Taking Over Me - von EngelohneZukunft (The Truth Beneath The Rose) ================================================================================ Kapitel 6: Einladung von Kaiba ------------------------------ Seto saß an seinem großen Schreibtisch und sah auf jenen hinab und überflog mit flüchtigen Blicken über hiesige Dokumente. Als es dann klopfte und er wusste wer hinein kommen würde, hob er seinen müden Blick über die Stapel Papiere und ließ Mokuba hinein kommen. Der Ältere hatte den Jüngeren nämlich herrufen lassen, denn er hatte eine Idee gehabt nachdem sie nun eine Weile wieder in Sicherheit und zu Hause waren. „Mokuba.. „,begann er nun ganz neutral anzufangen und doch hatte er bedenken seine Worte in gute Sätze zu fassen. Er hatte vor, die anderen hier her einzuladen und das doch möglichst so aussehen zu lassen, als ob Mokuba es gerne gehabt hätte nach dem ganzen hin und her, als Dank Yugi und seine Freunde hier her einzuladen. Ob nun für ein Freundschaftliches Duell oder nur um etwas zu Essen. Doch wie sollte er sagen, dass er selbst neugieriger darauf war zu wissen was nun mit dem Pharao passiert war? Dann hielt er doch wieder inne und blickte auf ein Bild flüchtig mit seinen blauen klaren Augen auf jenen Schnappschuss den Mokuba hatte ausgesucht für Setos Schreibtisch. Sollte er die Wahrheit sagen oder würde er es anders ausdrücken können ohne das es auffiel, das Seto die Idee sogar ziemlich interessant fand jemanden einzuladen, in sein Heim was schon seit Ewigkeiten vergessen worden zu sein schien in den ganzen Meetings und anderen Kram den er zu Regeln hatte. Wie lange war es nun schon seit dem letzten entspannenden Treffen unter Freunden her in seinem Quartier zusammen mit Mokuba? Wohl zu lange denn Seto schien trotz seines brillanten Gedächtnis sich nicht mehr zurück erinnern zu können. Eine Ewigkeit schien verflogen zu sein und inzwischen war es um den komatösen Patienten ruhiger geworden. Die Ärzte ließen ihn nun schlafen ohne voraussagen zu wollen wann es ihm wie und wo besser gehen würde. Doch was er nicht verlor waren seine Freunde. Er wusste nicht dass sie oft an seiner Seite waren und wachten, ihm erzählten und dann wieder schweigend betrachteten. Yami war in einer Welt die er nicht kannte zwischen Schlaf und Realität, zwischen Licht und Schatten, Leben und Tod. Er hatte viel gekämpft viel gezweifelt in der Dunkelheit und sich in der Wärme gewälzt die ihn im Licht hatte umarmt. Doch das dies alles nur in seinem Geist geschah das er nicht wirklich in der Realität war, konnte er kaum glauben. Viele Fragen und vieles an neuen Gedanken waren ihn entgegnet auf seiner Reise ins eigene Ich. Die Vergangenheit war ihm zuvor gekommen und hatte ihn umfasst und zurück gerissen in ein Leben das er nur in Splittern wieder erkannte. Der schwarze Magier war bei ihm, oft und hilfreich hatte er ihn bewacht und beschützt doch reden tat niemand mit ihm, sodass Fragen über Fragen kamen. Irgendwann einmal hatte er so viele neue Fragen ohne Antworten entdeckt, das er nicht weiter schlafen konnte, bevor diese nicht beantwortet würden. Erschöpft von dem Gedankenkampf ließ er das helle wahre Licht in die müden Augen stechen die sich unter den bleischweren Liedern hervor kämpften, zurück ins Leben. Vorsichtig atmete er ein als ob er neu geboren würde in eine fremde Welt. Kein Ägypten, kein Reich, keine Götter. Es war als sei er ein Fremder in sich selbst. Und da spürte er in sich die Dunkelheit wie ein Geschwür sich fest beißend in seinem Herz. Ja, er war ein Fremder für sich selbst. Und obgleich es Mokuba sich gerade in der Kaiba Villa in seinem Zimmer mit einem Videospiel 'gemütlich' gemacht hatte, kam er der Bitte seines Bruders auch ohne Widerworte nach, nachdem er ihn in sein Büro in seiner Firma riefen ließ. Dank der Hilfe von Roland – welche selbstverständlich gewesen war – wurde er auch sogleich in dem schwarzen Mercedes direkt vor die Tür der Firma gefahren. Schnell eilte der schwarzhaarige Junge voran, bis es auch nicht mehr lange dauerte und er tatsächlich das Büro seines Bruders erreichte. Nachdem er angeklopft hatte und auch hinein gebeten wurde, begrüßte er seinen großen Bruder mit einem freundlichen Lächeln, welches seine Lippen zierte. „Was gibt’s, Seto?