Taking Over Me - von EngelohneZukunft (The Truth Beneath The Rose) ================================================================================ Kapitel 164: Schlachtfeld [Puzzleshipping XXXVI /Azureshipping LIII /Tendershipping XVI] ---------------------------------------------------------------------------------------- Als die Schatten sie verschlangen begann sein Herz unweigerlich nervös gegen seine Brust zu klopfen. Wenn er es wirklich treffend ausdrücken sollte, dann würde er es wohl so sagen: Bakura war verrückt geworden. Würde er ihren aller Untergang besiegeln von seiner blinden Wut getrieben? Sein Blick fiel unmittelbar auf Ryou, dem das Entsetzen wahrlich ins Gesicht geschrieben stand. Ob er ein Wunder vollbringen und ihnen aber auch Bakura helfen konnte ..? Er wusste es zwar nicht .. aber vielleicht konnte es dennoch möglich sein. Bakura würde Ryous annehmen, nicht wahr? Sie mochten zwar körperlich nun voneinander getrennt sein aber dennoch besaßen sie noch immer eine gewisse Binden zueinander, oder? Er wusste es .. er hatte es mit eigenen Augen gesehen. Er wusste das Ryou irgendetwas in Bakura auslösen konnte, weil sie offenbar ebenso einander brauchten wie er und Yami sich brauchten .. Endlich hatte er sie heraus führen können. Und was ihn etwas nervös werden ließ war, das er doch wohl nicht so von Seto getrennt war wie er es sich gewünscht hatte. Ob er wollte oder nicht, selbst zwischen ihm und den blauen Augen des anderen stand eine Verbindung die keiner der beiden jemals erahnen hatte können. Zwar verspürte er keinen Schmerz als solchen doch Unbehagen kam kribbelnd über seinen Arm hervor. Er brauchte nicht zurück zu Seto sehen warum er spürte wie er fühlte. Sie hatten einen Körper geteilt, anderes als wie es Yami und Bakura hatten es getan und doch war dort kein großer Unterschied zwischen ihnen gewesen. Als sie in eine Wolke der Finsternis hinein traten erkannte man die Götter in dem diffusen Schein der Dunkelheit nur noch leicht. Selbst wenn er gewollt hätte, der Pharao und er besaßen in jenen Moment nicht genug Macht um den Wahnsinn vorzeitig zu bannen. Sie hatten keine Chance. Obelisk und Slyfer erkannte er außerhalb der Finsternis, dennoch waren sie nicht minder erschreckend Nervös an zu sehen. Irgendetwas bedrückte sie, oder waren sie nur außer sich vor Zorn? Als der gellende Ruf des kleinen Ryous durch die Stille hallte zuckte er zusammen und wand sich zu dem Bild das ihn ungeheuer tief traf. Eilig wand er seinen Blick ab und blickte auf den Millenniums Gegenstand in seiner Hand. Er konnte nicht mehr tun als den Pharao zu leiten. Das es so kommen würde, damit hatte auch er nicht rechnen können. Verzweifelt sah er zu Atemu der, nicht mehr der alte war. Es schien als würde ihm etwas fehlen. Ein Glanz aus alten Zeiten der ermattet war, wie würde er ihn nur jemals wieder zurück erlangen dürfen? Mit letzter Kraft – so schien es – schafften sie es tatsächlich alle gemeinsam aus dem Palast zu fliehen bishin zur Wüste. Und kaum als sie den Sand unter ihren Sohlen spüren konnte wusste sie, das sie sich hier fernab von der Realität befanden .. Doch wo sie wirklich waren .. das wusste wohl keiner von ihnen. Ihre Hand umklammerte die von Seto sehr fest, beinahe so als fürchtete sie das er sich jeden Moment von ihr los reissen könnte oder gar verloren gehen würde, würde sie ihn nicht wirklich ganz fest halten. Immer wieder viel ihr Blick auf seinen Arm. Er war verletzt, doch versuchte er selbst jetzt noch immer den Starken zu spielen, was Anzu mit einem leisen Seufzen kommentierte. Würden sie das alles hier überstehen würde sie wohl erst recht darum kämpfen müssen ihn zu verarzten .. würden sie das alles hier überstehen .. Doch übstehen würden sie es. Sie würden es schaffen. Anzu übte einen leichten Druck auf Setos Hand aus in ihrem Augenblick der Entschlossenheit, ehe ihr Blick plötzlich auf Bakura fiel .. Seine ganze Art ließ sie plötzlich erschaudern. Irgendetwas stimme hier ganz und gar nicht. Und so sollte sich ihre Vermutung auch schon im nächsten Moment bestätigen, als der Milleniumsring zu leuchten begann und sie schließlich vollends in Dunkelheit versanken. Und in diesem Moment hatte sie wirklich große Angst .. Bakura schien entschlossener als je zuvor und zudem war die Nähe der Göttermonster nahezu unerträglich wo sie noch nicht wussten ob sie ihnen nun friedlich gesinnt waren oder nicht .. „Ich habe Angst ..“, flüsterte sie leise an Seto gewandt. Ja, sie mochte Angst haben .. doch aufgeben würde sie dennoch niemals. Natürlich wollte er sich beschützen, immer noch. Einen Grund hatte er, das kein Hindernis für ihn darstellen sollte sie zu halten. Mit eiligen Atem sah er zurück zu dem Gebäude das ein zu stürzen drohte. Würde es wenn der letzte der Götter erscheinen würde? Er wollte es gar nicht wissen. Anzu hielt er an sich, während er für einen Moment schmerzhaft aufkeuchend inne hielt. Jetzt wo er seinen Atem laut hören konnte, das Blut in seinen Ohren Rauschen, wurde er sich dessen bewusst was ihn eigentlich viel eher hätte schon treffen müssen, der Schmerz. Ein beklemmendes Gefühl von Kälte und Traurigkeit überkam ihn und als er sich wieder mit klaren Blick umsah erkannte er auch wieso. Sie waren in das Reich der Schatten gezwungen wurden. Hier war es nie schön. Vor allen nicht wenn es der Grabräuber war, der es um sie schickte. Und als Anzu sich so viel näher an ihn stellte wusste er was sie meinte. Dieser Ort ließ gar kein anderes empfinden zu außer Angst. Sanft hielt er sie bei sich und blickte zu Ryou dessen laute Worte voller Verzweiflung waren. Und irgendwie konnte Seto das Gefühl nicht los werden, das nicht einmal dieser Ort selbst es war, der die Hoffnung Ryous gestohlen hatte. Langsam sah er sich um und konnte durch die nicht ganz blick dichte Masse aus Einsamkeit hinauf gen Himmel blicken. Dort wand sich Slyfer durch rote Wolken, während Obelisk dort stand und Staub aufwirbelte. Es war unheimlicher als alles was sie jemals hatten durch machen müssen. Irgendwie.. war es alles echter als jemals zuvor. „Nicht hier.