An unexpected Lesson von MajinMina (Eine unerwartete Lektion) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- An Unexpected Lesson By Conspirator übersetzt von Mina-Chan Kapitel 9 Es war nicht schwer, das alte Noh-Theater zu finden. Selbst Baiko, der nicht sehr sensibel für die Ki anderer Menschen war, hätte den Weg mit geschlossenen Augen finden können. Alles, was er hätte tun müssen, wäre, dem Lärm – eine Mischung aus Rumgeschreie, Singen und Hämmern - zu folgen. Baiko und Kenshin lächelten sich an, als sie das Theater betraten, in dem ein kaum kontrollierbares Chaos herrschte. Zu ihrer Rechten waren da die Kinder, die ihre routinemäßigen Akrobatik-Übungen machten. Vor der Bühne übten die Frauen gerade die Musikstücke für den Nachmittagsauftritt. Und zu ihrer Linken sahen sie, zu ihrer Überraschung, Ennosuke, der in einem seltsamen, stuhlähnlichen Apparat saß, der Räder hatte. Als er sie erblickte, rollte er sich zu ihnen herüber. „Was denkt ihr?“ rief er freudig aus und tätschelte die Armlehne seines Rollstuhles. „Der Doktor hat mir den geliehen. Die Kontakte mit dem Ausland sind also doch für was gut!“ Auf der Bühne standen inzwischen Orinosuke und Ryosuke, deine Art Rampe zusammenzimmerten. „Das funktioniert nicht,“ hallte Orinosukes wütende Stimme durch das Theater. „Wir kriegen das auch ohne einen Schreiner hin!“ versuchte ihn Ryosuke aufzumuntern, doch in dem Moment brach die ganze Konstruktion mit einem lauten Krachen in sich zusammen. „Was hab ich dir gesagt?!“ dampfte Orinosuke, „So was bescheuertes... die ganze Idee, diese verdammte Reise zu machen, war bescheuert! Erst der Unfall mit Ennosuke und dem Wagen, dann die Banditen – das hätten wir uns alles ersparen können!“ Ryosuke drohte mit dem Hammer. „Jetzt reicht es! Kannst du nicht mal aufhören? Vater hat dir doch die Erlaubnis gegeben, abzureisen. Was willst du mehr?“ Wütend hämmerte er auf ein paar Nägel im Holz ein. In der Zwischenzeit waren auch Kenshin und Baiko zu den Beiden gestoßen und halfen mit, die Rampe wieder aufzurichten. Ryosuke warf ihnen einen dankbaren Blick zu, während Orinosuke sie anherrschte: „Endlich seid ihr da. Ihr hättet schon vor einer halben Stunde zurück sein müssen.“ „Gomen nasai,“ sagte Baiko und verbeugte sich, „aber dein Vater hat uns beauftragt, noch ein paar Plakate in der Stadt aufzuhängen und es ist nun mal keine sehr kleine Stadt. Aber sagt mir, wozu soll diese Rampe eigentlich gut sein?“ Ryosuke wischte sich mit dem Arm den Schweiß von der Stirn. „Das soll so eine Art Laufsteg werden, der ein Stück in den Bereich für das Publikum hineinragt. So sieht auch unsere Bühne in Kagoshima aus - dadurch fühlt sich das Publikum mehr in die Handlung mit einbezogen. Leider bin ich ziemlich ungeschickt mit dem Hammer und Orinosukes rechter Arm ist noch lädiert von dem Schwertkampf mit den Banditen...“ „Gib mal her!“ Baiko nahm ihm den Hammer aus der Hand. „Überlasst das alles mir. Ich hab bei der Armee das Zimmern gelernt. Gebt mir als Unterlage ein paar Hölzerne Kisten und schon baue ich euch einen Laufsteg, auf dem eine ganze Armee einmarschieren könnte.“ Orinosukes Augen bohrten sich in Baikos Rücken. „Wehe, das Ding bricht zusammen! Du wirst dir wünschen, du wärest nie geboren! Bunjiro! Hol ein paar hölzerne Kisten!“ Damit stapfte er davon. „Bist du dir auch sicher?“ fragte Ryosuke vorsichtig Baiko. „Na klar, kein Problem,“ versicherte ihm dieser. „Geh du lieber mit Himura üben.“ Kenshin wünschte seinem Freund noch viel Erfolg, bevor er Ryosuke auf die Bühne folgte. Er schnappte sich ein paar hölzerne Geta, die jemand stehen gelassen hatte und wärmte sich mit ein paar vorsichtigen Schritten und Drehwendungen auf. Ryosuke beobachtete in skeptisch, denn der Rurouni schien doch steif und ungelenk, doch je mehr Kenshin übte, desto weicher wurden seine Bewegungen und am Ende hätte er fast schwören können, dass sich Kenshin als Frau fast so natürlich wie seine Mutter über die Bühne bewegte. „Ich hoffe, du weißt noch die Handlung des Stücks, Himura-san? Wir haben heute nicht viel Zeit, alles noch Mal durchzugehen.