Lunatismus von abgemeldet (Ruhmreiche Rumtreiber) ================================================================================ Kapitel 41: - Sherlock Potter ermittelt - ----------------------------------------- A.N.: Sponsored by Inspiration, The author proudly presents: HER FAVOURITE CHAPTER (so far...)! ENJOY! --------------- - Sherlock Potter ermittelt - James Potter war clever. Das wusste jeder, mit Ausnahme von Sirius Black, der ihn anscheinend in letzter Zeit für extrem dämlich zu halten schien. Hatte sein bester Freund wirklich geglaubt, er könnte sein seltsames Verhalten vor ihm verbergen? Während Sirius grummelnd im Schlafsaal verschwunden war und Peter in einem der Ohrensessel saß und Schokofrösche auspackte, lief James grübelnd neben dem prasselnden Kaminfeuer im Gemeinschaftsraum auf und ab, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Da war dieser seltsame Moment vom Vortag, als Sirius mit hochrotem Kopf von Remus heruntergeklettert war, so als wäre ihm etwas unheimlich peinlich. Er ging James nicht mehr aus dem Kopf. Es war genau dieser Moment, der seine Ermittlungen erneut ins Rollen brachte. Er hatte immens viele Indizien gesichert, jetzt musste er kombinieren. Worum ging es? James legte die Stirn in Falten und konzentrierte sich noch etwas mehr. Es ging um Sirius. Es ging um ein Problem, das Sirius seit längerem zu haben schien, wenn nicht schon seit einigen Jahren. Und dieses Problem stand in Zusammenhang mit Remus, oder vielmehr seiner Beziehung zu Sirius. Aber was übersah er? Was war Sirius' Problem? Wo lag der Hund begraben? James schmunzelte über seinen eigenen Witz. „Peter." sprach er plötzlich und wandte sich dem kleineren Jungen zu, der verwundert aufsah. „Peter, ich möchte dir gerne eine Frage stellen." Das Licht des Feuers spiegelte sich in den Brillengläsern wider und Peter fand das unheimlich. Auch die Tonlage seines Idols war seltsam. Er kam sich vor, wie bei einem Verhör. „Okay." quiekte er und stopfte sich den nächsten Schokofrosch in den Mund. Zur Beruhigung. James drehte sich erneut um neunzig Grad und wanderte weiter vor dem Feuer auf und ab. Dabei schob er einige Male seine Brille mit dem Zeigefinger seinen Nasenrücken hinauf. „Peter, wie würdest du die Beziehung zwischen mir und Sirius beschreiben?" Der kleine Gryffindor sah James etwas perplex an und wusste zuerst nicht, was er antworten sollte. Dann sagte er, was ihm am logischten erschien. „Äh...ihr seid...Freunde?" James stoppte und versah Peter mit einem strengen Blick. „Etwas genauer, wenn's geht." Peter überlegte. Er hatte nicht das Gefühl, dass er schnell aus dieser Sache herauskommen würde und das beunrihigte ihn, vor allem weil er nicht wusste, worauf diese Fragerei hinauslaufen sollte. „Hm...Also, ihr seid die besten Freunde. Ihr macht alles zusammen, was euch einfällt. Ihr denkt euch zusammen doppelt so gute Streiche aus, als wenn ihr nur einzeln wärt und manchmal seid ihr gemein zueinander, aber ihr nehmt euch das nie übel. Das find ich toll. Außerdem interessiert ihr euch beide für Sport und rettet euch gegenseitig beim Quidditch den Nacken. Und wenn ihr was angestellt habt, dann lasst ihr den anderen nie im Stich." James schien zufrieden zu sein. „Danke, Peter. Damit kann ich arbeiten." Während sich Peter immer noch verwirrt, aber froh darüber geholfen zu haben, wieder seinen Schokofröschen zuwendete, ging für James die Geistesarbeit weiter. Seine Theorie war die Folgende: Wenn er Sirius' Beziehung zu sich als Archetyp einer funktionierenden, problemfreien Freundschaft nahm und diesen nun, unter Zuhilfenahme von Peters Definition, mit der Beziehung von Sirius und Remus verglich, würde er sicherlich große Unterschiede feststellen, die ihn - so hoffte er - auf die Spur des Problems führen würden. Denn es musste eine Ungleichheit geben, die erklärte, warum Sirius mit James kein Problem hatte, dafür aber mit Remus. Er fing mit Peters erster Feststellung an. Ihr seid die besten Freunde. Nun gut, James war mit Sicherheit ein Freund von Sirius, aber weder konnte er Remus ersetzen, noch konnte Remus ihn ersetzen. Was Remus für Sirius war, konnte James nicht für seinen Freund sein und umgekehrt. Dennoch waren James und Remus freundschaftlich für Sirius gleichwertig. Das brachte James also nicht weiter. Ihr macht alles zusammen, was euch einfällt. In der Regel waren die vier