shizurus formten. Die Arme hatte sie wieder zurückgezogen, ließ der Älteren etwas Freiraum zum atmen. Eine Hand fand jedoch schnell wieder den Weg zu einer Shizurus, schenkte dieser einen sanften Druck. "Was auch passieren mag...ich bleibe an deiner Seite..", versicherte die Gakuenchou von neuen, behielt den Augenkontakt aufrecht. Immerhin hatte sie nun ja auch erfahren müssen, dass diese Kind, was Shizuru austrug, auf eine gewisse Art auch das ihre war. So seltsam es klang, so absurd schon, weil die beiden Frauen Otome waren, war es eine Tatsache, die nicht zu verleugnen war. Die Jüngere blinzelte erst kurz, breitete sich in der nächsten Sekunde schon ein schmunzeln aus, während sie der Wette und deren Einsatz lauschte. "Nicht gerade viel Vertrauen in mich was?", eine Augenbraue hob sich amüsant, stupste Natsuki die Ältere dabei sanft in die Kissen zurück. "Lehn dich einfach zurück und genieß die Show...“, das Schmunzeln wurde etwas breiter, das Grün der Augen funkelte ein wenig selbstsicher. Natsuki konnte nicht wirklich abschätzen, ob sie die Wette ernst nehmen sollte. Das Angebot klang in ihren Ohren verlocken, auch wenn sie dass offen wohl niemals zugeben hätte. Vermutlich war dies sowieso nur einer Shizurus weiteren Scherzen, auch wenn diese wohl alles andere als zum Spaßen aufgelegt schien. Im Nu hatte sich die Dunkelhaarige von der Couch erhoben, begab sich vorerst zu der Feuerstelle um diese etwas genauer zu inspizieren. Dabei fiel der Blick kurzzeitig auf den schwarzen Fleck davor, der vor einigen Tagen bei Shizurus kläglichen Versuch des Anfachens entstanden war. So wollte die Gakuenchou auf keinen Fall enden, der Russ würde ihr so leicht nicht den Sieg nehmen. Natsuki ging in die Knie versuchte sich nicht unbedingt jetzt schon am dreckigen Boden schmutzig zu machen, lehnte sich etwas weiter vor um den Inhalt des Kamins zu beäugen. Bei all dem Schwarz war es ziemlich unersichtlich, ob es sich um ein Stück Kohle oder nur angekokeltes Holz handelte. Beide Brauen zogen sich etwas zusammen, als sich die Jüngere die genauen Schritte Mais zu erinnern versuchte. Es sah alles so einfach aus, vielleicht lag es aber auch nur daran, weil Feuer das Element des Fire String Rubys war. Mit dem Schürhaken zur Hand wurden erst einmal die großen Scheite beiseite geräumt, räumte die Gakuenchou einiges leicht brennbares Material an diese Stelle. Suchend schweiften die Augen umher, entdeckten dann schließlich auf dem kleinen Sims über dem Kamin etwas Passendes. Missgestimmt zog sich eine Braue nach unten, während ihr Blick zu Shizuru rüber fand. „Sag bloß wir haben nichts besseres?“, murrte sie ungläubig, schüttelte die kleine Streichholzschachtel zwischen zwei Fingern um den Inhalt zu kontrollieren. Im Zeitalter der neusten Technologie war jenes Werkzeug wohl zu schlicht für die Jüngere, die den hohen Standard Garderobes gewohnt war. Sichtlich unzufrieden mit den Umständen, schob Natsuki die kleine Schachtel auf, ließ sich erneut neben dem Kamin nieder. Das erste Streichholz fand schnell zwischen ihren Fingern Platz, schob sie über die angeraute Fläche nur um mit einem leisen Knack in zwei zu brechen. Die Dunkelhaarige blinzelte kurz, nur leicht zuckte eine Augenbraue, ehe sie das kleine Holz gen Kamin warf. Ein Zweites erlag demselben Schicksal. Knirschend schob die Jüngere die Zähne übereinander, schnaufte frustriert über diese Lächerlichkeit. „Gah verdammt was….“, setzte sie fluchend an, zog schon das nächste Hölzchen über die zündende Seite der Schachtel, dass zwar heil blieb allerdings wohl seinen Job als Streichholz verfehlt hatte und nicht zündete. Eine sanfte Röte hatte sich mittlerweile auf Natsukis Wangen ausgebreitet, das ganze war nicht nur peinlich sondern trieb sie langsam auch zur Weißglut. Ein erneuter Versuch, erneutes Fluchen und das kleine Feuer entflammte. „Geht doch….“, murrte Natsuki noch knapp warf dann auch schon das brennende Material in den Kamin. Alles in unmittelbarer Nähe fing sofort Feuer, kleine Äste fingen an zu verglühen, rauchten nach einer Weile mehr als wirklich zu brennen. „Hah siehst du Feuer…!“, grinste die Jüngere schon triumphierend, dachte sich, dass dieser kleine Akt schon reichte. Sie schenkte Shizuru ein siegessicheres Lächeln, ehe sie sich wieder dem Kamin zu wand, in dem das angebliche Feuer immer kleiner zu werden schien. Panisch blinzelten die smaragdfarbene Augen, beugte sich Natsuki ein Stück weiter vor Richtung Kamin. „Wieso gehst du verdammtes Ding schon wieder aus..?!“, knurrte sie ungehalten, konnte nicht fassen, dass ihr die Flammen den Dienst verweigerten. Diese waren noch ein paar weitern Sekunden schon wieder erloschen, hatten alles Material in Asche verwandelt und nichts weiter als mehr Russ dagelassen. Etwas ratlos ließ sich die Gakuenchou nach hinten ploppte, verschränkte die Arme vor der Brust, als sie trotzig ihren Gegner anblickte. Ein langer Atemzug folgte, der nachdenkliche Gesichtsausdruck wich einem Frustrierten. „Verdammt seien diese alten Erfindungen..!“ knurrte sie erneut den Kamin an, hatte noch nicht im geringsten Sinn sich geschlagen zu geben. „Aa~...