Das Phantom von Mad-Dental-Nurse (Die ganze Geschichte!) ================================================================================ Prolog: -------- Wir lebten in Bristol und hatten ein Haus, das in den vornehmsten Viertel stand. Dort wuchs ich, mit meinen Eltern auf und genoss es, die einzige Tochter, eines wohlhabenden Mannes zu sein. Vater war Direktor und führte ein kleines Theater. Meine Mutter, Gott habe sie seelich, war eine hervorragende Geigerin. Vater sagte mir mal, dass ich genauso aussehen würde, wie sie. So nahm ich mir vor, auch das Geigen zu erlernen. Sie schenkte mir ihre eigene Geige, zum üben. Doch was dabei raus kam, waren schräge Katzentöne. Meine Mutter ermutigte mich, nicht auf zu hören und so übte ich weiter. Zum Entsetzen meines Vaters. Im Herbst, wurde meine Mutter krank. Die Ärzte sagten meinem Vater, dass ihre Chancen, auf Heilung, sehr gering seien. Dies erfuhr ich alles, sehr viel später. Als meine Mutter starb, war ich fünfjahre alt. Ein kleines Mädchen, naiv genug, um zu glauben, dass die Mutter auf eine lange Reise ist. Als ich zufällig ein Gespräch, zwischen meinem Vater und einer Frau namens Elisabeth, die zu meiner späteren Gouvernante wurde, vernahm, wusste ich nicht, was ich mit den Worten ,, tot’’ oder ,, verstorben’’ anfangen sollte. Als ich meine Erzieherin fragte und sie es mir erklärte, brach es mir das Herz. Die Geige, die ich so liebevoll pflegte, rührte ich nicht mehr an. Mein Vater fiel das auf, dass ich so deprimiert war und fragte mich, was los sei. Ich sagte ihm, dass er mich angelogen hätte, was meine Mutter anging. Sofort rief er meine Gouvernante und hielt ihr eine ordentliche Standpauke. Er war draufunddran, sie zu entlassen und sie auf die Strasse zu schicken. Doch ich wollte der armen Frau das nicht antun und nahm sie in Schutz. Von diesem Tag an, war sie mehr, als nur eine Erzieherin. Sie war meine beste Freundin, und eine Art Mutter, für mich geworden. Zu meiner Freude, konnte sie genauso gut, wie meine Mutter Geige spielen. Sie bot mir an, mir das Geigen beizubringen und ich willigte ein. Elisabeth und ich übten Tag und Nacht und meine grässliche Katzenmusik, wich später einer wohlklingender Musik. Hört sich, viel besser an, sagte mein Vater erleichtert. Seit da, wollte ich unbedingt, das gleiche werden, wie meine Mutter. Eine berühmte Geigerin! Ich trat in zahlreichen Konzerten auf, die mein Vater veranstaltete und sogar auf einigen Bällen. Ich wuchs unter vornehmen Leuten auf und bekam, auch viele Angebote, von jungen Männern, die sich mit mir vermählen wollten. Eric, war einer davon. Er war ein gut aussehender Mann, Mitte zwanzig, mit blauen Augen und einem jugendhaften Gesicht. Im Gegensatz zu den anderen, war er der einzige junge Mann, der mir Zeit gab und mich verstand. Alle anderen, hielten es nicht für nötig, eine Frau, nach ihrer Meinung zu fragen oder gar sich für ihre Sorgen zu interessieren. Wenn ich Kummer hatte, war er da und tröstete mich. Zwischen uns herrschte, aber eher ein freundschaftliches Verhältnis. Auch wenn er manchmal, mir zu nahe kam. Selten sprach er über sich und seine Familie, wollte aber mehr über mich wissen. Ich dachte mir nichts dabei und erzählte ihm alles. Was mit meiner Mutter war, wie ich aufwuchs und was mein größter Traum war. „Geigerin, dass ist wirklich ein schöner Traum!“, beichtete er mir und als ich ihn fragte, was er werden wollte, wurde er rot im Gesicht. Dann nahm er meine Hand und sagte mir, mit verschämten Gesicht; „Ich würde gerne, dein Mann sein!“, das erschreckte mich. Schockiert riss ich meine Hand, aus seiner und blickte ihn erschrocken an. „Wir sind nur Freunde, Eric. Das habe ich dir, oft genug gesagt!“, erklärte ich ihm und er wirkte gekränkt. „Ich dachte nur...!“, brachte er heraus und ich legte ihm meine Hand auf die Schulter. „Ich möchte nur den heiraten, den ich über alles liebe!“, sagte ich ihm und er sah mich bemitleidenswert an. „Liebst du mich den gar nicht!“, fragte er mich. „Natürlich, Liebe ich dich. Aber nur als Freund!“, tröstete ich ihn. Gekränkt drehte er sich um und sagte:„Das reicht, mir aber nicht!“ „Bitte verstehe doch, Eric…!“, weiter kam ich jedoch nicht, da Eric die Hand hob. Dann ging er und ließ mich allein. Nach diesem Tag, sah ich ihn niewieder. Ich machte mir schreckliche Vorwürfe. War ich zu hart, zu ihm gewesen? Im folge des Monats, wurde unser Theater selten besucht, da wir nicht die besten Schauspielter und Musiker zeigen konnten. Wir machten Bankkrot, hatten jedoch genug Geld zur Verfügung, unser Haus und die Gouvernante zu finanzieren. Mein Vater bemühte sich, wieder genügend Zuschauer und Künstler in unser Haus zu locken, doch der Lohn, den die Künstler verlangten, war enorm. Eines Tages kam er zu mir und sagte, dass wir das Theater schließen müssen. Ich war entsetzt. Dieses Theater hatte er, mit Mutter quasi aufgebaut und zu dem gemacht, was es jetzt ist. Es war ein Teil von uns. Ich bat meinem Vater, dass ich wieder auf Konzerten spielen könnte. Zuerst war mein Vater skeptisch gegenüber dieser Idee, doch als meine Gouvernante Elisabeth, meinte, sie könne dabei Klavier spielen, war er einverstanden. Für die nächsten paar Wochen, kamen immerhin ein paar Besucher in unser Theater. Dennoch blieben auch diese Besucher aus und wir beschlossen, mit schwerem Herzen, das Theater auf zu geben. Meinen Vater hatte der Verlust am meisten getroffen. Er war sehr depressiv und wenn ich ihn aufmuntern wollte, zog er sich voll und ganz in sich zurück. Ich hatte schon die Befürchtung, dass er anfangen würde zu trinken. Ich suchte Rat bei meiner Gouvernante. „Dein Vater, wird wieder, Kind!“, sagte sie mir. Früher habe ich es schön gefunden, wenn sie mich Kind nannte. Da war ich wirklich, ein kleines Mädchen. Doch nun war ich eine junge Frau, mit sechsundzwanzig Jahren. Ich schluckte den Ärger runter. Ich tat ihr den Gefallen, und ließ es weiter zu, mich Kind zu nennen. Eines Tages, bekam mein Vater Post. Es war ein Brief, aus London. Ich machte ihn auf und las, auch wenn es gegen meine Erziehung verstiess. Ich war eben neugierig. Schon der Absender, hörte sich sehr vornehm an. Sehr geehrter Mr. Carlo Finnes, da ich in die Jahre gekommen bin und mein Theater nicht weiter führen kann, möchte ich Sie bitten, meinen Platz an dem Theater ein zu nehmen. Natürlich dürfen Sie ihre reizende Frau und ihre Tochter mitnehmen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie meiner Einladung nachkommen würden und nach London kommen. Hochachtungsvoll Mr. William Montana Ich musste den Drang unterdrücken, einen Schrei der Freude, los zu lassen. Sorgsam steckte ich den Brief wieder in den Umschlag zurück und eilte zu meinem Vater. „Vater, sieh nur. Ein Brief, aus London!“ Ich wedelte den Brief vor der Nase meines Vaters. Er nahm ihn mir aus der Hand und schaute den Umschlag fragend an. Ich wartete ungeduldig, darauf, dass er den Brief rausnahm, doch Vater zerknüllte den Brief und warf ihn auf den Boden. „Vater, was soll das!“, fragte ich ihn und hob den Brief auf. Ich versuchte die Falten aus dem Brief zu bückeln. Naja, man konnte noch wenigstens den Teil lesen, wo dieser Herr Montana, uns nach Lodon bittet. „Vater, lese dir doch den Brief wenigstens einmal durch. Ich bin sicher, du wirst begeistert sein!“, bat ich ihn. Vater blickte mich mürrisch an, wieder nahm er mir den Brief aus der Hand. Diesemal, las er ihn wirklich. Minuten vergingen, ehe er sich wieder mir widmete. „Ich will, aber kein Theater führen, nur das, das ich und deine Mutter geleitet hatten!“ Ich stöhnte. „Vater, das Theater lag mir auch am Herz, aber wir können es nicht ändern. Das könnte unsere Chance sein, wieder ein neues Leben auf zu bauen. Vater, ich bitte dich!“, flehte ich. Doch mein Vater stellte sich quer. „Mutter, hätte es bestimmt gewollt!“, erst als ich das sagte, wurde mein Vater weich. „Deine Mutter!“, flüsterte er und blickte nachdenklich in den Kamin. Ich kniete mich neben ihn hin und legte meine Hände auf seine. Ich nickte. „Lass es uns wenigstens versuchen!“, bat ich ihn. Vater grübbelte ernsthaft nach, dann sagte er endlich: „In Ordnung, ein Versuch ist es wert!“ Erleichtert atmete ich auf. Noch am sleben Abend packten wir unser Hab undgut und machten uns auf den Weg nach London. Neue Hoffnung keimte in und beiden auf, dass wir wieder ein Lbene führen konnten, wie wir es von damals kannten. Wie hätte ich den ahnen können, dass in London etwas oder jemand auf mich waretete, das mein Leben vollkommen verändern würde. Kapitel 1: Ein neuer Anfang! ---------------------------- London 1884 Als sie vor dem großen Gebäude standen, klappte Esmeraldas Kinnlade runter, schloss sie jedoch schnell, als ihr Vater sie anschaute. Während der Fahrt, in der Kutsche, dachte Esmeralda darüber nach, wie das Theater aussehen würde. Womöglich genauso klein und bescheiden, wie ihr Altes. Doch als sie aus der Kutsche stieg und das riesige Gebäude sah, wurden all ihre Vorstellungen in den Schatten gestellt. Es war ein gigantisches Bauwerk. Mit vielen, verschiedenen Statuen, die Engel, Menschen und mystische Tiere darstellten. Vor dem Haupteingang, lag eine große Treppe, die bestimmt aus dreißig Stufen bestand. Links und rechts der Treppe, lagen auf hohen Steinwänden, weisse Löwen. Ein großer Balkon, ragte hinaus. Das Dach war eine Kuppel. Esmeralda wurde es ein wenig schwindelig. So ein schönes Theaterhus hatte sie noch nie gesehen. Außer in Frankreich. Dort hatte sie dieses schöne Opernhaus gesehen und war verwundert, dass auch London über so ein prunkvolles Gebäude verfügte. „Esmeralda, liebes. Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte ihre Gouvernante Elisabeth und legte ihre Hände auf ihre Schultern. Esmeralda fasste sich an die Stirn. „Ja, alles bestens!“, beruhigte sie ihre Gouvernante. „Kommt, meine Damen. Gehen wir hinein!“, sagte ihr Vater und sie folgten ihm die Stufen hoch. Feine Herren, in edlen Anzügen öffneten ihnen die Tür und sie fanden sich in einem großen Foyer wieder. Wenn es schon draußen atmenberaubend an zusehen war, dann wurde dies von seinem Inneren übertroffen. Eine Treppe führte nach oben und endete in einer zweigängigen Gabelung. Sie schauten hoch und sahen, dass das Gebäude, drei Stockwerke hatte. Am Fuss der Treppe standen vergoldete Statuen von Frauen. Jede von ihnen hielt in der rechten oder in der linken Hand einen Kerzenleuchter. Der Boden war, mit schwarz-weissen Kacheln geflastert. An den Eingängen, zu verschieden Räumen, hingen blutrote Samtvorhänge. „Ah, Mr. Finnes und Miss Finnes!“, begrüsste ein Mann, in feinen Anzug, die kleine Gruppe. Er stand auf dem linken Weg der gegabelten Treppe und strahlte sie freundlich an. „Mr. Montana?“, fragte Esmeraldas Vater den Mann höfflich und dieser lächelte noch mehr. Der Mann stieg die Stufen runter und reichte Carlo die Hand. „Ich freue mich, dass Sie meiner Einladung nachgekommen sind, Mr. Finnes!“, sagte Mr. Montana und wandte sich auch an Esmeralda. „Und natürlich freue ich mich auch, Sie zu sehen, Miss Finnes!“, sagte er. „Wo haben Sie Ihre Tochter gelassen?“ „Sie schütteln gerade ihre Hand!“, lachte die Gouvernante, der Carlo einen wütenden Blick zu warf. „Ach, Sie sind seine Tochter. Und wo ist Ihre liebe Frau?“, die letzte Frage war an Carlo gerichtet. Carlo schaute kurz traurig aus. Esmeralda war es, die die Antwort gab. „Meine Mutter starb, im Herbst!“, „Oh, das tut mir leid. Ich bitte Sie um Verzeihung!“, erklärte Mr. Montana. Langes Schweigen herrschte zwischen ihnen, dann ergriff Carlo das Wort, da ihm diese lange Pause sehr unangenehm war. „Wollen Sie uns das Theater nich zeigen?“, fragte er dann und Mr. Montana nickte. „Ja, natürlich. Folgen Sie mir bitte!“, sagte er und ging die Strufen wieder hoch. Esmeralda, ihr Vater und die Gouverante folgten im. Während sie die Gänge entlang schritten, besah sich Esmeralde die zahlreichen Gemälde und kam sich etwas wie in einem Museum, als in einem Theater vor. Mr. Montana schien ihre Blicke bermerkt zuhaben und er lächelte. „Sie fragen sich sicher, wieso so viele Gemälde hängen, woebi sie in einem Museum doch besser aufgehoben sind?!“, sagte er dann und Esmeralda nickte. Mr. Montana schien stolz über das ganze Gesicht zu strahlen. „Nun das hat den Grund, dass das Museum sich sicher nicht für die Bilder eines Geistes interessiert!“, lachte er und Esmeralda sah ihn verwirrt an. „Die Bilder eines Geistes!“, wiederholte sie und Mr. Montana nickte. Carlo lachte. „Sicher handelt es sich bei diesen Geist, um einen Künstler, der ziemlich scheu ist!“ „Ausgesprochen scheu!“, ergänzte Mr. Montana. „Mr. Montana, warum wollen Sie dieses Theater nicht mehr weiterführen?“, fragte nun Carlo. „Nun, ich hatte Ihnen ja schon im Brief angekündigt, dass ich nicht mehr in der Lage bin, das Haus zu führen. Außerdem, bin ich der Meinung, dass ein anderer, jüngerer Mann es führen sollte!“, erklärte er. Esmeralda musterte den älteren Mann. Er und ihr Vater waren schätzungsweise, gleichalt. Mr. Montana war bestimmt nicht, älter als Carlo. Der ehemalige Direktor öffnete die Tür zum Büro und lud die drei in das vornehme Zimmer. Mr. Montana ging hinter den Schreibtisch aus hartem Eichenholz und öffnete eine Schupplade. Aus der holte er ein Blatt Papier und nahm die Feder aus dem Tintenglas. „Was, ist das?“, fragte Carlo und setzte sich in den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand. „Dies ist der Vertrag, der sie zum Direktor macht!“, erklärte Mr. Montana knapp und schob den Vertrag zu Carlo. „Sie brauchen nur, zu unterschreiben!“ Ohne nachzudenken, nahm Carlo die Feder tunkte sie in das Tintenglas. Dann schrieb er seinen Namen drauf. Esmeralda glaubte ein erleichtertes Seufzen, Mr. Montnas zuhören und sie schaute zu ihm. In der Tat hatte sein Gesicht ein Ausdfruck purer Erleichterung. Und Esmeralda fragte sich, wieso er so reagierte. Für einen kurzen Moment musste sie wieder an seine Andeutung, mit dem Geist denken, doch dann verwarf sie den Gedanken wieder. „Es gibt keine Geister!“ Im Zuschauersaal, versammelten sich die Leute, aus dem Orchester, die vom Ballet, die Künstler und warteten, was ihnen der ehemalige Direktor zu verkünden hatte. Er, Carlo, Esmeralda und die Gouvernante, die etwas abseits stand, saßen auf der Bühne, auf Stühlen. Neugierig mussterten die Angestellten, die neuen Besitzer. Mr. Montana stand auf und ging bis zum äußersten Rand der Bühne. Die Leute begannen zu flüstern un dzu tuscheln. „Es ist wahr, meine Lieben. Ich werde zurück treten. Doch ich habe einen neuen auserkoren, um das Theater weiterhin zum berühmtesten, aller Theater zu machen!“, erklärte Mr Montana. Ohne die Reaktion der Leute abzuwarten, fuhr er fort:„Mein Nachfolger ist der Theaterdirektor Mr. Carlo Finnes!“ Da räusperte sich Carlo und machte eine flüchtige Handbewegung in Richtung seiner Tochter. Mr. Montana verstand und fügte eilig hinzu: „Und seine reizende Frau…äh, ich meine natürlich, seine Tochter Esmeralda!“ Carlo stand auf und nahm dabei seine Tochter an der Hand. Beide gingen zu Mr. Montana und verbeugten sich vornehm. Ein paar Leute klatschten, andere tuschelten. „Verzeihen Sie mir, die unverschämte Frage. Aber haben Sie, eigentlich eine Bleibe?“, fragte Mr. Montana. „Nein, wir sind nur, mit unserem Habundgut hierher gekommen!“, erklärte Carlo und Mr. Montana konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Wäre es Ihnen genehm, wenn sie die Privaträume, des Theaters nutzen?“, fragte er und Carlo schluckte. „Privaträume, Sie meinen dieses Haus hat auch eine Wohnung?“ Mr. Montana nickte. „Ja, diese Wohnung nutzte ich auch. Sie hat alles, was sie sich vorstellen können. Drei Schlafzimmer, zwei Badezimmer, eine Gardrobe und ein Wohnzimmer!“ Dabei zog sich ein stolzes Lächeln auf seinen Lippen. Carlo war sprachlos. Das Haus, das sie bewohnt hatten, war zwar groß. Dennoch hatte es nur ein Zimmer, für eine Funktion. Esmeralda war begeistert. „Wirklich, Vater lass uns doch hier wohnen. Dann müssen wir uns nicht, nach einer neuen Bleibe umschauen, und du hast kein Stress, pünktlich zur Arbeit zu kommen!“, bat Esmeralda ihn. Dabei musste Carlo einsehen, dass sie Recht hatte. „In Ordnung, wir werden hier wohnen!“, beschloss er und Esmeralda konnte sich ein leises „Ja!“, nicht verkneifen. Elisabeth, ihre Gouvernante, warf ihr einen warnenden Blick zu. Mr. Montana stieg die Stufen runter und wollte gerade zur Tür raus. „Montana!“, hauchte eine Stimme. Sofort blieb er stehen und sah sich um. Hinter einem Vorhang, sah er eine dunkle Gestalt. „Du hast dir, einen Nachfolger gesucht. Willst mich, wohl loswerden!“, hörte er sagen. Mr. Montana wurde leichenblass, als er erkannte, wer mit ihm sprach. „Ich bitte dich, lass sie in Ruhe und das Theater, ohne Schwierigkeiten, führen!“, bat Mr. Montana und die Gestalt lachte verächtlich. „Der Mann ist mir egal, aber die Tochter interessiert mich!“, sagte der Schatten. „Nein, dass kannst du nicht tun!“ In Montanas Stimme war Angst zu hören. „Warum nicht?“, fragte der Schatten, „Ich bin schließlich, hier Zuhause!“ „Ich flehe dich an, lass sie in Ruhe. Versprech es mir!“, sagte der ehemalige Direktor. Der Schatten zögerte. „Denk dran, was ich für dich getan habe!“, ermahnte Mr. Montana ihn dann und hob dabei den Finger. „Ohne mich, wärst du jämmerlich in der Gosse krepiert!“ Der Schatten schreckte auf, dann sagte er, zu Montanas Erleichterung und auch etwas unwillich:„Also gut, ich verspreche es!“ Mr. Montana atmete auf und ging. Kurz bevor er draußen war, sagte er noch zur Schattengestalt:„Danke!“ dann schloss sich die Tür. Die Privaträume befanden sich im Erdgeschoss und waren wirklich luxuriös eingerichtet. Esmeralda hatte es sich auf einem großen Himmelbett bequem gemacht. „Ah, das gefällt mir!“, sagte sie zufrieden und streckte Arme und Beine von sich. „Esmeralda, denke an deine Erziehung!“, ermahnte Elisabeth sie und Esmeralda setzte sich auf. Sie räusperte sich und sagte dann im vornehmen Ton: „Ja, dieses Zimmer ist genau richtig!“ Elisabeth nickte und ging dann in das Zimmer, dass sie bezog. Esmerlada grinste und sagte leise:„Es gefällt mir!“ „Dies habe ich gehört!“, hörte sie ihre Gouvernante rufen. Esmeralda verzog das Gesicht und streckte der nicht Anwesenden die Zunge raus. Sie rutschte von Bett runter und schaute sich ihr Zimmer genauer an. Außer dem Bett, standen noch ein großer Wandschrank, ein Schreibtisch, eine einlehnige Couch und ein großer Wandpiegel im Zimmer. Esmeralda öffnete den Schrank und war erstaunt, wie groß er war. Da ging die Tür auf und ein Bediensterter brachte ihre Sachen herein. Es war ein schmächtiger Bursche, der große Mühe hatte, die schweren Koffer zu tragen. „Warte, ich helfe dir!“, sagte Esmeralda und nahm ihm die Koffer ab. „Danke Miss!“, stöhnte der Bursche und wischte sich den Schweiss von der Stirn ab. Gerade wollte er gehen, als Esmerlada ihn kurz noch anhielt. „Warte mal!“, sagte sie und ging zu ihrem kleineeren Kofer, machte ihn auf und holte eine Geldbörse raus. Sie fischte darin zehn Pfund heraus und drückte sie dem jungen Bruschen in die Hand. „Hier bitte, für deine Mühen!“, erklärte sie, mit einem Lächeln. „Danke, Miss!“, bedankte sich der Bursche und eilig verschwand er. Esmerlada lächelte. „Esmeralda kommst du bitte!“, hörte sie ihren Vater rufen. „Ja, was gibt es denn Vater?“, fragte sie, als sie zu ihrem Vater, in das Arbeitszimmer kam. „Übermorgen haben wir gleich unsere erste Vorstellung!“, erklärte er ihr nachdeklich und studeirte einige Forumulare. „Das ist ja wunderbar!“, rief sie freudig. „Beruhige dich!“, ermahnte er sie, „Wir müssen alles Mögliche tun, damit wir das Haus auch gut führen können!“ „Und was kann ich tun?“, fragte sie ernst. Carlo überlegte kurz. „Hm, du könntest den Nähern beim arbeiten helfen!“, erklärte er ihr und Esmeralda wusste nicht, ob sie das so eine tolle Idee hielt. „Aber ich dachte, ich könnte mit im Orchester mitarbeiten. Du weisst doch selbst, wie gut ich Geige spielen kann!“, seufzte sie. Der Gedanke, dass sie bei den Requisiten arbeite, behagteihr gar nicht. Zwar war sie nicht so verwäöhnt, wie die anderen jungen frauen, aber das wollte sie nun wirklich nicht. „Esmeralda, natürlich weiss ich das, aber ich brauche dich bei den Nähern!“, sagte er ihr, mit deutlichen Unterton, der keine weitere Widerrede erlaubte. Esmeralda blieb also nichts anderes übrig, sich zu fügen. Kapitel 2: Gerüchte! -------------------- „Du sollst uns also helfen?“, fragte eine ältere Frau die junge Esmeralda. Esmeralda nickte. „Ja, ich soll Ihnen beim Schneidern helfen!“, erklärte sie und trat nervös von einem Fuss auf den anderen. Noch nie hatte Esmeralda so eine stämmige Frau gesehen. Sie war mindestens das Doppelte von ihr und hatte dazu kräftige Arme. Ihr graues Haar hatte sie zu einem strengen Knoten zusammen gebunden und turg ein dunkles Kleid, deren Ärmel sie hochgekrempelt hatte. Die Alte schaute sie von oben bis unten an. Schien zuüberlegen ob sie sie wirklich mitabreiten lassen sollte. Doch dann hob sie die Schultern. „Nagut, Amylie!“, rief sie und eine andere Frau, ungefähr in dem Alter von Esmeralda kam zu ihnen. „Ja, Miss Grey?“, fragte sie und die Alte machte eine Kopfbewegung zu Esmeralda. „Diese junge Dame hier, soll uns beim Schneidern helfen!“, maulte die Alte. Amylie schaute Esmeralda kurz an, dann lächelte sie. „In Ordnung, kommen Sie, Miss!“, sagte Amylie und nahm Esmeralda bei der Hand. Sie geleitete sie in einen Raum, wo viele andere Frauen nähten. Als die beiden eintraten, hoben sich die Köpfe der Frauen und Amylie sagte, mit einer vornehmen Handbewegung: „Darf ich vorstellen, Miss…äh!“ Sie schaute fragend zu Esmeralda. „Esmeralda!“, sagte sie leise und Amylie setzte von neuem an. „Gib dir keine Mühe. Wir wissen, wer sie ist!“, murrte eine andere Frau, ohne von ihrer Arbeit ab zu sehen. Amylie schürzte kurz die Lippen, doch dann zog sie Esmerlada mit sich zu einem freien Platz und setzte sich. Esmerlada machte es ihr nach. „Was, schneidert ihr hier?“, fragte Esmerlda die junge Amylie. „Die Kostüme und Vorhänge für die nächste Vorstellung!“ erklärte sie und machte sich wieder an die Arbeit. Sie gab Esmeralda Nadel, Faden und ein großes Stück Stoff. Gemeinsam, mit Amylie nähte sie den Stoff zu einem Umhang. „Und?“, fragte Amylie sie und Esmeralda schaute erstaunt auf. „Was und?“ „Hast du es schon gesehen?“ „Was, gesehen?“ „Na, das Phantom!“ „Welches Phantom?“ „Das, was unter und über der Bühne spukt!“ „Hör auf, du willst mich veralbern?“ „Nein, nicht im Geringsten!“ „Woher willst du wissen, dass es hier ein Phantom gibt?“ „Weil es immer die Vorstellungen besucht und spöttisch lacht, oder gar böse Streiche spielt!“, erklärte Amylie, die im Flüsterton sprach. „Das kann auch ein anderer gewesen sein!“, erklärte Esmeralda trocken, doch Amylie schüttelte den Kopf. „Man kann es zwar hören, aber nicht sehen!“; flüsterte sie. Esmeralda musste schmunzeln. „Hör auf!“, lachte sie. „Du glaubst mir nicht?“, fragte Amylie sie entsetzt und Esmeralda nickte. „Solltest du aber. Das Phantom mag es nicht, wenn man nicht an ihm glaubt und es für voll nimmt!“, sprach Amylie, mit schaurigem Unterton. Esmeralda musste lachen. „Du lachst, dass solltest du nicht tun. Das Phantom…!“, wollte Amylie gerade sagen, als Esmeralda ihr ins Wort fiel:„…Ist nur eine dumme Erfindung, um naiven Mädchen Angst zu machen!“ „Ist es nicht. Das Phantom gibt es!“, schrie Aymlie plötzlich auf und warf die Nähabreit weg. „Amylie, halt den Mund!“, fuhr Miss Grey sie an, als in den Raum kam. Amylie setzte sich wieder hin und machte weiter. „Stimmt aber!“, murrte sie, worauf Miss Grey sie wieder ermahnte und ihr drohte, es dem Direktor zu melden. Esmeralda konnte nicht anderster. Sie musste einfach lächeln. Sie erinnerte sich an einen Zeitungsartikel, der etwas über ein Phantom in der Pariser Oper erzählte. Gerüchte zufolge, soll es eine junge Sängerin entführt haben. Doch es wurden einfach keine Spuren davon entdeckt. Also wurde es als dummer Scherz abgetan. Und als Amylie ihr diese Geschichte erzählt hat, glaubte sie einfach, dass es nur ein dummes Gerücht ist. Es verging rasch viel Zeit und die Vorstellung und die Bewährungsprobe für Carlo stand vor der Tür. Carlo Finnes war äußerst nervös und sprang von einem Bein zum anderen. „Vater, halte doch still!“, beschwerte sich Esmeralda, die gerade dabei war, ihm die Fliege zu binden. „Verzeih mir Esmeralda, aber ich bin so aufgeregt. Es íst unsere erste Vorstellung, seit deine liebe Mutter tot ist!“, erklärte er ihr. „Ich bin sicher, dass es eine Vorstellung, wie jede andere sein wird!“, sagte sie beruhigend. Während hinter und vor der Bühne alles auf und ab ging, schaute Esmeralda durch ein Guckloch im Vorhang in den Zuschauerraum. Es war alles restlos besetzt. Vornehme Damen und Herren hatten sich auf ihre Plätze gesetzt und lauschten den Stimmproben der Instrumente. Jetzt war sie froh, nicht im Orchester zu sitzen. Sie würde garantiert keinen vernünftigen Geigenton hervor bringen. Amylie gab einer Sängerin gerade das Kleid und half ihr, es an zu ziehen. Ihr Vater gab noch die letzten Anweisungen, ehe sich der Vorhang hob. Esmeralda stellte sich in eine dunkle Ecke und sah begeistert der Vorführung zu. Ja, mit diesem Theaterhaus, haben sie das Glück gezogen. Aymlie stand neben sie und war ebenfalls begeistert. Sie beugte sich zu Esmeralda und flüsterte ihr zu:„Dein Vater versteht es, ein Stück grandios auf zu führen!“ Esmeralda lächelte. Sie schaute auf die andere Seite und sah, wie die Tänzerinnen sich für die nächste Szene vorbereiteten. Doch ihr Blick, blieb an einer Stelle stehen, an der keine Tänzerin stand. Durch die schwache Beleuchtung, des hinteren Bühnenteils stand eine dunkle Gestalt, die ein Mensch darstellte. Sie stand wie eine Statue, aus Stein, da und schaute ins Leere. Da drehte sich der Kopf der Gestalt in die Richtung, in der Esmeralda schaute und die beiden schauten sich an. Esmeralda holte tief Luft, als sie kurz im Aufblitzen vom Bühnenlicht ein maskiertes Gesicht sah, unter deren Rand ein spöttisches Lächeln auftauchte. „ Amylie, sieh nur!“, hauchte sie und stiess das Mädchen mit dem Ellenbogen an. „Was, ist denn?“, fragte Amylie und Esmeralda deutete auf die Stelle, wo sie die Gestalt gesehen hatte. „Siehst du, was ich sehe?“, fragte Esmeralda. Amylie schaute hin, runzelte die Stirn und sagte dann:„Was soll ich sehen?“ Esmerlada schaute wieder zu der Stelle und schreckte auf. Die Gestalt war weg! „Ich könnte schwören, dass ich noch vor kurzem jemanden da stehen sah!“ erklärte Esmeralda liese. „Hm, das könnte es gewesen sein!“, murmelte Amylie und rieb sich das Kinn. „Was, könnte es gewesen sein?“, fragte Esmeralda verwirrt. „Das Phantom!“, erklärte Amylie, mit schauriger Stimme. „Meinst du!?“, fragte Esmeralda, wurde jedoch wieder ernst. „Nein, das glaube ich nicht. Seid wann tragen Geister den Masken!?“, erklärte sie, mit fester Stimme. Amylie schüttelte den Kopf. „Du hast wohl, auf alles eine Erklärung!“, murrte sie. Der Rest der Aufführung, oder zumindest der erste Akt, verlief ohne Zwischenfälle. Während der Pause, standen Esmeralda und Amylie im Foyer. Sie waren der Blickfang, vieler junger Männer. „Entschuldigen Sie, darf ich Sie was fragen?“, sprach ein Mann die Frauen an. „Natürlich, dürfen Sie das!“, kicherte Amylie. „Wie kommt es, dass so schöne junge Damen, nicht auf der Bühne singen oder tanzen?“ Esmeralda lachte:„Das kommt daher, weil wir sehr großes Lampenfieber haben!“ „So, dass ist sehr schade!“, sagte der Mann bedauernd. Esmeralda und Amylie hoben nur die Schultern. „Tja, so ist das eben!“, sagte Aymlie und ging zum Mann hin, hakte sich bei ihm ein und schaute ihn verführerisch an. „Aber ich kann auch andere Sachen, die auch Spass machen!“, erklärte sie ihm und zwinkerte ihn an. „Amylie, benimm dich!“, ermhante Esmeralda ihre Freundin im Stillen. Amylie kicherte und fing an, mit dem Mann zu flirten und schäckern, dass sich Esmeralda fragte, was für eine Erziehung ihre Freundin gehabt hatte. Bei ihr wäre schon längst ihr Vater aus dem Häusschen und hätte sie zurecht gewiesen. Aber Amylie scheint das nicht der Fall zusein und ein kleinwenig beneidete Esmeralda sie. Sie konnte immerhin so leben, wie sie wollte, ohne auf irgendweclhe Etiketten zuachten, oder die Form zu wahren. Doch wie gesagt, wear sie nur ein kleinwenig neidisch. Sie verließ die beiden und lief dem langen Flur entgegen. Sie wollte sich etwas ausruhen und suchte ihr Zimmer auf. Als sie vor der Tür ihrer kleinen Wohnung stand, schloss sie die Tür auf. Und da kam ihr die Gestalt in den Sinn. Sie hatte es Amylie nicht gezeigt, aber die Erscheinung, in der Ecke, auf der Bühne, hatte sie aus der Fassung gebracht. Irgendwas unheimliches, lag in dem Lächeln der Gestalt. Ein Schauer rann ihr über den Rücken, als sie daran denken musste.Wer war das nur? Womöglich einer der Theaterleute, der ihr einen bösen Streich spielen wollte. „Ja, das kann es sein. Es gibt kein Phantom hier, weder auf der noch unter der Bühne!“, sagte sie sich und Esmerralda ging zu ihrem Bett und setzte sich hin. Sie legte ihren Kopf gegen einen der hohen Bettpfosten und schloss die Augen. Erst da merkte sie, wie müde sie war. Die letzten Tage und Stunden, an denen sie gearbeitet hatte, hatten sie sehr geschafft. Esmeralda dachte nach, ob sie sich ein wenig hinlegen sollte, doch dann würde sie die Vorstellung versäumen und das wollte sie nun wiederum nicht. Auf jeden Fall wollte sie dabei, sein, wenn ihr Vater den Applaus bekam. Sie stand auf und ging zur Tür. Auf dem Weg zurück, kam sie an einem Eingang vorbei, dessen Vorhang zurückgebunden war. Und sie bemerkte eine Regung dahinter. Sie schaute zu dem Vorhang und schnappte nach Luft. Dahinter stand eine dunkle Gestalt. Esmeralda erstarrte, als sie sie sah. Es war eine männliche Person. Doch Esmeralda konnte nicht ihr Gesicht erkennen, da ihr Kopf hinter dem Vorhang war. „Wer...wer sind sie?“, fragte Esmeralda sie und ging einen Schritt auf sie zu. Doch der Unbekannte sagte nichts, sondern stand einfach nur reglos da. Noch ehe sie ihre Frage wiederholen konnte, hörte sie von weitem eine Stimme rufen. „Esmeralda, wo bleibst du. Es geht gleich wieter!“, hörte sie ihren Vater von der Treppe rufen. Esmeralda schaute zu ihm hoch. „Ja, ich komme gleich!“, rief sie zurück und schaute wieder zur Person, doch die war, wie vom Erdboden verschluckt. Esmeralda fragte sich für einen Augenblick, ob sie sich doch nicht hinlegen sollte. „Esmeralda komm schon, Amylie und die anderen brauchen deine Hilfe!“, rief ihr Vater und riss sie aus ihren Gedanken. Esmeralda seufzte schwer, dann wandte sie sich um und stieg die Stufen hoch. Noch einmal, schaute sie zu dem Eingang, in dem sie die Person gesehen hatte. Wer war das nur? Noch während der Vorstellung, stand Esmeralda vollkommen neben sich. Ihre Gedanken schweiften immer wieder zu der rätselhaften Person. Mehr als einmal, musste Amylie sie ansprechen, um ihr beim Umziehen der anderen zu helfen. Als die Vorstellung endlich fertig war, gingen die Künstler und Carlo Finnes auf die Bühne, um sich dem Applaus der Zuschauer hinzugeben. Esmeralda sah ihrem Vater an, dass er sich über diesen Triumph freute. Er nahm die Hauptdarstellerin bei der Hand und machte eine stolze Handbwegung, um die Zuschauer auf zu fordern, lauter zu applaudieren. Das taten sie auch. Platsch! Eine Tomate hatte die Haupdarstellerin mitten ins Gesicht getroffen. Der rote Tomatensaft, floss in dünnen Streifen runter und ruinierte ihr das weisse Kleid. Sofort war es still. Die Zuschauer schauten sich ratlos an. Carlo trat an den Bühnenrand und breitete die Arme aus. „Meine Damen und Herren, bitte, lassen sie das!“, sagte er bestimmend. Platsch! Wieder eine Tomate, diesemal traf es jedoch Carlo selbst. Er wischte sich wütend das Gesicht ab. „Was soll das?“; fragte er wieder, worauf er wieder eine Tomate abbekam. Esmeralda war sich sicher, dass sie nicht von einem der Zuschauer geworfen wurde. Erst als die dritte Tomate flog, war sie sich sicher, dass sie jemand von oben geworfen hatte. Sie schaute hoch, doch da war nur eine leere Loge. Oder etwa doch nicht. Sie sah ein schwarzes Haarbüchel, über dem Geländer ragen. Sie verzog wütend das Gesicht. „Wer sich auch immer dahinter verbarg, der konnte gleich was erleben!“, dachte sie sich. Sie verließ die Bühne und ging zu der Treppe, die zu den Logen führte. Schnell hatte sie die Loge erreicht und riss die Tür auf. Keiner war da! „So lasse ich mich nicht, mit mir umspringen!“, keifte sie wütend und wischte sich, mit einem feuchten Tuch ihr Kleid sauber, auch wenn es sinnlos war. „Ich bitte Sie nochmals, um Vergebung!“, bat Carlo Finnes, doch die Darstellerin, dachte nicht daran, sich zu beruhigen. „Schon in Paris, bin ich aufs Übelste verspottet worden. Das lasse ich nicht mehr, mit mir machen!“, brüllte sie. „Mrs. Carlotta, bitte. Beruhigen Sie sich doch!’’, flehte ihr Vater. Esmeralda konnte es sich nicht antun, ihren Vater so zu sehen. „Mein Vater ist untröstlich, Mrs. Carlotta!’’, erklärte Esmeralda höflich. „La Carlotta, wenn ich bitten darf!“, schnappte sie. „La Carlotta, ich habe selbst in der Loge nachgesehen und den Übeltäter sofort raus geschmissen!“, erklärte Esmeralda und ihr Vater sah sie überrascht an. Ihr war klar, dass sie gerade log, aber sagen, dass keiner in der Loge war, hielt sie auch für keine gute Idee. Außerdem, ist es ja nur eine kleine Notlüge, dachte sie sich und hoffte, diese Zicke, würde es ihr glauben. Carlotta schaute erst sie, dann Carlo, dann wieder Esmeralda an. „Nagut, ich wills glauben!“, sagte sie und verließ die Gruppe. Etwas weiter hinter ihnen war eine kleine Gruppe von Mädchen und Tänzerinnen und unter hielten sich. „Glaubt ihr, das war es?“ „Kann gut sein!“ „Dieses Phantom, hat doch nur Blödsinn im Kopf!“ „Was erwartest du, es ist ein eben ein Phantom!“ Esmeralda hatte das ganze mit angehört und ging zu ihnen hin. „Wie könnt ihr an sowas nur glauben?“, fragte Esmeralda sie und die Mädchen zuckten zusammen. „Es gibt hier kein Phantom!“, erklärte Esmeralda und eines der Mädchen schnaubte „Natürlich gibt es das. Was glaubst du, hat die Tomaten geworfen?“ Da musste Esmeralda ihr Recht geben. Als sie in die Loge trat, war niemand dort. Dennoch wollte sie nicht, an einen Geist glauben. „Er kann sich genauso gut, hinter dem Vorhang versteckt haben!“, erwiderte sie und das Mädchen lachte spöttisch. „Achja, hast du nahgesehen?“, fragte es und Esmeralda schüttelte demn Kopf. Wie sollte sie hinter dem Vorhang schauen, wenn die Loge keinen Vorhang besaß. Jetzt hatte sie sich, mit ihren Lügen in etwas rein gebracht, wo sie so leicht nicht mehr raus kam.Das Mädchen, schaute sie verächtlich an. „Dachte ich es mir doch. Nicht Mal einen Monat hier, und schon glaubt sie, alles zu wissen!“, lachte es und Amlie mischte sich ein. „Tanja, lass sie!“, sagte sie und das Mädchen schaute sie wütend an. „Ach, Amylie, sei doch nicht so scheinheilig. Du hast doch auch, über die Tochter des neuen Dirketors gelästert!“, sagte Tanja, und schaute dabei immer noch hämisch zu Esmeralda. Als Esmeralda in ihrem Zimmer war und sich für Nacht fertig machte, dachte sie über das nach, was Tanja gesagt hatte. Es stimmt, sie ist zwar keine Monate hier, aber trotzdem weiss sie, das es hier kein Phantom gibt. Sie wollte es einfach nicht anderster wissen. Was diese schwatzenden Hühner redeten, interessierte sie nicht. Mit diesem Gedanken, kam sie zu Amylie und sie fragte sich, ob Amylie wirklich über sie gelästert hat. Da klopft es an der Tür. „Moment!“, rief Esmeralda und streifte ihr Nachthemd über. „Du kannst jetzt rein kommen!“, sagte Esmeralda und die Tür öffnete sich. Zuerst dachte Esmeralda, es sei ihr Vater, doch wer da durch die Tür trat, war nicht Carlo, sondern Amylie. „Amylie, was ist denn?“, fragte sie und ging zu ihrer Freundin. „Es geht um das, was Tanja gesagt hatte!“, erklärte sie zittrig. „Du meinst das, wo sie behauptet hatte, du hättest über mich gelästert?“, fragte Esmeralda sie und Amylie nickte. „Ja, sie hat Recht. Ich habe über dich gelästert, weil ich nichts von dir wusste. Wir dachten alle, du seist eine verwöhnte Primadonna!“, erklärte Amylie verschüchtert. „Die einzige verwöhnte Primadonna ist La Carlotta!“, lästerte Esmeralda und verschränkte die Arme vor der Brust. Dabei mussten beide kurz lachen. Doch Amylie wurde wiedre ernst. „Wir haben uns alle vorgestellt, wie du wohl aussehen würdest!“ „Und wie würde ich, wohl nach eurer Vorstellung aussehen?“ „Aufgetakelt und hochnäsig!“ „Tja, zum Glück sehe ich aber nich so aus, stimmts?“ „Ja, und darüber bin ich auch so froh!“, wieder mussten die beiden lachen. Da wurde ihr Lachen, von einem anderen ergänzt. Es klang nach einem männlichen Lachen und beide schreckten auf. Ihr Lachen verstummte, doch das andere Lachen, wurde heller und lauter. Amylie griff Esmeralda an die Oberarme. „Das Phantom!“, flüsterte sie und klammerte sich an sie. Esmeralda verdrehte die Augen. „Es gibt doch kein Phantom!“, dachte sie, doch da sie nun dieses Lachen hörte, war sie sich doch nicht so ganz sicher. Dennoch wollte sie nicht ziegen, dass sie sich auch fürchtete. „Macht es dir Spass, uns Angst ein zu jagen?“, rief Esmeralda wütend und das Lachen vertsummte. „Siehst du, schon hat es aufgehört!“, erklärte Esmeralda etwas erleichert. Amylie schaute sich um. „Du hast dem Phantom, ja die Meinung gesagt!“, hauchte sie und schaute Esmeralda erschrocken an. Esameralda lag im Bett und schlief. Draußen hörte sie, wie der Big Ben die Stunde Mitternacht ankündigte. Sie wälzte sich auf die andere Seite. Sie hattre gehofft, da sie nun endlich im Bett liegt, auch einschlafen konnte, doch lieder traf das nicht ein. Schojn gut zwei Stunden liegt sie nun wach und rollt von einer Seite auf die andere. „Warum kann ich nicht einschlafen!“, dachte sie murrend und drückte ihren Kopf tiefer in das Kissen. Sie schloss die Augen und versuchte ein zu schlafen. Plötzlich schreckte sie auf. Was war das? Unter den Dielen ihres Zimmers hatte sie etwas gehört. Es hörte sich an, wie Atmen. Ein schauriges Atmen. Esmeralda hatte die Augen aufgerissen und und sich aufgesetzt. Es lief ihr eiskalt den Rücken runter. Da, wieder dieses Atmen. Diesesmal lauter und länger, als das erste Mal. Sie schwank ihre Beine aus dem Bett undlief zu der Stelle, wo das Atmen herkomen könnte. „Ist da unten jemand?“, brachte sie gerade noch heraus. Sie gab es ungern zu, aber dieses Atmen machte ihr Angst Große Angst. „Zeigen Sie sich, wenn sie den Mut besitzen!“, sagte sie und das Atmen verstummte. Esmeralda lauschte konzentiert, um sicher zugehen, dass es auch wirklich aufgehört hatte. Als sie sich sicher war, dass kein Mucks mehr zu hören war, legte sie sich wieder hin. „So bitte schon, Miss!“, sagte der Metzger freundlich, als er ihr ein dutzend Würste und noch andere Sachen brachte. „Danke, was macht das?“, fragte Esmeralda ihn höflich und der Metzger rechnete kurz ab. „Zwanzig Pfund!“, eklärte er ihr und Esmeralda drückte ihm das Geld in die Hand. „Hier bitte. Der Rest ist für sie!“, sagte sie freundlich und verließ, mit einem Pfeifen die Metzgerei. „So, habe ich auch alles?“, fragte sich Esmeralda laut und schaute in die Taschen. „Ja, scheint nichts zu fehlen. Dann kann ich ja noch etwas spazieren gehen!“, dachte sie sich vergnügt und schaute sich London in aller Ruhe. Bis jetzt hatte sie nur Bilder von der Millionenstadt gesehen. Und die waren schon beeindruckend. Aber als sie mitten drin stand, waren die Bilder längst vergessen. Esmeralda lief die Strasse runter und kam am Hyde Park vorbei. Sie beschloss kurzerhand, hinein zu gehen und sich auf eine Bank zu setzten. Neben sich stellte Taschen sie abund machte es sich bequem. Die Sonne war angenehm warm und der Gesang der Vögel, tat ihren Ohren gut. In der Zeit, in der sie im Theater war, taten ihr ständig die Ohren weh, wenn jemand falsch sang oder eine künstliche Kanone abgeschossen wurde. Esmeralda nutzte diese kleine Zeit der Ruhe und schloss die Augen. Sie träumte vor sich hin. Ihre Gedanken wirbelten um ihre tote Mutter, und wie es ihr wohl im Himmel ging. Sie stelle sie sich vor, wie sie von Himmel auf ihre Tochter hinablickte. Gkleidet in einem weissen Gewand und mit großen, herrlichen Flügel, sitzt sie auf einer der Wolken und schaute zu ihr hinunter. Ein angenehmes warmes Gefühl, breitete sich in Esmerladas Herzen aus und sie seufzte. Da wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie hörte ein Winseln und machte die Augen auf. Vor ihr saß ein großer Schäferhund, der sie mitleidig ansah. Er hatte schöne braune Augen und sein Fell glänzte im Sonnenlicht. „Woher kommst du denn?“, fragte sie ihn und der Hund neigte leicht den Kopf zur Seite. Esmeralda konnte sich denken, warum der Hund sie so ansah. „Ich weiss, dass ich das nicht machen sollte. Aber ich will ja nicht so sein!“, erklärte Esmeralda, kramte in ihre Tasche und holte eine Wurst raus. Der Hund stellte sich hechelnd auf die Hinterläufer und machte das Maul auf. Esmeralda warf ihm die Wurst zu, die er auch gleich aufschnappte und verschlang. Esmeralda lachte. Da hörte sie, wie die nächste Stunde angekündigt wurde. „Oh, jetzt muss ich aber los!“, sagte sie, schnappte sich ihre Taschen und lief los. Sie kam viel zu spät am Theater an und als sie in das Büro ihres Vaters kam, wurde sie auch gleich von ihm angeschrien. „Esmeralda, was trödelst du eigentlich so. Das Essen ist jetzt kaum noch gut!“, schimpfte er. „Es tut mir leid, Vater!“, sagte Esmeralda. „Ich wollte mir halt mal London anschauen!“ „Das kannst du auch später machen. Schaff das Essen in die Vorratskammer!“, befahl er ihr schroff und Esmeralda gehorschte ihm. Esmeralda war ihrem vater nicht böse, dass er sie so anschrie. Das Fiasko mit der Primadonna, htte ihm sichtlich einiges an Nerven gekostet und sicher stand er unter Stress, um das wieder gut zu machen. Als sie die Sachen in die Kammer geräumt hatte, ging sie in ihr Zimmer. Elisabeth, saß in einem Sessel und war mit einer Stickarbeit beschäftigt. Mit einem Seufzer setzte sie sich auf ihr Bett und ließ sich auf das Bett fallen. „Was, hast du, Liebes?“, fragte ihre Gouvernante sie, ohne von der Arbeit auf zu schauen. „Vater hat ziemliche Probleme!“, erklärte sie und setzte sich wieder auf. „Du meinst wegen dieser Carlotta?“; fragte Elisabeth sie und ließ nun ihre Stickerarbeit beiseite. „Ja!