Lunatismus von abgemeldet (Ruhmreiche Rumtreiber) ================================================================================ Kapitel 11: - Quidditch - ------------------------- A.N.: Verzeiht mir, dass dieses Update ewig und drei Tage brauchte. Ich konnte nicht auf die Seite zugreifen. ENJOY! -------- - Quidditch - In der ersten Schulwoche schafften es die Rumtreiber ganze drei Streiche in die Tat umzusetzen: Am ersten Abend tauschten sie die Zahnpasta von Arthur Weasley gegen Glatzenpolierpaste aus, die James extra für diesen Zweck aus London mitgebracht hatte. Sich vor Lachen kringelnd sahen sie den rothaarigen Vertrauensschüler an diesem Abend fluchend und spuckend durch den Gemeinschaftsraum laufen. Beim Frühstück am nächsten Morgen verhexte James die Tasche von Snape so, dass sie aufriss und der Slytherin seine Bücher einsammeln musste. Sirius kam bei diesem Anblick die Idee, die Habseligkeiten Snapes so zu verzaubern, dass sie vor ihrem Besitzer flüchteten. Es war ein göttlicher Anblick, wie Snape auf dem Boden kreichend versuchte, seine ihm aus den Händen flutschenden Bücher aufzulesen. „Bist wohl nicht schnell genug, was Schniefelus?!" rief James und lachte von allen am lautesten. Er bemerkte nicht, dass Lily Evans so gar nicht von seinem Verhalten belustigt war. Den Clou landeten sie jedoch am Freitagnachmittag, als Sirius, James und Peter Remus endlich dazu überredet hatten, ihnen bei dem lang geplanten Toilettenstreich zu helfen. „Gut, ich sage euch, wie ihr es anstellen könnt." sagte Remus und legte seine Ausgabe von Lehrbuch der Zaubersprüche Band 2 beiseite. Er wusste, dass er nicht zum Lernen kommen würde, wenn seine Freunde ihm weiterhin wegen des Streichs in den Ohren liegen würden. „Ich wusste, dass du uns helfen würdest." meinte Sirius und grinste Remus breit an. „Ja, ja." seufzte Remus und zog ein leeres Blatt Pergament hervor und begann mit seiner sauberen, engen Handschrift ein paar Stichpunkte darauf aufzuschreiben. „Ihr geht in die Küche und holt ein paar Granatäpfel. Ihr nehmt die Kerne heraus, zermamlt sie und mischt das ganze..." Er kramte in seiner Tasche herum und holte zwei kleine Fläschchen heraus, das eine mit schwarzem Pulver gefüllt, das andere mit einer roten Flüssigkeit, die verdächtig nach zu Wasser gewordenen Flammen aussah. „damit und damit." „Was ist das?" fragte James und schwenkte die rote Flüssigekit in ihrem Behältnis. Remus entriss es ihm. „Vorsicht! Das ist der Zündstoff, mit dem Feuerkrabben sich fortbewegen. Der ist explosiv." „Wow, Remus! Wo hast du das denn her?" hakte Sirius interessiert nach. Remus sah ihn verschmitzt an und die drei Jungen staunten nicht schlecht, als ein diabolisches Lächeln auf den Lippen des jungen Lupins erschien, das sonst nur auf den Gesichtern von James und Sirius zu sehen war. „Ich bin auch ein Rumtreiber, schon vergessen?" sprach Remus und so plötzlich, wie der Unruhe verheißende Ausdruck auf Remus' Gesicht erschienen war, so schnell war er auch wieder der ernsten Miene eines Musterschülers gewichen. James blickte zu Sirius hinüber. „Wir haben einen schlechten Einfluss auf ihn, Sirius." meinte er schmunzelnd. „Gut so!" entgegnete ihm der Lockenkopf mit einem breiten Grinsen. „Könnte ich jetzt bitte fortfahren?" Remus erklärte ihnen, wie sie aus den Granatäpfel Minibomben erzeugen konnten. „Und wie sollen die Hochgehen? Ich meine, in einer Toilette können wir keine Zündschnur legen und diese anzünden, wenn die Slytherins ankommen. Das wäre ein bisschen zu