Lunatismus von abgemeldet (Ruhmreiche Rumtreiber) ================================================================================ Kapitel 45: - Vom Turteln und Kuppeln - --------------------------------------- A.N.: Danke, dass ihr meine Pseudonym-Diät unterstützt hat. Juki, mein Alias, ist jetzt wieder superschlank und darf wieder Torte futtern. Also: Her mit den Sahnestückchen! ^-^ ENJOY! ----------- - Vom Turteln und Kuppeln - Als Sirius den Flur betrat, sah er einige Meter entfernt James und Remus vor einer Wand hocken, an die Peter lehnte. Der Kleine schien bewusstlos zu sein. „Was ist mit Peter passiert?" wollte Sirius wissen und rauschte schnell an die Seite seiner Freunde. Er kniete sich neben Remus hin, der anscheinend Peters Puls fühlte. „Es ist alles okay." beruhigte ihn der Werwolf. „Peter ist nur k.o." „War das Atrox?" wollte der Lockenkopf wissen, der noch immer vor Wut über das Duell mit dem Professor rauchte. „Der hat den armen Peter ganz schön auseinandergenommen." erklärte James und rüttelte sanft an der Schulter seines ohnmächtigen Freundes. Dieser stöhnte seltsam quietschig und öffnete das linke Auge einen Spalt breit. „Gsssss..." sagte er. „Was hat er gesagt?" James zuckte mit den Schultern. „Peter," sagte er und sprach so laut und langsam, dass selbst ein Tauber ihn noch verstanden hätte. „Du musst die Zähne auseinandernehmen, damit wir dich verstehen." „I'bn gflogn." nuschelte Peter schief grinsend. „Was?" Sirius verstand immer noch kein Wort. „Ich glaube," äußerte Remus. „Er meint, er sei geflogen." „Ja." bestätigte James. „Wahrscheinlich einmal quer durch den Raum." „Brsssss..." Peters linkes Auge klappte wieder zu und weg war er. „Lass ihn schlafen." meinte Sirius. „Er hat sich's verdient." James nickte. „Wie bist du mit Atrox fertig geworden?" wollte er wissen und musterte Sirius eindringlich, so als suche er nach der ein oder anderen Verletzung. Außer des grimmigen Ausdrucks auf Sirius' Zügen, konnte er jedoch nichts erkennen. „Der olle Atrox hat mich vollkommen unverbereitet getroffen. Er hat mich überrumpelt." meinte Sirius verbittert über seine Niederlage. „Mich hat das auch überrascht." sagte James. „Ich dachte, er würde uns vielleicht ein paar Zauber vorführen lassen, aber das er das gleich auf die harte Tour machen muss." „Was hast du erwartet, James?" wollte Remus wissen. „In einem echten Duell hast du auch keine Chance vorher ein paar Tricks vorzuführen, um deinen Gegner zu beeindrucken." „Aber er hat uns nicht einmal richtig Position beziehen lassen!" beschwerte sich der Jäger lautstark. „Ich weiß und das verstösst gegen die Regeln." sagte Remus. „Professor Atrox hat sich nicht an die Etikette des Duellierens gehalten. Kein Verbeugen, kein offizieller Beginn. Das ist unfair. Aber da draußen lauern viele dunkle Magier, die noch viel schlimmer sind als Atrox und auf die will er uns vorbereiten." Sirius runzelte die Stirn. „Bist du jetzt etwa auf Atrox' Seite?" Remus lachte. „Eher küsse ich Snape." James lachte, aber Sirius blieb stumm. Obwohl er wusste, dass Remus nur einen Scherz gemacht hatte, missfiel ihm der Gedanke, dass Remus und Snape eine so intime Geste teilen würden, ganz außerordentlich. Der süsse, unschuldige Remus und der schleimige, bösartige Schniefelus? Nur über seine Leiche! Doch bevor Sirius etwas sagen konnte, das ihn