“ Kenshin lächelte schüchtern, klappte einen unsichtbaren Fächer auf und tat so, als ob er schelmisch hinter diesem hervorblinzeln würde. „Gut, gut!“ lachte Ryosuke. „Ich hoffe, es klappt heute alles. Ich fühle mich nach den Ereignissen der letzten zwei Tage nicht recht in lustiger Stimmung. Vielleicht sollte ich vor dem Stück noch jemandem einen Streich spielen, um lockerer zu werden...“ Kenshin beschlich ein ungutes Gefühl, als er das plötzliche Glitzern in Ryosukes Augen sah. Irgendwie vermutete er, dass er das Opfer dieses Streiches sein würde. „Vielleicht...,“ sagte er schnell um Ryosuke von seinem Streich abzubringen, „kann ich dich auch mit einer lustigen Geschichte auflockern.“ Er erzählte ihm von dem Bauern, der ihm bei seinem ersten Auftritt einen Heiratsantrag gemacht hatte und von Baiko, der sich als sein Verlobter ausgegeben hatte, um ihn davor zu retten. Ryosuke brüllte vor Lachen. „Ein Heiratsantrag! Und Baiko als dein Verlobter? Unbezahlbar!” Er wischte sich ein paar Lachtränen aus dem Augenwinkel. „Du hattest recht, Himura, die Geschichte hat Wunder gewirkt. Jetzt fühle ich mich wieder in lustiger Laune. Also los!“ Es waren erst zwei Tage seit Kenshins erstem Auftritt vergangen und schnell fielen ihm all die Bewegungen wieder ein. Beim zweiten Durchgang lief dann alles wie am Schnürchen und Ryosuke war begeistert, wie gut Kenshin als Schauspieler geworden war. Vor nur drei Tagen hatte er ihm überhaupt erst die ganzen Sachen beigebracht. Wenn er jetzt noch singen könnte, dann wäre er ein echter Kabuki-Schauspieler. Stolz klopfte er Kenshin auf den Rücken. „Toll, Himura! Und das trotz all der Ablenkung.“ Ablenkung? Kenshin hatte sich so sehr auf das Spielen konzentriert, dass er gar nicht bemerkt hatte, dass um die Bühne herum immer noch die Frauen übten, die Kinder herumschrien, Baiko und Orinosuke wie wild auf der Rampe herumhämmerten und Kommandos durch die Gegend riefen. Der Laufsteg war nun schon fast fertig und Ryosuke lief schon einmal vorsichtig darüber. „Und, ältester Bruder, was hältst du davon?“ Orinosuke tätigte ein paar letzte Hammerschläge und sprang dann zu Ryosuke auf die Rampe. Prüfend tat er ein paar Sprünge und begann dann plötzlich einen Schwertkampf mit Ryosuke. Die beiden fuchtelten mit nichts als Luft in ihren Händen umher, aber Kenshin schien es dennoch sehr realistisch. Anscheinend funktionierten diese Kabuki-Kata wirklich. „Ganz gut,“ bemerkte Orinosuke dann und ging dann davon. „Ein Kompliment aus seinem Mund! Fühle dich geehrt, Baiko!“ lachte Ryosuke. Baiko strahlte. „Das werde ich mir im Kalender anstreichen!“ “Himura-san, wir räumen jetzt besser die Bühne frei,” sagte Ryosuke mit Blick auf den Theatereingang. „Bald werden die Statisten hier sein und die brauchen viel Platz zum üben.“ Mit Baikos Hilfe räumten sie die Bühne schnell frei und trugen die Requisiten in den Raum hinter den Kulissen. Während sie so mit der Arbeit beschäftig waren, kam Ryosuke plötzlich wieder ein Gedanke in den Sinn, der ihn seit dem Kampf mit den Banditen nicht mehr losgelassen hatte: Wie um alles in der Welt konnte er selbst - und vor allem sein Vater – nicht bemerkt haben, dass hinter diesem jungen Mann mehr steckte, als das Auge sah? Alle, außer vielleicht Orinosuke, hatten geglaubt, dass Kenshin nichts mehr wie ein einfacher Wanderer war. Ja, er trug vielleicht ein Schwert, aber das taten viele Leute heutzutage, einfach nur zur Selbstverteidigung. Wer hätte gedacht, dass Kenshin so ein meisterhafter Schwertkämpfer war? Ryosuke hatte sich selbst immer für jemanden gehalten, der andere gut einschätzen konnte – wie konnte er sich also bei diesem Mann so verschätzt haben? Er hatte zwar einen gewissen Selbststolz im Verhalten von Kenshin wahrgenommen, der normalerweise bei einem abgebrannten Vagabunden nicht zu erwarten wäre, aber dennoch... Er beobachtete Kenshin beim arbeiten und ihm fielen plötzlich das schüchterne Lächeln und die beabsichtigt ausdruckslos blickenden Augen auf. Da verstand er es: Dieser Mann war in Wirklichkeit ein vollendeter Schauspieler – in der Tat war er sogar