“, flüsterte er leise an Anzu gewandt und es war ihm, als ob auch die leisesten Worte voller Liebe laut verlacht würden von den leidenden Seelen. Doch in der Liebe war kein Platz für das Verderben. Ob Anzu verstand was er ihr versuchte zu sagen? Verstand sie das sie gerade hier an jenen Ort nicht aufhören durfte zu hoffen? Als sie aus dem Gebäude hinaus getreten waren, ließ er Ryous Hand los, denn immerhin hatten sie es zusammen raus geschafft. Langsam trat er voran doch die Götter konnten ihn nicht hören oder sehen. Denn Bakura verhinderte dies, mit seinen Mächten die er dem Ring zu verdanken hatte. Eher sie reagieren hätten können, ließ Bakura ihre Hoffnung sterben, langsam und grausam wollte er sie ersticken unter dem Mantel der Trostlosigkeit der sich um sie legte. Ein Reich der Schatten das seines gleichen suchte legte sich schleichend um sie. Mit seinen violetten Augen besah er sich die immer trüber werdenden Bilder der Götter die außerhalb noch dieses Walls verharren mussten. Was hatte der andere nur vor? Wollte er versuchen den Götter etwas zu befehligen, wo der Pharao selbst doch hier stand mit dem Symbol dessen der die Macht über die Gottheiten alleine tragen konnte? Noch ahnte niemand das, was kommen oder folgen sollte. Und sogleich umfing ihn ein beklemmendes Gefühl von Schwermut. So war es doch immer in den tiefsten aller Schatten. Ein kurzer Augenblick zu Yugi dessen Angst er sehen konnte. Anschließend blickte er über seine Schulter zurück zu seinem Cousin, Seto und Anzu. Auch sie, trugen Angst in sich. War es wegen der Hoffnung die floh oder wegen dem, in das sie gefangen wurden? Wie lange schafften es Anzu, Seto, Ryou und Yugi hier in jener Welt stehen zu bleiben? Seth, Bakura und auch er waren ein Teil dieser Welt, sie hatten keine Wahl, waren gebunden an ihre Millenniums Gegenstände. Die Zeit drängte, so oder so. Vielleicht würde es zu spät sein in dem Moment in dem sich Ra zeigen würde. Das musste er verhindern, unbedingt. Als sein Blick zu Ryou fiel, war das die richtige Idee, denn gerade rechtzeitig noch konnte er den Jüngeren fest am Unterarm fest halten. „Ryou nicht!“ Der, der dem Geist des Ringes Sklave gewesen war, hatte voran stürmen wollen. Dies hatte er zu verhindern gewusst. Eilig ergriff er den Kleineren und zog ihn fest an sich. Zwar wehrte der andere sich doch es war mehr ein Verzweifelter Versuch irgendetwas zu tun. Die klagenden Worte des anderen waren schwer und mutlos. „Ryou.. es hat keinen Sinn.“, flüsterte er leise und seufzte schwer auf, als der andere nicht hören wollte. Was hatte Bakura ihm nur angetan.. Ein Flehen das ganz alleine nur dem Ringträger galt, etwas was sogar zwischen Yugi und Yami bestand. Es war abartig wie sehr der Jüngere flehte, schrie und jammerte. Es war etwas ganz anderes als wie es zwischen ihm selbst und seinem Hikari stand. Die wimmernden Worte wurden leiser und langsam, so konnte er spüren, wie sich Ryou unter seiner Umarmung entspannte und sich um seine Arme hielt um selbst nicht zu fallen. Als sie endlich alle erschrocken und erschöpft aus dem Palast gestürmt waren, erblickte Ryou vor allen anderen noch die wirkliche Gefahr. Kein Ägyptischer Gott stellte sich ihnen in den Weg. Sich um blickend erkannte er die Schwärze der Schwermut sofort wieder. Es war das grausamste was er kennen lernen hatte müssen. Bakuras Reich der Schatten hatte ihn schon viel Leid zeigen können. Noch war es nicht zu spät oder? „Bakura, das darfst du nicht tun!“, rief er hysterisch auf und lief an den Pharao vorbei der ihn bis hier her hatte an der Hand gehalten. Als er einen harten Griff um seinen Oberarm spürte, schreckte er zusammen, blickte aus weiten entsetzten braunen Augen zurück. Sie waren starr vor Angst. Nicht weil der Pharao ihn zurück hielt und mit Gewalt in eine fassende Umarmung, fort von Bakura zwang, nein weil Ryou etwas wusste was die anderen niemals wirklich hatten kennen lernen können, bloß erahnen. Bakuras Wahnsinn. Fest drückte er sich gegen die Arme von dem, der ihn hielt. Sein Blick galt dem, der sie alle in der ewigen Verdammnis wissen wollte. „Hör auf damit, du weißt nicht was du tust!“, rief er hysterischer als zuvor auf. Seine braunen Augen sahen entsetzt, dann mit bodenloser Enttäuschung zum anderen. Hatte er sich so geirrt? Kannte er den anderen nicht? Hatte sich der Grabbräuber wirklich nicht verändert und hatten Ryou selbst dieser festen aller Hoffnungen beraubt? Damals hatte Bakura ihn skrupellos ausgenutzt und missbraucht. Doch ab und an, da hatte es Momente gegeben in dem die Aggressivität hatte abgenommen, nicht wahr? Bakura hatte den anderen mit mehr Respekt behandelt, als etwas anderes und nicht mehr als bloßes Objekt. Hatte er ihn wieder nur belogen? Nein.. das konnte alles nicht sein. Ryou hatte mehr gesehen als die anderen. Das Seelenlicht hatte mit angesehen wie sein Schatten zu jenem wurde. Das Verderben, den Tod und die Hilferufe hatte er gehört, gefühlt und gesehen. Ryou wusste besser als die anderen wieso Bakura das tat was er versuchte nun zu Ende zu bringen und was er noch glaubte zu wissen war, das es nicht die Wahrheit war. Nicht mehr.. Bakura war ein gefangener seiner selbst. Die Schatten hatten ihm immerzu die Einsamkeit gezeigt, Hoffnungen beraubt und sein Herz in Kälte gehüllt. All dies hatte Ryou erahnen können, heimlich dann, wenn er den anderen ansah in stillen Momenten in dem er so handelte wie sie beide es nicht hatten vorher sehen können. Bakura war gefangen und alleine in den Schatten. In Wahrheit hatte er doch immer nach einem Licht gesucht um der Dunkelheit zu entfliehen nicht wahr? Würde er dies zu Ende bringen würde selbst Ryou, sein Seelenlicht ihn niemals wieder erreichen können um ihn zu retten. „Das willst du nicht wirklich.. hör nicht auf die Schatten! Bitte lass sie nicht alles von dir mit sich nehmen. Ich weiß das du das alles nicht willst. Ich habe gesehen wie du dich fürchtest in der Dunkelheit und in den Erinnerungen an damals. Lass mich dein Licht sein, bitte.. Bitte!!“, rief er hastig, stolpernd. Vielleicht waren es Worte die die anderen nicht verstanden. Doch Ryou hoffte, hoffte immer und immer wieder, selbst gegenüber dem Ringträger der ihm doch immerzu versuchte dessen zu berauben. Wie oft hatte Bakura ihm einreden wollen alleine zu sein. Doch in Wirklichkeit hatte Bakura selbst Ryou am meisten verraten. So ließ er seine Hand immer dann los wenn er sie am nötigsten brauchte. Doch hier, in den Armen des Pharao merkte er die Sorge. Sie ließen ihn nicht los wenn er sie brauchte. Vollkommen außer Atem, von den schnellen flehenden Worten, keuchte er erschöpft auf und sank gegen die Brust dessen den Bakura Abgrund tief gelernt hatte zu hassen. Vielleicht.. vielleicht hatte der andere nur ein Wort gehört von dem, doch wäre das schon mehr als genug. Ryou hatte den anderen kennen gelernt und das, obwohl der Grabräuber es niemals beabsichtigt hatte.. Er würde seine wahre Bestimmung und das Schicksal herausfordern. Würde es ihm gelingen die Macht der Göttermonster für sich zu beanspruchen? Er würde es wagen. Er würde es tun und dann .. endlich, endlich würde die Rache sein! Die Worte Ryous erreichten ihn nicht. Sie berührten ihn nicht .. er überging diese ganz einfach. Durch die Schatten und die Finsternis hallte sein boshaftes Lachen, welches nichts Gutes ankündigen sollte. Niemand würde ihn aufhalten können. Nicht einmal die verzweifelten Versuche Ryous ihn zur Vernunft bringen zu können. Und selbst wenn sie hier alle ihren Untergang finden würden .. es war ihm vollkommen egal. „Es ist allmählich an der Zeit Pharao dich zu richten. Meinst du nicht auch?