offensichtlich." meinte Peter. „Wenn ihr es richtig macht, wird das H2O der Spülung durch die Poren der Granatminibomben per Braun'scher Molekularbewegung in das Innere eindringen, wo durch intermolekularische Wechselwirkungen und thaumatische Druckveränderung eine exotherme Reaktion erfolgt." Einen Moment lang herrschte Stille. Dann sprach Sirius. „Entschuldige meine Einsilbigkeit, Remus, aber: HÄ?" Remus stöhnte resignierend. „Hört ihr mir eigentlich zu, wenn ich etwas erkläre?" „Natürlich hören wir dir zu, aber wir verstehen nicht, was du sagst." meinte Peter. „Wir sehen, dass sich dein Mund bewegt und hören seltsame Töne, aber wir verstehen die Sprache nicht, die du sprichst. Manchmal hört es sich verdächtig nach Englisch an, aber ansonsten ist das alles Griechisch für mich." warf James ein. Remus verdrehte die Augen. „Okay, okay. Nochmal zum Mitschreiben. Es ist ganz einfach: Wenn die vorbereiteten Granatäpfelminibomben mit Wasser in Berührung kommen, dann werden sie dem Begriff durchgeknallt eine ganze neue Dimension verleihen." „Aaahh." erklang es von James, Sirius und Peter gleichzeitig. Drei Stunden später waren den Slytherins Flint, Nott und Rosier die Jungentoiletten der Kabinen eins, drei und sechs um die Ohren geflogen, so dass sie pitschnass und von rotem Rauch umgeben die Waschräume des vierten Stocks verlassen mussten und ein verärgerter Argus Filch noch zu später Stunde mit Reparaturarbeiten beginnen musste, bevor das austretende Wasser den kompletten Stock überschwämmen konnte. James, Sirius und Peter standen einige Korridore entfernt und sahen dem Spektakel lachend zu, ohne zu wissen, dass sie beobachtet wurden. ~*~ Immer noch nass bis auf die Knochen trotteten Flint, Nott und Rosier zurück zum Gemeinschaftsraum der Slytherins, wo sie sich an das Kaminfeuer stellten, um wieder einigermaßen trocken zu werden. „Wenn ich den in die Finger bekomme, der das gemacht hat!" raunzte Nott und hielt seine durchweichten Schuhe näher an die Flammen. „Ist das nicht offensichtlich?" Die drei triefenden Slytherins drehten sich um und blickten auf Severus Snape, der ein Zaubertrankbuch fest in den Armen hielt. „Severus, weißt du etwas, das wir nicht wissen?" fragte Flint neugierig. „Ich hab gesehen, wer es war." sagte Severus geheimnisvoll. Er war sehr mager und groß für einen Zwölfjährigen, so dass er weder sonderlich beeindruckend noch willensstark aussah, weshalb es ihm schwer fiel Anschluss in seinem Haus zu finden. Er wollte irgendwo dazugehören, so wie alle Kinder. Flint grinste bösartig. „Wirklich? Raus mit der Sprache! Wer war es? Wer hat es gewagt, uns Slytherins so unwürdig zu behandeln?" „Potter und seine Freunde." sagte Severus ruhig, aber seine Augen glitzerten mit dem Wunsch nach Rache. Er wusste genau, wer ihm in der Großen Halle die Tasche zerfetzt hatte. Fintser blickte er zu den drei anderen Slytherins hinüber. „Meint ihr nicht, dass er dafür büßen sollte?" ~*~ Es war Samstag Morgen und eigentlich hätte man erwartet, dass der Gryffindor Gemeinschaftsraum von dem kratzenden Geräusch über Pergament huschender Federkiele und einem gelegentlichen Knall verursacht durch eine beendete Partie Zaubererschnippschnapp erfüllt wäre, doch nicht an diesem Samstag. Als die vier Rumtreiber ihren Schlafsaal verließen, drängten sich viele Schüler vor dem schwarzen Brett, wo ein großer roter Aushang zu sehen war. Sirius schnappte sich Frank Longbottom, der gerade auf dem Weg in die Bibliothek war. „Frank, was ist hier los?" Erst schien Frank