Lunatismus von abgemeldet (Ruhmreiche Rumtreiber) ================================================================================ Kapitel 70: - Des Wolfes Begehr - --------------------------------- A.N.: Sorry for the delay. Danke für eure tollen Kommentare! Nur weiter so! Wie versprochen gibt es nun etwas von Remus. ENJOY!!! ------------------------------------- - Des Wolfes Begehr - Ein leichter, warmer Wind suchte sich seinen Weg über das Meer, strich über die Wellen und verteilte die weiße Gischt, bevor er über den Strand fuhr und langsam aber stetig kleine Körner die Dünen hinauftrug. Es war eine freundliche Brise, die die hohen Grashalme gemütlich hin- und herbewegte. Remus saß auf einem flachen Hügel und überblickte den Strand und das Meer. Er mochte diesen Ort, weil hier das Land und die See weit und offen vor ihm lagen. Es gab keine Gebäude oder Gebirge, die seine Sicht blockierten. Nur sanfte Hügel, das Meer und die Brise, die durch seine Haare fuhr. Er wusste, dass er diese Weite auch des Wolfs wegen brauchte. Dem Tier verlangte es nach Freiheit und was Moony verlangte, das war auch Remus' Wunsch. Bei ihm stand eine Tasche, aus dem einige Stücke Pergament herauslugten. Eines davon war ein Brief aus Hogwarts. Sehr geehrter Mr.Lupin, Da Sie Ihr letztes Schuljahr in Hogwarts voraussichtlich im kommenden Sommer mit den UTZ Prüfungen beenden möchten, bitten wir Sie sich rechtzeitig ab dem 01. Oktober, spätestens aber bis zum 10.November für Ihre Prüfungsfächer bei den entsprechenden Lehrkräften anzumelden. Ein Karriere- und Berufswunschgespräch mit Ihrem Hauslehrer in der ersten oder zweiten Schulwoche kann Ihnen bei der Auswahl der für Ihren Lebensweg wichtigen Entscheidung helfen. Den genauen Termin Ihres Gesprächs finden Sie am ersten Schultag angeschlagen am schwarzen Brett Ihres Gemeinschaftsraums. Zudem möchten wir Sie darüber in Kenntnis setzen, dass Sie für Ihren Abschlussball in der letzten Schulwoche einen Festumhang benötigen werden. Ihre Bücherliste und weitere Kaufempfehlungen für das kommende Schuljahr finden Sie als Anhang beigelegt. Mit Freude schauen wir auf Ihr kommendes Schuljahr und wünschen Ihnen bis dahin erholsame Ferien. Minerva McGonagall Stellvertrende Schulleiterin Albus Dumbledore Schulleiter Er kam nicht gegen die Sorge an, die in ihm aufstieg. Das kommende Schuljahr würde sein letztes sein bevor er endgültig den Schutz der Schule verlassen würde. Die Lehrer und seine Freunde hatten sich in Hogwarts für ihn einsetzen können, hatten ihn beschützt und dafür gesorgt, dass er keine großen Nachteile wegen der Vollmondnächte erleiden musste. Doch außerhalb der Schulmauern würde ihm niemand helfen können. Er würde sich allein durch die Welt schlagen müssen und er wusste, dass dies für einen Werwolf nicht einfach war. Er konnte und wollte seinen Eltern nicht mehr und länger als nötig auf der Tasche liegen, wollte sich als selbstständig und erwachsen erweisen. Wenn das bedeutete, dass er auf noch mehr würde verzichten müssen, so würde er sich damit zufrieden geben. Es war sein Schicksal. Viel näher und etwas dumm schien ihm seine zweite Sorge, der Abschlussball. Ein Ball bedeutete sich aufmachen zu müssen. Bei solchen Anlässen ging es darum sich darzustellen und wenn Remus in etwas schlecht war, dann darin. Er würde lächerlich in einem Festumhang aussehen, mal ganz davon abgesehen, dass er es nicht schaffen würde, irgend jemanden dazu überreden zu können mit ihm auf den Ball zu gehen. Ein Ball verlangte von jungen Männern junge Frauen anzusprechen und obwohl Remus schon schlecht darin war sich darzustellen, so war er noch schlechter darin ein Mädchen auszuführen. Schon der Gedanke daran erschien ihm lächerlich. Man würde ihn auslachen oder schief anschauen, oder schlimmer noch: mitleidig. Darauf konnte er wirklich verzichten. Remus' Seufzen wurde vom Wind davongetragen. Einzig aufmunternder Gedanke in diesen Tagen war Sirius' Brief gewesen. Er hatte sich sehr über Sirius' Vorschlag gefreut hatte aber auch gewundert. Bisher war Sirius immer bei James gewesen, immerhin waren sie die besten Freunde. Remus war noch nie die Idee gekommen, dass Sirius vielleicht auch Interesse an seinem zu Hause haben würde. Er griff nach einem freien Stück Pergament und einer Feder. Er tunkte sie in ein Tintenfässchen, dass er in den Sand gestellt hatte, und schrieb: Lieber Sirius, Es ist schön zu hören, dass es dir bei deinem Onkel gut gefällt und ihr viel Spaß zusammen habt. Bei mir ist alles soweit in Ordnung. Das Wetter an der Küste ist durchwachsen, aber es gefällt mir. Plötzlich spürte er den Wolf in sich. Es war keine bedrohliche Regung. Vielmehr versuchte Moony an Remus' Selbst heranzutreten, sich anzuschmiegen und zu zeigen, dass er da war. Remus konnte spüren, wie der Wolf versuchte ihm auf eine animalische, emotive Art etwas mitzuteilen. Ein wenig verwirrt schrieb er weiter: Natürlich würde ich mich freuen, wenn du zu mir zu Besuchen kommen würdest.Es ist zwar nicht groß bei uns und auch nicht besonders, aber es wäre schön, wenn ich über die Ferien mal Besuch bekäme. Meine Eltern freuen sich auch darauf, dich kennenzulernen. Der Wolf ließ ein metaphysisches Knurren vernehmen und Remus hatte das Gefühl, als zeuge es von Zustimmung. Noch dichter drängte sich der Wolf an sein selbst ohne zu versuchen an die Oberfläche zu dringen. Es fühlte sich an, als würde der Wolf etwas in ihm suchen, ihn zu etwas auffordern wollen, etwas, das dem Wolf sehr wichtig zu sein schien. Noch während Remus darüber nachdachte, huschte die Feder weiter über das Pergament. Lass mich einfach wissen, wann du kommen magst und ich versuche alles herzurichten. Ich freue mich sehr auf dich. Alles Liebe, Remus. Als er mit einem abwesenden Lächeln auf den Lippen (von dem er nicht wusste, woher es kam) den Brief in den Umschlag schob, der Wind erneut durch seine Haare fuhr und er ein leises, zufriedenes Brummen in seiner Seele vernahm, da beschlich ihn das Gefühl, dass der Wolf mehr wusste, als Remus selbst. Er wusste nur noch nicht, was es war. ------------------ ... to be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)