Taking Over Me - von EngelohneZukunft (The Truth Beneath The Rose) ================================================================================ Kapitel 3: Seelen in den Schatten --------------------------------- Natürlich waren dort seine Freunde und natürlich würde er sie niemals verlieren aber selbst das schienen sie nicht bewältigen zu können. Mit verstörten Blicken sah er zwischen Anzu und Yugi hin und her, wobei es sehr seltsam aussehen musste, dass er ins Nichts starrte. „Yugi..“,entfuhr es ihm nicht nur in Gedanken. Als er schließlich zu Anzu blickte und die Augen einen langen Moment schloss. Natürlich hatte sie erkannt dass der Rollentausch hatte stattgefunden. Sie war seit Anbeginn sein Auftauchen hier. Und sie hatte ihn beim Namen genannt. „Ja, Anzu.“, entfuhr es ihm ein wenig mit schlechtem Gewissen das sie ihr nicht zuvor hatten schon bescheid gegeben. Denn für die meisten eigentlich für alle bis auf Anzu direkt war es beinahe unmöglich zu erkennen, das nun Yami hier war und Yugi sich zurückgezogen hatte. Er konnte nicht beschreiben was er gesehen oder gefühlt hatte. Das Reich der Schatten war ein unbeschreiblich grausamer Ort und alle Empfindungen der einen Hoffnungslosigkeit und vieles anderes brachten, kamen dort zusammen. Unglaublich war es demnach zu wissen das Mokuba ich dort befand. „Isis wird den Kampf verlieren, wenn wir ihr nicht helfen- die Schatten wollen sie verschlingen!“, entfuhr es ihm dann in der Hoffnung das die anderen nicht fragen mussten um zu verstehen sondern einfach hin nahmen was Yami ihnen berichtet hatte. „Yugi, ich bitte dich als Freund, steh´ mit dieses weitere Mal bei. Zuvor habe ich es nie getan weil ich wusste wie schwer es dir fällt und ich wusste wie gefährlich es werden würde..“, flüsterte in Gedanken hilflos an sein zweites Ich gewandt. Sein Herz beruhigte sich kaum, und als Seto nun wieder in seine Welt trat wanderte sein Blick herüber zu dem, der sich selbst als Fremder begegnet war. „Das Schattenreich Seto.“, entfuhr es ihm und er wollte nicht wissen was der andere wirklich gesehen oder gefühlt hat. Es war müde immer wieder zu erklären das auch Seto eine Vergangenheit in der alten Geschichte seines Seins gehabt hatte. Die Welt der Schatten war ein grausamer Ort. Er hatte schon einmal erfahren müssen, wie es ist einen Freund an die Schatten zu verlieren. Nicht noch einmal wollte er so etwas dulden, obgleich er sich selbst sehr vor den Schatten fürchtete.. „Wir werden es schaffen, mein Freund ..“, erwiderte er mit einer festen Stimme, deren Zweifel und Angst fern waren. Auch wenn er tief in sich die Angst und Furcht verspürte, so würde er dennoch nicht aufgeben. Auch wenn er sich um seine Freunde sorgte, so würde er ihnen beistehen, um sie zu schützen. Yugi war bereit Mokuba und Isis zu helfen und zudem seinem treuen Freund beizustehen, egal was sich ihnen auf ihrem Weg auch in den Weg stellen möge .. „Wir müssen gehen!“, bemerkte er schließlich, obgleich seine Stimme einige Oktaven zu hoch erklang, um wirklich glaubwürdig zu klingen. Er würde lügen, würde er seine Angst leugnen. Dennoch war es keine Schande Angst zu haben – im Gegenteil.. Langsam ließ sie ihre Hand von seiner Schulter sinken. Sollte das etwa bedeuten.. das ..? Anzu hatten schon des öfteren Spiele der Schatten beiwohnen müssen. Sie wusste um das Gefühl der Angst um einen Freund. Sie wusste um das Gefühl der Angst, wenn man einen Freund in diesem Spiel an die Schatten verlieren würde oder gar verlor.. Die Braunhaarige ballte ihre Hände zu Fäusten und senkte ihr Haupt. „Mokuba..“, entwich es ihren Lippen wehleidig, als sie an den kleinen Jungen dachte, der offensichtlich alleine in dem Schattenreich gefangen war. Abermals fiel ihr Blick auf Isis, welche ebenfalls mit den Schatten zu kämpfen schien. „Was sollen wir tun?“, fragte sie schließlich an Yami und Yugi gewandt und konnte doch die Angst in ihrer Stimme nicht verbergen. „Die Kälte.. die Einsamkeit ..”, drang es schließlich an seine Ohren, woraufhin sich seine Augen ein Stück weit weiteten. „Ist es nicht herrlich?“, und wieder ertönte diese Stimme, die eine unheimlich kalte Aura ausstrahlte. Mokuba fuhr herum, doch konnte er dieses Wesen nicht mehr in seiner Nähe ausmachen – es schien plötzlich verschwunden. Was hatte all das zu bedeuten? Wurde er letztendlich als ‚Köder’ benutzt oder gar als Druckmittel für seinen großen Bruder? Nein, das durfte nicht sein. Und mit einem Mal wuchs die Sorge um seinen großen Bruder, den er sehr liebte und verehrte. Mokuba würde sich jederzeit für Seto opfern oder gar alles ertragen nur um ihm zu helfen. Er durfte nicht zulassen, dass seinem Bruder irgendetwas wiederfährt.. Die Hoffnungslosigkeit begann ihn zu Boden zu reißen. Ihm schien die Kraft und sein Wille zu entgleiten, obgleich er seinem Bruder vertraute und dieses Vertrauen niemals in Frage stellen würde .. Der alte ägyptische Pharao schmunzelte bitter auf als Anzu noch nicht genauso weit war wie Yugi in seinem Wissen. „Was wir nun vorhaben? Ein Spiel der Schatten.“, antwortete er hart und stand auf, wand sich von Anzu ab und ging direkt auf Seto zu der nun selbst dort saß und wusste wie es war einen Blick auf die Schatten zu werfen. Waren es nur ein paar Herzschläge für ihn gewesen, war es schon schlimm genug davon zu wissen wie es sein würde dort länger zu sein als einen Augenblick. Er streckte nun seine Hand den anderen entgegen und ballte die andere Hand zur Faust. „Du rettest Mokuba, ich spiele um die Seele Isis. Seto, wir werden ein Spiel der Schatten spielen. Aber ich kann nur mit deiner Hilfe dort bestehen.