“, fragte er schließlich, als er sich auf einem Lederstuhl niederließ und seinen Bruder mit fragenden Blicken betrachtete, welcher sich offensichtlich mit irgendetwas schwer zu tun schien. Natürlich war es kein Problem Mokuba her zu holen aber es schien doch eines zu sein, Leute zu sich einzuladen. Murmelnd brabbelte er seine Gedanken sinnlos und Zusammenhangslos vor sich her, eher er den Anderen nun endlich bewusst ansah. „Wie fändest du es, wenn ich Yugi und seinen Freunden vom letzten Turnier zu uns nach Hause einladen würde, für einen Abend?“ fragte er nun beinahe etwas gelangweilt um jegliche Art und Stimmung von Freude oder gewolltem Wissen und Willen,vor allen aber ebensolchem Vergnügen wie Mokuba aus seiner Stimme zu stehlen. Dann hob er seine Augenbraue und beobachtete den anderen aufmerksam. Klar war ihn nach wenigen Augenblickes schon eins: Der Andere war mehr als begeistert auch wenn er noch brauchte um dies laut hinaus zu jubeln, und sich zu freuen, er erkannte es an den strahlenden Augen die seinen ähnlich waren und doch ganz anders zugleich sein konnten. Seto war ein starker Mensch aber es gab Dinge da wurde selbst ein Seto Kaiba schwach und das war in den wenigen Fällen, wie jetzt der Fall. Er liebte es, er war vernarrt in das freudige Gesicht seines kleinen Bruder und vor allen dann, wenn er der Grund zur wahrhaftigen Freude sein sollte. Dann würde er am liebsten selbst ein klein weniger lauter als sonst mitlachen, ein wenig mehr Schmunzeln und sein Herz öffnen. Aber dies schien ihn selbst manchmal gegenüber Mokuba schwer zu fallen vor allen Dingen wenn er nicht in seinen eigenen vier Wänden war. Yugi wich selbstverständlich selten von seiner Seite, denn immerhin konnte er seinen treuen Freund nicht einfach alleine lassen. Zudem wollte er der Erste sein, der bei ihm sein würde, würde er endlich wieder seine Augen öffnen. Ja, Yugi konnte diesen Moment einfach nicht mehr abwarten und doch blieb er geduldig. Die Stunden schienen sich bis ins endlose zu ziehen und selbst die Sekunden erschienen ihm einfach viel zu lang. Doch auch Yugi war nicht allein, was ihm die Zeit des unerträglichen Wartens ein wenig angenehmer machte. Anzu war bei ihm, welche ebenfalls kaum von Yamis Seite gewichen war. Dennoch schien irgendetwas anders zu sein. Seit dem Tag an dem sie Yami aus dem Reich der Schatten gerettet hatten, schien die Braunhaarige viel zu oft ihren eigenen Gedanken nach zuhängen. Er zweifelte stark daran das Yami der Einzige Grund für 'Abwesenheit' war. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er schließlich, da er jene Frage einfach nicht mehr länger zurückhalten konnte. Er sorgte sich um die Braunhaarige, für welche er weit mehr als nur Wohlwollen und Sympathie empfand, was er allerdings niemals zugeben würde. Selten hatte er sie so still wie in der letzten Zeit erlebt. Irgendetwas schien sie zu beschäftigen, doch was es war würde er nur von ihr erfahren können. Und während Yugi an dem Bett Yamis saß, stand Anzu mit ihrem Rücken zu ihnen gewandt an dem großen Fenster des Zimmers im Krankenhaus und ließ ihren Blick über die Stadt Domino schweifen. Natürlich konnte auch Anzu es nicht erwarten, bis Yami endlich wieder seine Augen öffnete. Und doch war da noch etwas vollkommen anderes was sie ungewollt beschäftigte: der Gedanke an Kaiba, welcher bereits eine Art Stammplatz in ihren Gedanken eingenommen zu haben schien. Seit jenem Tag schien er sich einfach nicht mehr aus ihren Gedanken vertreiben zu lassen, was die vernünftige Anzu schnell zur Weißglut trieb. Sie konnte diesen Kerl nun einmal nicht ausstehen, warum also suchte er sie nun schon in ihren Gedanken heim? Sollte er doch endlich aus diesen verschwinden! Doch schien sie an jenem Tag einen anderen Seto Kaiba kennen gelernt zu haben, der sich nicht zu gut und zu stolz dafür war, um mit anderen zu kooperieren. Einen Seto Kaiba der sich von Herzen um seinen kleinen Bruder