Mai Otome - Proxy von Shizuru ([News-Update 2014]) ================================================================================ Kapitel 2: Mich kann es nicht geben... ohne dich ------------------------------------------------ Mit jedem Schritt näher an ihren Bestimmungsort wurde der jungen Frau mulmiger in der Magengegend. Jedoch wusste sie es besser sich von diesem Gefühl beherrschen zu lassen. Jahrelanges Training verlieh auch ihr eine Maske, hinter der sie gut jegliche Emotion verbergen konnte, ausgeschlossen natürlich vor Shizuru. Dort half nicht einmal die beste stoische Miene, die sie im Reservoir hatte. Die kurze Begrüßung der Königin noch bevor diese mit Arika die Empore betrat, war genau das richtige um Natsuki aus den Gedanken zu holen. Sie tat es Shizuru gleich, neigte sich respektvoll, bevor ihre Augen auf Arika fielen. Sie konnte eine markante Augenbraue die sich amüsiert die Stirn hochschob nicht verhindern. In der jungen Otome steckte soviel Potenzial, dennoch war ihr kindlicher Enthusiasmus wie am ersten Tag als sie die Akademie betreten hatte. Die Worte, die Natsuki weniger Minuten später an die versammelten Schülerinnen und Anwesenden richtete, waren nicht viel anders als vom letzen Jahr und deren davor. Es war immer wieder dasselbe, nur eine weiter Routine in dem Leben des Gakuenchou. Einzige Ausnahme, der nun bald folgende Kampf, in dem sie zugegebenermaßen lieber Zuschauer gewesen wäre. Während sie Mashiro platz gab um ebenfalls ein paar Worte loszuwerden, schweifte ihr Blick kurz zu den ausgewählten Mädchen, die aufgeregt auf ihren Plätzen hin und herrutschten. Natsuki fühlte mit ihnen, denn schließlich hatte jede Otome einmal genau diesen Platz eingenommen, selbst sie als Oberhaupt der Schule. Es dauerte nicht lange um die Erlaubnis zum Kämpfen wurde durch den Handwink der Königin gestattet. Auch Harukas unangebrachter Kommentar konnte sie nicht aus der Ruhe bringen, obwohl sie zu gerne dem innern Brodeln nachgegeben hätte, der durch die Dreistigkeit des Brigadier Generals ausgelöst wurde. Mit geübtem Schwung streiften zwei delikate Finger den GEM an ihrem Ohr, gefolgt von einem "Materialize!". Die eleganten Bewegungen wirkten wie ein Tanz, als sich nach und nach Teile der Robe an den Körper Natsukis anschmiegten. Die Jüngere spürte wie die Nanomaschinen in ihren Körper anfingen zu arbeiten, mit stetigem Fluss ihre Blutbahn mit nötiger Energie versorgten. Sie ließ Shizuru den Vortritt, folgte jedoch sogleich und sprang hinunter in die Arena. Der gekonnte Sprung führte sie auf eine Säule gegenüber ihrem Gegner. Nun war es daran taktisch zu kalkulieren, Natsuki wusste schon von Anfang an, dass sie ihrem Gegenüber unterlegen war. Jedoch kein Grund für die sie gleich klein bei zu geben, sie war von Grund auf eine Kämpfernatur, hatte es schließlich mühelos geschafft sich bis an die Spitze vorzukämpfen. Ihre Kanone einzusetzen, erschien Natsuki im ersten Moment nicht sinnvoll, jedenfalls nicht, wenn sie keinen festen Grund unter den Füßen hatte, in den sich ihre Robe hineinverankern konnte. Selbst wenn sie dem Rückschlag der Waffe ausgleichen konnte, so würde Shizuru dennoch eine perfekte Möglichkeit erhalten, sie treffen zu können. Einige Schritte führten sie an den Rand der Säule, ein weitere und sie erhob sich anmutig in die Luft. Ihr Blick fixierte Shizuru, die Augen spiegelten Unentschlossenheit wider, wenn man genauer hinsah und die junge Frau etwas besser kannte. Ein angespanntes und sprachloses raunen ging durch die Menge und man merkte förmlich, wie es in der Arena knisterte, aufgrund dieser zwei mächtigen Kontrahentinnen. Sogar die sich sonst so aufplusternde Mashiro wirkte ganz kleinlaut gegen das, was sie da gleich zu sehen bekommen würden. Arika hingegen hatte begeistert beide Fäuste am Kinn und strahlte wie ein Honigkuchenpferd, wobei sie von einem fuß auf den anderen tippelte. Mashiro warf ihr einen bitterbösen blick zu der ihr deutlich zu verstehen gab, dass sie sich nicht so unpassend kindisch verhalten sollte. Haruka hatte die arme vor der Brust verschränkt und tippelte erwartend mit dem Zeigefinger auf ihrem oberarm herum. "wie lange wollen sie sich noch anstarren?" murrte sie gen Yukino und die hatte dafür nur ein verhaltenes kichern übrig. Alle anderen saßen regungslos auf ihren Plätzen und einige waren so weit vorgebeugt, das sie schon angst haben mussten sie würden gleich vorne überkippen und auf die Nase dotzen. Während die Arena also gespannt auf den Kampf wartete und Shizuru bisher nur einfach so auf der Säule herumstand und Natsuki mit dem blick verfolgte, hatten sich auch noch zwei andere, weniger angenehme Gäste zutritt in die Gästeränge verschafft. Doch von dessen Existenz wusste hier bisher noch niemand, deswegen konnten die beiden jungen Männer, Zwillingsbrüder, die wie an die 18 Jahre alt wirkten, sich auch völlig frei unter das Publikum mischen und die Show verfolgen. Was es mit den beiden auf sich hatte, das würde sich später noch zeigen, doch etwas gutes strahlten die beiden gewiss nicht aus und jeder hier, würde sie noch im Gedächtnis behalten, nach dem heutigen tag.. Jetzt schien in der Arena endlich was zu passieren. Als Natsuki sich in die Luft erhob und Shizuru dazu brachte den kopf zu heben um dieser mit dem blick zu folgen, ging Shizuru in den Ausfallschritt. Auch sie hatte ihre Waffe bisher noch nicht materialisiert und stand mit leeren Händen da, was auch nicht das schlimmste sein musste. Ein kurzes lächeln zeigte sich auf ihren Lippen, was eindeutig Natsuki galt, als wollte sie diese damit etwas beruhigen und von ihrer Unentschlossenheit abweichen lassen.. So nahm sie ihr dann also den ersten schritt ab und erhob sich wie ein blitz in die Luft um dann vor ihr aufzutauchen und mit dem kick eines Fußes versuchte nach ihr zu haschen. Das Natsuki schnell genug war diesem auszuweichen oder ihn zu kontern, das wusste Shizuru und deswegen geriet sie auch nicht in den stillstand und schlug immer wieder mit fuß und Handkantenschlägen auf sie ein. Das wirkte von der Geschwindigkeit her wie ein Maschinengewehr und schnell wurde aus der angespannten stille auf anfeuerndes grölen.. Dei