“, sagte er um den anderen aufzufordern endlich aufzustehen. Seto sollte über seinen Schatten springen und das nicht nur für sich. Yami lügte, denn er konnte nicht nur wegen Seto kämpfen, sondern er konnte, weil Yugi und Anzu bei ihm waren. „Yugi, ich hoffe du wirst durchhalten.“, sprach er leise denn er hatte damals schon ein Spiel gespielt, das er hätte gewonnen, doch Yugi selbst und sein Körper waren beinahe zu schwach gewesen um der Belastung bis zum letzten Kartenzug Stand zu halten. Yami spürte die verbotene dunkle Seite in seinem Herzen Einzug halten, jene Seite die schon ewig vorhanden war und doch nur kam, wenn er wusste das er nur mit einem Teil von Boshaftigkeit tun konnte was er erledigen musste. Sich von Anzu verabschieden wollte er nicht, so hielt er ihr den Rücken zugewandt und ließ Yugis warnende Worte nicht an sich ran, denn auch sein anderes Ich spürte wohl, das Yami seinen Namen zurecht trug. Yami war die Dunkelheit, die heimlich in jedem hauste und die Verzweiflung brachte wenn die Hoffnung schreiend zugrunde ging. Sobald Seto verstehen würde, würde er das Reich der Schatten öffnen, denn er hatte die Kraft wie auch Seto- der es allerdings nicht einzusetzen wusste, ein Spiel der Schatten zu eröffnen. Ein dunkles Lächeln huschte über seine Züge während er das Kribbeln in seinem Körper spürte, das darauf wartete zu spielen um Seelen. Seto stutze einen Moment. Das Yugi sich dann und wann veränderte war ihm schon aufgefallen, wenn nicht oft, aber das er plötzlich den Drang nach beinahe Freitod verspürte war selbst Seto ein unangenehmes Gefühl. Denn wie sehr er sich und alles andere seiner Vergangenheit auch verleugnen wollte, ein Spiel der Schatten kannte selbst er und konnte er bis heute nicht aus seinen Erinnerungen verrannt haben, viel zu mächtig und gegenwärtig waren diese Erinnerungen gewesen, die sich tief in seine Seele hatten fressen können. Umso erstaunter war er nun, das Yugi wohl scheinbar selbst auf die Idee kam an einen solchen Ort zu gehen. Eine Augenbraue zog er hoch und blieb vorerst sitzen. „Wer zum Henker bist du?!“, fragte Seto auf und beinahe schien es, als ob der Ältere der Kaiba Brüder den Verstand verloren zu haben schien doch in Wahrheit war er sich mehr als sicher, dass dies genau die richtige Frage war und das ohne jeglichen Zweifel. Noch hielt er nicht die Hand des anderen um sich aufzuziehen lassen. Er wollte gerne seinen Bruder zurück holen, auch in einem Spiel der Schatten, selbst wenn er sich der Gefahr mehr als bewusst war.. dennoch schien es ihm sogar ihm selbst, unheimlich einem solchen Psychopathen zu vertrauen wenn es um seine und die Seele seines Bruders ging. Nun, offenbar konnte sie gar nichts tun. Sie lauschte den Worten von Yami, welche ihr einen eiskalten Schauder über den Rücken hinab jagten. Ein Spiel der Schatten .. es bedeutete dass sie alle in größter Gefahr waren. Schnell war die Braunhaarige auf ihren Beinen und wollte ihrem Freund folgen und doch wusste sie, dass an diesem Ort kein Platz für sie sein würde. So blieb Anzu schließlich stehen und senkte abermals ihr Haupt und ballte ihre Hände zu Fäusten, um deren unausweichliches Zittern zu verhindern. Sie konnte nur hier bleiben und auf Isis Acht geben, während sie in Gedanken immer bei ihren Freunden sein würde, um ihnen beizustehen. „Seid vorsichtig..“, entwich es zweifelnd ihren Lippen, aus Angst ihre Freunde niemals wiederzusehen. Und doch wollte sie nicht Zweifeln, denn nur der Glaube alleine würde ihnen die nötige Kraft geben, um dieses Spiel der Schatten zu überstehen. Kurz fiel ihr Blick auf Kaiba, welcher sich ebenfalls diesem Spiel unterziehen müsste, um seinen kleinen Bruder zu retten. Auch wenn sie und Kaiba keine Freunde waren und wohl auch niemals sein würden, so sorgte sie sich auch um ihn, denn immerhin war dieses Spiel der Schatten nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. So würde sie ihm wohl kaum etwas schlechtes Wünschen – im Gegenteil. Ihr Blick wanderte wieder zu Yami hin, welcher mit seinem Rücken zu ihnen gewandt stand. „Ich bin in Gedanken bei euch ..“, sagte sie schließlich mit einem matten Lächeln auf ihren Lippen. Natürlich konnte er seinem Freund kein Versprechen geben was er nicht einhalten konnte und doch versuchte er stark zu sein. Yami war ihm immer ein treuer Freund und Partner, der ihm schon oft geholfen hatte wo seine Hilfe dringend notwendig gewesen war. Und nun war er an der Reihe seinem Freund zu helfen und er würde sein Bestes für ihn geben, ganz egal wie schwer es auch für ihn werden würde. Er war bei ihm und würde es auch immer sein. Als er Anzus Worte allerdings wahrnahm, spürte er deutlich wie sein Herz vor Freude einen kleinen Sprung tätigte. Ihre Worte waren mehr als nur Balsam für seine Seele. Ihre Worte stärkten ihn und ließen ihn wissen, dass er und der Geist des Pharao alles schaffen könnten, würden sie nur den Glauben an das Gute und die Freundschaft bewahren.. „Sei bitte vorsichtig!“, sprach er zu seinem Freund in größter Sorge, denn er wollte nicht das ihm etwas zustößt oder gar, das etwas vollkommen aus dem Ruder lief.. Doch würde etwas aus dem Ruder laufen, so würde er da sein um es zu verhindern. Und obgleich er seinem Bruder mehr vertraute, als alles andere auf der Welt, so schien ihm dieses Vertrauen von Sekunde zu Sekunde zu entgleiten. Er fühlte sich so hilflos und allein, doch wollte er sich diesen negativen Gefühlen nicht hingeben, die ihn zu übermannen drohten. Er zweifelte niemals an seinem Bruder und würde es auch jetzt in diesem Augenblick nicht tun. „Nein, nein ..