“, entkam es der Älteren zu erst protestierend, als sie von Natsuki nieder auf die Polster der Couch gestupst wurde und dann gesagt bekam, das sie folgende Show genießen sollte. Shizuru weitete leicht die Augen, als sie den bekannten Ausdruck des Ehrgeizes und der Selbstsicherheit in Natsukis Augen aufblitzen sah. Der Ausdruck, der die Otome schon vom ersten Tag an an Natsuki begeistert und fasziniert hatte... Noch nie zu vor hatte sie ein Mädchen getroffen gehabt, das etwas ähnliches in den Augen stehen hatte, wie die Jüngere... Und niemals, niemals hatte dieser Ausdruck in den petrolfarbenen Augen getäuscht... . . . // „Natsuki, halt an!“, rief die junge Pearl Otome, war dabei Natsuki über alle möglichen Häuserdächer hinweg zu verfolgen. „Aber Shizuru, diese Menschen brauchen unsere Hilfe!“, rechtfertigte sich die Jüngere, während sie am Himmel einige blitzartige Haken schlug, um ihrer Verfolgerin zu entkommen. „Aber das entzieht sich unserem Aufgabenfeld! Miss Maria hat gesagt wir sollen sofort zurückkehren!“, versuchte die Ältere weiter auf ihren Schützling einzureden, auch wenn sie eigentlich wusste, das das sinnlos war... Ruckartig hielt Natsuki in ihrem Flug inne und sah mit ihrem stechend entschlossenen Blick zu Shizuru, welche ebenso inne hielt und überrascht die Lippen voneinander trennte. „Es ist mir egal was die alte Schabracke gesagt hat!! Die Feuerwehr ist viel zu langsam und wir müssen den Menschen helfen bevor das Gebäude einstürzt! Also hilfst du mir nun oder nicht?? Wir sind doch Freunde...“, sagte die dunkelhaarige coral Otome scharf. Shizuru hob leicht die Brauen und blinzelte. Es war zwar unfair von Natsuki, das alles an ihrer Freundschaft festzumachen, doch sie konnte der Jüngeren ohnehin nichts abschlagen... Seufzend zuckte sie leicht mit den Schultern und lächelte dann. „Na schön... dann sollten wir uns aber beeilen..“, meinte Shizuru, erntete von Natsuki ein dankbares lächeln und dann schossen sie auch schon los um die Menschen aus dem brennenden Haus zu retten... An diesem Abend widersetzten sie sich den Regeln der Akademie und retteten dabei 25 Menschen das Leben... Anschließend aber wurde Shizuru als verantwortliche vor den Länderrat und die Gakuenchou gerufen, um sich für das eigenmächtige Handeln ihres Schützlings zu rechtfertigen... Natsuki aber platzte irgendwann mitten in die Konferenz, baute sich ohne Angst vor dem Podeum auf und stellte die Sache richtig, nahm alle Schuld und die ganze Verantwortung für das geschehene auf sich... Diese entschlossenheit Natsukis, dieses furchtlose in ihren Augen, imponierte der Älteren in diesem Moment wie sonst nichts... Beide kamen mit einer Strafarbeit davon.... // . . . Eine ganze Weile hatte Shizuru die Versuche Natsukis nun mitangesehen, auch wenn sie nebenbei mehr in Gedanken und Erinnerungen geschwelgt hatte, sie hatte zumindest etwas von dem Feuer mitbekommen, welches kurz aufgelodert war, dann aber schon wieder erlosch... Naja zumindest hatte sie mehr geschafft als Shizuru vor einigen Tagen. Sie hatte nicht mal ansatzweise etwas zum brennen gebracht und ein Feuer war ein Feuer, egal wie lang es gebrannt hatte. Sie nahm das mal als verlorene Wette hin... Ein kurzes schließen der Augen, ein seichtes lächeln, dann erhob sie sich auch schon und zog an dem Band ihres Yukatas, woraufhin dieser in einem rauschen von ihrem Körper glitt und sich zu ihren Füßen anhäufte. Er legte ihren nackten Leib frei, mit welchem sie dann von hinten an Natsuki heran trat, in die Hocke ging und die Arme um sie schlang. Sie positionierte ihren Kopf neben den der Jüngeren. „Lass gut sein, Natsuki... Ich wäre ohnehin dafür, das wir ins Bett gehen“, wisperte sie in das Ohr der Gakuenchou. Natürlich sprach sie nicht davon, sich schlafen zu legen, doch das Bett war warm, man konnte kuscheln, reden, fernsehen und sonstige Dinge wonach einem war... Zwei Finger fuhren in üblicher Manier den Nasenrücken entlang, strichen die ansteigende Anspannung langsam wieder hinfort. Es war doch wirklich zum Verzweifeln, nicht einmal ein so einfaches Gerät brachte die Gakuenchou in Gang. Starr blickte das dunkle Grün in den Kamin, in dem nur noch einige Überreste vor sich hinrauchten. Der Blick wirkte schon beinahe so durchdringend, als ob sie mit jenem versuchte Feuer zu entfachen. Bei den vergeblichen Kampf mit dem Kamin, hatte Natsuki schon fast vergessen, dass sie Zuschauer hatte, kam ihr die Präsenz der Älteren erst jetzt wieder richtig in den Sinn. In einer Art war die Jüngere froh, dass sie noch keinerlei amüsierte Anmekrungen Shizurus über sich ergehen lassen musste, dies hätte das gekränkte Ego sicherlich nur noch mehr erniedrigt. Erst das Rascheln von Stoff auf dem Boden, lenkte die Augen von der Feuerstelle ab, weiteten sich sich sogleich ein Stück, als sie den Grund des Geräusches erkannte. Nicht nur, dass Shizuru sich ohne weiteres ihrer Kleidung entledigt hatte, sondern auch der Fakt dass sie sich Natsuki näherte, löste die bekannte Röte auf den Wangen der jungen Gakuenchou aus. "Shi-Shizuru? Was...?", stotterte die Dunkelhaarige, ehe sie schon die starken Arme um ihren eigenen Leib spürte. Ein kurzes Zittern durchfuhr ihre Glieder, als sie den leichten Druck von nackter Haut durch ihre Kleidung spürte, das Kitzeln des Atems an ihrem Ohr. Nur ein sachtes Nicken und ein schweres Schlucken waren die Antwort auf Shizurus Vorschlag, wenn es das war was die ältere Otome wollte, so würde sie dem nachkommen. Vorsichtig erhob sich Natsuki aus ihrer Position, löste sich ein wenig von den ergreifenden Armen hinter ihr. Fast schon scheu wand sie den Blick ab, während sie sich zu Shizuru