beiden lieferten sich also erstmal einen waffenlosen Schlagabtausch in der Luft und das schien das Publikum erstrecht anzuheizen.. Irgendwann schwärmte Shizuru dann aber aus, Hakenschlagend wie ein Kaninchen und die Energieringe der handgelenke an ihrer Robe fingen an zu rotieren, ehe sie dann einen Energieblitz aus diesen entlud und auf Natsuki abfeuerte... Die beiden finsteren gestalten verfolgten das aufmerksam. Einer von ihnen schien das zu filmen mit einem gerät, welches als Fernglas getarnt war.. der andere hackte mit seinen schmalen fingern auf der Tastatur eines mini Computers herum, welcher auf seinem Schoss ruhte.. Auf ein Funksignal hin, begann sich dann etwas unter dem Arena Boden zu regen.. Noch konnte man das nicht sehen... Aber Yohkos Computer registrierten diese Energieabweichung sofort. Sie sprang auf und glaubte ihren Augen nicht zu trauen als sie sah das sich dort unter der Arena etwas großen zu regen begann.. Sofort versuchte sie jemanden zu kontaktieren.. Wild blinkende Signale flackerten auf dem Bildschirm, den Yohko mit großen Augen betrachtete, während sie im Stillen darum bat, es würde endlich jemand am anderen Ende antworten. Sie wusste, dass Gakuenchou Kruger in der Zeremonie verwickelt war, geschweige denn in der Performance selber überhaupt Zeit zu finden ihren Notruf zu erhalten. Einzige Hoffnung war Miss Maria, die zweite Anlaufstellen, wenn es um Notfälle ging. Ihre Augen beobachten das zunehmende Spektrum, solche Massen an Energie hatte sie seit dem letzen Zwischenfall mit Shinso-sama nicht mehr gesehen. Doch etwas war anders hierbei. Sie kannte deutlich die Signale, wenn sich Slave näherten beziehungsweise von ihrem Master erschaffen wurden, dennoch brachte es niemals ihren Computer derart aus der Bahn. Die Professorin wusste eines mit Sicherheit und zwar dass es nichts Gutes bedeuten konnte. Derweil, weit oberhalb des Labors, schien der Kampf reibungslos abzulaufen. Natsuki empfand die ersten Angriffe als Leichtigkeit, zeigte wie gewandt eine Otome auch in die Defensive gehen konnte, um im nächsten Moment mit einem Gegenangriff zu kontern. Erinnerungen an die Tage im Corallenrang kamen der Dunkelhaarigen in den Sinn, während sie ihr Gegenüber studierte. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass sie gegen Shizuru antreten musste, zumindest hoffte sie jedoch, dass es diesmal das letzte Mal sein würde. Selbst wenn es so aussah, als ob die beiden Frauen gnadenlos gegeneinander kämpfen würden, so arbeiteten sie hierbei eher zusammen. Es war kein Schlag auf Schlag, eher ein gerechtes Austeilen und Einstecken. Aufregung ging durch die Zuschauertribünen, als Natsuki nur haarscharf der Energieladung auswich und ihr lediglich ein paar angesengte Haarspitzen zurückließ. Ein keckes Quieken entrann der Kehle des jungen Mannes, während er immer noch gebannt durch das Fernglas seine Aufnahmen fortsetzte. Leicht stupste er seinen Bruder neben sich an ohne die Augen vom Geschehen zu nehmen. „Sie sind wirklich nicht schlecht…“, raunte er leise und deutlich breitete sich ein Grinsen auf seinen Lippen aus. Der Angesprochene gab nur ein Murren von sich, konzentrierte sich lieber auf den kleinen Computer auf seinem Schoß. Unaufhörlich hämmerten seine Finger auf die Tasten ein, gaben dem Gerät Befehle, die es auch augenblicklich auszuführen schien. Es gefiel ihm nicht, dass sie beide so offensichtlich in der Menge der Zuschauer waren, würde man sie jetzt bemerken, bliebe keine gute Möglichkeit zur Flucht. Wenn das Chaos erstmal losbrach, würde es kein Problem mehr sein. Er hoffte inständig, dass sein übereifriger Bruder sie beide nicht auffliegen lassen würde, bevor es soweit war. Ein starkes Beben ging durch die Arena, ließ die Säulen bis hin zur Empore hinauf erzittern. Ein erneutes Toben ging durch die Menge, allerdings eher von Panik geziert als Aufregung. Gerade die Schülerinnen des Corallenrangs schienen sich ängstlich nach den älteren Otome umsehen. Königin Mashiro wirkte wie gelähmt, als sie sich mit Mühe an ihrem Stuhl festgehalten hatte, aus dem sie fast hinausgefallen war. Für einen Moment begann die junge Adlige zu bedenken, dass es vielleicht Teil der Veranstaltung sein könnte. Die Blicke der Anderer insbesondere der Miss Maria verriet ihr jedoch das Gegenteil. Ihre Otome Arika war näher an den Rand herangetreten, um besser in die Arena hinunter blicken zu können. In dieser waren Natsuki und Shizuru noch bis vor kurzen beschäftigt ihrer Performance eine neue Wendung zu geben. Das Beben brachte beide jedoch auch aus ihrem Konzept. „Was zur…!“, entfuhr es Natsuki harsch, als die Säule, auf der sie zwischenzeitlich einen Stopp gemacht hatte, unter ihren Füßen anfing zu bröckeln und bedrohlich zu schwanken. Ihr Blick fiel an dieser vorbei, weiter nach unten in die Tiefe der Arena. Ein ungutes Gefühl machte sich in der Gakuenchou breit, dass der Tag wohl doch nicht gut enden würde. „Was?!“ entglitt es der sonst so geziemen Miss Maria harsch, als sie von Yohko mitgeteilt bekam was die Computer zu diesem Rüttelausbruch sagten. Noch dazu zeigten sich die Computerdaten in harter Realität auf dem Arena Boden, wo gerade das Steinbett anfing aufzubrechen und Schluchten durch die Arena zu reißen wie bei einem Erdbeben. Nun hieß es nicht lange fackeln und handeln, egal was da unten passierte. Miss Maria klopfte der fassungslosen Arika gegen die Schulter und befahl ihr die Königin in Sicherheit zu bringen. Anschließend ließ sie einen Ruf durch ihren GEM zu allen Otome fließen, das diese ihre Master in Sicherheit bringen sollten, bzw. die Zivilisten evakuieren. Sofort wurden Aufrufe an die Bevölkerung gestellt, das diese sich sofort von diesem Grund und Boden entfernen sollten und die Otome machten sich sofort daran ihre Schützlinge zu evakuieren. Die Schülerinnen dieser Akademie erhielten die Erlaubnis sich zu Materialisieren und sollten ebenso helfen die Zivilisten von diesem Schauplatz zu entfernen. In dem Moment fingen dann auch schon die Emporen das bröckeln an und Miss Maria musste zusehen das auch sie sich davon entfernte. Shizuru, die mit Natsuki noch unten in der Arena war, wurde sofort von dem