wohlmöglich in Verlegenheit gebracht hätte, knallte es laut hinter der Tür zum Prüfungsraum. Noch bevor sie ihre Köpfe ganz herumgedreht hatten, öffnete sich diese auch schon. Dicker Rauch quoll aus dem Zimmer und Lily kam herausgerannt, ihre Uniform rußgeschwärzt und das Gesicht tränenüberströmt. Sie rannte an ihnen vorbei in richtig Mädchentoiletten, während der Rauch sich lichtete. Noch bevor einer der Rumtreiber etwas sagen konnte, stand Professor Atrox in der Tür, ebenfalls dreckig und sichtlich erzürnt. „Sagen Sie Evans, dass sie durchgefallen ist!" brüllte er und knallte die Tür hinter sich zu, nachdem er wieder im Prüfungsraum verschwunden war. Einen Moment lang starrten die Rumtreiber nur in Richtung der Mädchentoiletten, wo Lily verschwunden war. „Jemand sollte ihr nachgehen." sagte Remus. „Ja." meinte James und rührte sich nicht. Sirius und Remus tauschten einige vielsagende Blicke aus. „James, meinst du nicht, dass jemand das machen sollte, der Lilys Herz erobern möchte?" fragte Sirius vorsichtig. Verwundert blickte James zu seinen Freunden hinüber. „Ich?" Sirius stöhnte. „Nein, James, der olle Atrox." Er stieß James mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Natürlich du, du Flubberwurm! Manchmal kann ich nicht verstehen, wie du an deine guten Noten kommst." „Aber was soll ich denn zu ihr sagen?" fragte James, ohne auf die Beleidigung seines Freundes einzugehen, und klang ein wenig panisch. Er konnte es nicht ertragen, Mädchen weinen zu sehen, schon gar nicht, wenn es sich bei diesem Mädchen um Lily handelte. „Sag etwas Aufbauendes." meinte Remus. „Aber nicht zu kitschig." fügte Sirius hinzu. „Und ehrlich muss es sein." „Und mach keine dummen Witze." „Sei einfach nett zu ihr." „Und mach ihr nicht gleich einen Heiratsantrag." James starrte seine Freunde an, so als erwartete er, dass sie noch etwas sagten. „GEH SCHON!" riefen Sirius und Remus gleichzeitig und endlich setzte sich James in Richtung Toiletten in Bewegung. „Bei Merlin, unser lieber Herr Krone ist manchmal wirklich schwer von Begriff." meinte Sirius und schüttelte grinsend den Kopf. ~*~ Lily zu finden, war wirklich nicht schwer gewesen. Als James die Mädchentoilette betrat, saß sie am Boden unter einem der Waschbecken, den roten Kopf an das Abflussrohr gelehnt und die Knie angezogen. Sie weinte ganz fürchterlich und es brach James beinahe das Herz, sie so zu sehen. Einen Moment lang stand er unentschlossen in der Tür. Sollte er zu ihr hinübergehen? Und wenn er es tat, was würde sie sagen? Was würde er sagen? Was würde passieren? Warum passierte so etwas immer ihm? Und warum zwickte ausgerechnet jetzt sein rechter Schuh? Er beschloss letztere Frage hinten anzustellen und sich zunächst den wichtigeren Dingen zu widmen. Anstatt noch weiter zu grübel, handelte er nach seinem Bauchgefühl und ging langsam zu dem weinenden Mädchen hinüber. Vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, setzte er sich neben sie unter das Becken. Überrascht stellte er fest, dass sie sofort ihren Kopf an seine Schulter lehnte und es sogar zuließ, dass er seinen Arm um sie legte. Es fühlte sich seltsam an, Lily im Arm zu halten, aber definitiv richtig und wäre sie nicht so unsagbar traurig gewesen, dann wäre diese Situation wohl durchaus romantisch gewesen... Sofern man sich die Toiletten wegdachte. „Er...er hat...m-mich