sorgte. Einen Seto Kaiba der sich vollkommen von dem arroganten, egoistischen, verbitterten, selbstsüchtigen, machthungrigen und herzlosen Seto Kaiba unterschied den sie kannte. Sie lernte eine Seite an ihm kennen, die sehr sympathisch auf sie wirkte. Anzus Miene drohte bei diesem Gedanken plötzlich zu entgleisen. SYMPATHISCH?! Im nächsten Moment wurde ihr plötzlich ziemlich schlecht. Seto Kaiba war nicht sympathisch - ein unausgesprochenes Naturgesetz. Und schließlich war es wieder einmal Yugi, der sie von diesen absurden Gedanken ablenkte. Sie sollte ihm wirklich dankbar sein. „Ja, alles in Ordnung ..“, entwich es ihr leise und eher unglaubwürdig, als sie einen kurzen Blick auf die Kaiba Coperation fallen ließ, die sie aus dem Fenster sehr gut erblicken konnte. Anzu machte auf ihren Absatz kehrt und ließ sich leise Seufzend an Yamis Bett sinken, welchen sie mit sorgenvollen Blicken betrachtete.. „Wach bitte bald wieder auf .. hörst du?“, entfuhr es ihr leise, ehe sie vorsichtig nach seiner Hand ergriff. Sie wollte Yami nicht länger dort so liegen sehen. Er sollte endlich wieder aufwachen.. Sie vermisste ihn, ebenso auch wie Yugi, denn immerhin war er nicht nur ein Freund, sondern an ihm hing auch ihr Herz – jedenfalls glaubte sie das. Die Augen des Jungen weiteten sich ein Stück weit vor Verwunderung und vor Überraschung. Träumte er etwa gerade oder wichen diese Worte soeben tatsächlich über die Lippen seines Bruders? „Meinst du das ernst, Seto?“, fragte er schließlich, während er seinen Blick ungläubig blinzelnd auf seinen Bruder gerichtet hielt. Und da war es schließlich, das Zeichen, welchem er vertrauen konnte, das sein Bruder sich tatsächlich keinen Scherz erlaubte: sein Nicken. „Das wäre super großer Bruder!!!“, entfuhr es ihm schließlich voller Freude, als er aus dem Lederstuhl aufsprang und direkt zu seinem Bruder hin lief, um diesem in seine Arme zu fallen. Die Freude war groß und die Tatsache, dass Seto Yugi und seine Freunde zu ihnen nach Hause einladen würde, stimmte ihn überglücklich. Selten bekamen die Kaiba Brüder Besuch, noch weniger von Freunden .. „Wow, dann kann ich Yugi mein neues Videospiel zeigen! Es wird ihm bestimmt gefallen!“, bemerkte er mit einem breiten Grinsen auf seinen Lippen. Ja, Seto tat ihm damit einen wahrlich sehr großen Gefallen und dafür war ihm Mokuba auch über alles dankbar. Das Erste Mal würde es sein das er mit eigenem Körper bewusst neben Yugi stehen könnte, das Erste Mal das er Anzu wirklich anblicken und vielleicht ein ehrliches Danke sagen konnte, für das was sie je hatte getan. Vielleicht sogar eine erste Umarmung und ein ehrliches aufsagen das er sich dann und wann um sie sorgte und gerne hätte beschützt doch mit einem eigenen Ich, einem eigenen Körper würde all dies schwerer fallen und zeitgleich so viel mehr wert sein. Als die warme Hand von Anzu seine umfasste die sich so ziemlich einsam und kalt anfühlte, öffnete er langsam die Augen und starrte hinauf zur unfreundlich weißen Decke. Wie würde man bei so etwas gesund werden können? Mit einem leisen Stöhnen schloss er seine Augen wieder und hob die Hand die nicht gehalten wurde auf seine Augen. Ein paar Atemzüge später kam lautes euphorisches Gekreische in sein Bewusstsein, er war nicht alleine gewesen. Und doch fühlte es sich anderes an, wieso konnte er hier liegen und man empfing ihn mit einem mädchenhaften Aufschrei? Wieso konnte Anzu ihn denn sehen? Konnte sie ihn sehen?! Sie konnte ihn sehen! Überaus eifrig schlug er die Hand von seinen Augen zurück auf die Matratze blinzelte noch erschöpft zu den beiden Gesichtern und ja- er sah sie aus seiner Sicht, wie er es wollte, aus seiner Position und Situation hinaus. „Ihr..