Mai Otome - Proxy von Shizuru ([News-Update 2014]) ================================================================================ Kapitel 4: Wer bist du? ----------------------- Der Morgen setzte ein, wechselte dann in den frühen Vormittag und noch immer schienen die beiden Frauen zu schlafen. Vor Stunden schon hatte sich das große Panoramafenster von selbst verdunkelt, als lästige Sonnestrahlen versucht hatten sich zutritt zu verschaffen. Das treiben auf der Akademie hatte längst in seinen gewohnten Alltag gestartet. Nur dieses Zimmer, das Gemach der Gakuenchou, wurde davon nicht berührt, als wäre dort die Zeit stehen geblieben… Die Uhr, auf dem kleinen Nachtkästchen neben dem Bett, zu Fuße einer Miniatur Shinso Statue, schlug 11 Uhr, als Shizuru dann langsam die Augen aufschlug und erst mal mit einem Lichtausgleich ihrer Augen zu kämpfen hatte. Nachdem sie einigermaßen klar sehen konnte, begann sie sich zu orientieren. Die Ältere konnte sich nicht daran erinnern wann sie das letzte mal so lange geschlafen hatte.. Hatte sie das überhaupt schon mal? Ihr Blick fiel auf Natsuki, welche sich zwar über Nacht etwas bewegt hatte und von Shizurus Schulter runter gerutscht war, aber immer noch ziemlich dicht bei ihr schlief. Schlagartig kamen die Erinnerungen an den gestrigen Tag und den Abend zurück… Es war also kein Traum gewesen… Shizuru schluckte. Sie wusste nicht ob sie froh oder traurig über diese Tatsache sein sollte.. Ein seufzen kam über ihre Lippen, aber nicht laut genug um die Gakuenchou aus ihrem erholsamen Schlaf zu reißen. Sie entschied sich dazu, aufzustehen und setzte dieses Unterfangen dann auch in die tat um, indem sie sich langsam und vorsichtig aus dem Bett schob. Noch ein kurzer Blick auf die schlafende Natsuki, das hoch ziehen der Decke über deren Körper, dann wanderte Shizuru an den fremden Kleiderschrank, welchen sie nach einem Morgenmantel durchstöberte. Schnell wurde sie fündig und nahm einen der beiden Royalblauen Morgenmäntel heraus um sich diesen überzuwerfen, da sie ja immer noch nur das knappe Schlafanzugoberteil am Leibe trug. Den Schrank wieder geschlossen, den Morgenmantel vor dem Bauch zugebunden, begab sie sich dann durch die Durchgangstür rüber in das übergroße Büro der Gakuenchou. Eine halbe Stunde später hatte Shizuru dann nicht nur Frühstück kommen lassen, welches sie auf dem Couchtisch entfaltet hatte, sondern auch Yohko samt Professor Gal, welche die Wunde der Schulter nochmals kontrollierten. Den tag zuvor erst hatten sie diese, wie man das ganz früher vom Ausbrennen einer Wunde her kannte, mit feinster Lasertechnik zugeschweißt. Die Wunde schien vom Ansatz her gut zu verheilen, allerdings viel langsamer als es durch aktive Nanos wäre möglich gewesen, doch solch einen Kommentar ersparte sich jeder in diesem Raum. Yohko konnte sich gut vorstellen wie die eigentliche ‚Third Pillar’ sich nun fühlen musste.. und das es dafür keinen Trost gab. Auch mit neuen Erkenntnissen über das ‚Stachelwesen’ konnten sie noch nicht dienen, würden aber sicherlich heute noch mehr Nachforschungen anstellen. Alles in allem wurde Shizuru der Tag also nicht gerade versüßt.. Sie nahm das alles nur mit einem sachten nicken und einem üblichen Lächeln hin. Nachdem Yohko sich noch nach Natsuki erkundigt hatte, Shizuru aber meinte das diese schliefe, verließen sie und Gal wieder das Büro. Shizuru blieb alleine am gedeckten Frühstückstisch zurück, welches sie in erster Linie für Natsuki hatte kommen lassen. Sie selbst würde nichts runter kriegen… Schließlich erhob sie sich und begab sich rüber zu dem Headmaster Schreibtisch, auf dessen Sessel sie sich dann niederließ, um ihren Blick über die Arbeitsplatte und durch das leere Büro schweifen zu lassen. Ein herzzerreißendes Seufzen entkam ihren Lippen, als ihr Blick an einem Foto hängen blieb. Dort waren sie, Natsuki und der ganze Rest von Früher, zu Zeiten des Corallenrangs, drauf zu sehen. Ach was konnte sie sich noch gut an diese Zeiten erinnern… Shizuru war schon immer ein richtiges Multitalent gewesen, genau wie Haruka. Die beiden kannten keine ernstzunehmende Konkurrenz, außer sich selbst. Doch Natsuki und Mai hatten verbissen mit sich zu kämpfen und mussten sich alles durch knüppelharte Arbeit aneignen. Während Shizuru alles ruhig, besonnen, oft sogar frech angehen konnte und sich aus allem einen Spaß machte, war für Natsuki jeder Tag ein neues Abenteuer, das es zu meistern und überleben gab. Letztendlich hat sich das aber gelohnt und Natsuki hat sich diesen Stuhl, auf welchem Shizuru momentan sitzt, mehr verdient als jeder andere… Ein nostalgisches Lächeln überkam Shizurus Lippen, bei diesen Gedanken und Erinnerungen. Sie schüttelte dann leicht den Kopf. Was dachte sie denn da? Sie war doch keine steinalte Frau die den Erinnerungen an früher nachhing.. Sie war jung und sollte vorwärts sehen, nicht zurück. Vor allem jetzt… wo alles so schlecht zu laufen schien. „Ach Natsuki…“ hauchte sie dann leise, beinahe andächtig, als ihr Blick wieder den Weg zu dem Foto gefunden hatte. Ewige Freundschaft hatten sie sich geschworen.. Immer für einander da zu sein, den anderen nie alleine zu lassen und sich gegenseitig vor Fehlern bewahren.. Das hatten sie abgemacht. Shizuru schloss für einen Moment die Augen. Beinahe 5 Minuten saß sie dann völlig regungslos in dem Sessel, ehe sie die Hand hob, hoch zu ihrem Ohr und sich dann den Otome Ohrring abnahm. Sie hielt ihn vor sich und sah auf den tiefen Riss, den der ‚Gracefull Amethyst’ bekommen hatte. Ein griff neben sich in eine der Schubladen, dann holte sie einen weißen Briefumschlag heraus und legte den Ohrring hinein. Den Umschlag verschloss sie dann und ließ ihn auf dem Schreibtisch liegen. Was sollte diese Geste? Sollte das das Ende des Amethysten bedeuten? Es war selbst für die Gakuenchou etwas Besonderes, dass sie solange dem Schlaf verfallen war. In der Regel war sie ein Arbeitstier, meistens schon wach, bevor sich auch nur irgendetwas an der Akademie regte. Es war nun mal nicht leicht solch eine Schule zu führen, vieles machte sich eben nicht von alleine Genau dies würde sich in nächster Zeit auch wieder bemerkbar machen, eben erst die letzten Zerstörungen an Garderobe beseitigt, hatte es den Anschein, dass die Baustelle von neuen eingerissen wurde. Das Ausmaß der Zerstörung an der Arena und deren Umfeld war noch nicht einmal richtig gewiss. Miss Maria hatte vorerst den gesamten Bereich absperren lassen, das Betreten des Geländes war einfach zu gefährlich, viel zu unsicher und Einsturz gefährdet war manche Mauer. Auch das musste wieder ausgebügelt werden, das noble Bild von Garderobe war schon zulange beschmutz worden, erst Nagi und jetzt das. Natsuki konnte eigentlich der 2 Tage Ruhe halber glücklich sein, zu der Miss Maria so strikt befohlen hatte. So blieb ihr die nächste größere Auseinandersetzung mit Arbeit erspart, ob sie allerdings darauf bestand, war etwas anderes. Still sitzen war gewiss nicht eine ihrer besten Eigenschaften, immer fort brauchte die Jüngere etwas zu tun. Nur widerwillig ließ Natsuki an diesem Morgen ihre Wärmequelle aus dem Bett entweichen, das protestierende Murren kaum hörbar. Ihr Körper merkte sofort das Fehlen Shizurus, suchte nach einem Ersatz der schließlich mit einem Klammergriff um das nächst Beste Kopfkissen endete. So verharrte sie noch eine ganze Weile, völlig unwissende darüber, was sich bereits alles an ihrer Schule abspielte. Vielleicht war es ihre innere Uhr die sie allmählich zu Bewusstsein kommen ließ, vielleicht war es aber auch nur das um Aufmerksamkeit bettelte Knurren ihres Magens. Es musste wohl schon wirklich spät sein. Verschlafene Augen blinzelten etwas orientierungslos, schlossen sich noch einige Male bis das letzte bisschen Schlaf ihrem Körper entwichen war. Ein genüssliches Recken der Glieder folgte, Natsuki hatte lange nicht mehr so gut geschlafen. Der erste Blick fiel auf die Uhr neben dem Bett, die bereits schon Mittagszeit anzeigte, der nächste zur Seite, an der die Nacht über Shizuru gelegen hatte. Schmale Augenbrauen zogen sich zusammen legten die Stirn für einen Moment in Falten. War es wirklich alles nur ein Traum gewesen? Natsuki war sich mehr als unsicher, dass sie sich alleine im Bett befand, wie jeden normalen Morgen, verstärkte das Gefühl nur noch mehr. Langsam drückte sie sich in eine Sitzposition hoch, zog die Beine unter der Decke zum Schneidersitz heran. Das dunkle Haar wirkte regelrecht zersaust, als die Gakuenchou es mit einigen nach hinten Streichen zu bändigen versuchte. Schließlich blieben Finger an ihren Lippen hängen, verweilten dort, strichen gar andächtig darüber. Lider sanken von neuen, als Natsuki an Erinnerungen des Kusses schwelgte, das süße Gefühl von Shizurus Lippen auf den ihren. Es schien einfach zu schön, vielleicht auch zu abwegig um wahr zu sein. Sie hatte schließlich schon immer eine ausgeprägte Fantasie gehabt, Träume, die sich zu real anfühlten. Ein Seufzen rann über die Lippen, die Finger einziehend, zur Faust geballt. Sie würde sich wohl damit abfinden müssen, der Tag würde seinen üblichen Verlauf nehmen. Aber ein gutes hatte es, wenn dies alles wirklich nur eine Einbildung ihrer Imagination war. Shizuru würde es gut gehen, in jeglicher Beziehung, sie würde immer noch die anmutige Otome sein, wie Natsuki sie kannte. Nach kurzem Bedenken der unerklärlich späten Zeit, schwang die Dunkelhaarige die Beine zur Seite um sich schließlich von Bett zu erheben. Warum hatte sie so lange geschlafen? Es gab doch schließlich genug zu tun an der Akademie, da konnte sie sich so etwas schließlich nicht erlauben. Zudem war es noch merkwürdiger, so empfand Natsuki, dass sie sich auch solchen Gründen nicht einmal den Wecker gestellt hatte. Kopfschüttelnd stand sie auf, zog die Decke mit sich, hielt sie mit einer Hand zusammengezogen um ihre Schultern fest. Ihr Weg führte sie zum Kleiderschrank, aus dem sie sich ihre übliche Gakuenchoubekleidung zusammensuchte. Kurz hielt sie inne, erinnerte sich wage daran, dass sie ihren Mantel drüben im Büro hatte liegen lassen. Wo war sie nur mit ihrem Gedanken? Tapsige Schritte führten sie zur Durchgangstür, um das große Büro zu betreten. Sichtlich überrascht hielt sie in der Bewegung inne, als sie Shizuru am Schreibtisch entdeckte und das auch noch in einem ihrer Morgenmäntel. Leicht öffneten sich ihre Lippen, wollten schon zum Sprechen ansetzen. Doch kein Traum oder einfach nur ein seltsamer Morgen? Natsuki suchte verzweifelt nach irgendwelchen Ansatzpunkten, Hinweisen, die ihr mehr verraten würden. „Shizuru...“, kam es dann doch in einem fast Wispern heraus, der Blick etwas verklärt, was durchaus der Verschlafenheit zuzuweisen war. Fast vorsichtig näherte sie sich dem Schreibtisch, Angst die Ältere könnte jeden Moment vor ihren Augen verschwinden. Die Augen schweiften kurz zur Arbeitsfläche, entdeckten den Briefumschlag, der sich mit Sicherheit gestern da noch nicht befunden hatte. Nachdenklich verzog Natsuki kurz das Gesicht, während sie das Stück Papier betrachtete. „Was ist das...?