drehte. Selbst wenn es nicht das erste Mal war, dass sie mit dem nackten Leib des Graceful Amethysten konfrontiert wurde, so fühlte es sich immer wieder danach an, Verlegenheit stand der Jüngeren deutlich ins Gesicht geschrieben. Es war nicht so, dass ihr der Anblick zuwider war, ganz im Gegenteil, aber Mai hatte in ihrer Vermutung schon Recht, dass die sture Otome manchmal noch etwas zu verklemmt wirkte. "Baka...es war doch nicht mal ein richtiges Feuer...", murrte Natsuki leise, gestand damit schon selber die Niederlage ein, "...du solltest nicht...dein Fieber...und..". Stockend unterbrach die Jüngere den Redegang, war mit einige Schritten bei dem gefallenen Kleidungsstück am Boden. Dass Shizuru die Wette einfach etwas ernster als sie genommen hatte, wäre ihr nicht in den Sinn gekommen, vor allem, weil sich bis eben noch das Thema um neues Leben und Tod gedreht hatte. Doch vielleicht war das gar nich so übel, dass Shizuru sich auf eine Art gehen lassen konnte, ablenken von den schwierigen Sachen, mit denen sie die nächsten 3 Monate noch zu kämpfen hatte. Behutsam bedeckte sie Shizurus Schultern mit dem Stoff, schlang mit ihm die Arme nach vorne zum Bauch der Älteren, zog das Band nur etwas notbedürftig zusammen. "Ich mache mir so doch schon genug Sorgen..", wisperte sie leise in das Ohr, ließ ruhig den besorgten Klang hervordringen. Ohne zu zögern, hatte die Gakuenchou die Arme sicher um Shizurus Leib geschlungen, sie in diese hochgehoben. Wie ein Bräutigam seine Braut über die Schwelle zu tragen pflegte, so trug Natsuki die älter Otome nun hoch ins Schlafzimmer. Es war ihr in dem Sinne egal was Shizuru darüber dachte, jene war schließlich immer noch nicht wieder ganz fit und sollte sich schonen. Die Tür war mit dem Fuß schnell aufgestoßen und geschlossen, setzte sie Shizuru im nächsten Moment sanft auf dem großen Bett ab. Zum Schlafen war die Jüngere auch noch nicht aufgelegt, hatte jedoch auch nicht dass Gefühl, dass Shizuru jenes im Sinn hatte. "Unter die Decke mit dir..!", befahl die Dunkelhaarige strikt, doch trotz des angebliche strengen Ton, blickten die grünen Augen eher bittend. "Ich zieh mir nur etwas bequemeres an..", wand sich die Gakuenchou mit den Worten schon rüber zum Kleiderschrank. Mais Kleidung war nicht unbequem, aber sie fühlte sich einfach wohler in Dingen, die sie ihr Eigen nennen konnte. Ein entsprechender Pyjama für die folgende Nacht schien wohl die passenste Wahl zu sein. Verschwand Natsuki damit kurzerhand im Bad um sich umzuziehen, kehrte aber schon wenige Momente wieder zurück ins Schlafzimmer. Etwas unbeholfen stand sie erst im Raum rum, ehe sie sich zu Shizuru auf das Bett gesellte ein wenig auf sie zukrabbelte um schließlich wie ein Hund vor seinem Herrchen sitzen zu bleiben. "Möchtest du dich etwas ausruhen oder...", hakte die Gakuenchou zögerlich nach, konnte schließlich nicht erahnen, was die Ältere nun am liebsten anstellen wollte. "Wir können auch also....einfach auch reden...wenn du dich wohl genug fühlst...", eine Hand fand ihren Weg an den Hinterkopf, strich etwas unsicher durch das dunkle Haar, ehe sie sich auf die Bettdecke legte und dort gleich etwas im feinen Stoff verkrallte. Shizuru ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Zwar war sie nackt, doch das machte ihr selbst viel weniger aus als Natsuki.. Sie behielt ihr typisch beständiges Lächeln aufrecht und erhob sich schließlich, als auch die Jüngere es tat. Ein blinzeln offenbarte den Rubin, als Natsuki ihr den Yukata schon wieder über die Schultern gelegt hatte, ihn geschlossen und sie dann auch noch hoch auf die Arme genommen hatte. Erschrocken umschlangen ihre Arme sofort den Nacken der Gakuenchou, an welchem sie sich dann festhielt und sie ansah. Es war ein wenig eigenartig... Immerhin war es sonst immer ihr Job gewesen, Natsuki herum zu tragen wenn sie etwas hatte... oder wortwörtlich auf den Arm zu nehmen. „Du musst dir um mich keine Sorgen machen... Ich... bin okay“, meinte sie dann nur, schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln und ließ sich dann widerstandslos ins Bett verfrachten, unter dessen Decke sie dann sofort schlüpfte. Da der Yukata aber nur notdürftig zugezogen war, klaffte er sofort wieder auf, doch das wusste sie durch die Bettdecke zu verdecken... Man hatte lediglich eine tiefere Einsicht auf ihren Ausschnitt. Die weiche Matratze tat sofort ihre Wirkung an den abgekämpften Gliedern der Otome, ließ diese sich entspannen und beruhigen... Ihre Augenlider sanken kurz gänzlich hinab, verbargen den erschöpften Rubin dahinter, welcher sich aber sogleich wieder freilegte, als Natsuki verkündete das sie sich umziehen ginge... Shizuru nickte, zog aber etwas die Brauen zusammen... Sie war nicht sonderlich scharf darauf alleine zu sein, nicht einmal für 5 Minuten oder weniger... Was sie jetzt brauchte war Nähe, aber nicht nur irgendeine, sondern die der Gakuenchou... Doch vermutlich würde selbst Shizuru ihr das so nicht sagen... sich nicht eingestehen, das sie schwach und verzweifelt war... Seufzend ließ sie den Kopf etwas nach vorne kippen, berührte nun mit ihrem Kinn ihre Schlüsselbeine... Ihr Kopf war voller Gedanken... aber gleich so voll, das er eigentlich schon wieder leer war und sie keinen der vielen Gedanken einzeln packen und verarbeiten konnte. Sich eigentlich auf eine längere zeitspanne eingestellt, kam Natsuki dann nach kurzem aber schon wieder zurück und krabbelte zu ihr aufs Bett. Shizuru hob sofort den Blick und blinzelte als sie sah, was sich ihr da für ein niedliches Bild bot. Ein kurzes schlucken, dann musste sie lächeln und breitete leicht die Arme nach ihr aus, ehe sie sich vorbeugte und Natsuki zu sich heran zog, deren kopf an ihrer Brust platzierte.... „Was ich möchte bist du.. sonst nichts... Solang ich das hab ist alles in Ordnung...