“, stammelte er hilflos, als er seinen Kopf mit seinen Händen umfasste und versuchte all die negativen Gedanken und Gefühle von sich zu werfen, die von ihm besitzergreifen wollten. „Seto, hilf mir!!“, rief er so laut er nur konnte in der Hoffnung seinen Bruder oder gar die Stimme dieser Frau erreichen zu können, welche ihm zuvor bereits einen Hoffnungsschimmer gegeben hatte. Er wollte nicht dass seinem Bruder etwas zustieße und doch wollte er nichts anderes in der Welt als seinen Bruder nun bei ihm zu wissen. Er wollte bei ihm sein, bei demjenigen, der ihm als Einziger Verwandter in seinem Leben geblieben war. Er hatte doch sonst niemanden auf den er sich verlassen konnte, außer vielleicht seine Freunde, an dessen Freundschaft er ebenfalls niemals zweifeln würde, denn Yugi und seine Freunde hatten ihm bereits bewiesen, dass man sich auf sie verlassen konnte.. Eisige Kälte und Stille umfing den schwarzhaarigen Jungen, dessen Tränen der Angst und Verzweiflung unaufhaltsam über seine Wangen rollten und zu Boden tropften. Wieso fühlte er sich plötzlich nur so einsam und allein? Wieso wurde er in diese unheimliche Dunkelheit gehüllt..? „Seto .. großer Bruder ..“, entwich es ihm erneut. Und plötzlich spürte er etwas auf seiner Schulter, was sich anfühlte wie eine Hand. Schnell erhob er seinen Blick und blickte auf jene Hand, welche auf seiner Schulter ruhte und doch war es nicht die vertraute Hand seines großen Bruders, welcher er erwartet hatte. „Dein Bruder ist fern von diesem Ort!“, ertönte plötzlich eine kalte Stimme direkt an seinem Ohr, was ihn erschaudern ließ. Schnell war der Junge auf seinen Beinen und fuhr herum, doch ihm gegenüber stand kein normaler Mensch.. Nein, es war ein Wesen vollkommen umhüllt von Dunkelheit.. Mokuba traute seinen Augen nicht. So etwas hatte er noch nie zuvor in seinem Leben gesehen. Seto brauchten einen Herzschlag um sich zu beruhigen. Einen weiteren Atemzug um zu begreifen, das dort mehr war als sein Verstand je zulassen würde. Wieso nannte Anzu den Kerl vor sich ´Yami`?! Fragen kamen doch gingen sie nicht ohne erneut einen weiteren Haufen liegen zu lassen der immer größer zu werden schien. Nun, als sich niemand groß um Isis zu kümmern schien, war er es, der sich hinab hockte nicht um die Hilfe zu sein die erwartet wurde sondern um sich den Unglücksboten genauer anzusehen damit er hinterher wusste auf wen er die Schuld schieben konnte. Sein Blick fiel auf die Kette, die so viel mehr sein sollte aus Augenscheinlich wahrgenommen werden konnte. Und doch erkannte er sie irgendwie wieder,nicht nur das Schmuckstück sondern die Person, nicht von seiner eigenen Vergangenheit. Etwas in ihm schien sich zu regen, was Jahrzehnte lang hatte sich versteckt gehalten unter dem Zwang der Vernunft. Ohne es zu wollen oder sich vor den anderen dagegen zur Wehr zu setzen streckte er eine Hand auf die ihre nieder die so krampfhaft um die Kette geschlungen war. Das Symbol kam ihm vertraut vor nicht nur durch das Puzzle von Yugi, sondern es schien eine alte Erinnerung zu sein die er niemals hatte zuordnen können – wie denn auch er ließ uraltes Wissen nicht einmal im Keim erwachen. So streckte er wie in Trance, wie in einem Zwang seine Hand zu ihrer aus und ließ die Augen zufallen. Zugleich ereilte ihn eine Welle der Kälte und des Schwindels vielleicht schlimmer als die wie Yami sie hatte erlebt, denn Seto war mit sich und seinem alten Ich in Zwietracht nicht wie Yami selbst er war die Vergangenheit und konnte damit besser umgehen, als sein Verborgenes schlafendes Ich. „Was zur Hölle..!!“, entfuhr es ihm mit einem ungewollten Schweißausbruch, als er die Hand zurück zog als ob er in eine Steckdose hatte gefasst. Sein Blick fuhr erschrocken zu Yami, der nicht ganz sich wieder traute zu verstehen was er längst hatte erahnen können doch wohl nicht in diesem Ausmaße. „Was ist das für eine Kette- wieso..“, doch er verbot sich selbst weiter zu sprechen. „Was war das für eine Dunkelheit?“, fragte er sich in Gedanken selbst eher er zurück zu Isis blickte. Und plötzlich waren die beiden verschwunden. Ein schweres Seufzen entrang ihrer Kehle, ehe sie ihren Blick wieder auf Isis sinken ließ, welche noch immer auf dem Boden direkt vor ihr lag. Vorsichtig bettete die Braunhaarige ihre Hand in die ihren und drückte diese sanft. Ihr Glaube war stark und die Bande der Freundschaft das Stärkste auf der ganzen Welt. Für einen Bruchteil einer Sekunde schloss sie ihre Augen und sandte die besten Wünsche an ihre Freunde, die dort im Reich der Schatten umher wanderten. Sie würden wieder zurückkehren.. gewiss. Als Anzu ihre Augen öffnete, blicke sie abermals in das Gesicht der Ägypterin, deren Züge schmerzbedingt geprägt waren. „Du wirst es schaffen ..