Lunatismus von abgemeldet (Ruhmreiche Rumtreiber) ================================================================================ Kapitel 66: - Nach dem Kampf - ------------------------------ A.N.: Danke für eure Kommis! Ich nehm gern mehr davon. :) Nachdem mir meine externe Festplatte den Dienst versagt hatte, musste ich das ganze Kapitel noch einmal schreiben. Ätzend. Zum Glück ist es endlich fertig. ENJOY! ----------------------------------------------------- - Nach dem Kampf - Der Krankenflügel war voll mit Verletzten und Helfern. Einige Heiler waren aus St.Mungo gekommen, um die vielen Verletzten zu versorgen. Madam Pomfrey und Prof.Sprout wirbelten umher und versuchten eine Frau zu behandeln, deren Hände und Beine arg verbrannt waren. S ie weinte entsetzlich. Weil kein Bett mehr frei war, zog James für Remus einen Stuhl heran. „Hier, setz dich.“ „Ich sorge dafür, dass sich Madam Pomfrey Zeit nimmt, um sich Ihre Wunde anzusehen, Mr.Lupin,“ sprach McGonagall und war bereits verschwunden noch bevor Remus hätte Einspruch herheben können. Er hatte schon schlimmere Verletzungen gehabt und hätte sich auch selbst darum kümmern können, auch wenn die Wunden an Hals und Schulter zur Zeit sein geringstes Problem waren. Er fühlt sich erschöpft, nicht nur körperlich. Sirius kniete vor ihm und sah ihn mit besorgtem Blick an, aber er konnte sich nicht dazu zwingen zu sagen, dass alles in Ordnung war. Er hatte keine Kraft um Sirius anzulügen. McGonagall kehrte mit Madam Pomfrey zurück. „Da, sehen Sie sich bitte Mr.Lupin an und sorgen Sie dafür, dass die Wunde sich schließt. Ich muss zu Albus.“ McGonagall war bereits im Begriff zu gehen, als James ihr den Weg versperrte. „Professor, Sie können jetzt nicht einfach gehen. Wir haben da draußen mit fürchterlichen Männern gekämpft! Wir wollen wissen, was hier vor sich geht!“ „Mr.Potter, niemand zweifelt an, dass Sie alle heute eine sehr schwere Nacht hinter sich haben und dass Sie große Gefahren auf sich genommen haben, aber es gibt Dinge, von denen Sie besser noch nichts wissen.“ „Das ist doch Guhlmist!“ entfuhr es Sirius, der aufsprang um James zur Seite zu stehen. „Wir sind alt genug um gegen andere Zauberer anzutreten, aber zu jung um Bescheid zu wissen? Erzählen Sie uns doch nicht so was!“ „Sirius hat Recht. Außerdem werden Sie uns sowieso nichts vorenthalten können. Entweder Sie und Dumbledore sagen uns, was heute Nacht geschehen ist, oder wir finden es auf eigene Faust heraus. Sie wissen, dass wir das können,“ sprach James mit fester Stimme. McGonagall blickte ernst in die Gesichter der Rumtreiber, sah Angst in Peters, Erschöpfung in Remus' Gesicht, aber Entschlossenheit in denen der anderen. Sie seufzte. „Nun gut! Potter, Black, Sie kommen mit mir.“ Lily wollte Einspruch erheben: „Aber, Professor-“ „Miss Evans, ich kann Sie nicht alle mitnehmen! Lassen Sie sich später von Ihren Freunden aufklären.“ James warf Lily einen entschuldigenden Blick zu. „Remus, kann ich dich kurz hier allein lassen?“ fragte Sirius und versuchte Remus in die Augen zu schauen. Sein Freund jedoch betrachtete schon seit einiger Zeit nur das Fenster an der gegenüberliegenden Wand. Er nickte erschöpft, was Sirius keineswegs von seiner Sorge befreite. „Wir sind gleich wieder zurück.“ Er nahm Remus' rechte Hand in seine linke und drückte sie versichernd. Seine Hand bekam keine Antwort. „Mr.Black! Nun kommen Sie schon.“ Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengrube verließ er mit James und McGonagall den Krankenflügel. ~*~ Auf den Gängen herrschte angespanntes Treiben. Die Nachricht, dass etwas auf dem Konzert passiert war, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet und niemand schien es mehr für wichtig zu halten, die tuschelnden Schüler zurück in die Gemeinschaftsräume zu bringen. James bemerkte, wie er und Sirius angestarrt wurden, wunderte sich jedoch nicht. Er wusste, dass sie beide vollkommen fehl am Platz wirkten: Ihre Kleider waren dreckig, sein Brillenglas war noch immer gesprungen und Sirius' Shirt hatte einige kleine Brandlöcher, die von dem heftigen Funkenschlag der Flüche herrührten. Sie sahen aus, als hätten sie eine Nacht unter der Peitschenden Weide geschlafen. Er war froh, als sie das Büro des Schulleiters endlich erreicht hatten. Hinter der Tür hörten sie zwei Männer hitzig miteinander sprechen, die eine Stimme gehörte definitiv Dumbledore, die andere war den beiden Gryffindors absolut unbekannt. McGonagall klopfte an und betrat das Büro. „Minerva! Gut, dass du da bist,“ sprach Dumbledore und trat einen Schritt auf sie zu. „Was sollen die Burschen hier?“ raunte eine Stimme von weiter hinten aus dem Büro. Sie gehörte einem Mann, der einfach nur verstörend grummelig und verwegen aussah. Seine Haare waren rotblond und dünn, sein Gesicht das eines Mannes, der zu jung alt geworden war. Er lehnte auf einen schweren Stab, der aussah wie der braune, verwachsene Knochen eines urzeitlichen Tieres. „Es tut mir leid, aber sie wollten unbedingt eine Erklärung,“ sprach Minerva und klang ein klein wenig verzweifelt. Dumbeldore musterte die beiden Gryffindors gutmütig über seine Brillengläser hinweg. Fawkes saß auf der Rückenlehne des Sessels und putzte sein Gefieder. „Ich verstehe, dass Sie und Ihre Freunde Antworten brauchen. Es ist vielleicht sogar besser und sicherer für Sie, wenn Sie alles von uns erfahren. Ich muss Sie allerdings bitten, die Informationen die Sie hier bekommen werden streng vertraulich zu behandeln. Sie haben schon mehr gesehen, als es manchen Leuten lieb ist.“ James und Sirius nickten ernst. „Albus, du kannst doch nicht wirklich vorhaben diesen Rotznasen alles zu erzählen?“ „Die Rotznasen,“ entfuhr es Sirius, „haben heute Nacht einigen dieser Irren da draußen die Stirn geboten. Wer sind Sie überhaupt?“ „Oh, Verzeihung,“ warf Dumbledore ein und versuchte mit jovialem Tonfall die Situation zu entspannen, „wenn ich vorstellen darf: Dies ist Alastor Moody, seines Zeichens Auror und ein sehr guter Freund.“ „Ich halte es für keine gute Idee, Albus. Die sind noch grün hinter den Ohren.“ „Und haben großen Mut bewiesen, Alastor. Ich vertraue diesen jungen Herren hier. Sie haben ihre Loyalität bereits unter Beweis gestellt und ich denke, je früher sie Bescheid wissen, desto weniger besteht die Chance, dass sie sich von den Falschen zu Bösem verleiten lassen. Unwissenheit macht anfällig.“ Dumbeldore setzte sich in seinen Lehnstuhl. „Professor, was ist da heute Nacht passiert? Wer waren diese Männer, die uns aus heiterem Himmel angegriffen haben?“ wollte James wissen, ohne auf die Initiative des Schulleiters zu warten. Dieser wägte einige lange Sekunden lang seine nächsten Worte genau ab, bevor er sprach. „Wir wissen nicht genau, wer alles hinter diesen Angriffen steckt. Wir wissen nur, dass seit einiger Zeit größere Gruppen von muggelfeindlichen Zauberern zusammenkommen und sich organisieren. Wir vermuten, dass jemand im Hintergrund seine Fäden zieht, können aber noch nicht ausmachen, wer es ist.“ „Diese Dreckkerle rotten sich zusammen, um dann heimtückisch Muggel und Halbblüter anzugreifen, zu entführen und zu quälen,“ warf Moody ein. „Vor einigen Jahren noch haben die sich so was kaum getraut und nun kriechen die aus allen Löchern ans Tageslicht. Irgendwas, irgendwer gibt denen genug Selbstvertrauen um solche Aktionen wie heute durchzuziehen. Das ist eine Botschaft, eine Botschaft an uns.