“, zischte er bedrohlich mit erhobenen Haupt. Über ihren Köpfen tobte ein Sturm. Blitze zuckten durch die Finsternis und plötzlich .. ja plötzlich zeigte sich auch das Letzte der drei Göttermonster. Ra erschien, welcher nicht minder verstimmt zu sein schien wie Slyfer und Obelisk. Das sein Vorhaben misslingen könnte, daran mochte Bakura in seinem blinden Hass nicht denken. Er ahnte nicht, das es ihm tatsächlich niemals gelingen würde die Rache an dem Pharao zu erhalten .. Denn er würde der Erste sein, der seine gerechte Strafe erhalten würde .. Nicht der Pharao würde gerichtet, sondern er .. Er, der es gewagt hatte auf seine Art und Weise die Macht der drei heiligen Göttermonster herauszufordern. Er, der sich an dem Pharao rächen wollte .. Noch ehe er die Gelegenheit erlangen konnte weitere Worte an den Pharao zu richten, wart sein Vorhaben durchkreuzt. Ein heftiger Blitzschlag zuckte durch die Finsternis und traf ihn. Haben die Göttermonster sein Vorhaben erahnen können ..? Der helle gnadenlose Blitz erhellte die Schatten, doch waren diese noch immer nicht gebrochen .. auch nicht als Bakura reglos am Boden lag. Ausdruckslos starrte er aus leeren Augen hinauf. Eine ihm unbekannte Kälte umfing ihn. Es war ein merkwürdiger Gefühl .. ebenso auch wie das Gefühl von Traurigkeit, welches er plötzlich empfand .. Was geschah? Als Ra erschien war es nicht einmal sicher was geschah denn den letzten und mächtigsten aller Götter sah man nicht in der Helligkeit. Man musste ihn nicht sehen, denn man könnte ihn fühlen und merken. Die mächtigste aller Kreaturen ließ seiner Kraft freien Lauf. Ehrfürchtig zitterte er auf und ließ Ryou los, um sich vor dem hellen Licht zu schützen das es doch nicht vermochte sie zu retten. Die Schatten waren noch um sie herum, und hielten sie gefangen, doch Ra hatte es für einen Moment geschafft genau diese Schattenwand zu durch brechen. Und diese Macht sollte wirklich ihm unterliegen? Mit gezwungenem Blick sah er nicht zu Ryou oder Bakura, sondern versuchte, die Augen noch geblendet vom Nachflimmern, auf das Trio zu richten das man nur schwer aus machen konnte durch die Finsternis. Ra war erschienen. Dort oben am Himmel ließ er selbst die hellste aller Sonne neidvoll erblassen. Sein Licht wahr hell doch es schaffte nicht das zu brechen was gebannt war. Als er hinter sich Seto nervös Anzus Namen auf rufen hören konnte, wand er sich eilig um und sah wie die junge Frau schmerzvoll aufschreiend gen Boden fiel. Was ging hier vor? Was hatte das Schicksal nun vor ihn parat? Wieso litten sie alle.. so viel mehr als er? Was hatte er denn verbrochen das er die, die er liebte nicht einmal schützen konnte? Es war seine Bestimmung zu Leiden, zu Irren und ewig zu suchen, wieso waren die, die er Freunde nannte nur so sehr mit gefangen in den feinen Spinnen weben der Ungewissheit? Verzweifelt richtete er seinen Blick wieder hinauf zum Feuerball. Doch keine Antwort. Kein Schreien, kein Zorn derer die ihn doch hinaus gerufen hatten. Unschlüssig sah er zu seinem Puzzle, während nun Yugi neben ihm hin und her gerissen zu sein schien. Viel zu viel geschah. Ryou wand sich von ihnen allen ab um zu jenen zu laufen der sie nicht lebendig wissen wollte. Anzu war gen Boden gefallen und das mit einem Aufruf der auch ihn erschreckte. Und er? Er stand dazwischen. Ohnmächtig. Unfähig zu handeln. Er wusste nicht wie. Was sollte er noch tun? Sein Name.. er hatte so sehr darum gebeten das sein Name so viel mehr versprechen könnte, als bloße kalte Narben auf Anzus Haut die rot geworden waren und anfingen leicht zu bluten. Mit geschlossenen Augen keuchte er tief verzweifelt auf und sah zu Yugi. Er wusste nicht weiter. Die Götter, jetzt waren sie hier und schafften es nicht ihn zu richten. Dabei war er hier, bereit dafür das Urteil zu erhalten was sie für ihn vorgesehen hatten. Nach Hause. Er wollte fort von hier, denn wenn es nur Schmerz war den er in den Herzen seiner geliebten Umgebung säte, dann wollte er lieber fort gehen, damit es ihnen besser ging. Erschrocken wand er sich dann abermals zurück, als Seth an seine freie Seite trat, an der Yugi nicht stand. Seine violetten Augen erkannte, das auch Seht ziemlich überfordert mit dem allen hier war. Ganz und gar. Doch noch ratloser wurde er, als der Priester von ihm verlangte die Worte aus zu sprechen die man benötigte um Ra für sich ein nehmen zu können, sobald man seine Macht brauchte. Mit großen erschrockenem Blick wand er sich seinem Cousin zu. Welche Worte? Wozu wollte er denn Ra benutzen? Vielleicht.. vielleicht würde es ihm nicht anderes als dem Grabräuber ergehen wenn er es sich wagen würde.. Ein heißer Schmerz durch zuckte ihn plötzlich, gleich so ,als ob die Kreatur außerhalb der Finsternis spürte, das er zweifelte. Das Milleniums Puzzle erschien hell, doch blass im Gegenzug zu dem Blitz der sie zuvor noch geblendet hatte. Mit geschlossenen Augen fasste er sich an die Brust, an sein Herz das ungleichmäßig schlug und begann zu schmerzen. Welche Worte? Welche Worte?! Er musste sich erinnern.. Nein, aufgeben wollte sie nicht .. sie würde die Hoffnung bis zuletzt wahren. Doch konnte wohl niemand von ihnen die Furcht ablegen, die ihn ihr wuchs, als plötzlich auch Ra erschien. Und dann .. lief vor ihren Augen alles viel zu schnell ab, um es wirklich begreifen zu können. Ein heller Blitz durchbrach die Schatten. Ein solch heller Blitz, das sie vor dessen Schein ihre Augen abschirmen musste. Der Blitz musste Bakura getroffen haben, denn als sie wenige Augenblicke später einen Blick hinter ihrer Hand hervor wagte, lag dieser reglos am Boden. Was war geschehen? Als nächstes sah sie Ryou aus dem Augenwinkel heraus zu dem am Boden liegenden Bakura rennen, während die drei Göttermonster noch immer Unheil verkünden schienen. Irrte sie? .. Sie empfand es nicht als einen Irrtum, als Anzu selbst von einem plötzlichen Schmerz, welcher von ihrem Unterarm aus ging, auf ihre Knie sank. Ein schmerzbedingtes Keuchen entrang ihrer Kehle, als ihr Blick auf ihren Unterarm fiel, welcher den Namen des Pharao trug .. Was geschah hier ..? Verzweifelt wand er sich von der Helligkeit ab die sie alle blendete. Doch Seto zwang sich eilig in das Bewusstsein zurück, als Anzu ihn durch die Arme zu gleiten drohte. Doch er schaffte es kaum nach ihr zu greifen. Was war hier nur los verdammt? Sofort warf er sich zu ihr auf die Knie und schaffte es sie so an sich zu drücken das sie dem Schmerz nicht alleine am Boden ausgesetzt war, der sie zu quälen schien. „Pharao!“, rief er eilig, dem Ende seiner starken Nerven entgegen, auf und blickte herüber zu dem der aufgelöst zwischen den beiden Schicksalschlägen stand wie ein kleines Kind das den Weg in der Dämmerung nicht zurück nach Hause fand. Als Seth ihn dann auch noch verließ fluchte er leise verzweifelt auf. Anzus herzzerreißendes Wimmern, Jammern und unter Schmerz windenden Tränen, ließen ihn beinahe Wahnsinnig werden. Als er es endlich schaffte einen Blick auf die Narben zu werfen, die sie mit einer Hand versuchte zu bedecken, blieb ihn sein Herz stehen. Alte Narben heilten nie. Nicht solche. Vielleicht.. vielleicht hatte er es immer schon gewusst doch niemals wissen wollen. Es waren Seelennarben, tiefer als er erahnt hatte und damit unfähig jemals zu heilen. Verbissen drückte er die Lippen aufeinander und drückte sie enger an sich, als sie drohte mit ihren zerbrechenden Himmel auf das Blut zwischen ihren Händen sehen zu wollen. Sie sollte es nicht sehen. Es war sicherlich schlimm genug es zu spüren. „Oh Anzu..