ausgelacht..." schluchzte sie in James' Hemd. „Ich sei...l-lächerlich und dann h-hat er... g-gelacht. Ich w-wollte zaubern, aber es kam ... nur R-Rauch aus meinem S-Stab. I-Ich hatte s-so Angst vor ihm." James seufzte und drückte sie noch etwas fester an sich. „Atrox ist ein Blödmann." sagte er und legte seine Wange auf ihr rotblondes Haar. Sie fühlten sich weich an und rochen wie ein Sommermorgen. Den leichten Rußgeruch ignorierte er. „Du bist nicht lächerlich, sondern die beste Hexe, die ich kenne. Remus erzählt ständig, wie gut du zaubern kannst und jeder kann das sehen. Ich kenne keine Hexe, die so schnell eine Mandragora umtopfen kann und auch niemand sonst braut eine so gute Schwell-Lösung wie du. Wenn ich es recht bedenke, wärst du mit all deinen Fähigkeiten eine tolle Rumtreiberin. Schon mal über eine Karriere als Tunichtgutin nachgedacht?" Lily lachte schwach in sein Hemd. „Atrox ist unfair zu dir, jeder weiß das." fuhr James fort. „Aber lass dich von diesem Pupsgesicht nicht unterkriegen." Jetzt lachte Lily laut. Verwirrt sah er auf sie hinab. „Was ist?" Sie lachte noch etwas mehr und musste sich erst ein wenig beruhigen, bevor sie antworten konnte. „Pupsgesicht, James? Ich glaube, das war das blamabelste Schimpfwort, das je von einem Rumtreiber gebraucht wurde. Deine Freunde wären enttäuscht von dir." grinste sie. Der Jäger lief rot an und fummelte nervös mit der freien Hand an seiner Brille herum. „Ich dachte, dass du es vielleicht nicht gut findest, wenn ich ein richtiges Schimpfwort benutze. Du weißt schon." Sie lachte ihn an. „Soll ich dir verraten, wie ich Atrox nenne?" fragte sie. Er nickte neugierig. Sie reckte ihren Hals und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er riss geschockt die Augen auf. „Aber Lily!" ~*~ Sirius und Remus saßen noch immer bei Peter im Flur und hofften darauf, dass dieser bald wieder zu Bewusstsein kommen würde. Sirius nutzte die Gelegenheit um Remus zu mustern. Ihm fiel ein sehr dünner Blutfaden an dessen Wange auf. „Moony? Ist das beim Duellieren passiert?" fragte Sirius besorgt und deutete auf die Wange des Werwolfs. Erschrocken fasste sich Remus an die Stelle und betrachtete dann die kleine Menge Blut auf seiner Hand. „Oh. Das ist nichts Wildes." antwortete er. „Ich bin hingefallen, als Atrox mich angriff, und ein Dielensplitter muss mich erwischt haben." Sirius hatte das Bedürfnis, mit seiner Hand die zugegeben winzige Wunde zu inspizieren, um sich selbst von ihrer Harmlosigkeit zu überzeugen, ließ es dann aber doch sein. Was würde das denn für einen Eindruck machen? Stattdessen sagte er: „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, als du da drin warst." Im selben Moment bereute er diesen Satz auch schon wieder, denn Remus sah ihn überrascht an und wenn etwas noch schlimmer für die Gesundheit seines Verstandes war, als Remus' Augen, dann waren es Remus' Augen, wenn er sich mit all seinem niedlichen Charme über etwas wunderte. „Du hättest dir keine Sorgen machen müssen." meinte er und lächelte. „Atrox ist ein Lehrer. Was hätte er schon großartig tun können?" Sirius wusste nicht, woher dieser düstere Gedanke kam, aber ihm fielen einige böse Flüche aus einem Buch seiner Mutter ein, das ihm zufällig im letzten Sommer in die Hände gefallen war. Ihm schauderte es bei dem Gedanken daran, dass Atrox oder sonst