“, flüsterte sie nun leise zu ihr, obgleich sie doch wusste, dass Isis sie nicht hören konnte, jedenfalls nicht an dem Ort wo sie sich mit Anzu befand. Augenblicklich befanden sie sich im Schattenreich, einem Ort der Finsternis und Einsamkeit. Ein Gefühl der Kälte umschmeichelte sein Herz und doch wagte er es nicht diesem Gefühl Einhalt zu gebieten. Sein Herz war stark, wenn auch ziemlich weich und doch konnte keine Macht der Welt seinem Herz diese Stärke entreißen. Er glaubte an sich und seine Freunde, ohne die er niemals solch eine innere Stärke verspüren könnte. Yugi wusste das er dieses Gefühl auch mit Yami teilte, denn über all die Zeit hatte auch der Pharao Freunde gefunden, auf die er sich verlassen und denen er vertrauen konnte. Auch Yami wusste um das Gefühl jener inneren Stärke, mit dessen Hilfe er jedes Hindernis überwinden konnte. Mokuba wehrte sich gegen diese Macht, die ihm all das Glück, die Freude und das Vertrauen tief in ihm entreißen wollte. Nein, er würde es niemals zulassen. Er würde niemals zulassen, dass man ihm diese Gefühle nahm, jene Gefühle, die ihm seine einzige Hoffnung und somit das Licht in dieser Dunkelheit blieben. Der Glaube und das Vertrauen an seinen Bruder stärkten ihn ungemein und das würde er sich von niemandem nehmen lassen – niemals. Er würde seinen Bruder niemals vergessen, denn er war derjenige, der ihm Kraft gab. Er war derjenige, der immer für ihn da gewesen war, nachdem Tod ihrer Eltern. Seto hatte versprochen sich um ihn zu kümmern, und dieses Versprechen würde er ihm gegenüber niemals brechen. Orientierungslos eilte der schwarzhaarige Junge umher, obgleich er doch weit und breit nichts erkennen konnte außer bloße Dunkelheit .. Yami ging voran, schloss die Augen einen Moment und fuhr seinen Weg ins schier unendlich fort. Doch er wusste wohin er musste, war ein Teil seiner Seele hier zu Hause wenn auch gefangen. „Yugi, ich werde versuchen uns einen langen Aufenthalt zu ersparen.“, dachte er für seinen Freund und sah zur Seite hin wobei er auf lächeln musste. Natürlich fragte der anderen was jetzt so lustig wäre, sodass der Pharao quasi dazu genötigt wurde zu antworten und zeitgleich auch seinen kleinen Freund zu erklären wieso Seto hier nicht neben ihm zusammenbrach. „Isis, du und ich, was meinst du wieso wir hier diese Umwelt wahrnehmen und überleben können? Was denkst du, wieso wir nicht zusammen brechen oder unsere Seelen verlieren, während wir hier her spazieren?“ Anhand Setos musternden Blick der leicht ins irritierte wankte, entnahm Yami das Unwissen des anderen. „Nun, würdest du dich deiner eigenen Vergangenheit annehmen, würde ich es dir nicht erklären müssen.“, begann er und sprach weiter obwohl Seto ihn barsch unterbrechen wollte, doch dies ließ er ausnahmsweise mal nicht zu. „Isis, du und ich haben Wurzeln die weit in diese Welt hineinreichen ob wir wollen oder nicht.“ Begann er seine Erklärung während er es wirklich schaffte aufzulachen und das mit einem furchtbaren Unterton der Reue. „Seto.. wir haben damals diese Welt erst erschaffen. Deine Vergangenheit und ich..“, flüsterte er immer leiser werdend auf, als er den Blick senkte. Ja, er selbst war es und so nannte er nicht sich selbst Yugi und sprach über die Vergangenheit, da er selbst jene war. Würde der andere doch bloß ein so guter Freund sein wie damals, als er noch am Hof seines Reiches hatte gedient, nicht als Untergebener, sondern als enger Freund. Viele Eigenschaften war gleich geblieben, doch der heutige Fanatiker in die Karte mit dem blauäugigen Drachen mit eiskaltem Blick. Kannte die Freundschaft nicht. So führte er Seto weiter mit sich und ließ den Anderen in seinen Gedanken nun grübeln, denn es musste die Wahrheit sein was Yami ihn hatte erzählt oder zurück in die Erinnerung gerufen denn die Tatsache das Seto sich hier bewegen konnte ohne zusammen zu kippen ließen die Worte des Pharaos mehr als wahr sein. Mit kurzen Schritten folgte Kaiba den, der sich auszukennen schien aus welchen Gründen auch immer. Es schien als sei es sein Heim, so sicher wie er nun los ging und doch sah für ihn alles gleich erschreckend aus. Eine kalte Hand aus Frost legte sich um sein Herz und scheinbarer Sauerstoffmangel glitt seiner Kehle entlang und doch konnte er gehen und stehen blieben mit vollem Bewusstsein, außer dass hier eine sehr unangenehme und Lebensfeindliche Atmosphäre herrschte ging es ihm selbst zu seiner eigenen Überraschung relativ gut. Nachdem nun die Worte des Vorläufers über ihn hereinprasselten ohne das Seto genügend Zeit zum Dreinreden gehabt hatte, blieb er stehen sah auf den Rücken des anderen eher er weiter folgte, schweigsam. Denn wie konnte es sein, das dieser ewige Wettstreiter scheinbar viel mehr wusste über ihn als er über sich selbst? Wieso lief der andere mit einer solchen Genauigkeit und Leichtigkeit durch dieses Albtraum als sei er niemals wo anders gewesen? Und wieso begann er wieder von diesem alt ägyptischen Hokus Pokus? Ein Knurren entwich seiner Kehle denn es schien, als sei jede Art von Gegenwehr hier und jetzt sinnlos. „Und wie kommst du dann darauf dass ausgerechnet Mokuba überleben soll? Hat er auf einmal auch irgendetwas mit diesem Reich hier zu tun?“, fluchte er auf und konnte sich kaum beherrschen ruhig zu bleiben, denn er wollte den Gedanken nicht fortführen, was wäre wenn sie nun Mokuba finden würden aber niemals retten. Die Antwort des Pharaos war denkbar einfach. So hörte er von dem Köder und was sie nun taten war nicht mehr als ein einfaches Folgen jener Spur, die sich hier nie ganz verlieren würde und die Tatsache das der andere wohl wirklich Wusste von dem er sprach war der Fund Isis, die mitten im Raum der bösen Unendlichkeit zu liegen schien und es nicht schaffte aus eigener Kraft aufzustehen. So lief er mit seinem nun zwanghaften Verbündeten hin zu der Frau mit schnellem Atem und kniete sich nieder zu ihr. Hatte man ihn doch eingeschärft, dass sie der Schlüssel zu Mokubas Rettung sein sollte. Mit dem Gewicht der Hölle auf sich und dem Druck der Dunkelheit, schaffte sie es nicht sich aufzurichten und aus der Finsternis zu gelangen. Ar sie niedergerungen worden, dennoch noch nicht ganz verschlungen. Sie hoffte und betete um Erlösung, die tatsächlich kam in der Form die sie sich so sehr herbeigesehnt hatte. Und als ob sie im Bewusstsein an Yamis Untermauerung seiner Worte festhielt, entwichen ihren Worten die Seto den Atem raubte, wenn auch nur für einen winzigen Augenblick. „Pharao.. Ihr seid gekommen. Und ihr habt den Priester mit bei euch.