“, flüsterte er mit zitternden Lippen auf und schloss fest seine Augen. Hier waren sie beide machtlos und hilflos. Hier waren sie woanders. Hier mussten sie vertrauen und hoffen, auf den Pharao und für ihn, denn langsam spürte auch Seto Kaiba was es hieß Angst zu haben. Sie waren verflucht worden, mitsamt dem Lösen des Puzzles das der kleine Yugi eines Nachts hatte vollbringen können. Hier nützte ihn all seine Macht nichts. Sein ganzes Auftreten verpuffte im Angesicht der Göttermonster und ihrer Macht hier in einer Welt von der er nicht einmal mehr sicher sagen konnte ob sie echt war oder nur Einbildung. Seth wand sich von alle den, die noch zwischen Schein und Sein stolperten. Ra´s Macht war unbeschreiblich gewesen, doch er.. er hatte sie gekannt. Damals nachdem er Pharao gewesen war, hatte er sie kennen lernen und begreifen dürfen. Im Gegensatz zu all den anderen Anwesenden also konnte er damit relativ gut umgehen, auch wenn es schwer war. Doch was ihn schier unbegreiflich erschien war, das die Finsternis noch da war und sie alle umhüllt hielt, obwohl der Zorn eines Gottes durch sie hindurch gefegt war, wie der schlimmste aller Blitze. Eilig lief er zu seinem Pharao, der dort stand zwischen Hoffnung und Verzweiflung das er es kaum glauben konnte das dieser noch stehen konnte. Er sah sehr erschöpft aus. Der kleine Yugi, dessen Seelenlicht war nicht minder beunruhigt. Stand er hier und wollte doch überall anderes sein um überall zu helfen. Eilig wand er sich an die violetten Augen die ihn so flehend ansahen das er kurz inne hielt. Fest hielt er seine Schulter und blickte herab. „Pharao.. ihr müsst Ra zu Euch rufen. Ihr müsst ihn binden,an Euch, damit er für Euch die Dunkelheit durch brechen kann..! Ihr wisst die Formel!“, sagte er eilig auf, die Zeit drängte. Niemand wusste wie es weiter gehen würde, in jenen Schatten die ihren Herrscher nicht länger gehorchen oder fürchten mussten. Die Schreie der Jungen Frau, das Wimmern derer, die dem Ring angehörten ließen beinahe erahnen das es nicht besser werden würde. „Pharao!“, rief er drängelnd auf und weitete erschrocken seine Augen, ließ ihn los und torckelte zurück, als sein Freund stolpernd auf die Knie fiel und sich schmerzhaft aufatmend an die Brust fasste. Nein.. die Götter durften jetzt noch nicht handeln... nicht jetzt. Furchtbares spielte sich vor seinen Augen ab. Er konnte es kaum ertragen all das Leid, das Leid seiner Freunde mitansehen zu müssen .. Ryou .. Anzu .. und auch Yami .. „Yami ..“, hauchte er verzweifelt, als er sich verzweifelt neben seinen Freund sinken ließ. Er wollte all dem Leid ein Ende bereiten .. Er wollte seinen Freunden helfen, doch wie sollte ihm dies gelingen? .. Er wusste weder ein noch aus .. „Wir schaffen das .. wir schaffen das! Bislang haben wir noch alles geschafft, oder?“, sagte er dann an seinen Freund gewandt, vom welchem in diesem Moment wahrlich viel abverlangt wurde .. Vielleicht war es ganz einfach noch zu viel für ihn .. ja, natürlich war es das .. Wie würde sich wohl jeder andere an seiner Stelle fühlen? Vorallem wo er mit seinen eigenen Augen das Leid der anderen mitansehen musste. „Ich lasse dich nicht im Stich!Ich lasse auch unsere Freunde nicht im Stich!“, sagte er dann entschlossen und ließ von seinem Freund ab. Yami mochte vielleicht überfordert und selbst zudem ein wenig hifllos sein .. doch war es nicht schlimm .. Mit einem entschlossenen Blick wandte er Yami seinen Rücken zu und stellte sich nun tapfer den drei Göttermonstern entgegen, die wie es schien ihre Blicke einzig und allein auf sie gerichtet hielten. „Ich lasse das alles nicht mehr zu! Seht ihr denn nicht wie sehr es ihn quält? Er tut doch schon alles um sich wieder zu erinnern!!“, schrie er den Göttermonstern dann in seiner Verzweiflung entgegen. „Es ist genug!!“. Tränen brannten in seinen Augen. Wieso musste Yami auch noch weiterhin so unendlich leiden? Wieso durfte er nicht endlich erlöst werden? Die Braunhaarige krümmte sich vor Schmerzen. Tränen kullerten über ihre Wangen, während sie verzweifelt versuchte einen weiterhin scherzbedingten Schrei zu unterdrücken indem sie ihre Lippen fest aufeinander presste. Sie wusste das Seto an ihrer Seite war und trotzdem nahm sie ihre Umgebung kaum noch wahr .. sie konnte es nicht, dafür war der Schmerz einfach viel zu groß. „Atemu!!“, rief sie plötzlich bitter und voller Schmerz. Ihr Unterarm brannte .. sie konnte sich diese Schmerzen nicht erklären .. sie konnte sich einfach gar nichts mehr erklären .. „Ich glaube an dich ..“, hauchte sie leise und erschöpft. Und hätte Seto sie nicht fest gehalten, so wäre sie schon im nächsten Moment voran in den Sand gefallen, denn Anzu verlor ihr Bewusstsein. Alles ging schnell. Und in den einen Moment war es eine unendliche Ewigkeit in der sie sich befanden. Taubheit und Blindheit, ein langer schmerzender Herzschlag traf ihn,als das Licht die Finsternis für einen Moment zerriss, mit einer Gewalt die ihn zurück stolpern ließ, gegen den Oberkörper dessen, der sich selbst zu schützen versuchte. Etwas tief in ihm fing fürchterlich an zu Ziehen und zu Zerren. Bakura und er waren lange schon nicht mehr in einem Körper gefangen, und doch.. irgendwie. Als er endlich wieder atmen konnte, tat er einen tiefen hysterischen Zug der kalten beklemmenden Luft. Kalt? Beklemmend? Umsehend erkannte er, das die Schatten die sie gefangen hielten noch aufrecht um sie standen wie ein Käfig. Im nächsten Moment blinzelte er herüber zu Bakura, der nicht mehr stand. Ohne nach zu denken, die Götter sollten ihn wohl ebenfalls strafen, rannte er los. Es war doch alles egal. Er würde niemanden verleugnen solange er bei Bakura war. Yugi und die anderen waren seine Freunde, doch er würde sie belügen wenn er sagen würde, das er Bakura hasste. Und selbst nach allen Schmerzen die er hatte fühlen müssen durch die dunkle Seele schaffte er es nicht sich von ihm los zu lösen. Er kam zurück, immerzu.. Ryou vergaß alle Vorsicht, sich dem Grabräuber vielleicht nicht zu nähern, der erzürnten Götter wegen, doch was.. hatte er noch zu verlieren? Sie waren Eins gewesen. Endlich kam er dort an wo der andere lag. Auf die Knie ließ er sich fallen, als er kurz einen Augenblick lang an Anzu sich verschwendete die zu Boden ging und dabei gequält auf schrie. Es war ein Szenario das schlimmer war, als jeder Albtraum den er hatte mit ansehen müssen, sobald er von Bakura geschickt worden war. Vollkommen überfordert versuchte er irgendetwas.. irgendetwas zu machen, zu helfen. Irgendetwas musste er doch machen! Wo er den anderen endlich wieder so nah war fielen eilig Tränen über seine Wangen. Die Götter.. er hatte sie erzürnt, welche Dummheit. Mit verschleierten Tränenblick versuchte er die helle Kugel außerhalb ihres Gefängnis aus zu machen. Diffus war der gelbe Schein hier drin zu erblicken. „Es waren die Schatten, nicht er.. nicht er.