“, antwortete Esmeralda kurz. „Hm, naja. Es ist ja auch nicht schön, mit Tomaten beworfen zu werden!“, sagte Elisabeth. Kapitel 3: Der geheimnissvolle Pianist -------------------------------------- „Was steht denn heute auf den Plan?“, fragte sie, als sie mit ihrer Freundin, Amylie, den Gang entlang schlenderte. „Nichts besonderes!“, sagte Amylie. „ Heute werden die Maße der neuen Kostüme genommen, für die nächste Aufführung!“ „Achso!“, murmelte Esmeralda etwas unmotiviert. Sie hatte gehofft, dass sie wenigtens bei der Arbeit, etwas Ablenkung, von ihrer Mutter haben könnte, doch leider blieb ihr das verwehrt. „Was macht dieses Vieh hier!“, hörte sie aufeinmal rufen. „Was geht denn da vor?“, fragte Amylie sie, doch Esmeralda wusste es auch nicht. „Komm, dass sehen wir uns Mal an!“, sagte sie und ergriff Amylie an der Hand. „Fangt es doch ein!“, erklang eine weitere Stimme. Es kam aus dem Foyer. Als die beiden Frauen es erreichten, keuchte Esmeralda auf. Sie sah den Schäferhund, von heute Mittag. Ein paar Männer versuchten das Tier ein zufangen, das ihnen jedoch immer wieder entwischte. „Kommst du wohl, her, du blöde Tölle!“, knurrte ein bulliger Mann und hatte einen Strick in der Hand. „Wo kommt der denn her?“, fragte Amylie sie flüsternd. „Er muss mir gefolgt sein!“, erklärte Esmeralda. Mittlerweile, hatten sie den Hund in die Enge getrieben und der Kerl, mit dem Strick, wollte den Hund, damit einfangen. Der Schäferhund fletschte die Zähne und knurrte wütend. „Komm her, du Vieh!“, knurrte der Kerl und kam auf den Hund zu. Gerade als er den Strick auswerfen wollte, schnappte der Hund das Seil und zog daran. Mit einem Knurren warf er es weg. „Du elendes Biest!“, fauchte er und wollte den Hund, mit blosser Hand packen. Da biss der Hund zu und der Mann schrie auf. „Holt ein Gewehr!“ Das reichte Esmeralda und sie mischte sich ein. Schließlich war es ihre Schuld, dass der Hund hier war und dafür würde sie auch gerade stehen. „Das werdet ihr nicht wagen!“, brüllte sie und stellte sich zwischen den Mann und den Hund. „Miss, Finnes. Dieser Hund, ist absolut bösartig!“, sagte der Mann, doch Esmeralda wisch nicht von der Stelle. „Was würden Sie machen, wenn Sie so in die Enge getrieben wäerden?“, fragte sie herausfordernd und Mann wurde kurz still. „Was ist denn hier los?“, fragte Carlo, der den Aufruhr gehört hatte. „Vater stell dir vor, diese Kerle wollen das arme Tier, hier, erschiessen!“, erklärte Esmeralda wütend und ließ dabei den Mann nicht aus den Augen. „Was macht das Tier überhaupt hier?“, fragte Carlo seine Tochter. Esmeralda hatte schon damit gerechnet, dass er ihr diese Frage stellen würde und sagte, reumütig: „Der Hund muss mir nachgelaufen sein!“ „Aha und warum?“, hackte Carlo nach und Esmeralda biss sich auf die Unterlippe. So langsam aber aicher, wurde es ihr zudumm, alles zu sagen. Doch es brachte nichts. Sie musste ihren Vater reinwein einschenken, ansonsten würde er keine Ruhe geben. „Ich…ich habe ihm eine Wurst gegeben, bestimmt deswegen!“, erklärte sie und hörte ihren Vater, aufstöhnen. Er fasste sich an den Kopf. „Das kann doch nicht wahr sein!“, sagte er dann leise. „Esmeralda, du hast den Hund hier hergeführt, als schickst du ihn auch wieder weg!’’, Esmeralda schreckte auf. „Aber Vater, er hat doch nichts Schlimmes gemacht!“, rief sie flehendlich. „Bitte schick ihn nicht weg!“, bat sie ihn. „Und was sollen wir deiner Meinung nach sonst mit ihm machen?“, fragte er und stemmte die Hände in die Hüfte. Esmerlada lächelte etwas. „Lass ihn mich behalten!“, sagte sie und Carlo sah seine Tochter an, als hätte sie den Verstand verloren. Carlo schaute seine Tochter düster an. „Bitte, bist du von allen guten Geistern verlassen!“, fragte er und Emseralda schaute ihn etwas mürrisch an. „Nein, aber ich bin mir sicher, dass er sich benehmen kann!“, sagte sie und legte schützend eine Hand auf den Kopf des Schäferhundes. Carlo schaute erst seine Tochter, und dann den Hund an. Dieser hechelte und winselte. Seinen Schweif hatte er zwischen die Hinterläufer. Lange schaute er die beiden an, ehe er endlich was sagte. „Also gut, du kannst ihn behalten. Achte aber gut auf ihn!“, sagte er dann und drehte sich um. Als er fort war und die anderen angewiesen hatte sich wieder der Arbeit zu widmen, schaute Esmeralda runter und lächelte den Hund an. „Na, da haben wir nochmal Glück gehbat!“, sagte sie und der Hund bellte. Am Abend lag Esmeralda auf der Couch und las in einem Buch. Ihr Hund, den sie Leoardo lag neben sie auf dem Boden und hatte sich eingerollt. Sie war so in dem Buch vertieft, dass sie erst gar nicht, die Musik warnahm. Erst als Leonardo aufschaute und mit den Ohren zuckte, wurde Esmeralda aufmerksam. Sie bracuhte kurz, bis sie merkte, dass es sich bei der Musik, um Klaviermusik handelte. Esmeralda stand auf und ging zur Tür. Sie legte ihr Ohr an das dunkle Holz und lauschte. Wer spielt denn da, fragte sie sich und machte dann die Tür einen Spalt weit auf. Zweifellos, es war die Musik, von einem Klavier. Und das einzige Klavier, was ind er Nähe stand, war im Nebenraum, wo das Foyer lag. Leise machte esmeralda die Tür auf und schlüpfte auf den Flur. Nocheinmal blickte sie zu Leonardo, der aufstand und ihr hinterher wollte. Doch Esmeralda gab ihm zu verstehen, dass er dableiben sollte. Leonardo machte noch einen Schritt nach vorne und Esmeralda hob mahnend den Finger. Da blieb Leonardo stehen und senkte demütig den Kopf. Esmeralda nickte und schloss dann die Tür. Sie lief den Flur entlang, bis die Klaviermusik lauter wurde. Ein roter Vorhang, trennte das Foyer und den Raum voneinander. Vorsichtig zog sie den Vorhang zur Seite und lugte hinein. Ihr Herz setzte für einen kurzen Moment aus. Am Klavier saß eine dunkle Gestalt und spielte. Esmeralda konnte ihr Gesicht nicht erkennen. Die Gestalt hatte den Kopf gesenkt und schien in sich gekehrt zu sein. Esmeralda stand einfach nur da und lauschte. „Warum spielt derjenige so eine traurige Musik!“, fragte sie sich. Wer immer auch da spielt, er muss wirklich traurig sein. Esmeralda atmete ruhig ein und aus. Sie konnte einfach nur da stehen und der Gestalt lauschen und sich fragen, wer das ist. „Hey!“ Esmeralda wollte einen erschrockenen Laut von sich geben, als ihr jemand die Hand auf den Mund drückte. Esmeralda drehte ihren Kopf herum und sah im dämmrigen Licht, des Foyers, Amylies Gesicht. „Wenn ich die Hand wegnehme, musst du ganz still sein!“, sagte sie und nahm die Hand von Esmeraldas Mund. „Was machst du hier?“, flüsterte Esmeralda wütend. „Das Gleiche könnte ich dich fragen!“, entgegnete Amylie und schaute sie finster an. „Ich habe diese Musik gehört und wollte sehen, wer da spielt!“, erklärte sie und schaute wieder zur Gestalt. „Was glaubst du, wer könnte das sein?“ „Na wer wohl. Das ist das Phantom. Jede Nacht kommt es hierher und spielt diese Musik!“, erklärte Amylie und drückte sich an Esmeralda, um besser zu sehen zu können. Esmeralda schaute ihre Freundin skeptisch an. „Sagtest du nicht, dass es nur unter der Bühne spukt?“, zischte sie und Amylie nickte. „Ja, aber es kommt auch hierher!“, sagte sie und ließ den Blick nicht von der Gestalt los. „Wenn es wirklich das Phantom ist, warum trägt es dann kein weisses Lacken?“, flüsterte Esmeralda spöttisch und Amylie schnappte wütend:„Weil es kein Geist ist. Es ist ein Phantom!“ Esmeralda musste sich zusammen reissen, um nicht los zu lachen. „Geist oder Phantom, wo ist der Unterschied?“, erwiederte Esmeralda. Amylie gab keine Antwort und sos chaute Esmeralda wieder zu der Gestalt. Irgendwie faszenierte sie Esmeralda. So wie sie das saß und spielte. Sie fragte sich, wer das war. Vermutlich ein schüchterner Pianist, der sich nicht traut in der Öffentlichkeit zu spielen. Esmeralda sah weiter zu. Die Gestalt wibbte leicht, bei jedem Takt, mit dem Kopf. Seine Finger glitten geschickt über die Tasten und zauberten neue Töne. „Wer ist das bloss!“, fragte sie sich. Und machte einige Schritte nach vorn. Amylie hielt sie an der Hand fest und schüttelte den Kopf. „Nicht!“, sagte sie warnend und wollte Esmeralda zurückziehen. Doch diese wand ihre Hand aus dem Griff und machte noch Schritt einen. Dann noch einen und noch einen. Noch ehe Esmeralda genauer erkennen konnte, wer da spielte, schrack die Gestalt auf und die Musik hörte abrupt auf. Mit einem Satz sprang sie auf und schaute zu Esmeralda. Esmeralda spürte ihren wütenden Blick, auf sich und wich einen Schritt zurück. „Es ist tatsächlich ein Mann!“, dachte sie, als sie sah, wie hochgewachsen die Gestalt war. Er war schmal und schien gut gebaut zu sein. Er war ganz in schwarz gehüllt. Esmeralda machte einen weiteren Schritt auf ihn zu, doch dieser hob die Hand und gab ihr zu verstehen, nicht näher zu kommen. Als Esmeralda nicht hörte, zog er ein Messer aus seinem Gürtel und hielt es drohend hoch. Erst da, blieb Esmeralda stehen und schaute, mit Schrecken auf das Messer. Langsam entfernte sich der Unbekannte und ließ sie allein. „Esmeralda, bist du wahnsinnig!“, keuchte Amylie, als nun auch sie aus dem Versteck kam und Esmeralda an der Schulter packte. ,, Ich habe dir doch gesagt, dass du das nicht machen sollst!’’ sagte sie wütend. „Das Phantom hätte dich jetzt auch gut töten können!“ „Ich glaube kaum, dass es das Phantom war!“, sagte sie, als sie ihre Stimme wieder fand. „Es hätte sich doch auflösen können!“ „Uh, Esmeralda, warum willst du es nicht endlich verstehen. Es war das Phantom!“, beharrte Amylie steif und fest. Am nächste Tag. Esmeralda war in den Ställen und verwöhnte eines der Pferde, mit einer Karotte. Leonardo lag in einem Haufen von Stroh und beobachtete die Mäuse, die hinundher huschten. Das Pferd war schneeweiss und diente, als Reittier eines Sängers, der in einem Stück eine hohe Rolle spielte. Liebevoll strich sie über die samtige Nase des Tieres. Sie schaute auf das Schild, das an der Box angebracht war und las den Namen des Pferdes. Goliath! Esmeralda lächelte. „Ein schöner Name, für ein Pferd!“, dachte sie und strich dem Tier über den weissen Hals. Da fing Leonardo an zu bellen. Goliath wierrte aufgescheucht auf. „Ruhig, Goliath!“, rief sie und versuchte das erschrockene Pferd zu beruhigen. „Leoarndo, sei doch gefälligst ruhig!“, schmipfte sie und machte eine abwinkte Geste. Doch der Schäferhund bellte und schaute dabei auf eine dunkle Nische. Esmeralda wusste nicht, was den Hund dabei so störte. Also ging sie hin und schaute nach. Die Nische, war groß genug, dass man ohne Probleme hindurch sehen konnte. Dahinter lag eine Art Raum. Doch nichts war da. Keine Ratten oder Mäuse. Plötzlich schaute sie ein Auge an. Esmeralda wich einen Schritt zurück und stiess einen schrillen Schrei aus. Der Schäferhund war nun still und hatte sich verängstig hinter dem Strohballen verkrochen. Auch Goliath wierrte nervös und schwenkte den Kopf unruhig hinundher. Esmeralda wagte es, nochmal durch das kleine Loch hinein zu sehen. Nichts! Das Auge war weg. Esmeralda atmete aus. Womöglich hatte sie sich das nur eingebildet. „Was ist denn hier los?!“, rief eine Stimme und der Stallmeister kam. Als er Esmeralda sah, machte er eine höfliche Verbeugung. „Miss Finnes, ich hätte nicht erwartet, sie hier an zutreffen!“, erklärte er und machte einen zaghaften Schritt auf sie zu. „Wen haben sie sonst erwartet?“, fragte Esmeralda chamrant und der Stallmeister lächelte. „Nun, ich dachte, dass wieder eines der Kinder, von draußen sich hier eingschlichen hätte, und die Tiere nervös gemacht habe!“, erklärte er und Esmeralda lächelte verzeihend. „Dürfte ich fragen, warum sie Geschrien haben?“, fragte der Stallmeister und Esmeraldas Blick fiel dabei, auf die Nische. „Ich habe mich, vor einer Einbildung erschreckt!“, erklärte Esmeralda und strich sich durch das Kastanienbraune Haar. „Vor einer Einbildung?“, fragte er. „Was für eine Einbildung?“ „Nun, ich habe mich vor einem Auge erschreckt!“, erklärte Esmeralda und musste lachen. Doch der Stallmeister lachte nicht, sondern schaute sie entsetzt an. „Ein Auge?“, fragte er erschrocken. „Wie sah das Auge aus?“ Esmeralda stutzte. „Nun…äh, ich glaube, es war rotbraun!“, erklärte Esmeralda und der Stallmeister, wurde kreidebleich. „Um Gottes willen!“, keuchte er und wich einen Schritt zurück. „Was haben sie denn?“, fragte Esmeralda ihn verwundert. Der Mann, war völlig außer sich und schlug ein Kreuzzeichen. „Das Phantom!“, keuchte er und Esmeralda verdrehte die Augen. „Nein, nicht doch. Wie oft soll ich es denn noch sagen, es gibt kein Phantom!“, erklärte Esmeralda verbissen. Der Stallmeister schüttelte den Kopf. „Wenn ich es Ihnen doch sage, das Phantom gibt es und es lebt hier, unter diesem Haus!“, erklärte der Stallmeister steif und fest. „Jetzt fangen sie nicht, wie Amylie an. Sie sind doch ein erwachsener Mann. Es gibt keine Geister, oder Phantome!“, sagte Esmeralda. „Aber wenn ich doch sage, dass Phantom gibt es, sie haben es gesehen. Es war sein Auge, in das sie geblickt haben!“, erklärte der Mann und schien, mit jeder Minute nervöser zu werden. „Dann erzählen sie mir davon. Irgendwie, machen sie mich dadurch neugierig, auf dieses Phantom!“, meinte Esmeralda, mit einem erwartenden Lächeln auf den Lippen. Ängstlich blickte sich der Stallemeister um. Dann fing er an, zu erzählen. „Das Phantom gibt es schon so lange, wie es das Theater gibt, womöglich schon länger. Man munkelt, dass es sich, je nach belieben, in ein Tier verwandeln kann. Wer auch immer in die Kellergewölbe geht, kommt nicht mehr wieder. Höchstens, als Leiche!“, erklärte der Stallmeister und wurde, bei jedem Wort ängstlicher. „Und wie sieht es aus?“, fragte Esmeralda ihn und wartete gespannt, auf seine Antwort. „Leider, gehen viele Gerüchte umher. Eines, jedoch geht am meisten um. Es soll eine menschliche Statur haben, dennoch soll sein Gesicht schrecklich deformiert und entsellt sein und deshalb eine Maske tragen. Man kann nur seine Augen sehen. Sie sind, rotbraun!“, als der Stallmeister das sagte, musste Esmeralda lauthals lachen. „Was lachen sie so?“, fragte er erschrocken und schaute sie entsetzt an. „Es ist nichts. Nur, dass es soviele Zufälle gibt, finden Sie das selbst nicht komisch. Ich bin sicher, dass sich einer nur einen üblen Scherz erlaubt hatte und der zu einem wahren Lügengerüst aufgebauscht wurde!“, meinte Esmeralda. Der Stallmeister blieb jedoch hartnäckig dabei, dass es das Phantom wirklich gab. „Und ich sage, dass es das Phantom war, das sie angesehen hat!“; sagte er laut und frustiert. „Sie sagten doch, dass das Phantom von menschlicher Statur wäre?“, fragte Esmeralda ihn herausfordent. „Ja und?“, entgegnete er und hob die Schultern. „Wenn ich mich nicht täusche, sind Phantome und Geister nichts weiter, als durchsichtige Erscheinungen, ohne festen Körper!“, erklärte sie altklug und der Stallmeister schaute sie erstaunt an. Doch dann wisch seine Erstaunung und er war wieder in seiner Angst. „Ich bin dennoch überrzeugt, dass es das Phantom gibt. Das schwöre ich, bei meinem Leben!“, erklärte er und hob mahnend den Zeigefinger. „Das sollten sie auch tun!“, als er das sagte, streifte ein eiskalter Luftzug, die beiden und Esmeralda rieb sich die Arme. „Merken sie sie auch, diese Kälte?“, fragte Esmeralda hin und der Stallmeister nickte verängstigt. Er legte den Finger vor die Lippen und machte Esmeralda Andeutungen, zu gehen. Esmeralda erwiederte das Nicken und beide gingen aus dem Stall. „Leonardo, komm mit!“, sagte sie und winkte ihrem Schäferhund zu. Der kam hinter seinem Versteck hervor und trottete ihr hinter her. Bei den Arbeiten auf der Bühne, war Esmeralda beim den Requisten behilflich. „Ich habe gehört, dass du in das Auge des Phantoms geblickt hast?“, fragte Tanja gehässig und Esmeralda drehte sich zu ihr um. Tanja hatte einen hähnischen Ausdruck auf dem Gesicht. „Und?“, fragte Esmeralda sie und Tanja hockte sich neben sie. „Das bedeutet, dass du nicht mehr lange zu leben hast!“, erklärte sie und machte dabei ein dämonisches Grinsen. „Ich bitte dich, Tanja. Kein Geist kann einem Menschen etwas tun!“, meinte sie und Tanja lachte spöttisch. „Wir werden hja sehen, wo deine Schlauheit bliebt, wenn du ihm gegenüber stehst!“, zischte sie und kam ihrem Gesicht sehr nahe. „Tanja, hör auf, Miss Finnes einzu schüchtern!“, ermahnte Miss Grey sie und Tanja erhob sich. Nocheinmal warf sie Esmeralda einen warnenden Blick zu und ging. Esmeralda atmete aus und strich weiterhin glänzenden Lack, auf eine bestrichene Requiste. Im Laufe des Tages passierte nichts Außergewöhnliches. Esmeralda saß in dem Zuschauerraum und sah sich an, wie die Künstler probten. Als Madame Carlotta anfing, musste sich Esmeralda unweigerlich die Ohren zu halten. „Wie kann so eine Frau, mit solch einer grässlichen Stimme, sich bloss als Primadonna bezeichnen!“, fragte sie sich. Da reichte man ihr Ohrenstöpsel. Esmeralda schaute neben sich und sah in das grinsende Gesicht ihrer Freundin Amylie. Dankend nahm Esmeralda die Ohrenstöpsel an sich und stopfte sie in ihre Ohren. „Danke, du hast mein Trommelfell gerettet!“, sagte sie leise und Amylie grinste. „keine Ursache!“, erwiederte sie genauso leise und zeigte dabei auf ihre Ohrne. In denen steckten ebenmfalls Ohrenstöpsel. Als Madame Carlotta einen neuen Ton angeben wollte, fiel aufeinmal etwas herunter. Die Leute schrien entsetzt auf und die Primadonna wich zurück. Ein langer Strick baumelte von der Decke hinunter und am Ende baummelte etwas schwarzes, pelziges. Es war einen erhängte Katze und um ihren Hals hang ein Schild. Esmeralda und Amylie sprangen auf. Die Primadonna hielt sich entsetzt die Hand vorm Mund. Währendessen waren Esmeralda und Amylie schon auf der Bühne und sahen, wie einer der Bühnenarbeiter die tote Katze abhängte. Das Schild, was um den Hals des Tieres hing, nahm er in die Hand, las es und reichte es weiter. Esmeralda und Aymlie steigen auf die Bühne und hatten auch das Schild in der Hand. Ein schauer rann ibr über den Rücken, als sie die Bortschaft las Katzen die falsch singen, sterben früh! „Das ist einfach zu viel für mich!“, jammerte Madame Carlotta und war einer Ohnmacht nahe. „Bitte beruhigen sie sich doch Miss!“, bat Carlo sie, doch die Primadonna wollte nicht auf den Mann hören. „Nein, das Mass ist voll. Ich werde nicht eine Minute!“, keifte sie wütend und gestrukluierte wild, mit den Händen. „Noch heute werde ich dieses Haus verlassen!“ „Miss, ich bitte sie. Jemand hat sich einen bösen Scherz erlaubt und wenn ich ihn finde, werde ich zur Reschenschaft ziehen!“, bat Carlo sie. Miss Carlotta sah den Mann finster an. „nein, es reicht mir. Ich werde gehen, Für immer!“, sagte sie. „Leben Sie wohl!“, mit diesen Worten, drehte sich die Frau herum und ging von der Bühne. Ihr Vater schien blasser geworden zu sein und sah der Frau, mit hinabhängenden Schultern nach. „Da geht unser Star!“, sagte er und strich sich durch das lichte Haar. Esmeralda sah ihrem Vater deutlich an, dass dieser Verlust ihn schwermitnahm. Und sie wusste nicht, wie das nochmal gut ausgehen konnte. Hinter ihr hörte sie die Bühnenarbeiter tuscheln und eingige der Tänzerinnen. „Dieses Mal, ist das Phantom zuweit gegangen!“, raunte der eine. „Wie solen wir jetzt unser geld bekommen!“, sagte er der andere. Esmeralda baltle Hände zu Fäsuten und sie war kurz davor, die Anwesenden anzuschreien. Verkniff es sich jedoch. „Es gibt hier kein Phantom!“, sagte sie sich. Da wehte wieder ein einkalter Lufthauch und ließ sie frösteln. Sie blickte hoch und erstarrte. Über ihr, tauchte ein dunkles Etwas auf, und nur kurz sah sie das aufblitzen, von etwas weissem. „Eine Maske!“, schoss es ihr durch den Kopf und sie spürte, wie ihr kalt wurde. Kapitel 4: Unheimliches Gespräch -------------------------------- Esmeralda machte sich für die Nacht fertig, als ihre Gouvernante und Anstandsdame Elisabeth anklopfte. „Ja!“, rief Esmeralda und Elisabeth öffnete die Tür. Auf ihrem Arm trug sie einen Strauss roter Rosen. Mit großen Augen schaute sie den Straus und musste dann bewundernt lächeln. „Ah-ha, hast du endlich einen Verehrer?“, fragte sie und bürstete sich, mit einem amüsierten Lächeln das Haar. Elisabeth schüttelte den Kopf. „Unsinn, die sind nicht für mich!“, erklärte Elisabeth und stellte den Strauss in eine Vase. Esmeralda stutzte. „So, für wen sind sie dann?“, fragte sie Elisabeth lächelte. „Für dich!“, sagte Elisabeth und Esmeralda wäre beinahe die Bürste aus der Hand gefallen. „Fü-für mich?“, fragte sie und ging zu den Rosen hin. Sie konnte es nicht fassen. Vorsichtig nahm sie eine Rose in die Hand und strich, an deren zarten Blättern. „Ja, anscheinend hast du einen Verehrer!“, sagte Elisabeth. Esmeralda wurde rot. „Ein Verehrer!“, dachte sie und besah sich weiterhin die Rosen. Da bemerkte sie eine kleine Karte. Esmeralda nahm dieses in die Hand und dort stand, in schöner roter Schrift: So leidentschaftlich, wie ein Tanz! So zärtlich, wie die Liebe! So schön, wie diese Rosen! So bist du! Oh, bezaubernde Esmeralda Esmeralda musste einen Seufzer des Schwärmens von sich geben. „Wie…wie romantisch!“, dachte sie und legte sich die Hand auf ihre glühende Wange. „Von wem ist der Strauss?“, fragte sie dann Elisabeth. Doch die zuckte nur, mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ein Bote hat sie vorbei gebracht!“, erklärte sie und Esmeralda ließ die Schultern hängen. Sie sah nochmals auf die Karte und las wieder die Worte, die ihr Herz höher schlugen ließen. „Wer auch immer das geschrieben hat, er ist ein richtiger Dichter!“, dachte sie und roch an den Rosen. Wie herrlich sie doch duften. Esmeralda schlief ruhig in ihrem Bett, als sie etwas aufschrecken ließ. Klaviermusik! Schnell stand sie auf und lief zur Tür. Sie machte sie einen Spalt auf und schaute auf den dunklen Flur. Leonardo war auch wachgeworden und wollte hinaus. Doch Esmeralda drängte ihn zurück. „Du bleibst hier!“, sagte sie befehlend und schlüpfte aus der Tür. Leise schloss sie diese wieder und lief den Gang entlang. Kein Zweifel, es war ist die gleiche traurige Melodie, die sie schon einmal gehört hatte. Ein Kloss bildete sich in ihrem Hals, als sie der Musik näher kam. Würde wieder der geheimnisvolle Pianest dasitzen? Im Inneren hoffte es Esmeralda schon etwas. Dieser Unbekannte, zog sie magisch an und sie nahm sich vor, diesesmal nicht aus ihrem Versteck zu gehen, sondern einfach nur zuzuhören. Wieder stand sie vor dem Vorhang, der zum Foyer führte. Vorsichtig zog sie ihn beiseite und lugte durch den Spalt. Ihr Herz machte einen Sprung. Es war wirklich der gleiche Spieler. Esmeralda schloss die Augen und ein leises Lächeln stahl sich von ihren Lippen. Sie ließ sich von der Musik hinreissen und verlor jeglichen Hang zu dieser Welt. „Wie schön er spielt!“, dachte sie und lächelte. Die Musik schien in ihren Kopf Bilder zuzaubern und sie ganz und gar einzuhüllen. Sie fühlte sich geborgen und gut behütet. Genauso, wie sie es damals war, als ihre Mutter noch lebte. Diesesmal machte sich jedoch keine Trauer in ihr breit, sondern ein Gefühl des Glücks. Plötzlich schob sich etwas an ihr vorbei und riss sie aus ihren Gedanken. Sie öffnete die Augen und sah, wie etwas auf den Klavierspiele zulief. „Nein!“, rief Esmeralda innerlich erschrocken. Leonardo hatte sich aus dem Zimmer geschlichen und war nun auch hier. Der Schäferhund tabste zu dem Spieler und schnüffelte an ihm. Ein misstraurisches Winseln kam von dem Tier und er wich etwas zurück. Esmeralda wollte ihn zurückrufen, doch dann hätte sie sich verrraten. Der Spieler flüsterte etwas und streckte dann die Hand aus. Der Hund schnüffelte und leckte dann, nach kurzem Zögern die Hand. Sanft streichelte dann der Pianist den Hund den Kopf. Dieser wedelte, mit dem wuschigen Schwanz und begann zu hecheln. Erleichert atmete Esmeralda auf und beobachtete die beiden weiter. Da griff der Spieler in seinen Umhang und schien Leonardo etwas zu geben. Leonardo drehte kurz den Kopf zur Seite und nahm es dann in den Mund. Mit einer Handbewegung, schickte der Unbekannte Leonardo zurück zu Esmeralda. Der Schäferhund lief zurück zu Esmeralda und Esmeralda ging in die Hocke, um es ihm abzunehmen Als sie es in der Hand hielt, hielt sie den Atem an. Eine Rose! Esmeralda sah verwundert auf die Rose und dann zum Spieler. Er war weg! Lange blickte sie zum leeren Platz, am klavier und sie blickte sie dann wieder die Rose an. Esmeralda musste sich an den Rosenstrauss und die dazu beigelegte Karte erinnern. Und ihr kam ein seltsamer Gedanke. „Kann es sein, dass der Spieler, mein Verehrer ist!“, fragte sie sich und sie musste etwas dabei lächeln. Am nächsten Tag, wollte Esmeralda in die Ställe, um Goliath einen beusch abzustatten und freute sich schon darauf, ihn mit Zuckerstückchen zuverwöhnen. Als sie auf dem Weg dorthin war, fielen ihr ein paar Theaterleute auf. Sie hatten sich vor dem Stalleingang versammelten und sprachen miteinander. Sie schienen ziemlich aufgelöst zu sein. Esmeralda ging näher an sie heran und bekam nun ein paar Gesprächsfetzen mit. „Ist das wahr. Man hat ihn in der Box gefunden?“ „Ja, er wurde mit einem Strick an den Pfosten gefesselt und dann…!“ Die Leute brachen das Gespräch abrupt ab, als Esmeralda näher kam. „Und was dann?“, fragte sie neugierig und sah jeden von ihnen an. „Gehen Sie in die Stallung, dann sehen Sie es selbst!“, erklärte einer von ihnen und machte eine Handbewegung, in Richtung des Stalles. Esmeralda wusste nicht, was sie dazusagen sollte. Sie sah kurz die Leute an, ging dann hinein in den Stall. Dort standen ihr Vater, ein paar Schaulustige und die Polizei. Eine schlimme Ahnung stieg in ihr auf. „Was ist hier los?“, fragte sie und drückte sich durch die Schaulustigen. Als ihr Vater sie sah, versuchte er sie wieder weg zu scheuchen. „Esmeralda geh hoch, ich komm gleich nach!“, sagte er und ergriff seine Tochter an den Schultern. „Vater, was ist denn los!’’, sagte sie. Carlo war außer Stande ihr zu antworten. Er schüttelte nur den Kopf. „Das..das ist nichts für dich!“, meinte er dann stockend. „Nun stell dich nicht so an. Ich bin kein Kind mehr!“, sagte Esmeralda barsch und befreite sich aus den Griff ihres Vaters. Sie schob sich zur Box, um die die meisten standen. Ihr vater wollte sie zurückhalten, doch Esmeralda hatte die Box schon erreicht. Sie ging an den Rand und schaute in die leere Box. Sie war leer! Esmeralda runzelte die Stirn. „Wieso stellen sich die Leute, wegen einer leeren Box nur so an?“, fragte sie sich und ließ nochmals den Blick durch die Box schweifen und dann entdeckte sie ihn. „Großer Gott!“ In ihr lag der Stallmeister. Esmeralda drehte sich der Magen um. Er hatte einen Strick um den Hals, der mit dem Pfosten angebunden war. Sein Kopf lag zur Seite und seine Augen waren weit aufgerissen. Sein Körper war völlig zertrümmert und deformiert. Entsetzt presste sich die Hand auf den Mund. Carlo stellte sich hinter sie und Esmeralda wandte den Kopf zu ihm herum. „Eines der Pferde hat ihn getötet. Man sagte mir, dass man ihn bewusstlos geschlagen hatte, ihn hier angebunden hatte und das Pferd dann wild gemacht haben musste!“, erklärte er und versuchte dem Anblick stand zu halten. „Großer Gott!“, würgte Esmeralda wieder. Selbst für Esmeralda wurde es zuviel und sie spürte, wie ihr die Sinne schwanden. Sie sackte nach hinten und Carlo fing sie auf. „Holt einen Arzt!“, rief Carlo aufgebracht. Ein strenger Duft stieg ihr in die Nase und schlug die Augen auf. Über ihr waren ihr Vater, der Arzt und ihre Freundin gebeugt und sahen sie sorgenvoll an. „Geht es Ihnen wieder besser, Miss!“, fragte der Arzt und Esmeralda rieb sich die Stirn. „Ja, mir ist nur etwas schwindelig!“, sagte sie und richtete sich auf. „Ich habe dich gewarnt, Esmeralda!“, machte Carlo ihr zum Vorwurf und sah sie etwas bedauernd an. Esmeralda sank auf das Schlafsofa zurück und nickte schwach. „Lasst mich jetzt bitte allein!“, seufzte sie und schloss die Augen. Carlo wollte noch etwas sagen, als der Arzt ihm die Hand auf die Schulter legte und den Kopf schüttelte. Er, Carlo und Amylie gingen hinaus, um Esmeraldas Bitte Folge zu leisten. Esmeralda versuchte sich wieder zu fassen. Zwar war sie sehr selbsbewusst, doch bei diesem Anblick wurde selbst ihr mulmig. Esmeralda wischte sich über die Stirn und richtete sich etwas auf. Sie ließ die Schultern hängen und massierte sich den Nacken. Wieder tauchte das Bild von dem toten Stallmeister auf und Esmeralda begann zu frieren. „Dieser arme Mann. Wer um Gotteswillen, tut nur so etwas schreckliches?“, fragte sie sich und hielt sich ihre pochenden Schläfen. Carlo sprach noch mit den Polizeibeamten. Die Leute des Theaters waren auch da und wurden befragt. Als die Polizei wissen wollte, wer in Frage, für den Mord kam, gab es nur eine Antwort. „Das Phantom, es war das Phantom!“, riefen die Leute, wie im Chor. Der Polizeibeamte sah Carlo fragend an. „Phantom?“, fragt er und Carlo schüttelte den Kopf. „Wieso glauben nur alle daran?“, fragte er sich. Auch er hatte mehr als einmal davon hören müssen dune sging ihm genauso wie esmerlada so langsam auf die Nerven ständig nur „Das Phantom ist an allem Schuld!“, zuhören. „Ja, es heisst, dass es hier ein Phantom geben soll!“, erklärte er und machte eine beiläufige Handbewegung. „Nichts als Aberglaube, Wachmeister!“, ergänzte Carlo, der abwinkte und seinen Angestellten einen warnenden Blick zuwarf. Dann wandter sich wieder an den Polizisten. „Ich bitte Sie, schenken sie dem ganzen Geschwätz keine Beachtung!“, bat er ihn dann. Der Polizists chaute erst Carlo, dann die Arbeiter an. „Also gut. Ich werde auf dem Revier nach Motiven und nach Anhaltspunkten suchen. Vielleicht werde ich etwas finden könne, was uns weiterhilft. Es kann aber sein, dass ich aber nochmal paar Fragen habe!“, sagte er an Carlo gewandt. Carlo nickt und begleitete debn Mann hinaus. In der folgenden Woche prankten mehrere Überschriften in den Zeitungen. „Todesvorfall im Theaterhaus!“ „Mysteriöser Mörder noch auf freiem Fuss!“ „Tödlicher Aberglaube!“ Carlo schuate sie sich an, lass was darin stand. Obwohl immer der gleiche Inhalt darin zu lesen war. Niemand wusste, wer der Mörder war, nicht mal die Polizei, die schon längst die Suche aufgebem hatte und so erschien nur das Wort „Phantom“ in den Zeilen. Carlo seufzte schwer und warf die Zeitung auf die Schreibttischplatte. „Das Ganze bringt mich noch in den Ruin!“, jammerte Carlo und hielt sich die Stirn. „Dieses Phantom ist doch nur ein dummes Gerücht. Wann verstehen diese abergläubischen das?“ „Soso, ich bin also nur ein dummes Gerücht?“, fragte plötzlich eine Stimme und Carlos schreckte hoch. „Wer, wer ist da?“, fragte er und sah sich um. Doch niemand war im Büro. Er war allein. „Na was glauben Sie, Mr. Finnes!“, sagte die Stimme und schien aus jeder Ecke zu kommen. Carlos Blick hastete von einer Ecke zu anderen und auf seiner Stirn brach der kalte Schweiss aus. Es war purer Refelx, als er antwortete:„Das…das Phantom?“ Er hörte ein spöttisches Lachen. „Bravo, Sie sind ein schlauer Mann!“ „Schlau genug, um zu wissen, dass sie ein Schwindler sind. Das Phantom ist nur dummes Geschwätz!“, widersprach Carlo dann wieder und verlieh seiner Stimme einen festen Klang. Auf keinen Fall, wollte er sich mit dem Irrglauben der Theaterleute anstecken lassen. Wieder lachte die Stimme. „So, kann ein dummes Geschwätz einen Mann in die Box anbinden und ihn, durch ein rasendes Pferd töten?“, fragte die Stimme nun finster und Carlo wurde leichenblass. Soll das heissen, dass Sie...?“, stammelte der Mann und wischte sich üebr die nasse Stirn. „Ja, ganz recht. Ich war es!“, sagte sie Stimme kalt und gelassen. „Aber wieso...?“ „Er hat geredet. Deswegen habe ich ihn umgebracht. Er hat seinen Mund nicht halten können und musste sterben!“, verkündete die Stimme. Carlo spürte einen leichten Schwindelanfall und sackte in den Stuhl zusammen. Er fühlte sich nicht wohl und wenn er nicht so ein beherrschter Mann gewesen wäre, wäre er schreiend aus dem Zimmer gerannt. „Was…was wollen Sie. Geld?“, fragte er und hörte wieder das Lachen. „Ich muss sagen, dass ich mich gescmheichelt fühlte, wie Sie mit mir reden!“, spottete die Stimme, ohen richtig auf seine frage einzugehen. „So hat noch nie jemand mit mir gesprochen!“ „Kann ich mir gut vorstellen!“, flüserte Carlo und schenkte sich ein Glas Whiskey ein. Kurz hielt er inne, ehe er das Glas an die Lippen legte. „Macht es Ihnen etwas aus?“, fragte er mit zitternder Stimme. „Nein, trinken Sie ruhig. Ich habe nichts dagegen!“, sagte die Stimme. „Zum Wohl!“ Carlo hob das Glas, wie zu einem Prost und trank das Glas in nur einem Zug aus. Als er das Galas abstellte und der Whiskey seienr Kehle hinabfloss, fühtle er sich einigermassen ruhiger. „Aber auf ihre Frage zurück zu kommen Was ich will ist…ihre reizende Tochter!“, als Carlo das hörte, spang er auf und brüllte, völlig außer sich:„Meine Tochter, niemals“ Die Stimme gab ein verwerfliches Lachen von sich. „So, ich kriege immer alles, wa sich will!“, sagte die Stimme. Carlo schüttelte wieder den Kopf. Dann faltete er die Hände, wie zu einem gebet und sah den leeren Raum flehent an, als würde genaus vor ihm jemand stehen. „Ich bitte Sie, lassen Sie meine Tochter. Bitte!“, flehte er. Kurz schien die Stimme und deren Besitzer zuschweigen und anchzudenken, doch dann ergriff sie wieder Wort, und die Stimme klang auf ienmal kalt und düster. „Ich habe zwar Ihrem Vorgänger versprochen, Ihre Tochter in Ruhe zu lassen aber…!“, sprach die Stimme und klang dann wieder hähmisch „…Dafür müsste ich wissen, was ein Versprechen ist!“ „Sie...Sie Monster!“, rief nun Carlo und schlug die Fäuste durch die Luft. „Passen Sie auf, was Sie da sagen, Mr. Finnes!“, erscholl die Stimme und die Spiegle im Büro zitterten. „Ich kann ihnen jederzeit wieder einen Toten beschaffen und glauben Sie mir, ich mache das mit größtem Vergnügen!“, knurrte die Stimme. „Sie können mir drohen, wie Sie wollen, aber meine Tochter werden Sie niemals bekommen!“, sagte Carlo und in seiner Stimme klang deutlich Wut mit. „Sind Sie sich da so sicher?“, fragte die Stimme und ehe Carlo etwas darauf erwiedern konnte, spürte er dass er allein war. Vollkommen allein. Lange blieb er so stehen, konnte nicht glauben, was er da gehört und mit wem er gerade gesprochen hatte. „Das kann doch nicht wahr sein!“, sagte er sich und wischte sich über das Gesicht. Er brauchte einen kurzen Moment, um wieder klar im Kopf zuwerden. Das war zuviel für ihn. Erst der Tote und nun diese Stimme, aber was ihn noch mehr beunruhigte war, was die Stimme im Bezug auf seine Tochter gesagt hatte. Esmeralda! Panik machte sich in ihm breit und er hetzte zur Tür. Er hastetete den Flur entlang und wollte so schnell wie möglich zu seiner Tochter. Kapitel 5: Ein Böser Streich ---------------------------- Esmeralda lag bauchlinks auf dem bett und las gerrade in einem ihrer heisgeliebten Bücher. Sie war so sehr in eine romantische Scene vertieft, dass sie hochschreckte, als ihr Vater an der Tür pochte. „Esmeralda, bist du da?!“, rief er und pichte heftiger. „Ja, bin ich!“, sagte sie und stand auf. Als sie zur Tür gehen und öffnen wollte, platze ihr Vater hinein, nahm sie kurz an den Schultern und schaute sich, wie ein Verfolger um. Esmeralda sah den ängstlichen Blick in seinem Gesicht. „Vater, was hast du?“, fragte sie ihn und blickte sich genauso um. Ihr Vater sagte nichts, sondern ließsie los und schaute in allen möglichen Schlupfwinkeln. Sogar im Schrank sah er nach. Als er feststellte, dass es hier nicht ungewöhnliches gab, seufzte er erleichtet. „Gott sei danke!“ Esmeralda runzelte die Stirn. „Vater, was...was soll das alles?“, fragte sie dann wieder und sah ihren Vater nun etwas verwirrt an. Carlo wischte sich über die Stirnm. „Ich dachte, du seist in Gefahr!“ „In Gefahr!“ „Ja, jemand hat es auf dich abgesehen!“ „Jemand. Wer denn?“ „Ich weiss es nicht. Irgendjemand. Aber...!“, sagte er dann und seine Gesicht wurde weiss, wie eine Wand. „Aber was!“, hackte Esmeralda nach und sie hatte so ein Gefühl, dass es etwas mit einem gewissen, angeblichen Phantom zutun hatte. „Aber ich glaube es war...das Phantom!“ Es fiel Carlo schwer, diese Worte über die Lippen zubringen, aber nun war es zupsät. Esmeralda rollte die Augen. „Das kann doch nicht wahrsein!“, dachte sie sich. „Das ganze fängt an mich zu nerven!“ Sie schaute wieder ihren Vter an, der hastig aus dem Mund atmete und ein Geruch stieg ihr in die Nase, der ihr sehr bekannt vorkam. Sie runzelte misstraurisch die Stirn. „Sag mal Vater. Hast du getrunken?“, fragte sie dann und stemmte die Hände in die Hüfte. Carlo riss kurz die Augen auf und wollte wiedersprechen, ihr sagen, dass er keinen Schluck getrunken hatte. Doch das würde sie dann mit Sicherheit nicht glauben, also nickte er nur. Esmeralda stöhnte. „Wusste iche s doch!“ „Ich habe es aber deutlich gehört. Jemand hat mit mir gesprochen. Das habe ich mir nicht eingebildet!“, sagte Carlo festentschlossen. Esmeralda winte ab. „Ist ja gut. Ich glaub dir ja!“, sagte sie. In der Woche, war helle Aufregung im Theater. Alle waren damit beschäftigt, die nächste Vorführung vorzubereiten. Dennoch lastete der Mord an dem Stallmeister schwar auf den Schultern der Arbeiteru und Künstler. Esmeralda brauchte nur in deren Gesichter zu sehen und sie sah die Furcht. Auch Amylie sah diese und flüsterte Esmeralda ins Ohr. „das Phantom ist in all den Jahren nochbiemals so brutal vorgegangen. Es hatte sonst immer nur Warnungen oder Streiche gespielt. Aber nie einen Mord begangen. Der Stallmeister muss es wirklich bis aufs Blut gereizt haben!“ Eine Gänsehaut machte sich auf Esmeraldas Armen breit, als sie an den armen Mann denken musste. Wie er an dem Pfosten angebunden worden war und dermaßen zertrampelt und zerrissen war. In dem Moment kam Tanja, vorbei und grinste unheilverkündent. „Dieser Arme Mann!“, seußelte sie. „Ich wette das Phantom, wollte dir damit etwas sagen!“ „Und was?“, fragte Esmeralda mürrisch. Sie konnte diese arrogante Tanja einfach nicht leiden. Zumal sie wirklich eine Art an sich hatte, mit der sie sich nicht unbedingt Freunde machte. Tanja grinste nun noch breiter. „Das du die nächste bist!“ „Nun reicht es aber Tanja. Hör endlich auf. Es haben schon alle genug Angst, du musst nicht noch mehr Benzin ins Feuer schütten!“, wandte nun Amylie ein. Doch Tanja, beachtete sie nicht, sondern wandte sich wieder an Esmeralda. Doch statt etwas zusagen, fuhr sie sich mit dem Finger über die Kehle und machte Esmeralda so klar, was sie sich erhoffte. Dann ging sie weiter. Amylie legte den arm um ihre Schulter. „Mach dir nichts draus. Es wird dir ganz sicher nichts tun. Du hast es nicht gereizt!“, sagte sie leise und Esmeralda hatte das Gefühl, dass sie nicht darauf hoffen konnte. Auch wenn sie das alles für blanken Unsinn abtat, wuchs in ihr immer mehr der Gedanke, dass es sich hierbei um etwas Wahres handelte. Zwar um kein Phantom, aber um jemanden, der Vergnügen daran hatte, andete zu qäulen und sogar zu ermorden. Es war schon spät, als Esmeralda das Buch, welches sie gelesen hatte beseite legte und zog die Decke höher ans Kinn. Sie war müde und schlief auch rasch ein. Sie war dankbar, dass sie nicht mehr länger daran denken musste, was in der letzten Zeit passiert war und an Tanjas Drohung. Sie schlief so tief, dass sie nicht hörte, wie langsam und mit leisem Knarren die Tür des Schrankes sich öffnete. Leonardo hob den Kopf und schaute zu dem Schrank. Als sich eine Schattengestalt hinaus schob, stellte er sich auf die Beine und bellte leise. Doch Esmeralda rollte sich nur auf die andere Seite und murmelte, dass er leise sein sollte. Als der Eindringling zu dem Hund kam und dieser ihn mit einem leisen Knurren ansah, kniete sich der Fremde vor ihm neider und strich ihm behutsam über den Kopf. Leonardos Knurren verstummte und begann mit dem schwanz zu wedeln. „So ist es brav!“, raunte der Schatten. Dann er hob er sich und ging weiter zu der schlafenden Esmeralda. Als er neben ihrem Bett stand, setzte er sich vorsichtig an die Bettkante und schaute sie lange an. Diese Frau war einfach wunderschön. Noch nie hatte eine Frau wie sie, ihn so gefesselt und fazeniert, wie sie. Die ganzen anderen Weiber, die hier einundaus gingen, interessierten ihn nicht und er war ihnen stets aus dem Weg gegangen. Und auch jedem anderem Menschen, dem er nicht trauen konnte und wollte. Doch nun, als er sie traf, wollte er stets in ihrer Nähe sein. Und noch viel mehr. Er wollte sie berühren, spüren, ihre Stimme hören, sie ganz für sich allein lassen. Nun war er nahe, näher als er es sich hätte träumen lassen. Sein Herz schlug heftig, in seiner Brust, als er sich vorstellte, sie bei sich zu haben. Und er musste lächeln. Irgendwann, würde er diesen Wunschen wahrmachen und sie mit sich nehmen. In die ewige Dunkelheit. In sein Reich. Schon die bloße Vorstellung, raubte ihm den Atem und zitternt holte er Luft. Er schloss die Augen und cersuchte, sein vor Verlangen schlagendes Herz zu beruhigen. Als er wieder die Augen öffnete, schlief Esmeralda immernoch und hatte sich nicht gerührt. Langsam, fasst wie in Zeitlupe, streckte er die Hand aus und berührte Esmeralda an der Wange. Esmeralda rührte sich auch da nicht, öffnete auch nicht die Augen. Sondern ließ die Berührung zu und der Fremde musste etwas lächeln. Sanft beugte er sich vor und drückte seine Lippen auf ihre Wange. Esmeralda seufzte, bei dieser zärtlichen Geste. Lange lies er seine Hand auf ihrer Wange ruhen und genoss es, ihre Wärme zuspüren. Er seufzte. Dann beugte er sich etwas nachvorne und sein Mund direkt über ihrem Ohr. „Bald Esmeralda. Bald werden wir zusammen sein!“, flüsterte er zärtlich und ließ von ihr ganz ab. Als Esmeralda erwachte, wusste sie nicht, wo sie genau war. Erst als die Konturen um sie herum klarer wurden, erkannte sie, dass sie sich in ihrem Zimmer befand. Wobei sie hätte schwören können, dass sie in einem ganz anderen Raum war. Sie hatte es deutlich vor ihren Augen gesehen. Über ihr war die Decke aus ungeschliffenem Stein und der Raum, wirkte klein, aber recht gemütlich. Und da war nocht etwas. Ein Mann, gekleidet in einem weiten schwarzen Umhang. Sein Gesicht wurde jedoch von der Krempe seines Hutes verdeckt. Er stand einfach nur da, und schien sie anzusehen. Esmeralda erinnerte sich sehr genau an ihm und glaubte sich auch an seine Stimme zu erinnern, die etwas flüsterte. „Bald Esmeralda. Bald werden wir zusammen sein!