Beben vom Kampf abgelenkt und es war unschwer zu erkennen das sich da etwas großes unter ihren Füßen bewegte. Ein rascher Blick zu Natsuki, dann Schoss Shizuru wie ein Blitz hoch und auf diese zu, um sie mit einem Armgriff von der Säule zu heben, welche dann auch schon in sich zusammen fiel. Oben in den Lüften ließ sie Natsuki dann sofort wieder los und ließ ihr Schmetterlingsschwert erscheinen, welches sie sofort fest umgriff. Noch ehe sie ein Wort an Natsuki richten konnte, brach dann auch schon ein riesiges Monstrum aus dem Arena Boden hervor. Es wirkte, als wäre das Wesen mit dem Boden verschmolzen, denn dessen Rücken war über und über mit Sandplatten bedeckt.. so als wäre der sandige Arenaboden zum Leben erwacht. Ihr Blick ging rüber tu den Tribünen, welche sich gerade panisch entleerten. Das hieß sie hatten freie Schussbahn und mussten nicht mehr aufpassen, das sie unschuldige mit den Kampf verwickeln könnten. Zin und Zen hatten sich derweil auch schon aus dem Staub gemacht, blieben aber versteckt in der Nähe um sich das ansehen zu können und die Kampfdaten der beiden Otome aufzuzeichnen.. denn die würden sie noch brauchen. Als das Monster sich reckte und mit dem Maul eine brüllende Geste formte, wobei eine schwarze, schleimige Substanz hervor geschossen wurde, wich Shizuru mit Natsuki sofort aus und die Mauer, welche von der Substanz getroffen wurde, fing an sich aufzulösen.. was darauf schließen ließ das das 100%ige Säure war.. „Ich halte es in Schach bis du deine Waffe geladen hast..!“ meinte Shizuru dann und schoss auch schon vor um das Monster anzugreifen. Mit den, sich entfalteten, Schwertenden hielt sie dann die beiden Pranken des Monsters in Schach und wich weiter dessen giftigem Speichel aus.. welches es immer wieder von sich feuerte. Doch während Shizuru mit dem Speichel zu kämpfen hatte, stellten sich Stacheln auf dem Rücken des Monsters auf, welche dann abschossen wie hunderte Pfeile. Shizuru weitete die Augen, wurde aber dann auch schon von einem der Stacheln in der Schulter getroffen und dieser blieb darin stecken wie ein Indianerpfeil.. Sie keuchte auf und geriet ins trudeln.. Doch sie hielt mit ihren Attacken nicht inne.. Tapfer lenkte sie es weiter ab und sah dann zu Natsuki. Das Chaos brach wie erwartet los, ganz nach Plan der beiden Brüder, die sich in einem Tribünenzwischengang tief im Schatten der Treppen verschanzt hatten. Während Zin immer noch mit Neugierde versuchte die besten Szenen des Geschehens zu erhaschen, schien sein Bruder zufrieden einige letzte Eingaben zu machen. "Halt bloß drauf..", befahl er Zin mit tiefer Stimme, schließlich waren die Daten von großer Wichtigkeit und das ganze Szenario sollte nicht umsonst gewesen sein. Sie durften sich jetzt keine Fehler leisten. Die Zuschauerränge leerten sich mittlerweile ziemlich schnell, niemand wollte wirklich noch hier sein, wenn womöglich alles zusammenbrach. So gut wie jede Säule, jedes Mauerwerk fing an unter der mächtigen Erschütterung, die das Wesen verursachte zu leiden. Arika, die noch bis vor kurzen mit Fassungslosigkeit die Arena beobachtet hatte, drehte sich nun auf Miss Marias Befehl rasch um. Sie wusste, dass sie zuerst die Königin schützen musste, denn ohne diese wäre es für sie nicht möglich zu kämpfen. Dennoch drängte es in ihr sich ebenfalls in das Kampfgeschehen mit einzumischen. Viel zu oft waren schon Menschen Gefahr gewesen, die ihr etwas bedeuteten und nun war es die gesamte Akademie. „Mashiro-chan…“, kam nur der schnell Aufruf, als sie die ängstlich wirkende Königin beim Arm packte und von der Empore zog. Erst galt ihre Sicherheit, dann würde sie mithelfen, so gut es ging. Die Luft wich ungewollt schnell aus Natsukis Lungen, als sie Dank Shizurus dem Fall von der Säule entging. Sie warf ihr einen kurzen Blick zu, wurde jedoch schon bald von dem Monstrum, was sich aus den Tiefen der Arena empor hob abgelenkt. Die markanten Augenbrauen zogen sich zusammen, als sich ihre Miene langsam verfinsterte. Sie konnte nicht fassen, dass die Zeremonie so dreist von diesem Wesen gestört wurde, das stand nicht auf der Tagesordnung. Erleichtert stellte sie fest, dass Miss Maria sich um die Evakuierung kümmerte, somit konnte sie sich vollkommen auf den Kampf und die Vernichtung des Störenfrieds konzentrieren. Ihre Augen weiteten sich ein Stück, als sie beide dem ätzenden Angriff des Monsters ausgewichen waren. Wenn es schon so etwas mit einem Stück Mauer anstellen konnte, wollte sie sich nicht ausmalen, wenn es sie treffen würde. Ein kurzes Nicken folgte, als Shizuru zum Angriff überging und als Ablenkungsmanöver diente. Natsuki flog einen Bogen, näherte sich von hinten, beabsichtigend den Gegner gnadenlos aus dem Hinterhalt verletzen zu können. Gerade als sie ihr Element materialisieren wollte, griff das Ungetüm mit seinen Stacheln an. Instinktiv sah sie zu Shizuru rüber, als diese von einem dieser getroffen wurde. „Shizuru!“, ertönte die Stimme der Jüngeren erschrocken. Zu mehr Worten kam sie nicht, als sich aus den hinteren Teil der deutlich erkennbaren Sandplatten, ein gezackter Schwanz, der peitschend auf sie schwang, erhob. Geschickt wich sie diesem aus, suchte eine Lücke, etwas Freiraum um ihre Kanone endlich laden zu können. Der besorgte Blick glitt erneut zu ihrer Gefährtin, die trotz Verletzung weiter kämpfte. Nach einem erneuten Ausweichen, zog sich Natsuki etwas zurück, flog aus der Reichweite des Schwanzes. An einem geeigneten Punkt hielt sie inne, materialisierte schließlich ihre Kanone. „Load Silver Cartrigde!“, die Worte zu drangen befehlend über die Lippen der Gakuenchou, die Kanone im Anschlag bereit zu feuern. Ihr GEM zählte langsam den Countdown, während sich ihre Hände fester um den Griff der Waffe zogen. Mit einem knappen „Fire!