“, stammelte er aufgelöst auf und doch würde ihn keiner der Götter jemals wohl hören, oder etwas an der Tatsache ändern können das die Welt, in der sie sich gelebt hatten langsam aber sicher in die entscheidende Richtung sich wand. Den Ring, den der andere um seinen Hals trug, versuchte er mit zitternden Händen von ihm zu lösen. Es dauerte einige hicksende Herzschläge eher er es geschafft hatte. Schwach warf er ihn nicht weit fort, doch weg von ihn beiden. Sie brauchten den Ring nicht.. oder? „Bakura..“, weinte er dann laut auf und versuchte ihn irgendwie dazu zu bringen zu zu rühren,etwas das wohl nur ihm im Sinn lag, gänzlich gegen das Wohlwollen aller anderen.. Doch er hatte keine Wahl. Sein Schatten lag dort. Er war doch das Licht. Bakuras Seelenlicht.. Es dauerte eine Weile bis Bakura schließlich wieder zu sich kam. Er wurde zwar von einem ziemlich harten und gnadenlosen Schlag getroffen, dennoch .. Er war viel zu zäh, um schon ins Jenseits einzukehren .. Doch nun wo er hier lag und Ryou an seiner Seite wusste .. war alles anders als zuvor. Er hatte es schon immer gewusst. Er hatte schon immer gewusst, das Ryou ihm helfen wollte .. das er für ihn da sein wollte, doch er hatte es niemals zulassen wollen .. „Verzeih mir ..“, whisperte er leise, als er sein Gesicht zu Ryou drehte. Ein schwaches und dennoch für ihn untypisches Lächeln huschte über seine Lippen. Ihn in seiner Nähe zu wissen erfüllte ihn mit einer wohltuenden Wärme und doch wich die Kälte in ihm nicht .. dafür war es bereits viel zu spät. Doch ob Ryou ihm je verzeihen würde ..? Nach alldem was er ihm angetan hatte? Ryou war sein Licht in der Dunkelheit und doch hatte er dieses niemals schätzen wollen .. Ein Fehler wie er nun wusste, nicht etwa weil seine Existenz bald vorrüber sein sollte, sondern weil er es einfach nicht genossen hatte Ryou als seinen wahren Hikari an seiner Seite zu wissen .. Und zum ersten Mal brannten vor ihm und allen anderen Tränen in seinen Augen, die auch sogleich über seine Wangen kullerten .. Mit zitternden Händen berührte er den anderen, während seine Tränen unaufhaltsam in den Sand tropften und doch niemals sichtbar bleiben würden, da der Sand sie augenblicklich verblassen ließ. Die ganze Welt war irgendwo anderes hin gezogen worden. Ein unheimlich dumpfes Gefühl füllte sein Herz aus, das nicht mehr regelmäßig schlug und weh tat. Watte war in seinem Kopf und ließ ihn den Schmerz aus dem Herz weniger heftig fühlen. Alles war weit weg, der Lärm, die Tränen und Schreie. Es war alles ein wenig leiser, ein wenig langsamer. Kämpfte er mit seinem Bewusstsein weil seine ohne hin schon zu zermürbte Seele all das plötzliche und mächtige Chaos nicht länger ertragen konnte? Vielleicht.. Aufmerksam lauschte er den wenigen Worten des anderen, der dort lag und sich kaum rühren konnte, was er doch nur nach voll ziehen konnte. Als der Ruf seines Freundes Yugi deutlich wurde, sah er zu ihm herüber. Auch Atemu kniete mit schmerzhaften Atem im Sand, während Seth ratlos daneben stand. Und wenn er noch weiter zurück blickte, erkannte er, das Anzu schon aufgegeben hatte dem Schmerz stand halten zu wollen. „Was geschieht nur mit uns?“, wisperte er kaum noch stark genug,als das man seine Stimme wahr nehmen konnte. So viel Leid, Kummer und Schmerz. So viel heimliches Blut auf den Geschichten der alten Seelen die niemals hier her hätte kommen dürfen. Während er seine braunen Augen wieder den anderen zu wand hickste er Atemlos auf, das sein Brustkorb begann mit feinen Nadelstichen im Herzen sich zusammen zu ziehen. Wie sollte er dem anderen all das verzeihen können? Jetzt konnte er es nicht und er würde es nicht können. Nicht hier und jetzt, aber vielleicht.. vielleicht eines Tages. Ob Bakura es wusste? Das Lächeln brachte ihn nur noch mehr zum weinen. Kaum noch klar konnte er sehen, während er verstummte und mit bebenden Händen nach Bakuras Hand tastete. „Finde bitte endlich dein Weg ins Licht. Du brauchst keine Angst haben vor den Schatten.“, bibberte er kaum verständlich und schluchzte auf. So war es doch. All die Hilferufe, die stummen Blicke mit dem Ausdruck der nach Hilfe schrie. Bakura musste endlich los lassen und sich nicht mehr vor den Schatten fürchten. Das hatte er niemals gemusst, nicht mehr in der Zeit in der er Ryou doch hätte halten dürfen.. als führendes Licht in Mitten seiner Schattenwelt doch er hatte es niemals sehen wollen. Langsam umgriff auch seine zweite Hand vollkommen aufgelöst die Hand seines Schattens, während er zu den Göttern aufblinzelte. „Lasst sie endlich frei sein.“, flüsterte er leise und schloss seine Augen. Bakura, Seth und auch Atemu.. sie sollten endlich nach Hause dürfen. Er verlangte nicht von ihm das er ihm verzieh. Er hatte nicht das recht dazu ihm gegenüber .. Und trotzdem sollte Ryou wissen, das es ihm wirklich leid tat, selbst wenn diese Erkenntnis ein wenig zu spät kam. Warum er das tat? Warum ihn die Erkenntnis endlich traf und warum er diese auch akzeptierte? Weil er es Ryou schuldig war .. Nie hatte er an ihn gedacht .. immer noch hatte er an sich gedacht und sich nur für eines interessiert. Ryou und dessen Gefühle waren ihm dabei immer vollkommen egal .. Und dennoch .. dennoch wollte er niemals von ihm verlassen werden. Das wusste er schon immer tief in seinem Inneren. „Mein kleiner Hikari ..“, whisperte er leise, als er Ryou in die Augen blickte. Dann ließ er langsam von seinen Händen ab und umfasste vorsichtig sein Gesicht mit seinen Händen. Er war erschöpft und kraftlos und trotzdem .. trotzdem durfte er noch nicht aufgeben. „Bleib bei mir ..“, fügte er noch leise hinzu, ehe er für einen kurzen Moment seine Lider sinken ließ. Ryou wollte ihm aus den Schatten hinaus geleiten. Er wollte sein Licht sein, welches ihn aus der Dunkelheit hinausführen konnte und doch hatte er nie seine Hilfe annehmen wollen, weil er einfach viel zu geblendet gewesen war. Und nun .. wo es schon beinahe zu spät schien, schien er endlich zu verstehen und zu akzeptieren ..: etwas was er zuvor nie getan hatte. „Es ist zu spät für mich ..