“ „Uns?“ fragte Sirius. „Das Ministerium ist schon seit einiger Zeit auf den Spuren dieser Männer, kommt aber zu keinen Ergebnissen,“ berichtete Dumbledore und formulierte die nächsten Sätze sehr vorsichtig. „Wir vermuten, dass das Ministerium von ihnen unterwandert worden ist, dass sie Spitzel an vielen Stellen haben und verhindern, dass es Ermittlungserfolge gibt. Einige von uns wussten, dass auf offiziellem Wege kein Erfolg gegen diese Verbrecher erzielt werden kann. Deshalb haben sich einige Zauberer und Hexen zusammengetan und bekämpfen nun diese Männer … mit einer anderen Herangehensweise.“ „Ein Geheimbund?“ James fand das alles plötzlich entsetzlich aufregend. Eine geheime Organisation, die Ungerechtigkeit und Verbrechen bekämpfte. Kein Spionageroman konnte besser sein. „Wir versuchen die undichten Stellen im Ministerium aufzuspüren, aber es sind viele,“ sprach McGonagall und warf einen abschätzenden Blick zu Sirius hinüber. „Es gibt auch.... Familien.... die diese Männer finanziell und mit Informationen unterstützen.“ „Sie meinen, meine Mischpoke hängt da mit drin,“ konstatierte Sirius kühl. Er hatte es bereits geahnt. Woher sonst sollten seine Angreifer so viel über ihn wissen? Und über Remus? Wut kochte in Sirius empor. „Wir wollen helfen,“ sprach James und wusste, dass er auch für seine Freunde sprach. „Das wissen wir zu schätzen,“ antwortete Dumbledore und erhob sich aus seinem Lehnstuhl, um die beiden Schüler hinauszubegleiten. „Aber noch ist die Zeit nicht gekommen. Wichtig ist, dass Sie aufeinander Acht geben. Diese Männer sind nicht nur gefährlich, sie sind auch Verführer für ihre Sache. Sie werden versuchen, auch junge Zauberer und Hexen auf ihre Seite zu ziehen und der beste Schutz den sie dagegen haben, ist ihre Freundschaft und Vertrauen. Der Tag, an dem sie unserem Bund beitreten können, wird früher kommen, als Ihnen lieb ist. Machen Sie sich bereit dafür.“ James überlegte einen Augenblick. „Professor, hat ihre Organisation eigentlich einen Namen? Ich meine, so etwas wie Anti-Dunkle-Künste Bund oder Zirkel des Lichts?“ Dumbledore lächelte verschmitzt. „Nein, einen Namen haben wir nicht. Aber wir sind für jeden Vorschlag offen.“ „Fawkes ist ein guter Vogel,“ sagte James, ohne lang nachdenken zu müssen. „Sie sollten einen Phönix im Namen haben. Nichts ist besser gegen das Böse, als Licht und Heilung.“ Dumbledore lächelte noch etwas mehr. „Ich werde es den anderen vorschlagen.“ ~*~ „Ich wusste, dass diese ganzen Vorfälle im Tagespropheten nicht zusammenhangslos sein können,“ meinte Lily, als sie später alle zusammen im Gemeinschaftsraum saßen. Die anderen Schüler waren bereits zurück in ihre Schlafsäle gegangen, als sie gemerkt hatten, dass die Rumtreiber kein Interesse daran hatten von ihren Duellen zu berichten. Jetzt saßen die fünf Freunde allein vor dem Kamin. Während Lily, James und Sirius ernsthaft diskutieren und versuchten, das Ausmaß der Geschehnisse einzuordnen, saßen Peter und Remus still und beinahe teilnahmslos dabei. Peter war noch immer zutiefst geschockt. Er hatte immer geglaubt, dass die Welt ein guter Ort war und dass die Rumtreiber stark und unbesiegbar waren. Die Gefahren, die sie jedoch vorher überstanden hatten, fühlten sich jedoch nun klein und unbedeutend an im Vergleich mit dem Schrecken, dem sie heute Nacht begegnet waren. Die Ereignisse hatten Peter verunsichert und verängstigt zurück gelassen und niemand, nicht einmal er selbst, konnte erahnen, was diese Angst eines Tages aus ihm machen würde. Remus starrte schon eine Weile ins Feuer, ohne es tatsächlich zu sehen. Er war zwar körperlich anwesend, aber seine Gedanken waren immer noch draußen auf dem Feld, inmitten des Rauchs und der durch die Luft zuckenden Blitze der Flüche und Bannsprüche. Er blickte noch immer in die kalten, stahlfarbenen Augen des Mannes, der ihn zu dem gemacht hatte, was er war. „Remus, ist alles in Ordnung?