so gut, dass er sogar einen so herausragenden Schauspieler wie Daisuke hatte täuschen können. Nur Orinosuke war nicht auf ihn hereingefallen, auch wenn sich Ryosuke sicher war, dass selbst er nicht das ganze Können Kenshins geahnt hatte. Hatte sein ältester Bruder auch damit recht, dass Kenshin eine Gefahr für sie alle war? Waren sie alle so von dem anscheinend so unschuldig wirkenden Mann eingelullt worden und setzten jetzt gerade ihr Leben aufs Spiel? Ryosuke ging in Gedanken noch einmal die letzten vier Tage durch. Kenshin hatte ihnen geholfen, Ennosuke zu verarzten und Byako fast vor einem schlimmen Sturz bewahrt, er hatte die Yakuza außer Gefecht gesetzt, ohne einen einzigen Mann dabei zu töten und trotz der vielen Drohungen von Orinosuke hatte er sich nicht einmal mit Gewalt zur Wehr gesetzt. Nein, überlegte er, dass war nicht das Verhalten eines Mannes, der eine Gefahr darstellte. Das waren die Handlungen eines Mannes, der großes Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten hatte. Doch warum in aller Welt wollte er sein großartiges Talent vor allen geheim halten? Ryosuke hielt es nicht mehr aus. Er packte Kenshin, der gerade mit einer Ladung Stoffballen vorbeiging, am Arm. „Himura-san, ich bin ein direkter Mensch. Ich sage dir einfach gerade heraus, was mir auf der Seele liegt. Wir wissen alle inzwischen, dass du kein einfacher Vagabund bist. Dein talentierter Umgang mit dem Schwert lässt einen an seinem Verstand zweifeln. Mir würden alleine in Kagoshima zwanzig Mann einfallen, die sich um so einen Schwertkämpfer wie dich reißen würden und dir viel Geld für deine Gunst bezahlen würden. Warum also tust du so, als ob du ein Rurouni wärst?“ Kenshin war so verblüfft über diese direkten Fragen, dass er fast die Stoffballen fallengelassen hätte. Nicht zum ersten Mal erstaunte ihn Ryosuke, der offenbar tief in seine Gedankenwelt hineinschauen konnte. Schnell vergewisserte er sich, das schüchterne Lächeln noch im Gesicht zu haben und antwortete nur, „Mir würde so ein Jobangebot einfach nicht gefallen.“ Ryosuke, der jetzt wusste, das Kenshins Verhalten nur gespielt war, ärgerte plötzlich diese ausweichende Antwort. „Nicht gut, Himura-san. Ich verstehe, dass du nicht in einer Armee dienen willst, aber ich verstehe nicht, warum du so ein außergewöhnliches Talent versteckst! Damit könntest du dir ein schönes Leben verdienen!“ Kenshins Lächeln verblasste und sein Gesicht nahm einen unergründlichen Ausdruck an. „Ryosuke-san,“ sagte er vorsichtig, „mein Meister brachte mir bei, dass ich als Schüler des Hiten Mitsurugi Ryu nur meinem eigenen Gewissen verpflichtet sein sollte und niemals den Befehlen anderer. Sessha hat diesem Grundsatz einmal nicht gehorcht und das hatte sich als großer Fehler herausgestellt.“ Schnell wandte er sich um und verschwand mit den Stoffballen hinter der Bühne. Dieses Gespräch wollte er wirklich nicht weiter führen. Kaum war er durch den Vorhang hinter die Bühne getreten, als er es auch schon spürte - die unmissverständliche Gegenwart von einer größeren Gruppe bewaffneter Männer. Dieses Gefühl traf ihn so unerwartet, dass er da wo wer war steckensteif stehen blieb und alle seine Sinne nur auf die Masse der Ki’s, die genau in seine Richtung zu kommen schienen, konzentrierte. Er fühlte, dass es sich um trainierte Kämpfer handelte die äußerst wachsam waren, aber sie schienen nicht auf einen Kampf aus zu sein. Er spähte durch den Bühnenvorhang ins Theater und sah Orinosuke, der zum Bühneneingang eilte und ausrief: „Na endlich! Die Statisten!“ Statisten. Daisuke hatte dieses Wort schon heute morgen erwähnt. Jetzt erst realisierte Kenshin, dass es wohl etwas mit den Schwertkämpfern zu tun haben musste, die sich dem Theater näherten. Schnell zog er Ryosuke zur Seite und fragte ihn so ruhig, wie er vermochte: „Was genau bedeutet Statisten?“ „Statisten?“ wiederholte Ryosuke abwesend. Er dachte immer noch über sein Gespräch mit Kenshin nach. „Das sind die Bühnenfüller – Hintergrundschauspieler und so was. Warum?“ „Die Männer, die jetzt kommen - das sind die Statisten?