“, vielleicht hatte Shizuru ja Informationen darüber, vielleicht konnte sie ihr an diesem Morgen auf die Sprünge helfen und das nicht nur des Umschlags wegen. Die Gakuenchou spürte eindeutig den Drang, Shizurus Nähe zu fühlen, der Älteren näher zu sein als gewöhnlich, herauszufinden, ob es wirklich nur ein Traum war. Die Finger Shizurus strichen andächtig über das Papier des weißen Umschlages, welcher vor ihr auf der Arbeitsplatte des Schreibtisches ruhte. War das die richtige Entscheidung? Vielleicht... und wenn nicht, dann spielte das ohnehin keine rolle, da sie eigentlich gar keine andere Wahl hatte. Das Roulette des Lebens hatte sich gegen sie entschieden und sie förmlich zu so einer Entscheidung gedrängt.. sie hätte sich also nicht einmal dagegen entscheiden können. Die regeln und Gesetze der Schule waren eindeutig. Kurz schloss sie die Augen und faltete die Hände vor der Stirn, um diese dagegen zu lehnen und leise zu seufzen. Das alles musste sie einen Moment sacken lassen, da trat aber auch schon Natsuki in den Raum und wisperte ihren Namen.. Sogleich blickte sie auf und erhob sich sofort automatisch aus dem Sessel der Gakuenchou. "Natsuki.." kam es leise über ihre Lippen, als diese an den Schreibtisch heran trat und den Blick auf den Umschlag legte. Die Ältere hob leicht die brauen, da Natsuki sich so in Schale bzw. ihre Arbeitsuniform geworfen hatte.. obwohl sie ja noch zu einem tag Ruhe verdonnert war. Sie legte leicht den kopf schief, ehe sie dann beschwichtigend lächelte und kurz eine hand an die schmerzende Schulter legte. "ich hoffe... wir haben dich nicht geweckt.. Erst vor einigen Minuten haben Yohko und der Professor den Raum wieder verlassen.." meinte sie und entfernte sich dann ein Stückchen von dem Sessel des Schreibtisches. "Sie sagten, dass die Wunde gut verheilen würde.. aber.. es gibt keine neuen Erkenntnisse über dieses fremdartige Wesen das uns angegriffen hat.." sagte sie und wich damit der frage nach dem Umschlag gekonnt aus. Auch ließ sie sich bezüglich der Sache von gestern Abend nichts anmerken da sie dachte, das Natsuki es vielleicht so wollte. "Da drüber habe ich Frühstück für dich kommen lassen, ich hoffe.. du bist ein wenig hungrig.." ließ sie verlauten, immer noch mit diesem eigenartigen lächeln auf den Lippen und sie deutete rüber zu Tisch und Couchkonsole, dort, wo sie auch immer Gespräche mit Gästen führten. Das sie auf die frage nach dem Umschlag nicht antwortete, gestaltete die Sache etwas verdächtig und aufgrund von Shizurus verhalten, konnte man wirklich nur vermuten das das gestern kein Traum gewesen war.. Was hatte sie vor? Absichtlich auf Abstand von Natsuki zu bleiben, damit diese sich nicht bedrängt fühlte und das alles in ruhe sacken lassen konnte? wie man Shizuru kannte, war wohl genau das der fall.. weil sie ohnehin immer zuerst an Natsuki dachte und dann an sich, wenn überhaupt.. Ihre Schritte führten sie zu dem Couchtisch, an welchem sie dann aber inne hielt, sich zu Natsuki umdrehte und ihre haare zurückwarf. Sie legte den Blick auf ihr Ohr frei, wo der Ohrring sich nicht mehr befand. "Der Umschlag geht an Yohko... Der Amethyst muss sorgsam entsorgt werden.. damit er nicht in falsche Hände gerät, auch, wenn er so nicht mehr zu gebrauchen ist.." sagte sie und faltete die Hände vor dem Morgenrock. "ich... ich möchte das du mich versetzt.. Natsuki.." sagte sie dann schließlich und der ernst ihrer Augen, konnte einem angst einjagen. Was verlangte sie da? Sie wollte in eine andere Abteilung der Akademie versetzt werden? Als was? Lehrerin? Oder Untergebene von Yohko im Labor? Als Techniker? Hausmädchen?? Irgendwas.. wo man ihre Otomekräfte nicht benötigte? So ernst Shizuru das auch meinte, man konnte ihr ansehen, das diese Entscheidung ihr sämtliche Innereien zerfraß... Aber was hatte sie für eine Wahl? Sie konnte an Natsukis Seite nun nicht mehr tun, als für sie Tee zu kochen... das war alles.. Wie eine Sekretärin.. Sie wollte nicht weg aus der Nähe von Natsuki, aber die regeln der schule würden es nicht anders vorsehen.. Es gab nun nur noch 4 Pillars... das war eine zu wenig.. Natsuki würde dazu gezwungen werden den Posten neu zu besetzen.. egal wie sehr ihr das missfiel.. so waren die regeln. Durch eine Lücke würde die Akademie angreifbar werden.. Es dauerte nicht lange bevor Natsuki auffiel, dass an dem Verhalten der Älteren absolut etwas nicht stimmte. Die ersten Worte trafen sie wie ein Schlag, ließen die kleine Seifenblase zerplatzen, die immer noch alles wie eine Traumwelt erschienen ließ. Es war also wirklich alles gestern passiert, wie sie in Erinnerungen hatte. Schwer schluckend heftete ihr Blick an dem Umschlag, der wie eine böse Vorahnung auf der Arbeitsfläche thronte. Eine Hand etwas abstützend auf dem Schreibtisch, die anderen um ihre Bauch geschlungen, bemerkte die Gakuenchou nicht einmal, was Shizuru ihr alles mitzuteilen versuchte. Ein Gefühl der Übelkeit überkam sie regelrecht, als sie sich Halt suchend schließlich in ihrem Sessel niederließ. Zittrige Hände haschten nach dem Stück Papier, wiegten es einen Moment hin und her. Sie hatte Angst hineinzublicken, schon bewusst, dass es nicht gutes verheißen könne, alleine schon wegen Shizurus Ausweichen. Noch bevor diese ihr den Inhalt verraten konnte, hatte Natsuki vorsichtig den Umschlag entfaltet, Finger reagierten schneller, als Verstand mitdenken konnte. Jadefarbene Augen weiteten sich ein Stück, als sie den amethystfarbenen Stein entdeckte. Das ungute Gefühl wandelte sich schnell zu einem noch schlechteren, Natsuki war jeglicher Appetit vergangen, auch wenn ihr Magen immer noch andere Meinung war. Sie ließ die Worte auf sich wirken, die Shizuru von sich gab, ungläubig darüber, dass die Ältere klang, als wolle sie aufgeben. Die Jüngere wusste, dass es früher oder später dazu gekommen wäre, hätte dabei aber nicht gedacht, dass es so schnell passieren würde. „Verlang das nicht von mir…“, kam es mit belegter Stimme vom Schreibtisch her, der Blick immer noch auf dem Umschlag gerichtet, der unter dem stärker werdenden Griff zu leiden hatte. Feine unzählige Knicke bildeten sich, ließen den das einst reine Papier benutzt aussehen, unwürdig als ein wichtiges Dokument. Natsuki konnte das nicht tun, von wollen erst gar nicht die Rede. Shizuru versetzen….zu was? Sie hatte an ihrer Seite zu sein, da wo sie immer gedient hatte, da wo sie versprochen hatte auf ewig zu bleiben. „Ich werde schon einen Weg um die Regeln finden.... das hab ich immer..“, das Mienenspiel der Gakuenchou wirkte unausgeglichen. Man konnte nur ahnen, dass sich zurzeit eine Menge Emotionen hinter der Fassade abspielten. Für wahr hatte sie oft einen Weg im Leben gefunden, anderen bewiesen, dass sie durchaus ihren Kopf durchsetzen konnte. Die Stelle des „Third Pillar“ neu zu besetzen, war durchaus ein schwereres Unterfangen, als alles andere bisherige, doch das war auch nur ein weiterer Stein im Weg den es zur Seite räumen galt. Nicht gewillt dazu, nicht einmal wissend, wer Shizurus Nachfolge würdig wäre, würde sie dem Rat gegenübertreten. Sie musste sich einen guten Plan überlegen, wenn sie das durchziehen wollte, etwas Zeit blieb ihr ja noch. Den Umschlag endlich aus dem eisernen Griff entlassend, hob sich ihr Blick um den der Älteren einzufangen. Merkte Shizuru nicht, wie sehr ihr dies zu Last fiel? Wie sehr es sie schmerzte? Schweigend erhob sie sich vom Sessel, wand sich kurz zum Fenster hin, das Ausblick auf einen schönen Sommertag gab. „Ich brauche dich…Shizuru..“, nur ein Hauchen gegen die Scheibe, unsicher, ob die Angesprochenen überhaupt ihre Worte vernahm. Sie hätte einfach im Bett bleiben sollen, in der Traumwelt, wo alles in Ordnung zu sein schien. "Wir sind keine Kinder mehr, Natsuki.." warf Shizuru ein, noch bevor die Gakuenchou zu irgendeiner Reaktion fähig war. Ihr Blick ging aus dem großen Fenster, an welches sie dann schritt und den Blick über die Stadt schweifen ließ. "Du weißt genauso gut wie ich, das wir, ich sowie auch du, keine andere Wahl haben..." sagte sie mit festem Unterton und schloss kurz die Augen. Es fiel ihr schwer solch harte Worte auszusprechen. "Der Rat hat ohnehin schon ein Argusauge auf die Akademie und deine Taten geworfen, nach dem was das letzte Jahr über alles passiert ist.. und es ihnen immer noch ein Dorn im Auge ist, das Nagi dazu in der Lage war unsere Technologie ausnutzen zu können für seine zwecke... Wenn einer das schafft, schafft das ein zweiter auch.. Wie willst du dem Rat gegenüber treten, wenn du nun eine solche Lücke aufweisen musst? Das verbüßen einer Pillar? Und dann auch noch durch eine Maschine die sich in dieser Akademie befindet? Das wird den Druck nur noch verhärten... und das sollten wir uns ersparen.." sagte sie und das alles klang so verdammt logisch. Logischer, als es den beiden wohl lieb war. "Und... ich würde das sicher nicht von dir verlangen.. wenn ich einen anderen Weg wüsste... Einen anderen Halm an den wir uns klammern könnten..." sagte sie und ihre stimme war schon wieder dabei ins traurige abzugleiten, was sie aber noch zu verhindern wusste durch ein scharfes einziehen der Luft. Als die Gakuenchou dann meinte, dass sie Shizuru brauche, brach ihr das fast das herz... Umgekehrt war es doch genauso. Shizuru konnte gar nicht ohne Natsuki sein.. doch die Umstände meinten es nicht gut mit den beiden und dieser Satz machte es der älteren nicht gerade leichter mit ihrem Entschluss.. Sie fühlte sich, als würde sie ganz alleine damit dastehen.. Begriff Natsuki denn nicht, dass Shizuru das nur ihretwegen tat? Die Gakuenchou würde unter noch mehr Druck früher oder später zusammenbrechen... und wenn Shizuru sie nicht mehr beschützen konnte, dann konnte sie sie wenigstens DA VOR bewahren.. "Du brauchst nicht denken, dass es mir da anders geht..." hauchte sie dann leise als Reaktion auf den letzten Satz Natsukis. Es fiel ihr wirklich mehr als schwer, Natsuki auf diese Art und Weise die kalte Schulter zu zeigen... Doch anderes würde es ihnen nicht leichter machen.. Die Ältere holte einmal tief Luft, ehe sie erneut einen Satz begann. "ich... ich habe es so lange mit meinen Gefühlen für dich ausgehalten... und.. ich werde es nun auch aushalten, keine Otome mehr zu sein... Für dich..." sagte sie so leise, das man es schwer hatte es zu verstehen. Shizuru gestand damit ja auch, dass sie Natsuki schon über eine ziemlich lange Zeit hinweg liebte… und nie Andeutungen diesbezüglich gemacht hatte. "Denkst...denkst du nicht das ich... eine gute Lehrerin abgeben würde?..." fragte sie dann leise, mit zittrig werdender Stimme und musste sehr mit sich kämpfen, nicht wieder Tränen zu vergießen. Das hatte sie gestern zu genüge... Also schluckte sie mehrmals, bis sie sich wieder im griff hatte. Anschließend drehte sie sich dann um und fasste die jüngere in den Blick. Ein tapferes Lächeln lag über den Lippen Shizurus. Ihre Schritte führten sie nah an Natsuki heran, welche sie dann leicht zögerlich in die Arme nahm und neben ihrem Ohr flüsterte, "Ich werde...", doch weiter kam sie nicht. Die Tür sprang auf und zwar so heftig, das es sie fast aus den Angeln riss. Haruka, wie immer mit Yukino im Gepäck, stapfte herein. "Argh Shizuru! Was machst du schon wieder für dummh..." hörte man ihre Stimme, bis diese plötzlich verstummte, als sie sah, wie Shizuru und Natsuki da Arm in Arm herum standen. Sie zog die Brauen zusammen, blies die Backen auf und fing wild an mit den Armen zu rudern. "Verdammt, hört sofort auf herum zu kuscheln!! Es gibt viel wichtigere Dinge um die sich gekümmert werden muss!" verkündete sie lauthals. Yukino schob sich etwas peinlich berührt die Brille hoch auf die Nasenwurzel und schloss die Tür. "Haruka-chan... sei doch nicht..". "JAJA!" fiel ihr Haruka ins Wort und stemmte die Hände in die Hüften. Shizuru hatte sofort von Natsuki abgelassen und sah die beiden Besucher mit einem, wieder typisch aufgesetztem, lächeln an Sie sagte ein verdächtiges, "Kannst du nicht anklopfen?" und brachte Haruka damit schon wieder zum brodeln. "Warum sollte ich anklopfen?" sagte sie, laut wie immer. Shizuru schmunzelte verhalten. "Was, wenn ich gerade dabei war die Gakuenchou auf dem Schreibtisch zu vernaschen?" meinte sie und ihre Augen blitzten auf, als Haruka beinahe die Kinnlade runter fiel. Doch ehe die etwas sagen konnte, wandte sich Shizuru ab. "Ich werde Tee machen.." sagte sie gewohnt ruhig und ging in die andere Ecke des Raumes um dort ihrer üblichen Tätigkeit nachzugehen, als wäre alles beim Alten. Yukino räusperte sich und sah in der Zeit zu Natsuki, mit einem besorgten Blick bezüglich Shizuru. "Diese..." knurrte Haruka nur. Es war erschreckend wie wahr und richtig Shizurus Worte in ihren Ohren klangen. Vieles was die Ältere sagte, hatte meistens seine Richtigkeit, war durchaus etwas auf das man vertrauen konnte. Umso schlimmer war es nun genau das vorgehalten zu bekommen, dass was Natsuki eigentlich von Grund auf schon wusste. Vielleicht war es wirklich nicht zu umgehen, vielleicht würde sie mehr riskieren als nötig wäre, wenn sie sich quer stellen würde. Geschlagen ließ sie ihre Schultern nach unten sacken, die Arme schlangen sich schützend um den eigenen Leib. Der Blick wirkte verloren, als er in der Ferne von Windbloom irgendeinen Punkt zu fixieren schien. Vernehmbar entwich ihr ein Seufzen, gefolgt von einem