“, raunte sie leise. Das gewohnte Lächeln, die Arme die sich sogleich nach ihr ausstreckten, reichten wohl volllkommen aus um der Jüngeren die entsprechende Antwort zu liefern. Willenlos ließ sie sich an den Körper der Älteren ziehen, bettete den Kopf vorerst an die Position, die Shizuru gewählt hatte. Ein kurzes Schlucken verdrängte die aufsteigende Hitze in ihren Wangen, war die Nähe schließlich auch etwas was sich die junge Gakuenchou wünschte, gab es so keinerlei Grund verlegen zu sein. Die Augen schlugen kurz nieder als Natsuki die leisen Worte vernahm, das Herzklopfen und eine Wärme verspürte die sich auf Grund derer sofort in ihr breit machte. Sachte zuckte ein Mundwinkel, ehe sich die Lippen zu einem warmen Lächeln formten. "Du hast mich....Shizuru..", versicherte die Dunkelhaarige leise, legte währenddessen einen Arm schützen um den Bauch der älteren Otome. Ihren Körper selbst schob sie noch ein Stück hoch, dass es letzlich möglich war das Gesicht in der einladenden Halsbeuge vergraben zu können. In tiefen Züge atmete Natsuki ein, spürte wie sehr auch sie diese Nähe brauchte. Erneut sanken die Lider träge, versteckten die matten Smaragde. Die vorherige Müdigkeit nahm schneller wieder zu, als die junge Otome gerechnet hatte, der Sturm hatte einfach zuviel an ihren Kräfte gezehrt. Dennoch war Natsuki immer noch nicht gewillt sich dieser zu übergeben, viel zu wichtig erschien es ihr wach zu bleiben, über Shizuru zu wachen, anstatt anders herum. Gedankenverloren strich die Hand am Bauch der Älteren kleine Kreise, legte sich dann schließlich auf dem Unterleib ab. Ob sie dort schon bald das kleine Leben spüren konnte? Es deutlich sehen konnte, anhand des wachsenden Bauchs? Zaghaft machte sich ein Schmunzeln breit, es war gewiss eine ungewöhnliche Vorstellung den Graceful Amethysten mit einem solchen Vorbau erleben zu dürfen. Ihr Kind...es klang immer noch so unvorstellbar, würde es wohl auch bis zu dem Zeitpunkt bleiben, bis sie das Neugeborene leibhaftig vor ihren Augen sah. Langsam hob Natsuki den Kopf an, stützte ihn mit der freien Hand und angewinkeltem Arm ab. Der Blick glitt schnell in das Gesicht der Älteren, suchte den roten Schimmer, der ihr zu jeder Zeit den Gemütszustand Shizuru verraten konnte. Viele konnten den Blick in den undurchschaubaren Augen nicht entziffern, der Gakuenchou allerdings war dies vergönnt. "Weißt du....ich bin...ich bin froh, dass es meine Gene sind..", murrte Natsuki sanft, wurde leiser zum Schluss, wand den Blick einen Moment scheu ab. Sie wusste immer noch nicht genau was Shizuru von der Sache hielt, außer, dass es natürlich ein riesen Schock an sich war. Lieber ihre Gene als die eines fremden Wesen... Als die Ältere Natsuki in ihre Arme schließen durfte, fiel ihr ein riesiger Stein vom Herzen und ein Gefühl von Sicherheit keimte in ihr auf, allerdings nur in der Form einer zarten Knospe, die jederzeit wieder zertreten werden könnte.. Auch die Worte Natsukis, das Shizuru sie sicher habe, beruhigten sie auf eine gewisse Art und Weise. Sie atmete erleichtert einmal tief ein und drückte die Jüngere dann etwas fester an sich, nachdem diese mit ihrem Kopf hoch an ihre halsbeuge gerutscht war. Shizuru vergrub ihre Nase in dem dunklen Haar und sog dessen Duft tief ein... Sie liebte diesen Geruch über alles und er war etwas, der immer beständig, immer gleich war und immer wenn ihr dieser in die Nase stieg wusste sie, dass Natsuki in ihrer Nähe war... Dieser Gedanke bereitete ihrem Herzen jedes mal ein warmes Gefühl... Ihre Augen schlossen sich für einen Moment, gönnten sich etwas Ruhe, wobei Shizuru einige Gedankengänge verfolgte. Sie überlegte sich gerade, was sie tun würde, wenn Natsuki nicht ihr 'gehören' würde... Wenn die Gakuenchou vielleicht sogar eine andere herzdame hatte... Würde sie das ignorieren können? Würde sie dennoch weiter den Dienst an Natsukis Seite ohne Zwischenfälle antreten können? Professionell sein?... Oder würde sie Garderobe verlassen? Könnte sie das überhaupt? Immerhin war sie schon immer eine Otome und nie etwas anderes gewesen... Was würde sie dann tun? Vielleicht würde sie sich ja auch versetzen lassen, um nicht mehr so oft in Natsukis Nähe sein zu müssen... Doch warum machte sie sich darüber nun Gedanken? Natsuki war hier, hier bei ihr und das zählte... nur der jetzige Moment war von belang, sonst nichts... Sie schlug die Augen wieder auf, als die Gakuenchou begonnen hatte zarte Kreise auf ihrem Bauch zu ziehen. Ein Lächeln beschlich ihre Lippen, aber nicht nur weil das ein leichtes Kribbeln in ihr auslöste, sondern auch weil es sich jetzt schon so familiär anfühlte.... Aber dürfte sie überhaupt so darüber denken? Es Familie nennen? Was wenn Natsuki da anders drüber dachte? Wenn sie das Kind nicht akzeptieren würde?... Was wenn sie Shizuru am Ende deswegen doch meiden würde?... Erneut zogen sich besorgt ihre Brauen zusammen und verkündeten, das sie von Selbstzweifeln nur so zerfressen