“ fragte Kenshin mit gepresster Stimme. Ryosuke bemerkte jetzt die Unruhe in Kenshins sonst so ruhig wirkendem Gesicht. „Ja, das sind sie – Mitglieder von Shimazu-samas persönlicher Leibgarde. Normalerweise nehmen wir für solche Rollen unsere Auszubildenden, aber hier geht das natürlich nicht und so hat uns Shimazu-sama netterweise seine Männer zur Verfügung gestellt. Sie eigenen sich hervorragend, da ja unser zweites Stück im Krieg spielt. Was passt da besser, als ein paar echte Soldaten im Hintergrund?“ „Leibgarde?“ Kenshins Stimme klang ruhig, aber in seinem Magen begann sich alles zu verknoten. Er musste verschwinden, und zwar schnell! So unbekümmert wie möglich sagte er, „Nun, wenn du mich nicht mehr brauchst, dann suche ich mir jetzt ein ruhiges Plätzchen, wo ich noch ein bisschen üben kann.“ „Natürlich, tu das, Himura-san...“ begann Ryosuke zu antworten, aber Kenshin war schon verschwunden. Ungläubig blinzelte Ryosuke zu der Stelle, wo er vor einer Sekunde noch gestanden war und er zweifelte an seinem Verstand. Doch dann kamen schon die Soldaten in das Theater gepoltert und er hatte keine Zeit, sich darüber weiter Gedanken zu machen. „Halt!“ rief Daisuke, der die zwölf Männer des Shimazu-Clanes hereingeführt hatte. „Wartet hier unten, bis wir die Bühne vorbereitet haben.“ Da erblickte er den Laufsteg. Ungläubig bewunderte er die Konstruktion. „Wer hat sie gebaut? Das ist ja eine tolle Idee!“ „Baiko-san hat sie gezimmert. Er hat wohl einiges Talent als Schreiner!“ sagte Ryosuke. „Brilliant!“ freute sich sein Vater. „Orinosuke, komm herüber. Wir wollen die Männer in zwei Gruppen einteilen und in das Stück einweisen!“ Orinosuke kam und suchte sich sechs Männer aus, die ihn allerdings nicht sonderlich zu beachten schienen und mitten in ein ernstes Gespräch vertieft waren. Daisuke war überrascht – Shimazu-sama hatte ihm versichert, dass diese Soldaten zu den Besten und Diszipliniertesten seines Clans gehören würden. Gerade wollte er herüber gehen und ihnen die Leviten lesen, als er einen Gesprächsfetzen aufschnappte. „...tötete seinen Bruder,“ hörte er einen der Soldaten sagen, „deswegen will er Rache...“ „Was ist hier los?“ mischte sich Daisuke ein und drängelte sich zwischen die Männer. „Wer will Rache?“ „Ozawa-san – der große Mann da drüben. Er sagt, dass der Mann, der seinen Bruder während des Bürgerkrieges getötet hat, in Miyazaki aufgetaucht ist und jetzt hat er geschworen, ihn zu finden und seinen Bruder zu rächen,“ erklärten ihm die Soldaten aufgeregt. “Zur Hölle,” murmelte Daisuke, „das kann er in seiner Freizeit tun aber nicht hier!“ Er wollte sich schon auf dem Weg zu dem Mann machen, als ihn einer der Soldaten zurückhielt. „Daisuke-san, verstehen sie doch! Der Mann, der seine Bruder tötete, war Hitokiri Battousai. Diesen Mann hat man in Miyazaki gesehen – den Dämon Kyotos! Seit Jahren war er verschwunden aber jetzt ist er hier aufgetaucht. Wissen sie nicht, was das bedeutet? Jeder ist in Gefahr!“ „Das ist ja lächerlich!“ Daisuke wurde rot im Gesicht. „Niemand weiß, wie dieser verdammte Hitokiri Battousai überhaupt aussieht...“ „Doch, das wissen wir!“ mischte sich ein weiterer Soldat ein. „Er hat...“ Doch Daisuke war nun wütend und hörte nicht zu. Die Zeit lief ihm langsam davon und er hatte noch viel Arbeit vor sich und sicherlich waren ein paar tratschende und tuschelnde Schwertkämpfer nicht das, was er sich unter ordentlichen Statisten vorgestellt hatte. Er ließ einen schrillen Pfiff los und all das Gemurmel erstarb. „Hört mir mal alle zu!“ schrie er mit vor Wut sprühenden Augen in die Runde. „Dieses ganze Gefasel von Attentätern und Rache hat hier nichts verloren! Ihr seid hier, um meinen Befehlen zu gehorchen und nicht, um euch Klatschgeschichten zu erzählen. Diese ganze Sache möchte ich hier nicht mehr hören oder ich werde mich bei eurem Hauptmann über euren Mangel an Disziplin beschweren!“ Die Männer unterdrückten ein wütendes Gemurmel und starrten immer wieder nervös in Richtung Theatereingang, als ob sie erwarteten, jeden Moment Hitokiri Battousai hindurchkommen zu sehen. „Also an die Arbeit!