“ schoss der rote Strahl aus dem dunklen Kanonenrohr, richtete sich zielstrebig auf den Mittelteil des Monsters. Durch den Rückschlag, geriet Natsuki kurz ins Schwanken, wurde einige Meter weiter nach hinten befördert. Man konnte sofort erkennen, dass der Angriff geglückt war, als das Wesen in seinen Bewegungen inne hielt und förmlich durchlöchert wurde. Mit einem bestialischen Stöhnen bäumte es sich auf, nutze den Moment um von innen heraus zu implodieren. Ein Gemisch aus der schwarze Substanz und anderen Sachen erfüllte die Luft, drohte alles in seinem Umfeld durch Verätzungen zu zerstören. Als Natsuki ihre Kanone lud, schwärmte Shizuru noch einige male aus wie eine Mücke, um das Monster zu ärgern bzw abzulenken. Immer wieder musste sie säure, stacheln und Schwanzhieben ausweichen, doch trotz der Verletzung zeigte sie keine Müdigkeit. Sie konnte ihre Waffe nun aber nur noch mit einem arm bewegen. Zudem hatte der Stachel, welcher sich in ihr Fleisch gefressen hatte, zahlreiche kleine Widerhaken, die sich schmerzlich in ihrer Schulter verankert hatten und laut den schmerzen wurden diese etwas größer.. mit jedem mal wo sie sich bewegte. Als Natsuki ihren Feuerruf aussprach, zischte Shizuru zurück und ging etwas auf Abstand, mehr noch, als das Wesen implodierte. Sie zog die brauen zusammen und sah gen Natsuki, welche durch den Rückstoß ins trudeln geraten war. Das Wesen drohte alles um sich herum mit seinen ätzenden Innereien zu treffen, inklusive der beiden Otome. Während Zin brav auf das geschehen hielt um alles zu filmen, grinste er sich einen Wolf. „alles wie geplant.. jetzt wissen wir, wie sie Bedrohungen annehmen und darauf reagieren.. das reicht für uns..“ meinte der kleinere, steckte die Kamera ein und suchte dann mit seinem Bruder das weite um weiter ihre finsteren Pläne zu schmieden. Shizuru dachte nicht lange nach. Alles was sie im Augenmerk hatte war Natsuki. Also schoss sie wie ein Blitz in deren Richtung, schnappte sie sich im Flug und schoss dann mit ihr über das Mauerwerk der Arena und ging im Schlosspark zwischen einigen Bäumen nieder.. allerdings mehr fallend als das sie landete. Schützend begrub sie Natsuki unter sich und kämpfte dabei mit ihren Sinnen, die ihr durch die starken Schmerzen zu entgleisen schienen und sie einer Ohnmacht nahe brachten. Das Monster also Implodierte und ergoss seinen gesamten Inhalt über das Anwesen.. welches dann anfing sich in seine Bestandteile aufzulösen. Über die hälfte der Arena wurde dem Erdboden gleichgemacht. Zum glück aber hielten sich Shizuru und Natsuki weit genug entfernt auf. Erleichtert seufzte die Ältere und lächelte schwach. „Wo hättest du nur deinen Kopf… ohne mich… Gakuenchou?“ säuselte sie leise, ehe sie dann gänzlich der Bewusstlosigkeit verfiel. Wie erstarrt beobachtete die Otome die schwarze Welle wie sie sich auf sich zu bewegte. Natsuki wusste, dass sie sich in den nächsten Sekunden schleunigst bewegen sollte, brachte es jedoch nicht dazu. So hatte sie Shizuru ein weiteres Mal ihre Leben zu verdanken, als diese sich in sichere Distanz mit sich zog. Ihre Waffe war längst aus den Händen geglitten und wieder dematerialisiert. Die Bilder huschten so schnell vor ihren Augen vorbei, dass sie jene für einen Moment schließen musste um nicht vollkommen die Sinne zu verlieren. Schon in dem Moment als sich Shizurus Arme schützend um sie legten, merkte Natsuki, dass sie nicht vollkommen in Ordnung war. Der dumpfe Aufprall auf der Wiese, ließ ihre Rückenpartie für ein paar Momente anspannen, wobei die Robe den meisten Schaden bereits abdämpfte. Sogleich suchte sie Augenkontakt zu der Älteren, Sorge erfüllte sie schon seit dem Moment, in dem Shizuru verletzt wurde. Es schmerzte sie selber, das Stechen in ihrem Brustkorb war unerträglich, während die Angst dieses Gefühl nur noch weiter schürte. Sanft drückte sie die Otome von sich, sah die rubinfarbenen Augen, die sich mit Erleichterung anblickten. Sah die Bedingungslosigkeit, mit der sie sich jederzeit für Natsuki opfern würde und die Stricke zogen sich noch enger um ihr Herz. "Shizuru...", rann der Name leise über die Lippen der Jüngeren, bevor Shizuru zum Wort ansetzte und schließlich ohnmächtig auf ihr zusammenbrach. „Sh-hizuru!“, Angst spiegelte sich sofort in dem dunklen Grün, als Natsuki fanatisch ihre Freundin an den Schultern packte und von sich schob. Vorsichtig hielt sie den Kopf der Älteren fest, bettete ihn auf ihren Schoß. Ihr Blick fiel auf den Stachel, der immer noch senkrecht aus ihrer Schulter ragte und eine klaffende Wunde in Robe und Haut hinterließ. Sie bedachte kurz für einen Moment das garstige Ding sofort hinauszureißen, es so weit wie möglich von Shizurus fernzuhalten, dennoch wusste sie nicht, ob sie damit vielleicht nur noch mehr anrichten könnte. Besorgt suchten ihre Augen jedes Stück an Shizurus Robe ab, suchend nach weiteren Verletzungen. Es geschah nicht oft, dass die Gakuenchou einer Situation vollkommen hilflos gegenüberstand, dennoch fingen Panik und Angst ihren Verstand zu vernebeln. Leicht mit den Zähnen knirschend, ermahnte sie sich selber, einen kühlen Kopf zu bewahren, es war schließlich Shizuru um die es ging. Langsam schob sie ihre Arme unter den Körper der anderen Otome, hob sie mit Leichtigkeit und Dank ihrer Robe in diese hoch. Sie musste Hilfe aufsuchen, Yohko würde schon wissen, was zu tun war. Natsuki brauchte nur einen Augenblick um sich zu orientieren, bevor sie sich so schnell es ging in die Luft erhob. Mit dem doppelten Gewicht, würde ihre Robe bald die notwenige Energie verlieren, dennoch war es ein Risiko das Natsuki ohne an Konsequenzen zu denken, einging. Dennoch erreichte sie mühelos den Eingang ins Gebäude während sich kurz darauf ihre Robe dematerialisierte und Natsuki in ihrem Meistergewand zurückließ. Ruckartig verstärkte sich ihr Griff um Shizuru, die Anspannung deutlich auf dem Gesicht der Jüngeren abzulesen. Den Rest musste sie nun wohl ohne Robe schaffen, aber die junge Gakuenchou war stärker, als man auf den ersten Blick vielleicht angenommen hätte. „Yohko..