etwas verwirrt, aber als Sirius auf die Schülermenge deutete, verstand er. „Oh, das meint ihr! Elroy Robins, der Kapitän unserer Quidditchmannschaft, hat ein Plakat aufgehängt. Keine Ahnung, was das soll. Interessiert mich nicht so." Frank zuckte mit den Schultern und setzte seinen Weg fort. „James, vielleicht solltest du-" begann Sirius, stellte aber fest, dass sein bester Freund nicht mehr neben ihm stand, sondern sich bereits bei der Erwähnung seines Lieblingssports in die Menge vor dem schwarzen Brett geworfen hatte. Sirius, Remus und Peter folgten ihm. James hatte sich bis ganz vorne durchgekämpft und stand vor dem großen, roten Plakat. Mit großen, glänzenden Augen starrte er auf die goldenen Lettern: Die Gryffindor-Quidditchmannschaft sucht Dich! Bist Du ein erfahrener Flieger, 12 Jahre oder älter und ein begeisterter Quidditchfan? Dann bewirb Dich jetzt als Jäger! Probetraining: Sonntag, 12 Uhr auf dem Quidditchplatz „Großartig!" rief James begeistert. „Das ist meine Chance!" „Dich zum Affen zu machen?" spottete Sirius und erntete einen bösen Seitenblick von James. „Nein, der Quidditchmannschaft beizutreten." korrigierte James und driftete ab ins Schwadronieren. „Der wilde Ritt auf einem Besen in zwanzig Metern Höhe, der peitschende Wind in den Haaren, der Rausch der Geschwindigkeit bei jeder Beschleunigung-" „Das Knacken der Knochen beim Aufprall auf dem Rasen, die knirschenden Zähne beim Zusammenprall mit einem Klatscher..." „Remus, du hast keine Ahnung, was Quidditch für einen Liebhaber wie mich bedeutet." meinte James entrüstet. „Stimmt. Ich verstehe die Faszination nicht, die hinter einem Sport steht, bei dessen Ausübung man Gefahr läuft von einem irren Klatscher vom Besen geschmettert zu werden, um dann zwanzig Meter in die Tiefe zu stürzen und sich jeden Knochen zu brechen." „Remus, weißt du, du bist ein unverbesserlicher Pessimist und Misanthrop." Erstaunt sah Remus den grinsenden Sirius an. „Woher kennst du denn dieses Wort, Sirius?" „Tja, auch ich lese Bücher, so unglaublich das klingen mag." „Wie dem auch sei." unterbrach James mit strenger Stimme, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. „Ich gedenke morgen zu dem Probetraining zu gehen und in die Mannschaft aufgenommen zu werden." Remus lachte. „An Selbstsicherheit mangelt es dir auf jeden Fall nicht." „Du wirst ganz bestimmt der neue Jäger, James." meinte Peter mit seiner euphorisch quiekenden Stimme. „Danke, Peter. Wenigstens einer, der zu mir hält." „Hey! Es ist nicht so, dass Remus und ich nicht zu dir halten." widersetzte sich Sirius. „Richtig." stimmte Remus mit ein. „Wir versuchen deine Chance nur realistisch zu betrachten." James baute sich demonstrativ vor ihnen auf. „Ihr habt mich einfach noch nie fliegen gesehen. Ihr würdet mir in jeder Hinsicht zustimmen, wenn ihr mich bereits einmal auf einem Besen gesehen hättet." ~*~ Am nächsten Morgen trotteten die vier Rumtreiber hinunter zum Quidditchfeld. Es war ein warmer Tag, der Himmel war klar und es herrschte fast vollkommene Windstille. „Ein perfekter Tag zum Fliegen." meinte James und tat einen kräftigen Atemzug. Obwohl er sehr locker wirkte, wussten seine Freunde doch, dass er bis zum Zerreißen angespannt war. Es war für sie ganz klar gewesen, dass sie als seelischer Beistand mit zum Probetraining gehen würden. „So, wie es sich für eine Familie gehört." hatte Sirius breit lächelnd gesagt. Schon aus der Ferne konnten sie die Mannschaft auf dem sonnenbeschienenen Spielfeld sehen. Am meisten stach