Rumtreiber immer... nun ja... zu viert, es sei denn, Peter bekam Heißhunger und verdrückte sich in die Küche, oder Remus verabschiedete sich zum Lernen, oder wenn James und Sirius Quidditchtraining hatten. Auch was die miteinander verbrachte Zeit anging, glichen sich die Beziehungen von James & Sirius und Remus & Sirius also sehr. Nächster Punkt. ...manchmal seid ihr gemein zueinander, aber ihr nehmt euch das nie übel. Ja, das stimmte. James konnte Sirius so viele zynische Bemerkungen an den Kopf schmeißen, wie er wollte, Sirius war niemals böse auf ihn. Und auch wenn James ihn einmal ernst beiseite genommen hatte, um ihm zu sagen, dass er Mist gebaut hatte, war keiner der beiden jemals wirklich sauer auf den anderen und niemand nahm sich ein laut gesagtes Wort zu Herzen. Da war der erste Unterschied, den James erkennen konnte. Wenn Remus einen schlechten Tag hatte und seine Freunde einmal ein wenig ruppig abwies, um seine Ruhe zu haben, so nahm Sirius dies stets persönlich. Er war dann nicht wütend auf Remus, sondern zweifelte vielmehr an sich selbst und hatte James schon einige Male in solchen Situationen besorgt gefragt, ob er etwas falsch gemacht hätte. Außerdem interessiert ihr euch beide für Sport und rettet euch gegenseitig beim Quidditch den Nacken. Remus war kein Quidditchspieler und auch sonst musste James feststellen, dass Sirius und Remus nur wenige Gemeinsamkeiten hatten. Hatten sie überhaupt eine Gemeinsamkeit, außer der Tatsache, dass sie Rumtreiber waren? James fiel partout nichts dazu ein. Und wenn ihr was angestellt habt, dann lasst ihr den anderen nie im Stich. Rumtreiber ließen sich nie im Stich. So stand es geschrieben. Nun ja, vielleicht nicht geschrieben, aber es war nicht abzustreiten, dass jeder der Rumtreiber für den jeweils anderen die Hand ins Feuer legte und - wenn nötig - sie so lange darin ließ, bis jemand mit dem Steak-Gewürz ankam und das Buffet eröffnete. Also, wo stand er? Der einzige große Unterschied schien darin zu bestehen, dass Sirius sehr viel empfindlicher auf Gemütsregungen von Remus reagierte, als auf die seiner anderen Freunde. James vermutete, dass dies nicht daran lag, dass der Lockenkopf Remus bevorzugte. Die Beziehung zu Remus war einfach anders, sie basierte auf etwas anderem, das James noch nicht kannte. Vielleicht war dieses mysteriöse Andere ja die Wurzel des Problems? Rollte er die Sache vielleicht falsch auf? James ging mental ein paar Schritte zurück und erinnerte sich an den Moment, die erneut seine Gedanken bezüglich seines besten Freundes in Wallung gebracht hatten. Sirius war nach der ersten Vollmondnacht mit dem Werwolf in Hundegestalt auf Remus gesprungen, vor Freude darüber, dass dieser zurück war. Dann hatte er sich zurückverwandelt und auf Remus gesessen. Es folgte eine Kitzelattacke, die erst endete, als Remus sichtlich nicht mehr länger durchhalten konnte. Sirius hatte den anderen Gryffindor einen Moment lang mit einem seltsam glasigen Blick angesehen und war dann hastig und puterrot im Gesicht von ihm runtergerutscht. Halt, noch mal. Er hatte ihn gekitzelt, hatte ihn glasig angesehen, dann war er rot geworden und schnell von ihm heruntergegangen. Eine Berührung. Ein Blick. Verlegenheit. Verlegenheit? James stoppte erneut mitten in seinem unruhigen Lauf. Warum erzeugte eine Berührung unter Freunden Verlegenheit? Verlegenheit entstand in unangenehmen Situationen, normalerweise wenn man etwas Dummes in Gegenwart einer Person angestellt hatte, die man sehr mochte... Ein schwerer Verdacht keimte in ihm auf. „Peter?" sprach James und wieder war der Tonfall der eines Detektivs im Verhör. „Was machst du, wenn du jemanden magst. Ich meine, wenn du ein Mädchen sehr magst?" Peter sah James mit großen Augen an. „James, wenn es um Lily geht, dann will ich nicht darüber reden. Du sagst dann immer so seltsame Sachen und mir wird schlecht davon." meinte er weinerlich und zupfte an dem goldenen Papier der bereits aufgegessenen Schokofrösche herum. Er wollte ein Türmchen daraus machen. „Es geht nicht um Lily." sagte James beschwichtigend. „Also, sag schon. Was würdest du machen?" Peter seufzte und starrte an die Decke, während er überlegte. Er dachte an Fidella Finch-Fletchley, die er trotz des Silberblicks (oder vielleicht gerade deshalb) für ganz niedlich hielt. Er fand es lustig, dass man nie wusste, ob sie einen ansah oder nicht. „Wenn