“!, rief Natsuki erschöpft aus, als sie schwere Schritte schließlich bis hin zum Labor, brachten. Sie stolperte hinein und konnte nun nicht anders als in die Knie gehen, die Arme weiterhin schützend um die Braunhaarige. Von all der Mühe, Angst und Hektik der Gakuenchou, bekam Shizuru nichts mehr mit. Die Ohnmacht hatte sie unter sich begraben wie eine Schneelawine, die mit vollem Karacho einen Berg hinabdonnerte. Ihr blasses Gesicht wirkte noch blasser und ihre Lippen waren halb geöffnet. Sie hing in den Armen Natsukis wie ein nasser Sack und es fühlte sich an als würde kein leben mehr durch diesen Körper fließen. Wenn da nicht dieses leichte, schmerzverzerrte zucken der Muskeln wäre, dann könne man sie wirklich für tot halten. Der Stachel ragte wie ein Horn aus Shizurus Schulter und der Größe nach zu urteilen, wäre es ein Wunder wenn die Otome ihre Schulter danach überhaupt wieder zum Einsatz bringen könnte. Weder von dem Flug, der Landung noch dem eilen in das Labor bekam sie etwas mit. Das alles zog an ihren Sinnen vorbei wie der Wind. Yohko, welche gerade mit Miss Maria über das Headset sprach, riss sofort den Kopf herum, als die Gakuenchou in ihr Labor sackte, noch dazu mit Shizuru auf dem Arm. „Gakuenchou!“ rief sie und riss sich das Headset vom Kopf, ehe sie zu den beiden rüber rannte und in die Knie ging. Die Frage was passiert wäre, konnte sie sich angesichts der Lage sparen und winkte dann sofort den Cyborg herbei, welcher hier auch als ‚Professor’ bekannt war. Sofort nahmen sie Natsuki den schlappen Körper Shizurus ab und verfrachteten diese auf eine der Liegen um sich erstmal einen überblick zu verschaffen. Irina, welche im Labor mit großer Begeisterung aushalf, widmete sich derweil der erschöpften Gakuenchou. Sie ließ ihr erstmal einen Schluck Wasser zukommen und überprüfte dann ob der Headmaster auch etwas abbekommen hatte. Als Natsuki sich dann erheben wollte um Yohko und dem Professor zum Behandlungstisch zu folgen, drückte Irina sie wieder runter und versuchte das sachlich mit ihr zu klären. „Die wissen schon was sie tun, Gakuenchou..“ sagte sie und versuchte ein aufmunterndes Lächeln. Währenddessen überprüfte Yohko Shizurus Vitalfunktionen und der Professor nahm den Stachel unter die Lupe. „Ein großes Böses Ding.. that´s not good..“ sprach der Cyborg dann. Yohko zog die Brauen zusammen und betrachtete den Körper der Otome. Ihre Robe hatte sich noch immer nicht dematerialisiert, was diese aber längst hätte tun müssen, aufgrund von Shizuru schlechter körperlicher Verfassung. Mit der Robe und den aktiven Nanomaschinen würden sie sie aber nicht behandeln können. Was also tun? Die junge Ärztin biss sich auf die Lippen. Die Nanomaschinen zu entfernen, das war unmöglich.. aber vielleicht.. könne man sie ja lahm legen. Die Prozedur war jedoch noch nicht ausgereift und man konnte unmöglich genau wissen was dadurch passierte.. und ob es überhaupt möglich war, sie danach wieder zu aktivieren. Doch wenn sie nichts täten, dann würde Shizuru sterben.. und das Herzflackern das nun eintrat, bestätigte diesen Gedanken. „Professor! Leiten Sie die Deaktivierung der Nanomaschinen ein!“ befahl sie dann klipp und klar. Der Cyborg zögerte, tat dann aber wie ihm geheißen und trug einen großen Metallring heran, welcher wie ein Bogen über die Liege gespannt wurde. Durch einen Knopfdruck und das verbinden einiger Kabel, fing der Bogen dann an der Liege auf und ab zu fahren und bestrahlte Shizurus Körper dabei mit einem bläulichen Licht. Dabei sendete er magnetische Impulse aus. Shizuru verzerrte das Gesicht und ihr Körper begann sich darunter aufzubäumen und zu winden. Die Nanomaschinen in ihr schienen sich gegen die Behandlung zu wehren und das hatte auch Schmerzen zur Folge. Shizuru stieß einen Schrei aus, wie man ihn noch nie gehört hatte und dann begann die Robe von ihr abzubröckeln in tausend kleinen Teilen.. Yohko hielt sich eine Hand vor den mund und konnte kaum glauben was das für Reaktionen zur folge hatte.. Ob sie das richtige getan hatte? Als die Robe dann nur noch Staub auf der Liege war, und Shizuru nun völlig Nackt war, sackte ihr Körper schlaff zusammen und ihr Kopf kippte zur Seite. Yohko schnellte herbei und fühlte ihren Puls. Ihre Augen weiteten sich und sie sah zum Professor. „Defibrilieren!!“ rief sie und der Professor jagte zurück um mit einem Kasten wiederzukommen, welchen er aufschnappen ließ und dann mit den beiden kühlen Metallkontakten Shizurus Brust zu berühren und dieser einen Elektroschock zu verpassen. Ihr Brustkorb hob sich dabei. „Noch mal!“ sagte Yohko und der Cyborg ließ sich noch einen Stromstoß in den Körper entladen. Nun sprangen die Lebenszeichen auf den Monitoren wieder an. Mit schweiß auf der Stirn fühlte sie noch mal ihren Puls und gab dann Entwarnung.. Jedoch war der Stachel noch immer nicht draußen.. Schluckend wagte Yohko sich kaum daran, diesen zu entfernen. Zuerst aber ließ sie eine Röntgenaufnahme machen um zu sehen wie der Stachel verankert war. Der Professor hatte derweil ein Auge auf den Lebenszeichen der Otome… welche, genau genommen, nun gar keine mehr war.. Denn die Nanomaschinen befanden sich im Tiefschlaf und würden auch nicht auf ein ‚Materialize’ reagieren. Auch ihr Meister GEM hatte einen tiefen Sprung bekommen.. Einige Sekunden stützte Natsuki sich mit gespreizten Fingern auf dem kühlen Boden des Labors ab, als man ihr Shizuru aus dem Arm nahm. Ihr Atem ging schwer, die Anstrengung immer noch deutlich auf ihrem Gesicht zu erkennen. Erst als sie das Glas Wasser unter ihrer Nase sah, hob sie den Blick und schaute in das besorgte Gesicht der jungen Schülerin. "Danke..", erklang ihre Stimme rau, als sie das dargebotene Glas mit zittrigen Fingern annahm. Sie nahm einige Schlucke daraus und ließ es dann achtlos zu Boden gleiten. Ihre Gedanken zählten immer noch Shizuru, auch wenn Natsuki wusste, dass sie nun in guter Obhut war. Noch bevor sie sich erhoben konnte, spürte sie Irinas Hand, die sie sanft wieder zu Boden drückte. Ihr Widerstand war nicht sonderlich groß, zu sehr hatte der doch längere Marsch an ihren Kräften gezehrt. Vielleicht hatte Irina Recht, sie sollte Yohko und den Professor in Ruhe arbeiten lassen. Der innere Drang an Shizurus Seite zu bleiben war trotzdem alles andere als gering. Erst als Yohko den Befehl zur Deaktivierung der Nanomaschinen gab, wurde die junge Gakuenchou wieder hellhörig. Ihr Kopf hob sich schnell, der Blick fixiert auf die Ärztin und den Professor, die beide um die Liege rumwuselten. Ihre Glieder spannten sich automatisch an, das Gesicht in Missfallen verzogen. Yohko hatte sie schon vor einiger Zeit über diese Methode unterrichtet, über die Vorteile, die es