“ Ein Schauer rann ihr über den Rücken. Diese Stimme war sowohl unheimlich, als auch sehr verlockend. Fast so, wie die Stimme eines Engels! Oder die Stimme eines Dämons! Bei diesem Gedanken, begann Esmeralda zuzittern und umfasste ihren Oberkörper mit den Armen. Nie wäre sie auf die Idee gekommen, dass sie mal so denken würde. Aber es war so. Diese Stimme war so andrs, so zärtlich, dass sie einfach nichtr von dieser Welt kommen konnte. War etwa doch ein geist hier, der sie diese Nacht besucht hatte. Konnte es wirklich ein Phantom gewesen sein? Esmeralda schüttelte den Kopf. Was war nur mit ihr los? Wie kommt sie nur auf so einen unsinn. Die ganze Zeit hatte sie sich gesträubt, an diesen Mumpitz zuglauben und fing sie selber damit an, nur weil sie eine Stimme gehört hatte. „Du fängst langsam an, dich von diesem Geschwätz einwickeln zulassen!“, gestand sie sich und strich sich durchs Haar. Da klopfte es an der Tür und Elisabeth kam rein. „Guten Morgen!“, wünschte sie ihr und Esmeralda lächelte. „Auch dir einen guten Morgen!“ Elisabeth kam in das Zimmer rein und zog die Vorhänge zurück. Helles Sonnenlicht durchflutete den Raum und Esmeralda schloss für einen kurzen Moment die Augen. Als sie sie wieder öffnete, war das Licht nicht mehr ganz so stark und Esmeralda schwang die beine aus dem Bett, um sich anzuziehen. Elisabeth wollte gerade das Bett machen, als Esmeralda sie an der Schulter festhielt und den Kopf schüttelte. „Nein, lass nur. Ich mache das schon!“, sagte sie. „Aber ich bin doch deine Gouvernante!“, wandte Elisabeth ein empört gespielt und Esmeralda lächelte. „Ja schon, aber ich möchte auch nicht, dass du mir ständig hinterher räumst!“, sagte sie dann und machte selbst das Bett. Elisabeth seufzte und schüttelte den Kopf. „Du bringst mich noch um meine Arbeit!“, sagte sie und lächelte schwach. Esmeralda erwiederte dies. „Das ist aber nicht meine Absicht. Ich möchte nur etwas selbstständiger sein!“ „Nagut, das lasse ich mal gelten. Aber wenigstens werde ich das Frühstück machen. Einverstanden?“, fragte sie und Esmeralda nickte. „Ja, einverstanden, Du kochst besser, als ich!“, lachte sie und Elisabeth ging dann aus dem Zimmer. Mit einem leisen Lächeln, zog sich Esmeralda ihren Rock und ihre Bluse an und ging in das Nebenzimmer. Dort saß schon ihr Vater, mit einer Zeitung in den Händen und neben sich einen Kaffee. „Morgen, Vater!“, sagte sie und setzte sich an den Tisch. Carlo schaute kurz hoch und nickte. Esmeralda runzelte die Stirn. Normalerweisser grüßte er zurück, aber wenn sie sein Gesicht sah, so ernst und verdunkelt konnte er sicher keine gute Laune haben. Und sicher hatte das sicherlich mit dem, was in der Zeitung stand zutun. Und sie war sich auch sicher, dass es wiedermal mit dem Phantom zusammenhing. Also sparte sie sich die frage, sondern goss sich Tee ein. Carlo warf meinem mürrischen Laut die Zeitung auf den Tisch und trank etwas Kaffee. Esmeralda sagte nichts, sondern schaute nur auf die polierte Tischplatte. Sie betrachtete sich ihr Spiegelbild und fragte sich, was wohl noch passieren und was das für Folgen nach sich ziehen würde. Langes Schweigen herrschte zwischen Vater und Tochter und es wog schwerer, als Beli auf ihren schultern. Esmeralda hielt dieses scheigen nicht mehr aus und so wagte sie den Versuch, ihrem Vater seinen Ärger abzunehmen. „Was...was schreitbt die Zeitung?“, fragte sie etwas erstickt und sah deutlich, wie sich das Gesicht ihres Vaters noch mehr verfinsterte. „Ach, sie schreiben, dass es in diesem Theater spukt und dass man sich davor hüten sollte, auch nur in die Nähe unseres Theaters zu kommen!“, grollte Carlo und machte eine ausladende Handbewegung. „Wenn das so weitergeht, werden wir wieder vor dem Ruin stehen!“ Esmeraldas Magen zog sich zusammen, als dieses Wort hörte. Ruin! Das klang mehr, als nach einem Wort. Es klang nach dem Ende, für all das, was sie sich wieder erhofft hatten. Das sie wieder von vorne anfangen konnten und wenn diese Zeitung weiter solche Geschichten schrieb, so würden sicher bald keine Leute mehr hierher kommen und sie würden wieder ein Zuhause verlieren. Elisabeth kann rein und trug ds Essen auf. Wortlos, nahm sich Esmeralda etwas von dfem Rührei und stocherte, ohne jeglichen Appetitt, darin herum. „Dabei hatte der Tag so gut angefangen!“, seufzte sie innerlich und schob sich etwas von dem Essen in den Mund. „Was hast du eigentlich vor?“, fragte ihr Vater und nahm sich nun auch etwas von dem Frühstück. Esmeralda hob die Schultern. Eigentlich wollte sie etwas ausreiten, aber das konnte sie nun vergessen, da ihr Vater mit seiner miesen Stimmung ihre gleichermassen vermieste. „Ich weiss nicht. Vielleicht etwas hier aushelfen!“, sagte sie dumpf. Carlos chaute seine Tochter mit einem ernsten Blick an und sah ihr an, dass sie sich von diesem Tag mehr erhofft hatte. Er seufzte. „Tut mir leid. Ich wollte dir nicht den Tag verderben!“ Esmeralda sah ihn an und lächelte schwach. „Schon gut!“ „Nein, ich möchte nicht, dass du hier in diesen Wänden bist. Geh raus und geniesse den Tag!“, sagte er troztig und schüttelte den Kopf. Esmeralda musste lächeln. Irgendwie war sie froh, dass ihr Vater nun versuchte, ihr die trübe Laune zunehmen und sie etwas aufzumuntern. Dennoch wollte sie ihn nicht, mit schlechtem Gewissen alleine lassen. „Und...und was ist mit dir?“, fragte sie ihn und Carlo machte eine beiläufige Handbewegung. „Ach, ich werde mich wie üblich über diesen Irrglauben dieser leute ärgern und wenn es sein muss, etwas Whiskey trinken!“, sagte er dann. Elisabeth schaute ihn warnend an. „Unterstehen Sie sich Mr. Finnes. Der Arzt hat doch ausdrücklich gesagt, dass Sie nicht soviel trinken sollen!“, sagte sie mahnend und Esmeralda musste ein Grinsen unterdrücken. Carlo jedoch verdrehte die Augen. „Ich trinke ja nicht die ganze Flasche, sondern nur ein Glas!“, erklärte er etwas mürrisch. „Ein Glas ist schon zuviel!“, erwiederte Elisabeth und stemmte, keine Wiederrede duldent, die Hände in die Hüfte. Nun musste esmeralda kichern. „Genau wie Mutter!“, dachte sie sich und stand dann auf. „Also, ich gehe dann mal!“, sagte sie und ginng zu ihrem Vater, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. „Bis später!“, sagte sie und verließ das Zimmer. Zwar ging sie nicht mehr reiten, aber dafür in den Stall um Goliath zu besuchen. Sie freute sich schon, und hatte sich aus der Küche ein paar Zuckerwürfel geholt. Da kam ihr Amylie entgegen. „Oh, hallo Esmeralda!“, begrüste sie sie und lächelte breit. Esmeralda erwiederte ihr Lächeln. „Hallo, Amylie. Wie geht’s dir so?“, fragte sie dann und Amylie hob die Schultern. „Hm ja, gut soweit!“, antwortete sie. „Und dir?“ Esmeralda wollte gerade antworten, als sie einen kühlen Hauch verspürte. Er streifte sie mitten im Genick und ließ sie erschauern. Amylie runzelte die Stirn und schaute sie besorgt an. „Esmeralda...ist alles in Ordnung?“ In Esmeraldas Inneren zog sich alles zusammen und sie wurde das Gefühl nicht los, dass sie von jemandem beobachtet wurden. Oder von irgendwas. Schon dieser Gedanke, dass etwas Unsichtbares sie anschaute und sie belauerte, reichte aus, um ihr einen Schauer über den Rücken laufen zulassen. Sier wurde blass und Amylie bekam Angst. Sie berührte Esmeralda an der Schulter und sie zuckte zusammen. „Esmeralda, was hast du?“, fragte sie leise und schaute sie ängstlich an. Esmeralda war nicht fähig etwas zusagen, sondern schaute nur um sich herum. In ihrem Hals bildete sich ein dicker Kloss und Esmeralda war nicht in der Lage ihn runterzuschlucken. „Etwas ist hier...in unsere Nähe...in meiner Nähe!“, flüserte sie heiser und Amylies Augen weiteten sich. „Das Phantom!“, keuchte sie, ergriff dann Esmeraldas Hand und zog sie weg. Weg von diesem Ort. Draußen war es angenehm warm und erst, als Esmeralda und Amylie in der warmen Sonne standen, wurde Esmeralda bewusst, wie sehr sich ihre Muskeln versteift hatten und sie war nun umso erleichterter, dass sie sich nun entspannten. Mit einem Seufzen, ließ sie sich auf die Stufen nieder und ließ die Schultern hängen. Amylie setzte sich neben sie und legte ihr den Arm um die Schultern. „Geht es wieder?“, fragte sie und Esmeralda nickte. „Ja, aber ich...ich weiss nicht, was los war...?“, stammelte sie. „Du hast die Gegenwart des Phantoms gespürt. Nicht jedem passiert das, und das du so heftig darauf reagierst...das...habe ich noch nie erlebt!“, erklärte Aymlie und deutlich schwang in ihrer Stimme eine Mischung aus Furcht und Bewunderung mit. Esmeralda legte den Kopf in den Nacken und holte tief Luft. In ihrem Kopf drehte sich alles und sie spürte, wie ihr Herz heftig in der Brust hämmerte. Nie hätte sie daran gedacht, dass dieses Phantom sie so aus der Fassung bringen würde. Lag es vielleicht daran, dass sie immernoch diese Stimme im Kopf hatte und sie so faszenierte? Sie atmete tief ein und versuchte wieder Herrin über sich selbst zu werden. „Das das Phantom in unsere Nähe war, muss einen Grund haben!“, überlegte Amylie und ihre Stirn legte sich in tiefe Sorgenfalten. „Wie meinst du das?“, fragte Esmerlada schwach. „Naja, das Phantom kommt wirklich selten in die Nähe der Menschen. Das du es so intensiv gespürt hast, muss heissen, dass es fast schon zum greifen nahe war!“, meinte sie und Esmeralda schaute sie so an, als hätte sie den Verstand verloren, aber irgendwie leuchtetete das auch ein. Wie sonst konnte sie sich erklären, dass sie es gespürt hatte. Esmeralda biss sich auf die Unterlippe und blickte hoch zum Himmel. So langsam wanderte die Sonne weiter und wo noch vor kurzem warmer Sonnenschein war, war nun dunkler kalter Schatten. Esmeralda fröstelte und sie rieb sich mit den Händen ihrer Arme. Sie begann zu frieren. Immer mehr begann sie sich vor diesem Phantom zu fürchten. Auch wenn sie gerne alles für einen üblen Streich abtun wollte, wurde sie nicht das Gefühl los, dass dahinter mehr steckte, als nur Aberglaube. Und genau das machte ihr Angst. Amylie legte ihr die Hand auf die Schulter. „Komm, lass uns wieder eingehen!“, sagte sie und langsam erhoben sich die beiden jungen Frauen. Drinnen war es zwar heller und wärmer, aber Esmeralda fühlte sich nicht gerade wohl dabei, hier in diesem Haus zusein, wo es spukte. Noch immer zitterte sie etwas und atmete tief ein und aus. „Beruhige dich, Esmeralda!“, ermahnte sie sich und wischte sich dann über ihr feuchte Stirn. Der rest des Tages verlief ohne irgednweclhe Zwischenfälle. Weder gab es einen Mord, was Esmeralda sehr begrüßte, noch kam zu irgendwelchen Streichen. Dankbar darüber schaute Ersmeralda zu, wie die Arbeiter ein paar der Reqiusten aufstellten und andere hämmerten. Sie schloss die Augen und lauschte dem Hämmern und dem üblichen Geräuschen des Theaters. Es beruhigte sie. Gab ihr ein Gefühl, vom normalen Leben. Und solange sie nicht die Stimme dieses Geistes hörte, fühlte sie sich etwas um einiges wohler. Doch das verflog, als urplötzlich das Licht erlosch und alles in tiefer Dunkelheit getaucht wurde. Sie schlug die Augen auf und als sie einige Mädchen aufschreien hörte und ihren Vater aufrufen hörte. „Was ist das um himmelswillen los?“ Sie blickte nach oben und sah, dass auch die oberen Etagen vollkommen dunkel waren und wieder überlief es ihr eisig. Amylie kam zu ihr und ergriff sie an den Armen. „Esmeralda, was...was ist da los?“, fragte sie mit bibbender Stimme und schaute um sich herum. Esmeralda konnte nur dastehen und in die blosse Finsterniss schauen. Sie wusste nich, was sie sagen, denken oder tun sollte. Es war, also hätte die Fisnterniss sie gefangen genommen und sie nu umbarmherzig in ihren Klauen hielt. Es schien eine Ewigkeit zudauern, als Esmeralda plötzlich eine Hand auf ihren Schulter spürte. Sie zuckte zusammen und hätte auch geschrien, doch die Angst hatte ihr die Kehle zusammengeschnürt und sie schnappte sie nur schwach nach Luft. Amylie wich entsetzt einen Schritt zurück und schüttelte ungläubig den Kopf. Sie zeigte mit zitterndem Finger auf etwas, was hinter Esmeralda war und ihre Lippen formten ein Wort. Phantom! Esmeralda merkte, wie ihr der Schweiss auf die Stirn trat und drehte langsam den Kopf nachhinten. Und als sie die dunkle Gestalt hinter sich sah, glaubte sie, das durch ihren Adern Eiswasser floss. Am liebsten wäre sie, wie Amyslie zurückgestolpert, doch ihre Füsse schienen mit dem Boden verschmolzen zusein und ihre Beine fühlten sich ungewohnt taub an. Sie konnte jegendlich den Mund öffnen. Angestreng versuchte sie einen Schrei über die Lippen zubekommen, doch wurde sie schon an den Schultern gepackt und wie eine Strohpuppe geschüttelt. Esmeralda konnte nichts anderes tun, als die Augen zuschliessen und zu hoffen, dass dieser Geist endlich von ihr lassen würde und dahin verschwindet, woher er kam. Doch es schien eine Ewigkeit zu vergehen, ehe die Angst sie dermassen geiselte und Esmeralda endlich ihre Stimme wieder fand, um einen Ton über die Lippen brachte. „Hilfe. Hilf mir Vater!“, es war nur ein krächzen, aber dennoch wollte esmeralda endlich, dass es aufhörte. Carlo stürzte auf die Bühne und wollte zu seiner Tochter zugelangen, Dabei achtend, dass er nicht gegen irgendwas oder jemanden lief. Als er sie schon fast erreicht hatte, flutete auch wieder das Licht und die Gestalt wurde aus der Finsternis gerissen. Abrupt hörte sie auf, Esmeralda zuschütteln und ließ sie los. „Verdammt!“, fluchte sie und Esmeraldas Angst verflog schlagartig. War das nicht eine Frauenstimme? Die Gestalt drehte sich schnell um, um zuverschwinden, doch Esmeralda griff sie an der Schulter, wirbelte sie mit einem heftigen Ruck herum und riss ihr dabei die Maske herunter. Sie riss die Augen weit auf, als sie das Gesicht erkannte. „Das gibt es doch nicht. Du?“, keuchte sie und ihr fiel die Maske auf den Boden. Sie zeigte weder Reue, noch machte sie Anstallten, sich zu entschuldigen.Sondern schaute eifnach nur, mit einem arroganten und stolzen Ausdruck Carlo an und hörte nur mit halben Interesse, seiner Standpauke zu. „Sind Sie sich eigentlich im Klaren, was Sie mit Ihrem dummen Streich bezweckt haben, Mrs. Tanja!“, rief er aufgebracht. Esmeralda stand neben ihm und schaute zu Tanja, die sich gelangweilt ihre Fingernägel betrachtete. Carlo war wirklich davor, diese impertinente Frau auf die Strasse zu setzten. Nicht schon schlimm geung, dass die zeitung ihn praktisch die Gäste verscheucht, jetzt muss auch noch eine der Angestellten so einen üblen Trick anwenden. „Mrs. Tanja...würden Sie so freundlich sein und uns erklären, was das sollte?“, knurrte er und stemmte dabei die Hände in die Hüfte. Tanja hob nur die Schultern. „Ich wollte der feinen Dame da zeigen, dass sie lieber nicht so große Töne spucken sollte!“, sagte sie nur und deutete dabei auf Esmeralda. Diese kochte vor Wut. Erst sie so herablassend behandeln und nun so einen gemeinen Streich spielen. Sie fragte sich, was sie ihr angetan hatte, um so behandelt zuwerden. „Große Töne spucken?“, wiederholte Carlo und ballte nun die Fäuste. „Oh-oh!“, dachte nur Esmeralda und ging etwas zur Seite. Wenn ihr Vater dermassen die Fäuste ballte, konnte das nur heissen, dass er gleich so richtig losschreien würde. „Jetzt sage ich Ihnen mal, was ich von Ihrem eingebildeten Charakter halte!“, schimpfte er los. „Gar nichts. So jemand wie Sie, hat hier reingarnichts zusuchen!“ Normalerweisse sollte sie jetzt kreidebleich werden, dochd as tat Tanja nicht, sie zuckte nur die Schultern. Carlo wurde nur noch wütender und wandte sich dann an esmeralda. „Esmeralda, such ihren Vertrag und bring ihn mir!“, sagte er im gepressten Ton und sein Gesicht war so rot wie eine Tomate. Esmeralda nickte nur, ging zu einem schrank und suchte Tanjas Vertrag. Diesen fand sie sogleich und fischte ihn raus. Dann schloss sie den Schrank wieder und reichte ihn ihrem Vater. Kaum hatte er diesen in der hand, schon zerriss er ihn. Wenn Tanja schon vorhin gelassen war, so wurde sie nun noch blasser und sah mit weitaufgerissen Augen auf die beiden Papierhälften. Sie konnte nicht fassen, was er gerade getan hatte. Fassungslos öffnete sie den Mund und schaute Carlo an. Dieser sah sie nur grimmig an und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Er gab ihr keine Möglichkeit, etwas zusagen, oder sonst etwas zumachen. Sondern zeigte einfach nur zur Tür und mit einem knappen, aber deutlichen. „Verschwinden Sie!“, gab er ihr den Befehl, dieses Büro, und dieses Theaterhaus zu verlassen. Für immer! Tanja wollte gerade den Mudn aufmachen, doch Carlo hob nur die Hand und sagte erneut: „Verschwinden Sie!“ Esmeralda schaute erst ihn, dann Tanja an. Nun schaute sie nicht mehr so selbstgefällig. Sondern eher verzweifelt und auch wütend. Igrendwie konnte sie es verstehen, auch wenn sie nicht wusste, wieso. Aber seine Arbeit zu verlieren und somit sein Zuhause, schmerzte mehr, als tausend Messerstiche. Langsam erhob sich Tanja und schritt an Vater und Tochter vorbei. Zuerst schaute sie Carlo, mit einem finsteren Blick an, dann Esmeralda und ihr düstererm, hasserfüllter Blick schien noch durchdringender und bohrender zuwerden. „Das büsst du mir!“, knurrte und verließ dann das Büro. Kapitel 6: Das Versprechen! --------------------------- Die Drohung, die Tanja ihr beim Verlassen des Büros ausgestossen hatte, lag ihr immernoch schwer im Magen. Sie traute es ihr ehrlich gesagt zu, dass sie sich rächen würde. Wer schon zu so einem grausamen Streich fähig war, konnte auch zur Rache fähig sein. Es überlief sie schaudernt, als sie daran denken musste, was sich Tanya so alles einfallen lassen könnte. Mit einem unguten Gefühl, hatte sie sich auf ihr Zimmer zurückgezogen und saß auf dem Bett. Ihr treuer Hund Leonardo lag neben ihr und war schon fast eingeschlafen, als es an der Tür klopfte. Esmeralda schaute auf und forderte den Besucher herein. Doch die Tür blieb verschlossen. Sie seufzte, erhob sich und ging zur Tür. Als sie sie öffnete, stand jedoch keiner da. „Was...!“, sagte sie nur und schaute den Flur hoch und runter. Keine Menschenseele zu sehen. Esmeralda hob die Brauen und schüttelte den Kopf. Sie wollte wieder ins Zimmer, als ihr von unten etwas ins Auge stach. Sie schaute hinunter und runzelte die Stirn. Es war ein Umschlag, der auf ihre Schwelle lag. Mit einem komischen Gefühl im Bauch beugte sich Esmeralda nach unten und hob den Brief auf. Neugierig und etwas verwirrt schaute sie sich diesen von allen seiten an. Er war weder adressiert, noch versiegelt. Die Lasche war nur in den Brief selbst hineingeschoben. „Hm!“, gab Esmeralda nur von sich. „Ziemlich nachlässig!“ Mit diesen Worten schloss sie wieder die Tür. Leonardo, der nun wieder wachgeworden war, hob den Kopf und schaute esmeralda interessiert an. Er bellte einzweimal und Esmeralda zuckte nur die Schultern. „Also wer immer diesen Brief geschickt hat, er ist ziemlich unpersönlich!“, murmelte sie und legte den Brief auf ihren Schreibtisch. Der Schäferhund sprang vom Bett und untersuchte diesen, mit seiner feuchten Hundeschnauze. Da beganne r aufgeregt zu hescheln und wischte mit seinem Schweif über den Boden. Mit großen Hundeaugen sah er Esmeralda an. Esmeralda lächelte. „Ich glaube kaum, dass da Hundekuchen drinsind!“, sagte sie und begann sich zu entkleiden. Leonardo gab einen kurzen bellenenden Laut von sich und wollte sich gerade wieder aufs Bett legen, als er innehielt. Seine Hundeohren richteten sich steil auf und zuckten. Sie hatten etwas gehört. Er drehte den Kopf, zu dem Wandschrank und fixierte ihn für einen langen Moment. Dann begann er aufeinmal zu winseln und versteckte sich hinter Esmeraldas Beinen. „Was hast du denn?“, fragte sie und schaute ihren Hund verwundernt an. leonardo winselte noch mehr und hatte den Schwanz zwischen seine Hinterläufer geklemmt. Unentwegt schaute er zu der Tür des Schrankes. Esmeralda furchte die Brauen und schaute dann selber hin. Sie bemerkte verwundert, dass die Tür einen Spalt weit aufstand. „Seltsam, ich hatte doch die Tür verschlossen?“, dachte sie sich und ging auf den Schrank langsam zu. Leonardo bellte warnend, wollte sie abhalten dahin zu gehen. Doch Esmeralda schien die Warnung nicht zu beachten und ging weiter, bis sie davor stand. Vorsichtig umfasste sie die Klinke und zog mit einem Ruck die Tür auf. Der Schrank war leer! Um nochmal sicher zugehen, dass sich darin keiner versteckte, ging sie in den Schrank hinein und schob ein Kleidungsstück nach dem anderen zur Seite und suchte auch jeden Winkel ab. Als sie wieder den Schranmk verließ, war sie sich vollkommen sicher, dass sich nichts und niemand darin versteckt und tätschelte dem Schäferhund den Kopf. „Siehst du, nichts drin!“, sagte sie und schloss den Schrank ab. Dann zog sie sich weiter um und streifte ihr Nachthemd über. Sie legte sich ins Bett und zog die Bettdecke bis zum Kinn. Leonardo nahm seinen üblichen Platz vor ihrem Bett, auf dem Boden ein und legte den Kopf auf seine Pfoten. Esmeralda beugte sich nochmals zu ihm hinunter und strich ihm über den Kopf. „Gute Nacht!“, flüsterte sie und legte sich dann wieder hin. Esmeralda wusste nicht, wie lange sie schlief, als plötzlich ein Rumpeln sie weckte. Müde und etwas mürrisch öffnete sie die Augen und hatte erstmal Mühe, etwas im Dunkeln zu erkennen. Da war es wieder! Zuerst dachte, dass sich draußen eine ungeschickt bewegt und etwas umgeworfen hatte, aber das konnte nicht sein, denn es kam von hier, in ihrem Zimmer. Esmeralda schlug die Bettdecke zurück und hielt kurz inne. Das Rumpeln wiederholte sich nicht, sondern es blieb still. Esmeralda holte tief Luft und wollte sich dann wieder hinlegen, als sie plötzlich wieder etwas hörte. Diesesmal war es ein Kratzen und Esmeralda wurde so langsam mulmig. „Hoffentlich ist das eine verirte Katze!“, flehte sie in Gedanken und machte einen Schritt auf den Schrank zu. Leonardo bellte kurz und winselte. Esmeralda drehte sich zu ihm herum und hielt den Finger vor die Lippen. „Pst!“, sagte sie noch Leonardo senkte den Kopf. Dann wandte sie sich wieder dem Schrank und umklammerte mit ihren Fingern die Klinke. Noch einmal holte sie tief Luft und bereitete sich darauf vor, dass jemand oder etwas aus dem Schrank gesprungen kam und sie bis ins Mark erschrecken würde. Mit einem einzigen, kräftigen Ruck, riss sie die Tür auf und etwas fiel mit einem dumpfen Laut aus dem Schrank. Esmeralda ging einen Schritt zu rück, dann schaltete sie das Licht an und sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. Entsetzt presste sie die Hand auf den Mund und musste ein Würgen unterdrücken.Nur mit Mühe konnte sie auf den am Boden liegenden Körper ansehen. Übelkeit machte sich in ihrem Bauch breit und sie schüttelte immer wieder den Kopf. Tote und weitgeöffnete Augen sahen zu ihr hoch, der Mund genauso und um ihren Hals einen Strick. „Nein, nein nein!“, jammerte Esmeralda und schaute imernoch auf die Leiche. Sie konnte nicht fassen, wer da vor ihr auf dem Boden lag. Noch vor kurzem hatten sie und ihr Vater sie noch lebend gesehen und nun warsie tot. Es war Tanja! „Oh mein Gottt!“, keuchte Esmeralda. „Oh, mein Gott!“ Dann schrie sie und all die Angst schien diesen Schrei noch lauter klingen zu lassen. Die Tür flog auf und ihr Vater und ihre Gouverante kamen herein gestürzt. „Esmeralda, was ist...!“, wollte Carlo sagen, als er die Leiche Tanjas blieb ihm das Wort im Halse stecken und er presste sich, wie Esmeralda die Hand vor dem Mund. Elisabeth bekreuzigte sich. Esmeralda lief zu ihrem Vater. Dieser nahm sie kurz in den Arm, und entliess sie dann. Elisabeth kam zu ihr und nahm sie wiederum tröstend in den Arm. Beruhigend strich sie ihr übers Haar. Carlo ging zu der Toten und ging in die Knie. Auf seinem Gesicht machte sich ein finsterer Ausdruck breit. Es schien Minuten zuvergehen, ehe Carlo sich aufrichtete und dann in sein Büro ging. Esmeralda hörte, wie er die Polizei anrief und nach dem Kommissar verlangte. Noch einem kurzen, aber dennoch ernstem Gespräch, kam er wieder. „Was...was ist jetzt?“, fragte Esmeralda ihn und ihre Stimme klang wie ein heisseres Krächzen. „Ganz einfach, ich werde diese Theaterhaus durchsuchen lassen. Es reicht mir endgültig. Ich habe die Nase voll. Noch so eine Kritik und wir können gleich das Theater schliessen!“, sagte er wütend. „Der Kommissar wird gleich vorbei kommen und seine Männer hier alles durchsuchen lasssen!“ Esmeralda nickte und strich sich die Haarsträhne zurück. Carlo schaute seine Tochter kurz schweigend an, und es fiel ihm schwer den nächsten Satz zusagen. Aber er musste s, damit sie sich auf morgen gefasst machen konnte. „Und der Kommissar will mit dir reden, da du die Leiche gefunden hast!“, erklärte er und machte dabei ein bedrücktes Gesicht. Esmeralda sah ihren Vater kurz erschrocken an, dann blickte sie Elisabeth an. Sie sah den ängstlichen Ausdruck in dem Gesicht der ängstlichen Frau. Besorgt legte Esmeralda ihr den Arm um die schulter. „Mr. Finnes, halten Sie das wirklich für klug. Sehen Sie sich doch nur Esmeralda an. Sie zittert ja wie Espenlaub!“, sagte sie und zog sie näher an sich. Carlo seufzte schwer. „Ich weiss, aber es kann vielleicht wichtig sein!“ Esmeralda fühlte sich nicht wohl, wenn sie daran dachte, dass sie sich gleich den Fragen des Kommissars stellen musste. Das würde sie niemals durchstehen. Mit zitternden Händen umfasste sie die Tasse, die Elisabeht ihr gebracht hatte und nahm einen Schluck vom Tee. Elisabeth hatte ihr, um ihre nerven zu beruhigen, etwas Whiskey reingetan und Esmeralda merkte, wie sie etwas ruhiger wurde. Trotz ihrer Abneigung gegen Alkohol. Der Kommissar war etwa mitte vierzig und recht attraktiv. Sein schwarzes Haar hatte er ordentlich zurückgekämmt und er hatte unter seiner Nase einen kleinen Schnurrbart. Er schien sehr kräfitig gebaut zusein und seine Augen hatten sanften Ausdruck. Mit einem vorsichtigen Blick schaute er die zitternde Esmeralda an und legte ihr eine Hand auf die schulter. „Haben Sie das Opfer gekannt, Mrs. Finnes?“, fragte er im gedämpften Ton. „Ja!“, sagte sie erstickt und nahm einen weiteren Schluck. „Sie..Sie war hier Angestellte und...!“, wollte sie sagen, doch dann brach sie ab, als sie sich daran erinnern musste, dass Tanja ihr vorher gedroht hatte. Ihr Vater sprach für sie weiter. „Sie müssen sich vorstellen, dass Sie meiner Tochter einen üblen Streich gespielt hat und dafrauf hin habe ich Sie entlassen. Ich dachte, Sie hätte das Theater verlassen!“, erklärte er und schaute mit einem etwas grimmigen Blick auf die Tote. Ein Polizist untersuchte sie und nahm vorsichtig den Strick vom Hals. Deutlich waren die Würgemale zusehen und es ließ Esmeralda erschauern, als sie sich vorstellte, wie der Mörder sie erdrosselte. Wie sie um ihr Leben kämpfte und nach Luft rang. Das Würgen und Ächzen klang schauerlich in ihren Ohren und sie schüttelte den Kopf, um diese Vorstellung wieder loszuwerden. „Sir!“, sagte der Polizist und der Mann schaute zu seinem Kollegen. „Was haben Sie gefunden?“, fragte er und der beamte zog etwas, aus dem Mund der Leiche. Es war ein Stück Papier, das zusammen gefaltet war. Der Kommissar runzelte die Stirn. „Was ist das?“ Der Beamte hob nur die Schultern und reichte im den Zettel. Mit einer Pinzette entfaltete er den Zettel und musste feststellen, dass darauf etwas geschrieben stand. Verwirrt und etwas interessiert begann er die Botschaft zu lesen. Dann hob er die Brauen und hielt den Zettel so, dass auch Carlo und Esmeralda diesen lesen konnten. „Was sagen Sie dazu?“ Carlo ging etwas auf den Kommissar zu, um die Sätze besser lesen zukönnen und furchte dann diie Augenbrauen. Erst die Wut und der Neid machen aus einem Menschen das, was er nicht zu sein scheint! Stand in geschwungen Buchstaben und es lief Carlo eisig über den Rücken. Esmeralda stand auf und wollte auch den Zettel lesen, doch Carlo legte ihr die Hand auf die Schulter und drückte mit sanftem Druck diese. Esmeralda blickte zu ihm und er schüttelte den Kopf. Etwas enntäuscht verzog die den Mund und ließ sich wieder in den Sessel sinken. Der Kommissar schaute sich noeinal den Zettel an, dann zog er eine Platiktüte hervor und ließ den zettel darin verschwinden. „Ich werde das in den Yard bringen. Wenn sich etwas ergibt, werde ich Sie benachrichten!“, erklärte er. „Ich werde noch eingie meiner Männer hier lassen. Sie werden die Augen offenhalten!“, dabei wandte er sich an seinen Kollegen. Dieser nickte. „Jawohl, Sir!“ Carlo schien damit auch einverstanden zusein, doch ehe der Kommissar das Zimmer verließ, schien er auf einmal sehr besorgt zusein. „Ähm, Sir. Das bleibt doch unter uns. Sie gehen damit nicht zur Presse oder?“, fragte er und knetete seine Hände. Esmeralda konnte ihm deutlich ansehen, dass dieser Todesfall ihm mehr und mehr Angst machte und sie konnte ihn besser verstehen, als er sich vorstellen konnte. Immerhin war die Leiche aus ihrem Schrank gefallen. Der Komissar schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht!“, sagte er und Carlo seufzte erleichtert. „Danke, ich danke Ihnen, Sir!“ Es verging genau eine Woche. In dieser Zeit, war Esmeralda nicht mehr dieselbe. Ständig schaute sie sich ängstlich um, sobald sie ein Rascheln oder etwas anderes hörte, dass nicht von einem Menschen zu kommen schien. Amylie, die die Nervösität und die Angst Esmeralda ansah, nahm sie stets in den Arm und sprach ihr gut zu. Wobei sei selber Angst hatte. Der Tod von Tanja hatte jeden von ihnen getroffen und überschattete alles. Die Arbeiter sprachen nicht mehr, während sie ihr Werk tätigten, und sie Tänzerinnen schwatzen und lachten auch nicht mehr, wenn sie probten. Es war praktisch so, als hätte dieser Vorfall alles Leben in diesem Theater abgetötet. Was hier arbeitete waren nur die Hüllen der Arbeiter und Angestellten, ohne Seele und Geist. Die Polzisten hielten sich immer diskret im Hintergrund und nur selten, stellten sie Fragen. Hatten jedoch stets ein waches Auge und es kam auch vor, dass sie hinundwieder Esmeralda beobachteten. Esmeralda dachte sich nichts dabei, fühlte sich trotzdem dabei nicht so wohl. Ständig spürte sie die Augen in ihrem Rücken, die sich wie zustechende Messer anfühlten. Manchmal hörte sie auch ein Tuscheln und drehte sich um. Jedoch schien keiner ein Wort mit einem anderen gewechselt zu haben. So langsam aber sicher hatte sie Angst, dass sie noch verrückt wurde. „Ich muss hier raus, raus aus diesem grässlichen Gebäude!“, sagte sie sich in Gedanken und rannte hinaus. Als sie die Tür aufstiess und in das Sonnelicht trat, holte sie tief Luft und fühlte sich etwas besser. Hier draußen gab es wenigstens Leben. Sie schloss kurz die Augen und atmete noch einmal tief durch. Dann öffnete sie sie wieder und ließ die Tür hinter sich zufallen. Langsam schritt sie die Stufen hinunter und lief die Strassen Londons entlang. Sie grüsste die Leute, die ihr entgegen kamen und sie grüssten zurück. Sie musste etwas lächeln und sie war nun froh, dass sie sich etwas unter die Menschen mischte. Hier waren sie wenigstens lebendig und unterhielten sich aufgeregt. Sie lief an einigen Ständen vorbei, an denen verhandelt, beschimpft und gebrüllt wurde. Noch nie war ihr bewusst, dass diese kleinen Dinge einmal schätzen würde. Sonst immer hatte sie sich im Stillen darüber aufgeregt, dass diese Menschen gleich so in Rage kamen. Nun aber war sie froh, dass sie schrien, dass zeigte, dass sie lebten. Genauso wie sie. Im Park setzte sie sich auf die Bank und lehnte sich zurück. Die warmen Sonnenstrahlen schienen auf ihr Gesicht und wärmten es. „So schön warm!“, dachte sie und es schien, dass all die Sorgen und die Ängste, die sie plagten, nicht mehr da wären. Und sie wollte auch nicht meht zurück ins Theater. Wenn sie zurückging, so würde sie wieder diese Blick spüren und wieder in Angst und Schrecken leben. Sie verzog etwas das Gesicht, als sie daran denken musste. „Dabei dachte ich, dass es wir nun leben können, wie früher!“, sagte sie leise und strich sich über die Stirn. Ein nasser Tropfen fiel auf diese und Esmeralda öffnete die Augen. Über ihr hatte sich der Himmel mit dunklen Regenwolken zu gezogen und es donnerte. Schwer seufzte und erhob sich von der Bank. In der Ferne kündigte der Big Ben die Stunde an. Sie zählte. Vieruhr nachmittags! Langsam, fast zögernd, stetzte sie einen Fuss vor den anderen und schlug die Richtung zum Theater ein. Es regnte in Strömen, als sie das Theater erreichte und sie war bis auf die Haut nass. Schnell machte sie, dass in das warme Innere kam und ehe auch nur einer sie zu Gesicht bekam, schlüpfte sie auf ihr Zimmer. Hastig zog sie sich ihre nassen Kleider aus und gign ins Bad. Dort ließ sie sich ein warmes Bad ein und fühlte, wie das warme Wasser sie von außen bis innen wärmte. Ihr Haar wusch sie sich auch gleich und als sie aus der Wanne stieg, fühlte sie sich um einiges besser. Sie fühlte sich westentlich frischer und auch etwas erleichterter. Es war, als hätte das Bad all ihre Sorgen und Ängste hinweggespült. Als sie in ihr Zimemr zurückehrte, umfing sie eine angenehme Wärme und Esmeralda musste etwas lächeln. „Immerhin ein Lichtblick in dieser Dunkelheit!“, dachte sie sich und streifte sich neue Kleidung über. Sorgsam glättete sie die Falten von ihrem Rock und richtete sich ihre weisse Bluse. Sie betrachtete sich im Spiegel und wunderte sich, dass sie aufeinmal so lebendig aussah. Als sie heute Morgen in den Spiegel geblickt hatte, sah sie aus, als wäre sie um Jahrzehnte gealtert. Doch nun schien es, als hätte sie jünger ausgesehen. Nachdenklich strich sie sich über die Wange. Ein schöner rosiger Schimmer lag über dieser und Esmeralda fragte sich, ob es damit zutun hatte, dass sie mal ganz für sich war und mal so richtig entspannt hatte. „In Zukunft werde ich das immer so machen, wenn ich Kummer habe!“, beschloss sie und trocknete sich die Haare. Der Tag verlief schnell und neigte sich dem Ende zu. Aymlie hatte Esmeralda einen kurzen besuch abgestattet. Ihr sah esemralda deutlich an, dass sie noch immer schockiert, über Tanjas Tod war. „Mein Gott,...wie kann das Phantom nur so grausames machen?“, wimmerte sie und vergrub das Gesicht in den Hände. Ihr schien es wirklich etwas auszumachen. Esmeralda nahm ihre Freundin in den Arm. „Schh, ganz ruhig!“, flüsterte Esmeralda und kam sich sleebr dabei etwas merkwürdig vor. Vor paar Stunden hatte sie selber noch so gejammert und lag in den Armen ihrer Gouvernante. Nun hatte sie praktisch dieselbe Rolle wie Elisabeth. Amylie schüttelte den Kopf. Mit geröteten Augen sah sie sie an. „Wie konnte er das nur tun?!“, jammerte sie. Esmeralda hob die Brauen. „Er?“, fragte sie und schlagartig wurde Amylie noch blasser als sie es vorher schon war. Sekundne lang war es still zwischen den beiden Frauen. Esmeralda schaute Amylie genauer an. „Was meinst du mit Er?“, fragte sie dann wieder und Amylie versuchte schnell das Thema zuwechseln. „Wie was meine ich damit?“, fragte sie. „Ich weiss nicht, was du damit meinst!“ Wo Esmeralda sah vor kurzem verwirrt angesehen hatte, schaute sie sie nun misstraurisch an. Sie kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und regte das Kinn nachvorne. „Du weißt genau, was ich meine. Woher weißt du, dass dieses Phantom ein ER ist?“ Amylie spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog und wie sich in ihrem Hals ein dicker Kloss bildete. „Hätte ich doch nur meine große Klappe gehalten!“, verfluchte sie sich. „Nunja, alle Phantome sind doch männlich, oder?“, fragte sie vernös und rückte etwas zurück. Esmeraldas Miene wurde nun finsterer. „Phantome sind Geister und wenn ich gut darüber bescheid weiss, sind Geister geschlechtslos. Also...!“, sagte sie und gab ihrer Stimme einen knurrenden Unterton. „Raus damit. Woher weißt du, dass das Phantom ein Er ist?“ Amylie schluckte und versuchte so den Kloss in ihrem Halse runterzuschlucken, der immer dicker zuwerden schien. Sie musste einsehen, dass es keinen Sinn hatte es für sich zu behalten, da sie sich nun verplappert hatte und Esmeralda natürlich erfahren wollte, was sie da so sicher machte. Mit einem Seufzen ließ sie die Schultern sinken und wollte gerade eine passende Antwort drauf geben, als es plötzlich eiskalt im Zimmer wurde. Amyliey Augen weiteten sich und sie schaute hastig um sich. Auch Esmeralda blickte um sich herum. Waren das Schatten, die über die Wände flogen? Amylie begann am ganzen Leibe zuzittern und plötzlich war da wieder diese Stimme. „Amylie!“, whisperte sie und es lief Amylie eiskalt den Rücken hinunter. „Amylie!“ Hastig sprang sie auf und richtete sie sich ihre braunen Haare. „Ich...ich muss jetzt gehen!“, sagte sie, noch ehe Esmeralda sie dazu bewegen konnte, sich wieder hinzusetzen. Und ehe sie Amylie zurückhalten konnte, war sie auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Mit ihrem Verrschwinden, war auch die eisige Kälte verschwunden. Und Esmeralda fragte sich noch immer, was Amylie ihr eigentlich nun sagen wollte und das es nun nicht dazu gekommen war, war eindeutig der Beweis, dass sie ihr etwas verschwieg. Nur was? Amylie eilte den Flur enttlang und wollte nur noch nachhause. Schnell stieg sie die Stufen hinunter und hatte schon fast die große Türe nachdraußen erreicht, als die Kälte wiederkehrte und sie, wie eine eisige Klaue gefangen hielt. Amylie schnappte hörbar nach Luft und hitner sich hörte sie eine Stimme. „Ich bin ziemlich wütend, was deine lose Zunge angeht!“, sagte die Stimme. Amylie vermochte es nicht, sich zu rühren. Sie schloss nur die Augen und biss sich auf die Unterlippe. Eine Weile schwieg sie, dann aber fand sie den Mut ihren Mund zuöffnen. „Bitte, es tut mir leid. Ich wollte das nicht!“, wimmerte sie erstickt. „Was du nicht wolltest, interessiert mich nicht!“, knurrte die Stimme gefährlich. „Du hast geschworen, mich nicht zu verrraten!“ Amylie nickte gehorsam und sie begann zu schluchzen. „Aber du hast mir auch etwas versprochen!“, erwiederte sie und ballte die Hand zur Faust. Sie hörte deutlich die Stimme, wie sie tief Luft holte. „Du hast mir versprochen, dass du nicht tötest. Aber du hast dein Wort nicht gehalten. Also wieso sollte ich meines halten?“ Die Stimme schwieg, dennoch spürte Amylie, wie die Kälte immer grausamer wurde und ihr Genick zu eiserstrarren schien. Amylie verzog das Gesicht, als ihr klar wurde, dass sie mit diesen Worten einen großen Fehler gemacht hatte. Wenn es eines gab, was man nicht tun sollte, dann ist es, das Phantom, auf Teufel komm raus, zu provozieren. „Ich warne dich, Amylie. Du magst zwar eine sehr gute Freundin sein, aber glaube mir. Ich habe keine Probleme, jemanden zutöten!“, knurrte wieder die Stimme und die Kälte schien sich mit ihren Krallen tiefer in den Nacken Amylies zugraben. Amylie zuckte zusammen. Angst machte sich immer mehr in ihr breit und sie glaubte, gleich das Bewusstsein zuverlieren. „Etwa jemanden, wie Tanja?“, fragte sie erstickt und wartete darauf, dass die Kälte sie ganz zu verschlingen drohte. „Tanja hat es gewagt, ihr etwas anzutun und wollte sie, da sie dafür bestraft wurde, sich an ihr rächen. Oder glaubst du, sie wollte sich nur damit begnügen, aus dem Schrank zuspringen und sie zutode zu erschrecken?“ Amylie lauschte den Worten und in ihrem Kopf wurde es fast schwarz. „Wollte sie Esmeradla etwa wirklich etwas Schlimmes antun?“, fragte sie sich laut. „Was glaubst du denn?“, zischte die Stimme voller Hass. „Ich habe sie dabei erwischt, wie sie im Schrank lauerte und Esmeralda, sobald sie schlief, ein Kissen aufs Gesicht zu drücken!“ „Was!?“, keuchte Aymlie schockiert und fühlte, wie ihre Knie weich wurden. Das Tanja eine hinterhältige Schlange war, die keine Gelegenheit auslässt, um ihren Kollegen eins auszuwischen, aber dass sie soweit geht, hätte sie ihr niemals nicht zugetraut. „Ja, sie wollte sie ersticken. Das konnte ich nicht zulassen!“, knurrte die Stimme. „Aber umbringen!“, flüsterte Aymlie und schüttelte den Kopf. „Du weißt, was ich mit Menschen mache, die anderen schaden wollen?“ Amylie nickte, aber dann wurde ihr Gesicht niedergeschlagen. „Aber wieso...du weißt, dass dem Theater schadet. Mr. Finnes hat schon genug Probleme!“, meinte sie dann und wagte, den Kopf herum zu drehen. In einer Ecke, hinter einem Vorhang, stand jemand ganz ich schwarz gekleidet. Die Gestalt schwieg einen kurzen Moment und Aymlie hoffte, etwas in ihr bewegt zuhaben. Es schien ewig zu dauern, ehe die Gestalt wieder sprach. „Das weiss ich, aber ich konnte nicht anders!“, sagte sie und es klang fast schon gequält. Amylie schöpfte neue Hoffnung. „Dann bitte ich dich, dass du niemals mehr mordest. Bitte!“, flehte sie sie an. Wieder herrschte Schweigen und Amylies angefangene Hoffnung begann zuschwinden. „Also gut. Ich verspreche es dir. Aber nur dir!“, sagte die Stimme und Aymlie spürte, wie ihr Herz leichter wurde. Auch die Kälte schien zu schwinden und das Mädchen war froh, nicht mehr im eisigen Griff des Geistes zusein. „Ich danke dir, Phantom!“, sprach Aymlie seufzend. Die Gestalt schien eine Andeutung eines Nickens zumachen und zog sich zurück. Amylie blickte noch kurz zu der Stelle an der das Phantom stand. Sie fragte sich, ob das Phantom sein Wort halten würde. „Sicher wird es das!“, ermahnte sie sich selbst und schritt dann durch die Tür, hinaus in die kühle Nachtluft. Esmeralda lag noch wach im Bett, als es bereits Mitternacht war und grübelte immernoch über Amylies flüchtige Erklärungen. Durch ihr Stottern und das vergebliche Ausweichen, war ihre Neugier geweckt worden und wen es Amylie nicht so eilig gehabt hätte, hätte Esmeradla sie am Arm gepackt und zurück gehalten. Aber diese Kälte hatte Amylie regelrecht in blinde Panik versetzt und Esmeralda konnte sie ein Stück verstehen. Sie hatte sich auch davor gefürchtet und als nun diese Stimme Amylies name flüsterte und sie noch mehr Angst machte, konnte sie sie nicht zurückhalten. Sie konnte nur hoffen, dass Amylie nun nichts schlimmes passierte. Nahc eine Zeit, wurden ihre Augenlider schwer und sie konnte es nicht verhindern, dass sie ihr zufielen. Sacht und leise, wie ein Schatten schlüpfte das Phantom durch eine verborgene Tür in der Wand und blieb kurz stehen. Es wartete, bis es sicher was, dass Esmerdla sich nicht rührte oder plötzlich wach wurde. Als es eine Weile so an der Stelle verweilte und sicher war, dass es keine Angst zuhaben brauchte, entdeckt zu werden, ging es auf leisen Sohlen auf die Schlafende zu. Leonardo, der genauso wie Esmeralda das neue Zimmer bezogen hatte und nun dösend auf dem Boden lag, hob den Kopf und spitzte die Ohren. Leise legte das Phantom einen Finger auf die Lippen und schüttelte den Kopf. Leonardo nickte etwas, dann legte er den Kopf wieder auf die Pfoten. Das Phantom lächelte und ging dann weiter auf esmerdla zu. Vosichtig setzte er sich auf die Bettkante und war darauf bedacht, sie nicht zu wecken. Lange blickte auf sie hinab und musste der Versuchung wiederstehen, sie in die Arme zu nehmen und sein fest an sich zudrücken. Beim letzten Mal musste er sich schon zusammenreissen, doch nun schien sein Verlangen nach ihr noch stärker zu werden und sein Wunsch schien an Größe zu erlangen. „Ich kann nicht mehr lange warten!