“, hauchte sie auf und lächelte müde, eher ihre Augen zu vielen. Doch bevor sie ganz in das Schattenreich verloren gehen konnte, spürte sie wie jemand sie hochzog und an sich drückte. Mit einem wohligem aufseufzen spürte sie die Wärme zurück in ihre Seele fliegen und im nächsten Augenblick wusste sie, das der Pharao sie hatte aus dem Reich der Schatten begleitet zurück in die Gegenwart, in der Anzu auf sie wartete. Ohne so recht zu wissen wie es funktionieren konnte, öffnete sie Herzschläge später ihre Augen, öffnete ihren Mund weit und holte tief Luft als ob sie das Erste Mal atmen würde und setzte sich auf, Luft schnappend und wieder hier, in der Welt die nie ganz Gegenwart, oder Zukunft war und doch immer einen Teil der Vergangenheit mit sich zog solange es Träger und Wächter von Milleniumsgegenständen gab. Seto besah sich mit großen weiten Augen und geöffneten Mund das Schauspiel welches er nie hier und weniger noch vom Titelträger des Kartenmeisters hatte vorstellen können. Während der Pharao Isis in seine Arme zog konnte Seto für einen Bruchteil ein Zeichen auf der Stirn des anderen erkennen welches ihn gezwungener Maßen mehr als vertraut vorkam eher er im nächsten Moment sich abwenden musste um sich von dem hellen Licht nicht weiter blenden lassen zu müssen. Als er sich wieder traute seine Augen zu öffnen, war die Dunkelheit stärker als zuvor so als ob sie nun wütete und zornig war um die verlorene Seele die beinahe hier ihre ewige Verdammnis hatte bekommen. Mit blinzelnden Blick beobachtete er Yami und konnte doch nichts mehr feststellen was ihn zweifeln ließ- bis auf die Tatsache dass Isis fort war. „Wie.. hast du das gemacht!“, entfuhr es ihm mit einem geisterhaften Flüstern das ihm selbst völlig fremd anhören ließ. Vergangenheit hin oder her- niemand konnte zaubern und doch war er Dank Yugi hier in dieses Schattenreich gelangt und hatte irgendwie mitbekommen wie ein anderer durch seine Hilfe wieder aus diesem hatte entfliehen können- doch wie?! Logik war hier Fehl am Platz und so war es für ihn schwierig nach zu vollziehen das es Dinge gab die weit über das Verständnis hinaus gingen- so wie hier etwa. „Wieso sollte ich ein Priester sein?“ holte er weiter noch aus und stolperte erschrocken vor dem zurück, der ihn nun ansah und ein Lächeln auf den Lippen trug was ihn erschaudern ließ. Seine Frage die er ihn zuvor hatte gestellt um die Frage des Seins schien wirklich berechtigt gewesen zu sein. In der Tat schien hier nicht mehr Yugi vor ihm zu stehen. „Wieso nennt sie dich andauernd Pharao!!“, entfuhr es ihm eine ungewohnte Oktave zu hoch als das er sich selbst hätte ernst nehmen können. Wenn das alles so weitergehen würde, würde er wohl als nächstes in die Schatten gezogen denn irgendetwas hier schien eine viel größere Macht zu haben als er selbst in der Realität zu haben schien. Seine Blicke gingen wild umher, Isis war wirklich verschwunden und nun war er mit diesem Irren alleine in dieser Welt die er sich nicht erklären konnte. Mit den Händen in den Hosentaschen schloss er die Augen öffnete sie wieder nachdem Seto all seine Verwirrung geäußert zu haben schien und schmunzelte sacht und gütig. „Glaube meine gesprochenem Wort und du brauchst keine Erklärung mehr- denn eine andere wirst du niemals zu hören bekommen.“, gab er mit einem letzten Nicken auf er sollte seinen Geist für neues öffnen und begann weiter zu gehen als sei nie etwas geschehen. Er hatte Isis retten können, es hatte ihn Kraft gekostet doch war es ihm das wert gewesen- sie konnte ihn im Zweifelsfall nun von hier lösen sollte er selbst nicht mehr genügend Kräfte habe für den Rückweg. Darüber hinaus war Isis Erlösung nur mit einem Handel verbunden, den Yami bereitwillig war eingegangen. „Yugi, wir werden jetzt nicht mehr ohne Kampf zurückkehren dürfen. Isis Seele konnte ich nur fort bringen in dem ich meine als Einsatz hier lasse, wenn wir im Kampf der Schatten verlieren werden.“, sprach er ohne Reue in Gedanken auf und wusste, das Isis Yugi alleine konnte zurückholen wenn es für Yami bereits zu spät werden würde. So ging er nun weiter, ließ Seto mit den Fragen im Gesicht hinter sich her kommen und suchte Mokuba der Gewiss nur unter einem Duell wieder in die Realität hätte eine Chance auf den Heimweg. Er wusste nicht wie lange und wie weit er bereits gelaufen war. Es schien ihm endlos und zudem schien das alles weder einen Anfang noch ein Ende um ihn herum zu finden. Die Dunkelheit hatte ihn offensichtlich gänzlich verschlungen – jedenfalls fühlte es sich so an. Und auch wenn die eisige Kälte und die Einsamkeit sich versuchten in sein Herz zu schleichen, um ihn jegliche Hoffnung zu nehmen, so versuchte Mokuba stark zu sein. Er musste stark sein, nicht nur für sich, sondern auch für seinen großen Bruder. „Seto, Seto!!!“, rief er immer und immer wieder. Er würde nicht aufgeben. Denn würde er aufgeben, so würde er seinen großen Bruder niemals wiedersehen und er wusste, dass es sich lohnte um die Hoffnung zu kämpfen, die ihm das einzige Licht in dieser unheimlichen Dunkelheit sein würde .. Erleichterung machte sich ihm ihn breit, denn nun hatten sie es bereits geschafft eine Seele aus dem Reich der Schatten zu befreien. Und doch stimmten ihn die Worte von Yami alles andere als fröhlich. Sein Herz wurde schwer bei dem Gedanken daran ihn an das Reich der Schatten zu verlieren – was er niemals zulassen würde. „Wir werden es gemeinsam schaffen, mein Freund!