war... Schließlich rang sie sich ein niedergeschlagenes Seufzen ab... Was würde das alles denn noch für Probleme mit sich bringen? Mit einem dicken Bauch würde sie sich sicherlich nicht mehr materialisieren können... Und vermutlich wäre das auch nicht gut für das Kind weil das nur unnötig die Nanomaschinen in Gang bringen würde... Vielleicht war das ja schädlich für das Kind... So ein ärger aber auch... Nun hatte sie den Amethysten schon wieder und musste nun fürchten, ihn zu benutzen... Als Natsuki dann aber den Kopf hob und ihr verkündete, das sie froh darüber war, das ihre Gene mit im spiel waren, schlugen ihre Augen blitzschnell auf und legten den überraschten Rubin frei. Ungläubig starrte sie in das liebliche Gesicht der Gakuenchou, welche kurz etwas peinlich berührt den blick abwandte... „Wi... Wirklich?“, fragte sie dann leise, traute sich diese frage kaum zu stellen, „Aber... du weißt schon... das 'wir' dann ein Kind haben werden.. Also... du und ich...und...?“. Das so auszusprechen fühlte sich irgendwie eigenartig an. Eine zarte Röte beschlich ihre Wangen, veranlasste sie dazu, den Blick etwas zu senken. Ein dezentes Räuspern verließ die Kehle der Jüngeren ehe sie zu einem zaghaften Nicken ansetzte. Den Körper drückte Natsuki währenddessen etwas mehr hoch, setzte sich erneut auf, brachte so Abstand zwischen sich und Shizuru. Dieses Thema war zu heikel um es im Halbschlaf zu diskutieren, in den sie vermutlich bald gefallen wäre, wenn sie die bequeme Position beibehalten hätte. Ein schweres Schlucken bewegte ihre Kehle, die Augen waren bis zu dem Zeitpunkt abgewandt, wagten es nicht den rubinartigen Schimmer einzufangen. "Das weiß ich...", erhob die Gakuenchou schließlich in einem ruhigen Murmeln die Stimme, führte aus reiner Gewohnheit zwei Finger an den Nasenrücken um diesen einen Moment entlang zu streichen. Es war gewiss ein ungewohnter Gedanke, aber Shizurus Worte, so absurd sie auch klangen, entsprachen der Wahrheit. Sie würden beide wirklich ein Kind haben, ein gemeinsames Kind, das in einer Art auch wirklich von beiden Frauen abstammen würde. Niemals hatte sich Natsuki in ihrem Leben vorgestellt einmal Mutter zu werden, auch wenn es in diesem Falle wohl nicht auf direktem Wege war, so war der Ausdruck wohl noch am zutreffensten. Sie hatte eine Laufbahn als Otome angesteuert, Gakuenchou von Garderobe, einer der 5 Columns, wie sollte da also jetzt plötzlich ein Kind reinpassen? Die Jüngere konnte sich nicht einmal in solch einer elterlichen Rolle vorstellen, war sie dem überhaupt gewachsen? Natürlich drehte sich ihre Arbeit um das Lehren junger Menschen, dennoch war sie niemals wirklich in diese Erziehung mit verwickelt. Sie war schließlich keine Lehrkraft der Schule, sondern das Oberhaupt selber, verbrachte mehr Zeit im Büro als bei den Anwärterinnen. Ein leises Seufzen drang über die schmalen Lippen, ehe Natsuki der Älteren den Blick wieder zu wand, eine Hand mit derer Shizurus verlinkte. „Ich bin sicherlich….also nicht sonderlich geeignet dafür aber…“, sanft drückte die Dunkelhaarige die Hand in ihrer eigenen, „…ich lass dich nicht allein…ich hab mich noch nie vor Verantwortung entzogen…die Sache ist nicht anders…“ Die Festigkeit in der Stimme Natsukis zeugte davon wie Ernst ihr die Worte waren, wie wichtig das Versprechen sein sollte. Nichts hatte sie bisher so erschüttern können von Shizurus Seite zu weichen, nichts würde dies in Zukunft wagen, selbst nicht die anbauende Angst in ihrer Rolle doch zu versagen. Für Shizuru und für das ungeborene Kind würde sie auch diese Hürde überwinden, über den eigenen Schatten springen, falls es das verlangte. „Natürlich bringt das einige Veränderungen mit sich….“, der Kopf legte sich leicht in die Wiege, die Stirn runzelte sich für einen Moment nachdenklich. Einige Veränderungen waren wohl noch etwas untertrieben, jedoch konnte Natsuki es nicht zulassen dass jene sie in ihrer Arbeit einschränkten. „Doch ich denke, zusammen können wir etwas Entsprechendes erarbeiten….was meinst du?“, ein sachtes Lächeln umspielte die Lippen der Gakuenchou, der Ausdruck in dem dunklen Augen wurde sanfter. Langsam lehnte sich die Jüngere wieder vor, krabbelte näher an den warmen Körper heran, bis ihre Stirn an die Shizurus lehnte. Die Augen schlossen sich langsam, das Lächeln blieb beständig auf dem Gesicht. „Ich brauche dich in meinem Leben….mehr als ich bisher zugegeben habe…“, wisperte Natsuki atemlos, schluckte erneut, ehe die Augen einen Spalt aufschlugen, sich in dem roten Schein vor ihr verloren. Shizuru wandte ihren Blick wieder an die Jüngere, lauschte ihren Worten gebannt und man erkannte an dem glitzern ihrer Augen, das sie einige der Worte doch rege anrührten und sie etwas an sich halten musste, um das nicht bemerkbar werden zu lassen... Auch wenn sie natürlich jedes Verständnis dafür bekommen hätte, wenn sie jetzt in Tränen ausbrechen würde.. immerhin war das eine enorme Belastung und das sowohl physisch als auch psychisch. Dennoch hielt sie an sich, wollte nicht schon wieder der Schwäche verfallen... Ändern würde das nämlich sowie so nichts. Es war wie es war, auch wenn es mehr als unglaublich klang, das da etwas in ihr heran wuchs, das nicht nur von ihr sondern auch von Natsuki war... Ein kleines Wesen, ein neues Leben... basierend auf den Genen zweier Frauen... Das war wirklich unglaublich, aber wahr. Nun galt es, das zu verdauen und damit irgendwie klar zu kommen, damit die Schwangerschaft nicht seelisch beeinträchtigt werden würde... Es käme dem Kind sicher nicht zu gute, wenn sich die Mutter seelisch so kaputt macht und zerfrisst, das sie labil wird... Shizuru musste jetzt wirklich auf sich acht geben und das nicht nur um ihr eigenes Wohl... Aber das sage man mal einer so selbstlosen Frau wie ihr... Die Ältere hob eine Hand, legte diese auf der Wange der Gakuenchou ab und strich behutsam mit dem Daumen über die zarte Haut. „Ich halte dich für sehr geeignet...