jemand Remus mit einem Cruciatus belegen könnte. Er schob diese fürchterliche Idee beiseite. „Der olle Atrox hat ziemlich zerzaust ausgesehen, als er nach dir den nächsten aufgerufen hat." sprach er und beobachtete Remus' Gesichtszüge aufmerksam. „War euer Duell so heftig?" Sirius war sehr überrascht, als er den Hauch eines koketten Grinsens auf den Lippen des jungen Werwolfs bemerkte. „Lass es mich so ausdrücken," antwortete Remus und das bei ihm so seltene Rumtreiber-Glänzen erhellte seine Augen. „Ich konnte Professor Atrox davon überzeugen, dass es leichter zu besiegende Gegner gibt, als mich." Sirius begriff und grinste nun breit. „Du hast ihn fertig gemacht." „Stupor und Expelliarmus. Einfach, aber wirkungsvoll." erklärte Remus. „Außerdem war ich sauer, weil er sich nicht an die Duell-Formalia gehalten hat." Sirius lachte bellend. So etwas konnte auch wirklich nur Remus bringen. Wer sonst könnte es schaffen, einen Professor in einem Duell zu schlagen und sich auch noch darüber so stilvoll lustig zu machen? „Moony, du bist mein Held." „Danke." entgegnete Remus. „Leider konnte ich Lily nicht helfen." Sirius nickte. „Sie war sehr nervös vor dem Test. Ich glaube, sie hat wirklich Angst vor Atrox." Remus sah den Lockenkopf überrascht an. „Hast du dich etwa mit Lily unterhalten? Ich dachte, du magst sie nicht." „James hat sein Herz an sie verloren." meinte Sirius schlicht. „Ob mir das nun passt oder nicht. Außerdem könnt ihr sie alle gut leiden und da dachte ich mir, eine Chance kann ich ihr ja geben." Sirius musste Remus nicht erklären, dass er immer Angst davor gehabt hatte, dass Lily die Freundschaft zwischen ihm und James kaputtmachen könnte. Remus wusste, wie es um seinen Freund bestellt war und verstand ihn auch so. „Ich hoffe das Beste für die beiden." meinte Remus. „Es ist so offensichtlich, dass James und Lily zusammengehören." Sirius seufzte. „Ich befürchte, da hast du Recht. Ich meine, das ganze Sich-gegenseitig-Sprüche-an-den-Kopf-knallen ist doch nichts anderes als wildes Rumgeturtel." „Eben." bestätigte Remus. „Vom soziologischen Standpunkt aus, muss das eine Art Erkennungsmethode für Lebenspartner sein." Sirius lachte. „Gut gesprochen, Moony. Und vom biologischen Standpunkt aus, ist das dann also so etwas wie Balzverhalten, richtig?" Remus nickte anerkennend. „Sehr gut, Sirius. Du lernst dazu." meinte er grinsend. „Ich gebe mein Bestes." entgegnete der Lockenkopf. „Und was ist James' und Lilys Verhalten beziehungstechnisch gesehen?" Remus lächelte verlegen und bekam einen Rotstich auf den Wangen. Der Lockenkopf konnte nicht leugnen, dass er es ungemein mochte, den anderen Jungen errötet vor sich zu haben. Es erinnerte ihn an diesen speziellen Traum, in dem Remus unter ihm gelegen hatte... „Beziehungstechnisch ist das ein Präludium." sagte Remus leise. Der Treiber legte die Stirn in Falten. „Was?" Remus beugte sich ein wenig vor. „Das Vorspiel." „Aber Moony!" ~*~ „Tu nicht so schockiert!" forderte Lily James auf. „Du tust so, als wäre es etwas besonderes, dass ich Schimpfworte kenne." James sah sie noch immer mit großen Augen an. „Aber es ist etwas besonderes." entgegnete er ihr. „Ich dachte immer, du wärst süss und unschuldig und..." Ihr Lachen unterbrach ihn. „Wovon träumst du eigentlich nachts?" fragte sie grinsend. „Das behalte ich lieber für mich." meinte er