“ entfuhr es ihm leicht stöhnend, als sie sich mit Tränen an den Augen beinahe über ihn warfen und das Krankenbett in ein unschönes Ächzen zwangen. Auch wenn die Sonne schien, so war es doch ein kalter Schauer der über seine Arme lief. Auch wenn die Freunde bei ihm waren, fühlte er sich ein wenig alleine, ganz heimlich im Stillen. Auch wenn Yugi bei ihm war, so war er nicht mehr bei ihm. Auch wenn das Licht schien, in ihm war die Dunkelheit größer und all dies spürte er im nächsten bewussten Herzschlag. Mit einem kurzen Nicken dann gab er seinen eigenen Ideen sein Absegnen. Somit wären sich die beiden wohl einig, fehlten also nur noch die Gäste! Als der andere ihn beinahe samt Stuhl umriss, hielt der andere sich noch auf den Boden der Tatsachen bevor der Jüngere ihm jenen entreißen könnte. Der kleine Junge, der sich darüber freute Freunde zu haben. Ja, manchmal wünschte er sich das auch er so etwas hatte erleben dürfen in seinem Alter. Doch weil dies nicht ging wollte er Mokuba es ermöglichen ein gutes Leben und eine bessere Jugend als er selbst zu erleben. Seto hatte all dies aufbauen müssen um zu überleben und nun, hatte er nicht seine Ruhe bevor Mokuba vielleicht sogar alleine die Früchte jenes schweißtreibenden Erfolges ernten dürfte. Das was er nicht hatte wollte er Mokuba um jeden Preis zeigen denn er hatte früher mit dem kleineren Bruder viele harte Zeiten durchlebt und Mokuba hatte oftmals sehr viel mehr Kraft gebraucht als er selbst wenn er Seto wieder auf die Beine helfen musste wenn er drohte an seinem Schicksal zu zerbrechen das sich wohl möglich doch zu einem sehr gutem wenden würde. „Ich hab dich auch lieb, kleiner Bruder.“, murmelte er leise in die Umarmung doch wohl zu leise, denn das neue Videospiel war lauter als eine Antwort und doch beließ es Seto dabei ließ sogar seine kalte Maske fallen um ein herzergreifendes zaghaftes Schmunzeln zu zeigen. „Ja, ihm wird’s bestimmt gefallen.“, nickte er auf und legte einen Moment den hübschen Kopf schief ,tippte sich mit einem Zeigefinger an sein hübsches schmales Kinn und sah noch rechtzeitig zu Mokuba bevor dieser wieder durch die Tür verschwinden konnte. „Mokuba..“, rief er den anderen rechtzeitig nach damit dieser auch verstand was er noch von ihm verlangte. „Wenn du magst, könntest du mit Roland unsere Gäste einladen und abholen...?“ Ja, und plötzlich waren all diese absurden und überaus überflüssigen Gedanken rund um Seto Kaiba gänzlich aus ihrem Denkapparat gefegt – fürs Erste. Yami öffnete tatsächlich seine Augen. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Schon im nächsten Moment warfen sich Anzu und auch Yugi beinahe zeitgleich ihrem Freund um den Hals, welcher sich seiner Umgebung erst offenbar noch orientieren musste. Das Bett hielt die Last kaum aus und doch schienen es sowohl Anzu als auch Yugi königlich zu ignorieren. Nun war alles vollkommen egal. Nun zählte nur noch eins: Yami war tatsächlich endlich wieder erwacht. Tränen der Erleichterung und der Freude rannen über ihre Wangen, während sich die Braunhaarige ein wenig näher und doch überaus vorsichtig an Yami heran schmiegte. „Du bist wach .. ich bin so froh ..“, entwich es ihr erleichtert. Langsam hob die Braunhaarige ihren Kopf und sah in das Gesicht von Yami, welcher vollkommen überrumpelt zu sein schien, was ihr wiederum ein sanftes Lächeln entlockte. Auch Yugi warf sich der Freude wegen seinem Freund um den Hals, während unaufhaltsam Tränen über seine Wangen hinab kullerten. Er war so froh, er konnte es kaum glauben. Sein Herz machte einen ungewöhnlich freudigen Sprung, als er in die Augen seines Partners und Freundes blickte. „Alles in Ordnung, Yami?“, fragte er schließlich, als er sich auf seinen Stuhl zurück sinken ließ und mit seinem Handrücken seine Tränen von seinen Wangen wischte. Er konnte verstehen dass er verstört war, denn immerhin waren sie nun körperlich voneinander getrennt. Schließlich hielt auch Yugi inne. Wie lange würden sie voneinander getrennt sein? Auf ewig? .. Der jüngere der beiden Kaiba Brüder konnte es letztendlich nicht mehr erwarten. Die Vorfreude war groß, doch die Ungeduld diesem besagten Abend näher zu kommen schier unerträglich. „In Ordnung, Seto!“, rief er noch, ehe er schließlich schnell aus dem Büro seines Bruders verschwunden war und hinter sich die Tür etwas zu laut ins Schloss fallen ließ. Mokuba stürmte die Treppen der Firma hinunter bis zum Erdgeschoss, denn er hatte nicht die nötige Geduld um nun auf den Lift zu warten, welcher ihm ohnehin viel zu langsam war. Nachdem er nun die Firma verlassen hatte, wartete auch bereits Roland vor deren Türen auf ihn, um ihn zurück nach Hause zu geleiten. Doch nun hatte Mokuba ein anderes Ziel. „Zum Gameshop, Roland!