ich ein Mädchen sehr mag, dann möchte ich in ihrer Nähe sein. Und mir fallen Dinge an ihr auf, die mir an niemandem sonst auffallen. Zum Beispiel, dass ihr rechtes Auge immer noch ein wenig mehr in die falsche Richtungs schaut, wenn sie wütend ist, oder dass ihr Lachen ganz spitz ist, wie ein Rattenschwanz." James musste eine Lachsalve mit aller Gewalt unterdrücken und versuchte sich zu fassen. Peter war verliebt. Beim Barte des Merlin! Er würde da noch einiges mit Peter zu besprechen haben, so von Mann zu ...Peter. Aber das war etwas, mit dem er sich später auseinandersetzen konnte. Jetzt gab es für James erst einmal wichtigeres zu tun. „Gut, Peter. Sprich wieter." „Nun ja,-" fuhr der kleine Gryffindor fort und faltete etwas ungeschickt ein paar Goldpapierstreifen zurecht, aus denen er das Dach des Türmchens machen wollte. „Wenn ich sie sehr, sehr doll mag, dann möchte ich nicht nur in ihrer Nähe sein. Dann möchte ich sie auch anfassen." Oje! James musste wirklich dringend mit Peter reden. „Zum Beispiel ihre Haare. Die würd ich anfassen wollen. Und natürlich würde ich mit ihr Hand in Hand laufen wollen. Du weißt schon, das Übliche halt. Ich würde ihr Blumen schenken, oder wenn sie keine Blumen mag, dann Pralinen. Und ich würde mir immer Sorgen um sie machen und wenn sie schlechte Laune hätte, dann würde ich versuchen sie aufzumuntern." „Und wenn sie dich anpflaumt und wegschickt?" Peter setzte das Dach auf sein Türmchen. Die Spitze seiner Zunge guckte zwischen seinen Zähnen hervor und dadurch, dass er sein linkes Auge zukniff, sah er aus wie ein Pirat. „Ich würde mich fragen, was ich falsch gemacht hätte." Die Erkenntnis traf James wie der Huf eines Zentaur. Ihm fielen all die Dinge ein, die ihm in den letzten Jahren merkwürdig an Sirius vorgekommen waren. Da waren die Hand-zu-Hand-Gespräche, die Sirius und Remus immer wieder voller Vertrauen führen würden. Aber es waren ja nicht nur diese Berührungen. Sirius berührte Remus so gut wie immer. Seine Hand, sein Knie, seine Schultern, sein Rücken und nicht zuletzt hatte der Lockenkopf auf ihm drauf gesessen . James fiel das Schokoratespiel ein und mit wieviel Elan Sirius immer wieder den Honigtopf nach neuen Sorten für Remus durchforstete. Auch war es Sirius, der nach einer Vollmondnacht Remus die Hausaufgaben ans Krankenbett brachte und Mitschriften kopierte. In summa war es Sirius, der sich um Remus am meisten sorgte und das auch zum Ausdruck brachte. Wer hatte denn in Zeiten, als sie mit der Animagilektüre nicht voran kamen, immer wieder gesagt, dass es wichtig war, dass sie nicht aufgaben, dass sie weiter machten. Und James vermutete, dass weitaus mehr hinter dieser Tatkraft steckte, als der einfache Wunsch eine Regel zu brechen. Es war der Wunsch, Remus glücklich zu machen, ihn Lachen zu sehen, ihm Schmerzen zu nehmen und ihm Hoffnung zu geben. James kannte nun das Problem. Sirius, sein bester Freund, war verliebt. Und zwar in Remus. Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Und ich hab' es die ganze Zeit über nicht bemerkt!" sagte er mehr zu sich selbst, als zu Peter. „Was hast du nicht bemerkt?" fragte dieser verwirrt. „Dass du in Lily verliebt bist?" Einem inneren Impuls folgend, wollte James seinem Freund mit einem wenig nettem Nein, du Trottel. begegnen, ließ es dann aber doch sein. Peter war zart besaitet und James durfte die Wut über seine eigene Blindheit nicht an dem kleineren Jungen auslassen. Schließlich konnte Peter nichts dafür, dass James die ganzen Jahre über all die Anzeichen gesehen, aber nie den richtigen Schluss gezogen hatte. „Nein, Peter. Das meine ich nicht." sagte er, ließ sich auf der Lehne von Peters Ohrensessel nieder und legte dem kleineren Gryffindor den Arm in großbrüderlicher Manier um die Schultern, während er die Miniaturausgabe eines mit einer Kopfbedeckung versehenen Phallus betrachtete, die in Peters seltsamer Phantasie bestimmt einen Turm darstellen sollte. „Aber weißt du, mein Freund, wo wir gerade von Verliebtsein sprechen: Vielleicht weißt du das ja nicht, aber wenn ein Junge ein Mädchen ganz doll mag, dann will er manchmal Dinge tun, die eigentlich nur Erwachsene machen. Zum Beispiel..." Nachdem das Gespräch beendet war, wusste Peter gar nicht mehr genau, ob er Fidella wirklich so gerne mochte. ---------------- ... to be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)