“, gestand er sich ein und sein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Aber er konnte sie nicht jetzt mitnehmen. Erst muste er dafür sorgen, dass sie ihm vetrauen konnte. Ihr zeigen, dass sie sich vor ihm nicht fürchten brauchte. Es zeriss ihm schon das Herz, sobald er sah, wie sie sich ständig umschaute und Angst bekam, wenn er sich in ihrer Nähe aufhielt. Wenn sie die Kälte, die seine Anwesendheit bedeutete, spürte. Und nun hatte er mit seiner verwerflichen Tat und einem einzigen Wort alles zunischte gemacht, was er sich erhofft hatte. „Hätte Amylie sich nicht dermaßen verplappert, wäre es nie soweit gekommen!“, dachte er verbittert und bereute es, dass er sie nicht für ihre Dummheit nicht bestraft hatte. Doch was nutzte es, sich nunüber so ein dumes Mädchen zuärgern. Gar nichts! Was zählte war, dass er Esmeralda dazubringen musste, ihm ihr Vertrauen zu schenken. Und ihr Herz! Er streckte die Hand aus und strich zärtlich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Esmeraldas Augenlider begannen etwas zu zittern, als die, in weissen Handschuhen steckenden Finger, auf ihrer Wange spürte. Sie öffnete etwas den Mund und sprach in gedämpften Ton. „Mutter!“ Das Phantom zuckte zurück und schaute sie für einen kurzen Moment an. „Sie träumt von ihrer Mutter!“, dachte er und fühlte einen Stich im Herzen. Nach allem was er gehört hatte, war ihre Mutter früh gestorben und er konnte gut nachempfinden, wie sehr sie um sie trauerte. Tröstend beugte er sich zu ihr hinunter und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Ein leises Lächeln huschte über ihre Lippen und sie flüsterte wieder. „Ich hab dich lieb!“ Auch das Phantom lächelte. „Ich habe dich auch lieb, Esmeralda!“ Am liebsten hätte das Phantom mehr gesaggt. Ihr gesagt, dass es sie mehr als nur lieb hatte, aber das musste warten. Es ihr im Schlaf zu sagen, wäre sicher nicht das gewesen, was es sich erhofft hatte. Esmeralda hätte das sicher für einen Traum gehalten und das wollte das Phantom nicht. Nein, es wollte ihr seine Gefühle erst gestehen, wenn sie bei im war und das würde sehr bald der Fall sein. Es vergingen genau sieben Tage und das Phantom hielt Wort. Es kam zu keinem weiteren Unglück oder gar zu einem Mord. In diesen Tagen kehrte das Leben wieder zurück und es war alles so, wie vorher. Die Beamten mussten einsehen, dass es keine ungewöhnlichen Vorkommnisse oder gar einen Mord gab. Nichtsdestotrotz, wollte der Kommissar, dass seine Kollegen im Theater blieben und weiterhin die Augen und Ohren offen hatten. Um zuverhindern, dass die Zeitung davon Wind bekam, gab der Kommissar seinen Leuten den ausdrücklichen Befehl, über die Sache zu schweigen und verdeckt zu ermitteln. Trotz das die Polizei sich nun unter die Arbeiter mischte und weiterhin nach Hinweisen auf einen möglichen Täter suchte, fühlten sich Esmeralda und Aymlie immerhin etwas sicher. So wie die Arbeiter, die Tänzer und Sänger. Sie konnten sich auf die Arbeit konzentrierent, ohne dass sie sich gar darüber unterhielten oder gar wilde Speckulationen untereinander austauschten. So langsam, kehrte wieder etwas Normalität in das Theater zurück. Was Carlo natürlich zugute kam. Endlich hatte der ganze Spuck ein Ende und er konnte sich in aller Ruhe den Geschäften nachgehen. Auch die Zeitung schrieb nichts mehr, was ihm Kopfschmerzen verursachte. Keine Anzeige, die einen Mord verkündete oder gar dumme Gerüchte. Er atmete erleichtert aus und genehmigte sich ein Glas Whiskey. „Ah endlich schluss, mit diesem Spuk!“, sagte er und nahm einen kräftigen Schluck. „So meinen Sie?“, fragte plötzlich jemand und Carlo verschluckte sich. Hustend und nach Luftringend schaute er um sich und erstarrte. Vor ihm stand das Phantom. Gehüllt in einem schwarzem Umhang und mit einer weissen Maske. Carlos Hand, die das Glas hielt begann zu zittern. Schon die Stimme hatte ihn fürchten lassen, doch nun sah er den Besitzer und es lief ihm kalt den Rücken hinunter. Er rückte zurück und konnte den Blick nicht von dem unheimlichen Gast lassen. „Was...was wollen Sie?“, fragte er und seine Stimme ghörte sich wie einkrächzen an. Sein Hals war, trotz des Whiskeys, ziemlich trocken und fühlte sich rau an. Das Phantom neigte etwas den Kopf zur Seite. „Können Sie sich das nicht denken?“, fragte es dann und Carlo wurde blass. „Nein...lassen Sie meine Tochter in Ruhe!“, rief er erstickt. Ein schauerliches Lachen erklang und ließ Carlo innerlich gefrieren. „Glauben Sie, ich lasse mir von ihnen sagen, was ich zutun habe?“, fragte das Phantom. „Wenn Sie ihr etwas antun, dann werde ich...!“, drohte Carlo mit zitternder Stimme und das Phantom unterbrach ihn grob. „Was werden Sie. Mich jagen, mich verhaften, oder gar töten? Sie sind nicht der Einzige, der mir den Tod wünscht!“, sagte das Phantom barsch und in seiner Stimme schwang deutlich etwas Niedergeschlagenheit. Aber nur kurz. „Aber ich kann Ihnen versprechen, dass Sie mich niemals finden werden. Genauo, wie diese dummen Polizisten. Mich kann man nicht so einfach fangen, wie ein Tier!“ Carlo sah das Phantom schweigend an und musste dem Drang wiederstehen, aufzuspringen und sich das Phantom zuschnappen. Es zu würgen und zu schütteln. Doch die Furcht hatte ihm die Beine gelähmt und so konnte er das Phantom nur ansehen. Deutlich sah das Phantom ihm an, dass er sich fürchtete und genoss es. „Auch wenn ich versprochen habe, nicht zutöten, werde ich mich trotzdem verteidigen. Sollten Sie es wagen, mich weiterhin zusuchen, so werden Sie bald wieder eine Leiche finden!“, drohte es und seine Stimme war kalt und Carlo merkte, es ihm von innen her vereiste. Das Phantom schien ihn kurz von óben bis unten anzusehen und wandte sich dann ab. Noch ehe Carlo etwas agen oder machen konnte, war das Phantom verschwunden. Kraftlos und erschöpft ließ er sich in den Stuhl sinken und holte tief Luft. Mit der Begnung des Phantoms war auch wieder seine Angst, um seine geliebte Tochter zurückgekehrt. „Ich muss was tun. Dieses Scheusal, darf meine Tochter nicht bekommen!“, sagte er sich und dann nahm er das Telefon in die Hand. Mit zitternenden Händen, wählte er eine Nummer und versuchte gefasst zuklingen, als am anderen Ende abgenommen wurde. Wie ein Schatten huschte das Phantom über den Gang und war darauf bedacht, das es niemanden über den Weg läuft. Es nahm die dunklen Ecken als Schutz und huschte durch die menschenleeren Gänge. Es dauerte nicht lange, als es vor einer Wand stehenblieb und einen Schalter, verborgen für das menschliche Auge, betätigte. Mit einem leisen Klicken, glitt eine Tür auf und das Phantom schlüfte hinein. Nicht den Mann beachtend, der sich hinter einer Ecke verborgen hatte und sah, wie sich der Eingang wieder schloss. Er wartetenoch paar Minuten, dann wagte er sich aus dem versteck und ging auf die versteckte Tür zu. Seine Finger tasteten nach etwas, was sich nach einem Knopf oder einem Hebel anfühlte. „Komm schon, wo bist du!“, sagte er leise und seine Finger fuhren immer hastiger über die Tapete. Da blieben sie abrupt stehen. Seine Finger waren über eine kleine Wölbung geglitten und er lächelte. „Na, also wer sagt es!“, sagte er gedämpft und drückte auf den Knopf. Wie beim Phantom, öffnete sich auch bei ihm die Tür und er betrat die andere Seite. Leise glitt die Tür wieder zu und er stand im Dunkeln. Kapitel 7: Maskenball! ---------------------- Es brauchte einen Moment ehe sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten und streckte die Hände nach links und rechts aus. Er tastete sich mit langsam, vorsichtigen Schritten voran und versuchte etwas zu erkennen, was ihm sagen konnte, wo er sich befand. Seine Finger glitten über Steinwände und feine Spinnweben streiften sein Gesicht. Angewidert wischte er sich diese weg und ging weiter. Der Gang wurde breiter und Fackeln tauchten auf, die den Gang in ein geisterhaftes Licht. Der Geruch von Moder und Feuchtigkeit stieg ihm in die Nase und er rümpfte diese. „Also wenn hier einer wohnt, muss er ziemliche Nöte haben, woanders zuleben!“, raunte er und ging weiter. Der Polizist lief eiter und nach einigen Minuten kam er an eine Gabelung vorbei. Innerlich fluchte er. Wo lang jetzt? Dieses Phantom könnte irgendeinen beliebigen Gang genommen haben. Der Polizist holte tief Luft und er unterdürckte das Gefühl der Furcht. Am Anfang dachte er, es würde sich für ihn lohnen, sich auf die Lauer zulegen und zuwarten, bis sich eine Chance ergab, diesem Geist auf die Schliche zukommen. Doch nun, wo er in einem Gang stand, ohne jegliche Hilfe weiterzukommen und sich nicht zu verirren, bereute er es nun. Er drehte sich herum und schaute in die Richtund, aus der er kam. Lurz dachte er darüber nach zurückzugehen und seine Kollegen zu holen. Doch dann verwarf den Gedanken wieder. Er wollte dieses Phantom ganz alleine stellen und überwältigen. Sein Ergeiz war geweckt und so nahm er all seinen Mut zusamen, um weiterzugehen. Er wählte den rechten Gang und ging ihn entlang. Zuvor hatte er sich eine von den Fackeln genommen. Immerhin konnte es sein, dass der nächste Gang nicht beleuchtet ist. Unter seinen Absätzen knirschte es und er hörte, wie das Wasser über ihn, auf den Steinboden tropfte. Ein schauerliches Echo erklang und schien von den Wänden wiederzuhallen. Der Gang führte hinab und der Geruch von Moder wich einem süßlichen, wiederwärtigen Gestank. „Es riecht hier so nach...Leichen!“, dachte er und er merkte, wie sich sein Magen umdrehte. Alles in ihm rief danach, sich umzudrehen und diesen unheimlichen Gang zu verlassen. Doch sein Ergeiz und sein Drang, dieses Phantom zuschnappen war übermächtig und trieb ihn immer weiter und immer tiefer in das unterirdische Gewölbe. Er kam an einem Treppenabsatz an und schaute in die Finsternis, in die die Treppe führte. Zögern stand er da und schaute nocheinmal hinter sich. Es schien ein oder zwei Minuten zuvergehen, ehe er den Fuss auf die erste Stufe setzte und dann auf die zweite. Je weiter er die Treppe hinutner ging, desto dunkler wurde es und er war nun froh, eine Fackel dabei zu haben. Kalte und abgestandene Luft schlug ihm ins Gesicht und er beleuchtete jede Ecke. Schon bald hatte er die Treppe hinter sich und stand nun am Treppenende. Er blickte hinter sich, zur Treppe hoch. Der Ausgang schien eine Ewigkeit entfernt zusein. Nur schwach leuchtete das Licht im Gang und sein Magen zog sich zsuammen, als er sich vorstellte, dass er später wieder die Treppe hinauf steigen musste. Er seufzte schwer und bklickte dann um sich. Vor ihm erstreckte sich ein Gewölbe. Die Decke war hoch und wurde von zahlreichen Säulen, an denen die Zeit schon mächtig ihre Spuren hinterlassen hatte, gestützt. Nur wenige Fackeln leuchteten auf und schienen das kellergewölbe in ein unheimliches Licht zu tauchen. Der Polizist fröselte, als ein kalter Luftzig ihn streifte. „Junge, ist das kalt hier!“, dachte er. Da zuckte er zusammen, als er etwas krächzen hörte. Schnell schwang er die Fackel herum und sah einen schwarzen Vogel, der auf einem der erloschenen Fackelträger hockte. Der Polizist schaute genauer hin und stellte fest, dass es sich bei dem Tier um eine Krähe handelte. Er runzelte die Stirn.Wie kommte denn eine Krähe hierunter? Noch ehe er weiterdenken konnte, merkte er, wie sich etwas um seinen Hals legte und mit einem Ruck zugezogen wurde. Er versuchte zu schreien, doch es kam nur ein Röcheln hervor. Er spürte, wie ihm die Kraft, durch den mangelnden Sauerstoff entschwand. Die Fackel entlglitt seinen Händen und fiel zu Boden. Es zischte, als das Feuer auf den feuchten Steinboden traf und sie erlosch.Voller Angst und um sein Leben kämpfend, griff der Polizist nachdem, was ihm die Kehle zuusammschnürrte. Seine Finger fuhren über etwas raues, fasseriges. Ein Seil! Die Angst und der Wunsch nicht sterben zuwollen, verlieh ihm erneute Kraft und er begann sich noch mehr zu wehren. Doch auch sein Angreifer wurde stärker und zog unerbittlich die Schlinge fester. Immer weniger Luft strömte in die Luftröhre und seine Lungen schienen zu bersten. Luft, er brauchte Luft. Wie ein Wahnsinniger schlug er um sich, um seinen Mörder loszuwerden und sich aus dessen Todesgriff zubefreien. Doch er merkte, wie ihm die Luft immer knapper wurde und kleine rote Sterne vor seinen Augen tanzten. Immer heftiger zog das Phantom und verzog das Gesicht voller Angstrengung. Nie hätte es gedacht, dass dieser schmächtigte mann, so stark sein konnte. Doch es würde sicher nicht sein opfer entkommen lassen. Mit einem leisen Fluch, zog es die Schlinge immer fester, sodass sich das Seil, durch seine Handschuhe, in seine Handflächen grub. Die Bewegungen und das Röchlen seines Opfers wurden schwächer. Das Phantom grinste und mit einem letzten kraftvollen Ruck, schnürrte es dem Mann entgültig die Luft ab. Noch einpaarmal zuckte der Sterbende, ehe seine Hände kraftlos hinutenrfielen und er in die Knie sank. Mit einem verächtlichen und doch zufriedenem Ausdruck im Gesicht, ließ das Phantom das Seil los und der Tote fiel zu Boden. Die Augen starr auf ihn gerichtet, schaute der Polizist zu seinem Mörder hoch. Das Phantom gign in die Knie und beugte sich dicht über den toten Polizisten. „Weißt du nicht, dass Ergeiz und Stolz tödlich sein können?“, whisperte es. Die Krähe krächzte, so als wole sie dem Phantom Recht geben und flatterte auf das Phantom zu. Sie landete auf seine Schulter und schlug mit den Flügeln. „Ich habe zwar versprochen nicht mehr zu morden, aber ich werde mich trotzdem vor diesen Narren verteidigen und wenn ich sie alle umbringen muss!“, knurrte das Phantom und die Kähe krächzte leise. Das Phantom schaute nocheinmal kurz auf die Leiche zu seinen Füssen. Mit einem grimmigen Ausdruck, knurrte es etwas und streckte dann die Hand aus. Es packte den Toten am Kragen und schleifte ihn mit Leichtigkeit hinter sich her. Das Wasser rauschte an ihm vorbei und verschwand in der Dunkelheit. Das Phantom blickte zur Leiche hinunter. „Mögest du im Frieden ruhen!“, sagte es und schonb die Leiche an den Rand, des Wasserkanals. Dann schleuderte es mit einem einzigen Tritt den Leichnam ins Wasser und schaute zu, wie die Leiche des Polizisten davongetragen wurde. Es war früher Nachmittag, als Esmeralda mit Leonardo die Stufen hinunter ging und mit ihm spazieren gehen wollte. Da sah sie, wie einige Menschen und auch Amylie sich vor etwas versammelt hatten. Durcheinander sprechende Sprachen machten es ihr schwer zu verstehen, um was es ging und so ging sie heran. Ihre Neugier war geweckt und sie wollte wissen, was diese Leute so aufgeregt machte.Als Amylie sie sah, kam sie sogleich auf sie zu und ergriff sie an der Hand. Esmeralda sah die Aufregung in ihrem Gesicht. „Amylie...was ist denn los?“, fragte sie sie, doch Amylie sagte nichts, sondern schüttelte nur den Kopf. Und zog sie durch die Menschentraube. Einige schauten sie an und tuschelten etwas vor vorgehaltenem Mund. Esmeralda runzelte die Stirn. „Was ist nur in diese Leute gefahren?“, fragte sie sich und wollte Aymlie gerade fragen, was das alles sollte, doch da blieb Amylie stehen und deutete mit dem Finger auf ein Mannshohes Portrait. „Sieh nur!“, sagte sie und Esmeralda blickte zum Blid. Sie erschrack. Mit einem gütigen Lächeln auf den Lippen und einem sanften Blick, war sie auf dem Bild abgebildet und strahlte eine gewisse Ruhe aus. Sprachlos schaute sie das Gemälde an. Das was die Leute sagten, blendete sie vollkommen aus. Sie konnte eifnach nur as Bild ansehen und sich fragen, wer es gemalt hatte. Da hörte sie jemand neben sich whipsern. „Das Phantom!“ Sie blickte neben sich und sah, wie Amylie das Bild voller Ehrfurcht anschaute. Und Esmeralda kam in den Sinn, was mal Mr. Montana gesagt hatte, als sie sie auf die zahlreichen herrlichen Bilder erwähnt hatte. „Nun das hat den Grund, dass das Museum sich sicher nicht für die Bilder eines Geistes interessiert!“ Konnte es sein, dass dieser Geist, dieses Phantom sie portraitiert hatte? Amylie fasste Esmeralda an der Hand und zog sie mit sich weg. Die beiden Frauen ließen die Gruppe hinter sich und flüchteten, auf Wunsch Esmeraldas auf ihr Zimmer. Dabei sagten sie kein Wort. Fast hatten sie die das Zimmer Esmeraldas erreicht, kam ihnen ein Mann in Inuform entgegen. Es war einer der Polizisten. Als die beiden Frauen an ihm vorbeigehen wollten, hielte er sie an. „Verzeihen Sie meine Damen!“, begann er und wikrte äußerst nervös. Esmeralda und Amylie sahen ihn mit erstaunter und doch zerrütterten gesichtern an. Der Ploizist machte einen Schritt zurück und verniegte sich. „Ich bitte um Verzeihung, aber haben Sie meinen Kollegen gesehen. James Montain ist sein Name. Ich und meine Kollegen suchen ihn schon die ganze Zeit?“, fragte er und schaute einen nach der anderen an. Esmeralda und Amylie schüttelten nur die Köpfe. Der Mann seufzte schwer, bedankte sich und ging dann weiter. Esmeralda und Aymlie blicktem im nach. Keine von ihnen sagten ein Wort, als sie weitergingen. Erst als Amylie die Tür hinter sich geschlossen hatte, wagte sie es, ein Gespräch anzufangen. „Ich...ich weiss nicht, was ich sagen soll?“, stammelte sie. Esmeralda ließ sich aufs Bett fallen und holte tief Luft. Sie musste zugeben, dass das Bild von ihr, das womöglich von dem Phantom gemalt wurde, ihr einen ziemlichen Schrecken eingeajgt hatte. „Wie konnte das Phantom mich derartig gut darstellen?“, fragte sie sich und ihr fiel wieder ein, wie oft sie eine eisige Kälte gespürt hatte. Und auch jetzt wurde ihr kalt. Aber nicht weil sie das Phantom spürte, sondern weil es ihr Angst machte, dass dieser Mann ihr näher war, als ihr lieb war. Sie seufzte und blickte dann zu Amylie, die heftig mit den Händen rang. „Das ist noch nie passiert!“, sagte sie nervös und strich sich durchs Haar. Esmeralda blickte zu ihr. „Wie...wie meinst du das?“, fragte sie und wurde sich bewusst, wie rau ihr Hals war. Amylie schüttelte den Kopf und setzte sich ihr gegenüber in einen Sessel. „Das Phantom...es...es malt selten, ehrlich egsagt überhaupt Menschen aus diesem Haus!“, begann sie. „Nur Landschaften oder andere Dinge. Dass es aber dich auf ein Portriat verewigt hat, macht mir ein wenig Angst!“ Da bist du nicht die einzige! Esmeralda nickte nur und bemühte sich, es nicht laut auszusrpechen. Sie wollte Amylie nicht unterbrechen, gerade wo es aussah, als würde sie endlich mal etwas sagen, was sie hören wollte. „Wieso sollte es dir Angst machen?“, fragte sie und Aymlie biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. „Naja...!“, gab sie nur von sich und schaute zu Boden. Esmeralda schaute sie sich genau an und sah, wie ein Schatten über ihr Gesicht flog. „Sie verheimlicht mir doch etwas!“, sagte sie in Gedanken und ihre Stirn bekam tiefe Falten. „Amylie!“, sagte sie leise und ihre Freundin hob den Kopf. Esmeralda sah sie konzentriert an, während sie weitersprach. „Du verheimlicht doch was!“ Amylie presste hart die Lippen aufeinander. „Ich...!“, stammelte sie nur und zog den Kopf zwischen die Schultern. „Amylie, wenn du etwas weißt, dann sag es mir bitte!“, bat Esmeralda sie und schaute sie drängend und auch bittend an. Sie hatte genug mit dieser Geheimnisskrämerei. Es ging ihr auf die Nerven und sie wollte endlich Klarheit. Amylie schloss für einen kurzen Moment die Augen und sie schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht!“, sagte sie und ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Esmeralda hätte ihre Freundin am liebsten gepackt und geschüttelt. Riss sich aber zusammen. In Wut zugeraten war jetzt nicht der richtigte Zeitpunkt. „Wieso kannst du nicht?“, fragte sie und bemühte sich, ihre Stimme ruhig zu klingen. Amylie schien nun noch mehr den Kopf einzuziehen. „Ich...ich habe mein Wort gegeben!“ Und wieder runzelte Esmeralda die Stirn. Ihr Wort gegeben? Soll das heissen, sie... „Kennst du dieses Phantom etwa?“, fragte sie sie und Amylie verzog gequält das Gesicht. Ja, sie kennt es. „Woher, Amylie!“ Nun konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Amylies Geheiminsstuerei und nun diese Erkenntniss trieben sie förmlich an, endlich Amylies Geheimniss zuentreissen. Doch da, schauderte sie. Wieder war sie da. Die Kälte! Amylie sprang förmlich auf die Füsse. „Oh Gott!“, keuchte sie und wollte gehen, doch Esmeralda ergriff ihre Hand und hielt sie fest. Amylie schaute sie erschrocken an und schien geradezu sie anzuflehen, dass Esmeralda sie losließ. Doch Esmeralda dachte nicht daran. Die Kälte wurde immer unterträglicher und Amylie begann zu zittern. „Amylie, ich werde dich nicht eher loslassen, ehe du mir endlich sagst was los ist!“, sagte Esmeralda kühl und Aymlies Augen zeigten deutlich, dass sie Angst hatte. Und obwohl Esmeralda ihre Freundin mochte und auch etwas Mitleid mit ihr hatte, wollte sie sie dennoch nicht gehen lassen. „Soll sie mich danach ruhig hassen!“, dachte sie. „Amylie, spuck es endlich aus!“, sagte sie ernst. „Kennst du wirklich das Phantom und wenn ja, woher?“ Amylie spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Ihr fiel es schwer, Esmeralda in die Augen zusehen. Die ganzen Jahre über hatte sie das Geheimniss gut hüten können, doch nun schien alles dahinzusein. Dennoch wollte sie Esmeralda nicht sagen, was sie solange für sich behalten hatte. „Esmeralda, ich kann es nicht...ich habe es doch versprochen!“, wimmerte sie und wand sich in ihrem Griff. Esmeralda schüttelte den Kopf. „Nein, ich will es endlich wissen!“ „Lass sie!“, befahl plötzlich eine kalte Stimme und Esmeralda zuckte zusammen. Amylies Blick huschte durch den Raum, als sie Esmeralda wieder ansah, flehte sie noch mehr darum, endlich aus diesem Zimmer gehen zu dürfen. Esmeraldas Griff lockerte sich und Amylie floh. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, blieb Esmeralda alleine. Allein mit der Kälte. Esmeralda schaute sich um, versuchte etwas zuerkennen. Doch nichts war zu sehen. Niemand stand im Raunm. Aber hatte sie darauf gehofft, dass sie hier jemanden finden würde? In dem hinteren Teil ihres Kopfes hörte sie sich nein sagen. Und es brauchte nicht lange, um sich davon vollkommen überzeugen zulassen. „Es ist hier...das Phantom ist hier!“ Angst wallte in ihr auf und sie fühlte, wie ihre Beine zu Gummi wurden. Sie taumelte und ihre Knie gaben noch. Die Kälte wurde nun noch unterträglicher und Esmeralda meinte, ihr Atem würde in kleinen Wölkchen emporsteigen. Sie umschlang ihren Leib mit den Armen und zitterte am ganzen Körper. „Lass sie...sie hat mir geschworen, nichts über mich preiszugeben!“, sagte die Stimme und ließ Esmeralda noch mehr frösteln. Es stimmte also! Amylie kannte das Phantom! Es durchlief sie mehrmals eiskalt, als sie sich das eingestand. Das war nicht nur dummes Gerede gewesen. Amylie...sie...sie kannte es! Plötzlich spürte sie, wie sie von hinten in den Arm genommen wurde und schnappte nach Luft, als sie den Atem in ihrem Nacken spürte. Trotz der Kälte, fühlte er sich angenehm warm an und sie konnte duetlich spüren, wie die Lippen des Unbekannten ihr Ohr berührten. Sanft strichen sie darüber, während er ihr ins Ohr flüsterte:„ Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten, Esmeralda. Ich werde dir nichts zuleide tun!“ Ihr Herz krampfte sich zusammen, als er dies sagte. Es klang fast wie eine Liebeserklärung und es ließ ihr Herz schneller schlagen. Wer war dieser Mann? Langsam drehte sie den Kopf und wollte in das Gesicht dieses geheiminssvollen sehen. Doch eine Hand hielt ihr Kinn fest umklammert, dennoch nicht fest, um ihr wehzutun. Sanft strich er mit dem Daumen darüber. „Nein, noch ist die Zeit nicht gekommen, um dir mein Gesicht zu offenbaren!“, raunte er leise und Esmeralda schloss die Augen. Diese Stimme! Sie klang so zärtlich und doch so dunkel. So ungergründlich dunkel und tief. Wie die Stimme eines Engels. Und da wusste sie, wenn sie da hitner sich hatte. Das Phantom! Esmeralda holte tief Luft und immer wieder kam ihr diese Gedanken. Von Anfang an, hatte diese Stimme sie gefesselt und sie nicht mehr losgelassen. Wenn sie nicht wach war, sondern schlief, verfolgte diese verlockende Stimem sie in ihren Träumen und malte Bilder, an sie sich kaum noch zu erinnern schien. Nie hätte sie gedacht, dass das Gerücht dieses Phantoms, das sich nun als Wahrheit entpuppte, sie so sehr in seinen Ban ziehen würde. Esmeraldas Herz raste, als sie spürte, wie die Lippen des Phantoms, die so herrlich warm und sanft waren, über ihren Hals strichen und sanfte Küsse darauf verteilten. Sie seufzte erregt und schmiegte sich an den Körper des Phantoms. Er war so herrlich warm. So stark und sanft zugleich. Sie versuchte ihr wildschlagendes Herz zu beruhigen. Schwer atmete sie ein und aus. Sie schien kaum noch Luft zubekommen, vor Aufregung. Wieso brachte dieser Mann sie so sehr aus der Fassung. Bei den anderen Männern, hatte sie noch nie so gefühlt. Und gerade dieses Phantom, schien in ihr Gefühle herausfzubeschwören, die sie noch nie zuvor verspürt hatte. Die Hand, die ihr Kinn umklammert hielt lockerte sich und strich an ihrem Hals, bis hin zu den Schultern hinab. Das Phantom hatte nicht vorgehabt ihr so nahe zukommen. Doch nun, da er sie in seine Arme geschlossen hatte, konnte er nicht anders. Seine Hände schienen ihm nicht mehr zu gehorchen und so konnte er nicht verhindern, dass sie die Breust der schönen Frau berührten. Zitternt atmete er ein und drückte etwas das weiche Fleisch in seinen Händen. Esmeralda seufzte bei der Berührung und legte den Kopf in den Nacken. Ihr Verstand hatte sich schon lange ausgeschaltet. Was sie wollt, war nun diese Nähe zu geniessen und diese herrlichen Berührungen. Eine Welle glühendes Verlange durchflutete und ihre Herz schrie nach mehr. „Schliess die Augen!“, hauchte das Phantom und Esmeralda tat, wie ihr gehiessen. Das Phantom neigte den Kopf zu ihr hhinunter und seine Lippen die ihrigen. Esmerlda wagte es nicht, die augen zu öffnen, Mag ihre Neugier auch so groß sein. Sie wollte diesen Moment nicht verderben. Mit geschlossenen Auigen wartete sie darauf, dass die Lippen des Phantoms ihre berührten und sie mit den ihrigen verschmolz. Doch dann lösten sich abrupt die Arme um sie und gaben sie frei. Esmeralda stiess beinahe einen erschrocken und auch etwas enttäuschten Schrei aus, als das Phantom seine Umarmung löste und sie verlassen hatte. Sie blickte hinter sich und hoffte, noch einen letzten Blick auf das Phantom zu erhaschen, doch nichts war zusehen. Kein Phantom, oder gar ein Mensch. Sie wusste nun, dass sowohl Phantom, als auch mensch war. Denn kein Phantom, kein Geist, hatte solch einen warmen Körper und solche zarten Lippen. Beinahe den Tränen nahe, sah sie noch immer in die Leere. Mit dem verschwinden des Phantoms, war auch die Kälte fort und sie spürte die Wärme in ihrem Körper. Es war jedoch nicht die Wärme, die in dem Zimemr herrschte, sondern die Wärme ihrer aufgewühlten Gefühle. Noch immer schlug ihr das Herz bis zum Halse und sie versuchte dieses zu beruhigen. Mit schwangenden Schritten stand sie auf und lief zum Spiegel. Sie sah die Röte in ihrem Gesicht. Hastig goss sie etwas Wasser in die Waschschüssel und schöpfte das Wasser, um es in ihr glühendes Gesicht zu spritzen. Das kalte Wasser fühlte sich gut, auf ihre heissen Haut an und sie atmete paar Mal tief durch. Noch immer schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie konnte nicht begreifen, was eben passiert war. In ihrem Kopf drehte es sich und sie fürchtete das Bewusstsein zuverlieren. Eigentlich wäre ihr das auch lieber gewesen. Für einen kurzen Moment der Hingabe und der Leidenschaft hatte sie all ihre Kontrolle über Geist und Körper verloren und das machte ihr Angst. Sie wollte nicht wissen, was passiert wäre, wenn das Phantom nicht von ihr abgelassen hätte. Sicher wäre es zuweit mehr gekommen. Ein Schauer rann ihr über den Rücken, als sie sich immer wieder in diese Möglichkeit verrannte. „Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte mich...!“, sagte sie sich und erschrack. Zwar mag ihr Herz danach geschrien haben, dass das Phantom sie geküsst hätte, aber es hatte auch das Gefühl der Furcht verscheucht. Und die kehrte nun noch mächtiger zurück, als sie es schon vorher war. Esmeralda begann zu zittern. Doch nicht für Kälte, sondern aus Angst. Wenn dieses Phantom aus Fleisch und Blut war, und die Leute im Theater dem Phantom die ganzen Morde in die Schuhe schiebten, dann konnte das nur eines heissen. Das Phantom...dieser Mann...war es! Dieser Mann war der Mörder von Tanja und dem armen Stallmeister! Dieser Mann, der sie in seinen Armen hielt und sie fast geküsst hätte, war der Mörder, denn alle verdächtigen und fürchteten. Ihr wurde schlöecht, bei dem Gedanken, in den Armen eines Mörders gelegen zu haben und sich danach gesehnt hatte, von ihm geküsst zuwerden. Sie wusste nicht wieso, aber ihr fiel wieder ein, was Tanja sagte, als Esmeralda in das Auge des Phantoms blickte. Ich habe gehört, dass du in das Auge des Phantoms geblickt hast?“ „Und?“ „Das bedeutet, dass du nicht mehr lange zu leben hast!“ Die ganze Zeit, konnte sie leugnen, dass es ein Phantom gab, aber nach all diesen Geschehnissen, nach diesen Unfällen, glaubte sie nun umsomehr daran. Und die Angst packte sie, wie eine eisige Klaue. Sie kniff die Augen zusammen, sagte sich imemr wieder, dass Tanja ihr nur Angst machen wollte. Doch die Tatsache, dass das Phantom ihr so nahe kam, wie eben und dass es für ihn ein leichtes war, sich an jemanden heranzuschleichen, nährten nur noch mehr ihre Angst. Tränen liefen ihr über die Wangen und sie machte sich nicht Mühe diese wegzuwichen. Zusehr hatte es sie schockiert, dass sie in größter Gefahr war und nun verstand, wieso ihr Vater sie stets warnte. „Gott, hilf mir. Oh, bitte Herr hilf mir!“, wimmerte sie. „Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten, Esmeralda. Ich werde dir nichts zuleide tun!“ Esmeralda zuckte zusammen und drehte ich um. Der Raum war leer. Dennoch fürchtete sie sich. Es war einfach zu viel für sie. Die ganzen Gedanken in ihrem Kopf wirbelten, wie in einem Orkan herum und sie war nicht in der Lage, auch nur einen zufassen zubekommen. Kraftlos und müde, schleppte sie sich zum Bett. Draußen war es dunkel und Esmeralda machte gar nicht erst den versuch, zu erfahren, wie lange sie schon so in diesem Zustand, aus Angst und Verwirrung war. Sie ließ sich einfach in ihr Bett fallen und rollte sich zusammen. Langsam schloss sie die Augen und glitt hinab in einen traumlosen Schlaf. Das Phantom schleppte sich durch den Gang und war schon fast am Ziel. Er hielt inne und atmete schwer. Esmeralda loszulassen und sie so zurück zulassen, hatte ihn mir Kraft gekostet, als er sich vorzustellen wagte. Als er sah, wie sie zitterte, hatte er nocheinmal den Versuch gemacht, sie zu beruhigen. „Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten, Esmeralda. Ich werde dir nichts zuleide tun!“, hatte er ihr zugeflüstert und er sah, wie sie zusammen gezuckt war. Das war zuviel für ihn. Er hatte schon zuviel riskiert. Eigentlich wollte er sie nur in seine Arme schliessen, nur dieses eine Mal. Wollte ihr nur einmal nahe sein, sie berühren und ihren Körper an dem seinen drücken. Doch dann war daraus mehr geworden. Er wollte mehr von ihr. Er wollte sie. Sie sich einfach nehmen. Schon als seine Hand auf ihrer Brust lag, spürte er wie der Leichtsinn immer mehr von ihm Besitz ergriff und ihn zum Rand der Gefahr trieb. Noch ehe er sie küssen konnte, noch ehe er sich verrraten konnte, riss er sich zusammen und floh. Doch das linderte nicht sein Leid. Nur für einen Augenblick, schien er sie ganz für sich zuhaben und das hatte er nun zerstört. Er seufzte schwer und lehnte sich mit dem Rücken an die feuchte Steinwand. Mit schmerzverzerrtem Gesicht, schloss er die Augen und presste hart die Lippen aufeinander. „Ich hätte sie beinahe gehabt!“, murmelte er und spürte zugleich Erleichertung, als auch Niedergeschlagenheit. Wobei letzteres überwog und sein Herz fest gepackt hielt und zudrückte. Lange blieb er so stehen, nicht in der Lage weiterzugehen. Außer dem Schmerz in seiner Brust, spürte er auch das schmerzhafte Ziehen seiner Lenden. Lange würde er sich nicht mehr zurückhalten können. Er wollte diese Frau unbedingt haben. Um jeden Preis. Seine Miene verfinsterte sich mit einem Male und er blickte hoch. Sein Blick schien durch die Decke zu gehen und er schien genau zusehen, wer über ihm war. „Esmeralda, du wirst bald mit mir gehen. Und dann gehörst du für immer mir!“ Esmeralda hatte Mühe aufzustehen. Zugerne wäre sie noch länger im Bett geblieben. Die letzte Nacht hatte sie geschlacht und sie fühlte kaum noch ihren Körper. Wie Blei wog er und drückte sie aufs Bett. Das laute Pochen an ihrer Tür, wurde nun umsolauter, als sie sich nicht erhob und öffnete. „Esmeralda, mach auf. Schnell!“, hörte sie Amylie von draußern aufgeregt. Esmeralda seufzte und stand auf. Sie streifte sich ihren Morgenmantel über und öffnete. Amylie stand da, das Gesicht gerötet und vollkommen außer Atem. „Amylie, was hast du?“, fragte sie sie und Amylie schien mit einem Male noch aufgeregter zusein „Der Polizist...der Polizist!“, stammelte sie nur. Esmeralda wusste nicht, was sie damit meinte. „Welcher Polizist?“ Amylie schüttelte nur den Kopf. Nicht in der Lage zusammenhängende Sätze zu formelieren, erklärte sie stockend und mit zitternden Händen:„Er...er ist tot...erwürgt!“ Sekundenlang schaute esmeralda sie nur an und konnte nicht ganz verstehen, als Amylie fortfuhr. „Sie haben ihn aus der Themse gefischt. Die anderen Polizisten, seine Kollegen haben es bestätigt. Es war der Polizist, der verschwunden war und der hier, genausio wie sie, nach dem Täter suchen sollte!“ Erst da begriff Esmeralda und sie wurde blass. Sie erinnerte sich. Der Polizist, der sich nach dem Verbleib seines Kollegen erkundigt hatte. Ihr wurde schlecht, als sie sich das vorstelle, wie sie den Toten aus der Themse fischten und ihn den Kollegen zeigten. Sie hielt sich die Hand vor dem Mund, um ein Würgen zu unterdrücken. Amylie sank auf dem Boden zusammen und umschlang ihren Oberkörper mit den Armen. „Er hat es mir doch versprochen!“, dachte sie und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Er hat mir versprochen, dass er nicht mehr mordet!“ Esmeralda, die lange den Blick zu Boden gerichtet hatte, blickte nur zu ihr auf und schluckte. Sie fühlte sich elend. Zwar mag sie nicht selbst die Leiche gesehen haben, aber schon der Gedanke reichte aus, um die Übelkeit herauszubeschwören. Und noch etwas, ließ das Blut in ihren Adern gefrieren. Sie war sich ganz sicher, dass das Phantom, das Phantom, was sie nachts besucht hatte, mit diesem abscheulichen Mord zutun hatte. Und wieder fragte sie sich, wie dieser Mann, der sie so in seinen Bann gezogen hatte, zu solchen Gräueltaten fähig sein konnte. „Das kann doch nicht der einunderselbe sein?“, fragte sie sich und sie merkte, wie ihre Hände zu zittern begannen. Amylie sah dies und ergriff ihre Hände. „Esmeralda, was hast du. Deine Hände...!“, begann sie und sah in ihre Augen. Zweifel las sie darin und sie konnte nichts tun, als sie anzusehen. Langes schweigen erfüllte die Luft und Aymlie fragte sich, was ihre Freundin so beschäftigte. „Esmeralda...was hast du?“, fragte sie und tätschelte ihre Hand. Esmeralda biss sich auf die Lippe. Sie wusste nicht, ob sie ihr es sagen sollte. Das das Phantom sie besucht hatte und sie... Es lief ihr ein Schauer über den Rücken, als sie daran dachte. „Du kannst mir alles sagen!“, sagte sie liebevoll. Esmeralda spürte wie sich ein Kloss in ihrem Halse bildete und sie versuchte ihn hinunterzuschlucken. Lange dachte sie darüber nach, doch dann überwand sie sich. „Es...es ist nichts...!“, erklärte sie und schüttelte den Kopf. „Sicher?“, fragte Amylie und Esmeralda nickte. Carlo saß an seinem Tisch und hatte das Gesicht mit den Händen gestützt. Der Kommisssar stand ihm gegenüber. Seine Miene war ausdruckslos und nur seine Augen spiegelten so etwas wie Trauer. „Mr. Finnes, Sie können sich vorstellen, dass wir nun gezwungen sind, genauer nachzuforschen. Es kann nicht angehen, dass es weiterhin Morde gibt!“, erklärte der Kommissar und Carlo kniff schmerzhaft die Augen zusammen. Er konnte nur nicken. „Ja, Sir!“, sagte er erstickt. Der Mann vor ihm seufzte. „Gut, dann...dann werde ich meine Kollegen benachrichten. Guten Tag!“, sagte er und verließ das Büro. Carlo sank in seinem Sessel zurück und fühlte sich so furchtbar müde. Er hatte so gehofft, dass das ganze ein Ende hatte. Doch anscheinend schien das alles nur noch schlimmer zuwerden. Für einen kurzen Moment dachte er daran den Kommissarr zurückzuholen und ihn zu bitten, nicht mehr nach dem Mörder zusuchen. Verwarf ihn doch wieder. Sicher würde der Beamte denken, Carlo hätte etwas zuverbergen. Er seufzte schwer, griff sich die Flasche und ein Glas und goss sich etwas von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit ein. In einem Zug leerte er das Glas. Nach dem ersten folgte noch und dann noch eins. Carlo trank solange, bis er nicht mehr klar denken konnte. Das Phantom sah Carlo durch einen der vielen Geheimlucken zu, wie e sich betrank und schüttelte den Kopf. „Das manche Menschen sich dermassen gehen lassen!“, dachte es und sah weiter zu. In ihm stieg Ekel auf. „Dieser Mann hat eine so schöne Tochter. Es ist ein Jammer, dass sie mit ihm Blutsverwandt ist!“, dachte er verwerflich und chaute Carlo mit einem missbilligenden Blick an. „Was soll ich nur machen?“, jammerte er und stützte den Kopf, mit den Händen. „Wenn sich das ganze nicht bald klärt, werden wir wieder vor dem Ruin stehen!“ Das leuchtete dem Phantom ein. Und irgendwie tat ihm Carlo doch etwas Leid. Ein schlechtes Gewissen machte sich in ihm breit, als er daran denken musste, was das eigentlich für Folgen haben könnte. Wenn er weiterhin mordete. Und das schlechte Gewissen wurde schlimmer, als er sich daran erinnerte, was er Amylie versprochen hatte. Und er hatte sein Versprechen gebrochen. „Aber doch nur, weil ich micht schützen musste!“, sagte er sich, doch irgendwie wurde das schlechte Gewissen nicht geringer, sondern größer. Eine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er auch einen anderen Weg hätte finden können. Dass er zum Beispiel den Eingang verschlossen hätte können, doch nun war es zuspät. Lange blickte er den Mann an und in seinem Gesicht arbeitete es. Er musste eine Lösung, für dieses, durch ihn ausgelöste Problem finden. Er hatte mitbekommen, dass der Kommissar und seine Leute nun verstärkt suchen werden. Bis sie den Mörder gefunden haben. Sicher würde sich daraus was machen lassen. Mit einem nachdenklichen Blick drehte sich das Phantom herum und ging. In seinem Kopf dachte er schon nach einer Lösung nach. Er ging alle Möglichkeiten durch, suchte nach Zusammenhängen, die selbst für den dümmsten Menschen plausibel klang und allmählich schien sich etwas daraus zu entwickeln. Er dachte weiter nach und dann hatte er einen genialen Einfall. „Ihr Narren sucht nach dem Mörder?“, fragte er verächltich. „Dann werde ich euch den Mörder bringen!“ Es war schon abend, als Esmeralda auf dem Weg zu ihrem Zimmer war und sich für Nacht fertig machen wollte. Die meisten Leute waren etnweder schon in ihren Betten, oder schon Zuhause. Die Gänge vor und hinter ihr lagen still und verlassen da. Tief atmete sie ein und fühlte, wie die Stille sich wie ein Tuch über allem ausbreitete. Nie hätte sie gedacht, dass sie die Ruhe mal so willkommen heissen würde. In der vergangenen Zeit, und auch heute Morgen war einfach zuviel passiert. Es schien ihr wie hundert Jahre vorzukommen, dass es mal so eine herrliche Ruhe gab. Die Ruhe, die sie sonst kannte, war die Ruhe der Angst und diese wollte sie nicht unbedingt missen. Sie freute sich schon auf ein entspannendes Bad und in ihrem Buch zulesen. Sie beschleunigte ihre Schritte und malte sich aus, was wohl der nächste Tag mit sich bringen würde. Gerade bog sie um die Ecke, als sie plötzlich inne hielt und vorsichtig um die Ecke lugte. Dort stand Amylie, vollkommen allein und verborgen, und sie schien mit jemanden ein sehr hitziges Gespräch zu führen. Nur schwer konnte sie hören, was sie da sprach, aber sie verstand gut genug, um was es ging. „Du hast versprochen nicht mehr zutöten!“, fauchte sie und hob mahnen den Finger. Kurz herrschte Schweigen. Amylie verzog angesäuert das Gesicht und sie begann wieder zuschimpfen. „Es ist mir egal, was der Grund war. Du hast dein Wort nicht gehalten!“ Esmeralda belauschte ihre Freundin weiter und wunderte sich, dass Amylie die stets immer so freundlich und auch in der letzten zeit ängstlich war, zu solchen Wutausbrüchen fähig war. Ihre neugierde wurde noch größer, als Amylie entsetzt schaute und dann energisch den Kopf schüttelte. „Das kann nicht dein Ernst sein!“, sagte sie entrüstet und Esmeralda fragte sich, was ihre Freundin nun so schockierte. Sie hörte genauer hin, versuchte zu hören, was Amylies Gegenüber sagte. Sie meinte ein leises Whispern zuhören. Doch noch ehe sie sich genauer darauf konzentrieren konnte, mischte sich nun Amylies Stimme ein. „Ich warne dich, solltest du das machen, wirst du mich kennenlernen!“, keifte sie und drehte sich auf dem Absatz herum. Esmeralda fürchtete, dass sie genau in ihre Richtung kam, doch Amylie schlug genau den anderen Weg ein und lief, schimpfend davon. Noch lange lag Esmeralda grübelnd im Bett und fragte sich, was Amylie so in Aufruhr versetzt hatte. Kurz dachte sie darüber nach, sie zur Rede zustellen, doch verwarf den Gedanken wieder. Sicher würde Amylie wieder alles abstreiten und so tun, als wäre nichts passiert. Sie seufzte. „Na das kann ja heiter werden!“, sagte sie sich und rollte sich auf die andere seite. Sie schloss die Augen, um einzuschlafen. Musste jedoch feststellen, dass alles andere als leicht war. Die Vorkommnisse hatten tiefe Spuren hinterlassen und ließen sie nicht zu Ruhe kommen. Dennoch versuchte sie es und machte einfach die Augen zu. Es schienen Minuten zuvergehen, als sie plötzlich die Augen aufschlug. War das eine Hand, sie sie an der Wange streichelte? Vorsichtig drehte sie den Kopf und erstarrte. Sie hatte innerlich gehofft, dass es Elisabeth war, die sie streichelte. Doch diese Hoffnung zerbrach, als sie die dunkle Gestalt neben sich sah. Schnell stellte sie sich schlafend, in der Hoffnung, dass sie von ihr ablassen würde. Aber das tat sie nicht. Sondern lachte nur leise. „Ich weiss, dass du wach bist!