“, hauchte er dann leise, als er seine Augen wieder öffnete und Ryou langsam zu sich herunter zog. Näher und immer näher. Ja, er konnte nicht mehr den Schatten umfliehen .. Er war Teil von ihnen und würde es auch immer sein. Und dann .. endlich .. versiegelte er die Lippen seines Hikaris mit einem leichten Kuss. Er stahl ihm erneut einen Kuss .. wie damals. Damals als ihm schon bewusst war, wie ‚wichtig’ ihm dieser für ihn bislang immer wertlose Mensch war .. Ryou konnte gar nicht mehr anderes, als zu weinen. Träne um Träne kullerte haltlos in den weichen Sand, aus einer Vergangenheit die nicht seine war. Seelentropfen tropften auf die Hand, die er fest in seinen hielt und versteckten sich in den Haaren, des am Boden liegenden. Seine Glieder schmerzten, eine unheimliche Erschöpfung trug jede Träne mit sich. Braune Augen starrten hinab, lauschten Worte die unausgesprochen doch niemals hätten so schön klingen können wie die, dessen der bereute. Wirklich? Vielleicht. Ryou konnte nicht anderes als den Worten des Teufels zu glauben. Und auf diese Weise verführte der andere ihn mit seinen Tränen Ryous Herz. Wie primitiv das alles war, denn Ryou wurde sich selbst bewusst was für eine Rolle er immer hatte tragen wollen, niemals aber gedurft hatte. Bakura wusste von all dem erst jetzt etwas, ein Stück Wahrheit das zu groß war, zu gewaltig um es jetzt noch verstehen zu dürfen und somit wusste der Teufel in seiner Reue nichts von der Sündhaftigkeit seiner eigenen Worte. Nur durch einen Nebel, nahm er schemenhaft war, das die anstrengende starre Kälte auf seinen Armen wich und das, obwohl er bei dem anderen war und seine Hand hielt, ihm sehr nah stand. Die Schatten lösten sich auf, gebrochen vom Licht des Pharaos Untertan. Nur schwer gelang es ihm zu Atem zu gelangen, sein ganzer Körper zitterte wie Espenlaub. Sprach der andere wirklich bewusst? Oder war er selbst seiner Worte nicht länger Herr, das er scheinbar Dinge aussprach gegen die er ihn, sein Seelenlicht immer angefaucht hatte. Sogar verboten war es ihm, dies jemals so aus zu sprechen. Die Worte, das süße Gift ließen ihn Glauben, hatten ihn immer schon glauben lassen, ganz gleich wie viel Sorge, Leid und Schmerz sie hatten mit sich gebracht. Er hatte keine Wahl. Immerzu reif ihn heimlich der andere, in seine Nähe ganz nah. Selbst jetzt, wo er ihnen allen das schlimmste Szenario bereitet hatte das sie sich niemals so hätten erträumen lassen können. Doch dieses Mal waren sie alle für sich selbst. Der Pharao und Yugi waren für sich, und er mit seinem Schatten. Niemand wollte den jeweils anderen an dessen Nähe hindern. So war er den Berührungen hilflos ausgeliefert. Keine Schläge, keine schneidenden Worte, tief in die Seele. Ryou tat sich in große Beherrschung üben, denn als er Bakura so nah war, seine Worte deutlich verstehen konnte zog sich sein Herz schmerzhaft jammernd zusammen. Sollte er sich nicht fürchten.. Ryou war bei ihm.. schon immer gewesen, um in die helfende Hand zu reichen, damit auch er aus der Kälte gehen konnte. War es zu spät? Wirklich zu spät? Diese Worte machten ihn unheimlich traurig doch bevor er etwas erwidern konnte, spürte er die kühlen Lippen des anderen auf seinen, die doch so dringend nach Atem rangen, weil er kaum noch in der Lage war ohne Tränen an Sauerstoff zu gelangen. Nur schwer senkte er seine Lieder, während er spürte wie unter seinen Liedern schmerzhaft eilig erneute Tränentropfen versuchten an seinen warmen geröteten Wangen hinab zu laufen, um den anderen zu erreichen. Es tat ihm weh, solche Worte hören zu müssen, den anderen so mit erleben zu müssen. Alles was er jemals hatte gewollt war.. Bakura zu helfen. Wirklich. Ein merkwürdiges Gefühl durchströmte ihn in diesem Moment. Ein Gefühl, welches er so lang vermisst glaubte .. Ein Gefühl, welches er einst kannte und doch vergessen zu haben schien .. Und doch würde er dieses Gefühl niemals mehr spüren – niemals mehr .. Als er sich von Ryou löste, ließ er sich kraftlos gänzlich zurück in den Sand sinken, während er seine erschöpften Augen weiterhin geschlossen hielt. Nicht einmal die Macht seines Milleniumsgegenstandes schien ihm nun noch helfen zu können .. Würde er mit den Schatten schwinden ..? Würde er je in das Licht einkehren, so wie es auch Seth und dem Pharao bestimmt sein würde? Ob es nun an ihm sein würde ebenfalls zu verzeihen, wenn er selbst schon Ryou darum gebeten hatte ihm zu verzeihen? Würde er selbst verzeihen können ..? Er könnte .. und diesesmal schien ihn nicht länger der Zorn davon abhalten können, auch wenn er sich dies selbst nicht erklären konnte. Etwas war anders. Etwas tief in ihm war anders .. doch wieso ..? Lag es daran weil sein Ende nahte ..? Spüren konnte er, wie unter dem Dach der Finsternis langsam die Kräfte derer schwand, die bei ihm waren. Als Yugi sich abwand, um zu den Göttern zu sprechen wusste er zwar den Grund, doch tat es ihm in der Seele weh, als der Jüngere ihn seinen Rücken zu wand. „Yu..gi.“, hauchte er kraftlos und schloss fest seine Augen, während er merkte wovon der Schmerz in seiner Brust aus ging. Von dem matt leuchtenden Puzzle das er um seinen Hals trug. Doch die Kraft es abzulegen hatte er nicht. Die Bürde die ihm auferlegt war, würde ihn am Ende vielleicht sogar seinen ewigen Frieden kosten. Sein Seelenlicht.. ob es auch langsam im sterben lag? Mit trüber werdenden Blick sah er voran, erkannte dort ein anderes Licht langsam verglühen. Ryou. Ryou kämpfte am Ende sicherlich auch für und um Bakura, nicht wahr? Zwei Seelenlichter.. und die ewige Finsternis die sie versuchten zu durchbrechen. Als die Hand von Seth erneut seine Schulter berührte, holte er einmal kurz tief Luft während er seine Augen schloss und zur Seite um fiel, während er mit ruhigen , langsamen Atem liegen blieb. Anzu war verstummt. Zwar hatte er ihre Worte gehört, doch nicht glauben wollen. Sie hörten sich an wie Worte des Abschieds. Sie hatte aufgeben, verloren gegen das Schicksal das sich nun dazu bereit zu machen schien jeden von ihnen zu richten. Die Götter waren ihnen nicht gut gesinnt. Yugi rief, schrie und flehte am Ende. Doch all dies hörte sich weit fort an. Irgendwo konnte er aus einer viel weiteren Ferne Seto Klagen hören. Nur langsam öffnete er seine Augen und sah in das entsetzte und schockierte Gesicht seines Cousins, dem Träger Millennium Stabes. Hörte er seine Worte? Irgendwie nicht ganz, doch sah er an seinen hastig bewegenden Lippen das man mit ihm sprach. Das Puzzle um seinen Hals beraubte ihn jeglicher Sinne. Die Götter waren wohl nicht nur Bakura gegenüber wütend gestimmt, jetzt würden sie sich an dem Rächen, der es sich angemaßt hatte über sie herrschen zu wollen. Es geschah ihm nur ganz Recht, nicht wahr? Und als er so seine Augen schloss mit ruhiger werdenden Atemzügen konnte er Worte hören, die von irgendwo her, ganz leise gesprochen wurden. Wie ein altes Gedicht, ein Zitat das ihn jemand vor sagte,auf das er es niemals vergessen möge. Dort lag der Pharao im Sand, und hatte all seine Kraft über die Jahrtausende bis hier her hin vergeblich vergeudet. Was die Wahrheit wahr, bekam er nicht mehr mit. Denn sein Bewusstsein schwankte zwischen der Dunkelheit und dem Schmerz der kam, sobald er seine Augen wieder aufschlug. Was er nicht wusste war, dass das was er hörte, nicht nur zu hören war für ihn, in Mitten der Trostlosigkeit. Nein, nein, die Worte die er hörte, waren seine eigenen, leisen Worte. Etwas, das er aussprach ohne es zu merken. Eine Erinnerung: „Große Bestie am Himmelszelt Höre den Ruf aus der Schattenwelt Steig aus der Kugel Ich brauche dich schnell Bring mir den Sieg in diesem Duell Überzieh die Wüste mit deinem Glühen Und lass deinen Zorn Auf meinen Feind nieger gehen Lass die Macht frei die tief in dir steckt Ich bin derjenige der dich erweckt Erscheine in diesem Schattenspiel Mit die zu siegen ist mein Ziel Geflügelter Drache des Ra.