“ befahl Daisuke mit wütender Stimme und scheuchte die Soldaten auf die Bühne. Während sie über die Rampe nach oben stiegen, nahm Orinosuke seine ausgewählten sechs Männer schnell zur Seite. „Ich würde gerne mehr über diese Sache mit dem Attentäter Battousai wissen. Ich nehme an, ihr wisst wirklich, wie er aussieht?“ flüsterte er. „Ja,“ wisperte einer der Soldaten schnell, „einige von uns haben mit ihm sogar einige Zeit zusammen verbracht. Komm nach dem Theaterstück zu uns, wir sind in der Taverne gleich neben dem Schrein. Da können wir ungestört reden.“ Orinosuke nickte. In der Zwischenzeit war Kenshin schon längst wie der Blitz verschwunden und bevor die Soldaten überhaupt einen Fuß über die Schwelle des Theaters gesetzt hatten, war er schon im Wald bei dem Schrein angekommen. Shimazu-samas Leibwache als Statisten? Wie viel schlimmer konnte die Situation denn noch werden? Kenshin wusste, dass die Leibwache des ehemaligen Daimyo aus Satsuma, der jetzt Gouvaneur war, ein Kontingent aus den besten, stärksten und loyalsten Männern Satsumas war und insgesamt fast hundert Leute fasste. Er wusste auch, dass man, um überhaupt in diese Elitetruppe eintreten zu dürfen, mindestens fünf Jahre im Dienste des Gouvaneurs stehen musste. Woher er das alles wusste? Mitglieder der Leibwache hatten es ihm selbst erzählt! Und zwar während der Bakumatsu-Zeit, als er zusammen mit ihnen einem wichtigen Treffen zwischen den Führern der Provinzen Choshuu und Satsuma beigewohnt hatte. Dieses Treffen, das die zwei zerstrittenen Provinzen wieder vereinte, hatte zwei Jahre nach dem gescheiterten Überfall auf den Palast des Kaisers stattgefunden – der Überfall, der Katsura dazu veranlasst hatte, Kenshin zusammen mit Tomoe nach Otsu zu schicken. Nach diesem Desaster hatten sich Satsuma und Choshuu tief zerstritten und Satsuma war sogar kurz zum Shogunat übergelaufen. Deswegen wollte keine der beiden Seiten unvorbereitet sein, als es endlich zu einer Aussprache kam. Katsura hatte also zu seiner eigenen Sicherheit Kenshin zusammen mit fünf anderen Leibwächtern mitgenommen. Der Daimyo von Satsuma hatte weitere zehn Männer zum persönlichen Schutz dabeigehabt, natürlich Mitglieder der Leibwache. Und so waren sie Stunden um Stunden alle zusammen in einem Raum gesessen und hatten sich angestarrt. Das war vor fünf Jahren gewesen. Vielleicht würden ja nicht alle Leibwächter, die damals bei dem Treffen anwesend waren – die den Hitokiri Battousai von Nahem gesehen hatten – in Miyazaki sein. Aber es war unwahrscheinlich. Nun, überlegte Kenshin, es wäre nicht das erste Mal, dass seine Identität auffliegt. In der Tat, jetzt wäre genau der richtige Zeitpunkt, um sich aus dem Staub zu machen. Warum also zögerte er? Jede Faser seines Körpers wollte nichts mehr, wie schnell diese Stadt verlassen, bevor irgendetwas schlimmes passieren konnte. Aber warum nur konnte er sich trotzdem nicht vom Fleck bewegen? Kenshin war jetzt am Waldrand angelangt und vor ihm fiel das Gelände steil zur Küste hin ab. Unter ihm erstreckte sich ein wunderschöner weißer Sandstrand, der in der Sonne glitzerte. Die Aussicht war atemberaubend schön. Eine Weile stand er einfach nur da und ließ sich ganz von der Schönheit des Meeres einnehmen und beruhigen. Langsam dämmerte es ihm, warum er nicht gehen konnte. Es war das Gefühl, dazu zu gehören, dass sich langsam in den letzten vier Tagen in ihm breit gemacht hatte. Wie auch immer sie es geschafft hatten, aber irgendwie hatten Daisuke, Ikuko und Ryosuke, Noriko Bunjiro und all die anderen – außer Orinosuke – ihm das Gefühl gegeben, er würde zur Familie gehören. Wie konnte er diese Freundlichkeit so ausnutzen und sie am Tag ihres finalen Auftrittes einfach im Stich lassen? Vielleicht, überlegte er verzweifelt, konnte er erst auftreten und danach verschwinden. Er seufzte. Alles, was er sich im Moment wünschte, war, dass die Familie nicht in seiner Gegenwart von seiner wahren Identität erfuhr. Es war immer sehr verletzend, zu sehen, wie sich die Gesichter der Menschen, die ihm im Glauben, einem Vagabunden etwas Gutes zu tun, geholfen hatten, bei der Enthüllung seiner wahrend Identität vor Angst und dem Gefühl von Verrat verzerrten. Das auch bei dieser Familie erleben zu müssen – Kenshin glaubte nicht, dass er das ertragen konnte. Andererseits, nie zuvor war jemand so nett zu ihm gewesen wie diese Familie. Nie hätte er gedacht, dass die Reaktion auf seinen Kampf mit den Banditen die Worte „Wow, super Show – im Theater wäre das ein Kassenschlager!