“, erwiderte er schließlich, um Yami zu zeigen, dass der Glaube an das Herz der Karten und die Möglichkeit die der nächste Zug bereit halten würde, ihnen genug Kraft spenden würde, um ein solches Spiel der Schatten zu gewinnen. Zudem waren da noch ihre Freunde, die ihnen immer zur Seite standen und auch in Gedanken immer bei ihnen waren. Sein Herz war stark, auch wenn er deutlich spüren konnte, das die Schatten versuchten durch negative Gefühle ihm eben diese Stärke zu entreißen – was er nicht zulassen konnte. Nein, keiner Macht der Welt würde es gelingen, denn dafür waren sein Wille und sein Glaube einfach viel zu stark. Die Braunhaarige verharrte noch immer direkt neben der hübschen Ägypterin, deren Hand sie behutsam in der ihren hielt. Und plötzlich, plötzlich öffnete Isis ihre Augen, woraufhin Anzu erleichtert ausatmete. „Alles in Ordnung? Kannst du mich hören?“, fragte sie vorsichtig mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen. So schien es also als hätten sie es geschafft Isis aus dem Reich der Schatten zu befreien. Ein großer und dicker Stein fiel ab von ihrem Herzen, obgleich die Bedrohung noch immer nicht verschwunden war. Mokuba war noch immer im Reich der Schatten, doch glaubte Anzu fest daran, dass er gerettet würde, denn auch wenn Seto Kaiba eine selbstsüchtige, arrogante Person mit einer ordentlichen Portion Stolz war, so würde er seinen kleinen Bruder niemals im Stich lassen, das hatte er bereits oft bewiesen und Yami und Yugi würden ihm dabei zur Seite stehen .. Yami ging weiter voran und lächelte in sich hinein. „Ich weiß Yugi, und für deine Kraft die du mir gibt’s bin ich die sehr dankbar. Mein Freund glaube mir, ohne dich würde ich sehr viel weniger schaffen. Ob ich dir jemals zeigen kann wie viel mir deine Nähe bedeutet? Niemand hat mich jemals zuvor angenommen und mich als einen.. Freund angesehen und akzeptiert. Nicht so wie du es tust Yugi.“, sprach er mit einer sensiblen Art und Weise das es schien, das selbst die Schatten nicht genug mächtige hatten tiefer in ihr gemeinsames Herz hervor zu dringen. Doch je länger er hier war, desto stärker spürte er die Dunkelheit in sich aufkeimen. Sein Labyrinth, das er Yugi verboten hatte zu betreten wurde schattiger. Er spürte das sein Trohn sich mit der schwärze anfreundete auf dem er oftmals saß, ohne sich bei Yugi zu melden. Vielleicht war er damals an sehr dunkler Herrscher gewesen das ihn diese Finsternis beinahe wie ein Freund vorkam den er nie hatte? Doch darüber schwieg er beharrlich. Kein Wort wich weiter zu den kleinen Mûto, die verraten würden das sein immer größer werdender Irrgarten immer voller wurde von der Dunkelheit die auch hier überall war. Yami schien diese in sich aufzunehmen. Seto hingegen war stehen geblieben was Yami nur hatte festgestellt, als Yugi ihn darauf aufmerksam gemacht hatte. „Seto was ist denn?“, fragte er alarmierend denn es konnte doch sein das der andere in gewisser Weise mehr sehen würde als er. Seto war misstrauisch geworden. Irgendetwas tief in ihm regte sich seitdem sie diese Insel hatten betreten nicht einmal Mokuba hatte er es verraten doch es war viel mehr als ein Gefühl. Es war als ob er Yugi, den er nun vor sich hatte kennen würde, ohne ihn jedoch beim Namen nennen zu können wie Isis. Irgendetwas in ihn blockierte das auszusprechen, was ihm auf der Zunge lag. Er sollte ein Priester sein und den, der sich ihm so vertraut gab kennen? Zögernd musterte er den bekannten Fremden immer und immer wieder. Tief in ihm würde etwas erwachen wenn er nicht bald etwas dagegen unternehmen würde und er wusste, dass er nicht wollte zu haben, was tief in ihm schon längst verankert war. Als er dann so in den Gedanken war, die die Dunkelheit ausschlossen hielt er inne, schloss die Augen fest und legte seine Hände an die Ohrmuscheln. „Mokuba?“, flüsterte er leise und öffnete seine Augen wieder, sah sich suchend um. Er hatte etwas gehört, sicherlich hatte er nicht geträumt so sehr am Rande seiner Geistigen Kräfte war er sicherlich noch nicht denn dann würde er sich selbst dafür hassen nun schlapp gemacht zu haben. „Mokuba!“, rief der Ältere nun auf um sich auf die Suche zu begeben, die gar nicht mehr so ziellos zu sein schien. Wieder und wieder rief er den Namen des verschollenen und nun hörte er ein Echo dessen Namen den er rief. Als er zurück blickte sah er wie auch der Fremde nun den Namen des jüngsten aufrief.. er wollte ihm wahrlich helfen. Etwas perplex blickte er den anderen noch eine Weile an, eher er sich zur Besinnung rief und wieder rief, Silbe um Silbe, Atemzug für Atemzug. Er würde niemals zurückkehren ohne den anderen so viel stand fest. Isis sah sich um, erkannte wo sie war und lächelte breit auf, sah zurück und erkannte Anzu die sie mit einem seltenem Lächeln begrüßte. „Ja, der Pharao hat wahrlich eine unglaubliche Macht.“, entfuhr es ihr. Zwar war ihr Wohlbefinden noch etwas gedrückt doch das würde sich geben war sie schließlich wieder hier, in ihrem eigenen Körper. Dass die Macht die Yami nutzte ihn zeitgleich könnte verschlingen daran hatte sie noch nicht gedacht denn bis dato war das Seelenlicht weiß und rein gewesen klar wie das von der eng nebenstehenden, der von Yugi. Doch noch nie war sie gemeinsam mit dem Meister der Schattenspiele in sein Reich gegangen und hatte dort sehen können wie sich die reine Farbe ins Gegenteil stürzen ließ, denn die Verführung war groß, viele Fragen und viele Schatten hatten sich über die Jahrhunderte in Yamis Labyrinth eingenistet und warteten bloß darauf noch mehr von der Finsternis zu sich zu ziehen um ihn schließlich ganz mit schwärze und Schatten auszufüllen. „Sie werden es schaffen. Wir müssen ihnen beistehen- die Schatten sind ungeduldig und außerordentlich herrisch dort, wo sich unsere Freunde nun befinden.