“, sagte er schnell, ehe er in das Auto einstieg. Er würde Yugi einfach persönlich besuchen und einladen. Was Mokuba allerdings nicht wissen konnte war, dass sich Yugi gar nicht zu Hause befand, sondern sich derweil im Krankenhaus aufhielt, was er dank seines Großvaters allerdings schnell in Erfahrung bringen konnte. Nun gut, dann würde er Yugi eben ihm Krankenhaus aufsuchen. Mit den zwei freudigen Herzen, mit den Tränen voller Freude auf sich blieb ihm nichts anderes übrig als sich von so viel Zuneigung erschlagen nieder zu legen, beziehungsweise liegen zu bleiben. Ein erschöpftes Lächeln war zu sehen doch seine Augen zeigten anderes als Freude und Erleichterung wie die anderen. Als ob er in einer fremden Welt zu sein schien. Als ob er gerade aus seiner Vergangenheit entrissen und hier her zurück gebracht worden wäre. Hier war er nicht zu Hause. Es war seltsam eigene Gedanken zu haben ein Eigenes Empfinden Dingen gegenüber. „Yugi..“, flüsterte er leise und wand sich zu dem anderen herum, der sein helles Ich war gewesen, doch das Loch hatte sich viel zu schnell mit Dunkelheit und Schatten vollgesaugt als das Yami je eine Chance gehabt hätte darum zu kämpfen, doch verraten tat er dies nicht. Dann wand er sich zu Anzu um und seine trüben noch glanzlos Augen der Verwirrung betrachteten Anzu das Erste Mal alleine, mit seinen eigenen Gedanken. „Du kannst mich wirklich sehen?“, fragte er mit einem leichten Lächeln was ihn beinahe ins traurige entglitt. Etwas stimmte nicht und dies stimmte ihn sehr traurig denn Yugi war nicht mehr bei ihm, mit ihm wie er es sonst gewesen war und irgendwie fühlte er sich sehr einsam und alleine. Er brauchte die Hilfe der beiden nun mehr denn je wieder einmal ohne ihnen versprechen zu können, ihnen je zurück zu geben was sie ihn hatten gegeben wenn alles dunkel war. Und doch wusste er um die Gedanken des Anderen er hatte es eben sehen können,für einen Moment hatte Yugi es nicht offensichtlich verstecken können was er dachte. „Wieso?“, fragte er dann auf und dies war die Frage die gefragt wurde vielleicht schon sehr oft, auch als Isis noch hier war. Mit einem entschwindenden Schmunzeln ließ er den Jüngeren ziehen. Die Tür ließ er, wie sehr oft , zu laut ins Schloss fallen doch solange keine Scheibe in seinem Büro zu Bruch gehen sollte, beließ er es dabei Abends ihn nochmal daran zu erinnern etwas weniger stürmisch durch das Gebäude zu laufen,denn immerhin repräsentierte auch er die Kaiba Coporation, war Mokuba doch auch einer. So lehnte er sich in einem Stuhl zurück und überlegte wie er einen Abend mit den anderen gestalten könnte. Merkwürdig, aber es schien als würde sich Freude heimlich und ungefragt in seinen Magen fressen und daran halten bis er wirklich jemanden in sein Haus ließ,den er beinahe Freunde beschimpfen konnte. „Freunde..“, murmelte er leise, drehte sich mit dem Stuhl herum und blickte aus den glasklaren Fenstern, die ins unendliche blau zeigten, wie heute. Was für eine Definition konnte er, Seto Kaiba sich aus solch ein Wort leiten? Nicht sehr viel und doch genug um zu wissen das er keine haben wollte, denn er hatte Mokuba. So legte er seine Kette vom Hals ab um den Anhänger in seine Hände zu nehmen und zu betrachten. Wie einfach und doch genial dieses eine Versprechen war von ihnen. Feste drückte er das Stück Metall und sah abermals gen Himmel. Beinahe hätte er seinen Bruder im Reich der Schatten verlieren müssen. Und da kam ihn ein gar nicht mal so unvernünftiger Gedanke: Er könnte doch bei Gelegenheit diesen Yami dafür danken, das er Seto so ´selbstverständlich´ hatte in die Schatten geführt um sich anschließend beinahe selbst zu opfern für ihn und Mokuba. Ja das würde er machen, und so erkannte er, dass die Wiederbelebung durch Isis nur von ihm eingewilligt wurde, weil er Yamis Opfer hatte nicht unbedankt sein lassen. Ein strahlendes, warmes Lächeln umspielte ihre Lippen, welches bis hinauf in ihre blauen Augen reichte. Doch jenes Lächeln verstummte schließlich, als sie erkannte dass sich Yami nicht freute, als sie erkannte, das sich in seinen Augen Trauer und Besorgnis widerspiegelten. „Ja, ich kann dich sehen ..