wohl der Gryffindortreiber Titus Coote hervor. Er war bereits in seinem siebten und letzten Schuljahr in Hogwarts und dem entsprechend der größte Spieler der Mannschaft. Neben ihm stand Marius McLaggen, der Hüter und Emilia Bell, eine der Jägerinnen. Korbin Peakes, der zweite Treiber polierte gerade seinen Schlagstock und Caesar Brown spielte mit dem Goldenen Schnatz, der in schnellen Schlangenlinien um seinen Kopf schwirrte. Etwas abseits standen bereits einige andere Gryffindors, die sich wie James für den Jägerposten bewerben wollten. „Wir gehen dann auf die Tribühnen, James. Viel Glück!" sagte Sirius. Die drei Freunde ließen einen innerlich vor Nervosität fast platzenden James auf dem Spielfeld zurück und erklommen eine der großen Tribühnen neben dem Feld, wo sie es sich gemütlich machten. „Habt ihr das gesehen? Er ist der einzige aus unserem Jahrgang, der sich bewirbt. Die anderen sinbd alle älter." meinte Remus und starrte auf James, der neben den anderen Bewerbern am Spielfeldrand stand und darauf wartete, dass es losging. „Das heißt nichts." antwortete Peter. „Stimmt. Wenn er nur halb so gut ist, wie er behauptet, dann ist er schon so gut wie in der Mannschaft." fügte Sirius hinzu, konnte aber auch den letzten Rest Skepsis nicht aus Remus Gedanken tilgen. „Warum heißt es eigentlich nicht Frauschaft?" fragte Peter wie aus heiterem Himmel. Seine Freunde hatten mittlerweile gelernt, Peters spontane Anflüge von geistiger Umnachtung zu ignorieren, aber Remus musste immer wieder schmunzeln. Jeder der Rumtreiber, so hatte er festgestellt, war auf seine eigene Art nicht mehr ganz dicht. Peter erlitt regelmäßig heftige Stupiditätsattacken, James würde irgendwann durch seinen pathologischen Optimismus einen Endorphinschock erleiden und mit einem seeligen Grinsen im Gesicht dahinscheiden, bei Sirius würde es so kommen, dass er irgendwann von einem seiner plötzlichen Geistesblitze erschlagen oder durch einen Hyperaktivitätsanfall vor Begeisterung an die Decke springen und sich einen Schädelbasisbruch zuziehen würde und Remus selbst... Nun ja... „Entweder werde ich von einer Enzyklopädie in der Bibliothek erschlagen oder es ist der Wahnsinn im Inneren..." dachte Remus bitter, wurde aber von Peter aus seinen Gedanken gerissen. „Seht mal! Es geht los!" Drei Augenpaare richteten sich wieder auf die Grünfläche des Spielfeldes, wo nun Elroy Robins, der vierzehn Jahre junge Kapitän der Quidditchmannschaft von Gryffindor mit den anderen Spielern auf die Bewerber zuschritt und das Probetraining offiziell eröffnete. Voller Erwartungsfreude blickte James durch seine Brillengläser zu den festen Mitgliedern der Mannschaft, zu denen er sich auch zählen wollte. Seit seinem vierten Lebensjahr war James bereits mit fliegenden Besen vertraut. Sein Vater hatte ihn damals jedes Wochenende auf dem Familienbesen (einem neueren Modell der Komet-Reihe mit mehrfachem Polsterungszauber und dem Horton-Keitch-Bremszauber, von dem James' Mutter hellauf begeistert war) auf längere Spritztouren mitgenommen und hatte seinen Sohn auf diese Weise schon früh für das Fliegen begeistern können. Mit seinem Vater fieberte er bei jedem Spiel mit seiner Lieblingsmannschaft, den Tutshill Tornados, mit und besuchte sogar einige um live mit dabei zu sein. Es war also kein Wunder, dass sein größter Wunsch war in die Quidditchmannschaft seines Schulhauses aufgenommen zu werden. Etwas zittrig atmete er tief ein. „Willkommen beim Probetraining." eröffnete Robins seine kleine Anprache. „Zunächst