“ In diesem Moment wünschte sich Esmeralda einfach, wie eine Wahnsinnige zu schreien und diesen Eindringling zuverscheuchen. Aber wie brachte keinen einzigen Ton über sie Lippen. Sie spürte deutlich die Blicke des Besuchers aus sich und es hatte keinen Sinn sozutun, als würde sie ihn nicht beachten. Langsam schob sie ihre Hand unter die Decke hindurch zu der Lampe, die neben ihr stand und sie einzuschalten, um dem ungebetenen Gast zu enttarnen. Noch ehe aber ihre Finger den Schalter berühren konnten, wurde ihre Hand gepackt und im stählernen Griff festgehalten. Esmeralda schnappte nach Luft und schaute hoch. „Ich würde das lieber lassen!“, sagte er und schien den Griff zu verstärken. Esmeralda stöhnte auf, als sich die Finger in ihre Hand gruben und das Blut aus ihren Adern zupressen schienen. Mit schmerzverzerrtem Blick schaute sie hoch zu der Gestalt. Schemenhaft sah sie die Umrisse von etwas weissem, das dalag, wo eingentlich das Gesicht zu sehen sein soll. Eine Maske! „Das Phantom!“, keuchte sie und hörte wieder ein Lachen. „Dafür, dass du nicht an mich glaubst, scheinst du mich aber gut zukennen?“, stellte das Phantom fest und lockerte etwas den griff. Ließ sie dennoch nicht los. Esmerldas Herz begann wie wild zuschlagen und sie meinte das Pochen in ihren Schläfen zu spüren. „Was...was wollen Sie von mir?“, fragte sie gepresst, ihre Angst vor ihm verbergend. „Mich töten?“ Zwar konnte sie in der Dunkelheit nichts erkennen, aber sie meinte, den verwunderten Ausdruck in den dunklen Augenhöhlen des Phantoms zusehen. „Töten, wieso sollte ich dich töten?“ „Weil...weil Sie das doch mit jedem tun, der Ihrer angesichtig wird!“ Doch anstatt etwas zusage, zog das Phantom an ihrer Hand und zog sie an sich heran. Esmeraldas Herz setzte kurz aus, als er sie in die Arme nahm und ihr durch das Haar strich. „Dich könnte ich niemals töten, Esmeralda!“, flüsterte leidenschaftlich und strich nun über ihren Rücken. Esmeralda erschauderte. Genauso hatte er sie berührt, als er sie das erstemal besuchte. „Und was wollen Sie dann von mir?“, fragte sie erstickt und kurz blitze die Vision des toten Polizisten vor ihren Augen auf. Angst machte sich in ihr breit und sie schauderte, als sie sich vorstellte, dass sie dem Mörder des Polizisten ziemlich nahe war. Das Phantom sagte nichts, sondern hielt sie einfach im Arm und hatte die Augen geschlossen. Immer hatte es sich gewünscht ihr so anhe sein zu können und sie so zuspüren. Tief sog er ihren Duft ein und konnte der Versuchung nicht wiederstehen, sie auf den Nacken zuküssen. Esmeralda zuckte zusammen und fand endlich den Mut, sich von ihm zulösen. „Hören Sie auf!“, sagte sie und versuchte dabei verärgert zuklingen, aber ihre Stimme klang eher ängstlich. Das Phantom blickte sie schweigend an und spürte einen Stich im Herzen. Am liebsten hätte es sie wieder in seine Arme geschlossen und sie niemals losgelassen, aber als er ihren Blick sah, verwarf er diesen Wunsch wieder. Es würde nichts bringen, so zutun, als würde er ihrer Bitte nicht nachkommen. Im Gegenteil, es würde sie nur noch mehr verschrecken. Das Phantom senkte den Kopf etwas und biss sich für einen kurzen Moment auf die Unterlippe. Dass sie ihn so von sich stiess, konnte nur eines heissen. „Du hast Angst vor mir, habe ich Recht?“, fragte es dann und Esmeralda sah das Phantom nur an. ja sie hatte Angst vor ihm, aber auch wierderum nicht. Ihr Herz weigerte sich einfach zuglauben, dass dieser Mann, der sie so sanft in seine Arme schloss, ein kaltherziger Mörder war. Aber ihr Kopf sagte etwas anderes und das schien sie mehr zubeeinflussen, als das, was ihr Herz sagt. Es schienen Stunden zuvergehen, ehe sie ihre Stimme dazubewegen konnte, etwas zusagen. „Natürlich. Sie haben diese ganzen Menschen auf den Gewissen. Den Stallmeister, Tanja und auch nun den Polizisten. Wie sollte man da keine Angst vor Ihnen haben!“, sagte sie trocken und war verwundert, wie gefasst aufeinmal ihre Stimme klang. Das Phantom sagte nichts, schaute einfach zu Boden und wäre am liebsten geflohen. Vor der Wahrheit und ihren Worten. Sie hatte Recht. Er hatte gemordet, deswegen fürchtete sie sich vor ihm. Und er konnte es ihr nicht übel nehmen, Wer fürchtete sich nicht vor einem Mörder? Verbittert über diese Erkenntniss schloss er die Augen und seufzte schwer. „Das stimmt. Man kann einem Mörder nicht trauen!“, sagte er leise. „Aber ich versichere dir, vor mir brauchst du dich nicht zufürchten!“ Dabei schaute er wieder zu ihr hoch und sah ihr direkt in die Augen. „Das verspreche ich dir!“ Und wenigstens dieses Versprechen werde ich halten! Esmeralda blickte ihn nur an. Wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Wenn er es ihr versprach, konnte sie sich denn darauf verlassen, dass er auch sein Wort hielt. In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken umher, wie Laub im Sturm. Ihr wurde etwas schwindelig und sie fasste sich an die Stirn. Das Phantom streckte die Hand aus und ergriff ihre. Esmerlda zuckte unter dieser Berührung zusammen und erwartete, dass seine Finger eiskalt waren. Wie der Tod! Doch das waren sie nicht. Sie waren herrlich warm und jagten ihr wohlige Schauer über ihren Rücken. Sie machte nicht die Anstalten, ihre Finger wegzus´ziehen, als das Phantom ihre Hand hoch hob und sanft ihre Fingerkuppen küsste. Sie schauderte und spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam. Sanft strichen die Lippen des Phantoms über ihre Finger hinweg und drückten ihr einen Kuss auf ihre zitternenden Handrücken. Esmeralda seufzte leise und ließ es zu, dass das Phantom sie wieder an sich heran zog. Fest an sich gedrückt hielt es sie in den Armen und strich ihr durch das Haar. „Ich werde dir niemals was antun, Esmeralda!“, flüsterte das Phantom. „Niemals!“ Esmeralda wurde wach, noch bevor Elisabeth oder ihre Vater sie weckten. Die gestrige Nacht, kam ihr wie ein Traum vor. Wie ein sehr schöner Traum und sie trauerte ihm nach. Am Anfang hatte sie sich gefürchtet, doch als das Phantom sie so zärtlich berührte und küsste, verflog selbst die Furcht und ihr Herz gewann die Oberhand. Noch immer hatte sie seine Worte und seine herrlich sanfte Stimme im Ohr. Ich werde dir niemals was antun, Esmeralda. Niemals!“ Sie spürte ein warmes Kribbeln in ihrem Bauch und sie lächelte etwas. Diese Phantom schien immer mehr von ihrem Herzen in Besitz zu nehmen. Zwar mag sie das etwas erschrecken, wieso gerade ein Fremder und vor dem sich alle fürchten, dies vermochte, aber es war auch wunderbar. Er hatte soetwas geheimnissvolles, so etwas Dunkles an sich, dass sie es nicht leugnen konnte, sich heimlich immer wieder zu wünschen, dass er zu ihr kam. Immer und immer wieder. Sie in seine Arme schließen und sie mit seiner betörenden Stimme einhüllen würde. Sie seufzte und lehnte sich zurück. Ihre Finger fanden die Stelle, wo seine Lippen ihr Ohr streiften und süße Worte einflösten. Ihr Gesecht begann zuglühen, als sie sich fragte, wie weit es wohl gekommen wäre, wenn er sich nicht zurückgezogen hätte. Sicher hätte er sie nicht nur mit seinen Küssen und Worten verführt, sondern sie... Gott, was denke ich da!? Sie schüttelte den Kopf. „Ich kenne ihn doch kaum!“, sagte sie sich und ihr gesicht schien noch mehr zuglühen. Vor Scham vor sich selbst und ihren etwas zuweitgehenden Träumen und Wünschen. Dennmoch kehrten die Gedanken immer wieder zurück und sie musste sich bemühen, sich von ihnen nicht mitreissen zulassen. Was schwerer war, als gesagt. „Ablenken, ich muss mich ablenken!“, sagte sie und wollte gerade aufstehen, als es vor ihrer Tür einen lauten Tumult gab. „Ich habe das nicht getan!“, hörte sie jemanden rufen und runzelte die Stirn. Vorsichtig, auf zehenspitzen lief sie zur Tür und lehnte das Ohr an die Tür. „Erzählen Sie uns keine Märchen. Man hat sie ertappt. Die ganzen Morde haben Sie verübt!“, rief nun eine andere Stimme. Es war die Stimme des Kommissars. „nein, ichw as das nicht!“, schrie nun der erste. War das nicht einer der Bühnenarbeiter? Noch ehe Esmeralda richig verstehen konnte, mischte sich nun die Stimme ihres Vaters hinein. „Wie konnten Sied as nur tun?“, warf er dem ersten Mann vor. „Mr. Finnes, Sie müssen mir glauben. Ich habe alld iese Leute nicht umgebracht!“, heulte er und nun begriff Esmeralda. Dieser arme Mann wird beschuldigt, die ganzen Morde begannen zuhaben. Sie schüttelte den Kopf und riss mit einem energischen Eruck die Tür auf. „Er war es nicht!“, rief sie und die Mänenr sahen sie erstaunt und erschrocken an. „Esmeralda!“, keuchte ihr Vater und schaute seine Tochter perplex an. Esmeralda ignorierte seinen Blick und wandte sich an den Kommissar. „Sir, diese Mann kann es gar nicht gewesen sein!“, sagte sie entschlossen und der Oberbeamte mussterte sie ganz genau. „Ist Ihnen klar, dass Sie im Nachthemd vor uns stehen?“, fragte er etwas sarkastisch und seine Kollegen lachten leise. Doch Esmeralda beachtete dies nicht und machte eine abschneidende Handbewegung. „Ist mir egal, was ich gerade anhabe und es ist mir egal, was sie gerade denken. Aber was mir nicht egal ist, dass Sie diesen Unschuldigen einfach mitnehmen. Er ist nicht der Mörder!“, sagte sie und deutete auf den Gefangenen. „Mrs. Finnes. Wir haben den Strick gefunden, mit dem die Morde gegangen wurden. Und ich bin sicher, dass wir darauf auch seine Fingerbardrücke finden werden!“, erklärte der Kommissar, der sich von Esmeraldas Worten nicht beeindrucken ließ. Der verhaftete schüttelte verzweifelt den Kopf. „nein, ich habe das nicht getan. Glauben Sie mir doch endlich!“ Der Kommissar verzog nur das Gesicht. „Was ich glaube und was nicht, hängt ganz von den Ergebnissen ab, die die Untersuchung bringen wird!“, sagte er an dem Mann gerichtet und an seine Kollegen, sagte er nur schroff. „Abführen!“ Der Mann schrie weiterhin, dass er unschuldig sei und wehrte sich sogar, doch er kam nicht gegen den starken Griff an und so blieb ihm nichts anderes übrig, als weiterzuschreien und seine Unschuld zubeteuern. Langsam aber sicher verklangen, sein Schreien und seine, zum Schluss wüsten Beschimpfungen. Esmeralda stand nur da und konnte nicht begreifen, was eben vor sich gegangen war. Man hatte einen unschuldigen Mann einfach verhaftet und nicht auf ihre Aussage gehört. Schlagartig hatte sich ihre Meinung dem Phantom gegenüber wieder geändert und ihr Kopf hatte wieder das Sagen. Wut machte sich in ihr breit und sie ballte die Fäuste. Sie wusste nicht wieso, aber sie musste an das Phantom denken und das es alleine seine Schuld sei, dass dieser arme Mann nun in Gefängniss kam. Mit einem Fluch drehte sie sich um, Ohne ihren Vater beachtend und warf hitenr sich die Tür zu. Dann, als sie sich sicher war, dass sie niemans hören würde, suchte sie mit den Augen den Raum ab und hoffte inständig, etwas zusehen, dass ihr ein Zeichen auf die Anwesenheit des Phantoms gab. Doch sie sah nichts. Das Zimmer lag ruhig und still da, wie immer. Dennoch konnte sie ihren Ärger nicht unterdrücken. „Das dieser arme Mann nun eingesperrt wird, ist dein Werk!“, fauchte sie und ballte die Fäuste. „Du bist nichts weiter, als ein elender Heuchler!“ Das Jahr ging recht schnell vorbei und der erste Schnee war gefallen. Wie ein weisses Tuch hüllte er die Stadt London ein und man konnte schon deutlich riechen, dass bald Weihnachten war. Überall, in jedem Haus, waren prächtig geschmückte Tannenbäume aufgestellt und Stände mit allerhand Köstlichkeiten boten ihre waren an. In der Luft lag der süße Duft von Zimt und anderen Gerüchen. Nichts erinnerte mehr an die schrecklichen Tage im Theater. Die gute Laune machte sich wieder breit und alles, was geschehen war, schien ein böser Traum gewesen zusein, aus dem die Leute nun erwachten. Das Theater begkam wieder Gäste und so mangelte es nicht an Geld. Der Mond stand hell am Himmel und schien sein Licht auf das Theater, vor dem sich zahlreiche, elde Kutschen tumelten und ihre Gäste absetzten. Im großen Saal war großes Treiben. Männer und Frauen, gekleidet in schönen und eleganten Kostümen flanierten die Treppe hinunter und gönnten sich ein Glas Sekt. Überall wohin man sah, trugen sie Masken. Manche schön und verziert, andere wiederum schlickt und einfach. Lachen und jolend prosteten sie sich zu und waren auf manch so netten Kontakt aus. Diesem Abend sollte es nur Freude und Ausgelassenheit geben. Das Orchester spielte wunderbare Walzermusik und die Paare wirbelten über die Tanzfläche. Maskenball! Das Ereigniss des Jahres, nach so harter Arbeit im Theaterhaus. Zahlreiche menschen tumelten sich in den Gängen oder am Rand der Tanzfläche. Amylie turf ein weisses Kleid, aus weisserm Satin und weiterm Rock. Auf ihrem gesicht trug sie eine goldene Maske. Neugierig und vergnügt lief sie mit Esmeralda die treppe hinab. Esmeralda hingegen trug ein schönes rotes Kleid, ebenso aus Satin und eine langer schleppe. Carlo meinte, dass sie in diesem Kleid ganz genau wie ihre Mutter aussah. Zwar schmerzte es sie, daran an ihre Mutter erinnert zuwerden, aber ein andere Kleid hatte sie nicht und schon immer wollte sie dieses schöne Stück tragen. Sie hatte sich eine silberne Maske angezogen und schaute in die sich drehende und wirbelnde Menge. Ihr wurde etwas schwindelig, als sie sich vorstellte, unter all diesen Leuten sich zurecht zufinden. Und sie dachte kru daran, wieder hoch in ihr Zimemr zugehen. Was sie nicht gebrauchenm konnte, waren herumwirbelden und lachende Gäste. Aber Amylie, die wohl ihr Zögern bermekt haben musste, nahm sie an die Hand und drückte sie etwas. Esmeralda blickte zu ihr und Amylie lächelt sie aufmuntern an. „los komm!“, sagte sie und zog Esmeralda die Stufen hinunter. Sie schoben ich an zahlreichen Menschen vorbei und nickten ihnen zu, sobald diese sie begrüssten, oder sich verneigten. Ein Mann im Smokking reichte den beiden jungen Damen ein Tablett, mit gefüllten Sektgläsern darauf und jede nahm sich eins. Amylie bedankte sich und der Mann ging weiter. „Also, auf uns und auf ein schönes neues Jahr!“, sagte sie und hielt das Glas hoch. Esmeralda lächelte und hob auch ihres. Sie stossen an und nippten an den Gläsern. Auch wenn esmeralda noch lange daran denken musste, was all die ganze Zeit geschehen war und es ihr immernoch einen Schauer über den Rücken laufen ließ, wollte sie nun eine etwas fröhliche Zeit haben. Der Maskenball schien dafür genau das richtige zusein und sie war nun froh, dass sie hier war. Amylie schaute sich die vielen jungen Herren an und kicherte ständig. „Also ich muss sagen, hier sind wirklich die hübschesten Männer von ganz London!“, sagte sie und stiess Esmeralda mit dem Ellenbogen an. „Findest du nicht auch?“ Esmeralda schaute sich um. In der Tat, hier waren alle hübschen Jungegesselen versammelt, die hier in London Vermögen hatten. Aber keiner schien ihr zugefallen. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie stets an diesen Mann denken musste, der sie abschreckte und anwiderte, aber auch faszenierte. Nachdem der arme Mann abgeführt wurde, gab es keine Morde mehr, aber auch kein weiteres Treffen mit dem Phantom. Esmeralda wusste nicht, ob sie das freuen oder traurig stimmen sollte. Zwar mag dieser Mann sie einschüchtern, sie mit seiner heimtückischen Art zur Wut bringen, aber dennoch fesselte er sie. Gedankenverloren nippte sie wieder an ihrem Glas. Wieso ließ dieser Mann sie nicht los? Er war ein Mörder, der nicht davor zurücksckreckte, andere ins Verderben zustürzen. An so einen sollte sie doch eigentlich nicht denken. Aber ihn vergessen konnte sie auch nicht. Seine sanften Worte, seine zarten Berührungen ließen sie nicht los. Sie hatten sich tief in ihre Seele gebrannt und ließen sich nicht leugnen. „Kann es sein, dass ich mich...?“, fragte sie sich und wurde abrupt, von Amylie aus ihren Gedanken gerissen. „Dein Vater will wohl was von dir, Esmeralda!“, sagte sie und Esmeralda zuckte zusammen. Sie blickte zu ihrem Vater, der in Begleitschaft von Elisabeth war und einen weiterem Herren ist. „Was will er denn von mir?!“, fragte sie sich und ein ungutes Gefühl beschlich sie. Sie schaute sich den Mann, der gegenüber ihrem Vater stand, genauer an. Er war recht vornehm gekleidet und wirkte auch so. „Sicher ein sehr wohlhabender Mann!“, dachte sie sich und schluckte, als sie sich alle möglichen Möglichkeiten ausmalte, wieso ihr Vater sie ihm vorstellen wollte. Eine verrückter, wie die andere. Carlo, der sie immernoch ansah und an sich heran winkte, schien etwas ungeduldig zuwerden und ehe er zu ihr kam und sie regelrecht zu sich zerrte, ging sie lieber freiwillig hin. Sie seufzte und ging zu der kleinen Gruppe hin. Carlo grinste breit und legte seiner Tochter den Arm um die Schulter. „Esmeralda, darf ich dir vorstellen. Mr. Jacobs. Er ist einer unserer neuen Gönner!“, sagte er und strahlte regelrecht. Mr. Jacobs lächelte und reichte ihr die Hand. „Freut mich sehr Sie kennzulernen!“, sagte er. Esmeralda lächelte und nahm seine Hand entgegen. „Ganz meinerseits!“ „Mr. Jacobs hat davon gehört, dass wir das Theater übernommen haben und ist froh, uns wiederzusehen!“, erklärte Carlo. „Als großer Theaterliebhaber ist es natürlich meine Pflicht, Ihren Vater zuunterstützen. Ich habe gehört, Sie haben sehr viel mitgemacht und ertragen müssen!“, sagte Mr. Jacobs und Esmeralda wusste von was er sprach. „Ja...es...es war sehr schwer. All diese schrecklichen Morde!“ „Ich bin froh, dass Ihnen nichts passiert ist!“, sagte Mr. Jacobs. „Ihnen beiden natürlich!“ „Die Polizei hat den Täter gefasst und nun haben die Morde ein Ende!“ Mr. Jacobs und Carlo unterhielten sich weiterhin über all die schrecklichen Vorkommnisse und was das für Folgen natürlich mit sich nachzog. Esmeralda blendete dies alles aus. Auf keinen Fall wollte sie, an diesem heiteren Abend daran erinnert werden. Stattdessen schaute sie sich um und versuchte Amylie zufinden. „Sicherlich hat sie sich, mit einem Mann in irgendeine Ecke verkrochen und...!“, Esmeralda dachte nicht weiter. Es brachte nichts sich über die manchmal ausschweifende und Männer bezügliche Art ihrer Freundin zu ärgern. Die tanzenden Paare wirbelten nun schneller über die Fläche und Esmeralda hatte Mühe ihre einzelnen Gesichter unter den Masken zu erkennen. Nicht dass sie sich dafür interessiert hätte, wer sich unter den Masken versteckte. Sie sah es höchstens als eine nette Ablenkung, um nicht am Gespräch ihres Vaters teilzunehmen. Sie meinte Elisabeth mit einem der Herren tanzen zusehen und lächelte etwas. „Immerhin eine, die den Ball in volen Zügen geniessen kann!“, dachte sie sich und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. Weiter ließ sie den Blick durch den prunkvolen Saal schweifen, als sie plötzlich inne hielt. Täuschte sie sich, oder schaute der Mann, der mit einer schwarzen Maske maskiert war und an der Treppe stand, geradewges zu ihr hinüber? Um ganz sicher zugehen, dass sie sich nicht irrte, schaute sie unbemerkt hinter sich. Nein, keine andere Frau hinter ihr, die den Blick des Fremden auf sich zu konnte. Nur ihr Vater und Mr. Jacobs, die sich weiterhin unterhielten. Esmeralda verstand worüber, es war ich auch egal. Wieder blickte sie zu der Treppe, doch der Maskierte war nicht mehr da. Esmeralda stutzte. Sie hatte ihn doch noch vor paar Minuten dort stehen sehen. Oder hatte sie sich das nur eingebildet. Nein, sie war sich ganz sicher, dass sie ihn dort stehen gesehen hatte. Dieser Blick! Esmeralda wusste nicht, wieso sie am meisten an seinen Blick dachte, anstatt der Tatsache, dass er dort gestanden hatte. „Wahrscheinlich weil dieser Blick so voller Verlangen und so fesselnd war!“, beantwortete sie sich selber und ihr lief ein Schauer über den Rücken. Den Blick, den er ihr zuwarf, ließ sie nicht los. Immer wieder hatte sie vor Augen. Und die Art, wie er dastand. So als hätte er alle Zeit der Welt, um zuwarten... Esmeralda war sich hundertprozentig sicher. Dieser Mann stand wirklich dort. Sie hatte ihn sich nicht eingebildet. Er hatte sie angesehen und auf die gewartet. Und nun war er weg. Eine Gänsehaut überkam sie und sie schritt durch die Menge um nach dem Unbekannten zusuchen. Sie wusste nicht weshalb. Eigentlich sollte sie froh sein, dass er weg war. So ein Blick konnte eigentlich nichts Gutes verheissen, aber Esmeralda war so gefesselt von ihm, das sie all ihre Vernunft vergass und nach ihm suchen wollte. Das Verlangen und der Wunsch ihn wiederzusehen wuchs immer mehr, während sie sich durch die Menschentrauben schob. Sie achtete nicht auf die erbosten Blicke, die man ihr zuwarf. Sondern ging einfach weiter. Bis sie an der Treppe ankam und stehen blieb. Aufmerksam sah sie sich um. Nichts zusehen. Kein Hinweis, wo er verschwunden sein könnte. Sie seufzte. „Dabei war ich mir so sicher!“, sagte sie sich und konnte einen stillen Fluch nicht unterdrücken. Sie blickte wieder zu den Paaren und ihr wurde etwa schwindelig, als sie dem schnellen Drehen zuschaute. Für einen kurzen Moment schloss sie Augen und hielt sich die Stirn. Sie schob den Schwindel auf den Sekt. Und verfluchte sich, dass sie etwas von diesem Zeug getrunken hatte. Alkohol vertrug sie einfach nicht. Egal welcher Art. „Esmeralda, ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte plötzlich Amylie, die neben ihr aufgetaucht war. Esmeralda zuckte zusammen, als ihre Freundin ihr die Hand auf die Schulter, entspannte sich jedoch wieder. „Ich...mir ist etwas schwindelig!“, sagte sie und hielt sich wieder den Kopf. Amylie schaute ihre Freundin besorgt an. „Vielleicht sollten wir raus und...!“, sie hielt abrupt inne und starrte mit großen Augen hinter Esmeralda. Esmeralda runzelte die Stirn unf drehte sich um. Sie erstarrte. Hinter ihr stand der Mann, der sie vorhin noch angesehen hatte und plötzlich verschwunden ist. Und nun war er wieder da und lächelte sie geheimnissvoll an. Noch ehe Esmeralda sich erklären konnte, woher der Fremde aufgetaucht war, hielt er ihr die Hand hin und schien sie mit seinem Blick um diesen Tanz zu bitten. Esmeralda zögerte und schaute kurz zu Amylie. Diese schien den Mann mit ängstlichem Blick anzusehen und sie vollkommen vergessen zuhaben. „Amylie!“, fragte sie leise und Amylie schreckte auf. Dann blickte sie sie an. „Ich...ich werde mal gehen!“, sagte sie dann und wasr fort. Esmeralda stand nun ganz alleine dem Mann gegenüber, der ihr immernoch die Hand hinhielt. Sie schluckte und auch wenn dieser Mann ihr etwas Angst machte, legte sie denn ihre Hand in seine. Der Mann lächelte und führte sie dann auf die Tanzfläche. Die Päarchen teilten sich und machten ihnen platz. Ohne jedoch nicht einen verwunderten Blick auf sie zu werfen. Esmeralda war dies mehr als unangenehm. Zumal sie diesen Mann nicht kannte und sie sicher damit am nächsten Tag etwas von ihrem Vater zuhören bekommen würde. Sie blickte zu dem Mann hoch und sah in seine braunen Augen. Sie schienen geradezu vor Verlangen und Sehnsucht zuglänzen. Er legte ihr die Hand auf ihre Hüfte und nahm ihre andere in seine. Esmeralda biss sich auf die Lippen und blickte sich einmal kurz. Ihr Vater schein in das Gespräch mit diesen Mr. Jacobs so darin vertieft zusein, dass er davon nichts mitbekam. Und die anderen Gäste, die sie vorhin angesehen hatten, wandten sich ab. „Keiner sieht uns!“, sagte sie sich. Der Mann drückte sie an sich und fing an mit ihr zutanzen. Esmeralda blickte von den Leuten zu ihm und ihr fiel auf, dass er die ungewöhnlichsten Augen hatte, die sie je gesehen hatte. Sie waren braun und hatten einen gewissen roten Touch. Irgendwoher kamen sie ihr bekannt vor, aber sie wusste nicht, wo sie diese Augen schonmal gesehen hatte. Angestrengt versucherte sie sich daran zuerinnern, doch es wollte ihr nicht mehr einfallen- Diese Augen schienen sie in ihren Bann gezogen zuhaben und jeden Gedanken von ihr fernzuhalten. Sie konnte nichts anderes tun, als in diese Augen zusehen und weiterhin mit diesem Mann zutanzen. Dieser schien nicht einmal den Blick von ihr zulassen und lächelte sie nur immernoch geheimnissvoll an. esmeralda wollte etwas sagen, doch sie brachte kein Wort über die Lippen. Der Mann schüttelte den Kopf. Machte ihr so klar, dass sie nichts zusagen brauchte. Er drückte sie sanft an sich und Esmeralda konnte deutlich spüren, wie warm er war. Das Schlagen seines Herzens schien sich mit ihrem anzupassen, oder wr es umgekehrt? Sie schnappte nach Luft, als sie spürte, dass ihr Körper sich mit einem Male federleicht anfühlte und sie glaubte zu schweben. „Was macht diese Mann nur mit mir?“, fragte sie sich und wollte ihre Frage äußern. Aber der Mann lächelte nun nur noch mehr und schob seinen Kopf dicht an ihren, sodass sein Mund an ihrem Ohr war und er whipserte sanft. „Ich liebe tanzen. Es ist so...leidenschtaftlich!“ Esmeralda erstarrte, als sie die Stimme erkannte. Und diese Worte, kamen ihr ebenfalls bekannt vor. Sie musste sich bemühen, nicht löaut zuschreien. Doch in ihrem Kopf wirbelten nun mehr Gedanken herum, als sie zufassen im Stande wäre. „Das konnte doch nicht...!“, rief es in ihr und sie blickte den Mann mit weitaufgerissenen Augen an. Seine Augen blitzten verschwörerisch. Die rotbraunen Augen! Esmeralda war sich vollkommen sicher, wenn sie da vor sich hatte. „Das...das Phantom!“ Kapitel 8: Unerwartetes Wiedersehen ----------------------------------- Esmeralda starrte das Phantom an, als sei es wirklich ein Geist und war nicht in der Lage sich zurühren. Vor stand leibhaftig das Phantom und es hatte mit ihr getanzt. Darum also war dieser Mann verschwunden und genauso plötzlich wieder aufgetaucht, wie er verschwunden war und daher Amylies plötzliche Angst. Sie hätte ihn schon längst erkennen sollen, schon als sie seine Augen gesehen hatte, doch bisher hatte er sie dermassen in seinen Bann gezogen, dass sie nicht mal klar denken konnte. Nun konnte sie es, und das besser als zuvor. Und da war noch etwas, dass ihr einen eisigen Schauer über den Rücken trieb. „Haben Sie mir diese Rosen geschickte?“, fragte sie mit bebender Stimme. Natürlich hat er das! Das Phantom nickte und zog sie wieder etwas enger an sich. Esmeralda war gar nicht aufgefallen, dass sie sich von ihm etwas gelöst hatte und war umso nervöser, als er sie wieder an sich drückte. „Die Nähe dieses Mannes macht mich noch wahnsinnig!“, schrie es in ihrem Inneren. Aber sie hatte auch das Gefühl, dass ihr Herz mit einem Mal, bis zu ihrem Hals schlug. War es aus Angst oder vor Aufregung, weil sie ihrem Verehrer, endlich gegenüber stand? „Natürlich, oder glaubst du einer dieser Trottel, wäre in der Lage, einer so schönen Frau den Hof zu machen?“, fragte er spottend und Esmeralda wurde rot. Sie fingen wieder an zu tanzen und Esmeralda schaute nun zu Boden. Nun wünschte sie sich, auf ihrem Zimmer zusein und nicht hier auf diesem Ball, wo sie mit diesem Mörder tanzte. Es widerte sie geradezu an, dass er sie berührte und am liebsten hätte sie sich von ihm losgerissen. Wenn da nicht die Stimme ihres Herzens gewesen wäre, die sie mahnte, zu bleiben und dass sie es wahrscheinlich bereuen würde, wenn sie sich nun von ihm stiess. Esmeralda sagte etwas leises und hoffte das Phantom würde es nicht hören. Aber er tat es und lachte leise. „Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, du hasst mich, wegen dem was ich mit dir tue!“, sagte er amüsiert und Esmeralda blickte hoch. In seinen Augen glänzte der Schalk und sie wurde nun noch röter. Sie schluckte und wollte etwas darauf erwiedern, was angemessen auf diese Frage wäre, brachte jedoch keinen Ton über die Lippen. Sie wandte nur den Kopf ab. Das Phantom sah ihr den Trotz an, der nun in ihren Augen zusehen war und seufzte. „Glaub mir, es fällt mir nicht gerade leicht, mich zuverstecken. Nicht in deiner Nähe!“, sagte er dann und Esmeralda sah ihn an. Statt Schalk in seinen Augen, war nun Bedauern zusehen. Auch wenn sie sich sträubte, fühlte sie sich mit einem Mal schlecht. Ihr Herz schien sich zusammen zukrampfen und das Gefühl der Schuld schien sie zu übermannen. Das Phantom, das kurz den Blick zu Boden gerichtet hatte, schaute sie nun wieder an und in seinen Augen schimmerte es. Tränen! „Wieso weint er?“, fragte sie sich und streckte, wie von selbst die Hand aus. Sie berührte ihn an der Wange und wischte die einzelne Träne weg, die sich ihren Weg unter der Maske hervorgewagt hatte. „Ich wollte nicht, dass du mich hasst!“, flüsterte er. Esmeralda presste hart die Lippen aufeinander und wollte etwas sagen, was ihr das schlechte Gewissen etwas erleicherte. Aber das Phantom schüttelte den Kopf und legte ihr den Finger auf die Lippen. „Komm, lass uns hinaus gehen. Hier sidn mir eindeutig zuviele Leute!“, sagte er und führte sie hinaus. Draußen war es kühl und Esmeralda merkte nun, wie sie fror. Sie hielt sich den Oberkörper und versuchte sich zuwärmen. Jedoch vergebens! Kurz spielte sie mit dem Gedanken, wieder hinzugehen, doch da merkte sie, wie etwas warmes, weiches auf ihre Schultern gelegt wird. Sie schaute auf diese und sah den schwarzen Umhang. Verwirrt blickte sie zum Phantom. Dieses lächelte sie zärtlich an und Esmeralda errötete. „Da-danke!“, nuschelte sie und wickelte sich enger in den Umhang. Das Phantom sagte nichts, sondern schaute sie nur an. Trotz das sie mit ihm getanzt hatte und nun mit ihm hier draußen stand, konnte er an ihr deutlich den Trotz und den Wiederwillen sehen. Und noch etwas anderes, welches sein herz schwer machte. Vorsichtig streckte er die Hand aus und berührte sie zögernd am Arm. Esmeralda schaute auf und sie blickte ihn an. Das Phantom biss sich auf die Unterlippem, schien zu überlegen, ob er sie wirklich danach fragen sollte, obwohl er schon längst die Antwort kannte. „Du vetraust mir nicht, stimmts?“, fragte er dann. Sie kam einfach so über seine Lippen und er verzog beurend das Gesicht. Esmeralda blickte ihn für Minuten eifnach nur schweigend an und wandte dann wieder den Kopf ab. „Wie kann ich dir trauen?“, fragte sie gedämpft. „Wenn du stests, andere Menschen ins Unglück stösst!“ Dbei musste sie an den armen Stallmeister, an Tanja, an den Polizisten und an den Mann denken, dem er den Mord an dem letzteren in die Schuhe schob. Wie konnte sie ihm da über den Weg trauen. Das Phantom schien ihre Gedanken gelesen zu haben. „Glaubst auch nur einer von ihnen war unschuldig. Tanja hat versucht, dich zuerschlagen, während du schläfst, der Polizist hat es gewagt in mein Reich einzudringen, mich aufzuspüren und womöglich zutöten, sollte ich ihm über den Weg laufen. Diesem Mann, dem ich das ganze angehängt habe, hätte dich sicherlich noch...!“, er brach ab und drehte den Kopf weg. Esmeralda schaute ihren gegenüber einfach nur und seine Worte schienen sie, wie kaltes Wasser getroffen zuhaben. „Mich sicherlich noch was...?“, fragte sie und war bemüht ihre Stimme ruhig zu halten. Das Phantom schaute wieder zu ihr und seinen Augen loderte deutlich der Hass. Jedoch nicht auf sie, sondern auf diesen Mann, der unschuldig im Gefängiss saß. „Dich vergewaltigt!“, sagte er und Esmeraldas Mund klappte auf. Sie wollte etwas darauf erwidern, doch sie war nicht in der Lage, auch nur einen Ton über die Lippen zubringen. Dennoch konnte man den Unglauben in ihren Augen sehen. Das Phantom schürzte die Lippen. „Du glaubst mir nicht?!“, fragte er schnappend. „Natürlich nicht. Aber wenn du seinen grierigen Blick gesehen hättest, mit dem er dich imemr ansieht, sobald du an ihm vorbeigehst, dann würdest du es vielleicht!“ Esmeralda sagte noch immer nichts, sondern senkte den Kopf. Das ist richtig, sie hat es nicht gesehen, aber wieso sollte sie auch. Immerhin war sie immer der Meinung, dass all diese Leute gutherzig wären und nie böse Gedanken hegten. Aber wenn sie so genauer nachdachte. Tanja war ja auch nicht gerade freundlich zu ihr und hatte ihr sogar einen riesigen Schrecken eingejagt. Aber dass sie sie töten wollte, dass konnte sie sich selbst nicht mal bei Tanja vorstellen. Sie schüttelte den Kopf. „Wieso dann hast du nicht ihn auch noch umgebracht. Ichd achte du bestrafst jeden!“, sagte sie zischend und sah das Phantom wutfunkelnd an. Doch dieser hob nur die Schultern. „Er war mir eben doch noch nützlich und einen weiteren Mord wollte ich deinem Vater nicht antun. Der Ärmste hängt schon genug an der Flasche!“, sagte er und im letzten Satz schwang deutlich ein Hauch von Sarkasmus mit. Esmeralda presste hart die Lippen aufeinander und ballte die Fäuste. Sie kochte innerlich vor Wut. Dieser Mann schreckte vor nichts zurück, um einen guten Grund zuhaben. „Außerdem hatte ich es jemanden versprochen!“, sagte das Phantom, als ob es ihre Gedanken gelesen hatte. Esmeralda stutzte. „Versprochen?“, fragte sie wieder und das Phantom nickte. „Ja!“ Esmeralda schaute betroffen zu Boden und in ihrem Kopf war alles wie leer gefegt. Nur das schlechte Gewissen kehrte zurück und schien sie innerlich zuzverfressen. Wenn das Phantom wirklich jemanden versprochen hatte nicht mehr zu morden, dann... „Tut mir leid!“, sagte sie und das Phantom schaute sie erstaunt an. „Tut mir leid, wenn ich...ach!“, brachte sie nur heraus und schüttelte den Kopf. Was war nur los mit ihr. Vorhin ärgerte sie sich noch über dieser Igrnoranz und nun hatte sie wieder dieses schlechte Gewissen. Sie konnte froh sein, dass das Phantom überhaupt sein Wort hielt und nicht noch einen Toten brachte. Das Phantom blickte sie lange an, dann, legte es beide Arme um sie und drückte sie an sich. „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin es, der sich entschuldigen muss. Ich habe dich stets erschreckt und euch mit meinen Taten nur Ärger gemacht. Ich bin es, der sich zur reue bekennen muss!“, flüsterte er und strich ihr sanft über den Kopf. Esmeralda schloss nur die Augen und konnte sich nicht rühren. Die Wärme, die dieser Mann austrahlte schien sie in sich aufzunehmen und sie in ein Gefühl des Wohlseins einzuhüllen. Ihr Herz schlug langsamer, aber dennoch so stark, dass sie sein Pochen hören konnte und das vom Phantom. Sein Herz schien mit ihrem wieder im Einklang zusein und beide spürten, wie nahe sich waren und sich noch mehr näher sein könnten. Doch daran wollte sie erstmal nicht denken, sondern in seinen Armen und jede Minute nutzen, so an ihm gedrückt zu sein. Es hatte etwas Wunderbares an sich, diesen Mann, der so geheimnissvoll und leidenschaftlich zu sein schien, zu spüren und zu berühren. Es war so etwas vollkommen neues und doch schien sie es schon einmal gespürt zuhaben. Und sie wusste auch woher. Dieses Gefühl hatte sie schonmal gespürt, als er sie das erste Mal so in die Arme schloss und sie an sich gedrückt hielt. Sie seufzte und schmiegte sich enger an ihn. Das Phantom lächelte etwas und ließ seine Hände, von ihrer Hüfte hoch zu ihren Schultern wandern. Dabei strichen seine Finger verlangend über ihren Rücken und Esmeralda merkte, wie sich in ihrem Inneren eine glühende Hitze breit machte. „Phantom!“, hauchte sie und hob etwas den Kopf. Das Phantom seinerseits senkte seinen und lächelte sanft. „Esmeralda!“, flüsterte er, im selben Ton und beugte sich zu ihr hinab. Esmeralda schloss die Augen und konnte schon deutlich den warem Atem des Phantoms auf ihrer Nase spüren. Innerlich brodelte es nun und sie konnte es kaum erwarten, seine Lippen auf den ihren zuspüren. Schon strichen sie, wie ein Luftzug darüber und Esmeralda öffnete etwas ihren Mund. Gleich...gleich würden sich ihre Lippen treffen und... „Esmeralda!“, rief plötzlich eine Stimme und sie schreckte hoch. Mit einem Ruck drehte sie den Kopf herum und sah ihren Vater vor sich stehen. Die Hände zu Fäusten geballt und mit einem strafenden Blick in den Augen. „Vater!“, keuchte sie erschrocken und spürte, wie sich das Phantom von ihr löste. Carlo kam auf die beiden zu. Sah erst seine Tochter, und dann den Fremden an. Dann wieder seine Tochter und sein Blick schien sich zu verfinstern. „Esmeralda, wo bleibst du. Ich suche dich schon die ganze Zeit?“, herrschte er sie an. Esmeralda zog etwas den Kopf zwischen die Schultern und schaute schuldbewusst drein. „Verzeih Vater!“, sagte sie nur und verschränkte beide Arme hinter dem Rücken. Carlo schnaubte und wandte sich dann an das Phantom. „Und was Sie betrifft, mein Herr...!“, begann Carlo und wollte noch etwas hinzufügen, als das Phantom nur nickte, sich verbeugte und davon ging. Als er an Esmeralda vorbei ging, schaute sie ihn etwas flehend an und erntete dabei ein tröstendes Lächeln. Das Phantom war nun ganz im Getümmel verschwunden und Esmeralda und ihr Vater waren allein. Carlo schien ihn immernoch zusehen und seine Lippen pressten sich hart aufeinander, sodass sie nur eine weisse Linie waren. Esmeralda trat einen schritt zurück, um ihrem Vater genügend Angriffsfläsche zu geben. Ihm diese nicht zuüberlassen war mehr, als nur leichtsinnig. In solchen Dingen, wie bei einem Mann an ihrer Seite, war er alles als begeistert. „Wer war das?“, fragte er und Esmeralda zuckte zusammen. Kurz dachte sie daran, sich einfach dumm zustellen. Doch das würde sicher nichts bringen. Ihr Vater hatte schon jetzt einen Hals und wenn sie ihn noch mehr provzierte, so würde er vermutlich noch explodieren. „Ein...ein Verehrer!“, brachte sie mühsam hervor, wobei sie versuchte den Kloss in ihrem Hals runterzuschlucken. „Ein Verehrer, ja?“, fragte Carlo und stemmte beide Hände in die Hüfte. Esmeralda nickte nur. Ihr fiel nichts mehr ein, was dazu beitragen könnte, ihren Vater milde zustimmen. „mir egal. Auf jeden fall will ich, dass du diesen Mann nicht wiedersiehst!“, sagte er und Esmeralda wagte es nun hoch zuschauen. In ihrem Gesicht spiegelten sich Empörung und Verwirrung. Wieso sagte er das. Er wusste doch nicht, dass dieser Mann ihr niemals was antun würde. „Wieso...ich meine...er...er hat mir doch nichts getan!“, sagte sie verzweifelt und versuchte das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. „Dieser Mann ist gefährlich, Esmeralda. Das sehe ich ihm doch an. Schon wie er dich anzusehen schien. So, als wärst du freie Beute!“, zetterte er und machte eine verachtende Handbewegung. Nun wich die Empörung und all Verwirrung. Ärger machte sich in ihrem gesicht erkennbar und sie konnte sich nicht zurückhalten. „Welchen Beweis hast du dafür, dass dieser Mann gefährlich sein könnte?“, fragte sie und sie konnte nicht glauben, was sie da eben gerade gesagt hatte. „Dabei war ich es, die ihn für gefährlich hielt!“, dachte sie voller Reue und schaute ihren Vater trozig an. Für einen sekundenbruchteil wurde das Gesicht ihres Vaters kalkweiss. Aber dann wurde es wieder rot und er schien nun noch wütender zusein. „Dafütr brauche ich keinen Beweis. Das sehe ich ihm schon an!“, sagte er entschlossen und Esmeralda wollte darauf etwas erwidern, doch Carlo hob nur die Hand. „Geh wieder hinein!“, sagte er und als sich Esmeralda nicht rührte, wurde sein Ton schärfer. „Rein, los!“ Esmeralda verzog kurz das Gesicht und wandte sich von ihm ab. Den Rest des Balles verbrachte sie auf ihrem Zimmer. Es verging genau eine Woche und stets hatte Carlo auf seine Tochter geworfen. Seit er sie mit diesem Mann gesehen hatte, schien er plötzlich vom Überwachungswahn gepackt zusein und Esmeralda fragte sich allen Ernstes, was das sollte. Sie dachte nach und ihr wurde bewusst, dass er schon immer so war. Schon als sich das Phantom zum ersten Mal ihm gezeigt haben musste, schien er richtige Angst davor zuhaben, sie zuverlieren. Zwar sperrte er sie nicht ein, aber es brauche nur paar Rosen, für irgendeine Ballerina gebracht zuwerden, schon waren sämltiche Sinne in ihm auf Arlambereitschaft. „Das ist doch Unsinn!“, dachte sie sich immer wieder und blickte in den Spiegel, auf ihrem Schreibtisch. Sie schloss die Augen. „Wieso musste auch Vater mitten reinplatzen!“ Leonardo, der zu ihren Füssen, auf dem Boden lag, schaute zu ihr hoch, so als er hätte er gemerkt, dass der Kummer sie geiselte. Er winselte leise und Esmeralda streckte die Hand aus, um ihn tröstend zu streicheln. „Mach dir keine Sorgen, Leonardo!“, sagte sie sanft. „Es geht mir gut!“ Ihr Herz schmerzte, als sie das sagte. Es war nicht nur eine Lüge an ihn, sondern an ssie selbst. Es ging ihr überhaupt nicht gut. Sie wollte wieder bei ihm sein, dabei wusste sie ganz genau, ihr Vater würde einen Aufstand proben, wenn sie verschwindet. Er würde das ganze Theater auf den Kopf stellen, nur um sie zufinden. Das wollte sie nicht. Nicht nur weil er womöglich dem Phantom auf die Schliche kam, sondern weil sie dann keine ruhige Minute mehr hätte und sich mit Männern herumschlagen muss, die ihr Vater für sie als potenzielle Ehemänner aussuchte. Und bei dieser Vorstellung, schauderte sie. Schnell dachte sie wieder an den Ballabend und sie trauerte an den verloren Moment dachte, wo das Phantom sie in den Armen hielt und fast geküsst hätte. Alles in ihr sehnte sich danach und nun war alles zunichte gemacht wordenm. Nur weil ihr Vater denkt, dass sie gleich mit dem nächstbesten Mann durchbrennt. Und diese Furcht, die ihr Vater hegtem, kam ihr irgendwie durchaus sehr verlockend vor. Zugerne wäre sie mit ihm durchgebrannt. Einfach fort von hier, wo sie jeder zu kennen scheint. Aber ihr Vater würde sich wie ein Fuchs aufpassen, dass sie nicht mal einen Fuss aus London selbst setzte. „Er behandelt mich wie ein Kind!“ Wieder seufzte sie und ihr Hund blickte sie immernoch mit seinen braunen Hundeaugen besorgt an. Elisabeth, die hinter ihr einem der Sessel saß und sich ihrer Stickarbeit widmete, sah auch, dass ihrem Schützling etwas bedrückte. „Du bist so seltsam, seid dem Ball!“, sagte sie vollkommen in ihrerer Arbeit vertieft, dennoch mit einem besorgten Ton in der Stimme. Esmeralda drehte sich zu ihr herum und sah sie für einen kurzen Moment verwirrt an. „Wie meinst du das?“ Elisabeth schaute nun auf und legte die Stickarbeit beiseite. „Seid der Ball vorüber ist, bist du so in Gedanken vertieft. Mehr als vorher!