kurzen „Ich weiß…“, zu schwer fielen ihr weitere Worte, schnürte ihr nur zunehmender die Luft ab. Warum musste alles nur so kompliziert sein? Warum musste sie auch gerade jetzt Shizurus Gefühle entdecken, die eigenen, die noch so unerforscht waren? Es machte alles nur noch schwieriger, unerträglicher, wenn Natsuki bedachte, welche getrennte Wege es für sie beide womöglich bedeuten würde. Schnell schloss sie die Augen, spürte schon das verlangende Brennen darin, den Tränen nachzugeben. Der Tag durfte nicht so beginnen, sie konnte nicht schon wieder als schwach erscheinen, hatte dies am gestrigen Tage schon zu offen kundgetan. Es tat nur in einem Sinne gut Shizurus Geständnis zu hören, im Bewusstsein zu sein, dass ihr die ganze Angelegenheit genauso widerstrebte, sie Natsuki brauchte. Doch das die Ältere alles um ihrer Wegen tat, war wie ein Stich ins Herz. Natürlich wirkte es schmeichelnd, gleichzeitig war es aber eine schuldbeladene Last. Wie konnte sie das nur verantworten? Sie wollte doch nicht der Grund für das alles sein. Shizuru als Lehrerin einzustellen, war wohl noch das Beste, was es an Positionen in Garderobe gab. Es war nichts im Vergleich zu einer Pillar, nichts im Vergleich zu der Person, die die Stütze der Gakuenchou bildete. Zittrig wich die Luft aus ihren Lungen, als sie sich in die warme Umarmung zurücklehnte. Es fühlte sich beruhigend an Shizurus so nah spüren zu können, doch zu schnell verlor sie den angenehmen Kontakt wieder. Die Ruhe, die bis eben noch über dem Anwesen der Gakuenchou lag, wurde radikal gestört und Natsuki konnte sich wirklich einen schöneren Anfang des Tages vorstellen, als der der sich grad vor ihren Augen abspielte. Mit nur wenig Interesse verfolgte sie den Gesprächsaustausch zwischen Shizuru und Haruka, fühlte sich nicht einmal im geringsten Verlegen auf Shizurus stichelnde Kommentare. Ihr Blick glitt zu Yukino, die etwas unbeholfen im Raum stand und die Hände vor sich gefaltete hatte. Nur ein erzwungenes Lächeln huschte kurz über Natsukis Lippen als sie ein leicht angedeutetes Verbeugen vor der Präsidentin von Aries vollzog. „Präsidentin Chryssant, ich bin erfreut Euch wohl auf zu sehen...”, schlug Natsukis Stimme fast zu formell an, eine einladende Gestik rüber zu Couch und dem Tisch, der immer noch reichlich an Essen gedeckt war. Yukino lächelte nur scheu, folgte augenblicklich der Gakuenchou hinüber zu den Sitzgelegenheiten, einen Blick noch kurz zu ihrer Otome werfend. Haruka stand immer noch innerlich brodeln, mit verschränkten Armen da und hätte ihrem Ärger nur allzu gern erneut Luft gelassen. Leise vor sich hinmurrend folgte sie Yukino, die sich Natsuki gegenüber niederließ, blieb hinter ihr Stehen, wie ein wachender Hund, der bei der kleinsten Gelegenheit gleich wieder ins Kläffen verfallen würde. „Was verschafft mir Eure Ehre...?“, erneut wirkte Natsuki ziemlich geschäftlich, abwesend von all dem, was sich noch vor kurzem in ihr abspielte. Die Gakuenchou beherrschte das Wechseln der emotionalen Maske recht gut, hatte sogar einige Tricks in all den Jahren bei Shizurus abgeschaut. Doch so gut sie auch ihr Unwohlbefinden verbergen versuchte, so kannten sich die Anwesenden schon zu gut unter einander, dass keiner etwas dem anderen vorgaukeln könnte. Selbst der sonst so sturen Haruka fiel auf, dass etwas nicht stimmte, trotz Shizurus üblichen Provokationen, trotz der üblich professionellen Haltung Natsukis. „Wir wollten uns erkundigen….“, fing die braunhaarige Präsidentin leise an, rückte sichtlich nervös ihre Brille von neuen nach oben „….wie es Viola-san geht, wir vernahmen, sie sei bei den gestrigen Geschehnissen verletzt worden …“. Ihr besorgter Blick glitt kurz zu Shizuru rüber, die den frisch aufgebrühten Tee auf dem Tisch abstellte. Auch wenn es den Anschein hatte, der Frau würde es durchaus gut gehen, so wirkte die Atmosphäre zu angespannt, um einen guten Eindruck zu bilden. „Ich lebe noch…“ warf Shizuru dann von der Tischkante aus ein, als sie das Tablett mit dem Tee abgestellt hatte. Diesen Kommentar, auf die frage der Präsidentin hin, konnte sie sich einfach nicht verkneifen, da die Tatsache das sie noch lebte, wohl das einzig gute an der Sache war, die sich gestern abgespielt hatte. Seelenruhig schenkte sie den Tee dann in vier Gläschen ab und schob vor jeden der Anwesenden ein solches hin. „Aber nun entschuldigt mich kurz, ich werde mir etwas passendes anziehen..“ meinte sie und wandte sich dann auch schon ab, um in das Schlafzimmer nach neben an zu gehen, wo Yohko ihr etwas aus Shizurus Zimmer hatte liegen gelassen. Die Tür fiel gerade zu, als Natsuki dann auch schon anfing Yukino und Haruka die Umstände zu erklären, die seit gestern eingetreten waren. Sie erzählte von dem Geschehen das beide erlebt hatten, von der Schulterwunde und dem bescheidenen Detail, dass Shizurus Nanomaschinen lahm gelegt worden waren.. Währenddessen hatte sich die Ältere im Nebenzimmer entkleidet und griff nach dem Fliederfarbenen Kleid, welches sie immer trug. Ein abschätziger Blick glitt über das weiße Banner, welches jede Otome an der Kleidung zu tragen hatte. Ihr Blick blieb an der römischen Ziffer 3 hängen, die etwa auf Hüfthöhe des Banners aufgenäht war, welche verlauten ließ, dass sie die ‚third pillar’ war. Ein leises seufzen entkam ihren Lippen, als ihr klar wurde, dass es nicht mehr angemessen war, dies zu tragen. Also knöpfte sie das Banner an den Schultern des Kleides ab und zog es dann ohne an. Das Kleid wirkte wirklich leer ohne das Banner und Shizuru wirkte darin wie eine Fremde, auch wenn es trotzdem noch das gleiche gewohnte Kleid war, dem sie nur etwas entzogen hatte. Als das getan war, faltete sie das Banner sorgsam zusammen und kam gerade dann in den Büroraum zurück, als Natsuki das mit den lahm gelegten Nanos erwähnte. Stille trat ein und obwohl jeder genau verstand, was Natsuki damit andeutete, eröffnete Haruka, völlig aus dem Häuschen, das Wort. „Was soll das heißen??“ „Das soll heißen, dass ich keine Otome mehr bin…“ sagte Shizuru dann, als wäre das nichts und legte dabei das zusammengefaltete Banner auf dem Couchtisch ab, um welchen alle herum saßen. Das traf nicht nur Yukino wie einen Schlag, sondern auch die sonst so gefühllos wirkende Haruka. Die blonde Otome starrte Shizuru völlig ungläubig an. Ihr Blick ging zu dem Banner und dann zu dem Ohrläppchen, an welchem der Amethyst nicht mehr hing. Fassungslos trennte sie die Lippen voneinander. „Wie kannst du das einfach so daher sagen, als wäre das nichts?“ fragte Haruka sie dann und erntete von Shizuru nur ein müdes lächeln und ein Schulterzucken. Das nahm Haruka ihr nicht ab. Sie und Shizuru waren sich nämlich vor allem in einem einig, dass sie lieber sterben würden als ihre Otomekräfte zu verlieren und die nicht mehr beschützen zu können, die ihnen am wichtigsten sind. Während Haruka nicht glauben konnte, wie leichtfertig Shizuru damit umging, senkte Yukino den Blick in ihren Schoß. Das waren wirklich keine guten Nachrichten und auch die Präsidentin von Aries wusste, was das für Folgen nach sich ziehen würde. Sie hob den Blick und sah Natsuki an, um ihr ein, als Aufmunterung gedachtes Lächeln zu schenken, was aber mehr leidend wirkte. „Und jetzt?“ fragte das braunhaarige Oberhaupt dann. „Nichts… Ich werde in das innere der Schuleinrichtung versetzt und das war´s..“ meinte Shizuru dann. „Wie, das war´s? Willst du mich auf den Arm nehmen?“ zischte Haruka dann, „Du willst einfach aufgeben und dich hinter einem Lehrerpult verkriechen? Das kann nicht dein Ernst sein! Unglaublich.. und so was ist die ‚Third Pillar’“ schnaubte sie aufgebracht. „War…“ warf Shizuru nur ein und schloss die Augen. Wieder legte sich eine bedrückende Stille über die Anwesenden und erfüllte den ganzen Raum. Irgendwann wusste Haruka dann nicht mehr wohin mit sich und krallte sich eines der Croissants vom Tisch, um an diesem herum zu knabbern. Yukino sah nur weiterhin die Gakuenchou an und Shizuru stand da neben der Couch, hatte die Hände vor ihrem Rock gefaltet und wirkte so, als ginge sie das alles überhaupt nichts an. War das ihre Art damit fertig zu werden? Wollte sie nicht herum brüllen, genau wie Haruka und so ihr Missfallen ausdrücken? Oder zumindest todtraurig sein? Oder war sie das vielleicht sogar, zeigte es nur nicht? Man wurde aus Shizuru einfach nicht schlau… „Ach Yukino das hat doch keinen Sinn.. lass uns gehen und ein anderes mal wiederkommen..“ meinte Haruka dann schnippisch, als wüsste sie, dass Shizuru das erst mal etwas sacken lassen müsste… Vermutlich dachte sie daran, wie es ihr selbst damit gehen würde. „Aber… Haruka-chan..“ meinte die angesprochene, kam aber nicht weiter, denn plötzlich ertönte ein schrilles Geräusch im Gebäude, dass allen mehr als nur bekannt sein dürfte als ‚roter Alarm’. „Roter Alarm! Eindringlinge in Korridor 8!“ rief Yohkos Stimme dann durch die Lautsprecher der Schule, welche vor ihren Monitoren stand und die riesigen Energieabweichungen registrierte. Sie weitete die Augen. „Nein, Eindringlinge im Korridor 3!“ verbesserte sie sich, doch plötzlich flackerten überall die Lämpchen auf, als wären die Eindringlinge überall. „Unerlaubter Zutritt zum Mausoleum!!“ brüllte sie dann aufgebracht und jeder wusste, dass das das herz dieser Akademie war.. das wichtigste überhaupt. Doch keiner wusste, dass die Geräte zwar auf etwas reagierten, doch in Wirklichkeit rein gar nichts dabei war, sich zutritt zu irgendwas zu verschaffen… Kein fremdes Wesen versuchte einzudringen und wenn man die Korridore aufsuchen würde, würde man nichts finden.. nicht das geringste… Doch die Computer sagten etwas anderes und so wurde jeder in Alarmbereitschaft versetzt. Shizuru aber spürte plötzlich einen mehr als heftigen Schmerz in ihrer Schulter, als würde sich darin etwas regen. Keiner aber wusste, dass man sich lieber mehr Sorgen um Shizuru machen sollte, als um den roten Alarm. „Los, Yukino, die Eindringlinge knöpf ich mir vor!“ knurrte Haruka und ließ sich von Yukino die Erlaubnis geben, sich zu materialisieren. Kaum getan, da bretterte sie auch schon aus dem Büro um sich anzusehen, was da los war… „Na..tsuki..“ nuschelte Shizuru nur, welche sich die Schulter hielt und wieder aussah, als hätte sie Fieberschübe. Zeitgleich, begann der Amethyst in dem Briefumschlag zu leuchten und wurde so heiß, dass das Papier drum herum verbrannte. Ein gleißendes Licht erfüllte das Büro und der Amethyst heilte sich von selbst. Der Riss war verschwunden, doch de Farbe des violetten Steins hatte sich zu einem dunklen Anthrazit verfärbt… Etwas in Shizuru schien darauf zu reagieren und sie fühlte sich, als würde etwas fremdes versuchen, von ihr Besitz zu ergreifen.. Waren die Nanos wieder aktiv? Aber warum? Das war doch unmöglich… Shizuru keuchte schmerzerfüllt auf und der Ohrring schoss wie ein Blitz auf sie zu und platzierte sich von alleine wieder an ihr Ohr, was ihr nur noch mehr Schmerzen zu bereiten schien.. Was passierte da nur? „Da war überhaupt nichts.. .falscher Alarm.. ihr solltet mal eure Computer checken..“ hörte man dann nur Harukas Stimme, als diese wieder hereinkam, aber blitzartig stehen blieb als sie diese Energieschwankungen Shizurus spürte. „Was zum Teufel..