einmal wollen wir uns dafür bedanken, dass ihr so zahlreich erschienen seid und hoffen, dass ihr heute euer Bestes zeigen könnt, denn mit weniger werden wir uns nicht zufrieden geben. Denkt daran, dass wir faires und sauberes Quidditch spielen wollen, also verhaltet euch auch fair euren Mitbewerbern gegenüber." James tat einen schnellen Seitenblick nach rechts, wo ein hoch aufgeschossener Junge mit wildem blondem Haar stand, den James als Benjy Fenwick erkannte. Im fünften Jahrgang erzählte man sich, dass Fenwick ein ausgezeichneter Flieger war und in den Sommerferien Spieler in einer Regionalmannschaft war. James schluckte und hörte dann weiter der Ansprach des Kapitäns zu. „Natürlich geht es uns darum heute einen guten Ersatz für Joweese Wadcock zu finden, die fünf Jahre lang eine herausragende Jägerin für unser Team gewesen ist, aber zu unser aller Leidwesen letztes Jahr ihren Abschluss gemacht hat. Um feststellen zu können, wer von euch schlussendlich ins Team aufgenommen wird, werden wir unter Anderem ein Testspiel mit euch durchexerzieren und ein Torwettwerfen veranstalten. Damit wollen wir auch beginnen. Jeder von euch bekommt einen Schulbesen zur Verfügung gestellt. Dann fliegt ihr hinüber zu den Torringen und werdet nacheinander versuchen den Quaffel an unserem lieben Marius vorbei durch die Ringe zu werfen. Jeder hat zehn Versuche, wer die meisten Quaffel versenkt, hat die erste Runde gewonnen. Also, legen wir los." James nahm einen Shooting Star entgegen und folgte dem Team in die Lüfte. Kaum da er spürte, wie er den Boden unter den Füßen verlor, war all seine Aufregung im wahrsten Sinne des Wortes verflogen. Die warme Spätsommerluft wehte ihm durch die Haare und die Sonne auf seinem Gesicht gab ihm ein unglaublich gutes Gefühl. Er blickte auf den Verbotenen Wald, der ein wenig Abseits vom Spielfeld bis an den Horizont zu wachsen schien. Er flog eine galante Kurve und betrachtete das Schloss aus einiger Entfernung. Die Türme glänzten im Sonnenlicht. Dann wandte er sich den Torringen zu. Zielen? Seine leichteste Übung! Beeindruckt beobachteten seine Freunde, wie James galant durch die Luft schwebte, als sei er auf einem Besen geboren worden. „Er ist wirklich gut." sprach Remus gebannt von James Talent, als dieser den ersten Quaffel versenkte. „Hast du etwa ernsthaft daran gezweifelt?" fragte Sirius, der nicht minder fasziniert war. „Ich weiß nicht." entgegnete Remus. „Wie hat er das gemacht?" „OH! Genial!" rief Peter immer wieder und „Gütiger Merlin!" und „Fantastisch!" Man merkte, dass Peter ganz in der Bewunderung zu seinem Freund und Idol aufging. James versenkte unter den erstaunten Blicken aller Anwesenden die Würfe eins bis Sieben ohne Schwierigkeiten. Niemand hatte erwartet, dass das Küken unter den Anwärtern tatsächlich gut genug war, um den Hüter der Mannschaft auszutricksen. Doch dann geschah etwas merkwürdiges. Bei James' achtem Wurf steuerte der Quaffel direkt auf das Tor zu und hätte genau so ein Treffer sein müssen, wie die vorangegangenen Würfe. Doch kurz vor dem Torring machte der Ball eine seltsame Biegung, stoppte in der Luft und fiel dann zu Boden. „Was war das denn, bitte?" sagte Sirius entrüstet. „Das war nicht James' Schuld." Auch der nächste Wurf endete für James in einer Katastrophe. Der Quaffel stoppte abrupt vor seinem Ziel zischte dann in die Luft, nur um anschließend hart gegen James Kopf zu knallen, der dadurch beinahe seine Brille verloren hätte. „Was ist denn nur los?" wollte Peter wissen und klang