“, erwiderte sie leise und bedrückt, ehe sie ihren Blick zu Yugi hin wandern ließ, welcher sein Haupt gesenkt hielt. Anzu konnte verstehen, dass es für die beiden eine Qual war körperlich voneinander getrennt zu sein, doch konnte sie sich, wie jeder andere, nicht erklären wie des geschehen war. „Hört mal, auch wenn ihr nun körperlich voneinander getrennt seid .. mit dem Herzen seid ihr immer noch miteinander vereint!“, bemerkte sie schließlich mit einem leichten Lächeln in der Hoffnung das sie Yugi und auch Yami ein wenig helfen konnte. Sie waren miteinander verbunden, durch ein unsichtbares Band, was wohl niemand sehen konnte und doch war es immer da und würde es auch immer sein .. Langsam hob er seinen Blick und sah zu der Braunhaarigen hin, deren Worte ihn ein wenig glücklicher stimmten. „Anzu hat recht, Yami ..“, sagte er schließlich, ehe er seinen Blick auf seinen Freund senkte, welcher noch immer erschöpft dort in seinem Bett lag. „Wir werden auf ewig miteinander verbunden sein ..“. Unsicher legte er die Hände um sein Milleniumspuzzel, welches er um seinen Hals trug. „Im Reich der Schatten habe ich versucht in das Labyrinth des Puzzles einzudringen, um dir zu helfen Yami, doch wurde mir der Eintritt verwehrt..“, sprach er nachdenklich, während er seinen Blick auf eben jenen Milleniumsgegenstand senkte. „Dir wird der Eintritt gelingen, wieso versuchen wir es nicht einfach ..?“, fragte er schließlich ziemlich optimistisch und entschlossen, als er sich von seinem Stuhl erhob und nur auf eine Reaktion von Seiten Yamis wartete. Auch wenn Anzu recht mit ihren Worten behielt.. vielleicht würde es Yami noch besser als jetzt ergehen, würden sie endlich wieder körperlich miteinander verbunden sein. Es dauerte ihm alles eindeutig viel zu lange. Auch wenn er sonst ein sehr vernünftiger und geduldiger Junge war, so konnte er es kaum erwarten, wie Yugi und seine Freunde auf jene Einladung reagieren würden. Ebenso wenig konnte er jenen Abend erwarten, welchen er und sein Bruder wieder in Gesellschaft verbringen würden. Zudem freute er sich tierisch darauf Yugi sein neues Videospiel zu zeigen, welches er oft alleine spielen musste, da sich Seto nun einmal um eine Firma zu kümmern hatte. Nachdem sie nun endlich das Krankenhaus in Domino erreicht hatten, sprang er auch sogleich aus dem schwarzen Mercedes hinaus und lief in die Eingangshalle des Krankenhauses hinein. An der Rezeption erkundigte er sich nach einem gewissen Yugi Mutô und tatsächlich sollte er im Zimmer 210 im dritten Stock fündig werden. So entschied sich Mokuba auch dieses Mal die Treppen zu nutzen, welche er auch mit schnellen Schritten bewältigte, was er schließlich jedoch mit vollkommener Atemlosigkeit büßen sollte. Als Anzu so liebe Worte sprachen die sein Herz umschmeichelten und ein wenig wärmer erscheinen ließ, seufzte er kurz auf. Seine Augen ruhten auf Yugi der plötzlich so viel stärker zu sein schien und das auch für ihn, das wusste er. Yugi wollte ihm zeigen das es okay war und das er stark sein würde, auch ohne sein zweites Ich das ein eigenständiges war, schon immer gewesen und nun zerbrechlich wie eine Porzellanpuppe mit Sprüngen von dem schweren Last seines alten Schicksals bei der kleinsten Berührung zu zerspringen drohte. Dann schüttelte er schwach den Kopf und lächelte traurig auf, denn eins glückliches konnte er kaum noch zeigen. Tief in seinem inneren war es leer und kalt. Yugi fehlte ihm so sehr das es ihm beinahe die Tränen in die Augen trieb. Er fühlte sich einsamer als je zuvor ohne den anderen und das erschreckte ihn, was er selbst nicht für möglich gehalten hätte, sehr. „Ich wollte nicht, das du zu mir kommst, Yugi.