vielsagend und grinste zurück. Er war ihr zum ersten Mal so nahe, dass er ihre Zähne beim Lachen betrachten konnte und war begeistert davon, zwei perfekte weiße Zahnreihen zu sehen, die ihn förmlich anstrahlten. Eine Weile schauten sie sich einfach nur an, was plötzlich gar nicht mehr so seltsam war, wie noch vor einem Jahr. „Wieso bist du mir nachgelaufen?" fragte sie schließlich und lehnte sich ein wenig von ihm weg, um ihn besser sehen zu können. Einen Moment lang dachte James darüber nach, ob er ihr sagen sollte, dass er sich um sie kümmern wollte. Doch das wäre nicht die ganze Wahrheit gewesen und er beschloss ehrlich zu ihr zu sein. „Remus und Sirius haben mich ermutigt." sagte er. Sie lächelte wissend. „Ah, unsere beiden Turteltauben also." Er lachte auf. „Die beiden haben wirklich Probleme, Lily! Du müsstest die mal im Schlafsaal sehen, wenn Sirius glaubt, dass ich sie nicht beobachte. Gestern lagen wir nach einer Kissenschlacht auf Remus' Bett und unser lieber Werwolf hatte ganz romantisch seinen Kopf auf Sirius' Brust abgelegt und ihre Hände miteinander verflochten." „Oooooohhhh!" machte Lily. „Wie süss! Das hätte ich zu gern gesehen." „Das Beste kommt ja noch!" erzählte James weiter. „Irgendwann ist Remus auf ihm eingeschlafen und Sirius hat sich tatsächlich keinen Millimeter gerührt, um unseren erschöpften Musterschüler nicht zu wecken. Nach einer Stunde hatte er Muskelkater im Nacken, weil er Remus immerzu anstarren wollte." „Und du glaubst wirklich, dass Sirius noch nicht weiß, dass du alles weißt?" wollte sie wissen. James seufzte theatralisch. „Lily, glaub mir: Wenn Ahnungslosigkeit Bärte wachsen ließe, dann wären Sirius und Dumbledore im gleichen Club." Eine Weile schwiegen sie, bis Lily erneut das Wort ergriff. „Lass uns noch die Sommerferien abwarten. Wenn danach nichts passiert, dann müssen wir einschreiten." „Du willst sie verkuppeln?" hakte James nach. Sie grinste sehr rumtreiberisch und das gefiel ihm. „Es ist nur zu ihrem Besten, James. Am Ende werden sie uns dankbar sein." „Einverstanden." sagte er und stand auf. Er reichte ihr die Hand, um sie hoch zu ziehen. „Lass uns gehen. Die Fliesen sind kalt und unsere ahnungslosen Turteltauben warten bestimmt schon." Lily nickte und gemeinsam gingen sie zurück in den Flur. ~*~ „Jetzt tu nicht so überrascht." meinte Remus und wirkte beinahe gekränkt. „Nur weil ich keine Mädchen umwerbe, heißt das nicht gleich, dass ich nicht weiß wie das funktioniert." Sirius wirkte immer noch schockiert. „Ich will gar nicht wissen, aus was für Büchern du solche Sachen weißt, Moony." sagte er, konnte sein Grinsen aber nicht verbergen. Remus war immer noch schamesrot. Ihm war die ganze Sache fürchterlich peinlich und er konnte noch nicht einmal erklären warum. „Lass uns nur hoffen, dass James Lily beruhigen kann." sagte er und betete darum, damit das Thema wechseln zu können. „Da hilft alles Hoffen nichts." meinte Sirius feixend. „Was James braucht ist ein Beraterstab, der ihm erklärt, wie man Frauen umwirbt, ohne sich zum Guhl zu machen." Remus zog die linke Augenbraue in einer skeptischen Geste nach oben. „Und du hälst dich wahrscheinlich für einen solchen Berater?" „Klar." sprach Sirius selbstsicher. „Mit meinem Können auf dem Gebieten des Charmes und Humors und deiner obszönen Literatur-" „Ich lese keine obszöne Literatur!" protestierte