“ fragte Lily und legte ihm die Hand auf die Schulter. Ohne sie anzusehen drehte er seinen Kopf ein wenig in ihre Richtung. „Ja, bin nur müde. Ich werde ins Bett gehen.“ Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren, verzog sich Remus in den Schlafsaal. „Irgendwas stimmt doch nicht mit ihm,“ meinte James und sah seinem Freund besorgt nach. „Vielleicht ist er nur erschöpft. Das war heftig heute,“ sagte Peter noch immer ein wenig zittrig und griff nach dem letzten Schokofrosch. „Nein, da ist noch was anderes. Jemand sollte zu ihm gehen und nachsehen, was los ist.“ James und Lily sahen Sirius erwartungsvoll auffordernd an. „Ich glaub nicht, dass ich der Richtige dafür bin,“ meinte Sirius. Er hatte das Gefühl, dass Lily vielleicht besser geeignet war, um Remus zu helfen, auch wenn es weh tat, sich das einzugestehen. „Sirius, du bist die ganze Zeit bei ihm gewesen. Wenn jemand verstehen kann, was ihn gerade so verstört, dann bist du das,“ sagte Lily mit ermutigender Stimme. „Remus braucht dich jetzt.“ Sirius schluckte schwer. „Okay.“ ~*~ Der Schlafsaal lag in einem seltsamen Zwielicht, an das sich Sirius' Augen erst gewöhnen mussten. Durch die Vorhänge fiel ein fahles Licht in den Raum, das mehr Schatten schaffte, als Helligkeit erzeugte. Deshalb sah er Remus auch zunächst nicht. Beinahe glaubte er schon, Remus würde sich im Bad verstecken, als er endlich die Umrisse des anderen Jungen erkennen konnte. Er saß auf dem Bett, die dünnen Arme schwach um den eigenen Körper gelegt, den Blick starr auf seine Tagesdecke gerichtet. Die Bettvorhänge warfen schwere Schatten auf seine Figur. Remus wirkte klein und verletzlich. Einen Moment lang traute sich Sirius nichts zu sagen. Er räusperte sich vorsichtig, um Remus nicht zu erschrecken, aber der junge Werwolf zuckte nicht einmal mit der Wimper. Sirius ging näher an das Bett heran. „Remus? Ist alles okay?“ Im nächsten Augenblick hätte er sich am liebsten selbst für diese Aussage geohrfeigt. Natürlich war nichts okay. Erst jetzt bemerkte Sirius, dass sein Freund zitterte. Nur ganz leicht, aber genug um Sirius wissen zu lassen, dass Remus kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Es würde schlimm werden, wenn er seine aufgestauten Gefühle nicht aussprechen würde. Sirius wusste, dass er Remus zum Reden bekommen musste, wenn er ihm helfen wollte. Leise streifte er sich seine Schuhe von den Füßen und setzte sich vorsichtig neben den anderen Jungen. „Remus, bitte red' mit mir. Ich mache mir Sorgen um dich.“ Remus öffnete den Mund leicht, aber kein Ton kam heraus. Stattdessen blinzelte er kurz und heftig, so als wollte er ein Bild vertreiben, das vor seinem geistigen Auge schwebte. Sirius versuchte es weiter, auch wenn der Anblick seines Freundes ihm schwer zu schaffen machte. Am liebsten hätte er Remus einfach in den Arm genommen und damit alle seine Sorgen vertrieben, aber er wusste auch, dass die Dinge diesmal nicht so einfach zu lösen sein würden. „Es hat was mit Greyback zu tun, nicht wahr? Seit er uns am See begegnet ist, bist du ganz anders. Was ist los? Was macht dich so fertig?“ Einen Moment lang war es still. Dann: „Wenn ich kein Monster sein kann und auch kein Mensch, was bin ich denn dann?