“, hauchte er den Tränen nah, eher er diese schloss und sich tatsächlich eine feuchte Spur auf seine trockene Wange nieder schlängelte. Es tat ihm sehr Leid, dies zugeben zu müssen doch er hatte seine Gründe und so schloss er die Augen um den Ausdruck von Entsetzen nicht sehen zu müssen, mit dem bitter süßen Geschmack von Enttäuschung. „Ich trage zu viel Dunkelheit in mir ohne dich, das ich Angst habe dich zu verlieren, wenn ich dich in meine Welt gehen lassen werde.“, keuchte er nun mit Tränen erstickter Stimme während er seine müden Augen wieder öffnete und den anderen unter der stummen flehenden Bitte ansah, ihm zu verzeihen das er es dem Anderen verbietet hin einzutreten in seinen wie er es selbst einmal genannt hatte „wahren“ Raum. Und es war die Wahrheit, er war eine Art dunkles Wesen wieso selbst hatte er einen Zugang finden können ins Schattenreich? Wieso hatte er selbst, Yugi benutzen können um selbst wieder ´lebendig´ zu werden? Und doch war da etwas in ihm was nach mehr Verzeihung und Reue schrie. Er wollte nicht alleine sein und Yugi zurück bei sich, doch so egoistisch würde er nicht sein denn er wusste das die Gefahr wirklich bestand en anderen in seinem eigenen Schattenreich tief in seinem Labyrinth aus Vergangenheit und Orientierungslosigkeit der Zeit gegenüber zu verlieren. Anzu sah er dabei nicht einmal an, nicht weil es sie in gewisser Weise nichts anging oder sie nicht verstehen konnte sondern weil er einfach zu viel Angst vor sich selbst hatte und um das was er tun könnte wenn er sie beide Hilfe geben lassen würde. Während er also so überlegte und seinen eigenen Gedanken nachging mit Augen die blauer sein wollten als der kälteste Himmel der über der Erde hing, blinzelte er auf, als er seinen Namen hörte. Als er sich wieder umdrehte hin in seine Welt der Arbeit und des Fleißes erkannte er das letzteres nun bitter nötig sein würde. Ein neuer Haufen an Papiere war vor ihn bereit worden, doch dies würde er nun verschieben müssen. Stattdessen stand er auf und sah demjenigen nach, der etwas von seinem Glauben ab fiel. „Ich habe wichtigeres noch zu tun.“, verriet er bloß und ging hinaus aus seinem Büro, denn es war wahr, er hatte noch eine Besprechung und er hoffte, für sich und Mokuba, das jenes nicht wieder einer der endlosen werden würde. Seto war sich sicher das Mokuba am liebsten heute und sofort die Leute in ihr Heim einladen wollte, so hoffte er einfach darauf das wenn dies der Fall wäre er noch etwas Zeit zu Hause verbringen könnte bevor seine Gäste eintrafen denn etwas Zeit mit sich und Mokuba war sein Seeleheil das er brauchte um der zu sein und zu bleiben der er war. Er hatte nachdem die Schatten seine bessere Hälfte in die Dunkelheit hatten entrissen nun öfters ein wenig eher den Weg nach Hause finden können für Mokuba, wegen Mokuba. Ob der Andere dies hatte bemerkt wusste er nicht und doch hatte er beinahe erst gewusst was er verlieren würde nachdem es beinahe schon fort gewesen war und damit er niemals mehr vergessen würde was er hatte, hatte er nun dann und wann Mokuba mit früherem nach Hause kommen überrascht um noch ein wenig Zweisamkeit zu genießen und seine Seele streicheln zu lassen von lächelnden Augen und freudigem Lachen. Ein schwaches Lächen umschmeichelte seine Lippen. Er konnte es seinem Freund nicht übel nehmen, ebenso wenig konnte er ihm deswegen sauer sein. Langsam schüttelte er seinen Kopf, ehe vorsichtig eine Hand unter das Kinn von Yami legte, um sein Gesicht anzuheben und ihn somit sacht zu zwingen ihm direkt in die Augen zu blicken, nachdem er sein Haupt nun gesenkt hielt. „Ich danke dir, mein Freund!“, erwiderte auf seine Worte hin mit einem überaus warmen Lächeln auf seinen Lippen. „Auch wenn wir noch auf unbestimmte Zeit voneinander getrennt sind und du glaubst in deinem Herzen sei ohne mich nur Dunkelheit .. so kann ich dich beruhigen, Yami!“, erklärte er schließlich, während er mit der anderen Hand das Milleniumspuzzle fest umschlossen hielt. „In deinem Herzen befindet sich ein helles Licht der Freundschaft, Yami! Und außerdem .. außerdem werde ich immer bei dir sein und nie von deiner Seite weichen!