“, raunte sie dann hauch zart, beinahe so leise das man es kaum verstehen konnte. Sie konnte das einfach mit Sicherheit behaupten. Keiner kannte Natsuki so, wie Shizuru es tat. Jeder kannte nur die strenge, eiserne Gakuenchou... Keiner kannte die Seite Natsukis, der man ohne weiteres ein Kind anvertrauen würde.. Die liebevolle Art, die ständige Sorge um das Wohl ihrer Schülerinnern und der Stadt zu den Füßen der Akademie... der Mut, ohne weiteres für ihre Heimat in den Tod zu ziehen... Das alles waren Eigenschaften, die es durchaus erlauben würden, die Gakuenchou zur Mutter zu machen... „Einige Veränderungen?“, wiederholte Shizuru, musste über die Absurdität sachte schmunzeln, „einige ist gut... wohl eher sehr viele..“ Wenn Shizuru so darüber nachdachte, waren das wirklich viele... Sie würden wohl zusammen in ein Quartier ziehen müssen, wovon sie überhaupt nicht wusste, ob Natsuki das auf Dauer mit ihr aushalten würde... Sie würden sich überlegen müssen, wie man das alles dem Rat und der Akademie selber klar macht.. Sie müssten dutzende Kindersachen ran schaffen, das Quartier komplett kindgerecht umgestalten... Was würde wohl Miss Maria dazu sagen??? Bei dem Gedanken lief es der Third Pillar eiskalt den Rücken runter... Was wenn Shizuru in den Augen aller plötzlich eine Schande wäre? Wenn sie es nicht mehr verdiente, sich eine Otome zu nennen? Was wenn keiner glaubte, das das Kind ohne Mann zustande gekommen war?? Was wenn alle denken würde, das das mit dem Y-Chromosom alles nur eine Lüge war?? Sie zog leicht die Brauen zusammen und senkte betroffen den Kopf... das war wirklich zu viel für ihr Hirn, für ihre Nerven... Ein schlucken, ein kurzes zusammenreißen, dann hob sie den Blick, als Natsuki ihre Stirn gerade vor an ihre lehnte. Ihr Herz tat einen Hüpfer, war froh über die emotionale Stütze der Jüngeren... „Natsuki...“, wisperte sie leise, streichelte ihr dabei weiter über die Wange, während sich ihre Augen förmlich zu einer Farbe verschmolzen, so wie sie sich ansahen... Schließlicht neigte sie den Kopf dann etwas vor, zog das Kinn der Jüngeren etwas zu sich heran und hauchte ihr dann einen zarten Kuss auf die Lippen. Das leise Wispern, die sanfte Berührung der Wange reichte um Natsuki in den lieblichen Bann der Älteren zu ziehen. Der Blick versank in den dunklen Rot, hielt nicht länger stand, ließ die Lider wieder langsam sinken. Das Gesicht neigte die Jüngere etwas entgegen, genoss die warme Liebkosung, die ihr ohne zu Fragen zugeteilt wurde. Die zarten Lippen glichen einem Luftzug, so unschuldig dennoch voller Liebe. Scheu presste Natsuki die ihren auf Shizuru, kam dem Kuss nur allzu gerne entgegen. Es war wohl eine Geste, die beide in diesem Moment brauchten, die Nähe nicht nur durch Worte teilen sondern auch durch Taten sprechen lassen. Dennoch blieb der Kuss auf einer angemessenen Ebene, angeschlagene Emotionen waren wohl auf beiden Seiten vorhanden, da war ein Chaos an weiteren Gefühlen vielleicht nicht gerade das Beste. Zaghaft und langsam setzte die Gakuenchou die Liebkosung fort, hob selber eine Hand an die Wange der Ältere um sie dort an der weichen Haut abzulegen, weiter voran zuschieben bis die Finger sich im Haaransatz vergruben. Der Körper schmiegte sich willenlos näher heran, drängte innerlich nach mehr, auch wenn der Verstand andrer Meinung war. Erst nachdem einige Zeit verstrichen war, löste die Dunkelhaarige den Kuss, lehnte von neuem die Stirn gegen die vor sich. Der Atem war mit einigen Zügen schnell wieder kontrolliert, ein zartes Rosa zeigte sich auf den Wangen der Jüngeren. Sanft zeichnete sich ein Lächeln ab, wirkte selbst jetzt noch etwas unsicher, auch wenn es dafür keinen ersichtlichen Grund gab. Die Intimität fühlte sich schon längst nicht mehr so fremd wie vor ein paar Tagen an, machte eher regelrecht süchtig nach mehr. "Ich bin dir noch eine Menge an Erklärung schuldig....", gab Natsuki fast schon kleinlaut von sich, blinzelte leicht ehe sie den Kopf langsam wieder in die Halsbeuge der Älteren fallen ließ, "...aber vorerst solltest du dich wohl wirklich besser ausruhen." Sie wollte das Thema nicht ausschweigen, stand Shizurus Wohlergeben jedoch an erste Stelle, nun mehr denn je. Und nicht nur das Wohl der älteren Otome, sondern nun auch das des Kindes. "Morgen ist auch noch ein Tag und außerdem…..will ich schließlich nicht, dass es euch schlecht geht…“, ein müdes Murmeln, fast schon spezifisch ausgewählte Worte, die jedoch eher unbewusst über die Lippen drangen es Shizuru aber unmöglich machen sollten dieses Angebot abzuschlagen. Die Lippen legten sich kurz an den warmen Hals, einen Arm hatte Natsuki wieder schützend um den Körper der Älteren geschlungen. Wie ein wachender Hund würde sie auf die Personen, die ihr am wichtigsten waren, Acht geben. „Aber…keine Sorge…ich pass schon auf dich auf….