in einem Notfall erbringen könnte genauso wie über die Nachteile, die es mit sich zog. Es war ohnehin von Grund auf gefährlich die kleinen Maschinen in der Blutbahn einer Otome zu stören. Sie waren fester Bestandteil des Körpers, waren darauf programmiert jeglichen Widerstand von außen zu unterbinden. Natsuki wunderte sich ein wenig, warum sie in diesem Fall nicht halfen, warum sie den fremden Stachel nicht einfach eliminierten. Erneut versuchte sie auf die Beine zu kommen, ließ sich diesmal nicht beirren in ihrem Vorhaben. Etwas wackelig, aber stehen konnte sie, als Irina ihr anbot auf einer anderen Liege doch solange Platz zu nehmen. Sie ignorierte die Worte der jungen Otome schlichtweg, näherte sich Schritt für Schritt der Liege, auf der Shizuru so hilflos lag. Kurz bevor sie diese erreichen konnte, erfüllte ein schrilles Piepen das Labor. Die Anzeigen auf dem Monitor, der Shizurus Lebensanzeige darstellte, nahmen rapide ab bis sie sich zu einem linearen Strich formierten. Natsukis Augen weiteten sich, es konnte einfach nicht passieren, was sich gerade vor ihren Augen abspielte. Augenblicklich war sie an Shizurus Seite, klammerte die Finger an den kalten Rand der Liege. "Shizuru!", verließen, verärgert über ihre eigene Hilflosigkeit, die Worte den Mund der Direktorin. Die Augenbrauen zogen sich zusammen, Tränen schlichen sich unverbost in die Augenwinkel, während sie Shizuru sterben sah. Die nächsten Momente geschahen so schnell, das Natsuki nur halb mitbekam, dass sie leicht von Professor Gal weggeschubst wurde, als dieser anfing die Otome auf der Liege wieder zu beleben. Verzweifelt versuchte Irina die aufgebrachte Gakuenchou zurückzuziehen, den beiden anderen Freiraum zu verschaffen, doch das arme Mädchen konnte gegen den eisernen Willen nicht viel ausrichten. Erst als Yohko Entwarnung gab, hörte Natsuki mit dem wilden Zerren, gegen den Griff der Jüngeren, auf. "Yohko tu doch was!", sie klang verärgert, sichtlich verzweifelt, hilflos der Situation gegenüber. Die Angesprochene warf von den Röntgenaufnahmen einen kurzen Blick zum Oberhaupt der Akademie. Sie verstand die Aufregung dieser, dennoch konnte sie nun nicht einfach achtlos handeln. "Ich gebe schon mein Bestes, Gakuenchou..", versicherte sie mit angespannter Miene. Erneut schaute sie sich die Aufnahmen von Shizurus Schulter an, der Stachel schien doch mehr Schaden angerichtet zu haben als auf den ersten Blick erkenntlich war. Die kleinen Widerhaken am Ende bereiteten ihr im Moment die größte Sorge. Sie trat an die Liege heran, betrachtet den Stachel genau, wobei ihr auffiel, dass er nicht ganz organisch zu sein schien, sondern auch technologische Bestandteile hatte. "Er muss da raus und das so schnell wie möglich...", murrte sie mehr zu sich selbst, es war ungewiss, was er vielleicht noch anrichten konnte. "Professor..!", lenkte sie die Aufmerksamkeit diesem auf sich. "Wir werde den Fremdköper operativ entfernen, überwachen sie die Lebensanzeigen genau. Sollte sich etwas ändern, geben sie sofort Alarm!". Gal nickte hektisch, war schon drum und dran die Instrumente für Yohko herbeizuholen, bevor er sich wieder dem Monitor widmete. Schließlich begann die Ärztin sich Stück für Stück vorzuarbeiten, sie musste den Stachel schließlich an der Wurzel entfernen. Es war eine nervenaufreibende Prozedur doch letztlich erlangte sie dann doch die kleinen Widerhaken, die sich so garstig in die Haut verankert hatten. Selten, erlebte man die Gakuenchou so aufgebracht.. so außer sich und jenseits ihres Ruhe Pols. Doch dieser Pol war eben Shizuru und diese lag so ziemlich Schachmatt auf der Liege und kämpfte um ihr Leben. Shizuru war immer an Natsukis Seite gewesen und zeigte aus Liebe zu dieser niemals einen Funken Schwäche, im Gegenteil, sie war immer diejenige die andere beruhigte, inklusive Natsuki natürlich. Die Ältere war der geborene Streitschlichter und niemand kam je auf die Idee ihr da zu Widersprechen. Shizuru schien einfach immer Recht zu haben und ihre Besonnenheit kerbte sich in jedermanns Herz. Sie herrschte nicht nur als Ruhepol neben Natsuki, sondern über die ganze Akademie. Sogar bei der Sache mit Tomoe war sie niemals ausgerastet.. Sie hatte das ertragen. Ertragen zum Wohle von Natsuki und der Akademie. Aber um Natsuki kein schlechtes Gewissen zu machen, hatte sie ihr gegenüber auch niemals ein Wort darüber verloren außer es als ‚Spaß’ bezeichnet zu haben.. Damit schien die Sache dann gegessen, doch Shizuru fühlt sich noch heute ‚schmutzig’ deswegen. Oft liegt sie Nachts wach und denkt darüber nach.. Bekommt diese abstrusen Bilder einfach nicht aus ihrem Kopf. Während Gal auf die Monitore starrte, um sicher zu gehen das Shizurus Herz nicht noch mal den Geist aufgab, stichelte Yohko pingeligst genau in der Wunde herum, um die Widerhaken irgendwie dazu zu bewegen, sich zurückzuziehen. Bei jedem, nicht ganz organischen, Objekt, gab es einen Punkt, wo sich dieses zurückzog. Das war wie ein Reflex. Doch egal wie lange sie auch tastete, das ding schien nicht zu reagieren. Nicht nur das die Nanomaschinen an diesem Stachel gescheitert waren, es schien sich auch so fest gesetzt zu haben, das es nie wieder rausgehen wollte. Es schien gegen jede Eventualität gewaffnet zu sein und reagierte auf äußere Einflüsse. Während Gal auf die Monitore starrte, um sicher zu gehen das Shizurus Herz nicht noch mal den Geist aufgab, stichelte Yohko pingeligst genau in der Wunde herum, um die Widerhaken irgendwie dazu zu bewegen, sich zurückzuziehen. Bei jedem, nicht ganz organischen, Objekt, gab es einen Punkt, wo sich dieses zurückzog. Das war wie ein Reflex. Doch egal wie lange sie auch tastete, das ding schien nicht zu reagieren. Nicht nur das die Nanomaschinen an diesem Stachel gescheitert waren, es schien sich auch so fest gesetzt zu haben, das es nie wieder rausgehen wollte. Es schien gegen jede Eventualität gewaffnet zu sein und reagierte auf äußere Einflüsse. Yohko aber versuchte es weiter. Sie kam dann an einen Punkt, wo die wiederhaken schließlich reagierten. Yohko zog sofort die Brauen zusammen und hielt einen kleinen Schocker parat, der das Ding lahm legen würde, doch da sprang es auch schon leichtfertig aus Shizurus Schulter, als wäre es dort nie verankert gewesen und fing an zu wachsen. Es fleuchte wie eine Spinne über den Boden und schoss auf Gal zu. An diesem wollte es vorbei und hatte schon Fühler ausgefahren mit denen es in das System eindringen wollte, doch da hatte es nicht mit dem flinken Gal gerechnet, welcher sofort ein großes Glas über das Viech stülpte und dieses dann mit Elektroschocks zum stillstand brachte. „Interesting..