“, fuhr er noch fort, ehe er seine Hand nun zu sich zurückzog. Plötzlich ertönte direkt hinter ihnen ein Klopfen, was ihn aufmerksam werden ließ, ehe er denjenigen, der sich außerhalb des Zimmers befand herein bat. Vielleicht war es sein Großvater. Falsch gedacht, denn schließlich trat kein anderer als Mokuba ein. Eine vereinzelte Träne rollte über ihre Wange der Worte von Yugi wegen. Yugi hatte ein wirklich sehr weiches und dennoch überaus starkes Herz. Er war ein wundervoller Mensch und Freund, der beste Freund, den sie sich je hätte vorstellen können. Und ehe Anzu die Gelegenheit hatte weitere Worte an Yugi und Yami zu richten stand auf einmal Mokuba in der Tür, der vollkommen außer Atem war. „Mokuba!“, entfuhr es ihr überaus überrascht. „Ist etwas passiert?“, fragte sie, während sie ihren Kopf leicht schräg legte und den Kleineren besorgt betrachtete. Es musste etwas geschehen sein, wie auch sonst hätte Mokuba so außer Atem sein können? Seine Erklärung ließ sie allerdings schließlich gänzlich erstarren und beinahe von ihrem Stuhl hinab kippen, hätte sie sich nicht rechtzeitig halten können. Völlig außer Atmen schleppte sich Mokuba voran, bis er schließlich endlich das Zimmer 210 erreichte, hinter dessen Tür er gewiss auf Yugi stoßen würde. Es war ohnehin keine falsche Tat einen Freund im Krankenhaus zu besuchen. Und würde es ihm besser gehen, so würden er und seine Freunde die Einladung annehmen können. Nachdem er nun hinein gebeten wurde, trat er vorsichtig ein und schloss ebenso vorsichtig und bedacht keinen weiteren Lärm zu verursachen direkt hinter sich die Tür. „Hey Yugi ..“, begrüßte er den einen, bis sein Blick schließlich auf den anderen Yugi und auch Anzu fiel. Nun, sein Besuch hatte sich wirklich gelohnt. So würde er gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen können. „Wie geht es dir?“, fragte er an den im Bett liegenden größeren Yugi gewandt. Schließlich zuckte eine Braue empor, als sein Blick auf den kleineren Yugi fiel, welcher direkt neben Yugis Bett stand. Letztendlich wusste er noch immer nicht warum auf einmal zwei Yugis existierten. Hatte Yugi etwa einen Zwillingsbruder?! Nein, gewiss hätte er es bereits längst erfahren.. Etwas Ungläubig ließ er seine Blicke zwischen den Drei hin und her wandern, bis er sich schließlich erklären wollte, denn immerhin war er nicht nur hier um Yugi an seinem Krankenbett zu besuchen. „Ich und Seto wollen euch gerne zu uns nach Hause einladen!“, erklärte er schließlich mit einem äußerst zufrieden Grinsen auf seinen Lippen. Es war ihm nicht peinlich seine Angst zu zeigen die denen galt die er verlieren könnte und ihm sehr viel bedeuten. Dass die Tränen kamen, dazu konnte er nichts und doch durchströmte ihn ein merkwürdiges Gefühl, das er nicht benennen konnte, als Yugu, der kleine Yugi, der der von ihm immerzu wurde aufgebaut in schweren Zeiten, es war, der die Stärke bewies die er ganz versteckt tief im inneren seines gütigen Herzens versteckt hielt. Die Hand des Anderen forderte ihn auf den Blick anzuheben, auch wenn es ein kleiner Zwang war, der dahinter steckte. Mit einem Blinzeln verschreckte er auch die letzte Träne, mit einem Nicken willigte er ein und bat einen der vielen seiner ehemaligen Götter um die Wahrheit der Worte die so Weise gesprochen worden waren. Als das Klopfen und plötzliche Erscheinen nun von Mokuba vor der Tür stand,richtete sich Yami in den Sitz und sah beinahe aus wie ein Spiegelbild- nur etwas schwächer und dennoch auf eine ganz andere Art und Weise erwachsen und stark, selbstbewusster, beinahe so wie Seto aber mit einer anderen Wärme. Kurz rieb er sich über die roten Augen und blinzelte zu den kleinen Mokuba, der er es gewesen war, der ihn nun in die Schattenwelt hatte mit Seto gezogen und für den Yami beinahe gestorben wäre. „Mokuba, ich denke das Anzu, Yugi und ich gerne mitkommen würden, aber wenn es heute sein sollte, weiß ich nicht ob-“, wurde er von den übereifrigen kleinen Mann unterbrochen der meinte sie würden das schon schaffen, obwohl Yami glaubte ein Stutzen zu spüren als er den Namen wohl nannte, dem der kleine Kaiba trug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)