“, erklärte sie und legte die Hände in den Schoss. Esmeralda schaute ihre Gouvernante kurz an, dann zu Boden. Sie hatte Recht. In der vergangenen Zeit, hatte sie Nächte lang wachgelegen und sich Gedanken über ihre Gefühle gemacht. Am Anfang hatte sie sich gefürchtet und auch sich vor ihm geekelt, aber da waren ja auch noch andere Gefühle und seid das Phantom sie fast geküsst hätte, waren ihr gefühle, die in den tiefsten Winkeln ihres Herzens verborgen waren und nun an Tageslicht kamen, gewachsen. Mochte ihr Kopf sooft sagen, dass er unschuldige Menschen auf dem Gewissen oder ins Unglück gestürzt hatte. Ihr Herz sprach deutlich eine andere Sprache. Und dabei fühtle es sich sehr gut an. „Nun, ich...!“, begann sie, brach aber ab als ihr bewusst wurde, dass sie Elisabeth gegenüber nichts erzählen durfte. Sicher würde sie zu ihrem Vater gehen und alles erzählen. Das wollte sie nicht. Schon schlimm genug, dass ihr Vater sie jetzt schon behandelte, wie eine Gefangene. Im geistlichen Sinne natürlich. Sie schüttelte den Kopf. „Nichts, vergiss es!“, sagte sie und wandte sich wieder ihrem Spiegel zu. Dort konnte sie sehen, wie Elisabeth sie misstraurisch und auch etwas besorgt ansah. Sie seufzte. „Esmeralda, du weißt doch dass du mir vetrauen kanst!“, sagte sie dann und stand auf. Langsam kam sie zu ihr und legte ihr die Hände auf die Schultern. Esmeralda zuckte etwas zusammen, bei der Berührung, entspannte sich jedoch wieder. Elisabeth schaute sie kurz nachdenklich an, dann griff sie nach der Haarbürste und begann Esmeraldas Haar zu bürsten. Das tat sie immer, wenn sie versuchte Esmeraldas Vertrauen für sich zu gewinne, auch wenn sie wusste, dass sie ihr vertraute. „Du kannst mir doch alles sagen!“ Esmeralda biss sich auf die Unterlippe. Ja, das konnte sie, aber konnte sie es sich leisten, in diesen Zeiten etwas von ihrem Geheimniss preiszugeben? „Es...es ist wegen diesem...!“, sagte sie zögernt und schaute von einer Seite zur anderen. Wollte nicht in den Spiegel schauen, um dort Elisabeths fragenden Blick zusehen. Sie wusste nicht, wie sie weitersprechen sollte. Das meiste drehte sich um das Phantom und sie war klug genug, um es nicht ihrer Gouvernante auf die Nase zu binden. Auch wenn sie ihr vetraute. „Es ist wegen diesem Mann, der mit dir tanzte, nicht wahr?“, fragte sie und Esmeralda riss er schrocken die Augen auf. Sie drehte den Kopf soschnell herum, dass nicht schnell genug ihr Haar loslassen konnte und so Elisabeth beunabsichtig an den Haaren zog. Doch Esmeralda beachtete nicht den ziehenden Schmerz und senkte den Blick. „Ja!“ Elisabeth seufzte und strich ihr über den Kopf. „Das habe ich mir schon irgdendwie gedacht. Du hast diesen Mann förmlich angehimmelt, als du mit ihm getanzt hast!“, sagte sie und Esmeralda wurde rot. „Bitte sage meinem Vater nichts!“, bat sie leise. Elisabeth lächelte. „Keine Sorge, bei mir ist den Geheimniss gut aufgehoben!“, sagte sie und tätschelte ihre Schulter. Esmeralda lächelte etwas und sie spürte, wie in ihr das wolhige Gefühl des Vertrauens aufstieg. „Danke!“ „Keine Ursache!“ Es war schon Nacht, als Esmeralda im Bett lag und zur Decke hochschaute. In ihrem Inneren tobte es. Sowohl Sehnnsucht nach dem Phantom, als auch die Furcht, dass ihr Vater doch irgendwann etwas davon mitbekommen würde, vermischten miteinander. Sie rollte sich auf die andere Seite und zog das Gesicht dicht an sich. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, dass es das Phantom ist, das sie so umarmte. Und die Sehnsucht verdrängte die Angst. Am Tage vermochte sie ihr Sehnen, nach dem Phantom etwas unterdrücken zu können, um ihren Vater nicht noch mehr auf ihren Verehrer aufmerksam zumachen, als sie es schon getan hatte, aber in der Nacht wurde sie umsogrößer. Ihr Herz schmerzte bei jedem Schlag und ihr Körper verspürte ein Verlangen, dass ihr nur allzu vertraut war. Mit jeder Minute, in der sie dieses Verlangen verspürte, wurde es umso größer und schien ihr den Atem zu nehmen. Sie wälzte sich umher und veruschte ihr vor Verlangenen schlagendes Herz zuberuhigen zu beruigen, doch es wollte ihr nicht gehorchen. Ihr Verstand hatte sich schon längst ausgeschlatet, sodas nur ihr Herz zu ihr sprach. Und immer wieder geisterte nur ein Satz durch ihren Kopf. Er schien förmlich durch ihre Gedanken zuschreien und sich durch all die anderen hindurchzuzwängen, bis er ganz vorne zustehen scheint und ihr über die Lippen kommen zuwollen. Sie presste diese hart aufeinander. Wollte sie nicht aussprechen, auch wenn ihr Herz förmlich danach schrie. Lange wehrte sie sich dagegen, bis sie es nicht mehr aushalten konnte und leise, sehnsüchtig flüsterte. „Phantom, ich...ich liebe dich...bitte komm zu mir!“ Es schien ihr wie ein Traum, als sie das sagte und war erschrocken über sich selbst, dass sie so etwas sagte. Aber wieso? Immerhin hatte sie ihre Abneigung gegenüber dem Phantom abgelegt und ihre Liebe zu ihm hatte sich verstärkt. Also gab es auch keinen Grund, sich deswegen zuschämen. „Ich liebe dich!“, hauchte sie und schmiegte sich tiefer ins Kissen. Da hörte sie Leonardo leise winseln und blickte flüchtig zu ihm. Er hatte den Kopf gehoben und schien jemanden anzusehen. Doch sie wagte es nicht, dem Blick des Schäferhundes zufolgen und lieb einfach liegen. Leonardos Winseln verstummte und er legte wieder den Kopf auf seine Pfoten. Es schienen Minuten zuvergehen, ehe sie eine warme Hand auf ihrer Schulter spürte und ein wohliger Schauer über ihren Rücken lief. „Ich liebe dich auch!“, whisperte eine Stimme an ihrem Ohr und sie drehte den Kopf zu ihm herum. Das Phantom lächelte sie an und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Esmeralda seufzte und richtete sich auf. Ihre Arme umschlangen seinen Hals und sie drückte ihn an sich. „Ich habe dich so vermisst!“, keuchte sie und küsste ihn an die maskierte Wange. Das Phantom erwiederte ihre Umarmung und strich ihr über den Rücken. „Ich auch!“ Und wie er sie vermisst hatte. In den Tagen in denen, er sich ihr nicht zeigen konnte, verging er vor Verlangen und feuriger Begierde. Es fiel ihm schwer, sich von ihr fernzuhalten. Nachdem er ihr so nahe war und kurz davor war, die letzte Grenze einzureissen, die sie noch zutrennen schien, war es eine Qual gewesen und seine Sehnsucht nach ihr, wurde nun umso größer, als er sie in seine Arme schloss. Nichts schien mehr an die furchtbaren Minunten, Stunden und Tagen zuerinnern, als er sie an sich presste und ihr sanft Küsse aufs Haar presste. Lange blieben sie so, als das Phantom sich von ihr löste und ihr über die Wange strich. Esmeralda blickte ihn an und seine Augen schienen sie wieder in seinen Bannzu zuziehen. Sie legte ihre Hände auf seine Schultern und beugte sich vor, um ihn zu küssen, doch das Phantom hob nur die Hand und ihre Lippen trafen seine behandschuhten Finger. „Nicht, Esmeralda!“, sagte er sanft und lächelte neckend. Und Esmeralda schaute ihn etwas gekränkt an. „Wieso nicht?“, fragte sie verletzt und voller Sehnsucht. Das Phantom lächelte nochmal, beugte sich vor und hauchte verheissungsvoll. „Weil das mein Part ist!“ Noch ehe sie darauf etwas erwiedern konnte, drückte ihr das Phantom seine Lippen auf ihre. Und Esmeralda glaubte dahin zuschmelzen. Seine Lippen waren so herrlich warm und sanft. Sie schienen mit ihren geradezu zuverschmelzen und sie fühlte, wie es in ihrem Inneren ein Feuer der Leidenschaft entbrannte. Sie öffnete etwas ihre Lippen und forderte das Phantom geradezu auf, ganz von ihr Besitz zunehmen. In ihrem Gesicht spürte sie die Röte und sie war etwas erschrocken, über ihre eigene Hemmungslosigkeit. Aber bei diesem Mann, der solch ein Verlangen in ihr auslöste, war es ja auch nicht verwunderlich. Das Phantom löste kurz seine Lippen von ihren und ließ sie an ihr Ohr streichen. Sanft knabberte er an ihrem Ohrläppchen und Esmeralda schauderte. Sie drängte sich dichter an ihn und musste den Drang unterdrückten ihn auszuziehen. Dieser Mann rief in ihr Begierden hervor, die sie noch nie empfunden hatte. Nicht bei einem anderen Mann! Schaltete es sich bei ihr ein und sie musste tief ein atmen. Dabei sog sie seinen Duft in sich auf. „Er riecht so gut!“, dachte sie* und strich ihm über den Rücken. Die Lippen des Phantoms strichen nun über ihren Hals und er biss sanft in ihr weiches Fleisch. Esmeralda keuchte und ihre Hände gruben sich in seine Schultern. Lange blieben sie so, dann löste sich das Phantom von ihr und strich iher über die Wange. „Ich muss jetzt gehen!“, flüsterte er und Esmeralda sah den Schmerz in seinen Augen, den sie in ihrem Herzen spürte. „Aber wieso...?“, fragte sie und ihre Astimm eklang gekränkt und schmerzsvoll traurig. Sie ergriff seine Hand und hielt sie fest in ihrer. Mit ihrenm Blicken bat sie ihn, noch etwas zu bleiben, oder gar die ganze Nacht. Doch das Phantom schüttelte den Kopf und entzog ihr die Hand. „Ich muss es einfach!“ „Dann...dann will ich mit dir gehen!“, platzte es aus ihr hilflos heraus und sie drückte sich an ihn. Sie legte den Kopf an seine Brust, hörte das Pochen seines Herzens und stellte fest, dass es fast schon gar nicht mehr schlug. „Nein!“, sagte das Phantom und drückte sie erneut von sich. Er hielt sie bei den Schultern, um sie daran zu hindern, sich nochmal an ihn zu drücken und vermutlich das letzte bisschen Vernunft in ihm auszulöschen. Auch wenn es ihn schmerzte, er konnte sie nicht mitnehmen. Noch nicht! Esmeralda sah ihn nun nur noch flehender an und Tränen schimmerten in ihren Augen. „Wieso nicht...?“, fragte sie und schüttelte verzweifelt den Kopf. Das Phantom bis sich auf die Lippen und schloss kurz die Augen. Es schien eine Stunde zuvergehen, wobei es nur wenige Minuten waren, ehe das Phantom wieder das Wort ergriff. „Es wäre besser so. Dein Vater würde alles auf den Kopf stellen, wenn du plötzlich verschwindest. Er würde denken, dass du mit deinem Verehrer durchgebrannt bist!“ „Stimmt das denn nicht. Bist du denn nicht mein Verehrer?“, fragte Esmeralda ihn und klang mehr als verletzt. Das Phantom lächelte nun sanft und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Ich dachte, ich wäre mehr für dich, bezaubernde Esmeralda!“, flüsterte er und Esmeralda spürte sofort, dass sie das Falsche gesagte hatte. Er war mehr als nur ein Verehrer für sie. Sie nickte. „Das bist du auch!“, keuchte sie. „Du...du bist mein...!“ Noch ehe sie ihren Satz beenden konnte, klopfte es an der Tür und die Stimme ihres Vaters war zu hören. „Esmeralda...ist alles mit dir in Ordnung?“ Beide erschracken gemeinsam und Ersmeralda sah panisch zur Tür. „Ja, Vater...alles bestens!“, sagte sie schnell. Das Phantom erhob sich und drehte sich um, um in der Dunkelheit zuverschwinden. Sie blickte ihm nach und als ob er ihren Blick gesprütr hatte, drehte er sich zu ihr noch ein allerletztes Mal um. Esmeralda konnte ihren Tränen nun nicht mehr Einhalt gebieten und feine Tropfen flossen ihrer Wange hinab. Mit einem noch letzten Bblick, flehte sie ihn an, nicht zu gehen, doch das Phantom schien ihrer Bitte nicht nachkommen zukönnen und wandte sich eindeutig von ihr ab. Mit wehendem Umhang verschwand es in der Dunkelheit und verschmolz mit ihr. Esmeralda schluchzte und ließ sich in die Kissen fallen. Ihr Herz schmerzte sosehr, dass sie glaubte es würde in tausend Scherben springen. Mit schwerem Herzen hatte er sie verlassen müssen und stand nun in einem der zahlreichen Gänge, die zu seiner Behausung führten. Heftig atment lehnte er an der Wand und hatte die Augen geschlossen. Als Esmeralda ihn so angesehen hatte, bevor er ging, hätte er sie am liebsten an der Hand ergriffen und mit sich in sein unterirdsches Reich genommen. Doch er hatte noch soviel Vernunft und Verstand, um sich selbst daran zuhindern. „Wenn ich sie jetzt mitgenommen hätte, hätte ich garantiert einen schon wachen Hund zum jagen gebracht!“, dachte er und biss sich auf die Unterlippe, bis er Blut schmeckte. Es gefiel ihm nicht, sie einfach dort oben sitzen zulassen und sie ihrer Trauer zu überlassen. Er hatte ihr Weinen deutlich gehört, obwohl sich die Wand schon längst hinter ihm geschlossen hatte und es zerriss ihm das Herz. „Vergib mir, Liebste!“, flüsterte er und spürte, wie ihm die Tränen über die maskierte Wange liefen. Er machte sich nicht mal die Mühe, sie wegzuwischen. Schluchzend stand er einfach nur da und konnte sich für Minuten nicht rühren. In ihm alles schrie danach, nochmal zurück zu gehen und sie zu sich zuholen. Doch er kämpfte dagegen an, was sein Herz ihm befahl und versuchte seinem Kopf gewinnen zulassen. Minuten lang schien er sich nicht zurühren, und erst als er glaubte, gut eine Stunde dort gestanden zuhaben, drehte er sich entschlossen um und ging. Esmeralda hatte sich in den Schlaf geweint und als nun das Sonnenlicht sich durch ihre Vorhänge arbeitete und sie im Gesicht blendete, öffnete sie mühevoll ihre Augen. Sie fühlte sich müde und vollkommen ausgezerrt. Die gestrige Nacht hatte ihre Spuren hinterlassen. Als Esmeralda notgedrungen aufstand und sich ihr Gesicht wusch, erschrack sie fast vor ihrem eigenen Bild. Ihr Gesicht war blass und glich dem einer Toten. Dunkle Ringe waren unter ihren Augen und sie verspürte den Wunsch, den Spiegel zu zerschlagen. Was sollte ihr Vater denken, wenn er sie so sah! Esmeralda wollte nicht mal daran denken und drehte sich zu ihrem Bett. Ein paar Stunden mehr würden sicher nicht schaden. Sie schreckte hoch, als es an der Tür klopfte. Zwar hatte sie ganze geschlagene Stunden geschlafen, doch ihr kamen es höchsten wie drei Minuten vor. Und sie fühlte sich nun noch müder als vorher. „Esmeralda!“, hörte sie Amylie rufen. „Bist du wach?“ „Hm, ja...!“, sagte sie und wollte sich wieder zudecken. Doch da öffnete sich die Tür und Amylie kam rein. Etwas verärgert schaute Esmeralda ihre Freundin an und wollte sie schon bieten, wieder rauszugehen, als Amylie die Tür hinter sich schloss und zu plappern begann. „Dein Vater...er möchte, dass du auf der Stelle in sein Büro kommst!“ Esmeralda noch vorher müde und vollkommen kraftlos, war nun hellwach und spürte, wie die Kraft in ihre Glieder zurückkehrte. Ganz sicher konnte das nichts allzugutes bedeuten. „Was...was möchte er denn von mir?“, fragte sie. Noch war es nicht zuspät, sich scheinkrank zustellen. Amylie hob nur die Schultern. „Das hat er nicht gesagt, er möchte nur, dass du in sein Büro kommst!“, sagte sie und sah, wie Esmeraldas Gesicht blass wurde. Sicher fürchtete sie jetzt, dass ihr Vater mit etwas kam, dass ihr ganzundgar nicht gefiel. Amylie schüttelte den Kopf und winkte ab. „Mach dir keine Sorgen. Ich denke es wird nichts schlimmes sein. Er schien recht gute Laune zu haben!“, sagte sie und bereute auch schon, was sie sagte. „Schien gute Laune zuhaben!“, dachte Esmeralda. „Das war ja fast das gleiche, als würde sie sagen, dass er keine gute Laune hat!“ „Komm zieh dich an. Je eher du es hinter dir hast, desto besser!“, sagte Amylie und gign auf sie zu. Sie half ihr in die Kleider zusteigen und machte sie etwas zurrecht. Die dunklen Ringe waren verschwunden und ihr gesicht wirkte nun etwas rosiger, gesünder. Anscheinend hatte der Schlaf doch so seine Wunder bewirkt. Esmeralda wäre es jedoch lieber gewesen, wenn sie etwas kränklicher ausgesehen hätte. Das ihr Vater sie im Büro sehen wollte, behagte ihr gar nicht. Doch wenn sie sich krank stellte, würde er sicher Elisabeth bitten, sich um sie zukümmern. Und das konnte sie gar nicht gebrauchen. Sie wollte ihre Ruhe! Aber das konnte sie nun doch vergessen, da Aymlie sie an der Hand nahm und sie zum Büro ihres Vaters führte. Noch auf dem Weg dachte sie darüber nach, was er eigentlich von ihr wollte. Ihr fiel wieder die letzte Nacht ein und dass er an ihrer Tür stand. Esmeralda schluckte. Sicher hatte er die fremde Stimme gehört und würde sie damit nun konrontieren. Schon allein die Fragen, mit denen er sie wahrlich überfallen würde, machten ihr Kopf zerbrechen und sie suchte nach einer Möglichkeit, diese so vernünftig wie möglich zu erklären. Doch leider fand sich keine und sie spürte, wie ihr Herz vor Aufregung und Panik wild in der Brust hämmerte. Schon war vorne die Tür zusehen und Esmeralda war kurz davor sich umzurdehen und wegzurennen. Doch Aymlie hatte ihre Hand fest in ihrer und hinderte sie so. „Esmeralda, wenn du jetzt wegrennst, wird dein Vater sonst was denken!“, sagte sie plötzlich und Esmeralda schrack zusammen. Sie blickte zu nach hinten und sah sie an. „Ich weiss, was du fühlst aber glaube mir, es wäre besser wenn du dich ihm jetzt stellst!“ Esmeralda sagte nichts darauf und senkte nur den Blick. Sie standen nun vor der Tür und Amylie klopfte an. Sie warteten kurz, als die Stimem von Esmeraldas Vater sie bat einzutreten. Amylie öffnete die Tür, ging jedioch nicht rein, sondern schon Esmeralda hinein und schloss dann die Tür. Esmeralda schaute zu ihrem Vater, der am Schreibtisch saß und ihm gegenüber zwei Herren, mit dem Rücken zu ihr gekehrt. Ihr Vater schien sich etwas durchzulesen. In seinem Gesicht las sie deutlich Konzentration. Sicher ging es um einen Vertrag, mit einem der künfitgen großen Sporanisten. Als er anscheinend fertig gelesen zuhaben schien, schaute er auf und lächelte Esmeralda breit an. „Ah, Esmeralda. Gut, dass du kommst!“, sagte er und tat so, als wäre sie reinzufällig vorbeigekommen, um nach ihrem Vater zusehen. Esmeralda musste den Impuls unterdrücken, ihm zu sagen, dass er sie doch kommen ließ. Sie nickte nur. Carlo stand auf und schien sich an die Herren vor ihm zurichten. „Meine Tochter Esmeralda kennen Sie sicher ja schon!“, sagte er und die Männer drehten sich um. Esmeralda riss erstaunt und auch etwas erschrocken die Augen auf. Der eine von ihnen war Mr. Jacobs, der Mann mit dem sich ihr vater auf dem Maskenball unterhalten hatte und der andere... Esmeralda konnte es nicht fassen. Auch wenn sie ihn das erste Mal wiedersah, erkannte sie ihn doch. Er hatte sich kaum verändert und lächelte sie mit einem mehr als grüssenden Lächeln an. „Eric!“ Eric stand auf und ging zu der verblüfften Esmeralda hin. „Esmerlada, wie schön dich wiederzusehen!“, sagte er und ohne auf eine Antwort ihrerseits zuwarten, nahm ihre Hand und küsste sie sanft. Esmeralda war gar nicht in der Lage etwas zusagen. Mit allem hätte sie gerechnet, aber´nicht mit sowas. Zulange war es her, dass sie Eric gesehen hatte und konnte sich gut daran erinnern, wie die beiden sich damals trennten. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit, als sie in sein lächelndes Gesicht blickte. Das er hier war, war sicher kein Zufall. Sie blickte flüchtig zu ihrem Vater und sah ein leises verschwörisches Lächlen um seine Lippen umspielen. „Eric wollte dich unbedingt wiedersehen, als er von seinem Grossvater Mr. Jacobs hörte, dass wir hier sind und reiste extra hier her!“, sagte er und machte eine auslandende Handbewegung zu Eric und seinem Grossvater. Esmeralda blickte wieder zu Eric, der nur noch mehr lächelte und in ihr wuchs der Verdacht, dass das ein geschickter Plan von ihnen beiden war. „Na grossartig!“, dachte sie und konnte es nicht ganz unterdrücken, das Gesicht etwas zuverziehen. „Als ich hörte, dass du mit deinem Vater hier in London, ein neues Zuhause hast, konnte ich es erstmal nicht glauben. Aber jetzt...!“, begann Eric nun und Esmeralda wollte schon etwas darauf erwidern. Doch Eric ließ das nicht zu und schloss Esmeralda in seine Arme. Esmeralda schluckte und wollte sich von ihm lösen. Das war mehr als übertrieben. „Ich habe dich so vermisst!“, flüsterte er und strich ihr durch das Haar. Esmeralda schloss die Augen und sagte darauf nichts. Sie hatte ihn, wenn sie ehrlich sein sollte, nicht vermisst. Er mag zwar ihr Freund sein, aber vermisst hatte sie ihn trotzdem nicht. Im Gegenteil, sie hatte ihn vollkommen vergessen. „Ich dich auch!“, würgte sie nur hervor, da sie sich etwas schäbig vorkam, wenn sie nichts sagte und noch lange an ihm gedrückt war. Und da war noch etwas, was in ihr ein ungutes Gefühl hervorrief. Ohne bemerkt zuwerden, blickte sie sich um. Suchte mit ihren Augen nach einem Zeichen, dass die Anwesenheit vom Phantom verriet, sah jedoch nichts und seufzte leise und erleichtert. Gut, solange das Phantom sie nicht in den Armen eines anderen sah, bestand keine Gefahr. Auch wenn sie alles andere als erfreut war, ihn wiederzusehen und es ihr höchst unangenehm war, dass er sie an sich gedrückt hatte, wollte sie ihn nicht in Gefahr wissen. Sie wollte nicht verantworrtlich, für seinen Tod sein. Ein weiteres Opfer des Phantoms würde totsicher wieder großes Aufsehen erregen und ihrem Vater wieder allzugroße Kopfschmerzen bereiten. Es schien ewig zudauern, als Eric sie wieder los ließ und sie mit einem zärtlichen Blick bedachte. Esmeralda schaute zu Boden und biss sich auf die Unterlippe. „Was macht er nur hier?“, fragte sie sich und schaute kurz zu ihrem Vater, der sich wunderte, dass seine Tochter sich so zurückhielt. „Esmeralda was hast du, freust du dich denn nicht?“, fragte er sie und in seinen Augen flackerte so etwas, wie eine leise Bitte. Sie nickte nur. „Doch, ich...ich freue mich!“ Es fiel ihr schwer diese Worte auszusprechen. Da streifte sie ein kalter Luftzug und sie zuckte zusammen. Erschrocken blickte sie sich um, sah jedoch nichts. Weder einen Schatten, noch etwas anderes. Sie blickte kurz zu Tür und dachte daran, einfach das Büro zuverlassen und sich in ihr Zimmer einzusperren. „Bitte vezeih meiner Tochter!“, erklang nun die Stimme ihres Vaters. „In der letzten Zeit haben wir viel durchgemacht und Esmeralda schien am meisten darunter zuleiden!“ „Ja, mein Grossvater hat es mir erzählt und ich bin mehr als erschüttert, als ich davon hörte, wieviele Unschuldige sterben mussten!“, sagte Eric betroffen und wandte sich wieder an an sie. „Aber nun ist der Mörder ja gefasst und du in Sicherheit!“ Dabei ergriff er ihre Hand und drückte sie sanft. Esmeralda sagte immernoch nichts und vermied es, in seine Augen zuschauen, deren sanfter Blick, sich wie ein Messer in ihr Innerstes bohrten. „Ich war niemals in Gefahr!“, schrie es in ihrem Inneren und sie musste sich bemühen, es nicht laut zusagen. „Wie lange bleibst du, Eric?“. Fragte Carlo, um ein anderes Thema anzusteuern. Eric hob die Schultern. „Das weiss ich noch nicht. Ich denke so vier Wochen!“, sagte er und blickte zu seinem Grossvater. „Oder was meinst du, Grossvater?“ Mr. Jacobs hob ebenfalls die Schultern und nickte dann. „Ja, wieso nicht!“, meinte er. Eric strahlte, ebenso wie Carlo. Nur Esmeralda hatte den Eindurck somit ihr Todesurteil erhalten zu haben. Zwar war dieser Vergleich übertrieben, aber er erschien ihr sehr passend. Vier Wochen ohne das Phantom in ihrer Nähe, dafür aber in der von Eric, sorgten in ihr ein Gefühl der Leere. Eric lächelte sie an und legte nun beide Hände auf ihre schmalen Schultern. Esmeralda blickte zu ihm hoch und sein Lächeln schien breiter zu werden. Das Gefühl innerlich noch leerer zuwerden, wurde immer größer. Eric schien ihr anzusehen, dass sie das nicht besonders glücklich machte und machte ein betroffenes Gesicht. „Freust dich nicht. Wir sind wieder zusammen, und wir haben die Chance, die guten alten Zeiten wieder aufleben zulassen?“, fragte er. Esmeralda musste gegen die Tränen ankämpfen, die in ihren Augen brannte und wollte etwas sagen. Doch da erscholl ein Schrei und ließ die Vier zusammenfahren. Das Glas der Fenster und der Spiegel bekam Risse und zerbrach. Esmeralda schnappte nach Luft und schaute sich erschrocken um. Sie brauchte gar nicht zuüberlegen, wer diesen Schrei ausgestossen hatte. Das Phantom hatte sich bisher gut zurückhalten können und musste sich beherrschen, sich nicht zu Wort zumelden. Schon als er die beiden Männer gesehen hatte, hatte er so ein ungutes Gefühl. Und das sich nun herausstellte, dass dieser Eric der alte Freund von ihr war, machte dieses nun noch größer. Er hatte gesehen, wie Eric sie in seine Arme schloss und es für selbstverständlich sah. Wut stieg in ihm auf und er ballte die Fäuste. Hart presste er die Kiefer aufeinander. Zugern hätte er etwas gesagt oder getan, was diesen Mistkerl verjagt hätte. Was fiel ihm überhaupt ein. Sie gehörte ihm! Ihm ganz allein. Und keiner würde sie ihm nehmen. Nicht mal dieser hergelaufene Affe, der sich das Recht nahm, sie einfach an sich zu drücken und sie als sein Eigentum zu sehen. Esmeralda schien das genauso zu gehen. Sie freute sich genauso wenig, über dieser Zusanmmenkunft und er konnte ihr genau ansehen, dass sieam liebsten geflohen wäre. Und er wusste wohin. Zu ihm! Reue machte sich in ihm breit und warf sie sich immer wieder vor, dass er sie doch nicht mit sich mitgenommen hatte. Denn dann würde sie sicher nicht in dieser Situation sein und er es nicht mit ansehen müssen, wie sie sich damit quälte. Und es schien noch schlimmer zuwerden, als sie und er hörten, dass dieser Eric noch eteas länger blieb. Er konnte ihr deutlich ansehen, dass sie das noch mehr betrübte. „Freust dich nicht. Wir sind wieder zusammen, und wir haben die Chance, die guten alten Zeiten wieder aufleben zulassen?“ Als er das fragte, glaubte er ihm würde der Kragen platzen. Und er konnte siochj nicht mehr zurückhalten. Wütend schrie er auf! Esmeralda und Amylie saßen im kleinen Salon und tranken Tee. Oder versuchten es zumindest. Beide schauten nur stumm in den Kamin, in dem ein Feuer loderte und das Knistern das einzige war, was die Stille durchbrach. Aymlie schaute immer wieder zu ihrer Freundin. Das Wiedersehen mit ihrem alten Freund Eric hatte sie sichtlich schockiert und in Furcht versetzt. Und Amylie wurde das unbestimmte Gefühl nicht los, dass es etwas mit dem Phantom zutun hatte. „Esmeralda, was hast du...?“, fragte sie und stellte die Tasse ab. Esmeralda schaute sie kurz an, dann schüttelte sie den Kopf und blickte zu Boden. „Nichts...es ist nichts!“, sagte sie nur und rührte mit dem Löffel im Tee herum. Amylie schaute sie lange schweigend an und Esmeralda konnte deultich spüren, dass sie ihr das nicht glaubte. Sie holte tief Luft und wollte etwas sagen, doch nichts kam ihr über die Lippen und sie biss sich auf die Unterlippe. Was sollte sie ihr sagen? Das sie sich nicht freut, dass ihr Freund wieder da ist und sichtlich sich freut, dass er sie wiedergefunden hat? Weil sie in das Phantom verliebt war und nicht in ihn? Nein, sicher würde Amylie ihr das niemals glauben. Aber was anderes konnte sie ihr auch nicht sagen. Und sie anlügen ging auch nicht. Amylie würde sich damit nicht so einfach damitzufrieden geben. Sie würde sie weiterfragen, bis sie mit der Wahrheit herauskam. Dafür kannte sie sie zugut. Also beschloss sie nur bei der halben Wahrheit zubleiben. „Mein...mein ehemaliger Freund ist hierher gekommen!“, begann sie und ihre Kehle fühlte sich kratzend und trocken an. Amylie sah sie nur an und schien zu warten. Es vergingen genau zehn Minuten, ehe sie weitersprach und irhe Stimme klang nun noch zittriger und unbeherrschter. „Aber ich kann mich darauf nicht freuen!“ „Wieso?“, fragte Amylie sie sanft und Esmeralda verzog kurz das Gesicht. „Weil...weil ich ihn nicht liebe!“ „Oh!“, sagte ihre Freundin und hob die Brauen. „Dabei sieht er doch so gut aus!“ „Das ist es nicht...ich liebe ihn einfach nicht. Egal wie gut er aussieht oder wieviel Geld er hat!“, erwiederte sie und konnte in den vier Worten einen angewiderten und wütenden Ton nicht ganz verbergen. Viel zuoft hatte sie die anderen Frauen in ihrem Alter gesehen und wie sie sich an so jeden vornehmen und vermögenden Mann heranmachten, um ihn an sich zu binden und an sein geld zu gelangen. Gefühle waren ihnen da vollkommen egal. Hauptsache Geld war im Spiel. Esmeralda hatte solche Frauen als billig, und ohne jegliche Achtung betrachtet und verabscheut. Amylie sagte darauf nichts. Das brauchte sie auch gar nicht. Esmeraldas Worte reichten aus, um ihr klarzumachen, dass sie das ernst meinte. Sie war gar nicht aufs Geld oder gar auf das gute Aussehen fixiert. Sondern auf das, was ihr Herz anging. Und sie musste etwas lächeln. „Du bist die erste, die das aufrichtig sagt!“, sagte sie und ergriff Esmeraldas Hand. Esmeralda selbst schaute sie an und Amylie sah die Überraschung, in Esmeraldas grünen Augen. „Nicht viele denken so!“, erklärte sie. Esmeralda blickte sie kurz an, und lächelte dann. Amylie erwiederte dies. Carlo und Eric saßen noch lange im Büro und unterhielten sich. Vor allem ging es um Esmeralda. „Sie wirkte etwas scheu...wenn nicht, sogar abweissend!“, meinte Eric besorgt und Carlo winkte ab. „Ach, mach dir nichts draus!“, sagte er lachend. „Sie ist eben in letzter Zeit so. Du weißt ja wie es ist, wenn es im Theater nicht mit rechten Dingen zugeht!“ Eric nickte. „Ja, aber sie so zu sehen, hat mich schon etwas erschüttert!“, gestand er. „Sie war doch immer so selbstbewusst und fähig sich zu verteidigen!“ „Eric, mach dir nicht draus. Sie hat eben nicht damit gerechnet und ich bin sicher, wenn sie den Schock erstmal überwunden hat, wird sie sich wieder offen zeigen!“, sagte Carlo. Eric sah ihn nur schweigend an und nickte. Er hoffte inständig, dass Carlo Recht haben würde. Denn er war nur wegen Esmeralda hier. Sie wiederzusehen, war sein größter Wunsch gewesen. Und er war der Meinung gewesen, dass auch sie sich freuen würde. Doch nun, als er sah, wie sehr es sie erschrocken hatte, war er sich dessen nichtmehr so sicher. Und die Worte Carlos gabe ihm nur etwas Zuversicht. Dennoch wollte er darauf bauen, dass sie ihm sich wieder anvertraute und ganz wie in den alten Zeiten, mit ihr zusammen sein konnte. Es war schon spät, als sich Esmeralda ins Bett legte und vergebens versuchte einzuschlafen. Doch es wollte ihr nicht gelingen. Noch immer hatte sie das dumme Gefühl, dass hinter Erics plötzliches Auftauchen etwas ganz Bestimmtes steckte. Sie seufzte und wünschte sich nun mehr als einmal, dass das Phantom sie mitgenommen hätte. Doch was dann? Tausende Gedanken wirbelten durch ihren Kopf und eine war schlimmer als die andere. „Ein ziemlich aufdringlicher Kerl, wenn du mich fragst!“, meldete sich plötzlich das Phantom. Esmeralda richtete sich, gerissen aus diesen Gedanken, kerzengerade auf und schaute in die Richtung, aus der sie die Stimme gehört hatte. In der einen Ecke, die vollkommen von Dunkelheit erfüllt war, sah sie ihn stehen und spürte deutlich seinen Blick auf ihr. Doch etwas schien nicht ganz damit zu stimmen. Sein Blick war so bohrend und feindselig. Und etwas in diesem Blick verriet ihr, was er mit dieser Ausssage sagen wollte. Sie senkte beschämt den Kopf. „Er bedeutet mir nichts. Er ist nur ein alter Freund!“, sagte sie und klang ziemlich niedergeschlagen. „Ich habe ja auch nicht behauptet, dass er dir was bedeutet!“, meinte das Phantom. Plötzlich war die Kälte in seiner Stuimme und in seinen Augen verschwunden und machten einem sanftes Klang platz. Esermalda blickte wieder zu ihm. Erleichterung machte sich in ihrem Herzen breit und sie lächelte, dennoch blieb das Gefühl der Schuld. „Es...es muss für dich ausgesehen haben, als wenn ich mich freue oder?“, fragte sie dann und ihr Gesicht spiegelte die pure Furcht. „Nein, hat es nicht!“, sagte das Phantom und in seiner Stimme schwang so etwas wie Trost mit. Esmeralda holte tief Luft und spürte, wie ein warmes Gefühl ihr Herz umschloss. Gleichzeitig aber auch schimpfte sich selbst aus. Wie konnte sie auch glauben, dass er je sowas dachte. Sie liebten sich und nur das zählte. Lange Zeit sagten sie nichts und Esmeralda glaubte, fürchtete eher gesagt schon, dass das Phantom sie verlassen hatte, aber als es wieder sprasch, fühlte sie, wie sich ihr Innerstes entspannte. Doch in seiner Stimme war deutlich ein Ton von selbstschuld zu hören und sie mekrte, wie ihr Herz schnell zuschlagen begann. „Ich hätte dich mitnehmen sollen, als du mich darum batest!“, sagte er und seufzte. Esmeralda machte ein betrübtes Gesicht und sie senkte den Kopf. „das dachte ich vor kurzem auch. Aber nun...!“, sie hob den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. Es viel ihr schwer, das zusagen, aber es musste raus. „Denke ich, dass es doch eine gute Idee war. Wenn du mich mitgenommen hättest, so hätte mein Vater Gott weiss was angestellt, um mich zu finden!“ Das Phantom nickte. Da musste er ihr Recht geben. Sicher hätte dieser Carlo alles in die Wege geleistet, um sie zufinden und sicher weg von hier zu bringen. Weg von ihm! Das konnte er nicht geschehen lassen. Dennoch hatte er es ihr angesehen, wie unwohl sie sich fühlte, als sie ihren Freund wiedersah. Und musste jedem Drang, sie mit sich in die Finsterniss zureisse, egal ob gesehen oder ungesehen, wiederstehen. Doch nun, wo sie alleine waren und alles zuschlafen schien, war die Gelegenheit günstig. Und das Phantom wollte sie endlich mit sich nehmen, doch er brauchte nur Esmeraldas Gesicht anzusehen und die Sorge darin. Und er wusste, dass es noch nicht soweit war. Die Gefahr, gejagt zu werden würde sich vervierfachen und dann hätte er keine Ruhe mehr, geschweige sie beide. Er musste warten und Gras über diese Sache wachsen lassen. Bis er sich sicher war, dass es keine Gefahr von diesem Carlo aus gab. Geschweige denn von diesem Eric. Esmeralda schien seine Gedanken gelesen zuhaben. Und es tat ihr weh, so zutun, als wäre nichts. Wieder fühlte sie das Gefühl der Leere in sich und wäre am liebsten aus dem bett gesprungen, um sich dem Phantom um den Hals zu werfen. Ihn fest an sich zudrücken und seine Nähe vollundganz zu spüren. „Wir sollten uns für eine Zeit nicht mehr sehen, oder gar miteinander sprechen!“, unterbrach das Phantom sie aus ihren Gedanken und Esmeralda spürte, wie sich ihr Herz zusammen krampfte. Auchd as Phantom hatte Mühe diese Sätze auszusprechen. Ihm erging es nicht anders, als ihr. Und er verfluchte diesen Carlo, der einen anderen Mann geholt hatte und wohl die Absicht hegte, sie mit ihm zusammen zu bringen. Esmeralda senkte den Kopf und nickte. Auch wenn es ihr schwerfiel, er hatte Recht und genau das brach ihr das Herz. Sie schloss die Augen. „Das stehe ich nicht durch. Nie und nimmer!“, schluchzte sie und musste gegen die Tränen ankämpfen. Der Gedanke, dass sie eine unbestimmte Zeit nicht mehr mit ihm sprechen konnte oder seine Nähe spüren konnte, sorgte in ihr für ein Gefühl der Verzweiflung, die fast so goß war, wie die Leere. Aber nur fast. Eine Träne rann ihr über die Wange und Esmeralda wollte sie wegwischen, als eine Hand sie sanft an der wange berührte und diese abwischte. Esmeralda hob den Kopf und sah in die Augen des Pahntoms, die soviel Tropst und Liebe ausstrahlten, dass Esmeralda ihm nun wirklich um den Hals fiel und sich fest an ihn drückte. Das Phantom erwiederte die Umarmung und strich ihr dabei durchs Haar. „Die Zeit geht schneller vorbei, als du denkst!“, flüsterte das Phantom und dreückte sie sanft von sich. „Du wirst sehen und schon bald werden wir zusammen sein!“ In den darauffolgenden Tagen, hatte Esmeralda das Gefühl, dass die Leere in ihre von Tag zu Tag immer größer würde und sie zuverschlingen drohte. Und Erics ständige Versuche, sie für sich zugewinnen, machten dies nicht leichter. Stets versuchte er sie in ein Gespräch einzuwickeln oder machte ihr Angebote, mit etwas zuunternehmen. Nur mit Mühe konnte sie diese abschlagen oder auf ein anderes Mal verlegen. Da Eric fast jeden Tag vor ihrer Zimmertür stand und ihr Vater auch seinen Teil dazuleistete, wusste sie solangsam nicht mehr, was sie noch tun sollte. Zwar war Amylie meistens zur Stelle, doch auch sie konnte sie nicht imemr davor bewahren. Und so passierte es, dass Esmeralda ihm nicht davonlaufen konnte. Es war Mittag, als es an ihrer Tür klopfte und sie öffnete. Eric stand da und hatte einen prächtigen Strauss aus roten Rosen dabei. Esmeralda schaute die Rosen an, als wären es totbringende Schlangen, doch dann zwang sie sich ein Lächeln ab und nahm den Strauss entgegen. „Oh, danke. Was...was ist der Anlass?“, fragte sie und Eric lächelte. „Ich dachte mir, dass ein paar rote Rosen dein Gemüt etwas aufmuntern wüden. Du bist so blass und siehst immer so aus, als würde dir etwas sehr wichtiges fehlen!“, erklärte er und Esmeralda hätte ihm am liebsten die Tür vor die Nase zugeschlagen. Dass er sich die Frechheit nahm zuglauben, er könne sie mit einem Strauss roter Rosen für sich zu gewinnen. Das war zuviel. Doch sich jetzt deswegen aufzuregen, brachte nichts. Zumal da ihr Vater dastand und sie erwartunngsvoll anschaute. Sie schluckte ihren aufkommenden Zorn hinunter und nahm den Strauss an sich. „Danke!“, sagte sie monton und schaute kurz zu Boden. Aus den Augenwinkeln, verfolgte sie ihren Vater, der lächelte, aber nicht ging. Sicher wartete er auf eine passende Reaktion. Doch auf die konnte er ewig warten. „Hast du heute schon was vor?“, fragte Eric nun und Esmeralda schaute auf. Sie hätte zugerne „Ja!“ gesagt, doch ihr Vater hob schon so die Brauen und sie bekam die nächsten Worte kaum über die Lippen. „Nein habe ich nicht!“ „Oh, möchtest du dann mit mir etwas spazieren gehen?“ „Aber sicher möchte sie das!“, mischte sich ihr Vater ein und Esmeralda sah ihn entsetzt an. Alles in ihr schrie danach, den Strauss fallen zulassen und ins Zimmer zuflüchten. Doch sie blieb wie versteinert stehen. „Nicht wahr, Esmeralda?“ Carlos Stimme kam wie durch Watte und sie konnte nichts anderes tun, als zu nicken. Was brachte es schon, sich zu sträuben. „Nadann!“, sagte Eric, ergriff sie an der Hand und zog sie mit sich. Esmerlada seufzte innerlich schmerzlich auf und ging mit ihm hinaus. Es war warm und die Sonne schien noch nie so herrlich geschien zuhaben. Im Park spielten die Kinder und ihr lachen schien den ganzenn Park zu erfüllen. Und obwohl alles so fröhlich war, konnte sich Esmeralda davon nicht anstecken lassen. Vollkommen abwesend und in ihren Gedanken versunken, schaute sie ins Leere und hörte nicht richtig zu, was ihr Eric erzählte. Nur hinundwieder gab sie ein Nicken oder ein „Hm!“, von sich. Zu mehr war sie nicht in der Lage. Ständig floh sie wieder in ihre Gedanken. Und fragte sich, wielange sie noch womöglich vom Phantom getrennt sein würde. Ihr zog sich alles zusammen, als sie sich vorstellte, noch länger nichts von ihm zu hören oder gar ihn zu sehen. Auf ihrer Zunge machte sich ein bitterer Geschmack und sie versuchte den dicken Kloss in ihrem Hals runterzuschlucken. Mit schmerzverzerrtem Gesichgt blickte sie hoch zum Himmel und ihre Gedanken kreisten immer wieder um ihr Phantom. „Phantom, wie lange muss ich noch von dir getrennt sein?“, fragte sie sich und schloss die Augen. Kurz tauchte das Gesicht ihres Liebsten auf, der die Arme nach ihr ausstreckte und sie an sich drücken wollte. Der Schmerz machte sich in ihrem Herzenh breit und sie merkte, wie zu weinen begann. Schnell wischte sie sich die Tränen weg, damit es Eric nicht sah und öffnete wieder die Augen. „Esmeralda?“, fragte Eric und ergriff sanft ihre Hand. Esmeralda schaute zu ihm erschrocken auf und sah, dass er sie mit einem besrogten Blick ansah. Sofort senkte sie den Kopf. Er sollte nicht sehen, was sie beschäftigt. Sicher würde er das ihrem Vater sagen und dann... Wäre alles aus! „Was hast du nur?“, fragte er sie und Esmeralda schaute immer noch nicht an, dennoch wollte sie nicht, dass er weiterfragte. „Ich weiss nicht, was du meinst!“, sagte sie monton. Das Gefühl der Leere wurde immerunerträglicher und sie konnte deutlich fühlen, wie er sie ansah. „Ich meine damit, dass du in den ganzen Tagen vollkommen neben dir bist!“, fuhr er fort und die Sorge in seiner Stimme war etwas gewichen und hatte nun etwas Kühles, Skeptisches. Esmealda schluckte hart und biss sich auf die Unterlippe. „Er hatte es bemerkt, verflucht!“, dachte sie und überlegte kurz fieberhaft, was sie ihm sagen sollte. „Es...es ist eben viel passiert. Diese ganzen schrecklichen Morde!“, stammelte sie und hoffte inständig, dass er sich damit zufrieden geben würde. Eric schiweg und schaute sie noch eine Weile an, dann wandte er den Blick von ihr ab. „Hm, da stimme ich dir zu. Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich genauso reagieren!“, sagte er und Esmeralda lächelte etwas. Immerhin verstand er sie. Das war schon mal etwas, was sie etwas aufheiterte. Aber das war auch das einzige. Da merkte sie, wie Eris sie an den Schultern ergriff und sie zu sich herumdrehte. „Eric, was...!“, brachte Esmeralda nur heraus und riss erschrocken die Augen auf, als sich Erics Lippen auf ihre drückten. Kapitel 9: HInab in die Dunkelheit! ----------------------------------- Kurz setzte ihr Atem und ihr Herz aus und schlug dafür umso heftiger. Entsetzt und auch etwas wütend, verharrte sie so kurz und konnte ihn nur ansehen. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen und als sie merkte. wie Eric veruscht ihre Lippen zu öffnenm, riss sie sich von ihm los und schaute ihn fassungslos an. Sie hielt sie die Hand auf dem Mund gepresst und konnte einfach nicht fassen, was passiert war. „Er hat mich geküsst...er hat mich geküsst!“, schrie es in ihrem Inneren und sie fühlte, wie ihr aufeinmal schlecht wurde. Nie hätte sie gedacht, dass der Kuss eines anderen in ihr ein Gefühl von Übelkeit hervorrufen würde. Lag es vielleicht daran, dass sie in ihm einen Freund...einen Bruder sah? Oder das sie das Phantom so sehr liebte, dass sie von keinem anderen Mann geküsst werden wollte. Die zweite Möglichkeit schien ihr am logischsten zusein, als die erste. Eric schaute sie für einen kurzen Moment erschrocken, doch dann entschuldigend an. „Esmeralda...es...es tut mir leid!“, stammelte er und streckte die Hand nach ihr aus. Wollte sie wieder an die Hand nehmen, doch Esmeralda wich vor ihm zurück und schüttelte den Kopf. Sie wollte nichts von dergleichen hören. In ihr zog sich alles zusammen. Erics Kuss schien immernoch auf ihren Lippen zusein und wie ein schmerzhaftes Feuer zubrennen. Tausende Gedanken wirbelten durch ihren Kopf und sie nur einen davon zufassen. Weg! Einfach nur weg! Wie von selbst setzten sich ihre Füsse in Bewegung und sie rannte davon. Völlig außer Atem erreichte sie ihr Zimmer und warf sogleich die Tür ins Schloss. Nach Luft ringend und vollkommen aufgelöst, lehnte sie sich an der Tür und und war etwas froh, nicht mehr in seiner Nähe zusein. Schon allein der Gedanke, dass er sie geküsst hatte und womöglich mehr gemacht hätte, wenn sie noch länger bei ihm gewesen wäre, ließ sie innerlich gefrieren. Sie sank in die Knie und hielt sich das Gesicht. Wieder einmal wünschte sie sich, dass das Phantom endlich kommen und von hier wegbringen würde. Doch darauf konnte sie bestimmt lange warten. Und diese Tatsache schmerzte sie sehr. Tränen rannen ihr über die Wangen und sie gab ihnen freien Lauf. Eric war auch ins Theater zurückgekehrt und stand vor der Tür zu Carlos Büro. Kurz dachte er nach, ob er anklopfen und sagen sollte, was geschehen war. Aber was sollte er dann sagen. Dass sie geflüchtet war, nur weil er sie geküsst hatte? Wie würde Carlo darauf reagieren? Zwar kannten sich die beiden Männer lange genug und zu Carlo hatte Eric immer ein gutes Verhältniss gehabt. Das wollte er sich nicht vermiesen. Und so drehte er sich um und ging. Esmeralda lag im Bett und konnte nicht mal ein Auge zukriegen. Wie denn auch. Das was heute passiert war, ließ sie einfach nicht eisnchalfen und so lag sie noch lange wach. Draußen konnte sie hören, wie der Big Ben die Stunde ankündigte. Mitternacht! Und es wurde ihr etwas kribbelig. Um diese Zeit kamen doch die Geister. Also könnte doch auch...? Sie schüttelte den Kopf. „Das sind doch reinste Kinderphantasien!