“, begann sie zu erklären und blickte die andere an, die so tapfer war das sie zwei Leute hätte mit ihren Mut füllen können. Die Worte, die Yami ihm schenkte waren mehr als einfache Worte, die ihn sehr glücklich machten. „Ich bin stolz darauf dich meinen Freund nennen zu dürfen!“, erwiderte er überaus sanft, ehe sich seine ganze Aufmerksamkeit auf Kaiba zog, der plötzlich stehen geblieben war. „Mokuba!“, ertönte es dann auch aus seinem Mund, obgleich nur Yami derjenige war der seine Stimme hören konnte. Offenbar waren sie dem kleinen Bruder von Kaiba näher als sie eigentlich glaubten zu sein. Doch eben jene Tatsache erweckte in ihm große Skepsis. Natürlich wollte er Mokuba retten, denn immerhin zählte auch der jüngere Kaiba Bruder zu seinen Freunden und doch erschien es ihm nun irgendwie .. zu einfach? „Wir sollten sehr vorsichtig sein, Yami!“, sagte er mit einem Hauch von Sorge, die in seiner Stimme mitschwang. Es erschien ihm beinahe so, als sei es gewollt, das Mokuba so leicht zu ihnen finden sollte .. Immer weiter und weiter führten ihn seine Schritte in die Dunkelheit hinein und immer wieder und wieder rief er den Namen seines großen Bruders, in der Hoffnung erhört zu werden. Und plötzlich schien sich der Glaube an seinen Bruder bewahrheitet und die Hoffnung alles andere als verloren, als er tatsächlich glaubte die Stimme seines großen Bruders zu hören. „Großer Bruder?“, rief er abermals, während er in die Richtung lief, in welcher er meinte die Stimme von Seto wahrzunehmen. Und schließlich war da noch eine andere Stimme, die ihm so vertraut war. „Yugi?“, erklang es schließlich überrascht und doch erfreut aus seinem Mund. Ja, er hatte es sich nicht eingebildet. Sein großer Bruder schien tatsächlich hier zu sein. In seiner rechten Hand hielt er den Anhänger, welcher die Form einer Duelmonsterskarte hatte und in welchem er das Foto seines Bruders wusste. Er hatte nie daran gezweifelt und nun war Seto tatsächlich hier um ihm zu helfen. Diese Worte aus ihrem Mund beruhigten sie ungemein. Also schien es ihnen noch immer gut zu ergehen – zum Glück. Ihr Lächeln reichte bis hinauf in ihre Augen, der Tatsache wegen das Yami und Yugi es tatsächlich geschafft hatten Isis zu retten. Die Erleichterung war in diesem Augenblick das wohl schönste Gefühl, welches sie je verspürt hatte an diesem Tag. „Ja, wir werden ihnen beistehen!“, erwiderte sie entschlossen, ehe sie der Ägypterin zu nickte. Vorsichtig legte Anzu einen Arm um ihre Schulter, um ihr in eine sitzende Position zu verhelfen. Isis schien es gut zu ergehen, bis auf die Tatsache, dass sie sehr geschwächt war. „Können wir noch etwas tun, um ihnen zu helfen?“, erklang es hoffnungsvoll aus ihrem Mund. Anzu wollte ihren Freunden helfen, egal auf welche Art und Weise und doch erschien es, als würde sie ihnen nur in Gedanken beistehen können. Sich gerne helfen lassend von einer so guten Seele, saß sie wieder und besah sich das Lächelnde Glück neben sich. Irgendetwas schien in ihrem Herzen zu sein, das mehr war als ihr eigenes Glück. Doch verraten was sie vielleicht erkennen konnte, wollte sie nicht, sodass sie ihre Hände zu denen von Anzu führte und sie in ihre eigenen Hände nahm. „Wir können für sie beten. Und ihnen dort ein Licht sein, wo keines andere mehr ihnen den Weg aus der Dunkelheit zeigen kann.“, sprach sie leise und bedacht, ganz gleich als ob sie abermals in die Zukunft hätte geschaut. Also schloss sie ihre Augen, behielt Anzus Hände an den ihrigen und sprach in Gedanken bete für die verlorenen Seelen in den Schatten auf das sie gesund zurückkehren mögen. Für einen kurzen Augenblick besah sich die Braunhaarige ihre gegenüber, ehe sie ebenfalls ihre Augen schloss. Sie würde alles für ihre Freunde tun und so wollte sie mit Isis gemeinsam jenes Licht sein, welches sie in jener Dunkelheit leiten möge. Anzu sandte die besten Wünsche an ihre Freunde, während sie fest daran glaubte, dass sie es schafften. Ihr Glaube galt auch Kaiba, obgleich sie vielleicht keine Freunde waren. Für viele Augenblicke bildeten sie allerdings alle gemeinsam eine Gemeinschaft, wie auch an diesem Tag, deren Ziel zu bedeutend war, als das sie es wegen persönlicher Animositäten in Gefahr bringen durften. „Seto.. lass dich nicht in die Irre führen!“, entfuhr es dem anderen, nachdem Yugi wohl schneller hatte geschaltet als er selbst. „Wer oder Was will Seto hier haben?“, fragte er leise in seinen Gedanken jenen, der denselben Herzschlag hatte. Dann sah er sich um und auf einmal wurde die Dunkelheit Kälter um ihn herum, so als ob sie ihn nun endlich zu packen bekäme, nachdem er sich seine Gedanken machte wieso und weshalb. „Yugi.. was ist wenn ich dir sage, das Mokuba der Köder, für den Köder war?