“ Es fiel Natsuki trotz guter Beherrschung schwer von den Ereignissen zu berichten, zu frisch waren sie einfach noch, kaum selber zu verkraften. Dennoch wirkte ihre Stimme sachlich, ließ sich von den erschrockenen Blicken der Anwesenden nicht von weiteren Worten abbringen. Die Gakuenchou wirkte unnormal abwesend, konnte nicht viel weiter als ein Nicken hin und wider beisteuern, hielt sich gänzlich aus den weiterführenden Gesprächen heraus. Sich mit dem Ellbogen auf der Couchlehne abstützend, fand ihre Hand zur Stirn und Schläfe. Gespreizte Finger gruben sich in die Haut, wollten den sich darunter anbahnenden Kopfschmerzen Einhalt gebieten, sie versuchen wegzumassieren. Es war einfach schon wieder zu viel für den Anfang, von wegen noch einen Tag Ruhe. Ihre andere Hand umklammerte das kleine Teegläschen, was mit seinem dampfenden Inhalt noch gänzlich unberührt aussah. Es war das erste Mal, an dass sich Natsuki erinnern könnte, dass die beruhigende Wirkung des Tees ausblieb. Nur leise Grummeln meldete sich der Magen der Jüngeren beim Anblick des späten Frühstücks vom neuen, der Appetit war jedoch immer noch nicht wirklich an seinen alten Platz zurück gerückt. Eine kurzen Zug aus dem Glas nehmend, befand sich dieses schon wieder auf den Tisch. Zu gern hätte die Gakuenchou einem gemütliches Frühstück mit der Älteren beigewohnt, erst dann zu den wichtigen Themen vorangeschritten, die nun so viele Änderungen hervorrufen sollten. Doch mit zunehmender Erfahrung wusste Natsuki, dass sie den Tag so nehmen musste, wie er nun mal kam, selbst wenn es hieße die Nervenzermürbende Stimme einer gewissen blonden Otome noch etwas länger zu ertragen. Erst das schrille Geräusch ließ die junge Frau herumfahren, aus der ungewohnten Starre aufschrecken. Natsukis Augenbrauen zogen sich augenblicklich missgestimmt zusammen als sie Yohkos Warnung über das Kommsystem der Akademie vernahm. Eindringlinge in ihrer Akademie? Das war etwas, was die Gakuenchou nicht duldete, unter keinen Umständen, nicht nach dem, was alles passiert war, nicht nach den Ereignissen gestern. Im Nu war sie auf den Beinen, eilte zu ihrem Schreibtisch rüber. Hastig griff die Hand zum Telefon hatte bereits die Kurzwahltaste zu Yohkos Labor gedrückt. „Yohko, was ist da unten los?!“, blaffte sie verlangend in den Hörer, die Aufregung deutlich in der Stimme mitschwingend. Wenn sich jemand Zutritt zum Mausoleum verschaffte, war der Ernst der Lage schon drastisch gestiegen. Viel zu wichtig war dies Heiligtum, die Ruhestätte Shinso-samas, um es in die Hände Fremder zu verlieren. „Gakuenchou...ich registrieren im gesamten Bereich der Akademie Energieschwankungen! Große unter anderem, mit denen von gestern zu vergleichen.“, Yohkos Tonlage klang nicht beruhigender als die der angesprochenen Otome. Die Augen der Jüngeren verengten sich ein Stück, ihr gefiel gar nicht was sie hörte, verfolgte währenddessen nur halb mit wie Haruka aus dem Büro stürmte. „Wie ist das möglich…?!“, verlangte sie von der Professorin zu wissen, Garderobe hatte seine Sicherheitsmaßnahmen verstärkt seit dem letzten Angriff, wie konnte es also schon wieder zu solchen merkwürdigen Erscheinungen kommen? Sollte das womöglich der nächste Angriff eines unbekannten Stachelwesens oder gar noch Schlimmeres sein? Knirschend schoben sich die Zahnreihen Natsukis übereinander, als sie unruhig vor ihrem Schreibtisch auf und abzugehen begann. „Ich will umgehend ein Sicherheitsteam im Mausoleum und…“, weiter kam sie nicht, als sie mit Erschrecken aus dem Augenwinkel, den Umschlag nicht weit von sich in Flammen aufgehen sah. Schützend hoben sich automatisch die Arme vors Gesicht, die Augen vor dem gleißenden Licht zu bewahren. Was zur Hölle geschah hier gerade? Blinzelnd verfolgte sie die Flugbahn des glühenden Steins, der sich bis eben noch seelenruhig verhalten hatte, nun aber wie ein Projektil auf Shizuru zuzuschießen schien. „Gakuenchou..! Irgendetwas passiert in ihrem Büro, ich habe hohe Ausschläge auf meinem Monitor…was auch immer das ist, sie sollten da weg….Gakuenchou? Gakuenchou!...“, hörte man Yohkos aufgebrachte Stimme über das Telefon, was mittlerweile achtlos in Natsukis Hand hing und schließlich ganz zu Boden fiel. „Shizuru...?“, wisperte die Jüngere fassungslos, ging einige Schritte auf die Frau zu, die sichtlich unter Schmerzen zu Leiden schien. Sofort eilte sie an ihre Seite, irgendetwas ließ sie vor Ehrfurcht erzittern, als sie den neuen Stein an Shizurus Ohr betrachtete. Was hattet das zu bedeuten? Und wie in aller Welt war es möglich, dass ein GEM, dazu ein zerstörter sich selbständig machte? Vorsichtig stützte sie die Frau, hatte Angst ihr nur noch mehr Schmerzen zuzuführen. „Shi-zu-ru…“, raunte sie nur verständnislos, als diese sich vor Schmerzen wand. Es tat Natsuki weh, die Ältere in solcher Pein zu erleben. Yukino, die bis dahin noch am nächsten zu Shizuru stand, wich ängstlich so schnell zurück, die Augen gebannt auf den neuen GEM, bis sie schließlich fast über ihre eigenen Füße stolperte. In letztem Moment empfingen sie starke Arme, als ihre Otome den Fall abbremste. Nur ein kurzer dankbarer Blick bevor Haruka sie gänzlich hinter sich zog und sich schützend davor aufbaute. „Was passiert hier zum Teufel?! , verlangte die Blonde harsch zu wissen, doch keiner der Anwesenden konnte auch nur im Geringsten behaupten eine Ahnung davon zu haben. Etwas wand sich in Shizuru, wie eine dämonische Schlange die versuchte ihre Seele zu umschlingen und zu zerdrücken. Das Gefühl in ihr schien unerträglich zu werden. Sie riss an dem Kragen ihres Kleides herum, als drohte sie gleich zu ersticken, oder als wäre ihr heiß. Als Natsuki kam und Hand an sie legte, öffnete Shizuru eines ihrer Augen. Dieses aber war nicht mehr geprägt von dem eindringlichen rubinrot, sondern wurde von schwärzlichen Schlieren durchzogen, die versuchten ihre Augenfarbe zu übernehmen, wie ein Nebel der ein Land überzog. „Geh… geh weg… Na-ts… uki…“, krächzte die zitternde Stimme Shizurus, ehe sie Natsuki dann mit einer wucht von sich schupste, kräftiger, als sie es eigentlich wollte, doch das schien nicht ihre eigene Kraft zu sein, die sich da entladen hatte. Shizuru fuhr zusammen, sackte in die Knie und warf schwungvoll den Kopf in den Nacken um einen Schrei zu lösen, der einem den Magen umdrehte. Sogar Haruka weitete die Augen und drängte Yukino, die hinter ihr stand, weiter zurück. Zeitgleich mit dem Aufschrei Shizurus, fing der GEM an ihrem Ohr wieder an zu strahlen. Auf dem Boden, auf welchem Shizuru kniete, zogen sich von ihrem Schatten aus weite Schliere, die wie Adern wirkten, und sogen sich in den Teppich. Zumindest sah es so aus. Die Realität war jedoch, dass diese Adern sich durch die Decken, Mauern und Wände zogen, bis runter in das Labor und sich dort mit der Steuerungskontrolle der ‚Five Collumns’ verschmolzen. Yohko weitete die Augen, als jemand auf die Datei des Amethysten zugriff und diesem, ohne Shizurus eigentliche Einwilligung, einen Materialisierungsbefehl zukommen ließ. Die Augen Shizurus weiteten sich, als der schwarze Amethyst Befehle durch ihren Körper an die Nanos jagte, welche auch noch darauf zu reagieren schienen. Langsam, Stück für Stück wurde die Otome Robe an Shizurus Körper sichtbar, jedoch war es nicht mehr die, die Shizurus und den Amethysten ausmachte. Es war eine schwarze, Furcht einflößende Robe, welche sich dort um den Körper Shizurus schmiegte. Ihre Glieder zuckten und mit jedem Stück, die die Robe sich materialisierte, entschwand Shizurus Geist und ihre Augen wurden leer. Yohko rief weiter Notrufe durch die Kommanlage und versuchte den Headmaster zu kontaktieren. Es konnte doch unmöglich sein, dass sich das gerade abspielte, was Yohko da auf ihren Monitoren sah… Dass Shizurus Nanos sich selbst reaktiviert hatten und sich von einer anderen Quelle her steuern ließen. Nachdem der Kontakt zu Natsuki abgebrochen war, nutzte Yohko das Otome Kommsystem und versuchte so Miss Maria und die anderen Pillars zu kontaktieren. Der Körper Shizurus sackte schließlich zusammen, und während das geschah, erschienen, wie aus dem nichts, die zwei jungen Männer, die Gestern auch schon im Publikum der Arena gewesen waren. Die Drahtzieher… Die beiden Brüder sahen sich schmunzelnd an, dann durch den Raum und ihr Blick blieb schließlich an Shizuru hängen, die vor ihnen, vollkommen materialisiert, auf dem Boden lag. „Was wird hier gespielt?!“, schnaubte Haruka und Materielasierte ihr Element, um dieses bedrohlich herum zu schwingen. „Aber, aber…“, meinte der Ältere der beiden Brüder grinsend, „Was ist denn das für eine unfreundliche Begrüßung?“. Der kleinere der beiden, Zin, schnipste mit den Fingern und schon stand Shizuru auf, wie eine Marionette und materialisierte ebenso ihr Element, welches sie kampfbereit vor sich hielt. „Menschen sind so schwache Geschöpfe…“, mauschelte der kleine gelangweilt und sah hoch zu seinem Bruder Zen, welcher seinen Blick der Gakuenchou gewidmet hatte. „Das wird mein erstes Geschenk an dich, Natsuki Kruger, genieß es…“, grinste er, mit einer unbeschreiblichen Feindseligkeit, als würde er Natsuki schon seit Jahren kennen und schnipste erneut mit dem Finger, woraufhin Shizuru ihre Energieringe an der Robe pulsieren und aufleuchten ließ, als würde sie gleich angreifen. Kaum war das geschehen, verschwanden die beiden Brüder wieder so schnell, wie sie auch gekommen waren und ließen eine Angriffslustige Shizuru zurück, die nicht sie selbst zu sein schien. Mit einem Kampfschrei stürzte diese dann auch schon los und ließ sich ihr Schmetterlingsschwert entfalten, welches aber zuerst durch den Morgenstern von Haruka blockiert und gestoppt wurde. „Was ist in dich gefahren?!“, brüllte Haruka und versuchte ihre Schwertenden in Schach zu halten. Shizuru aber blieb vollkommen ruhig stehen und wandte den Blick von Natsuki ab, um zu Haruka zu sehen. Ein schnelles zucken ihrer Muskeln, und Haruka flog durch die nächste Wand. „Haruka-chan!“, hörte man Yukino panisch schreien. Mit der Wucht hatte die Gakuenchou nicht gerechnet, konnte sich nur schwer auf den Beinen halten, als sie einige Meter nach hinten stolperte und schließlich rückwärts zu Boden ging. Ein scharfes Einziehen der Luft durch die Zähne folgte, als sie ein Stechen in ihrem rechten Fußknöchel vernahm, der wohl etwas unglücklich bei dem Fall umgeknickt war. Der Schmerz allerdings war schnell schon nebensächlich, Natsuki heftete fassungslos ihren Blick auf Shizuru und das Geschehen, was sich in ihrem Büro abspielte. Mit den Händen abstützend rückte sie automatisch weiter nach hinten, hatte Respekt wenn nicht sogar Angst vor den schwarzen Ranken, die sich am Boden verteilen zu begannen, alles in ihrem Umfeld einnahmen. "Shizuru...", kam nur geschlagen das Wort über ihre Lippen, unfähig der Älteren in irgendeiner Weise helfen zu können. Es war erschreckend, wie viel Shizuru mehr und mehr mit dem Anschmiegen der Robe an ihrer selbst verlor. Das war nicht mehr die anmutige Otome, wie sie Natsuki kannte, das war etwas. Etwas, was auf dreiste Art und Weise, die Frau als ihren Wirt benutzte, sie, Natsuki wagte es kaum in Gedanken auszusprechen, zu einem Monster machte. Langsam drückte sie sich in den Stand hoch, merkte, dass ihr Knöchel nicht ganz mitspielen wollte, verlagerte so das Gewicht um ihn vorerst zu entlasten. Sie traute ihren Augen nicht, als sie plötzlich zwei Fremde mitten in ihrem Büro stehen sah, die anscheinend im Zusammenhang mit dem Ganzen zu stehen schienen. Zumindest war es ihnen möglich mit einem einzigen Schnippen den einst "Graceful Amethyst" in einer neuen Gestalt wieder zum leben zu erwecken. „Wer zum…!“, zischte Natsuki nur kurz bevor ihr der Ältere der Brüder ins Wort fiel. Ihre Augen verengten sich einen Spalt breit, es gefiel ihr nicht, was er von sich gab. Kaum verschwunden, fing die Gakuenchou erst an die Bedeutung der Worte zu realisieren, schluckte schwer, als sich die neue Gefahr mit Shizurus Gesicht bemerkbar machte. Das konnte unmöglich geschehen, was hatten sie nur aus Shizuru gemacht? Eine Augenbraue zuckte merklich, ließ ansammelnde Wut sichtbar werden. Zu gern wäre sie den beiden Eindringlingen hinterher geeilt, sie selbst zu Rede gestellt, doch daran war nicht zu denken, dafür blieb keine Zeit. Denn schon im nächsten Augenblick, flog der Brigadegeneral durch die nächst beste Wand und hinterließ in dieser ein klaffendes Loch. Der aufgeregte Schrei Yukinos ließ Natsuki in erster Linie herumfahren, zur Präsidentin eilen, die mit besorgter Miene sich dem Loch näherte. „Ihr solltet hier schleunigst verschwinden, es ist nicht sicher für Euch…“, drängte die Gakuenchou die Braunhaarige. „Aber Haruka-chan..“, kam nur ein leises Wimmern seitens der Präsidentin, immer noch bangend um ihre Otome. ‚“Sie hat Recht Yukino...“, erklang die feste Stimme hinter den beiden. Haruka hatte sich von einigen lästigen Trümmern befreit und stand nun in neuer Pracht da, ziemlich verärgert, wenn man es genauer nahm. Mit einem missfallenden Schnauben klopfte die Blonde sich den Staub von der Robe, straffte die Kette des Morgensterns ein wenig fester. „Was bildet sich diese Frau eigentlich ein…?!