“ sein würden. Ihm war sogar der Gedanke gekommen, dass die Familie ihn vielleicht sogar als berüchtigten Hitokiri aufnehmen würde, um noch mehr Leute ins Theater zu locken. Doch da fielen ihm die Soldaten aus Satsuma wieder ein, die heute Morgen von Rache und Tod gesprochen hatten. Nein, dachte Kenshin bitter, nie würde er irgendwo in Japan leben können, ohne das sich irgendjemand für die Vergangenheit an ihm rächen wollen würde. Kenshin warf dem glitzernden Meer einen letzten Blick zu und ging dann zurück in den Wald, um noch einmal zu üben. Er hatte sich entschlossen, erst nach der Aufführung die Familie zu verlassen. Es war ein seltsames Gefühl, zu wissen, dass ihn dieses Mal nicht sein Schwert vor den Feinden beschützte, sondern die Verkleidung als hilflose Frau. Er versuchte sich selbst zu beruhigen und rief sie die Worte Baikos ins Gedächtnis, der gesagt hatte, dass ihn in der Frauenverkleidung niemand erkennen würde – es war nicht einmal offensichtlich, dass er ein Mann war. Selbst der Doktor, der Kenshin als Mitglied der Kiheitai erkannt hatte, hatte ihn als Onnagata übersehen. So übte er die Gangart und die Verbeugungen der Frauen – wie er es sich von Ikuko abgeschaut hatte – und danach die Art zu stehen, sich zu setzen, Tee zu trinken, den Fächer zu schwingen und all die anderen weiblichen Dinge, die er auf der Bühne machen musste. Er war so konzentriert, dass er das Zeitgefühl verlor und erst das Knurren seines Magens verriet ihm, dass es schon längst Mittag sein musste. Schnell machte er sich auf den Weg zurück zum Theater, als er auch schon Baikos Bass hörte, der seinen Namen rief. Kenshin lief zu ihm und wollte ihn gerade begrüßen, als er bemerkte, das Baiko ungewöhnlich aufgeregt zu sein schien. Wahrscheinlich war auch er hungrig, überlegte er. „Schon Mittagszeit?“ fragte Kenshin fröhlich und verbeugte sich auf sehr damenhafte Weise. „Himura, hör mit dem Onnagata-Getue auf!“ Sagte Baiko gepresst. „Wir haben ein großes Problem!“ Kenshin riss sich sofort zusammen und war in Alarmbereitschaft. “Weißt du noch, der Typ, über den die Soldaten heute morgen gesprochen haben? Der, der sich an dir wegen seinem Bruder rächen will?“ fuhr Baiko fort. „Tja, anscheinend ist er einer von den Statisten, die bei dem Stück mitspielen und er war gerade eben im Theater! Und jetzt redet jeder davon – Hitokiri Battousai sei in der Stadt und dieser Ozawa sei nun unterwegs, um ihn aufzuspüren und Rache zu nehmen!“ Kenshins Herz setzte einen Schlag aus. „So,“ meinte er grimmig, „dann weiß die Familie also über mich bescheid?“ „Was? Nein – Daisuke hat sie zum Schweigen gebracht, bevor sie dich beschreiben konnten. Aber das ist nicht das Problem! Der Typ wird heute Nachmittag zur Aufführung wieder ins Theater kommen. Wenn er dich also sieht...“ „Sind sie jetzt noch im Theater?“ unterbrach ihn Kenshin. „Nein, sie sind zum Essen gegangen, werden aber eine halbe Stunde vor dem Auftritt wieder da sein. Ist ja auch egal, er wird auf jeden Fall dort sein!“ „Gut!“ sagte Kenshin mit wachsender Selbstsicherheit. „Also kann ich schon verkleidet sein, bevor sie zurück sind.“ „Ja, Himura.... – Moment! Heißt das, du willst wirklich heute auftreten!? Bist du verrückt? Zwölf Soldaten auf der Bühne, wenn das keine Bedrohung ist! So viel kann dein Versprechen gegenüber Daisuke nicht Wert sein.“ Kenshin klopfte Baiko auf die Schulter. „Beruhige dich. Immerhin hast du mir doch gesagt, dass mich als Onnagata nicht mal meine eigene Mutter erkennen würde!“ Baiko konnte seinen Ohren nicht trauen. Kenshin wollte das wirklich durchziehen? „Wie kannst du so leichtsinnig sein,“ rutschte es ihm heraus, „dieser Ozawa will deinen Kopf, ist dir das nicht klar?