“ Erst fürchtete auch ihn würde der Zorn der drei Göttermonster treffen, doch nichts dergleichen geschah .. Dennoch nahm das Leid noch immer nicht ab, als er plötzlich durch die Rufe Kaibas auf Anzu aufmerksam wurde, die reglos in dessen Armen lag. Verzweifelt schlug Yugi seine Lider nieder, ehe er sich wieder zu Yami herum wandte, welchem es kaum besser zu ergehen schien als Anzu oder gar Bakura. Verdammt .. Warum, warum? Ryous Rufe hallten durch die Schatten. Worte, denen er nur zustimmen konnte .. Worte die darum baten Yami, Seth und auch Bakura Erlösung zu schenken. Worte die darum flehten endlich all das Leid vergehen zu lassen .. Ra schlug plötzlich kraftig mit seinen goldenen mächtigen Schwingen, woraufhin Yugi schützend seine Arme vor sich Gesicht hielt. Was mussten sie denn noch tun? .. Sollte er schließlich noch auf die Knie fallen um darum flehen, das seinen Freunden nichts mehr widerfuhr? Darum flehen, das sein geliebter Freund endlich sein Ziel erreichen konnte ..? Dann .. als Yamis Worte an seine Ohren drangen, weiteten sich seine Augen, denn fast zeitgleich mit jenen Worten konnte er aus dem Augenwinkel heraus beobachten wie Ra sich langsam gen Boden senkte und die Schatten um sie herum allmählich zu verschwinden schienen. „Was ..?“, entfloh es nur seinen Lippen, als er nun wieder näher auf seinen Freund zu trat. Seine blauen Augen suchten. Suchten vergeblich die Hoffnung in den Augen der anderen. In dem sonst so freien Himmel. In dem Himmel der sein Eis hatte zum schmelzen gebracht. Kraftlos hielt er sie in den Armen, eine Hoffnung die nicht gehen durfte, denn ohne sie wäre er doch ein Niemand. Wieso er auf solche Gedanken kam? Er musste nur in den Sand sehen, an dem ihr Arm lag. Dort waren rote Tränen aus der Seele, aus der Vergangenheit. Ritzende Narben, von dem scharfen verräterischen Band des grausamen Schicksals waren es, was den Sand rot tränkte. Grausam war es mit an zu sehen, wie jeder weitere Blutstropfen Anzu ihrer Sinne beraubte. Je fester er sie an sich drückte, desto schwächer wurden ihre Gesten. Auch ihr leises Wimmern erstarb in ihren letzten Worten. Als so vollkommen seine eigene kleine Welt auf einmal aufhörte sich zu drehen verstumme er. Sein Herzschlag setzte aus, als die Welt grau wurde, Farben verlor und alles unwirklich erscheinen ließ. Verzweifelt besah er sich die, die er liebte. „Anzu..“, wisperte er leise, erst ganz leise und lauschte zum Zerreißen gespannt. Langsam wand er seinen Kopf zu Atemu, dessen Schicksal so eng an Anzus gerückt war, das er sie damit erdrückt zu haben schien. „Anzu..“, sagte er nur wie in Trance, während der Pharao in den Sand sich nieder legte, gleich so als wollte er Anzu dorthin folgen, wo er doch keine Chance hatte sie jemals wieder heraus ziehen zu dürfen. Sollte es eine Verbindung geben, zwischen dem Fall des Pharao und Anzus? Seine Augen verengten sich angestrengt zu Schlitzen , während die Hoffnung mit in die Schatten ging die immer erdrückender wurden. Yugi sprach Worte, die er gar nicht mehr wahr nahm. Sein blaues Meer war dunkel und ruhig. Doch der Schein trügte. Keine Sonne war es, die es zum glitzern brachte. Der Himmel schwieg. Der Horizont würde auf ewig warten müssen, auf das sich Himmel und Meer wieder treffen dürften. „Anzu!“, rief er dann laut auf, vollkommen aufgelöst und neben sich. Eilig drückte er sie an sich. Angst packte ihn, so blind, so eisig wie niemals zuvor in seinem Leben. Was hier vor sich ging, war der Wahnsinn. Keine Überhebliche Ablenkung von seiner Angst, das es hier nur billige Tricks waren denen sie auf den Leim gingen. Seto Kaiba hatte gelernt es besser zu wissen. Und er fürchtete sich vor dem, was er nicht kannte. Vor dem was passieren würde, würden sie eines Tages zurückkehren- falls sie es jemals wieder tun könnten. Glitzernd lief das blaue Meer heimlich über seine Wangen während er sie an sich gepresst hielt und doch nichts tun konnte. Außer sie festhalten, für immer.. sie hatten es sich doch versprochen. Sie wollten gemeinsam zurück kehren, nach Mokuba. Mit einem verzweifelten Aufschluchzen, sah er nur schweren Herzens auf, während er Anzu in seinen Armen hielt, als hänge sein Leben davon ab. Wie grausam diese Wahrheit doch in Wirklichkeit war.. Aus müden, Tränenverschwommenen Blick sah er hinauf. Die Kälte ging, scheinbar. Doch tief in ihm blieb sie, denn sie war nicht wirklich zurück gekrochen. Angst war es, die ihn frieren ließ. Mit einem müden Blinzeln schloss er die Augen, seine Tränen waren nicht mehr so schwer, voll von Kummer, als das warme Licht sie sanft davon küsste. Kurz holte er tief Luft und es war leichter zu atmen. Die Götter.. wie mächtig sie in Wirklichkeit waren vermochte vielleicht der Pharao Einzig und alleine zu verstehen. Langsam, mit müder Trauer blickte er auf das scheinbare Glück. In Wirklichkeit war das hier eine blutige Schlacht, ausgeführt auf den Schmerz, den Leid, den Blut und Seelenfetzen der hier Anwesenden. Der Schein trügte, vor allen in der Schattenwelt. Zwar schien sie endlich durchbrochen, doch nun konnte man das Ausmaß ihres Kampfes erst wirklich erkennen, jetzt in einem ganz anderen, erschreckend gleißendem Licht. Opfer, gab es auf beiden Seiten. Tränen überall. Blut. Dort, ganz hinten am anderen Ende ihres Feldes sah er die, die der Milleniums Ring grausam einander hatte gekettet ohne jeweils den anderen um Erlaubnis zu fragen. Davor befanden sich jene, die noch hofften. Seine Vergangenheit, Yugi und der Pharao, der selbst am Ende seiner Kräfte war und das nach einem Kampf der Jahrtausende an zu halten schien, bis jetzt. Und er? Als er sich selbst nun begutachtete, spürte er nur langsam durch das Wachtrauma, im welchem er bei Anzu saß, den Schmerz in seinem Arm. Nicht nur ihr Blut war in den starren Sand geronnen. Sein Ärmel war blutrot, Tropfen waren nieder gefallen zu dem See, den Anzus in den Wüstensand hatte gelassen. Gleich so, als sei es mit ihrem Blut besiegelt worden. Sie konnte der Geschichte nicht entfliehen. Sie beide nicht. Langsam sah er auf das fahle scheinende Gesicht seiner Verlobten, das selbst gegenüber Ra´s Schein noch nicht an Farbe gewann. Das war nicht fair. Sie durfte nicht dorthin gehen wohin er ihr niemals folgen könnte. Das hatten sie sich nicht versprochen. Auch wenn sich alles in ihm endlich nach einem Happy End verzerrte so blieb die Angst, neben dem Gebet. Sie dürfte nicht ewig Schlafen. Auch wenn er sich selbst dafür Ohrfeigen wollte, er konnte nicht anderes als sich zu fürchten, hier wo alles so drastisch schwer geworden war. Selbst für ihn. „Anzu..