“, ihre Geduld war schon lange am Ende, ihr Ärger unmissverständlich gegen Shizuru gerichtet, die so aussah, als ob der nächste Angriff jeden Moment folgen würde. Yukino nickte nur sacht, wusste dass es das Beste war den Rat der beiden zu folgen, schließlich war sie die einzige im Raum, die keinerlei Kräfte besaß, die ihr eine Verteidigung gegen die Bedrohung erleichtern würde. Vorsichtig schlüpfte sie durch das neu entstandene Loch, welches den Blick auf einen der Gänge außerhalb des Büros freigab. Sie würde zwar in Deckung gehen, jedoch ganz zu verschwinden, hatte Yukino nicht im Sinn, auch wenn sie wusste, dass Haruka nichts so leicht aus der Bahn werfen und heil zu ihr zurückkehren würde. Froh nun einen sorgenden Gedanken weniger im Kopf zu haben, stapfte Haruka einige Schritte wieder in den Raum. „So und nun zu dir..!“, zischte sie der Schwarzbekleideten Otome zu, bevor sie mit neuer Kraft ihr Element auf Shizurus Waffe zu schwang, in der Hoffnung sie mit einem Schlag entwaffnen zu können. Natsuki stand etwas unbeholfen in einigem Abstand hinter ihr, sie rang mit sich selbst. Der Gakuenchou von Garderobe war es ausdrücklich nur in Notfällen erlaubt zu materialisieren, so besagten es zumindest die Regeln. Aber wenn das kein Notfall war, dann wusste die Dunkelhaarige auch nicht weiter. Außerdem war sie in der Verfassung auch zu nichts weiter Stande als dumm im Weg herum stehen, Regeln hin oder her, sie musste etwas unternehmen. Schnell streifte sie den Kristall an ihrem Ohr, gefolgt von einem kurzen „Materialize!“. Wenige Sekunden später war der „Ice Silver Crystal“ einsatzbereit, froh darüber, dass das System noch funktionieren zu schien und ihr die Materialisierung ermöglichte. Sie schritt voran, doch hielt dann erneut inne. Was sollte sie tun? Shizuru angreifen? Hatte sie sich nicht geschworen, niemals mehr gegen die Ältere anzutreten? Nur ein gezielter Griff, der ihr noch nicht mal sonderlich viel Mühe abzuringen schien, und sie hatte den Morgenstern Harukas abgefangen. Doch nicht nur das. Sie hatte mit einer Wucht daran gerissen, dass sie den Morgenstern, samt Haruka zu sich heranzog, über sich hinweg fliegen ließ und diese direkt durch das große Fenster des Büros nach unten flog. Das Glas zersplitterte und flog in tausenden kleinen Scherben durch den Raum. Von Haruka hörte man nur ein schreien, dann ein fluchen. Die blonde klatschte aber nicht auf dem Boden auf, sondern kam dort mit den Füßen auf und stemmte sich im gleichen Atemzug wieder davon ab, um wieder nach oben zu sausen und sich Shizuru erneut zu stellen. Oben angekommen, erwartet sie aber schon ein Energieball Shizurus, welcher Haruka dann, einer Rakete gleich, hinaus in die Stadt befördert und diese dort durch einige Gebäude flog. Daran würde selbst sie jetzt erst mal zu knabbern haben. Rauch stieg auf und man hörte von weitem das dröhnen, als die Gebäude zusammenbrachen. Shizuru stand aber weiter in dem Raum und hatte nicht ein einziges mal mit der Wimper gezuckt. Im Gegenteil. Sie hatte Natsuki mit dem leeren Blick eingefangen wie ein Raubtier seine Beute. Sie wirbelte das Doppelschneidige Schwert vor sich herum und erfasste es dann wieder mit beiden Händen. „So eine lästige Made…“, meinte sie nur völlig Unterkühlt zu der Sache mit Haruka. „Nun zu dir, Gakuenchou…“, sagte sie dann weiter und verengte die Augen zu Schlitzen. Von Shizuru schien wirklich nichts mehr da zu sein. Diese Energie, das Auftreten, ihre Ausstrahlung… Man konnte in ihren Augen nichts mehr sehen von ihrer Wärme, ganz zu schweigen das sie Natsuki sonst immer voller Liebe anblickte. Da war nur noch leere… Tiefe, bittere Leere. Langsam setzte sie sich dann in Bewegung und trat einige Schritte auf Natsuki zu, als würde sie diese überhaupt nicht fürchten. „Was ist los, Gakuenchou? Willst du deine Waffe nicht materialisieren? Ich gebe dir 5 Sekunden…“, knurrte ihre fahle Stimme und sie machte einen bedrohlichen Ruck mit ihrer Schmetterlingsschneide. „Na los, ich warte… So ein Angebot bekommst du sicherlich kein zweites mal…“, hörte man sie wieder sagen und es schien, als hatte sie vor Natsuki zu provozieren, damit diese wirklich mit ihr kämpfte, am Ende vielleicht gar tötete. Was wollten die Fremden wohl dadurch erreichen? Das beide sich gegenseitig umbrachten? Das sie Natsuki leiden ließen, indem sie gegen, die ihr wichtigste Person kämpfte? Oder etwas ganz anderes, worauf sie nie kommen würde? Wie zur Salzsäure erstarrt stand die Gakuenchou in ihrem zertrümmerten Büro, das nun jetzt schon mehr als ein Loch in der Wand besaß. Der Anblick ließ sie kurz erschaudern, wusste sie doch genau, dass aller angerichtete Schaden von Seiten Shizurus kam. Sie wusste dass die Ältere stark war, jedoch schien ihr die neue Robe die ultimativen Kräfte für eine Otome zu verleihen. Wenn Haruka dem nicht standhalten konnte, was sollte sie denn dann versuchen? Schluckend stellte Natsuki fest, dass sie nun alleine da stand, alleine der Person gegenüber, die ihr am meisten bedeutete. Finger gruben sich in ihre Handflächen, als sie diese gewaltvoll zu Fäusten ballte. Sie wollte nicht kämpfen, wollte Shizuru selbst in diesem Zustand nicht verletzen, selbst wenn es hieße, sie würde dadurch Schaden nehmen, vielleicht sogar sterben. Das würde Natsuki in Kauf nehmen, auch wenn es töricht war, verantwortungslos in ihrer Position. Es galt Garderobe und seine Schülerinnen unter jeglichen Umständen zu beschützen, doch für Shizuru hätte sie schon oft ein wenig die Grenzen überschritten. Wachsam beobachtete sie die Ältere, als sie auf sie zuschritt, die wie ein eingekesseltes Tier zu umkreisen begann. Natsuki rührte sich nicht, zeigte nicht den kleinsten Anflug von Angst oder gar Panik. Es war in einer Art unheimlich in die Augen zu blicken, die sonst immer vor Wärme strahlten, voller Liebe und Fürsorge, nun aber nicht mehr als leer und kalt wirkten. „Nein...“, war die einfache Antwort der Gakuenchou, ausgenommen ruhig angesichts der Situation, angesichts der Drohung, die ihr Shizuru so deutlich zu machen versuchte. Sie hatte nicht vor ihr Element zu materialisieren, wusste, dass es höchstens mehr Schaden in Büro und Umgebung anrichten würde. Und ihr Anwesen weiter in die Luft zu jagen, war sicherlich nicht eins auf der Prioritätenliste Natsukis. Selbst wenn sie im Stande gewesen wäre ihre Waffe gegen Shizuru richten zu können, kam ihr nicht einmal dieser Gedanke, niemals würde sie es auch nur wagen. „Mach mit mir was du willst, ich werde nicht kämpfen….nicht gegen dich“, war die ernste Herausforderung der Dunkelhaarigen, ihre Augen energisch aufblitzend. Sie wusste nicht genau mit welchem Feuer sie spielte, doch ein Versuch war es allemal Wert. Irgendwo da drunter, unter dem ganzen Schwarz, unter den Schleier, war Shizuru, es galt sie nur zu erreichen. „Shizuru….“, ihre Stimme schwand ein wenig, als sie ihren Namen flehend über die Lippen brachte. „Ich weiß, dass du das nicht willst….kämpf dagegen an…“, wisperte Natsuki weiter, in der Hoffnung ihr Gegenüber zur Vernunft zu bringen. „Tu mir das nicht an, nicht nach gestern…“, der Gedanke, Shizuru nun doch auf eine Weise zu verlieren, war unerträglich. Natsuki schluckte erneut, zu trocken fühlte sich ihr Hals an, als sie die schwarze Otome mit ihren Augen förmlich zu durchbohren schien. Das resignierende Verhalten der Gakuenchou löste bei Shizuru nur ein fahles, müdes lächeln aus, welches zwar ihr Gesicht zierte, aber ihre Augen nicht erreichte. Diese erschienen tiefer und undurchdringlicher denn je. Kein Glanz, kein Licht fing sich darin, nichts. Es schien, als würde nichts die Augen Shizurus erreichen können. Als sie näher kam, spiegelte sich nicht einmal Natsuki darin, auch wenn man zweifelsohne sagen konnte, dass Shizuru sie anstarrte. Man konnte definitiv behaupten, dass ihre Augen so leer waren wie sonst nichts und da die Augen das Fenster zur Seele waren, konnte das nicht unbedingt etwas gutes heißen. Nachdem sie Natsuki dann, einem Raubtier gleich, ausreichend umkreist hatte, diese aber immer noch nicht den Anschein machte, sich wehren zu wollen, blieb sie hinter ihr stehen und das Lächeln wich einem kalten grinsen. „Das ist wirklich schade… Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass da mehr hinter dem Ice Silver Crystal steckt, als die feige, müde Hülle eines Menschen…“, schnurrte Shizurus Stimme von hinten an den Nacken Natsukis. „Eine wahre Schande…“, meinte sie weiter und schloss kurz die Augen, ehe sie diese wieder blitzartig öffnete und zu Schlitzen verengte. „Zu Schade, dass Shizuru nicht mehr unter uns weilt… Zumindest nicht in dieser Körperhülle, die von ihr geblieben ist…“. Ob das der Wahrheit entsprach, konnte man schwer sagen. Dieses Wesen, welches eindeutig nicht Shizuru war, auch wenn es ihr Körper war, wirkte unheimlich sicher. Es konnte doch aber nicht möglich sein, Shizurus Geist vollkommen aus ihrem Körper zu treiben… oder doch? Aber, wenn dem so war, was sollte man dann tun? Eins war sicher, wenn man Shizurus Körper vernichten würde, wäre auch sie für immer fort… Aber wo war sie jetzt, wenn sie nicht die Macht über ihren Körper hatte? Schließlich packte Shizuru Natsuki dann am Nacken und raste mit dieser gegen die nächste Wand. Dort hielt sie Natsukis dann frontal, am Halse gepackt, an die Wand gedrückt und schob sie daran etwas höher, damit sie den Bodenkontakt verlor. Sie grinste von unten zu ihr rauf und beugte sich dann vor, bis knapp vor ihr Gesicht. „Oh, ich liebe dich Natsuki… Ich würde alles für dich tun… ich werde immer bei dir sein und dich beschützen… blablabla“, äffte die kühle Stimme dann Shizuru nach und blickte dabei verächtlich in das Gesicht der jüngeren. „Tzes… Aus liebe kann man so viel Hass machen… Liebe ist pures Gift und bei der falschen Dosierung… puff… und alles ist furchtbar traurig und schmerzhaft“, meinte sie und drückte etwas fester zu. „Also was ist jetzt, Gakuenchou?“, schnurrte die Stimme, welcher Shizurus so ähnlich war und leckte Natsuki dabei provokant über die Lippen, „Wenn du nicht mit mir kämpfst, muss ich dich töten… und auch alle anderen, die sich mir in den Weg stellen oder eine ähnliche Psychoshow abziehen so wie du…“ Kaum hatte sie das gesagt, verlieh sie ihren Worten Nachdruck, indem sie die Hand fester schloss um Natsukis Kehle, diese dann aber schließlich losließ um einen Schritt zurück zu machen. „Schön… deine Entscheidung…“, meinte sie nur fahl und zückte wieder ihr Schmetterlingsschwert, welches sie vor sich hielt. „Grüß die Hölle von mir…“, sagte sie und war gerade dabei, ihr Schwert zu entfalten, um Natsuki damit in Stücke zu schlagen, als plötzlich riesige Energiekugeln, Laserstrahlen und ein übergroßer Boomerang auf sie zu geflogen kam. Sie sah das gerade noch aus den Augenwinkeln, konnte aber nicht mehr reagieren. Von dieser gebündelten Kraft wurde sie dann durch das Fenster katapultiert, bis runter in den Vorhof der Garderobe Akademie. Ihr Aufprall auf dem Boden riss einen riesigen Krater in die Plattierung des Hofes. Oben im Büro waren die anderen Pillars eingetroffen. Nao, Sara und Maya, die auf Yohkos Ruf hin sofort aufgebrochen waren, um hier nach dem rechten zu sehen. Scheinbar kamen sie gerade richtig. Sie hatten aber nur den Angriff auf Natsuki gesehen und konnten nicht mehr erkennen, dass das Shizuru war, welche sie da gerade weggebombt hatten. Maya rannte an das Fenster um nach unten zu sehen. Nao stand etwas beteiligungslos im Raum und sah sich um und Sara kümmerte sich derweil um Natsuki. „Gakuenchou… was zum Henker ist hier los?