“, erklang es immer unverständlicher von der Jüngeren her. Wirkte diese Aussage ziemlich absurd, wenn man betrachtete, dass Natsuki eher gerade die jenige war, die gen Traumland abdriftete und mehr als schutzlos wirkte. So eisern der Wille der Gakuenchou auch war, konnte er doch gegen manch menschliche Bedürfnisse nichts ausrichten. Nach dem der Kuss gelöst war, schlug Shizuru die Augen wieder auf und blickte in das Gesicht direkt vor sich. Sie schluckte, wirkte ein wenig verklärt, zog die Arme dann aber enger um Natsukis Leib, als diese sich wieder an ihre Halsbeuge schmiegte. „Du... du schuldest mir gar nichts... Alles zu gegebener Zeit...“, raunte sie leise, strich der Jüngeren dabei durch das lange, dunkle Haar. Als Natsuki dann kurz ihre Lippen auf dem Hals ablegte, überzog ihren Körper eine Gänsehaut, ließ sie kurz erschaudern. Die Arme zogen sich noch etwas fester um sie, zogen nach einem Augenblick aber auch schon die Decke hinauf, immerhin lag Natsuki noch immer auf der Decke und sie wollte nicht, das sie friert. Nachdem dann beide endlich unter der Decke lagen, eng umschlungen, senkte die Ältere ihre Augen auf Halbmast und setzte ein zufriedenes Lächeln auf, als Natsuki schon anfing mit Shizuru in der Mehrzahl zu sprechen... Zwar fühlte sich diese Gewissheit seltsam an, doch sie würde sich schon daran gewöhnen... und für Zweifel war keine Zeit, dafür würde die Schwangerschaft viel zu schnell von statten gehen.. „Nein... ich pass auf dich auf...“, hauchte sie dann gegen das seidige Haar der Gakuenchou und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Es war so, es würde immer so bleiben. Shizuru sah sich, im range der Third Pillar, als persönliche Leibwache der Gakuenchou, selbst wenn diese durchaus in der Lage dazu war sich selbst zu helfen... Shizuru würde sie immer beschützen und das würde sich niemals ändern... komme was wolle. Wenn sie jetzt etwas vorsichtiger sein würde, dann wäre das zum Schutz des gemeinsamen Kindes und nicht um ihrer selbst willen... Sie lag noch eine ganze Weile wach und machte sich Gedanken... Währenddessen strich sie abwesend immer wieder durch das Haar Natsukis, vermittelte ihr somit stetige Nähe und ruhe.. Erst knapp eine Stunde später, ergab sich dann auch die Ältere dem Schlaf und drimmselte weg... Die Nach verlief ruhig und traumlos. Nichts schien die beiden stören zu können... FAST nichts... denn gegen Morgen überkam die Third Pillar plötzlich eine Übelkeit, die sich gewaschen hatte... Sie schlug panisch die Augen auf, löste sich ruckartig von Natsuki und stürzte dann sofort in das bad, um vor dem Klo auf die Knie zu fallen und sich zu übergeben als gäbe es kein Morgen mehr... Sie fühlte sich, als müsste alles aus ihrem Körper raus, was drin war, inklusive ihrer Innereien natürlich... Mit den Händen umfing sie etwas verzweifelt die Klobrille und lehnte dann ihre Stirn dagegen... na das fing ja großartig an... wirklich großartig... Seufzend schloss sie die Augen und nickte dann sogar, vor dem Klo kniend, noch mal kurz ein... Ihr Körper war wirklich komplett am Ende seiner Kräfte, und das obwohl der diese mehr als nötig brauchte... Der sachte Luftzug der Decke, als sie über die beiden Frauen fiel, erreichte Natsuki schon fast gar nicht mehr. Zu bequem war die Position, zu erschöpft waren die Glieder um sich auch nur von irgendetwas länger stören zu lassen. Das warme Gefühl, das die innige Umarmung auslöste, wusch bald schon jeglichen Gedanken hinfort, driftete die Jüngere schnell schon in einen ruhigen Schlaf ab. Die Arme blieben beständig um den Körper der älteren Otome geschlungen auch dann noch als der Morgen hinein brach. Es erschien fast so als ob ihr Körper selbst im unbewussten Zustand sich keinesfalls von dem Shizurus trennen wollte. Instinktiv reagierte er auf die kleinste Veränderung und Bewegung, passte sich dementsprechend an. So verspürte die Gakuenchou natürlich auch den überraschenden Ruck, mit dem die Ältere das Bett so unliebsam verließ. Feine Brauen zogen sich zusammen, fühlte sich die Dunkelhaarige sofort im Schlaf gestört, war drum und dran aufzuwachen. "Shizuru...?", kam ein müdes Murmeln über kaum geöffnete Lippen, die Augen blieben weiterhin fest verschlossen. Etwas tapsig tastete die Gakuenchou nach ihrer Wärmequelle, fand nur den Decke und Kissen unter ihrer Hand wieder. Finger verkrallten sich sogleich in dem weichen Bezug der Matratze, jadefarbene Augen schlugen langsam auf, blinzelten leicht schlaftrunken. Der Kopf hob sich wenige Sekunden später, blickte sich Natsuki nun auch suchend im Schlafzimmer umher. "Shizuru...?", die Stimme war fester, gleich etwas besorgter, die Ältere nicht in unmittelbare Nähe vorzufinden, beunruhigte schon in einem gewissen Sinne. Langsam drückte sich die Jüngere aus der Matratze hoch, stützte sich mit einer Hand nach hinten ab, während die andere sich in ihrem dunklen Haar vergrub, es etwas nach hinten strich. Die Decke war schnell zurück geschlagen, barg nun auch nicht mehr viel Wärme, jetzt wo Shizuru nicht mehr bei ihr war. Die ersten Schritte wirkten etwas unkoordiniert, selbst wenn die Gakuenchou sonst ein reger Morgenmensch war, fühlte sie sich in der Umgebung immer mehr zum Faulenzen hingezogen. Wann war ihr so etwas auch schon mal gegönnt solch Freiheiten zu genießen. Die nur halb geschlossene Badtür wirkte schon alarmieren genug, eilte die Jüngere schon hinüber, schob die Tür ein Stück weiter auf um hineinlugen zu können. „Shizuru..?!