“, entfuhr es ihm plötzlich als ob er mit einer neuen Sicht der Dinge an die Situation gegangen wäre. Während Seto nun den Namen dessen rief, den man tatsächlich hören aber nicht sehen konnte, schloss Yami die Augen und spürte den Schmerz in seiner linken Brust. Seine Hand schnellte zu seinem Herzen, krallte sich in den Stoff seines Oberteiles und presste sich an die schmerzende Stelle eher er sich auf die Knie zwingen ließ. Und dann hörte er ein Lachen, ob es nun aus seinem Kopf herzukommen schien oder von der bösen Unendlichkeit in der sie sich befanden konnte er nicht erraten. Blinzelnd und mit trüben Blick schnappte er eilig nach Luft. War es die Dunkelheit selbst in ihm die ihn nun lachend entgegenkam oder die Schatten um ihn herum die sich voller Hohn über ihn beugten und ihn hinabdrückten. Irritiert sah er sich um, vielleicht gab es eine Dunkle Macht die ihn sogar hier haben wollte? Yami öffnete seinen Mund, wollte Seto um Hilfe rufen, doch bekam er keinen Ton raus, geschweige denn konnten seine Lippen die geforderten Silben formen. Mit den Blick umher wandernd stolperte er blind links voran, lauschte, rief und überhörte Yamis Mahnung, denn er war viel zu weit von ihm fort. Ihm war nun alles egal- er würde Mokuba finden und das war was zählte, danach konnte er sich überlegen wie er zurückkehren würde. Natürlich war es einfach aber wer sagte schon dass es schwer werden müsste. Das dem anderen die Kräfte verließen oder dergleichen konnte er nicht mehr wahrnehmen, denn es schien, als sei die Dunkelheit in neue Formen gesteckt worden und formten nun andere Gegenden mit viel düsterer Erscheinung. Als er sich umblickte war auch er alleine. „Verdammt.. Yugi? Mokuba!“, rief er aus und fuhr mit seiner Hand an den Anhänger der auch Mokuba die Hoffnung gegeben hatte durchzuhalten. Würde es denn hier zu einem Duell kommen? Kaiba stutzte als eine Stimme zu ihm sprach, die zuvor sogar schon Mokuba hatte hören müssen, so gewaltig und laut sie durch die Schatten dröhnte. Es war ein Flüstern, das lauter war als ein Schrei sodass er kurz aufhorchte und erstarrte. Es war nicht seine eigene Sprache und doch erkannte er die Fremde Sprache als ob er sie jeden Tag teilen würde. Dass er dabei auf die alt ägyptische Sprache tippen würde blieb ihm fern- Tatsache war das er sie verstand, sodass er sich zwang zu lauschen und nicht dem Drang nachzugeben die Ohren sich zuzuhalten. Und wieder viel der eine Name den er nicht verstand auf ägyptisch. Mit geschlossenen Augen und dem Vergessen um sie herum ließ sie Anzu in die Welt folgen, die die Andere alleine wohl niemals hätte erreichen können. Es war keine Dunkelheit die sie umhüllte, und es war keine Kälte vorhanden in dem gedanklichen Nichts das selbst ihre Körper aufzufüllen schien. Isis wäre den Weg auch alleine gegangen doch mit einer hellen Seele neben sich war der Weg einfacher und schneller zu bewältigen, sodass sie Anzu kurzer Hand mit sich nahm. Seine Augen weiteten sich schockiert der plötzlichen Erkenntnis wegen, welche weder von Yami direkt noch von ihm selbst ausgesprochen wurde. „Du meinst ..?“, erklang es schließlich aus seinem Mund, doch endete er abrupt, ohne seinen Gedanken ausgesprochen zu haben, als sein treuer Freund unglaublich zu leiden schien. „Yami! Was ist? Was hast du?“. Seine Besorgnis war grenzenlos, denn immerhin war Yami für ihn mehr als nur ein Freund. Er war in all der Zeit, in der sie sich seinen Körper teilten und gemeinsam Duelle bestritten mehr geworden .. viel mehr. Yami war immer für ihn da gewesen, egal in welchen Situationen, was ihm so verdammt viel bedeutete. Und nun konnte er nichts tun. Er konnte seinem Freund nicht helfen. Tränen brannten in seinen Augen, der Erkenntnis wegen, dass er Yami einfach nicht helfen konnte .. Und plötzlich ging von dem Milleniumspuzzel ein helles und starkes Leuchten aus, welches ihm ein unbeschreibliches Gefühl von Wärme und Geborgenheit spendete. Doch waren diese Gefühl noch nicht alles. Als Yugi plötzlich an sich herab blickte weiteten sich seine Augen vor Schreck. „Was ist passiert?“, erklang es schockiert aus seinem Mund. Er konnte es einfach nicht fassen und sich noch weniger erklären wie das passiert war. Plötzlich hatte er seinen eigenen Körper aus Fleisch und Blut und stand direkt neben Yami, welcher sich am Boden vor Schmerzen zu krümmen schien. Behutsam legte er seine Hände auf die Schultern seines Freundes ab, während er versuchte seinen Blick zu fangen. „Yami ..“, flüsterte er leise, während er mit seinem Handrücken seine Tränen von seinen Wangen wischte. Ein Lachen ertönte. Eine Stimme die er nicht verstehen konnte. Und plötzlich wuchs abermals die Angst in ihm, die tief in ihm im Verborgenen lag. „Seto! Großer Bruder!“, rief er weiter, während er immer weiter voran lief, bis er schließlich stehen blieb. Wieso konnte er die Stimme seines Bruders hören und ihn dennoch nicht erreichen? .. Geschlagen senkte der schwarzhaarige Junge sein Haupt und biss sich auf seine bebende Unterlippe. Bittere Tränen rannen über seine Wangen und tropften unaufhaltsam auf den dunklen Boden direkt unter sich. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und die Hilflosigkeit und die Verzweiflung tief in ihm schienen immer größer zu werden, obgleich er doch noch immer nicht den Glauben an seinen Bruder verloren hatte. Doch schien es beinahe so, als würde etwas versuchen ihm eben diesen Glauben zu nehmen.. Als Anzu ihre Augen öffnete, umgab sie ein merkwürdiges Licht. „Was geschieht hier?“, fragte sie überrascht, als sie zu der Trägerin der Milleniumskette hinblickte, ehe ihr Blick auf eben diesen Milleniumsgegenstand fiel. Es musste also an dieser Kette liegen. Und schon im nächsten Moment waren die beiden an einem anderen Ort, fern von dem Ort, an welchem sie eben zuvor noch verweilt hatten. „Wo sind wir hier ..?“. Unsicher blickte sich die Braunhaarige um. Ein merkwürdiger Ort .. Ein Ort, der ihr unweigerlich eine Gänsehaut bescherte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)