“, ermahnte sie sich und schämte sich etwas dafür, dass sie so gedacht hatte. Sie vergrub ihr Gesicht im Kissen und wünschte sich, dass diese Nachtr schnell vorbei ging, Doch was dann? Soll sie sich ann wieder verstellen und so tun, als wäre nichts? Nein, das koennte sie nicht. Nicht wenn Eric hier war. Er hatte es bemerkt und auch wenn sie ihm eine Notlüge gegeben hatte, würde er bald den wahren Grund erfahren. Und dann würde sie sich nicht mehr soleicht rausreden können. Esmeralda kniff die Augen zusammen und versuchte nicht daran zudenken. Doch es kam immer wieder und sie spürte, wie sich ihr Hals zusammenschnürrte. „Schhh!“, vernahm sie plötzlich hinter sich und ihr Kopf ruckte herum. Ihr Herz schlug mit einem Male schneller und sie wäre kurz davor gewesen, laut aufzuschreien. Vor Freude. Doch stattdessem sprang sie auf und fiel ihrem Geliebten um den Hals. Das Phantom erwiederte die Umarmung ohne zu zögern und drückte sie fest an sich. „Endlich bist du da. Ich habe dich so vermisst!“, hauchte sie und wandte das Gesicht, um ihn anzusehen. Seine Augen schienen geradezu vor Leidenschaft und Verlangen zu leuchten und sie konnte nicht wiederstehen, ihren Kopf zu ihm hochzustrecken. „Ich dich auch, mein Engel!“, erwiederrte er und seine Lippen streiften flüchtig ihre. Esmeralda seufzte bei der sanften Berührung und wand sich in seiner Umarmung. „Wirst du mich endlich mitnehmen?“, fragte sie, als sie sich von einander lösten und ihn sehnsüchtig anschaute. Das Phantom blickte sie für einen kurzen Moment an und deutlich spiegelte sich Nachdenklichkeit in seinen Augen wieder. Es schienen unendliche Minuten zuvergehen, ehe er endlich eine Antwort gab. „Nein!“, sagte er und schüttelte dabei langsam den Kopf. Esmeraldas Glück zerbrach in tausend Scherben und ihr Gesicht entglitt ihr. Sie verkrallte ihre Finger in sen Hemd. „Wieso nicht...wann wirst du mich...wie lange noch!“, stammelte sie und es war ihr gleich, ob diese Worte einen Zusammenhang hatten. Das Phantom schaute sie lange schweigend an, und in seinen Augen war ein Ausdruck von Reue und Schmerz. Vorsichtig läöste er ihre Finger und umfasste sie mit seinen. „Esmeralda!“, sprach er und versuchte seine Stimme ruhig zu halten. Doch das wollte ihm nicht gelingen. Sein Herz schmerzte genauso, wie ihres. Vielleicht noch schlimmer. „Es...es ist noch zu gefährlich. Wenn ich dich mitnehme, werden dein Vater und dieser Eric...sicher noch besser...aufpassen!“ Beim Erwähnen von Eric zuckte sie zusammen und sie musste wieder an den Vormittag denken. Sie senkte den Kopf und ihr Gesicht begann zu glühen. Sie schämte sich, dass sie sich von ihm einfach zu überrumpeln ließ. Und hoffte, dass das Phantom ihr dies nicht ansehen würde. „Ja, du...du hast Recht!“, brachte sie mühsam hervor, da ihre Kehle sich vollkommen trocken anfühlte. Das Phantom strich ihr sanft über die Wange und sie schaute auf. Sein Gesicht war ganz nahe an ihrem und sie spürte seinen warmen Atem. „Ich verspreche dir, wir werden zusammen sein!“, hauchte er und küsste sie auf die Stirn. Esmeralda seufzte, als sich seine warmen Lippen auf ihre Stirn legten und sie seufzte. Aber obwohl seine Berühung so herrlich warm und tröstend war und sie glücklich war, dass er endlich zu ihr zurückgekehrt war, fühlte sie dennoch den leisen Schmerz in ihrem Herzen. „Ja, aber wann!“, flüsterte sie und schloss wehmütig die Augen. Das Phantom lösste den Kuss und legte seine Stirn an ihre. Esmeralda atmete tief ein und streckte nocheinmal die Arme nach ihm aus. Doch sie griff ins Leere! Als sie die Augen wieder öfnete, war das Phantom verschwunden. Und was blieb waren Leere und Schmerz. Das Frühstück schmeckte nicht und Esmeralda verspürte auch keinen weiteren Appetitt. Sondern stocherte nur im Essen herum und schaute hinundwieder hinaus, aus dem Fenster. Dunkelgraue Regenwolken bedeckten den Himmel und Wassertropfen fielen auf die Scheibe. Esmeralda wurde das Gefühl nicht los, dass es so aussah, als würde der Himmel regnen uns sie schluckte. Sie musste an letzte Nacht denken, und das ihr Wunschtraum wieder nicht in Erfüllung ging. Sie seufzte. „Stimmt was nicht, Esmeralda?“, fragte ihr Vater und sie schaute zu ihm. Dieser sah sie mit einem mehr als besorgten Blick an. „Ja, was ist?“, fragte sie und Carlos Stirn legte sich in tiefe Falten. „Das gleiche sollte ich dich fragen!“ „Wieso?“ „Du bist heute so still und Eric sagte, du seist einfach so halsüberkopf davon gestürmt!“, erklärte und Esmeraldas Magen zog sich zusammen. „Wieso musste er reden!“, fragte sie sich selbst verbittert und stocherte weiterhin in ihrem Essen herum. „Was war den los?“, fragte Carlo, als ob er ihre Reaktion nicht bemerkt hat. Vielleicht hatte er das auch. Esmeralda schüttelte den Kopf. „Es...es war nichts. Nichts Besonderes!“, stammelte sie und zwang sich etwas vom Frühstück zuessen. Es schmeckte nicht. „Hm!“, gab Carlo von sich und damit war das Gespräch beendet. Fürs erste. Esmeralda ging vollkommen ausgelaugt zu ihrem Zimmer und wollte sich noch etwas hinlegen. Als sie eine bekannte Stimme hinter sich hörte. „Esmeralda, warte doch mal!“ „Nein, nicht jetzt!“, schrie es in ihrem Inneren und sie drehte sich gequält um. Eric kam auf sie zu und sah dabei ziemlich erschöpft aus. War er etwa den ganzen Weg zu ihr gerannt? „Eric, was...!“, wollte sie fragen, doch Eric fiel ihr ins Wort und ergriff sie bei den Schultern. „Hör zu, was gestern passiert ist, war keine Absicht, es kam eifnach so über mich. Ich wollte dich nicht erschrecken. Bitte verzeih mir!“, platzte es aus ihm heraus und Esmeralda brauchte einen Moment, bis sie realisierte, was er da gerade gesagt hatte. Aber auch wenn er sich entschuldigt, machte dies noch lange nichts wieder gut, was in ihr vorging. Es hatte sie eifnach zu sehr erschüttert. Vorsichtig entzog sie ihre Schultern aus seinem Griff und ging etwas zurück, bis sie die Tür im Rücken spürte. „Eric, es...es ist zwar schön, dass es dir leidtut, aber...!“, ihre Stimme versagte fast und sie musste sich förmlich zwingen weiterzusprechen. „Aber es hat mich zu sehr erschreckt. Und außerdem habe ich dir schon einmal gesagt, dass du für mich nur ein guter Freund bist!“ Dies schien etwas in Eric ausgelöst zu haben. Denn sein Gesicht wurde mit einem Male finster und er ballte die Hände zu Fäusten, „Nur ein guter Freund?“, fauchte er und Esmeralda wich nun noch mehr zurück. So wütend hatte sie ihn noch nie gesehen und es behagte ihr gar nicht, dass sie mit ihm alleine auf dem Flur war. „J-Ja, nur ein guter Freund!“, sagte sie kleinlaut und Erics Gesicht verfinsterte sich immer mehr. „Und dieser Mann in deinem Zimmer. Der gestern mit dir gesprochen hat. Ist er auch nur ein guter Freund?“ Esmeralda riss erschrocken die Augen auf. Er hatte sie gehört?! Schlagartig wurde sie blass und in ihrem Kopf drehte sich für einen kurzen Moment alles. Hastig suchte sie nach einer Erklärung. Fand aber keine. Wie denn auch. Eine geheimnissvolle Männerstimme in ihrem Zimmer! Dafür konnte es keine Erklärung geben. Zumindest nicht, die ihm logisch genug war. Sie biss sich auf die Unterlippe und schaute zu Boden. Was konnte sie ihm sagen, dass er sie endlich in Ruhe ließ? Eric hingegen schaute sie immernoch finster und ungeduldig an. Ihm ging diese ganze Geheimkrämerei auf die Nerven und er wollte endlich wissen, was mit ihr geschehen war. Lange Zeit sagten beide nichts und die Sti8lle schien wie ein schweres Tuch auf ihnen zuliegen, als Eric endlich das Schweigen brach und seufzte. „Esmeralda, ich verstehe das einfach nicht. Wir kennen uns doch schon solange und trotzdem habe ich das Gefühl, ich würde einer Fremden gegenüber stehen!“ „Ich habe dir doch gesagt, dass das alles zuviel für mich war. Die Morde, diese armen Menschen die starben...!“, begann sie und versuchte den dicken Kloss in ihrem Hals loszuwerden. „Und diese Mänerstimme?“, fragte er nun wieder und Esmealda glaubte innerlich zu vereisen. „Was für eine Männerstimme!“, flüsterte sie erstrickt und hoffte, er würde aufhören zu fragen, wenn sie sich dumm stellte. „esmeralda hör auf sozutun, als würdest du von nichts wissen. Ich wollte dich gestern Abend sprechen, mich entschuldigen, aber dann hörte ich diese Stimme. Wer immer in deinem Zimmer war, er scheint dir sehr vertraut zu sein. Du sagtest, dass du ihn vermisst hast!“ „Was bildest du dir eigentlich ein. Mich zu belauschen und mich damit in die Enge zu treiben!“, schrie sie ihn in Gedanken an. Wut hatte sich in ihre lähmende Angst gemischt und sorgte in ihrem Bauch für ein schmerzhaftes Ziehen. „Ich...Eric...es...es tut mir leid. Bitte lass mich jetzt allein!“, bat sie ihn und öffnete die Tür, ohne sich zu ihr umzudrehen. „Esmeralda!“, sagte Eric leise und streckte etwas die Hand nach ihr aus. Doch Esmeralda schüttelte den Kopf und ging in ihr Zimmer. Schwer atment blieb sie mit dem Rücken an der Tür gelehnt und schloss die Augen. Wieso hatte sich das Schicksal so gegen sie verschworen. Was hatte sie getan, damit man sie so quälte? Sie so strafte? Benommen ging sie zu ihm Schreibtisch und schaute minutenlang auf ihre Hände. Sie zitterten und Esmeralda schloss erneut die Augen, um tief einzuatmen und sich zu beruhigen. Das Chaos in ihrem Kopf loszuwerden und wieder klar zudenken. „Wieso habe ich ihn nicht angeschrien, Wieso habe ich ihn nicht ausgeschimpft. Warum muste ich mich gleich in mein Zimmer verkrieschen?“, fragte sie sich und wischte sich über das Gesicht. Es fühlte sich kalt an und Esmeralda schaute in den Spiegel. Sie war blass, wie eine Tote. Und so fühlte sie sich auch. Sie fühlte sich leer und der Ohnmacht nahe. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um Eric und um seine unverschämte Art, sie zu belauscht zu haben. Sie ärgerte sich darüber und dabei glitten ihre Gedanken und Gefühle in eine beängstigende Finsterniss. Schnell schüttelte sie den Kopf, um aus dieser Dunkelheit zufliehen und ihr Blick suchte unruhig über den Schreibtisch. Da blieb ihr Blick an einem kleinen Buch hängen. Es war alt und abgenutzt. Der braune Lederband war an einigen Stellen rissig und die Blätter vergilbt. Ihr Tagebuch! Es war fast eine Ewigkeit her, dass sie darin nicht mehr hineingeschrieben hatte. Zuviel war geschehen, als das sie Zeit und einen Gedanken hatte, um auch nur einen Satz darin zu verewigen. Aber nun hatte sie einen Gedanken und auch zeit, oder viel mehr eine Gelegenheit. Sie griff mit zitternen Fingern danach und schlug das Buch auf. Bis auf ein paar Blättern, war der Rest leer. Esmeralda blätterte zurück und erkannte dabei ihre eigene Handschrift, als sie noch klein war. Vieles drehte sich um ihre Mutter und die Worte, die sie damals noch nicht richtig deuten konnte. Tod, gestorben...Lüge! Esmeraldas Gesicht verzog sich für einen kurzen Moment finster. Lüge war das richtige Wort, für das, was ihr Vater damals erzählt hatte und auch jetzt erzählte. Nur das es diesesmal um Eric ging. Sie wusste, wieso er hier war und was ihr Vater damit beabsichtigte. Doch daran wollte sie nicht denken. Nicht jetzt. Sie griff nach der Feder und schrieb mit immernoch zitternen Fingern auf, was in ihr vorging und was sie in Wut versetzte. Ganze zwei Seiten erfüllte sie mit ihren Worten und als sie fertig war, schaute sie auf die Worte. Manche waren undeutlich und verwirrend, andere wiederum ergaben Sinn und einen erschreckenden noch dazu. Und obwohl Esmeralda den Impuls verspürte, diese Seiten rauszureissen und sie in den Müll zu werfen, unterdrückte diesen. Auch wenn sie es ungern zugab, es hatte ihr geholfen alles niederzuschreiben und sie fühlte sich nun etwas wohler. Trotzdem spürte sie noch etwas von dem Hass, den sie gegen Eric hegte. Aber davon wollte sie sich nicht wieder in die Finsterniss ziehen lassen. Sie atmete aus und legte das Tagebuch in eine Schublade. Entschlossen schloss sie diese und schloss ab. Niemand sollte das Tagebuch sehen. Nur sie! „Ich werde ihn umbringen!“, schrie plötzlich eine Stimme und Esmeralda zuckte zusammen. Zuerst dachte sie, es wäre die Stimme in ihrem Kopf gewesen. Doch soviel Hass, der in dieser Drohung mitschwang, vermochte sie selbst nicht in sich zu verspüren. Egal wie sehr ihr Eric aufdringlich wurde. Aber sie wusste, wer solch einen Hass in sich tragen konnte und ihn auch auslassen konnte. Sie schüttelte den Kopf und stand auf. Sie machte einige Schritte nachvorne. „Nein. Du darfst ihm nichts tun...bitte...ich bitte dich!“, flehte sie und war selbst verwundert, dass sie so sprach. Vor kurzem hätte sie Eric noch angeschrien und sicher gerne ihm eine Ohrfeige verpasst. Aber auch nur das. Das Phantom war sicher in der Lage, schlimmeres zutun und das konnte sie nicht zulassen. Eine lange Zeit herrschte Schweigen und Esmeralda, das Phantom habe sie nicht gehört und würde nun einige Mordpläne schmieden. „Wieso ist er dir so wichtig. Liebst du ihn etwa?“, fragte das Phantom voller Hass und Esmeralda sah ihn mit geschocktem Blick an. Wie konnte er das nur denken? „Nein, ich liebe ihn nicht. Sondern dich...nur dich. Aber trotzdem...tue ihm nichts. Ich bitte dich!“, flehte sie und faltete die Hände. Wieder Schweigen, diesesmal viel länger als das erste und Esmeralda schluckte. Nie hätte sie gedacht, dass das Phantom ihr wieder dermassen Angst einjagen würde. „Also gut, ich werde ihm nichts tun!“, sagte das Phantom und in seiner Stimme schwang imemrnoch der Hass mit. Aber auch Beherrschung. Esmeralda atmtete erleichtert auf. Eric stand da. Einfach nur da und seine Augen waren geweitet wor Angst. Hatte er richtig gehört. Wollte ihm dieser mysteriöse Mann ans Leben? Mit stolpernen Schritten entfernte er sich von der Tür und machte, dass er hinaus kam. Er glaubte keine Luft zu bekommen. Er war zu erchrocken, als das er Esmeralda ansprechen konnte, was das zu bedeuten hatte. Esmeralda! Sie war mit diesem Mann allein und sicher würde er ihr auch was antun. Der Gedanke ließ ihn zusammen zucken und er drehte sich um, um zu ihr zugehen. Doch noch bevor er die Tür zu ihren Räumlichkeiten erreicht hatte, ging die Tür auf und Esmeralda betrat den Flur. Schnell versteckte er sich und schaute ihr nach, als sie verschwand. Als er sich sicher war, dass sie bestimmt nicht mehr zurückkommen würde, schlüpfte er in ihr Zimmer und schloss leise die Tür. Stille! Nichts war zu hören. Eric fühlte, wie sich sein Herz unwillkürlich zusammen zog. Und er fragte sich, was er hier machte. Wenn Esmeralda doch noch zurückkam und ihn hier finden würde, würde sie sicher denken, er spioniere ihr nach. „Aber wasr das nicht deine Absicht?“, fragte die Stimme in seinem Kopf und er musste beschämt zugeben, dass er das wirklich vorhatte. „Aber nur um sie zuschützen!“, sagte er und die Stimme schwig. Er ging einen Schritt weiter und suchte das Zimmer mit seinem Blick an. Doch er sah nichts, was den Anschein erweckte, jemand wäre hier gewesen. Dabei war er sich doch sicher gewesen, dass hier außer Esmeralda noch jemand gewesen war. Eric blieb noch einige Minuten einfach so stehen und schaute sich um. Sicher war dieser Mann immernoch hier und versteckt sich irgendwo. Mit raschen Schritten durchquerte er das Zimmer und zog die Fenstervorhänge nacheinander zurück. Doch er fand niemanden und so musste er einsehen, dass er sich wohl gettäuscht hatte. Eric wandte sich zum Gehen um und schaute nocheinmal über Schulter. Nichts! Mit einem Seuzfen drehte er sich wieder um und schloss die Tür hinter sich. Ein hähmisches Lächeln huschte über das Gesicht des Phantoms und er musste den Drang unterdrücken, laut aufzulachen. Hatte dieser Narr wirklich gedacht, hier jemanden zu finden. Wenn ja, dann war er wirklich dumm. Das Phantom grinste in sich hinein und wandte sich ab. Soll dieser Wicht doch das ganze Theater absuchen. Er würde ihn niemals finden. Da blieb er stehen und er spürte, wie sein herz kurz aussetzte. Wenn dieser Eric hier im Zimmer war und nach ihm gesucht hatte, konnte das nur eines heissen. Er hatte ihn gehört! Und das Phantom verfluchte sich. Wieso musste es seiner Wut freien Lauf lassen. Jetzt würde dieser Eric sie sicher niemals mehr aus den Augen lassen. „Verdammt!“, fauchte er und schlug mit der Faust gegen die feuchte Wand. Esmeralda hatte aufgehört die Tage zu zählen, seid dem das Phantom mit dem Mord an Eric gedroht hatte und Esmeralda allein ließ. In diesen Tagen hatte Esmeralda immer mehr in ihr Tagebuch hineingeschrieben und sie fühlte sich immer etwas erleichtert, wenn sie fertig war und ihre Gefühle zu Papier gebracht hatte. Mehr als einmal las sie sich ihre eigenen Worte vor und war manchmal über sich selbst erschrocken. Das was dort stand, wirkte meist oft so fremd, so als habe es eine andere geschrieben und nicht sie selbst. Und vor langer Zeit hätte sie niemals gedacht, dass sie sich dermassen in diesen dunklen Zauber einhüllen lassen würde, um so zu werden. Doch Esmeralda wollte nicht daran denken und schüttelte den Kopf. Sie legte das kleine Buch wieder in die Schublade und verschloss diese sorgsam. Da klopfte es auch schon an die Tür. „Herein!“ Amylie kam rein und lächelte. „Hallo, wie geht es dir?“, fragte sie und machte die Tür auf. „Es ging mir schonmal besser!“, antwortete Esmeralda und schaute in den Spiegel. Und so wie sie sich fühlte, so sah sie auch aus. Unter ihren Augen waren dunkle Ringe. Und ihr Gesicht machte den Eindruck, als habe sie seid hundert Jahren nicht mehr geschlafen. Sie seufzte. Amylie schaute sie besorgt an und setzte sich dann aufs Bett. „Du bist ziemlich erschöpft. Das sehe ich dir deutlich an!“, murmelte sie. Esmeralda wischte sich über das Gesicht. „Seid der Sache mit Eric, bin ich auch nicht mehr zur Ruhe gekommen!“, gab sie resigniert zurück. Amylie nickte. Esmeralda hatte ihr noch am gleichen Tag erzählt, was geschehen im Park passiert war und sie konnte sie verstehen. „Eric scheint dich wirklich gern zu haben, aber das er gleich so stürmisch sein muss!“, sagte sie leise und schüttelte den Kopf. Esmeralda sagte darauf gar nichts. Sie hatte dafür keine Worte. Zumindest nicht dafür, dass Eric sie geküsst und sich nun irgendwelche Hoffnungen machte. „Ich an deiner Stelle hätte ihm eine saftige Ohrfeige gegeben!“, sagte Amylie und Esmeralda verzog verbittert das Gesicht. „Am liebsten hätte ich das auch, aber...!“, murmelte sie und Amylie fiel ihr ins Wort. „Nichts aber. Er hat kein Recht dich zu küssen, wenn du es nicht willst!“ Esmeralda sagte nichts und schaute zu Boden. Irgendwie hatte sie Recht. Es war ihr gutes Recht gewesen, ihm eine kräftige Ohrfeige zugeben. Wieso hatte sie davon nicht Gebrauch gemacht? „Ist gut. Du hast ja Recht!“, sagte sie leise und seufzte. Amylie schaute ihre Freundin lange und schweigend an. „Ist es wegen deinem Vater?“, fragte sie schließlich und Esmeralda hob erschrocken den Kopf. „Nur wegen deinem Vater hast ihm keine verpasst. Du wolltest nicht, dass er redet. Über dich und...deinen Liebhaber!“ „Du...du weißt davon?“, stammelte sie und Amylie schloss kurz die Augen. Gerne hätte sie ihren Mund gehalten, aber sie konnte es sich nicht mehr ansehen, wie Esmeralda noch unter dieser Last zusammenbrach. „Ich weiss es schon seid dem Ball. Du warst einfach weg und ich habe dich gesucht. Als ich dich sah, in dern Armen dieses Mannes, da...!“, weiterkam sie nicht, da Esmeralda sie mit großen Augen anschaute. „Du...du hast uns gesehen?“, fragte sie und Amylie nickte. Ihr war es unangenehm, in die Privatangelegenheiten ihrer Freundein rumzuschnüffeln. Und sich dabei verrratenzuhaben, aber nun hatte sie es ausgesprochen. „Tut mir leid. Ich wollte euch nicht nachspionieren!“, murmelte sie und senkte noch mehr den Kopf. Esmeralda schaute ihre Freundin lange schweigend an. Dann stand sie auf und setzte sich neben Aymlie. „Schon gut. Immerhin habe ich nun jemanden, mit dem ich darüber offensprechen kann!“, sagte sie und legte ihr den Arm um die Schulter. Amylie blickte hoch zu ihr und sah in ihr lächelndes Gesicht. Amylie musste nun auch lächeln und die beiden umarmten sich. Es war Nacht und es war die erste Nacht, in der Esmeralda seitlangem ruhig schlafen konnte. Und sie war dankbar dafür. Der Schlaf war traumlos und sie spürte, wie sie ruhiger entspannter wurde. Doch dann... Klopfte etwas an ihr Fenster und sie schrack hoch. Leonardo, der ebenoch geschlafen hatte, hob nun schlaftrunken den Kopf. Seine Ohren zuckten und drehten sich. Und ein leises Knurren drang aus seiner Kehle. Esmeralda schaute kurz zu ihrem Hund, und dann zu ihrem Fenster. Erst sah nichts und wollte schon behaupten, sie habe sich das eingebildet. Doch dann erscholl wieder das Klopfen, diesesmal lauter und Esmeralda stand auf. Auf der Fensterbank hockte etwas. Esmeralda kniff die Augen zusammen und als sie es erkannte, keuchte sie erstaunt auf. „Eine Krähe!“ Sie öffnete das Fenster, doch statt fort zu fliegen blieb die Krähe auf dem Fensterbrett hocken und schaute sie mit ihren dunklen Augen an. Esmeralda schaute das Tier schweigend und genauso aufmerksam an, wie sie sie. Leonardo kam auch dazu, hielt sich aber von dem schwarzen Vogel fern und knurrte. „Leonardo!“, sagte Esmeralda nur mahnend und der Schäferhund verstummte teilweise. Sie schaute wieder zu der Krähe, die nun mit den Flügeln schlug und erst als sie den Schnabel vorstreckte und Esmeralda genauer hinsah, sah sie, dass die Krähe etwas in ihrem Schnbale hielt. Esmeralda runzelte die Stirn. Im schwachen Schein konnte sie es kaum erkennen. Also nahm sie vorsichtig den Gegenstand an sich. Die Krähe gab noch ein kurzes Krächzen von sich und flog davon. Esmeralda blickte dem Vogel nach, der wie ein Schatten am Himmel entlang glitt und dann mit der Dunkelheit der Nacht verschmolz. Leonardo, der sicherlich erleichtert war, dass dieser unheimliche Vogel fort war, schnaubte und legte sich wieder an seinen Platz. Esmeralda, noch immer am Fenster stehend, blickte erst in die nacht hinaus, dann aber wieder auf den Gegenstand in ihrer Hand. Es fühlte sich glatt und weich an. es raschelte, als sie es zwischen den Fingern drehte. Papier! Sie schloss das Fenster und ging zu ihrem Bett. Machte die Lampe an und sah, dass sie eine kleine Papierrolle in den Fingern hielt. Sie war mit einem roten Band zusammengebunden. Eine leise Ahung stieg in ihr auf und sein öffnete eilig die Rolle. Sie keuchte auf, als sie die vertraute Schrift auf dem braungelben Papier sah. In eleganten Buchstaben standen dort Sätze und diese Sätze, ließen ihr Herz höher schlagen. „Morgen Abend werde ich dich zu mir holen, Geliebte!“ Den ganzen Tag konnte Esmeralda an nichts anderes denken, als an heute abend. Endlich würde es soweit sein. Endlich würde das Phantom sie mitnehmen. In ihrem Bauch tobte es und sie glaubte, einen ganzen Schwarm Schmetterlinge in ihm zuhaben. Amylie, die ihre Aufregung bermekt hatte, warf ihr mehr als einmal einen Blick zu und wollte sie schon darauf ansprechen. Ließ es jedoch bleiben. Es waren zuviele Leute hier, als das sie mit ihr darüber ungestört reden konnte. Also wartete sie, bis sie mit ihr alleine war. Und so kam es auch. Esmeralda und Amylie waren auf Esmeraldas Zimmer und als sich Amylie sicher war, dass sie nun den richtigen Zeitpunkt dafür erwischt hatte, sprach sie Esmeralda an. „Du bist den ganzen Tag so aufgeregt. Gibt es dafür einen Grund?“, fragte sie und Esmeralda zögerte kurz. Doch dann erinnerte sie sich, dass sie mit Amylie darüber sprechen konnte, da sie darüber Bescheid wusste und dass sie niemals etwas weitererzählen würde. Sie nickte. „Ja...ich...ich habe gestern eine Nachricht erhalten!“, begann sie zögernt. Amslie machte große Augen. Sie konnte sich schon denken, von wem! „Von deinem Liebhaber?“ Esmeralda wurde rot und nickte. „Ja, er wird mich heute Abend mitnehmen!“ „Wohin?“ „Ich weiss es nicht. Aber ich vertraue ihm!“, sagte sie und klang etwas zuversichtlich. Auch wenn sie nicht wusste, wohin es ging und sie allen Grund hatte, etwas Angst zuhaben, wollte sie dennoch ihm vertrauen. Immerhin hatte er ihr versprochen, ihr niemals was anzutun. Amylie schien nicht so davon überzeugt zusein, zumindest nicht, was den Liebhaber anging. Sie schaute etwas zu Boden und murmelte so etwas, wie. Esmeralda legte ihr die Hand auf die Schulter. Auch wenn sie ihre Worte nicht gehört hatte, konnte sie sich denken, was Amylie gerrade durch den Kopf ging. Amylie lächelte etwas müde. Und auch wenn Esmeraldas Berührung ihr etwas Trost geben sollte, verfehlten sie ihre Wirkung. Dass Esmeralda heute Nacht von ihrem Liebhaber entführt wird, gefiel ihr gar nicht. Was wenn ihr etwas zustossen würde. Amylie könnte sich das niemals verzeihen. Sie war ihre Freundin und auch wenn sie gleich ihre Vorfreude zunichte machen würde, musste sie dennoch ihr etwas ins Gewissen reden. „Esmeralda, ich weiss, ich höre mich jetzt ziemlich dumm an, aber...du solltest nicht gehen. Immerhin kennst du ihn nicht richtig!“, begann sie und sah, wie Esmeralda einen verblüfften, wenn nicht auch einen erschütternden Ausdruck annahm. „Wieso denn nicht?“ „Weil...weil er vielleicht gefährlich werden könnte. Er könnte dir etwas antun!“ „Amylie, ich versichere dir...er wird mir nichts tun. Er liebt mich!“, erwiederte sie und versuchte dabei ruhig zu klingen. Doch das Zittern in ihrer Stimme wollte sich nicht unterdrücken lassen. Wieso bat Amylie sie aufeinmal, dass sie nicht ging. Das verstand sie nicht. Amylie sagte nichts, sondern schaute erneut zu Boden. Es hatte keinen Sinn, noch weiter auf sie einzureden und auch wenn es Amylie schwer fiel, sie musste nachgeben. Für diesesmal. Es war schon Mitternacht und Esmeralda ging unruhig hinundher. Sie war nervös und schaute immer wieder in die dunkle Ecke, in der das Phantom meist erschienen war. Hoffte ein Anzeichen seines Erscheinens zu erkennen, doch nichts! Kein Phantom und Esmeralda blickte zur Uhr. Es war schon nach Mitternacht und Esmeralda hatte das leise, schmerzhafte Gefühl, dass das Phantom gar nicht mehr kommen würde. Doch daran wollte sie nicht denken. Sondern baute darauf, dass es kommen und sie holen würde. Plötzlich erschrack sie, als sie einm Klopfen hörte und herumfuhr. „Esmeralda, bist du noch wach?“, fragte eine ihrn bekannte Stimme und sie seufzte schwer. Eric hatte ihr gerade noch gefällt. Wiederwillig ging sie zur Tür und öffnete sie. Sicher würde Eric keine Ruhe geben, wenn er keine Antwort bekam. Wenn er etwas manchmal sein konnte, dann hartnäckig. Besonders wenn es um sie ging. Eric machte einen recht verlegenen Eindruck und schaute nur kurz in ihr Gesicht. „Was willst du, Eric. Ich wollte gerade schlafen gehen!“, murrte sie und es tat ihr kein bisschen leid, das sie einen zu scharfen Ton anschlug. Eric schien unter ihren Worten um einiges zu schrumpfen. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht stören. Ich...ich wollte mich jegendlich nur nochmal bei dir entschuldigen!“, begann er und schaute sie wieder an. „Für was?“, fragte sie, um eine Spur schärfer. „Nunja, dass...dass ich dich geküsst und nun auch noch belauscht habe. Ich weiss, das war nicht richtig!“, sagte er und versuchte nicht ganz so beschäment anzuschauen. Etwas von der Wut, die Esmeralda in ihrem Inneren verspürt hatte, schwand und sie lächelte etwas. „Schön, das du es einsiehst!“, flüsterte sie. Eric lächelte auch und reichte ihr die Hand. „Freunde?“, fragte er und Esmeralda lachte. Sie kam sich vor, wie ein Kleinkind, das sich wieder mit ihrem Spielkameraden anfreundete. Sie ergriff seine Hand. „Freunde!“ Eric strahlte nun über das ganze Gesicht. „Hast du was dagegen, wenn ich zu dir reinkomme. Ich wollte mit dir nämlich noch über etwas anderes reden!“ „Nein, tut mir leid. Aber ich möchte nun schlafen. Ich bin sehr müde!“, sagte Esmeralda automatisch und gähnte. Erics Lächeln verschwand nun wieder und machte einem betretendem Gesicht platz. „Hm naugt. Dann...!“, wollte er sagen, brach jedoch ab. Esmeralda machte ein tröstendes gesicht. „Gute Nacht, Eric. Schlaf gut!“, sagte sie leise. „Ja, dir auch!“, erwiederte Eric und bevor Esmeralda die Tür schliessen konnte, drückte ihr Eric einen Kuss auf die Wange. Esmeralda zuckte etwas zurück und bevor sie darauf angemessen reagieren konnte, wandte er sich ab und ging. Sie schaute ihm nach und spürte, wie sich alles in ihr verkrampfte. Er hatte es schon wieder getan! In Esmeraldas Kopf drehte sich alles und sie schloss mit einem unguten Gefühl im Bauch die Tür. Als sie sich umdrehte, musste sie einen erschrockenen Schrei unterdrücken. Vor ihr, halb in der Dunkelheit verhüllt, stand das Phantom und seine Augen schienen zuglühen. Ein gefährlich, grimmiger Ausdruck hatte sich um seinen Mund breitgemacht und seine Fäuste waren geballt. Esmeralda schaute ihn für Minunten an und in ihrem Kopf war es für Sekunden leer. Doch dann... „Es...es ist nicht so, wie du denkst. Ich...!“, stammelte sie, doch das Phantom hob ihr gebittend die Hand und Esmeralda verstummte. Wenn Sie genauer darüber nachdachte, kam sie sich ziemlich dumm, mit dieser Ausrede vor. „Es tut mir leid!“, sagte sie leise. Das Phantom sagte immernoch nichts, sondern kam auf sie zu und ergriff sie an der Hand. Esmeralda schaute auf und sah in sein maskiertes Gesicht. Der Mund war hart zusammengepresst und seinen Augen schienen sich in ihre hineinzubrennen. Esmeralda schluckte und rechntete schon damit, dass das Phantom ihr was antun würde. Doch dazu kam es nicht. Mit festem Griff und etwas grob zog das Phantom sie in die dunkle Ecke und ehe Esmeralda etwas sagen oder fragen konnte, öffnete sich eine geheime Tür. „Komm mit mir...!“, sagte es zischend. „In die ewige Dunkelheit!“ Esmeralda schluckte. Seine Stimme war dunkel, verführerisch und eiskalt. Sagte jedoch nichts. Nocheinmal blickte das Phantom über seine Schulter zu ihr und noch immer war sein Gesicht eine ausdrucklose Miene. Esmeralda spürte, wie ihr kalt wurde. Mit einem Male verspürte sie ein Gefühl der Angst und sie wollte am liebsten Schreien. Aber das Phantom schüttelte nur den Kopf und zog sie dann weiter. Hinein in die Dunkelheit. Esmeralda verspürte einen Anflug von Panik, als diese sie umgab und sie zuverschlingen drohte. Kapitel 10: Der letzte Wille! ----------------------------- Es war vollkommen dunkel um sie herum. Nicht mal ihre Hand konnte sie vor den Augen sehen. Geschweige denn das Phantom, das wie ein Unsichtbarer ihre Hand hielt und sie weite in die Dunkelheit mitnahm. Sie schnappte nach Luft und blickte nach hinten. Der Eingang hatte sich verschlossen. Sie war gefangen! Immer weiter gingen sie voran. Nur mühevoll konnte Esmeralda die Stufen erkennen und diese betreten. Mehr als einmal fürchtete sie auf den nassen Arufen auszurutschen und sich das Genick zu brechen. Ihre Augen gewöhnten sich etwas an die Dunkelheit und sie konnte das Phantom vor sich laufen sehen. Wie ein Schatten, leise und unheilvoll. Ihre Angst wurd eimer größer und alles in ihr schrie danach sich von ihm loszureissen, und wegzurennen. Doch was dann? Wie sollte sie denn den Eingang wieder öffnen können? Sie zitterte. Aber nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Angst, die sie immer mehr in Besitz nahm. Immer wieder schaute sie hinter sich und sah, wie der Gang in der Dunkelheit verschwand und nichts mehr zusehen war. Wie lange waren sie schon gelaufen und wie lange, würden sie noch laufen. Esmeralda merkter, wie ihr der Schweiss ausbrach. Ein Geräusch ließ sie erchrocken nachvorne springen und sie prallte gegen das Phantom. „Was ist?“, fragte es und drehte sich zu ihr herum. Esmeralda sagte nichts sondern klammerte sich an ihn. „Esmeralda?“, fragte er und ließ nun ihre Hand los. „Tut mir leid...ich...!“, keuchte sie und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Wieso?“, fragte er sie erneut und erst da schaute sie an ihn. „Das ich zugelassen habe, dass er mich küsst!“, brachte sie erstickt hervor und konnte Ihren Tränen nicht zurückhalten. Das Phantom schaute sie eine Weile an und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Es ist nicht deine Schuld...sondern er!“, sagte das Phantom und Esmeralda hörte deutlich einen Ton tiefster Verachtung. Esmeralda sagte nichts, sondern sah ihn nur an. Sie schüttelte den Kopf. „Du darfst ihm nichts tun!“, dachte sie. „Wieso nicht?“, fragte er leise und Esmeralda wurde sich bewusst, dass sie es lautausgeprochen hatte. „Weil...weil ich nicht will, dass er meinetwegen stirbt!“, sagte sie leise und machte einen Schritt zurück. „Pff!“, machte das Phantom. „Ich an deiner Stelle, würde nicht um ihn weinen!“, knurrte er und ergriff wieder ihre Hand. „Phantom!“, sagte sie und hielt ihn kurz zurück. Das Phantom sah sie an und in seinem, Blickl lag Kälte. „Bitte!“, bat sie ihn. Er schaute sie noch eine Weile an, dann wandte er sich um. „Also gut...!“, sagte er tonlos und Esmeralda atmete auf. Sie gingen weiter und Esmeralda glaubte, nach langem Laufen, endlich einen Lichtschimmer zu sehen. Sie schaute zu ihm und wollte etwas sagen, doch sie brachte keinen Ton aus. Als sie sah, wie das Phantom die Lippen aufeinander presste und finster vor sich hinstarrte. Sie sah es ihm auch deutlich an, dass es ihm nicht gefiel, Eric nichts anzutun. Endlich erreichten sie eine Tür, unter dessen Türritze ein schwacher Schein drang. Das Phantom drückte die Hand auf das morsche Holz und die Tür öffnete sich mit einem lauten Knarren. Esmeralda zuckte zusamme und fragte sich, ob man sie bis nach oben hin hören konnte. Das Phantom schaute sie kurz und schien zuveruschen, ihre Gedanken zu lesen. Dann wandte er sich ab und führte Esmeralda hinein. Esmeralda sagte nicht, sondern ließ sich einfach von ihm hin, in seine Behausung führen. Es war angenehm, aber dennoch unerwartet warm. Kerzen erhellten den Raum, der verwunderliche Weise groß genug war. In der Ecke, zu ihrer linken Seite stand ein großes Bett und wikrte sehr gemütlich und einladent. Zu ihrer rechten Seite, stand ein Tisch. Mit zwei Stühlen und einem reichen Vorat an Essen. Eine Flasche stand dort ebenfalls. Esmeralda blieb stehen und schaute sich die Behausung des Phantoms an. Es war trocken, und vom dem Geruch der Kanalisation war keine Spur. Sie blickte ihn etwas verwundert an. Das Phantom hob die Schultern und schob sich an ihr vorbei. Er schlug das Bett auf und wintke sie an sich heran. Immernoch kein Wort dabei zuverlieren. Zögernd ging sie auf ihn zu und als das Phantom etwas zur Seite ging und eine vage Handbewegung aufs Bett machte, wurdfe ihr klar, was er ihr damit sagen wollte. „Du willst, dass ich mich schlafen lege?“, fragte sie verblüfft und das Phantom nickte. „Ja, du musst sehr müde sein. Leg dich hin und schlaf etwas!“, sagte er und kaum hatte er das gesagt, musste sie gähnen. Mit sanftem Druck, legte er sie aufs Bett. Es fühlte sich weich unter ihr an und Esmeralda merkte, wie müde sie wirklich war. Sie hatte kaum ein Auge zugemacht, während sie auf das Phantom gewartet hatte und das machte sich nun bemerkbar. Sie schloss kurz die Augen und wollte einschlafen, doch dann öffnete sie sie wieder und schaute ihn ängstlich an. „Aber blieb bitte bei mir!“, bat sie ihn und ergriff ihm am Arm. Das Phantom blickte kurz zu ihr hinunter und in seinen Augen flimmerte es. Ein Zeichen dafür, dass es ihm schwer fiel. Doch dann nickte er. „Ja, ich werde hier bleiben!“, flüsterte er und Esmeralda lächelte schwach. Dann schloss sie die Augen und schlief ein. Sie spürte, wie sich das Phantom neben ihr legte und ihr durch das Haar strich. Ein Gefühl der Wärme und der Liebe erfüllte sie und sie kuschelte sich an ihn. Leise hörte sie, wie er etwas zusummen begann und Esmeralda versank immer tiefer in den Schlaf. Es war schon morgen, als Elisabeth die Tür öffnete und Esmeralda wecken wollte. „Esmeralda..Esmeralda bist du schon wach?“, fragte sie leise und ging hinein. Leonardo, der aufwachte, hob den Kopf und schaute sie noch etwas verschlafen an. Elisabeth lächelte und tätschelte ihm den Kopf. „Morgen, Leonardo!“ Der Schäferhund bellte und rollte sich wieder zusammen. Elisabeth ging zum Bett und sah, eine Wölbung unter der Bettdecke. Sie lächelte. „Esmeralda, wach auf, du verschlafenes Ding!“, sagte sie und zog die Bettdecek weg. Doch das Bett war leer! Elisabeth starrte wie versteinert auf das leere Lacken und konnte sich erstmal nicht rühren. Sie schaute ununterbrochen auf, das leere Bett und und konnte keinen Gedanken fassen. „Was...!“, keuchte sie und erwachte sie aus ihrer Starre. Sie verließ schnell das Zimmer und lief zu der Wohung Carlos. Heftig pchte sie an die Tür und rief laut nach Carlo. „Mister Finnes...Mister Finnes!“ Carlo öffnete und schaute die Gouvernante mehr als überrascht an. „Was gibt es, Elisabeth?“, fragte er und die Gouvernante sagte keuchend und in einem Satz: „Esmeralda ist nicht in ihrem Zimmer...ist sie vielleicht bei Ihnen?“ Carlo runzelte die Stirn. „Nein, sie ist nicht in ihrem Zimmer?“ Elisabeth schüttelte den Kopf. „Dann vielleicht bei ihrer Freundin!“, murmelte Carlo und wirkte nun etwas nervös. „Ich werde nachsehen!“, sagte sie und Carlo sah ihr mit einem besorgten Blick nach. Nach einigen Minuten kam sie wieder und der Ausdruck, den sie in ihrem Gesicht hatte, verriet ihm nichts Gutes. „Sie ist auch nicht bei Amylie!“, sagte sie atemlos. Amylie, die sie begleitet hatte, nickte hastig. „Das stimmt. Sie war die ganze Zeit nicht bei mir!“ „Wann kann sie sonst sein?“ „Vielleicht ist sie ja bei Eric!“, überlegte er. „Ich werde ihn mal anrufen!“ dann war in seinem Büro und schloss die Tür. Elisabeth und Amylie hörten, wie von drinnen er sprach und von mal zumal lauter wurde. „Wie sie ist nicht bei dir...Ich dachte sie wäre...nein, sie ist auch nicht hier...und bei ihrer Freundin auch nicht, das hat sie selbst gesagt...ich weiss nicht, wohin Esmeralda hingegangen ist...aber ich verspreche dir, dass sie was von mir zuhören bekommt...ja, natürlich werde ich die Polizei einschalten...ja, mach das. Guten Tag!“, damit war das Gespräch beendet und die beiden Frauenhörten deutlich, wie Carlo vor Wut schäumte. Eric war mehr als nur beunruhigt. Er hatte gehört, wie Carlo am anderen Ende getobt hatte und dass Esmeralda einfach spurlos verschwunden war, machte ihm Sorgen. Und er wurde das Gefühl nicht los, dass das etwas mit diesem unbekannten Verehrer zutun hatte. „Was, wenn dieser Unhold sie...!“, er vermochte es nicht weiterzudenken. Schon die Vorstellung machte ihm eine heiden Angst. Amylie saß auf ihrem Bett in dem kleinen Zimmer, das sie bewohnte und machte sich Sorgen. Bestimmt genauso viel, wie Esmeraldas Vater und die Gouvernante. Nur waren ihre Sorgen etwas anders als die, der anderen. Sie hätte es niemals zulassen dürfen. Sie hätte Esmeralda immer mehr vor dem Phantom warnen solen. Vielleicht hätte sie schlimme Lügen darüber verbreiten sollen. Um sie endlich von ihm fernzuhalten. Auch wenn es sie die Freudnhscaft mit ihr gekostet hätte, sie hätte es tun müssen. Sie wollte sie nur schützen. Und dass sie nun verschwunden war, zeigte, dass sie kläglich versagt hatte. Mit einem Schluchzen legte sie die Hände ins Gesicht und weinte bitterlich. Sie hatte versagt. Und es schmerzte zu wissen, dass Esmeralda nun bei ihm war und ihr womöglich etwas zustossen würde. „Oh, Gott...bitte...bitte lass ihr Nichts zustossen!“, flehte sie und ließ sich aufs Bett sinken. Die Kälte, die freieren ließ, ließ sie erwachen und Esmeralda öffnete müde ihre Augen. Erst schwach, dann schärfer wurde ihr Blick und sie sah, dass die seite neben ihr leer war. Das Phantom war fort und Esmeralda verspürte einen schmerzhaften Stich in ihrem Herzen. Müde richtete sie sich auf. Noch immer fühlte sie sich erschöpft und vollkommen ausgelaugt. Ihre Arme gaben unter ihr nach und sie sank zurück aufs Bett. Dennoch wollte sie nicht wieder einschlafen. Der Gedanke, hier ganz allein zu sein, tief unter der Erde, ohne das Phantom an ihrer Seite, machte sie fast wahnsinnig vor Angst. Ein Krächzen ließ sie zusammen zucken und sie blickte auf. Gegenüber von sich, hockte die Krähe auf einem Stock und schaute sie lauernd an. Esmeralda glaubte, dass sich die schwarzen Augen der Krähe in ihren Kopf brennen würden. Schnell schaute sie weg und hörte sogleich ein Flattern. Der schwarze Vogel war zu ihr an Bett geflattert und hüpfte auf sie zu. Esmeralda wich automatisch vor dem Tier zurück. Die Krähe gab ein Krächzen von sich und flog nun auf ihr Knie. „Scht, geh weg!“, sagte Esmeralda gepresst und schlug nach dem Tier. Doch der Vogel flog nur einmal hoch und landete sogleich auf ihrer Hand. Ein leises Lachen erklang und Esmeralda schaute zur Tür. Dort stand das Phantom. Mit vor die Brust verschränkten Armen und einem amüsierten Gesichtsausdruck. Eine Weile blickte es sie beide an, dann schnippte es mit den Fingern und die Krähe flog auf ihn zu. Sie landete auf seiner ausgestreckten Hand und das Phantom kraullte liebevoll den Kopf des Vogels. „Du magst wohl keine Vögel?“, fragte es immer noch lächelnd und Esmeralda merkte, wie rot sie wurde. „Doch schon, aber nicht solche!“, erwiederte sie. „Ich bevorzuge lieber Papageie oder Wellensittiche!“ „Das ist doch alles nur dummes Federvieh!“ „Ach, und das was da auf deiner Hand hockt nicht?“, erwiederte sie scharf und deutete auf die Krähe. Diese gab ein Krächzen von sich, dass schon fast empört klang und das Phantom schüttelte den Kopf. „Überhaupt nicht. Krähen sind ziemlich klug. Im Vergleich zu Hunden!“ Esmeralda schnappte nach Luft und sah das Phantom nun finster an. Im ersten Moment hatte sie sich gefürchtet, doch nun spürte, wie in ihr die Wut wach wurde. Wütend stand sie auf und schlug ihm gegen die Brust, die ziemlich hart war. „Wo bist du überhaupt gewesen?“, fauchte sie. Sie wollte nicht weiterdarüber sprechen, welches Tier klug und welches dumm sei. Sondern erfahren, wieso das Phantom sie allein gelassen hat. „Du weißt genau, dass ich mich hier unten fürchte!