“ meinte der Professor und ließ ein kaltes gas in das Glas laufen, welches das kleine Monster Schockfrostete. Sie würden es so später untersuchen können… Yohkos Herz war ihr sichtlich in die Hose gerutscht, doch sofort galt ihre Aufmerksamkeit wieder Shizuru. Die Wunde war sichtlich kleiner geworden und der Stachel schien zu ihrem großen Glück keinen Knochen verletzt zu haben sondern absichtlich nur im Fleisch gesteckt zu haben. Sie machte sich dann daran Shizuru etwas zu spritzen, dann die Wunde zu verlöten und den Rest zu nähen. Nachdem sie dann auch noch alles verbunden hatte. Sorgte sie dafür das Shizuru weich gebettet wurde. Natürlich bekam die Meister Otome ein eigenes Krankenzimmer und würde dort unter ständiger Beobachtung stehen. Etwa 3 Stunden vergingen, bis etwas ruhe eingekehrt war. Jedoch hatten bei Shizuru Fieberschübe und Zitterwallungen eingesetzt. Das war eine negative Reaktion der Nanomaschinen, welche so unfreiwillig in den Ruhestand versetzt worden waren.. Vermutlich war der beinahige tod nicht das schlimmste für Shizuru, wenn man ihr das erzählen würde.. Das sie für den Moment keine Otome mehr war, geschweige denn man wusste, ob sie das je wieder sein könnte.. würde ihr sicher einen Herzinfarkt bescheren.. Eine weile später.. öffnete sie dann ihre flackernden Lider.. „Na..tsuki..“ war das erste was über ihre rauen Lippen kam.. noch ehe sie richtig erwacht war. Lange noch blieb Natsuki an der Stelle verharren, immer wieder einen Blick auf Shizuru erhaschend, wenn sich Yohko bewegte um besser an der Wunde operieren zu können. Wie hatte das alles nur passieren können, man hätte doch annehmen können, dass sie seit dem letzen Angriff auf die Akademie besser gewappnet waren. Die Meister Otome gab sich selbst Schuld daran, sie war schließlich Leiter dieser Einrichtung, es war ihre Aufgabe die Menschen in Garderobe zu beschützen, mit allen Mitteln die zur Verfügung standen. Wenige Augenblicke nachdem Yohko alles für den Transport der verwundeten Otome abgeklärt hatte, war Natsuki schon wieder an dessen Seite. Sie wollte Shizuru keinen Moment aus den Augen lassen, viel zu groß war die Angst, dass sie sie doch endgültig verlieren könnte. Der Gedanke war unerträglich, niemals hätte sie sich gedacht, dass es so schmerzhaft sein könnte. Wenn Shizuru nicht mehr wäre, wäre ihr Leben auch verwirkt, sie würde untergehen, sich vielleicht in ihre Arbeit vergraben oder ganz gegenteilig Garderobe verlassen. Es war ein Gedanke, den Natsuki nicht gerne weiter verfolgen wollte, sie war im Moment nur heilfroh, dass Shizuru am leben war. Das Krankenzimmer erschien nach einer Weile immer unsympathischer, in den Augen der Dunkelhaarigen Es war kein Ort an dem man mit Freude schnell gesund werden konnte. Sie hatte sich neben Shizurus Bett auf einem Stuhl niedergelassen, diesen so nah wie möglich herangezogen. Ihre Hände umschlossen eine derer Shizurus, spürten die Hitze die zeitweise von dieser ausging, von Fieber verriet. Die grünen Augen beobachten das unruhige Gesicht, die Augen, die unter geschlossenen Lieder hin und herhuschten. Sie bat inständig darum, dass sie sich bald öffneten, sie in das so von ihr geliebte Rubin blicken durfte. "Shizuru...“, nur leise raunte sie den Namen, deutlich die Besorgnis mitschwingend. Eigentlich hätte sie sich, nun wo Shizuru in Sicherheit war, um die Situation an der Akademie kümmern müssen, doch die starrköpfige junge Frau wollte partout nicht von Shizurus Seite weichen. Yohko war noch lange bei ihr geblieben, hatte die Umstände erklärt in welcher Shizuru sich derzeit befand, hatte versucht auf sie einzureden, sich zumindest kurz von ihr untersuchen zu lassen, doch Natsuki lehnte nur mit bitteren Worten ab. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass die Ärztin zu diesem radikalen Mittel gegriffen hatte. Sie war ihr dankbar, dass sie Shizurus Leben gerettet hatte, doch der Preis, dass sie momentan keine Otome mehr war, war in Natsukis Augen fiel zu hoch. Sie fürchteten um Shizurus Reaktion, wenn man sie dessen unterrichtete. Yohko ließ sie schließlich alleine, als sie merkte, dass es keinen großen Sinn hatte auf die Gakuenchou einzureden. Minuten vergingen, Stunden, in denen die Jüngere über die Braunhaarige wachte, bis sie schließlich der eigenen Erschöpfung erlag und den Kopf neben Shizuru auf das Bett sinken ließ. Erst als sie leise ihren Namen vernahm, hob Natsuki ihren Kopf, blinzelte einige Sekunden verwirrt, in denen sie sich orientierte. Sanft drückte sie Shizurus Hand, als sie mit Erleichterung in das dunkle Rot ihrer Augen sah. „Ich bin hier…“, murrte sie sanft der Älteren zu, nahm dabei nicht einmal war, wie sich heimlich eine Träne einen Weg auf ihrer Wange bahnte, gefolgt von einer weiteren. In dem Moment fühlte sie wie einige Last von ihr fiel, die Angst und Ungewissheit wurde zumindest ein klein wenig geringer. „Wie geht es dir...?