Remus und errötete auf's neue. „Außerdem bist du derjenige von uns, der prustend nach den Ferien bekanntgab, sich Bilder von leichtbekleideten ... Damen an die Zimmerwände geheftet zu haben." „Pin-Ups." korrigierte ihn Sirius grinsend. „Die Bezeichnung für diese Damen ist Pin-Ups. Und außerdem hab ich die nur aufgehängt, um meine Mutter zu ärgern." „Ja, klar." sagte Remus und klang etwas bissig. „Oh!" rief Sirius aus. „Bist du etwa eifersüchtig?" Remus lachte. „Oh, natürlich bin ich das! Ich bin rasend eifersüchtig, wegen eines Stück Papiers, das an deiner Schlafzimmerwand hängt. Du hast ja so Recht! Ich fange wirklich an durchzudrehen vor lauter Eifersucht! Ich sollte vielleichte einen Psychiater aufsuchen, bevor ich noch anfange Pferde zu umarmen!" Sirius runzelte die Stirn. „Pferde?" Remus seufzte. „Friedrich Nietzsche, ein deutscher Philosoph. Zu Ende seines Lebens war er so wirr im Kopf, dass er ein Pferd umarmte und weinte." „Oh." meinte Sirius nur. Es verblüffte ihn immer wieder, wieviel Remus wusste. Deutsche Philosophen... So was. „Wenn es dich beruhigt," sprach Sirius schließlich, um wieder auf ein Themengebiet zu kommen, dass keine Terra Incognita für ihn darstellte. „An meiner Wand hängt auch ein Bild von di-... euch." Remus schnaufte spöttisch. „Jetzt fühle ich mich gleich viel besser!" sagte er lachend. „Wirklich, ich bin geschmeichelt, Sirius. James wird ganz aus dem Häuschen sein, wenn er diese glückliche Neuigkeit erfährt." Sie sahen sich an und lachten. Remus fühlte sich sehr gut in Sirius' Nähe, ganz besonders weil er so sein durfte, wie er wirklich war. Ab und an war ihm einfach nach ein wenig Sarkasmus und Sirius verstand das und machte sogar mit. Aber nicht nur das gab Remus ein gutes Gefühl. Es war ihre Freundschaft an sich, die ihn selbstsicherer werden ließ und ihn stärkte, wenn auch andere Dinge in seinem Leben nicht so perfekt liefen. „Schau mal, wer da kommt." sagte Sirius und nickte in die Richtung der Mädchentoiletten. James und Lily waren gerade um die Ecke gebogen. Remus sah sofort, dass Lily sich bei James angelehnt haben musste. Sein Hemd war auf der rechten Seite voller Ruß, der von ihrer Kleidung abgefärbt hatte. Zu seiner Freude lächelte sie. „Hey, alles klar bei euch?" fragte James und schaute Sirius und Remus verschmitzt an. Auch Lily hatte einen amüsierten Ausdruck auf dem Gesicht. „Ja. Bei euch anscheinend auch." antwortete Sirius. „Ihr seht aus, als hättet ihr einen besonders guten Witz miteinander geteilt. Dürfte man erfahren, worum es ging?" Lily und James warfen sich einen vielsagenden Blick zu. „Och, weißt du, Sirius..." sagte Lily schließlich mit einem Grinsen auf den Lippen. „Du darfst alles essen, aber nicht alles wissen." „Und was ist mit euch?" wollte James wissen. „Ihr seht auch aus, als hättet ihr euren Spaß gehabt." „Auch du darfst alles essen, James, aber du kannst nicht alles wissen." zitierte Remus neckisch. „Ssn?..." Die Freunde wandten sich Peter zu, in den endlich wieder Leben zu kommen schien. Seine Augenlider zuckten verdächtig. „Peter?" sprach Remus und rüttelte vorsichtig an der Schulter des kleinen Jungen. „Essen?" sagte dieser. Er schlug beide Augen auf und schaute verwirrt in die Runde. „Hat hier jemand was von Essen gesagt?" ------------ ... to be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)