“ Kenshin seufzte und lehne sich mit geschlossenen Augen an einen der Baumstämme. Wie sollte er Baiko erklären, das diese Situation für ihn überhaupt nicht ungewöhnlich war, ja sogar fast Alltag in den letzten Jahren? „Baiko,“ sagte er schließlich, „die Sache ist so: Dieser Ozawa-san hat einen rechtmäßigen Anspruch auf mein Leben.“ „Hä?!“ „Sessha hat seinen Bruder getötet. Somit muss Sessha auch die Blutrache akzeptieren. Jetzt, wo ich weiß, wer dieser Ozawa-san ist, werde ich ihm eine Nachricht schicken. Ich werde ihm anbieten, sich mit mir zu Treffen und die Sache ins Reine zu bringen, so dass er die Ehre seiner Familie wiederherstellen kann. In dieser Nachricht werde ich auch schreiben, dass Sessha nun sein Leben einzig und alleine der Wiedergutmachung seiner schlimmen Taten verschrieben hat und dass er geschworen hat, nie mehr zu töten. Unter diesen Umständen, sollte er mich immer noch treffen wollen, werde ich da sein.“ Baiko war geschockt. „Das heißt, du hast vor, dich töten zu lassen?“ fragte er ungläubig. „Einfach so?“ Kenshin lächelte schwach. „Davon hat keiner gesprochen. Es gibt einen Unterschied zwischen dem Akzeptieren einer Herausforderung und sich töten lassen. Obwohl,“ fügte er hinzu, „bei jedem Kampf die Möglichkeit besteht, zu verlieren...“ Was für ein Geschwafel war das denn? Baiko starrte Kenshin voller Unverständnis an. Wieder einmal wurde ihm bewusst, wie wenig er auch nach vier Tagen noch über diesen Mann wusste. Was er jedoch wusste, war, dass Kenshin einer der ehrenhaftesten Persönlichkeiten war, die ihm je begegnet sind und dass er sich selbst nie verzeihen könnte, wenn er zuließe, wie dieser Mann sein Leben einfach wegwarf. Deswegen kreuzte er seine Arme auf der Brust und pflanzte sich vor Kenshin auf. „Nein! Ich werde das nicht zulassen. Du wirst jetzt deine Sachen packen und ich werde dir bei deiner Flucht helfen. Und zwar jetzt, bevor jemand von deiner Existenz Wind bekommt. Du hast jetzt nicht nur den nervigen Orinosuke auf den Fersen, sondern ein ganzes Pack von Soldaten. Wie schlimm soll es noch werden, bevor du gehst? Willst du dich töten lassen?“ Kenshin umkreiste Baiko. „Denkst du,“ herrschte er ihn an, „dass es mich interessiert, ob ich lebe oder sterbe?“ Er blieb stehen und schüttelte den Kopf über seinen plötzlichen Wutausbruch. „Sessha hat jemandem versprochen, weiterzuleben und dieses Versprechen werde ich in Ehren halten. Genau wie das Versprechen gegenüber Daisuke. Dieser Ozawa-san wird mich wohl nicht auf der Bühne angreifen und sobald der Auftritt beendet ist, werde ich verschwunden sein. Glaub mir, ich will die Familie nicht in Gefahr bringen.“ Baiko atmete erschöpft aus. Es war klar, dass er Kenshin nicht von seinem Entschluss abbringen konnte. Also lief er resigniert mit ihm zurück zum Theater. Doch aufgegeben hatte er dennoch nicht. In seinem Kopf rauschten jetzt Bilder vom Krieg und von Freunden, die verletzt oder getötet wurden an ihm vorbei. Auch Kenshin war ein Freund für ihn, auch wenn er ihn erst vier Tage kannte. Er erinnere sich an den Rückweg aus der Stadt, auf dem ihm Kenshin wie ein Schatten gefolgt war und er sich fast vor Angst in die Hosen gemacht hatte. Doch ihm fiel auch die Wut ein, die er empfunden hatte, als er herausfand, dass Kenshin ein kleiner Junge gewesen war, als ihn die Ishin Shishi zu ihrem Hitokiri gemacht hatten. Was hatte Kenshin nach dem Vorfall mit dem Arzt, der ihn erkannt hatte, gesagt? Die Revolution war kein Ort für einen Jungen mit Idealismus. Es war, als ob Kenshin es bedauerte, überhaupt mitgekämpft zu haben, und das, obwohl er als einer der größten Patrioten überhaupt galt. Deswegen konnte er auch kein Angebot der neuen Regierung annehmen – er fühlte sich schuldig. „Alles ist Katsura Kogoros Fehler,“ sagte Baiko zu Kenshin und brach damit das unangenehme Schweigen. „Er hätte wissen müssen, was er einem Kind, das nicht alt genug ist, um irgendwas zu verstehen, antut, in dem er es in eine Killermaschine verwandelt. Wie konnte er das tun? Ich meine, er hat dir dein Leben versaut, bevor du überhaupt erst angefangen hast, richtig zu leben!