fast etwas panisch. „Da vorne!" rief Remus plötzlich und deutete auf eine Tribühne am gegenüberliegenden Spielfeldrand. Dort standen eindeutig vier Gestalten. Sirius griff nach seinem Fernrohr, dass er sich extra für diese Gelegenheit aus dem Astronomieunterricht mitgenommen hatte und fixierte die vier Personen. „Das sind Slytherins!" „Was?" riefen Remus und Peter unisono. „Rosier, Flint, Nott und Schniefelus, so wie ich das sehe. Die verhexen den Quaffel!" polterte Sirius wutentbrannt. „Die wollen James die Tour vermasseln!" Gleichzeitig zogen alle drei Freunde ihre Zauberstäbe, da von der Mannschaft und den Bewerbern noch niemand die vier Störenfriede bemerkt hatte. Sirius, Remus und Peter liefen in Windeeile hinüber und rannten die Treppe zu den Sitzplätzen hinauf, wo sie eben noch die Unruhestifter gesehen hatten. Als sie nur noch ein paar Stufen von ihrem Ziel entfernt waren, hörten sie die lachenden Slytherins bereits. „Überraschung!" rief Sirius mit einer Stimme, die die Farbe des Zorns hatte, als er als Erster den oberen Treppenabsatz erreichte. Flint, Nott und Rosier drehten sich erschrocken zu den drei Rumtreibern um, die mit gezückten Zauberstäben nun vor ihnen standen, während Snape sie sowohl schockiert, als auch erstaunt musterte. „ Expelliarmus !" ertönte Remus' helle Stimme und Flints Zauberstab, mit dem er bis eben noch den Quaffel verhext hatte, wirbelte durch die Luft und landete irgendwo auf dem Quidditchfeld. Rosier und Nott griffen nun nach ihren Zauberstäben, aber Sirius und Peter waren schneller. „ Rictusempra !" donnerte Sirius, während Peter „ Tarantellegra !" rief. Sofort begannen Notts Beine unkontrolliert zu zucken und zu tanzen, während sein Oberkörper bei dem Versuch wieder Kontrolle über seine Gliedmaßen zu erlangen, sich ruckartig vor- und zurückbewegte. Seine Arme fuchtelten wild in der Luft herum, um sich irgendwie Halt zu suchen und das Gleichgewicht zu wahren. Rosier hingegen brach in unkontrollierbares Gelächter aus und hielt sich vor Lachen den Bauch, während er mit tränenden Augen in die Knie ging. Snape beobachtete die ganze Szene mit einer Mischung aus Faszination und Panik und aus reinem Refelx griff er nach seinem Zauberstab, wagte es jedoch nicht einen Spruch zu tun, denn Sirius, Remus und Peter zielten nun alle zeitgleich auf den letzten, bewaffneten Slytherin. „Keine falsche Bewegung, Schniefelus, oder ich jag' dir den besten Furunkulus auf den Hals, mit dem ich aufwarten kann." sprach Sirius bedrohlich. Langsam steckte Snape seinen Zauberstab zurück in seine Tasche. „So, und jetzt verschwindet ihr, ist das klar? Wenn wir euch noch einmal dabei erwischen, wie ihr James beim Quidditch stört, dann verhexen wir euch mit einer Ganzkörperklammer und lassen euch über die Ferien im Astronomieturm liegen, kapiert?" Flint, der Sirius mit einem finsteren Blick versah, zog den noch immer lachenden Rosier mit einem Ruck auf die Beine und zog ihn am Ärmel hinter sich her. „Das bekommt ihr zurück." nuschelte Flint mit wutverzerrter Miene und verschwand. Nott folgte ihm wackelnd und zuckend und auch Snape eilte davon. „Denen haben wir es ganz schön gezeigt." meinte Peter begeistert und grinste breit. Sirius drehte sich mit einer hochgezogenen Augenbraue zu Remus um. „ Expelliarmus , Mr.Lupin?" sagte er und lächelte verschmitzt. „Hast du schon wieder in den Ferien vorgearbeitet?" Remus errötete. „ Lehrbuch der Verteidigungszauber, Band 2 ." antwortete Remus kleinlaut. Sirius schüttelte den Kopf. „Remus, Remus, Remus... Was