“, hauchte er leise, und abermals erstickten Tränen sein weiteres Flehen an diejenige, die sein Herz genommen hatte. Müde blinzelte er aus erschöpften Augen auf. Er durfte nicht gehen, selbst wenn er wollte. Gequält sah er etwas irritiert umher, den zu Seth seinen strahlend blauen Augen gesellte sich eines, das er lieben gelernt hatte. Ein kraftloses Schmunzeln er starb bevor es sich recht entfalten durfte, während er in Yugis Augen Furcht lesen konnte und die Ungewissheit erkannte die sie alle fest umklammert hielt. „Ich bin froh darum gewesen ein Seelenlicht wie dich besessen zu haben.“, wollte er flüstern. Doch es wich kein Ton aus seinem Mund. Seine Lippen blieben stumm, ein leises Ächzen entwich ihm stattdessen. Alles tat ihm fürchterlich weh. Würde er nochmals sterben? Aber wohin würde er dann reisen? Zurück ins Puzzle, bis in alle Ewigkeit verdammt niemals wieder erlöst zu werden? Verzweifelt suchte er in den Augen, der beiden bittenden um eine Antwort. Doch sie kam nicht. Sie wussten es genauso wenig besser wie er und was ihn sehr entmutigte war, das nicht einmal mehr Seth sprach, sondern seine Worte verloren hatte in der Finsternis. Was so nicht mehr ganz stimmen konnte, denn die Helligkeit, ein warmer Schein durchbrach das wabernde Dunkeln in welchem sie sich befanden. Wohl nicht für Länger. Langsam wand er sich bewusster auf die Seite und versuchte mit seiner Hand sich ab zu stützen, sich auf zu raffen. Doch der Sand ließ ihn keinen festen Halt finden sodass er abrutschte und zurück im Sand landete. All seine Kräfte waren verbraucht. Seine Reise war beschwerlich und lang gewesen, bis hier her hatte er alles und noch viel mehr gegeben. Es war nicht verwunderlich das er nicht mehr konnte. Nicht nachdem er Ra zur Ordnung gerufen hatte, was er anscheinend selbst gar nicht hatte wahr genommen. Worte in seinem Kopf, so dachte er, waren verklungen. Das Puzzle wog unheimlich schwer um seinen Nacken, doch Seth so wie auch Yugi halfen dem geschwächten Pharao hin zu einer sitzenden Position. Und endlich konnte er sehen wieso es hell wurde. Wieso der rote Himmel vom goldenen Schein des Sonnengottes durchzogen war, ohne das finstere Wolken auf kamen um endgültig ihren Untergang zu besiegeln. Die Götter hatten sich scheinbar beruhigt. Hatten sie sich ihm endlich gefügt? Der Pharao misstraute dem Schein, denn um das Sein machte er sich schon viel zu lange trübe Hoffnungen als das er es sich noch wagte danach voller Zuversicht zu greifen. Als er Seht leise zitternde Stimme an seinem Ohr vernahm schloss er langsam seine Augen. Was hatte er gesagt? Die Schatten waren verjagt worden durch seine Worte? Welche Worte? Langsam richtete er sich zu Yugi. Der Herrschers Ägypten schien nie wieder auf stehen zu können. Seine Augen waren müde, sein Lächeln gestorben. Es wurde eines Tages einfach alles gut werden, nicht wahr? Wenn er so in Yugis Augen sah, aus dessen unsicheren Blick langsam die Tränen kullerten, musste er einfach daran glauben,selbst jetzt wo sie alle nicht wussten wohin sie ihr Weg letzten Endes führen sollte. „Hab keine Angst, mein Freund.“, hauchte er mit scheinbar großer Mühe, während er zu den Göttern sah, die.. er traute seinen Augen kaum. Die sich in ihre Art und Weise verbeugen zu schienen. Es war unglaublich. Yugi blieb nichts anderes als einfach nur dort zu stehen und mit geweiteten und vollkommen überraschten Augen zu den drei Göttermonstern hin zu blicken, die ihnen endlich friedlich gesinnt zu sein schienen .. Doch änderte dies etwas an der Tatsache, das sie sich alle gemeinsam noch immer nicht in Sicherheit wiegen konnten? Er sollte sich nicht fürchten .. er fürchtete sich nicht und doch sorgte er sich um seine Freunde und in diesem Moment ganz besonders um Anzu, die wie er erkennen konnte unheimlich viel Blut verloren zu haben schien .. Sein Blick wanderte weiter zu Ryou, welcher nicht minder zu leiden schien wie Bakura. Verdammt, sie mussten ihnen doch irgendwie helfen können. Warum waren sie hier? Was für eine Prüfung galt es diesesmal zu bestehen? Als er in Yamis Augen blickte, die ihn so unheimlich sanft anblickten wusste er die Antwort trotzallem immer noch nicht. „Wir müssen ihnen helfen .. was .. was sollen wir denn noch tun?“, whisperte er kaum hörbar, denn ihm versagte allmählich tatsächlich die Stimme, während Tränen unaufhaltsam seine Wangen hinab kullerten und gen Boden tropften. Tränen tropften auf ihr blasses Gesicht. Tränen, welche sie deutlich spüren konnte .. Tränen, die ihre Lider schwach zucken ließen, ehe sie diese langsam öffnete, nachdem sie wieder zu sich zu kommen schien. „Seto ..“, hauchte sie leise und geschwächt, als sie zu ihm auf blickte. Er weinte .. warum weinte er nur so sehr ..? War es wegen ihr ..? Sie wollte ihm doch nicht mehr weh tun. Sie wollte ihn doch nicht mehr verletzen und sie wollte ihn schon gar nicht so sehen .. In ihrem Blick lag tiefe Reue, ehe sie sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen zwang .. Dann wanderte ihr Blick langsam an sich herab zu ihrem Unterarm, von welchem ein merkwürdiges Gefühl ausging .. Sie konnte es sehen .. all das Blut, welches sich allerdings plötzlich verminderte. Doch selbst wenn ihr erst jetzt bewusst geworden war, was mit ihr geschah, das sie unheimlich viel Blut verlor, schien sie es kaum zu interessieren, denn etwas anderes schien ihr in diesem Moment viel wichtiger zu sein. „Hör bitte auf zu weinen ..“, flüsterte sie leise an Seto gewandt. Nein, sie konnte es einfach nicht ertragen ihn so zu sehen .. Etwas verunsichert blickte sich der Priester um. War es endlich vorbei? War dies nun das lang ersehnte Ende? Hatte.. sein Freund endlich das gefunden was ihn fort bringen würde, dort hin wo er endlich ruhen durfte? Während er ihn stützte blickte er auf den Pharao herab, der etwas beruhigter zu sein schien als schon zuvor. Als Yugi leise anfing zu weinen, aus Angst, aus Verzweiflung und aus der Hilflosigkeit heraus, wand er sich ab, blickte zu Seto. Nein er hatte niemals einen Schatten erzeugt, oder ein Seelenlicht gehabt. Es war etwas anderes gewesen doch neidisch war er nicht. Würden sie endlich gemeinsam Heim gehen dürfen? „Pharao..?“, fragte er leise auf und sah ihn besorgt an. Diese Ruhe.. war sie ein gutes Zeichen? Ehrfürchtig, sich kaum trauend sah er auf zu den Göttern, die plötzlich genauso ruhig erschienen wie sein Freund den er hielt. War es das? Gab es eine Verbindung? Sie brauchten sich nicht mehr fürchten, genauso wie Atemu es gesagt hatte oder? Die Götter schienen das selbe zu Behaupten. Allmählich legte sich die nervöse Unruhe, doch die Nervosität vor dem Unbekannten blieb Nichts desto Trotz. So wagte er eine Behauptung auf zu stellen: „Ihr.. ihr solltet gehen. Wenn ihr zurück seid in der Grabkammer, werden wir nicht mehr bei euch sein. Vielleicht.. vielleicht ist es vorbei.“, flüsterte er immer leiser werdend, den auch ihn rief vielleicht von weit fort heimlich endlich die ewige Ruhe zu, die er nicht minder begehrte wie die anderen Geister. Vorsichtig hob er seinen Blick zu Yugi der auf seine Worte hin gar nicht wusste zu reagieren. Ob der Jüngere seine Worte wirklich verstanden hatte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)