“, wollte sie dann von ihr wissen. Maya weitete die Augen und trat rückwärts vom Fenster zurück. „L…Leute… das solltet ihr euch ansehen…“, mauschelte sie aufgebracht und in dem Moment kam Shizuru, schwebend, am Fenster hoch. Ihre Schwarzen Augen waren von blutigen Schlieren durchzogen und ihr verbissener Blick und das zusammenknirschen der Zähne, ließ darauf schließen das sie extrem wütend war. Natsuki hatte das Gefühl, als ob ihr jeden Moment schwarz vor Augen werden und sie schließlich einer Ohnmacht erliegen würde. Der kalte Griff um ihre Kehle schnürte ihr zunehmend die Luft ab, ließ nur noch den Gedanken ans Überleben in ihrem Kopf. Panik war schon lange in den zuvor ruhigen Augen aufgestiegen, hatten sich vor Schreck geweitete, als Shizuru sie gewaltvoll gegen die Wand schlug um sie letztendlich dort fest zu pinnen. Als die Gakuenchou dann auch noch den Boden unter den Füßen verlor, fanden ihre Hände automatisch den Weg zu derer Shizurus, krallen sich hinein, versuchten vergeblich sie von ihrem Hals wegzubringen. Nicht einmal das Abstemmen mit den Beinen an der Wand oder die misslungenen Versuche Shizuru einen Tritt zu verpassen, halfen etwas bei ihren Bemühungen. Sie schloss kurz die Augen, vernahm Shizurus Stimme, die so kalt war, dass sich sämtliche Nackenhaare vor Graus aufstellten. Immer dumpfer wurde sie, hallend, als ob sie von weiter weg kommen würde. „Shi…zu…ru...“, kam nur ein erstickendes Röcheln hervor. So hatte sie sich das ganze nicht vorgestellt, Shizuru war einfach viel zu stark und die fremde Macht zu raffiniert um sich mit leichten Mitteln austricksen zu lassen. Was hatten sie mit ihr gemacht und wo war sie zum Teufel? Sollte sie womöglich schon ganz verloren sein, für immer verschlungen von diesem Etwas? Natsuki wagte nicht daran zu denken, ein Teil von ihr hatte lange noch nicht aufgegeben, würde Shizuru niemals aufgeben. Gerade als sie dachte es wäre endgültig vorbei, ließ Shizuru die Gakuenchou los, die augenblicklich kraftlos an der Wand hinunter rutschte. Sofort fing sie an zu husten und nach Luft zu schnappen, bevor grüne Augen aufschlugen und die knappe Rettung vor dem Schwerthieb mitverfolgten. Bewegungslos starrte sie durch das Fenster, spürte die Erschütterung, die von dem Aufschlag herrührte. Shizuru hätte sie wirklich umgebracht, ohne das Eingreifen der Pillars, wäre Natsuki Geschichte gewesen. Der Gedanke ließ diese erneut erzittern, es war einfach so unvorstellbar, dass die Frau, die sich schwor ihr Leben zu beschützen, es auch mit einem einfachen Schwerthieb beenden konnte. Doch das war schon lange nicht mehr Shizuru, so sehr sie danach aussah, sich anhörte, es war einfach nicht mehr die Frau, die ihr gestern ihre Liebe gestanden hatte. Erst die Stimme neben ihr holte Natsuki aus der Starre zurück. Besorgte Augen blinzelten hinter der schwarzen Maske hervor, als Sara ihr auf die Beine half. „Shizuru sie ist…..“, begann Natsuki mit rauer Stimme der Blonden zu erklären. Sehr viel weiter kam sie nicht, als jene besagte schon wieder am Fenster auftauchte und die Luft förmlich zu knistern begann. „Shizuru-oneesama...“, wisperte die First Pillar fassungslos, konnte ihren Augen nicht trauen, den anderen beiden ging es ähnlich. Selbst Nao wirkte etwas aus der Bahn geworfen, als sie die wütende Otome vor sich betrachtete. „Was zur Hölle hast du jetzt wieder verbrochen Kruger?!“, war ihre typisch schnippische Aussage, in dem Moment nichts weiter als das Überspielen von Unsicherheit. Sie umfasste ihr Element ein wenig fester, tat es Maya gleich und wich ein Stück nach hinten. Maya jedoch, die noch am nächsten zum Fenster war, erregte nur noch mehr die Aufmerksamkeit und Angriffslustigkeit Shizurus. Schon im nächsten Moment schwang die wendige Klinge des Schmetterlingsschwertes quer durch den Raum, drohte alles in seinem großen Radius in Einzelteile zu zerschneiden. „Deckung!“, brüllte Sara, als sie die Gakuenchou mit sich hinter eins der noch heilen Möbelstücke zog. Zu schnell wand sich die Klinge peitschend in der Luft, ermöglichte es der Fifth Pillar nur noch die Arme schützend hochzureißen, bevor sie hinter sich in die nächste Wand krachte. Nao im ersten Moment geschockt über den starken Angriff, gelang es in der letzen Sekunde ihr Element hochzureißen. Das Schwert legte sich wie eine eiserne Kette um die Kralle, fing an das Material auf seine Beständigkeit zu Testen. „Verdammt…“, murrte die Rothaarige nur mit zusammengepressten Zähnen, versuchte vergeblich dem harten Ruck stand zu halten. Wenige Sekunden später zerbarst die Krallen in ihre Einzelteile, dematerialisierte sich und ließ Nao vorerst ohne Waffe nach vorne stolpern. „Ihr nervigen Würmer!“, knurrte Shizurus kühle Stimme, als sie sich wieder Zutritt zum Büro verschafft hatte, um ihre Klingen weiter durch das Zimmer segeln zu lassen und alles zu zerschneiden als wäre das Material nichts weiter als in der sonne geweichte Butter. Staubschwaden taten sich auf und legten sich wie ein weißer Film über die Einrichtung, die nur noch ein Haufen Schrott war. Nao war die nächste auf Shizurus Liste. Nachdem sie sie entwaffnet hatte, grinste sie selbst verliebt, so wie es normalerweise Nao immer tat. „Jetzt bist du nicht mehr so vorlaut, was?“, raunzte sie und im nächsten Moment hatte sie knisternde Energiebälle parat, die sich aus ihren Laserringen entluden und feuerte diese ab. Naos bloße Hände waren nicht stark genug um sich zu wehren und so flog auch sie erstmal aus dem Ring. Die schwarze Otome grinste und ahmte Naos Masche nach, indem sie sich über die Finger leckte. „So… da waren’s nur noch zwei…“, lachte sie und sah sich um. „Tuck Tuck Tuck… Gakuenchou-chan… wo bist duuu~?“, fragte sie süffisant und fing an Möbel für Möbel in seine Einzelteile zu zerbersten. Irgendwann wurde ihr das aber zu langweilig und die Schmetterlingsschneiden zogen sich wieder zurück und bildeten wieder zwei feste Klingen. „Katz und Maus… das ist langweilig… Aber wenn du nicht zu mir kommst… dann werde ich dich eben dazu zwingen…“, meinte sie und machte einen gewaltigen Sprung rückwärts, durch das Fenster, bremste ab und blieb dann davor in der Schwebe. Sie grinste und ließ sich ihr Schmetterlingsschwert erneut entfalten, welches durch die Gegend schnellte und anfing sich durch die Grundmauern des Büros zu fressen. Die Decke fing an zu bröckeln und drohte, über den Köpfen derer zusammen zu brechen, die noch im Büro waren. „Verdammt…“, nuschelte Sara, „Maya!! Reiß dich zusammen und hilf Nao!“. Anschließend schnappte sie sich die Gakuenchou unter den Arm, ließ sich mit Hilfe des Robenmantels unsichtbar werden und floh dann mit ihr aus dem Fenster. Maya rappelte sich murrend auf, rieb sich den Hintern und machte sich dann daran die bewusstlose Nao aus den Trümmern zu fischen und dann mit ihr ebenso das weite durchs Fenster zu suchen. Nao war eben noch frisch in ihrem Rang als Pillar… das musste man ihr einfach nachsehen, auch wenn es jetzt unpassend war ein Schläfchen zu machen. Nun schwebte Sara mit Natsuki und Maya mit Nao im Gepäck vor dem Fenster und mussten mit ansehen, wie die Decke des Büros zusammen brach und es komplett unter sich begrub. Shizuru lachte auf und wandte sich dann um, um zu den übrig gebliebenen zu sehen. „Flink wie eine Horde Ameisen…“, meinte sie, „aber solange weglaufen das einzige ist, was ihr könnt, habt ihr ein Problem..“. Sara schluckte, als sie wieder sichtbar wurde. Ein Problem… das hatten sie wirklich. Was sollten sie denn nur tun? Die Gakuenchou war immer noch nichts ganz bei sich, während die Geschehnisse ihren Ablauf nahmen, fühlte sie sich immer noch leicht benebelt, durch das beinahe Erstickens. Nur kurz nickte sie Sara dankbar zu, als diese ihr aus dem Gebäude geholfen hatte, schaffte es mit eigener Kraft in der Schwebe zu bleiben. Sie blieben alle vorerst auf Distanz außer Reichweite des Schwertradius, Maya war etwas hinter den anderen beiden, da sie Nao immer noch geschultert hatte und somit leichter anzugreifen war. „Bleib weiter hinten mit ihr Maya...“, orderte Sara an, die immer noch die beste Strategin unter den Pillars war. Maya tat wie ihr geheißen und flog einen kleinen Bogen nach hinten, um sich und Nao fürs erste aus der Schusslinie zu halten. Leicht patschte sie mit der flachen Hand auf die Wange der jungen Pillar. "Hey Kleine keine Zeit zum schlafen...“, murrte sie dieser zu, bekam jedoch nichts weiter als ein kurzes Zucken als Antwort. Die First Pillar wand sich an Natsuki, die den Blick einen Moment erwiderte. „Ich weiß, wir kommen nicht drum herum…“, murmelte die Gakuenchou fast schon geschlagen, sah sich keiner anderen Wahl gegenüber gestellt als zu kämpfen. Sara lächelte leicht bitter, sie wusste wie schwer es für die Dunkelhaarige seien musste gegen Shizuru anzutreten. „Keine Sorge, wir holen sie schon zurück.“, versuchte die Blonde aufbauend zu wirken, wusste jedoch nicht einmal selber, ob dies annähernd möglich war. In Sekunden schnelle hatte sie ihre Bumerangs materialisiert und war bereit für den Angriff. Natsuki ließ kurz die Augen zufallen, atmete einmal tief durch und offenbarte schließlich Smaragde, die entschlossen den Gegner fixierten. Sie nickte Sara zu und lud die Energieringe an ihrer Robe auf, ihre Kanone zu materialisieren war einfach noch außer Frage für Natsuki. Der Galactic Aquamarine verstand den Hinweis, schoss wie ein Pfeil in die Höhe um im nächsten Moment sich in Nichts aufzulösen. Taktisch wären sie besser dran, wenn sie von mehreren Seiten angreifen würden, sich so vielleicht eine Gelegenheit ergab Shizuru an einem wunden Punkt zu treffen. Die Gakuenchou flog ebenfalls ein Stück in die Höhe, stellte sich frontal Shizuru gegenüber. „Ich kann nicht zulassen, dass du weiter zerstörst und die Menschen hier in Gefahr bringst...“, waren die durchaus harten Worte, ganz anders als zuvor. Sie wollte kein Mitleid erregen, nicht bei dem Wesen, was Shizurus Gesicht ohne Berechtigung trug. Mit geballter Kraft entlud sie die Energieladung, schickte sie auf direkten Weg Shizurus Position zu treffen. Sara hatte mittlerweile die schwarze Otome unbemerkt umrundete, wartetet nur auf die Gelegenheit ihre Waffen mit einem gezielten Wurf zum Einsatz zu bringen. Diese bot sich auch sogleich an, als Shizuru geblendet durch den grellen Angriff der Energiebälle für den Bruchteil einer Sekunde zurück zu taumeln begann. Die blonde Otome offenbarte ihre Tarnung, warf mit Schwung die Bumerangs in einem geübten Bogen auf Shizuru zu. Doch zu leicht war der Hinterhalt zu durchschauen, war es dem einstigen Graceful Amethyst leicht möglich dem ersten rotierenden Objekt geschickt auszuweichen. Der zweite Bumerang flog entgegengesetzt, kam etwas überraschender zum Vorschein und streifte Shizurus Robe. Derweil hatte Natsuki zu einem neuen Angriff ihre Robe aufgeladen, flog zielstrebig auf ihren Gegner zu, nahm das Risiko in Kauf sich selbst zu verletzen bei dem Versuch, die Energieladung so nahe auszulösen. Mit starker Wucht kollidierte ihr Körper mit Shizuru, riss sie beide einige Meter weiter runter in die Tiefe, die Energieladung jedoch noch zurückhaltend. Im Eifer des Gefechts nahm der Zorn immer mehr Platz in ihrem Herzen ein, wütend darüber, dass man ihr Shizuru entrissen hatte. Sie wollte diesen Schatten austreiben, ihr das hämische kalte Grinsen von den Lippen reißen, die nicht dafür gedacht waren. Die Überraschung über diese Angriffe, stand Shizuru leider nicht ins Gesicht geschrieben, so wie man es sich erhoffte. Es schien wirklich, als konnte sie nichts überraschen und als wusste sie immer genau, was ihre Gegenseite vorhatte. Sie wich immer wieder aus, konterte Angriffe und auch der kurze Kontakt mit Saras Bumerang, konnte sie nicht sonderlich ins schlingern geraten lassen. Erst der Angriff Natsukis, mit Hilfe des eigenen Körpers, schien sie sichtlich aus ihrer Sicherheit gerissen zu haben. Doch auch das nur für den Hauch einer Sekunde. Sie ließ sich von Natsuki ein Stück in die Tiefe reißen und sah, wie sie alle Energiereserven in die Energieringe ihrer Rone transferierte, um am Ende eine ziemlich heftige Explosion direkt an Shizurus Körper zu lösen, auch auf die Gefahr hin, sich dadurch selber zu verletzen, wenn nicht sogar zu töten, wenn die Wucht große genug war. „Gakuenchou!