soll ich bloß mit dir machen?" „Seht nur!" rief Peter aufgeregt und beugte sich ein wenig über die Brüstung. „James hat schon wieder einen versenkt!" „Acht von Zehn. Immerhin." sagte Sirius und verfolgte mit Remus und Peter den weiteren Verlauf den Probetrainings. Es zeigte sich, dass außer James, der mit acht Treffern kein schlechtes Ergebnis erzielt hatte, nur noch Benjy Fenwick (Nein von Zehn, wie zu erwarten) und zwei weitere Gryffindors mit je acht Toren genug Talent besaßen. Alle anderen waren nicht über vier Treffer hinausgekommen. Im weiteren Verlauf des Trainings mussten die Bewerber einen Hindernis-Parcour durchfliegen und schließlich in einem Probespiel beweisen, dass sie starke Nerven hatten und auch im Getümmel eines Matches den Überblick bewahren konnten. James meisterte beide Aufgaben wie kein anderer Zweitklässler es gekonnt hätte, doch auch Fenwick und die beiden anderen Gryffindors schnitten herausragend ab. „Sieht so aus, als habe Gryffindor genug Talente zur Verfügung." meinte Remus. „James ist genial!" meinte Peter. „Er wird bestimmt in die Mannschaft aufgenommen." Plötzlich zog eine heftige warme Böe über das Feld. Emilia Bell, die zweite Jägerin, war gerade dabei gewesen ihre Handschuhe fester zu schließen und hatte somit keine Hand am Besenstiel. Sie wurde vollkommen von dem plötzlichen Windstoß überrascht und kippte seitlich vom Besen. In wenigen Sekunden passierte so viel, dass viele der Anwesenden nur die Hälfte mitbekamen, doch die drei Gryffindors auf der Tribühne hatten eine gute Sicht auf die Geschehnisse. Der Kapitän Robins sah aus einiger Ferne, dass Bell vom Besen stürzte und rief erschrocken ihren Namen, während McLaggen und Brown ihre Besen beschleunigten um sie abzufangen. James erkannte im Bruchteil eines Wimpernschlages, dass die beiden viel zu weit weg waren, um die junge Spielerin rechtzeitig zu erreichen und noch bevor er wusste, was er tat, hatte er seinen eigenen Besen bereits zur maximalen Geschwindigkeit beschleunigt und raste auf Bell zu. In einem gewagten Manöver verkeilte er seine Beine, so dass er nicht vom Besen rutschen konnte und streckte beide Arme nach der fallenden Bell aus, ergriff ihre Hände und hing nun kopfüber an seinem Besen, Bell festhaltend. McLaggen erreichte dichtgefolgt von Brown die beiden und halfen James und der zitternden Emilia Bell zurück auf die Besen. Vorsichtig, um einem weiteren Unfall vorzubeugen, glitten sie zur Erde. Das gesamte Team kam angerannt und auch die drei Rumtreiber auf der Tribühne kamen nun auf das Feld gestürmt. „Potter, das war unglaublich!" sagte Robins und klopfte James auf die Schulter, nachdem er sich versichert hatte, dass seiner Jägerin nicht fehlte. Diese zitterte noch immer, gewann aber langsam wieder an Farbe im Gesicht. „Danke." sagte sie und lächelte James schwach entgegen. Verlegen rieb sich dieser den Nacken. „Glück gehabt, würde ich sagen." meinte James nur. Im Gegensatz zu seinem sonstigen Verhalten, war er recht bescheiden, wenn es um seine wahren, wirklich wichtigen Leistungen ging. „Glück, Potter? Das war absolut phenomenal! Du fliegst, wie der Teufel! So ein Manöver habe ich noch nicht gesehen!" Robins schien vollkommen außer sich vor Begeisterung zu sein. Er drehte sich mit einem vielsagenden Blick zu seinen Mannschaftskollegen um, die jeder ein Nicken zeigten. Robins reichte dem verdutzten James die Hand. „Herzlich Willkommen im Team, James." ------ ... to be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)