“ Sirius war wie von Donner gerührt. Hinter dieser Frage steckte ein gewaltiges Problem, das sich um Identität und Angst drehte und beinahe zu groß für ihn war, um es in seiner Gänze zu begreifen. „Greyback hat Recht,“ sagte Remus und zitterte noch mehr. Die Worte zu formen ließ ihn noch mehr verzweifeln. Ein scharfes Stechen breitete sich in seiner Kehle aus. „Ich bin erbärmlich.“ Endlich löste sich die Starre aus Sirius. „Nein, Remus, bitte sag nicht so was. Das ist nicht wahr.“ Remus fuhr fort, so als hätte er ihn überhaupt nicht gehört: „Ich bin kein Mensch mehr, nicht richtig, kein normaler Mensch will jemanden wie mich. Und ich kann auch kein Monster sein, nicht so wie er. Jetzt bin ich sogar für Werwölfe eine Schande. Ich bin überhaupt nichts Richtiges.“ Sirius wusste nicht, was er sagen konnte, um es besser zu machen. Es brach ihm das Herz, dass Remus so von sich dachte. Wie sollte er ihm nur begreiflich machen, dass er ein besserer Mensch war, als alle anderen, weil er tolerant und wundervoll war. Und wie sollte er ihm begreiflich machen, dass er auch ein besserer Werwolf war, weil er nicht aus Hass und Bitterkeit zu einem Monster wie Greyback wurde? Sirius konnte keine Worte finden, die ausgereicht hätten. Also griff er nach Remus, nahm ihn in den Arm, presste den kleineren Körper fest an seine Brust, so dass er Remus' Schulterblätter spüren konnte. Mit seinen Händen griff er nach denen des Werwolfs und verflocht ihre Finger miteinander. Sie sagten: „Ich bin hier. Du bist nicht allein.“ Und endlich weinte Remus. Während er weinte, versuchte er sich loszumachen, versuchte von Sirius wegzukommen, weil diese Gefühle zu viel waren, aber Sirius ließ ihn nicht gehen. Es war wichtig, dass Remus nicht weglief, dass er jetzt alles los wurde, was ihn bedrückte, auch wenn er nicht mit Worten sprach. Er hielt den zitternden und von Schluchzen erschütterten Körper und versuchte alles Negative zu absorbieren, damit Remus es nicht mehr mit sich herumtragen musste. Es vergingen einige Minuten, bis Remus etwas ruhiger wurde und Sirius ihn mit sich auf die Matratze ziehen konnte. Als sie lagen wich noch mehr Spannung aus Remus' Körper und langsam aber sicher hörte er auf zu zittern. Sirius legte seine Nase an Remus' Halsbeuge und atmete seinen Duft ein: Da war noch immer der Geruch von Rauch und einem Kampf, aber darunter war es Remus, Vanille und Seife und beinahe bildete er sich ein, er könnte Schokolade riechen. Es war fantastisch und Sirius schämte sich ein wenig dafür. Remus beruhigte sich unterdessen immer mehr. Greybacks Bild war vor seinen Augen verschwunden und was übrig geblieben war, war die Wärme, die von dem Körper seines Freundes ausgestrahlt wurde. Er war erschöpft vom Weinen, aber es hatte gut getan. Sirius flüsterte etwas in seinen Nacken. „Moony, du bist ein wundervoller Mensch und der bessere Wolf. Es ist egal, was andere sagen. Die sind falsch und du bist richtig. Das weiß ich.“ Remus spürte, wie gut ihm das tat, wie schön es war, dass Sirius da war und nicht an ihm zweifelte. „Danke, Tatze.“ Er drückte Sirius' Hand. Sirius fühlte, wie heiß ihm durch diese simple, liebevolle, ihnen so eigene Geste wurde. Es war ein Zeichen von Vertrauen, von echter Zuneigung. Sirius fühlte einmal mehr, wie sehr er in Remus verliebt war. Plötzlich war er es, dem nach weinen zumute war, aber er schluckte nur schwer und riss sich zusammen. Auch wenn sie vollkommen einseitig war, so war diese Liebe doch etwas besonderes, etwas, dass ihn mit Remus verband. Das konnte ihm keiner nehmen. Er drückte Remus' Hand zurück. Und für diesen kleinen Augenblick, in ihrer kleinen Welt, auf ihrer Insel aus Kissen und Decken unter dem mondlosen Himmel des Bettes, war alles gut. ------------------------------- A.N.: to be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)