“, wisperte sie im besorgten Ton, entdeckte die anmutige Otome schließlich wie ein Häufchen Elend vor der Toilette hockend. Augenbrauen zeigten ihren Missmut, während sie sich Shizuru näherte, selber dann in die Hocke ging um eine Hand vorsichtig auf dem Rücken der Älteren nieder zu lassen. „Hey Shizuru…“, murmelte Natsuki leise wollte schon zu weiteren Worten ansetzen, merkte dann aber, dass jene wohl sinnlos waren. Etwas in Gedanken schüttelte die Gakuenchou den Kopf, wo sollte das alles nur hinführen, wenn die Shizuru die Kraft schon nach so etwas verließ. Behutsam legten sich die Arme um den schwachen Körper, hoben ihn hoch. Schützend zog Natsuki die Arme noch etwas enger, trug sie den Graceful Amethysten ohne Umschweife zurück ins Bett. Die Decke hüllte den ausgekühlten Körper schnell wieder ein, ehe die Jüngere sich auf der Bettkante niederließ, Shizuru eine Weile einfach nur betrachtete. An Schlaf konnte sie nun selber nicht mehr denken, auch wenn es noch ziemlich früh am Morgen war. Etwas räkelten streckte Natsuki ihren Körper, erhob sich dann schließlich um hinunter in die Küche zu gehen. Nach einigen Handgriffen hatte sie auch schon einen Tee aufgesetzt, war dies zwar nicht ihr Aufgabenfeld, dennoch war es vielleicht eine gute Maßnahme um Shizuru mit der Übelkeit zu helfen. Tassen auf dem kleinen Tablett platziert, trat die Jüngere den Weg nach oben schon wieder über die Treppe an, stellte es im Schlafzimmer angekommen auf den am Bett angrenzenden Nachttisch. „Shizuru…“, hauchte Natsuki leise, schnappte sich eine der dampfenden Tasse und krabbelte auf das Bett um sich der Älteren zu nähern. „Ich hab versucht Tee zu machen…“, ein zaghaftes schmunzeln bildete sich, hoffe die Gakuenchou selber, dass es nicht allzu schlimm schmeckte. Es war immerhin nur Tee, was sollte man da falsch machen, wenn man Shizuru Technik allerdings betrachtet, war das schon was ganz anderes. - - // „Weißt du was toll ist, am Otome sein, Shizuru?“ „Nein, was denn?“ „Keine nervtötenden Kerle, die dich rumkriegen wollen...“ Die Ältere Otome musste leise auflachen, blickte dann aber wieder auf die junge Natsuki, welche neben ihr in der Wiese lag. „Aber Otome sind sehr gefragt.. Ich schätze das macht eine solche als noch gefragter als ohnehin schon und wenn du erst Gakuenchou bist, wirst du dich vor Verehrern gar nicht mehr retten können..“, meinte sie mit einem dezenten schmunzeln und sah sie vorwitzig an. Natsuki schnaubte, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah dann zur Seite. „So wie bei dir? Aber deine Verehrer sind sowohl männlich als auch weiblich... Wobei die männlichen vor den Toren Garderobes sind und die weiblichen hier direkt auf dem Campus..“, nuschelte sie. Shizurus grinsen wurde eine Spur breiter, während sie sich über die Jüngere beugte. „Hör ich da etwa eine Spur Eifersucht rausklingen?“ „W-was?“, fragte Natsuki empört, wurde Rot wie eine Tomate und als sie sich ruckartig aufsetzte, donnert sie mit der Stirn gegen die der Älteren. Bei rieben sich den nun schmerzenden Körperteil. „Warum...zum Teufel sollte ich denn eifersüchtig sein? So ein unsinn!“, murrte Natsuki energisch und erhob sich dann auf ihre Beine, um ihr Kleidchen abzuklopfen, „wir sollten jetzt zum Training gehen!“. Kaum gesagt, war sie auch schon los gelaufen. Shizuru lachte leise und erhob sich dann, um ihr nach zu laufen. „Ara~.... warte, Natsuki!“ // - - - Den ruck, der durch das hoch heben in Natsukis Arme entstand, spürte die Ältere zwar etwas neben sich, doch brachte es sie nicht dazu die Augen wieder aufzuschlagen, welche schon wieder so müde zugefallen waren wie Schleusentore... Automatisch schlangen sich die Arme um den Nacken Natsukis, wollten diese auch erst gar nicht loslassen, als sie schon wieder das Bett unter sich hatte... Letztlich verließ ihre Arme dann aber doch die Kraft und lösten sich von der Jüngeren, ehe diese dann nach unten lief, um sich an den Versuch zu wagen, Tee zu kochen. Shizuru neigte den Kopf zur Seite und nutzte den Moment, um noch etwas zu ruhen, was einem halbschlaf ähnlich war. Erst als Natsuki dann wieder zurück ins Zimmer kam und auf das Bett krabbelte, schlugen die lider wieder auf und legten den Matt glänzenden Rubin wieder frei, welcher die Jünger sofort wieder im Blick aufnahm. Der Anblick entlockte ihr ein Lächeln, ließ ihre Augen dann auf das Gebräu wandern. „Dann... lass mich mal probieren...“, meinte sie mit einem zarten lächeln auf den Lippen und nahm dann die tasse entgegen, um von dem Versuch zu kosten. Ein Schluck wanderte ihre Rachen hinab, entfaltete sich auf ihrer Zunge... „Nicht übel...“, kommentierte sie das dann und sah Natsuki wieder an, „wie hast du geschlafen?“. Doch schon als sie den nächsten Schluck nehmen wollte, tat es einen Rausch, und wieder standen da diese beiden Brüder im Zimmer und lehnten sich gegen die Bettpfosten, als wären sie hier zu Hause. Würde das denn nie mehr aufhören? „Dann wisst ihr es nun also...“, merkte Zen mit einem kalten Schmunzeln an, warf dabei einen Blick auf den Bauch Shizurus. So wie sie da aber an dem Bett lehnten, mit verschränkten Armen, waren sie nicht hier, um zu kämpfen... _________________ zwar wieder nicht so lang wie die anderen, aber das tuts auch ;) also schön am ball bleiben Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)