“ Kenshin schaute ihn überrascht an und ihn überkam ein reuevolles Lachen. „Würdest du mir glauben,“ sagte er, „wenn ich dir erzählen würde, dass ich nicht einmal wusste, als Katsura mich fragte, ob ich ein Bote der „Himmlischer Gerechtigkeit“ sein könne, dass er damit meinte: Geh los, und sei ein Hitokiri? Sessha war sehr naiv. Aber dennoch wusste Sessha, das ein neues Zeitalter kommen würde und das es bald kommen würde, auch wenn er es nicht mehr erleben sollte. Meine Hingabe an diese Sache hat sich nie geändert. Also sei nicht zu hart mit Katsura. Er war ein mutiger Mann, der mitgeholfen hat, das ungerechte und verhasste System zu beseitigen. Und er war auf seine eigene Art und Weise gut zu mir.“ „Gut zu dir?“ rief Baiko angewidert aus. „Hör mal Himura, mit solchen Freunden wie ihn brauchst du keine Feinde! Wenn er dich nicht zu einem Hitokiri gemacht hätte, säßest du jetzt nicht in so einem Schlamassel!“ Kenshin lächelte. „Schon Ok, Baiko – Sessha hat sich daran gewöhnt.“ Gewöhnt? Baiko würde sich an so etwas nicht gewöhnen und es schon gar nicht akzeptieren. Jetzt, wo sie das Theater schon in Sichtweite hatten, begann er sich von Neuem um Kenshins Sicherheit zu sorgen. Er fragte sich, wie lange es noch dauern würde, bis Orinosuke oder jemand anderes Kenshin enttarnte. Und was dann los wäre, das mochte sich Baiko gar nicht vorstellen. Ihm erschien es gerade zu ein Wunder, das Daisuke und die Familie immer noch keinen Verdacht hatten, das Kenshin der Attentäter Battousai war. Wenn sie all die Jahre nicht in Kagoshima sondern in Kyoto gelebt hätten, dann wäre alles schon vor Tagen aufgeflogen, überlegte er. Ihm fiel gerade ein, was Ennosuke ihm erst heute morgen erzählt hatte. „Wusstest du, Himura, warum die Familie Kyoto wirklich verlassen hat?“ meinte Baiko beiläufig. „Scheint so, als ob die Angst vor den Attentaten und die geringen Besucherzahlen im Theater nicht der wahre Grund gewesen sind.“ „Nicht?“ Diese Erklärung hatte Kenshin von Ikuko gehört und er hatte sich danach noch schuldiger als sowieso schon gefühlt. „Nein. Als ich Ennosuke vorhin mit dem Rollstuhl umherschob, erzählte er mir, das sein Vater wohl die Ishin Shishi heimlich unterstützt hatte und er nach dem Massaker im Ikedaya aufgeflogen war. Er stand sogar auf der schwarzen Liste der Shinsengumi. Kannst du dir das vorstellen?“ Kenshin blieb stehen. Daisuke war ein aktiver Befürworter der Ishin Shishi gewesen? Dann war es also nicht alleine seiner – Hitokiri Battousais Fehler gewesen, dass die Familie die Stadt verlassen musste? „Baiko,“ sagte Kenshin und sein Gesicht hellte sich auf, „das ist die beste Nachricht seit Tagen!“ Milde überrascht sah Baiko ihn an. „Wie kann es eine gute Nachricht sein, auf einer schwarzen Liste zu stehen?“ „Es ist, wie soll ich sagen... diese Leute waren so nett zu mir, fast, als ob ich zur Familie gehören würde. Deswegen hat es mich sehr belastet, dass ich mit meinen Handlungen wahrscheinlich dafür verantwortlich gewesen war, dass sie Kyoto verlassen mussten und sich seitdem immer wieder darüber stritten. Vor allem an Orinosukes Verbitterung schien ich mitschuldig zu sein. Jetzt weiß ich, dass es nicht nur wegen mir alleine dazu kam. Das ist eine Erleichterung.“ „Was kümmert dich die Verbitterung dieses Bastards, nach all dem, was er dir angetan hat? Du bist noch verrückter, als ich dachte.“ „Baiko, er mag ja ein Bastard sein, aber er ist immer noch ein menschliches Wesen. Er versucht nur so zu leben, wie er es für richtig erachtet.“ Kaum verließen diese Worte seinen Mund, da hatte Kenshin das Gefühl, sie schon einmal von jemand anderem gehört zu haben. „Sowas...“ murmelte er vor sich hin, „jetzt klingt Sessha schon wie Hiko.“ “Was?” “Oh, nichts!” meinte Kenshin mit einem seltsam schiefen Lächeln. „Lass uns besser schnell zurück gehen, sonst bekommen wir kein Mittagessen mehr.“ Nächstes Kapitel: Genügt Kenshins Verkleidung als Onnagata, um ihn vor den kampferprobten Soldaten, die sein Aussehen kennen, verborgen zu halten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)