“, rief Sara, etwas erschrocken über diese drastische Maßnahme und schoss den beiden wie ein Pfeil hinterher. Shizuru hatte für diese Tat nur ein müdes Lächeln übrig und legte provokant beide Arme um Natsukis Körper. „Das wagst du dich nicht…“, säuselte sie und als sie im Augenwinkel Sara hatte, ließ sie die Schneiden ihres Elements losschnellen und diese umfingen Sara wie eine Schlingpflanze. Anschließend aber ließ sie ihr Element los und war nun völlig unbewaffnet, wenn man das bei einer Otome so wirklich sagen konnte. „Na los, Gakuenchou… nun mach schon… töte mich… Töte Shizuru und wenn du Glück hast.. dich gleich mit dazu…“, schnurrte sie, weiter provozierend und drückte Natsuki fest an sich, während sie weiter durch die Luft schlingerten, wie ein Schlauchboot auf dem offenen Meer. Schließlich zündete auch Shizuru die Energieringe ihrer Robe und die Kraft pulsierte sichtlich in ihnen. Wie Natsuki, legte sie alles in diese Ringe was ihrem Körper und den Nanos innewohnte und wenn Natsuki ihre Energie nun loslassen würde, würde das auch zur Folge haben, dass die Energie Shizurus sich ebenso entlud und so würde sie sich mit Sicherheit gegenseitig in Stücke reißen. „Das ist deine letzte Chance… los tu es… Natsuki“, sagte sie dann wieder, jedoch klang es diesmal bittend und da die schwarze Otome vorher immer nur Gakuenchou zu ihr gesagt hatte, lag die Vermutung nahe, dass da grade Shizuru aus ihr gesprochen hatte. Oder war das nur eine weitere Taktik um Natsuki zu verwirren? Vielleicht wusste der Feind ja, dass man Shizuru nur schwer besiegen konnte und das sie es deshalb so drehten, dass Natsuki und Shizuru sich gegenseitig bzw. zusammen umbrächten? Man konnte sich nicht im Geringsten vorstellen was die Feinde damit bezweckten… Man wusste nur, aufgrund der Aussage Zens, dass es gegen Natsuki gehen sollte… Es sollte SIE treffen… Und zwar so tief wie nichts auf dieser Welt. Irgendwann kniff Shizuru dann die Augen und biss die Zähne zusammen. Was geschah nun? Kämpfte Shizuru endlich um die vorherschafft ihres Körpers? Man registrierte ständige Gesichtsveränderungen und Energieabweichungen. Auch der Ohrring flackerte immer wieder in unterschiedlichen Farben auf. Die Blonde riss dann plötzlich die Augen auf, legte einen hauchzarten Kuss auf Natsukis Lippen und drückte diese dann von sich, schlang die Arme um sich selbst und ließ sich fallen. Hatte sie etwa vor, ihre eigene Robenenergie gegen sich selbst zu entladen?? Um sich selbst zu töten?? Die Energie pulsierte leuchtend in den Ringen ihrer Robe, drohte wie ein Funken überzuspringen, auszubrechen und alles in unmittelbarer Nähe zu zerstören. Natsuki war diese Gefahr durchaus bewusst, sie nahm keinerlei Rücksicht auf ihr eigenes Wohl. Es galt Andere zu beschützen, es galt Shizuru aufzuhalten, selbst wenn es das Leben beider Frauen kosten würde. Das war Natsuki nur Recht, niemals würde sie Shizuru mehr gehen lassen, selbst im Tod nicht. War das der einzige Weg, dann sollte es so sein, das nahm die Gakuenchou in diesem Moment resignierend hin. Dennoch zögerte etwas in ihr, das sie zurückhielt, brachte es noch nicht fertig die Energieladung auszulösen, die sie beide in die unendliche Tiefe reißen würde. Es lag immer noch ein kleiner Funke Hoffnung in ihrem Herzen, der fest daran klammerte nicht ausgelöscht zu werden. Vielleicht gelang es ihr doch noch durchzudringen, die Ältere mit etwas anderem als Gewalt aufzuhalten. Die Luft rauschte nur so an ihr vorbei, während sie wie eine Rakete gen Erde flogen. Das rabenschwarze Haar peitschte ihr ins Gesicht, als sie sich ohne Widerstand an Shizurus Körper pressen ließ, kam dieser sogar noch nach und schlang selbst die Arme um die dunkle Robe. Die Worte hallten in ihren Ohren, versuchten vergeblich die letzte Mauer zum Fall zu bringen, doch so einfach würde sich die Jüngere nicht provozieren lassen. Erst der flehende Klang Shizurus Stimme, ließ Natsuki aufhorchen, die Augen leicht weiten, als sie die wechselnden Gesichtzüge der Anderen vernahm. Es klang so vertraut, wie sie ihren Namen sagte, als ob sie für den letzen Wunsch noch einmal durch die kühle Fassade vordrang. Sollte das ein Zeichen sein? Fing Shizuru endlich an zu kämpfen, die Macht zu bezwingen? „Shizuru…“, drang es wispernd nur über die Lippen. Sie konnte nicht, sie konnte ihr diesen Wunsch einfach nicht erfüllen. Nicht jetzt wo sie einen Hinweis bekommen hatte, dass die Ältere da drinnen noch irgendwo war. „Ich kann nicht…“, kam es dann etwas fester von Seiten der Gakuenchou, die Zähne fest zusammenpressend, die innere Zwiespalt deutlich aus dem Mienenspiel der jungen Frau zu erkennen. Die Welt hielt für Natsuki einen Moment an, als sie die hauchzarte Berührung auf ihren Lippen spürte. Nur einen Bruchteil einer Sekunde hielt der Kontakt, reichte um eine Träne der Erkenntnis zu entlocken, zu sehr fühlte es sich nach einem Abschied an. Die salzige Substanz perlte ihre Wange hinunter, verlor sich schnell im Wind. Wenige Augenblicke später spürte sie den Ruck, verlor den Kontakt zu Shizuru und wurde ein Stück zurückgeschleudert. Schnell hatte sich die Gakuenchou wieder unter Kontrolle, blieb in der Schwebe, als sie die schwarze Otome fallen sah. „Nein…..“, ein kurzes Murren, als sie erkannte, was diese vorhatte. Sie würde sie nicht alleine lassen, es war ihr nicht gegönnt auf diese Art zu sterben. „Shizuru!“, riss der markerschütternde Schrei die Luft fast entzwei, als Natsuki erneut zum Sturzflug ansetze. Sie legte die Arme nach hinten eng an den Körper geschmiegt, machte sich dadurch nur noch aerodynamischer dem Wind gegenüber. Bei der Geschwindigkeit wäre es ein wahres Wunder, wenn sie den Einschlag überleben würde, geschweige denn die Explosion, die von den Energieladungen ihrer sowie Shizurus Robe ausgehen würde, sobald sie auf Untergrund treffen sollten. Sie fielen und fielen und das alles spielte sich ab wie ein auf Zeitlupe getimtes Video. Schier endlos schien diese Szene zu wirken und man konnte nicht wissen, ob das ein gutes oder ein schlechtes Ende nehmen würde. Während Maya Nao endlich in Sicherheit gebracht hatte, war sie zu Sara geflogen und versuchte diese aus Shizurus Waffengefängnis zu befreien, was ihr aber einige Schwierigkeiten bescherte. Die Schneiden hatten sich um Saras Robe geschlungen wie eiserne Ketten und wollten einfach nicht ablassen. Von oben aus musste sie dann Fassungslos mit ansehen, wie Natsuki und Shizuru in die Tiefe stürzten. „Die Gakuenchou… Los beeil dich!“, hetzte Sara Maya dann und versuchte verzweifelt aus ihrem Gefängnis zu kommen, welches Shizuru ihr auferlegt hatte wie ein Kerkermeister. Maya versuchte schneller zu arbeiten, doch das war leichter gesagt als getan… Shizuru, welche die Arme noch immer um sich geschlossen hatte, versuchte endlich die Energieladung loszulösen, doch ihr Körper wehrte sich dagegen. Sie kämpfte scheinbar wirklich mit dem Eindringling ihres Körpers, der sie zu solch bösen Dingen angetrieben hatte, wie eine Schizophrene Seite. Aber spätestens als sie auch Natsuki so in Gefahr sah, musste sie einfach weiter kämpfen und sich Mühe geben, wieder die Gewalt über Körper und Geist zu erringen. „Nein!“, rief sie dann verzweifelt, als der schwarze Amethyst wieder aufleuchtete und versuchte Shizurus Kampf zu beenden, um wieder die Kontrolle über ihren Körper zu gewinnen. Aber spätestens da kam ihr ein Einfall… Sie öffnete ein Auge und löste mühsam die Arme, um an ihr Ohr zu fassen und an dem Ohrring zu reißen wie eine besessene. Dabei fing sie an vor Schmerzen zu schreien. Der Ohrring saß so fest, als wäre er ein direkter Teil ihres Körpers. Es schmerzte so, als würde sie sich einen Arm oder ein Bein ausreißen. Immer wider hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf erklingen, die ihr riet das nicht zu tun. Doch sie wehrte sich vehement dagegen. Das war sie Natsuki schuldig… Blut trat aus ihrem Ohrläppchen hervor und je mehr sie daran riss, um so mehr flackerte das Licht des Amethysten. Schließlich hatte Natsuki Shizuru wieder eingeholt und umfasste sie erneut im Flug. Shizuru riss die Augen auf und sah Natsuki angsterfüllt an, während sie weiter an dem Ohrring riss. Jetzt musste es erst recht klappen, sonst riss sie Natsuki mit sich in den Tod und das könnte sie sich nicht verzeihen. „Lass…. Lass mich endlich in Ruhe, verdammt!“, brüllte sie und in dem Moment hatte sie es geschafft, den Ohrring zu lösen. Sie ließ ihn los und bevor sich ihre Robe dematerialisierte, schoss sie eine Energieladung ab, welche den Ohrring traf und ihn vollkommen zerstörte. Unter Wehklagen bröckelte die Robe dann von ihrem Körper und die schwarzen Adern, welche sich in die Nanodatenbank Shizurus eingekerbt hatten, verschwanden wieder und Yohko atmete auf. Nun war Shizuru zwar wieder sie selbst, doch ihre Robe war weg und noch immer stürzte sie mit Natsuki in die Tiefe, welche ihre Energiepacks auf die Robenringe verteil hatte. Sie kniff die Augen zusammen und krallte sich, den Tod vor Augen um Natsukis Nacken. „Ich… ich liebe dich… Natsuki…“, wimmerte sie und machte sich darauf gefasst, mit der Gakuenchou gleich auf den Boden zu stoßen und mit ihr zusammen zu explodieren. Nun jedoch hatte Sara es endlich geschafft sich zu befreien und schoss den beiden Todeswütigen Otome schon hinterher. Sie wusste, dass Natsuki den rasanten Fall nicht mehr stoppen konnte und das sie unten einen riesige Explosion heraufbeschwören würde… Jedoch hatte Schlauchfuchs Sara eine Idee. Sie griff sich an den Ohrring und kontaktierte Yohko. „Koppel sofort die Systemkammer der Gakuenchou von den ‚Five Collumns’ ab! Keine Fragen! Tu es jetzt!“, rief sie und Yohko handelte sofort durch die Eingabe eines Codes in den Hauptcomputer. Die Energiezelle der ‚second Pillar’ löste sich aus dem System und schaltete sich ab, woraufhin Natsuki Robe sich von selbst dematerialisierte. Sara war aber nicht schnell genug, um die beiden einzuholen. Sie fluchte, weitete dann aber die Augen als sie sah, das von unten jemand den beiden entgegen geflogen kam… Haruka! Sie stoppte den Flug der beiden, indem sie sie auffing. Dabei versuchte sie das so sanft wie möglich zu gestalten, um die beiden durch den Aufprall nicht zu verletzen. „Ihr seid doch alle beide bekloppt…“, brummte sie und landete dann auf dem Vorplatz der Garderobeakademie. Shizuru war ein einziges Nervenbündel und zitterte am ganzen Körper wie ein getretenes Tier. Sie wollte gar nicht mehr von Natsuki ablassen, auch nicht, als Haruka beide absetzte. Energisch schlang sie die Arme um Shizurus Körper, als sie diese endlich wieder erreicht hatte. Der eiserne Griff ließ auch nicht locker, als die Ältere sich vor Schmerzen wand, versuchte der dunklen Macht zu widerstehen. Sie würde Shizuru nicht loslassen, jetzt nicht mehr. Natsukis Augen wirkten matt, fast so als ob sie sich nun endgültig mit dem Tod abgefunden hatte. Als der Ohrring schließlich besiegt war, mit einer grellen Explosion sein Ende fand, legte sich nur ein Zug der Genugtuung auf das Gesicht der Gakuenchou. Es war nun nicht mehr wichtig, sie war bei Shizuru, dass war alles was im Moment zählte. Eng presste sie ihren Körper an denen der nun normal bekleideten Frau. Sie wollte diese Wärme, die Liebe nur noch ein letztes Mal spüren, vergrub das Gesicht tief in der Halsbeuge der Anderen. Es war keine Träne die sie vergoss, als sie das Geständnis, was sie schon letzte Nacht vernommen hatte, auf ein Neues zu hören bekam. Ein kaum merkliches Lächeln schlich sich auf die schon lange aufgeplatzten Lippen der Gakuenchou, es war wie eine Befreiung, es war alles was sie brauchte, die Gewissheit, dass Shizuru sie liebte. „Ich lass dich nicht allein..“, ein sanftes Wispern, die versichernden Worte, dass Shizuru nicht alleine dem Tod gegenüberstand. Natsuki würde ihr überall hinfolgen und sei es nun ins Jenseits, auf die andere Seite, wo sie, so hoffte die Jüngere, irgendwie wieder vereint sein würden. Die Finger krallten sich noch etwas fester in den Stoff von Shizurus Kleid. Nur mit halben Bewusstsein bekam die Gakuenchou mit wie sich ihre Robe dematerialisierte, die Explosion wurde so zwar umgangen, der Aufschlag jedoch stand immer noch den beiden bevor. Natsuki spürte einen erneuten Ruck, glaubte dies sei das Ende, rechnete schon jeden Moment ihren letzen Atemzug genossen zu haben. Doch nichts geschah weiter, sollte das etwa Sterben sein? Wenn dann war es ja gar nicht so schlimm, stellte die Dunkelhaarige mit einer gewissen Erleichterung fest. Den plötzlichen Kontakt mit Boden unter ihren Füßen, riss sie jedoch schier aus der Illusion, Augen schlugen überrascht auf, schwache Glieder gaben nach, als der sichere Halt Harukas nachließ. Mit einem dumpfen Aufschlag kippte die Gakuenchou nach hinten um, verdrehte das schmerzende Fußgelenk nur noch mehr. Shizuru, die sie immer noch eisern in ihren Armen hielt, zog sie so mit sich, ließ auch jetzt nicht los. „Wir leben noch….