“, die Frage klang absurd, wo Natsuki doch ohnehin über ihren Zustand Bescheid wusste, doch wie wollte es von Shizuru hören, wollte sie bei Bewusstsein halten, die sanfte Stimme hören, die ihr versicherte alles wäre in Ordnung. Alles um sie herum nahm sie zuerst wahr wie durch einen Schleier. Die Worte Natsukis, der druck ihrer Hand, die Geräusche und auch die leichten Schmerzen, welche in ihrem Körper wüteten und sie auf die Schulter entluden. Die medizinische Technik der Akademie war ausgereift und so würde die Wunde, dank Yohkos Behandlung, sicher schnell verheilen. Schlimmer wäre eine Knochenverletzung gewesen. Aber am schlimmsten war wohl momentan die Reaktionen von Shizurus Körper auf das lahm legen der Nanos.. Der würde sich nämlich nicht so schnell an die neuen Umstände gewöhnen, wenn überhaupt. Es kann auch sein, dass Shizuru diese Fieberschübe und Schwächeanfälle für den Rest ihres Lebens haben würde.. Das konnte man leider nicht sagen, da Yohko noch nie zu dieser Maßnahme greifen musste. Das Die nanos gegen das männliche Enzym allergisch waren und sich dadurch endgültig abschalteten, war bei jeder Otome bekannt, doch das man sie durch starke, magnetische Impulse zum stillstand brachte, war für den Körper eine Tortur von dem er sich vielleicht schwer.. oder gar nicht mehr erholen konnte. Die wärme, welche von Natsukis hand ausging und in ihre überging, holte Shizuru langsam in die Wirklichkeit zurück und die zeichnete sich in form eines Krankenzimmers ab. Sie sah sich etwas um, hatte mühe ihren verklärten blick unter Kontrolle zu bringen um wirklich etwas zu erkennen. Als sie es dann schaffte und ihr blick sich klärte, fielen ihr auch sofort die Ereignisse ein. Ihr Blick huschte neben sich zu Natsuki, welcher es zum glück gut zu gehen schien. Diese dumme.. treudoofe Frau.. welche immer erst an Natsuki dachte als an sich selbst.. Ihr fiel ein Stein vom herzen. Als sie allerdings sah, wie sich tränen über die Wangen der Gakuenchou schlichen, welche wohl nie jemand zuvor gesehen hatte, zog sie leicht die brauen zusammen und erwiderte den druck ihrer hand. "warum.. warum benetzt du dein hübsches Gesicht mit tränen, Kruger Natsuki?" fragte sie leise und schenkte ihr ein schwaches, aber zuckersüßes lächeln. Hübsches Gesicht.. waren das die Drogen bzw. schmerzmittel welche da aus Shizuru sprachen? Oder die Nahtod welche ihre sinne vernebelte? Doch aufgrund Shizurus liebenswerter humorvollen art.. konnte man da nicht sicher sein.. sicher würde sie sowas auch ohne jegliche Medikamentelle Einflüsse sagen.. "was ist denn so traurig.. Gakuenchou?" fragte sie leise und sah sie weiterhin an. Shizuru wirkte ruhig.. eher zu ruhig.. Und das zusammenziehen ihrer Brauen.. und der Ausdruck in ihren klaren Augen verriet durchaus, das sie wusste, das etwas mit ihr nicht stimme. Ein kurzes fassen mit den Fingern an ihren GEM, den Spliss spürend, und sie wusste genau was geschehnen sein musste.. Sie wusste nicht wie.. oder warum genau.. aber sie wusste das es nur das sein konnte.. und das ihrem Körper ein teil seiner selbst nun fehlte.. Shizuru schluckte schwer, versuchte dennoch an sich zu halten, um kein falsches bild von sich abzugeben, was es Natsuki nur noch schwer machen würde.. "ich.. will nicht hier bleiben.." sagte sie dann leise und ihre stimme zitterte merklich.. Sie war ähnlich gestrickt wie Natsuki und hier unten in diesem sterilen raum.. würde sie niemals gesund werden können.. Sie wollte hoch.. hoch in ihre Gemächer.. egal.. Hauptsache dennoch in der nähe von Natsuki.. Erst als Shizuru sie darauf aufmerksam machte, fiel Natsuki auf, dass ihr Tränen die Wange hinunter liefen, sie in weinen ausgebrochen war, vor Erleichterung gleichzeitig aber auch vor Verzweiflung. Schnell benutze sie den Ärmel ihres Meistergewands um die salzige Substanz aus ihre Augen zu wischen. Normalerweise hätte ein solcher Kommentar die junge Frau zum erröten gebracht, peinlich berührt, darüber, dass Shizuru sie als hübsch bezeichnete, doch angesichts der Lage geschah nicht einmal das. Traurig blickten die dunklen Smaragde die Ältere an, wollten ihr so gerne die besten Neuigkeiten übermitteln, dass es ihr bald wieder gut gehen würde. Doch Natsuki wusste nicht einmal, ob das der Falls sein würde, niemand wusste das zurzeit. Erneut drückte sie Shizurus Hand, wollte diese spüren lassen, dass sie bei ihr war. Ein bitteres Lächeln legte sich auf ihre Lippen, ließ ihr Antlitz für einen Moment qualvoll erscheinen, mit den Emotionen kämpfend. Sie konnte Shizurus Blick nicht standhalten, als sich diese nach dem Grund ihrer Trauer zu informieren versuchte. Sie hatte allen Grund traurig zu sein, die Situation war schon längst ihren Händen entgleist. Wie sollte sie Vorranblicken können, wenn der Grund zum kämpfen schwach, der Kräfte entraubt vor ihr lag? Es waren keine Worte notwenig, damit Shizuru erkannte, dass etwas nicht stimmen konnte. Leise stockte der Gakuenchou der Atem, als Shizuru ihre andere Hand hob um ihren GEM zu ertasten. Die Gesichtszüge der älteren Frau änderten sich augenblicklich, bevor sie verzweifelt versuchte ihre Maske erneut zu bewahren. Natsuki wusste, dass sich versuchte zu beherrschen, mit den Gedanken zu kämpfen hatte, was weiter mit ihr passieren würde. „Shizuru...“, entfloh ihr lediglich der Name, den Tränen schon wieder viel zu Nahe, als sich Natsuki es wünschte. Ihre Augen glänzten bedrohlich feucht, als sie diese für einen Moment schloss um der nächsten Träne Einhalt zu gebieten. Einige Momente der Stille vergingen, bis Shizurus Stimme zitternd erklang. Die Jüngere schlug die Augen sofort wieder auf, fixierte Shizuru gefolgt von einem zaghaften Nicken. „Ich werde sogleich dafür sorgen...“, versprach sie mit Entschlossenheit. Sie selbst würde es nicht mehr lange in diesem Raum aushalten, hatte es bisher nur um Shizurus Wohl dazu gezwungen. Noch einen Moment verweilte sie am Bett der Braunhaarigen, erhob sich aber letztendlich um den Transport in Gang zu leiten. Kurz bedachte sie die Möglichkeiten, handelte dann jedoch fast aus purem Egoismus heraus. Sie wollte Shizuru in ihrer Nähe behalten, dafür sorgen, dass sie die beste Zuwendung erhielt. Wenn nötig würde sie selbst dafür sorgen und genau das hatte sich die junge Direktorin gerade in den Kopf gesetzt. Sie verließ das Zimmer um kurz darauf mit einigen Freiwilligen, dir ihr helfen würden, zurückzukommen. Allein konnte sie Shizuru unmöglich transportieren, nicht mit dem geschwächten Körper, den sie zurzeit ihren eigenen nannte. „Bringt sie in meine Gemächer...!“, befahl sie streng, als die kleine Truppe sich Shizuru annahm und auf eine transportable Liege verfrachteten. Der gewohnte Weg erschien Natsuki endlos, als sie neben Shizuru auf der Liege, den Gang entlang ging. ____________________________________________________________________________ 2. Kapitel Ende... bitte kommentieren, damit wir wissen ob es sich lohnt weiter zu machen ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)