“, es klang mehr wie eine unsichere Frage, als nur leise und rau die Stimme Natsuki ertönte. Der blaue Himmel spiegelte sich in den jadefarbenen Augen, bis er von einem Schatten überdeckt wurde. Haruka hatte sich über die beiden gelehnt, die Hände in üblicher Haltung in die Hüfte gestemmt. „Ja Dank mir!“, murrte die blonde Otome, aufgebracht über das Verhalten der beiden. „Was glaubt ihr eigentlich was ihr macht?!“, tobte sie weiter bis sich eine Hand auf ihre Schulter legte und sie ein Stück zurückzog. „Haruka-oneesama...“, Sara hatte endlich auch den Boden erreicht, wenige Momente folgte ihr auch Maya. „Das ist nicht der richtige Moment für Gewissensfragen…“, ließ die First Pillar anklingen, sehr wohl bewusst, dass es vorerst um das Wohl der beiden Anderen ging. „Aber danke...“, nickte Sara ihr noch kurz zu, bevor sie sich der Gakuenchou und Shizuru zu wand. Ohne den Brigadegeneral hätten die beiden es wohl nicht überlebt, niemand hätte sie noch von dem Fall aufhalten können. Haruka murrte nur ein unverständliches „Ja ja…schon gut“, verschränkte die Arme und machte Platz, sie wusste es besser als sich mit dem Galactic Aquamarine anzulegen. „Gakuenchou seit ihr verletzt?“, ertönte dessen Stimme sogleich, während sie sich neben die beiden begab. Natsuki wirkte immer noch leicht weggetreten, nahm selbst nicht einmal war, dass die Last Shizurus Körper auf ihr ruhte. „Ich weiß nicht….“, kam die apathische Antwort nur, zu taub fühlte sich Natsukis Körper im Moment an. Sara zog die Augenbrauen leicht zusammen auf die Worte, noch mehr, als sie Shizurus Zittern vernahm. Vorsichtig legte sie die Hände an Shizurus Oberarme um sie von der Jüngeren zu ziehen und ihr aufzuhelfen. „Shizuru-oneesama…?“, Besorgnis erfüllte die Blonde, als das Zittern nur schlimmer dadurch wurde. Natsuki spürte die Versuche den Griff zu lockern, ihr Körper reagierte von alleine und Arme zogen sich nur noch fester um den Körper der Älteren. Ihre Augen richteten sich schließlich auf den Körper auf ihr, suchten nach dem gewohnten Rubin. //„Irgendwann gehört dieser Sessel mir!“, jauchzte Natsuki, als sie sich mal wieder mit Shizuru in das Gakuenchoubüro geschlichen hatte, um die Aussicht aus dem großen Panoramafenster zu genießen, vor welchem gerade ein großes Feuerwerk tobte und die Nacht erhellte. Zu diesem Zeitpunkt waren Natsuki und Shizuru 14 und 16 Jahre alt. „Ja, ganz bestimmt…“, schmunzelte Shizuru und klebte mit der Nase an der großen Scheibe, um dem Feuerwerk so nur noch näher zu sein, welches sich in ihren Augen widerspiegelte wie tausende kleine Sterne. „Und du wirst dann meine Sekretärin!“, grunzte die Jüngere und drehte sich auf dem Sessel wild im Kreis. Shizuru hob die Brauen und riss sich nun von dem Fenster los, um zu Natsuki rüber zu sehen und die Hände in die Hüfte zu stemmen. „Sekretärin??“, schnaubte sie entrüstet, „soweit kommt es noch! Und was soll ich dann den ganzen Tag machen? Tee kochen, deinen Schreibtisch putzen und dir deine Arbeit hinterher tragen? Nix da… Ich werde eine First class Otome! Eine Pillar… und dann werde ich dich beschützen! Irgendjemand muss ja ein Auge auf die Gakuenchou haben…“. Natsuki kicherte und hielt dann mit dem Gedrehe inne, als ihr langsam schwummrig im Kopf wurde. „Ach ist doch völlig wurscht! Hauptsache du bist immer bei mir!“, meinte sie dann mit einem bekräftigenden nicken und hopste von dem Stuhl runter, um nun auch an das Fenster zu treten und raus zu sehen zu dem Feuerwerk, „und außerdem werde ich auch eine Pillar und dann beschütze ICH DICH!“. Shizuru grinste und linste seitlich zu ihr rüber. „Du meinst, du beschützt die Akademie…“ Natsuki wurde rot um die Nase und blies die backen auf. „Ja… ja natürlich meinte ich die Akademie…!“, verbesserte sie sich und lugte dann etwas verlegen zu Shizuru rüber. Als sich deren Blicke allerdings trafen, sah sie schnell wieder weg und wurde noch röter. Die Ältere lachte leise und trat dann hinter Natsuki, um so die Arme um sie zu legen. „Hach, Natsuki ist ja sooo süß…“, jauchzte sie überschwänglich. Die Jüngere riss die Augen auf, wurde rot wie eine Tomate und sah dann an sich runter, da Shizuru ihre Hände auf ihren Brüsten abgelegt hatte. „Sh… Shizuru!“, krächzte sie. „Bis dahin müssen deine Brüste aber noch etwas wachsen…“ „Waaaas?“ „Sie sind so weich~~…“ „H-Hey! Was… hör sofort auf… Wah! Shizuruuuu~!“ … „Hab ich euch!“, hallte dann etwas später die Stimme von Miss Maria durch den Raum und beide Mädchen wurden an den Kragen gepackt und von ihr nach draußen geschleift. „Unglaublich! Ihr zwei habt doch nur Flausen im Kopf! So ein ungehorsam! Wie oft habe ich euch schon gesagt das ihr euch nicht in das Büro schleichen sollt?“, brummte die strenge Frau. „A…Aber Miss Maria…“, flehte Natsuki um Gnade und Shizuru hatte nichts Besseres zu tun als auch noch darüber zu lachen, auch wenn beide jetzt bestraft werden würden. Natsuki verschränkte die Arme vor der Brust, während sie durch die Gänge geschleift wurde und sah dann rüber zu Shizuru. „Das erste was ich mache, wenn ich Gakuenchou bin, ist… diese grässliche Frau zu feuern!“, schnaubte sie. „Das hab ich gehört!“, zischte Miss Maria.// Erinnerung… Erinnerungen sind das wertvollste, das ein Mensch besitzt und sie sind das einzige, von so wenigen Dingen, das man nicht beeinflussen oder rückgängig machen kann. Kein Mensch hat genau die gleichen Erinnerungen wie ein anderer und das macht die Erinnerung eines Menschen zu etwas so wertvollem und besonderem. Sie werden einen das ganze Leben über begleiten. Einige Dinge werden mit der Zeit verblassen, vielleicht sogar ganz verschwinden, aber die Erinnerungen werden jeden Tag von vielen winzigen Details angereichert und erweitert. Erinnerungen waren es jetzt auch, die Shizuru durch den Kopf zuckten. Wortfetzen, Bilder, gar ganze Szenen von erlebten Momenten, wuselten nun durch ihren Kopf und begannen dort zu rotieren. Sie mischten sich zusammen und ließen ein warmes Gefühl in Shizuru aufkeimen, auch wenn sie den Tod im Nacken hatte. Ihr Körper war im Sturzflug ausgekühlt und hatte ihre Glieder so betäubt, dass sich alles ganz pelzig anfühlte. Ein kurzes, erleichtertes Lächeln huschte über ihre Lippen, als Natsuki ihr verkündete, dass sie sie nicht alleine lassen würde, nicht einmal im Tod. Die Gedanken, Natsuki vor dem Tod zu bewahren waren erloschen. Es regierte nur noch der Wunsch, sie bei sich zu haben, selbst jetzt. Sie haben zusammen gelebt, zusammen gelacht und geweint, Höhen und Tiefen erlebt und jetzt, jetzt würden sie sogar zusammen sterben… Das glorreiche Ende einer unglaublich tiefen Freundschaft… Als ein Ruck die beiden Körper dann erschütterte, glaubte auch Shizuru, es wäre nun vorbei… Der Ruck war das letzte, was Shizurus Hirn erreichte. Das Haruka sie und Natsuki gerettet hatte, das sie wieder etwas festes unter die Füße bekamen und das sie nun, auf sicherem Boden, auf Natsuki lag, wollte einfach nicht durchsickern… Alles was sie wahrnahm, war das zittern ihres eigenen Körpers und der Körper Natsukis unter sich, an welchem sie sich festkrallte, als wäre dies ihr Leben… Damit lag man wohl auch gar nicht so falsch. Erst Natsukis leise Stimme an ihrem Ohr, holte sie zwar aus ihrer Starre, eröffnete ihr, dass sie wirklich nicht tot waren, ließ sie jedoch nicht locker lassen. Das eingreifen Saras, die beiden voneinander zu trennen, ließ die Arme Shizurus nur noch fester um Natsuki zu gehen, wie eine Schraubzwinge. Sie lebten. Die Erkenntnis jedoch kroch in ihren Kopf hoch wie ätzende Säure. Zwar war sie froh, das Natsuki nichts passiert war, doch das sie selbst noch leben durfte… darüber schien sie sich nicht zu freuen. Warum auch? Sie hätte beinahe die Akademie zerstört und die Pillars vernichtet, inklusive der Person, der sie sich als ewigen Beschützer verpflichtet hatte.. der Person, die sie so sehr liebte… Sie hatte sich in ein unbarmherziges Monster verwandelt… Shizuru kniff die Augen nur noch mehr zu, als Sara weiter versuchte auf sie und Natsuki einzureden. Die beiden musste ja getrennt werden, damit man sie versorgen konnte. Sara zog die Brauen zusammen und warf einen Blick zu Haruka, welche zwar immer noch da stand, als könne sie nichts erschüttern, doch ihrem Gesicht sah man an, das auch ihr das ziemlich an die Nieren gegangen war… Als Shizuru und Natsuki sich weiterhin nicht loslassen wollten, seufzte Sara und sah zu Maya, die indessen auch angekommen war. „Was ist mit Nao?“, wollte sie dann von dieser wissen und Maya kratzte sich leicht unter der Nase. „Ich hab sie runter zum Eingang des Labors gebracht… Da hat Yohko sie aufgegabelt.. Vermutlich macht sie da jetzt ein entspanntes Nickerchen… Glück gehabt, dass sich niemand sonst im Bürostockwerk aufgehalten hat…“, sagte die braun gebräunte und verschränkte dann die Hände hinter dem Kopf, ehe sie nach oben sah, wo das Dach eingestürzt war und das Gebäude um ein Stockwerk und das Gakuenchoubüro ärmer gemacht hatte, „was machen wir nun mit den beiden?“. Sara atmete einmal tief durch. „Maya, lass du einen Ruf an die örtlichen Behörden los und order Helfer an, die bei den Aufräumarbeiten helfen und das Gebäude so stützen, das nichts weiter kaputt gehen kann… Haruka-san und ich kümmern uns um die Gakuenchou und Shizuru-oneesama..“, gab sie dann den Befehl und schon war Maya verschwunden, um besagtes in die Wege zu leiten. Die First Pillar sah dann zu Haruka. „Du nimmst Shizuru-oneesama und ich nehme…“, doch weiter kam sie nicht, als Shizuru sich auch schon alleine von Natsuki löste und den Weg zurück auf ihre Beine fand. „Shizuru-oneesama?“, erklang die besorgte, verwunderte Stimme Saras, ehe Shizuru dann an ihr vorbei zischte, als wäre sie topfit und als wäre sie gerade eben noch kein Häuflein Elend gewesen. „Was hat sie denn nun schon wieder vor?“, schnaubte Haruka und eilte Shizuru dann hinterher, welche auf dem Weg runter in das Labor war. Sara schulterte derweil Natsuki und machte sich dann auf, den beiden hinterher zu fliegen, da Natsuki ja ohnehin auf die Krankenstation musste. Sie kamen etwa 10 Minuten nach Haruka im Labor an und mussten dann mit ansehen, wie Haruka und Yohko fassungslos am Rande standen und dabei zusahen, wie Shizuru sich an der Energiezelle der Third Pillar zu schaffen machte. Sie hatte die Zelle von den Five Collumns abgekoppelt und ausgeklinkt und als diese zu Boden gerauscht war, hatte sie begonnen, mit einem Feuerlöscher auf das riesige Gerät einzuschlagen, wie eine Besessene. Der Amethyst, das Steuermodul ihrer Nanos, war zwar zerstört, doch Shizuru wollte auf ganz sicher gehen und so hielt sie es in ihrem verzweifelten Wahn für notwenig, die Zelle zu zerstören. Yohko schluckte und auch Haruka wirkte, als wäre sie den Tränen nahe… was man sich bei ihr kaum vorstellen konnte. Sara ließ Natsuki zu Boden sinken und winkte Yohko heran, ehe sie sich dann neben Haruka stellte. „Wir sind drei Pillars… Nao, Maya und ich… Das reicht aus, um mit unseren Stimmen vor den Rat zu treten und die Gakuenchou zu entmachten, um sie und Shizuru zu suspendieren…“, sagte sie leise, doch überlegt. Haruka weitete die Augen und sah zu Sara rüber. „Und wozu?“, fragte sie. „Schau sie dir doch an… alle beide… Sie sind emotional viel zu aufgewühlt und so kann weder die Gakuenchou die Akademie leiten, noch wird Shizuru-oneesama sich jemals erholen können…“, gab sie dem Brigadiergeneral zur Antwort. Haruka zog die Brauen zusammen, verschränkte die Arme und nickte dann. „Also, was wirst du tun?“. „Wir werden sie in Zwangsurlaub schicken, jenseits der Akademiereichweite… noch heute!“, sagte Sara dann entschlossen. ________________________________ 4. Kapitel ende... ^^ bitte wieder kommentieren, denn nur dafür stellen wir das überhaupt hier rein... damit wir wissen was andere davon halten bzw darüber denken! Ansonsten könnten wir auch einfach weiter spielen und es für uns behalten... Ich möchte nochmal anmerken das uns rechtschreibfehler zwar leid tun, wir sie aber erst nach und nach aufarbeiten können... Viel spaß beim lesen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)