“ Das Phantom sah sie kurz schweigend an, dann machte es mit der Hand eine schnelle Bewegung und die Krähe flog von seiner Hand. „Bitte verzeih. Aber ich dachte du würdest noch lange genug schlafen!“, sagte es und zog sie an sich heran. Sogleich fühlte sie die alte Wärme um sich herum und sie schloss die Augen. Ihr Zorn verflog und sie drückte sich an ihn. „Bitte sage mir das nächste Mal Bescheid, wenn du gehst!“, bat sie ihn leise und merkte, wie es nickte. „Ich hatte solche Angst!“ „Bitte verzeih!“, flüsterte das Phantom. Das Phantom ließ sanft seine Finger durch ihr Haar fahren und glitt hinunter zu ihrem Rücken. Sie hatten sich auf das Bett egelegt und schmiegten sich dicht an einander. Ein angenehmer Schauer rann ihr über den Rücken und sie schmiegte sich dichter an ihn. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete tief. Sie hatte ihren Kopf auf die Brust des Phantoms gebettet und konnte spüren, wie sich die Brust unter den Atemzügen hob uns senkte. Das Klopfen seines Herzens hatte etwas Beruhigendes. Sie fühlte sich mit einem Male wieder müde, dennoch wollte sie nicht wieder einschlafen. Sie wollte nicht die meiste Zeit, in der sie zusammen waren, verschlafen. Und außerdem fürchtete sie sich davor, wieder alleine aufzuwachen. Als das Phantom sich etwas bewegte, ergriff ihre Hand sein Hemd und grub die Finger in den weichen Stoff. „Nicht, du hast versprochen!“, nuschelte sie und dürckte ihr Gesicht gegen seine Brust. Das Phantom lächelte und löste etwas ihre Finger von dem Stoff. „Ich werde nicht gehen, mein Schatz!“, flüsterte er und küsste sie auf die Wange. Esmeralda lächelte und legte den Arm um seinen Hals. „Ich liebe dich!“, murmelte sie. „Ich liebe dich auch!“, hörte sie das Phantom noch sagen, dann schlief sie ein. Esmeralda konnte nicht sagen, wie lange sie bei ihm war. Zwei Tage, vielleicht drei, oder auch schon Wochen? Sie wusste es nicht. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Das Phantom ließ sie nur selten allein, versprach ihr jedoch bald wieder zurück zusein. Und wenn sie wieder zusammen waren, lagen sie auf dem Bett, dicht aneinander geschmiegt und schauten hoch zur Decke. Esmeralda störte es nicht, dass das Phantom mit ihr kaum ein paar Worte wechselte. Sie genoss die Ruhe und das Gefühl ihm nahe sein zu können. Um nichts in der Welt wollte sie, dass dies durch irgendwas gestört würde. Doch irgendwann wurde es ihr zuviel, tief unter der Erde zusein. Ihr Gemüt, das voher noch glücklich war, endlich bei ihm zu sein, wurde schwächer und ein Gefühl der Erdrückung legte sich über sie, wie ein erdrückender Mantel. Neben bei machte sie sich Gedanken um ihren Vater und um Amylie. Sie fragte sich, was sie oben taten. Die ganze Zeit über schien sie sie vergessen zuhaben und nun da sie merkte, dass die Zeit nicht mehr zu existieren schien, machte sie sich Sorgen. Und ein schlechtes Gewissen, schien sie noch zusätzlich zu belasten. „Wieso habe ich wenigstensAmylie nicht gesagt, wohin ich gehe!“, fragte sie sich reuevoll. „Sie ist schließlich meine Freundin!“ Als sie daran denken musste, dass Amylie sicherlich sich genauso große Sorgen machte, wie ihr Vater, machte das Gefühl der Reue umso schlimmer. „Sicherlich stellen sie das ganze Theater, die ganze Stadt auf den Kopf, um mich zu finden und dabei bin ich genau unter ihnen!“ Esmeralda seufzte schwer und sie begann an den Hemdknöpfen des Phantoms zu zupfen und zu spielen. Das Phantom hatte schon seit einiger Zeit bemerkt, wie sich ihr Gemüt verfinstert hatte und es versetzte ihn immer wieder einen Stich ins Herz. Was er am Anfang für richtig und erfülltes Glück hielt, entwickelte sich nun zudem, was er um jeden Preis verhindern wollte. Falsch und unglücklich. Er blickte zu ihr und sah den reuevollen und zugleich traurigen Ausdruck in ihren schönen Augen. Sanft umfasste er ihre Hand und rückte sie. Esmeralda schaute auf und das Phantom lächelte. „Sollen wir nach oben gehen?“, fragte er und sie begriff erst nicht. Doch dann wurde es ihr bewusst, was er damit meinte. Wollte er sie etwa wirklich zurückbringen. War sie ihm so eine große Last geworden? Sie schüttelte schwach den Kopf. „Keine Angst, ich will dich nicht loswerden!“, sagte er sanft. „Aber ich sehe doch, dass du dich nach dern Freiheit sehnst!“ „Ja, aber...ich...!“, stammelte sie und das Phantom legte ihr den Figner auf die Lippen. „Komm!“, sagte er nur und stand auf. Das Pahntom zog seinen Umhang über und Esmeralda richtete sich auf. Sie war verwirrt. Was meinte das Phantom damit, wenn es sie nicht wirklich zurückbringen will? Das Phantom blickte auf sie nieder und streckte ihr die Hand entgegen, „Komm, ich will dir etwas zeigen!“, sagte er und ein geheimnissvolles Lächeln umspielte seine Lippen. Sie stiegen unzähligen Treppen hinauf und Esmeralda fragte sich, wohin das Phantom sie führte. Es sagte nichts, sondern stieg immer weiter hoch und hielt ihre Hand fest in seiner. Nach langem Laufen konnte sie es nicht mehr aushalten und fragte mit erstickter Stimme:„Wo...wohin gehen wir?“ Das Phantom drehte sich zu ihr um und blieb stehen. Mit einem Kopfnicken deutete es vor sich und Esmeralda schaute über seine Schulter. Genau vor ihnen war eine Tür, aus deren Ritzen eine unerträgliche Kälte kroch und sie frösteln ließ. Das Phantom zog sie dicht an sich heran und sie spürte seine Wärme auf ihrem Körper. Dann streckte es die Hand aus und er öffnete die Tür. Kalte Nachluft schlug ihnen entgegen und sie drückte sich näher an ihn heran. Sanft legte das Phantom seinen Arm um sie und führte sie hinaus aufs flache Dach des Theaters. Wie ein schwarzblaues Tuch hatte sich die Nacht über die Stadt gelegt und die Lichter Londons funkelten wie kleine Glühwürmchen. Oben schien der Mond und warf helles kaltes Licht auf sie nieder. Trotz der Kälte und den Umstand, dass sie in ihrem Nachthemd dastand, fror sie nicht, sondern fühlte die Wärme, die das Phantom austrahlte und an sie weitergab. Zustätzlich legte das Phantom seinen Umhang um sie und hüllte sie ein. Esmeralda drückte sich an ihn und legte ihren Kopf an seinen Hals. Gemeinsam betrachteten sie die nächtliche Stadt London. In der Ferne hörten sie Hufeklappern und den Lärm des nächtlichen Vergnügens. Trotzdem war es einfach nur atemberaubend. Noch nie hatte sie eine so herrliche Aussicht auf London gehabt. „Hier oben sieht alles so friedlich aus!“, murmelte sie und spürte, wie das Phantom leise lachte. „Ich komme immer hier hoch, wenn ich es unten in der Dunkelheit nicht mehr aushalte und der Drang nach etwas Freiheit mich fast übermannt!“, sagte er leise. „Wenn ich doch genauso so wie du einfach fortgehen könnte. Fort von diesem Ort, der mich gefangen hält!“, sagte sie seufzend und schloss die Augen. „Das kannst du. Du kannst hingehen, wohin du willst!“ „Nein, kann ich nicht. Mein Vater...er...er glaubt, mich vor allem Übel der Welt zu schützen. Er kann es nicht einsehen, dass ich eine erwachsene Frau bin!“, sagte sie trübsinnig und legte die Arme um seinen Hals. „So sind Väter nunmal!“, sagte er und lächelte traurig. „Ich wünschte, ich hätte einen Vater gehabt, der sich um mich sorgt!“ Esmeralda sagte nichts, sondern schaute hoch zu ihm und sah einen traurigen, fast schon verzweifelten Ausdruck in seinem Gesicht. Das schlechte Gewissen ergriff sie und sie bereute es, dass sie das Gespräch auf dieses Thema gelenkt hatte. Es musste ihm sehr wehtun. Sie biss sich auf die Unterlippe und lenkte das Thema in eine andere, nicht so schmerzhafte Richtung. „Es ist einfach wunderschön!“, sagte sie und schaute wieder auf die Stadt. Das Phantom blickte auf sie nieder und schüttelte den Kopf. Sanft strich er ihr über das Haar, während sie den Kopf auf seine Brust legte. „Nein...!“, sagte er monoton und Esmeralda schaute auf. Genau in seine Augen, die vor Leidenschaft leuchteten. „Du bist wunderschön!“, flüsterte er und hob ihr Gesicht etwas weiter zu seinem hoch. Esmeralda wurde rot und spürte, das Feuer in sich auflodern. „Phantom!“, flüstere sie und schloss die Augen. Doch anstatt seine Lippen auf ihren zu spüren, merkte sie, wie das Phantom sie an der Hand ergriff und die andere Hand auf ihre Hüfte legte. Sie öffnete die Augen und sah ihn etwas verwirrt an. Doch das Phantom lächelte und fing an, sich leicht im Kreis zu bewegen. Esmeralda ließ sich davon mitreissen und merkte, wie sie begannen mit einander zutanzen. Sie musste lächeln. Es war so schön. Hier oben mit ihm allein zusein und unter dem Scheind es Mondes zutanzen. Sie legte den Kopf in den Nacken und lachte. Das Phantom drehte sich mit ihr schneller und hob sie dann hoch. „Ahh, nein!“, rief sie und lachte noch mehr. Sanft stellte das Phantom sie wieder auf die Füsse und drückte sie an sich. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken!“, flüsterte es und strich ihr über den Kopf. Esmeralda lächelte. „Hast du auch nicht, nur mir wurde etwas schwindelig!“, lachte sie und strich ihm über die Wange. Das Phantom lächelte und küsste sie auf die Wange. „Ich liebe dich!“, flüsterte es, schmiegte seinen Kopf an den ihrigen. Sie spürte seinen Atem an ihrem Ohr. „Ich liebe dich auch!“ Sie schlang ihre Arme um ihn und schmiegte sich an ihn. Das Phantom erwiederte die Umarmung und strich ihr durch das Haar. Lange blieben sie so stehen und Esmeralda wäre am liebsten noch länger hier oben auf dem Dach gewesen. Hätte noch länger hier, mit dem Phantom getanzt und die Sterne bewundernt. Die kühle Nachtluft in sich hineingesogen, die so klar und rein schmeckte, dass sie schon glaubte, dass sie nicht von dieser welt sei. Aber dann wurde ihr kalt und sie begannzu frieren. „Wir sollten wohl lieber reingehen. Ich möchte nicht, dass du dir den Tod holst!“, sagte das Phantom sanft und führte sie hinein. Noch einmal blickte Esmeralda über die Schulter und war etwas traurig, dass sie wieder hinab in die Dunkelheit steigen musste. Gerne wäre sie noch etwas länger hiergeblieben, aber der Umstand, dass sie in ihrem dünnen Nachthemd hier war und das es malzumal kälter wurde, machte es nicht möglich. So ließ sie sich vom Phantom hinabführen und die Tür fiel mit lautem Klicken ins Schloss. Das Phantom lag wach neben Esmeralda, die tief und fest schlief. Es hatte den Arm um sie gelegt und sie fest an sich gedrückt. Nur allzudeutlich hatte er gespürt, dass sie nur ungern wieder hinunter die Finsternis stieg. Esmeralda mochte zwar mit ihm wieder hinunter gegangen sein, aber ihre Angst wieder lebendig begraben zusein, ließ sie erschauern.Und das konnte er ihr auch nicht übel nehmen, Er selbst hatte sich so ein Leben nicht gewünscht. Er sehnte sich danach hinaus zu gehen, in die Welt und sie mit eigenen Augenzu erkunden. Doch der Ekel und der abstossende Gesichtsausdruck der anderen, sie sie ihm gleichermassen zuwarfen, sobald er ihren Weg kreuzte, machten es ihm unmöglich. Nein, er war nicht dafür geboren, ein Leben zuführen, welches vielen vergönnt war. Er war dazu bestimmt in der Finsterniss zu leben. Und allein zusein. Da spürte er, wie sich eine Hand auf seine Brust legt und er schaute zur Seite. Esmeralda hatte sich neben ihn zusammengerollt und er musste lächeln. Nein, er war nicht allein. Jetzt nicht mehr. Jetzt hatte er Esmeralda und sie würde ihn niemals allein lassen. Dessen war er sich bewusst. Sanft ergriff er ihre Hand und küsste ihre schlanken Finger. Esmeralda lächelte und kuschelte sich dicht an ihn. Das Phantom lächelte nochmal und schloss die Augen, um ebenso zuschlafen. Als ein Klingeln ihn hochschrecken liessen. Er blickte hoch und sah die kleine Glocke wild schwanken. Leise stiess er einen wüsten Fluch aus und erhob. Esmeralte öffnete benommen die Augen. „Was...was...was ist?“, fragte sie und schaute ihn schlaftrunken an. Das Phantom wandte sich ihr zu und lächelte zärtlich. „Nichts, es ist nichts. Ich muss nur kurz hoch. Etwas erledigen!“, erklärte er und strich ihr liebevoll über die Stirn. Esmeralda schloss die Augen und nuschelte noch etwas. „Sei aber schnell wieder da!“ „Das werde ich!“, versprach das Phantom ihr und küsste sie auf den Mund. Dann zog es sich an und verließ das unterirdische Zimmer. Amylie stand unruhig im Foyer und schaute sich ständig um. Eigentlich dürfte sienicht hier sein. Aber der Brief, der ein Bote ihr gebracht hatte und der genannte Absender, zwang sie hier zu bleiben. Sie hatte gewartet, bis keiner mehr da war. Hatte sich solange versteckt und als sie sicher war, dass sie allein in dem Gebäude war, wagte sie sich aus dem Versteck. Nun stand sie hier in dem großen Raum und wartete. Es schien ewig zudauern, bis endlich eine schwarze Gestalt auftauchte und sie finster ansah. „Ich hoffe du hast einen guten Grund, mich hierherzurufen!“, knurrte das Phantom finster und Amylie wich einen Schritt zurück. Sie fürchtete sich vor ihm, wenn er sie so ansah und so sprach. Minuten lang, sah sie ihn nur an und er sie. Doch dann zwang sie sich, ihre aufkeimende Angst zu bezwingen und sie machte einen ernsten Ausdruck. „Ja, den habe ich. Hier!“, sagte sie und hielt ihm den brief hin. Das Phantom sah sich das Kuvert kurz an, dann richtete er den Blick wieder zu Amylie. „Was ist das?“, fragte er. „Du weißt genau, was das ist!“, gab sie scharf zurück. Das Phantom nahm den Brief an sich, riss ihn auf und holte den Brief heraus. Seine Augen folgten den Zeilen und von mal zu mal, schien er blasser zuwerden. Etwas, egal was im Brief stand, machte ihm Angst und bereitete in ihm ein Gefühl von Unbehagen. Doch als er den Blick wieder an sie wandte, war sein Gesicht wieder eine Maske der Düsterniss. „Seid wann?“, fragte er nur grob. „Er kam heute Morgen!“, erklärte sie. „Und er will mich morgen Abend sehen?“ „So wie es aussieht, ja!“, sagte sie kühl. Dennoch bebete ihre Stimme vor Angst. Schon als sie den Absender gelesen hatte und gesehen hatte, für wen er war, hatte sie sich gefürchtet. Und nun schien ihre Furcht noch größer zuwerden. Sie konnte geradezu den Zorn und den Widerwillen spüren, der im Phantom vorging und es machte ihr Angst. Das Phantom sah sie finster an. Sie wich seinem Blick aus und schaute zu Boden. „Wieso jetzt?“, fragte er und sie hob die Schultern. Nochmal schaute es zum Brief und zernknüllte ihn dann zu einem Ball. Mit einem verächtlichen Fauchen warf er ihn in die Ecke. Auch wenn Amylie wusste, was er von diesem Brief und von dem was darin stand, hielt, wollte sie dennoch, dass er dieser nachkam. Die Bitte eines Sterbenden sollte man respektieren und erfüllen. Zögernd wagte sie die Worte auszusprechen:„Wirst du hingehen?“ Das Phantom blickte zum Brief. Hass sprühte aus seinen Augen und er presste hart die Lippen aufeinander. Er hatte sich geschworen, niemals wieder zurückzugehen und das dieser Mensch ihn bat nun zurückzukommen, um ihm die letzte Ehre zu erwiesen war für ihn eine Beleidigung. All die Jahre hatte er ihn spüren lassen, dass er nicht gewollt war, nicht geliebt wurde. Und nun solle er zu ihm gehen. Niemals! Er schüttelte den Kopf. „Nein, wieso sollte ich?“ Amylie schluckte und versuchte die richtigen Worte zufinden. Wenn sie jetzt was Falsches sagte, würde sie das sicher noch bereuen. Sie respektierte und fürchtete ihn zugleich. Aber ihn jetzt so zusehen, machte ihr Angst. „Weil...weil er dein Vater ist!“ Ein verächtliches Lächeln umspielte seine Mundwinkeln und er drehte sich um,. Lief wie ein eingesperrtes Tier hinundher. „Mein Vater!“, wiederholte er. „Dieses Scheusal, war niemals mein Vater!“ Amylie spürte, wie sich ihr Hals zusammenschnürrte. Was sollte sie darauf sagen? Nichts! So schwieg sie und schaute wieder zu Boden. Als sie wieder aufschaute, wandte sichd as Phantom um und wollte gehen. Doch sie dachte nicht daran, ihn gehen zulassen, nicht ohne etwas zu wissen. „Geht es ihr gut?“, fragte sie und das Phantom blieb stehen. Kurz drehte es den Kopf zu ihr herum und schaute sie mit einem seltsamen Ausdruck an. „Ja, sie ist wohlauf!“, sagte er und verschwand in der Dunkelheit. Als esmeralda die Augen öffnete, saß das Phantom mit dem Rücke zu ihr und hatte den Kopf gesenkt. Sie blinzelte etwas und richtete sich müde auf. „Phantom!“, flüsterte sie und er schaute zu ihr hin. Ein sanftes Lächeln umspielte plötzlich seine Lippe und er strich ihr über die Wange. „Habe ich dich geweckt?“ Esmeralda schüttelte den Kopf. „Gut!“, sagte das Phantom und wandte sich wieder von ihr ab. Sein Gesicht hatte wieder den finsteren Ausdruck und in seinem Kopf herrschte ein wahres Durcheinander, aus unterschiedlichsten Gefühlen. Er wusste nicht, was er tun sollte. Obwohl er versuchte es sich nicht anmerken zulassen, sah Esmeralda ihm doch an, dass ihn etwas bedrückte. Und es schmerzte tief in ihrem Herzen. Vorsichtig streckte sie die Hand aus und strich ihm über den Rücken. Das Phantom drehte sich erneut zu ihr herum und sah in ihr besorgtes Gesicht. „Was hast du?“, fragte sie. Er schaute sie nur an, war nicht in der Lage etwas zusagen. Auch wenn er sich reglich Mühe gab, seinen Groll und die aufkeimende Wut bekämpfte, schien es dennoch zu nicht zu wollen. Hart musste er Schlucken, da er in seinem Hals einen dicken Kloss spürte. Abwehrend schüttelte er nur den Kopf. „Nichts, es nichts!“, sagte er, doch Esmeralda glaubte dies nicht und legte den Kopf an seiner Schulter. Sie spürte, dass etwas ihn aufwühlte und wollte ihn beruhigen. Vorsichtig legte sie die Arme, um seine Brust und schloss die Augen. Doch anstatt sich zu entspannen, wurde das Phantom noch nervöser. Sein Herz schlug heftig in seiner Brust und seine Hände zitterten. Was soll er tun. Er hatte sich geschworen, nicht wieder zurück zukehren. Aber sein Gewissen drängte ihn, zu ihm zu gehen. „Du musst gehen. Er ist dein Vater!“, zischte es mahnend und das Phantom schüttelte dem Kopf. Versuchte die Stimme seines Gewissens zum Schweigen zu bringen, doch sie wurde immer lauter. Wurde immer drängender und das Phantom vermochte es nicht, sie zum Schweigen zubringen. Mit einem finsteren Ausdruck stand er auf und schaute ins Leere. Es hatte keinen Sinn die Vernunft zu ignorieren. Sie wurde immer lauter. Aber was würde aus Esmeralda gehen, wenn er ging. Er wusste, dass sie es hier unten nicht allein aushielt. Er musste sie wohl oder übel wieder hochbringen. Auch wenn es ihm nicht gefiel. Und außerdem schien sich Amylie Sorgen um sie zu machen und sicher würde sie ihn, bei ihrer nächsten Begegnung, wieder fragen, was mit ihr war. Als ob er ihr etwas antun würde. Esmeralda schaute zu ihm hoch. Sah die Anspannung und bekam kurz Angst. Was war geschehen, als er sie kurz allein ließ, was ihn so in diese Stimmung versetzt hat? „Phantom?“, fragte sie ihn und schaute zu ihm noch. Lange herrschte Schweigen und Esmeralda, wurde das Gefühl nicht los, dass gleich etwas Schlimmes kommen würde. Als sich das Phantom zu ihr herum drehte, hatte er einen niedergeschlagenen Gesichtsausdruck und ihr Herz krampfte sich zusammen. „Es wäre besser, wenn ich dich wieder zurückbringe!“, sagte es und Esmeralda glaubte, ihr Herz würde zerspringen. Endlich, da sie bei ihm war, schickte er sie wieder fort. Wieso tat er das? Langweilte und nervte sie ihn? Schnell versuchte sie, diesen Gedanken zuverscheuchen. Doch er kam immer wieder. Sie schüttelte den Kopf. „Nein...bitte!“, keuchte sie. „Wieso denn?“ Das Phantom presste hart die Lippen aufeinander und wandte den Blick ab. Er konnte es nicht sehen, wenn sie ihn so verletzt anschaute. „Weil...weil...weil man dich vermisst und sich um dich sorgt!“, sagte er und schaute dann weg. Ihr erster Gedanke war, dass damit ihr Vater gemeint war, oder auch Eric. Sie konnte sich auch vorstellen, dass es beide sind. Und das verursachte in ihrem Bauch, für ein unwohles Gefühl. Was würden sie sagen, wenn sie aufeinmal autaucht. Würden sie froh sein und sie in ihre Arme schliessen oder würden sie sie mit wütenden Sätzen überschütten und sie womöglich einsperren? Beides war für sie schlimm und sie schüttelte nochmals den Kopf. „Ich will aber nicht!“, rief sie nun, sprang auf und umklammerte ihn. Fast so, als könnte sie so verhindern, von ihm getrennt werden. Aber das Phantom nahm ihre Hände und drückte sie. „Esmeralda. Ich muss für ein paar Tage weg. Jemanden besuchen. Und ich weiss doch ganz genau, wie groß deine Angst ist, wenn du hier unten allein bist!“, sagte er sanft, doch sein Gesicht hatte immernoch denselben niedergeschlagenen Ausdruck. Esmeralda schaute zu ihm auf und und sie wusste, dass er Recht hatte. Es war für sie immer so, als würde sie hier unten begraben sein. Nicht richtig atmen zukönnen. Das Gefühl zu haben nicht richtig am Leben zu sein. Aber vor allem fürchtete sie sich allein hier unten zusein. Doch das zählte jetzt nicht. Jetzt gab es für sie nur eins, was sie nicht wollte. Nämlich von ihm getrennt zu werden! Erneut schüttelte sie den Kopf. „Dann versuche ich, keine Angst mehr zu haben. Ich werde versuchen, sie zu besiegen. Aber bitte...schicke mich nicht weg!“, flehte sie. Tränen traten ihr in die Augen. Nie hätte sie gedacht, dass sie weinen würde. Aber der Schmerz und ihre Verzweiflung waren einfach zu groß, als dass sie ihre Tränen zurückhalten konnte. Das Phantom blickte sie nur an und Esmeralda glaubte schon, sie würde mit einer Statue reden. So regungslos, wie er da stand. Doch dann schüttelte er langsam den Kopf. „Nein, Esmeralda. Ich werde dich zurückbringen. Es ist besser so!“, sagte er und noch ehe Esmeralda etwas darauf erwiedernm konnte, nahm das Phantom sie bei der Hand und führte sie durch die dunklen Gänge. Als Esmeralda die Augen aufschlug, fand sie sich wieder in ihrem eigenen Zimmer. Reglos lag sie da und schaute sich um. Der Schreibtisch, die Kommode, der Schrank. Kein Zweifel. Sie war in ihrem Zimmer. Oben, wo es Leben und Luft gab zum atmen. Doch wieso war sie nicht froh darüber. Ihr Herz kannte die Antwort. Sie war nicht bei ihm. Sie wieder weit weg von ihm und sie spürte, wie ihr Herz zuzerspringen drohte. Lange blieb sie so daliegen und schaute an die Decke. Sie fühlte sich so leer, so schwach und sie konnte sich kaum noch daran eriennern, wie es bei ihm war. Dabei waren doch mindestens fünf Stunden vergangen. Dennoch kam es ihr wie ein Traum vor. War sie wirklich beim Phantom gewesen? Hatte sie wirklich mit ihm auf dem Dach des Theaters getanzt? Im Schein des Mondes? Esmeralda schloss die Augen und versuchte sich daran zurückzuerinnern. An das Gefühl, als er sie in seinem Armen hielt und mit ihr tanzte. Doch sie fühlte nichts. Es war, als wäre es niemals passiert. Sie drehte sich auf die Seite und hielt das Gesicht in beiden Händen. Heisse Tränen flossen über ihr Gesicht und sie vermochte es nicht, diese zum verziegen zu bringen. Der Schmerz war einfach zu groß, als das sie ihn hätte überverwinden oder gar ertragen konnte. „Phantom, wieso...wieso nur...!“, wimmerte sie. Das Phantom stand hinter dem Spiegel und sah zu ihr. Es zerriss ihm das Herz und schrie gleichzeitig danach, sie wieder zu sich zu holen. Doch das konnte er nicht. Er musste sie hier lassen. Dorthin, wo er ging, konnte er sie nicht mitnehmen. Immerhin sie sollte nicht die schmerzen erleiden, die er erleiden musste, wenn er zurückkam. Er legte die hand auf das Glas, das auf der anderen Seite, ein Spiegel war und auf der anderen Seite, praktisch ein Fenster war. Tränen flossen ihm unter der Makse über die Wangen und er versprach, sie wieder zu sich zu holen, wenn er wiederkam. „Warte auf mich, Esmeralda. Ich werde nicht lange wegbleiben!“, flüsterte er und ging. Als sie in das Esszimmer kam, sahen Elisabeth und ihr Vater sah sie für Minunten lang so an, als sei sie ein Geist. Doch dann sprag ihr Vater auf und umarmte sie. „Bei Gott,...Esmeralda...!“, keuchte er und drückte sie fest an sich. „Ich bin so froh, dass du wieder da bist. Wo bist du nur gewesen?“ „I-Ich...!“, begann sie stockend und biss sich dann auf die Unterlippe. Was sollte sie sagen. Dass sie bei ihm war, unter der Erde, ganz in seiner Nähe? Nein, dass kontne sie ihm nicht eifnach zu erklären. Sicher würde er dann noch mehr fragen stellen und darauf verspürte sie keine Lust. „Mr. Finnes...lassen Sie sie. Sie sehen doch, dass sie so blass wie ein geist ist!“, mischte sich nun Elisabeth ein und Esmeralda war ihrer Gouvernante dankbar, dass sie sie aus dieser misslichen Lage holte. Carlo ließ seine Tochter los und nickte. „Sie haben Recht. Komm, ess erst mal was und dann kannst du mir alles erklären!“, sagte er und führte sie an den Tisch. Esmeralda setzte sich auf den Stuhl und ass etwas. Während ihr Vater ans Telefon ging und hastig die Wehlscheibe drehte. „Guten Tag, Eric...ja...du wirst es nicht glauben, sie ist wieder zurück...Nein, ihr geht es gut...wie...du willst sie sprechen?“, fragte Carlo und blickte über die Schulter zu ihr. Doch Esmeralda schüttelte den Kopf. Das letzte was sie wollte, war, dass sie mit ihm sprach. Carlo musste ihr Kopfschütteln jedoch ander gedeutet haben und nickte. „Es tut mir leid, Eric. Aber sie fühlt sich nicht wohl. Du kannst sie später sprechen!“ Dann musste Eric etwas am anderen Ende gesprochen, denn er nickte und legte auf. „Eric kommt morgen vorbei. Er ist genauso froh wie ich, dich wohl behalten zurückzuhaben!“, sagte er und lächelte. Esmeralda musste sich bemühen, nicht das Gesicht zuverziehen. So wie er das sagte, hörte sich das an, als würde sie Eric gehören und nicht dem Phantom. Sie nickte nur stumm. Für den Rest des Tages, hatte Carlo jeden, der Esmeralda sehen wollte, verboten in ihr Zimmer zu gehen. Nur Elisabeth gewährte er sie zubesuchen und Eliabeth brachte ihr hinundwieder eine Tasse heissen, beruhigendes Tees, oder etwas zuessen. Doch als Elisabeth Carlo versicherte, dass ihr es wieder einigermassen gut ging, durfte immerhin Amylie sie besuchen. Es klopfte und Esmeralda schaute von dem Buch auf, dass sie gerade durchlass und runzelte die Stirn. Wer wolle sie denn so spät sehen? Natürlich musste sie an Eric denken, aber der würde ja erst morgen kommen. Und um ehrlich zusein, wollte sie niemanden sehen. Sie wollte alleine sein. Bis das Phantom sie wieder holen würde. Sie vermisste ihn. So sehr. Und dabei konnte sie sich nicht mal daran erinnern, dass sie bei ihm war. Zwar hatte sie noch seine Stimme im Kopf und die Woprte, doch alles war hinter einem dichten Vorhang verborgen. Es war, als hätte er ihre Erinnerung mit genommen. Und hätte nur einen schwachen Schimmer ihr gelassen. Das Klopfen wiederholte sich und Esmeralda seufzte. Es hatte keinen Sinn sozu tun, als würde sie schlafen oder es nicht hören. Man würde, wer auch immer da vor der Tür stand, nicht eher gehen, wenn sie nicht antwortete und ihn hinein bat. „Ja?!“ Die Tür ging auf und Aymlie kam rein. Unglauben wiederspieglte sich in ihren Augen. Doch dann Erleichterung und sie kam auf sie zu. Als sie bei ihr war, fiel sie ihr als erstes um den Hals. Dann erkundigte sie sich, wie es ihr ginge und als Esmeralda ihr versicherte, dass es ihr gut ging, schlug Amylie ein Kreuzzeichen. „Oh lieber Gott...danke!“, flüsterte sie ehrfüchtig und Esmeralda sah sie etwas verwirrt an. „Wieso...wieso machst du das Kreuzzeichen. Dachtest du, mir würde was passieren?“, fragte sie und Amylie sah sie mit einem Ausdruck der Erleichterung aber auch der Furcht an. Sie ergriff die Hände Esmeraldas und drückte diese. „Esmeraldas, ist dir klar was für Sorgen wir uns gemacht haben?“, fragte sie erschüttert. Es war ihr klar, aber sie hatte gedacht, es wäre niemjals so schlimm, wie jetzt. Sie nickte. „Ja, aber...!“, wollte sie sagen, doch Amylie fiel ihr ins Wort. „Nichts aber. Was hast du dir nur dabei gedacht. Wie konntest du mit ihm mitgehen!“ Esmeralda blinzelte. „Gar nichts. Ich...ich dachte...moment mal. Woher weist du, dass ich mit ihm gegangen bin?“, fragte sie und schaute sie nun misstraurisch an. Amylie, die ihren Fehler zuspät bemerkt hatte, hielt sich die Hand vor den Mund und schaute sie etwas entsetzt an. Minuten schienen zu vergehen, ehe sie die Hand vom Mund nahm und dann versuchte sich zu verteidigen. „Ich...woher...woher ich das weiss...äh...tja...ähm!“, stammelte sie und schaute zur Tür. Wenn sie schnell genug war, würde sie aus dem Zimmer und so Esmeraldas Frage entkommen. Doch Esmeralda schüttelte den Kopf. „Nein, Amylie. Du wirst jetzt hier bleiben, und mir sagen, woher du das weißt!“, sagte sie und Amylie schaute zu ihr zurück. Deutlich sah sie ihr an, dass es Esmeraldas ernst meinte und sie sie nicht eher gehen lassen würde, bevor sie sagt, was sie meinte. Amylie seufzte schwer. Es war sinnlos, sich als die Unwissende zugeben. „Früher oder später, hätte sie es sowieso herausgefunden!“, gestand sie sich und hob die Schultern. „In Ordnung, du willst wissen, woher ich das weiss. Gut, dann sage ich es dir!“, kündigte Amylie an, setzte sich auf das Bett und straffte die Schultern. Esmeralda schaute sie erwartend und machte sich innerlich gefasst, was nun Amylie zusagen hatte. Doch das, was Amylie ihr zu erzählen hatte, würde sie dennoch schockieren. Die Kutschte rollte durch die Gassen Londons und ratterte über das Kopfsteinpflaster. Er war bei Anbruch der Nacht losgefahren und hatte sich die nächstbeste Kutsche genommen, die er kriegen konnte. der Kutscher hatte ihn gefragt, wohin es gehen sollte und er nannte ihm das Ziel. Luton! Der Kutscher nickte und schlug mit den Zügeln. Das Pferd trabte wieernd los und so fuhren sie los. Hinundwieder blickte das Phantom aus dem Fenster und sah, wie das Nachtleben Londons erwachte. Frauen, in langen, abgenutzten Kleidern kamen auf die Gasse und winkten ihm zu. Sicher dachten sie, er sei ein Edelmann und auf der Suche nach einer netten Begleitung und nach mehr. Ein spöttisches Lächeln legte sich um seine Lippen. All diese Weiber interessierten ihn nicht. Für ihn waren sie Abschaum. Weiber, die mit jedem ins Bett stiegen, nur für ein Laib Brot. Sowas hatte er nicht nötig. Es gab für ihn nur eine. Esmeralda! Und damit musste er wieder an sie denken. Sein Herz wurde schwer, bereute es, dass er sie allein zurückließ. Ohne jegliche Worte dese Abschieds und einer richtigen Erklärung. „Jemanden besuchen...ich bin wirklich ein schlechter Lügner!“, sagte er sich selbst und schüttelte den Kopf. Er stützte sein Gesicht in der Hand ab und schaute hinaus. Dichter Nebel wabberte durch die Gassen und über die Strassen. Verhüllten fast die Häuser, an denen sie vorbeifuhren. Die wenigen Lampen, die die Strasse säumten, spendeten nur schwaches Licht und die Umgebung versank in schwärzester Dunkelheit. Das Phantom lächelte imemrnoch. „Hier sollte ich mich eigentlich Zuhause fühlen. Hier in der Dunkelheit. Wo es kaum Leben gab!“, dachte er und schloss die Augen. Bilder aus seiner Vergangenheit tauchten wie Schatten auf und ließen ihn innerlich gefrieren. Alles in ihm schrie danach, dem Kutscher zusagen, er solle umdrehen und zurückfahren. Doch nun war er hier, und sein Gewissen verbot es ihm, umzukehren. „Hooo!“, hörte er den Kutscher rufen und das Gefährt hielt an. Das Phantom stieg aus, verbarg sein Gesicht unter dem Hut und ging auf das alte Haus zu. „Soll ich auf Sie warten, mein Herr?“, fragte der Kutscher und das Phantom nickte. „Ja, es wird nicht lange dauern!“, antwortete er und lief den gepflasterten Weg, durch den Vorgarten enlang und stieg die wenigen Stufen hoch. Kurz hielt er inne und schaute sich um. Die Wände waren mit Efeuranken überwuchert und das Unkraut hatte die einst so herrlichen Blumenbeete verschlungen und verdrängt. Hinter den Fenstern, war es schwarz. Nur ein Licht brannte. Es kam von oben, aus dem Dachgeschoss. Sein Magen drehte sich um. Erneut stiegen Bilder in ihm hoch. Doch diese drängte er sofort wieder zurück und klopfte mit dem Mesingring an die Tür. Minuten vergingen, ehe man ihm öffnete. Eine alte, dickliche Frau, mit grauen Haaren und in einem eifnachen grauen Kleid, stand vor ihm und schlug sich die Hände auf die Brust. „Himmel!“, keuchte sie und wich einen Schritt zurück. Das Phantom blickte sie nur an und sah den Schrecken, der sich im Gesicht der Frau breitmachte. Er lächelte. „Hallo, Tantchen!“ Die Frau schaute ihn immernoch an, doch dann wich das Entsetzen aus ihrem Gesicht und sie strahlte. Es gab nur einen, der sie so nannte. Sie breitete die Arme aus und umarmte ihn. „Schön, dich wiederzusehen. Du hast uns gefehlt. Wir haben schon gedacht, du hättest uns vergessen!“, sagte sie und klang dabei etwas vorwurfsvoll. Das Phantom machte ein reumütiges Gesicht. „Tut mir leid, ich hätte mich wohl melden sollen!“ Die Frau stemmte die Hände in die Hüften. „Das kann man wohl sagen. Gisele hat sich am meisten um dich Sorgen gemacht!“, erwiederte sie und das Phantom stockte. „Gisele...sie ist hier?“, fragte er und machte einen Schritt nachvorn. Die Frau nickte. „Ja, sie ist jeden Tag hier. Sie hat, nachdem wir den Brief geschickt haben, jeden Tag darauf gewartet, dass du kommst. Sie hat schon fast die Hoffung aufgegeben!“, erklärte die Frau und geleitet ihn hinein. Leise schloss sie die Tür und führte ihn ins Wohnzimmer. Dieses war ein kleiner Raum, mit einem Kamin, und nur wenigen Möbeln. Diese waren eine Couch, ein Hocker und ein Sessel. Im Zentrum stand ein alter Holztisch, auf dem ein Spitzendeckchen lag und obendrauf eine Vase stand. Verwelkte Rosen steckten darin und ihre abgefallen Blätter lagen rund um diese. An den Wänden hingen alte Bilder. Bilder von Menschen, die hier einst gelebt hatten und heute noch leben. Sie waren alt. Sehr alt. Und waren kaum noch zu erkennen. Die Gesichter auf den Portiäts waren verblasst und nur die dunklen Umrisse der Haare, Augen und Münder erinnerten an die frühere Schönheit, der Porträtierten. So als hätte die Zeit alles, bis auf ein Fitzelchen, von der einst so sichtbaren und erkennbaren Welt innerhalb dieses Haus mitsich genommen. Das Phantom schritt näher an die Bilder heran und sah sich eins nachdem anderen an. Er erkannte einige der Personen darauf. Und andere wiederum wirkten für ihn fremd und unwirklich. Eine junge Frau, mit dunklen Haaren und schön geschnittenem Gesicht, lächelte ihn stumm an. Um ihren Hals eine Kette, mit einem ovaeln Stein. Daneben das Bild eines Mannes, mit hartgeschnittenen Gesichtszügen und einem strengen Blick. Dem Phantom lief es eiskalt über den Rücken und schnell lies es den Blick weiter wandern. Das letzte war das eines kleinen Jungen. Mit lockigen, dunklen, fast schon schwarzen Haaren und einem rundem Gesicht. Er hatte Ähnlichkeit mit der Frau. Seine Augen, waren wie die ihrigen und das Phantom verspürte einen Stich tief in seinem Inneren. Er streckte die Finger aus und berührte das Bild. Das Glas unter seinen Fingern war glatt und alt. Als er es berührte, bekam es einen kleinen Riss, als er darüber strich und das Phantom zuckte zurück. Der Riss war genau über dem Gesicht des Kindes und er spürte, wie seine Kehle sich zusammenzog. Seine Hand wanderte automatisch zu seinem Gesicht und fühlte die kalte Fläche seiner Maske. Es fühlte sich an, wie ein Omen. Ein spätes Omen. Schnell ging er einige Schritte von dem Bild weg und wandte sich an das nächste. Auf diesem waren die Frau, der Mann und das Kind gemeinsam abgebildet. Doch während der Mann ernst und grimmig in die Kamera schaute, lachte die Frau und hob mahnend den Finger, als das Kind frech der Kamera die Zunge rausstreckte. „Nun benimm dich doch!“ „Mag aber nicht!“ „Dieses Kind, ist wirklich eine Plage!“ Die Stimmen waren wie seine Erinnerungen aufgetaucht und er wusste nicht, was er fühlen sollte. Trauer, Glück, oder Wut? Er vermochte es nicht genau zu wissen und so wandte er sich ab. So froh er auch war, ihre Stimme nicht vergessen zu haben, umso unglücklicher war er nun hier zu sein. Hier, an dem Ort, wo er soviel Schmerz und Angst erleiten musste. Er setzte sich auf die Couch und fragte sich wieder, was er eigentlich hier sollte. Hier hatte er nichts mehr zu suchen. Das war ihm klar. Es gab in diesem Haus nur wenige glückliche Momente und an die konnte er sich kaum erinnern. Die meisten Erinnerungen waren schmerzhaft und dunkel. Es schüttelte ihn und er wollte schon aufstehen. Dieses Haus verlassen. Da hörte er ein Rascheln und ein Luftschnappen. Er wandte den Kopf und sah in der Tür eine junge Frau stehen. Sie war mindestens zwanzig. Ihre hellen, blonden Locken fielen ihr offen über die Schultern und umrahmten sanft ihr puppengleiches Gesicht. Balue Augen sahen ihn überrascht an. Er wusste sofort, wer sie war. „Gisele!“, flüsterte er. Die Frau schnappte nochmals nach Luft und taumelte etwas. Das Phantom erhob sich rasch, aus Angst, sie würde ohnmächtig werden, doch Gisele fing sich wieder und kam stürmisch auf ihn zu. Schlang ihre schlanken Arme um seinen Hals und umarmte ihn. „Großer Bruder!“ Esmeraldas Mund klappte auf, als Amylie fertig erzählt hatte. Noch lange hörte sie ihre Worte in den Ohren hallen. Konnte dennoch nicht fassen, was sie da berichtet hatte. „Du...er...er ist dein...dein Halbruder?“, stammelte sie und Amylie nickte, mit zusammen gepressten Lippen. „Ja, er...seine Mutter war schon verheiratet. Allerdings wollte er keine Kinder haben. Er hasste Kinder. Doch sie wurde schwanger und trug das Kind aus. Doch anstatt sich zu freuen, verachtete er das Kind. Als er sechs war, begann der Mann ihn zuschlagen. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Er ging auch auf sie los. Sagte, sie sei eine dreckige Hure!“ Amylies Hände zitterten, als sie sich wiederholte und Esmeralda bereute es nun, dass sie sie gedrängt hatte, endlich mit der Sprache rauszurücken. Es musste hier furchtbare Pein bereiten, dass zu erzählen. Auch wenn sie selbst nicht das Opfer war, sondern ein anderer. Aber welche Schwester würde nicht so fühlen, wenn sie wüsste, was ihrem Bruder passiert war. Esmeralda nahm ihre Hände in die ihre und drückte sie. „Und wieso, hatte er sich nicht scheiden lassen, wenn er sie doch für eine Hure hielt?“, fragte esmeralda und Amylie gab ein wütendes Zischen von sich. „Er konnte es nicht. es stand zuviel auf dem Spiel. Er war ein angesehener Mann. Sie ebenso und wenn sie sich scheiden ließen, wäre ihr ganzer guter Ruf dahin gewesen!“ „Typisch, hauptsache der gute Ruf nimmt keinen Schaden!“, dachte Esmeralda wütend, äußerte es jedoch nicht. Das Phantom hatte ihre Umarmung erwidert und fuhr mit den Fingern durch ihre blonden Haare. Sie waren weich und rochen nach Äpfeln. „Schön, dich auch wieder zusehen, Gisele!“, füsterte er und lächelte liebevoll. Gisele, die sich im Klaren war, was sie tat, löste schnell die Umarmung und schaute verlegen zu Boden. Sie nahm den Saúm ihres Kleides und machte einen Knicks. „Ich bitte um Vergebung, junger Herr!“, sagte sie und das Phantom schüttelte lächelnd den Kopf. Nach all den Jahren hatte sie diese dumme und äußerst lästige Angewohnheit immernoch nicht abgelegt. „Hör auf mich so zu nennen. Du weißt, dass ich das nicht mag!“, sagte er tadelnt und Gisele nickte. Dann richtete sie sich auf und lächelte. Beide sahen sie sich nur an und das Phantom ließ ruihg seinen Blick über sie wandern. Wie sehr sich verändert hatte. Er konnte sich noch ganz genau daran erinnern, wie sie damals aussah. Klein, pumelig, aber nicht dick. Sondern gut gebaut. Schon damals hatte sie schöne Kurven und jeder Junge pfiff ihr hinterher, wenn sie vorbei lief. Und sicher taten sie es heute noch, wenn sie sie sahen. Gisele war gewachsen. Hatte eine weibliche Figur und eine schöne Brust. Das Phantom lachte leise. „Du bist ziemlich gross geworden!“ Gisele wurde rot und faltete die Hände vor ihrem Rock. „Es sind ja auch neunzehnjahre vergangen, als du fort bist!“, sagte sie leise und lächelte. Doch dann wurde ihr wieder bewusst, wieso sie ihm so um den Hals gefallen war. Ihr Blick wurde nun traurig und sie schaute ihn dann niedergeschlagen an. „Wieso bist du nicht früher gekommen?“ Das Phantom sah deutlich in ihren Augen, dass sie gehofft hatte, er würde früher kommen, und das es ihr sehr wehttat, weil dies nicht eintraf. Er seufzte und kam auf sie zu. Sanft nahm er ihre Arme und schaute sie bittend an. „Weil ich nicht wusste, wo ihr seid. Ich dachte, ihr hättet das Haus verlassen. Gleich nachdem ich gegangen bin. Wie hätte ich den wissen sollen, dass ihr hier noch lebt. Hier. Mit diesem...!“, er schaute hoch, hatte seinen Blick zur decke gerichtet und sein Gesicht verfinsterte sich. Gisele spürte einen dicken Kloss in ihrem Hals und sie drehte sein Gesicht zu sich. „Er ist nicht mehr ganz so schlimm, wie früher. Seine Kärfte versiegen langsam und bald wird es mit ihm aus sein!“, sagte sie leise. Das Phantom nickte und ein Ausdruck grimmiger Zufriedenheit legte sich über sein Gesicht. Das dieses Monster bald sterben würde, war für ihn wahrlich eine Wolhtat. „Gut, dann werde ich endlich von diesem Scheusal befreit sein!“, sagte er und Gisele schaute ihn etwas vorwufsvoll an. Sie konnte sich zwar gut vorstellen, wie sehr er ihn verachtete und seinen Tod wünschte, aber dass er so voller Hass ist, war selbst für sie unverständlich. „Auch wenn er dich all die Jahre schlecht behandelt hat, ist er dennoch dein Vater!“ „Tse, mein Vater!“, knurrte er und sagte dann voller Wut:„ Mein Vater hat mir das da im Gesicht verpasst!“ Dabei zeigte er auf seine Maske und Gisele wich etwas zurück. „Ja, schon, aber...!“, wollte sie anfangen, doch da hob das Phantom die Hand und schnitt ihr damit das Wort ab. „Nichts aber. Ich bin nicht gekommen, um wieder die alten Wunden aufzureissen, sondern das zutun, worum er mich im Brief bat!“, sagte er giftig und Gisele schluckte. Amylie wischte sich die Tränen weg und holte tief Luft. Lange schwieg sie und Esmeralda wollte schon sagen, dass es genug sei. Dass sie nichts mehr von alldem hören wollte. Aber Amylie sprach weiter, mit zitternder Stimme. „Er sagte mir, dass er weggelaufen war. Er wollte nach seiner Mutter suchen, die nachts einfach verschwunden war. Doch er fand sie nicht. Sie war tot. Ich...sie starb bei meiner Geburt. Sie war zu schwach, um sich noch selbst am Leben zu halten. Eines Nachts, als mein Vater von der Arbeit heimkam, hatte er ihn dabei. Amylie, wir haben einen Gast, sagte er und ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Doch ich weigerte mich nicht, zu ihm nett zu sein. Ich hatte Mitleid, mit ihm. Er war allein und voller Schmutz. Ich half ihm, sich zu waschen und anzuziehen. Trotz das er älter war, als ich. Vater lehrte uns beide das Schreiben und Lesen. Wir wuchsen auf, wie Bruder und Schwester. Schmiedeten kleine Streiche, spielten und stritten uns.Vetrugen uns aber auch wieder ganz schnell, da keiner von uns beiden es ohne den anderen lange aushielt!“ Amylie lächelte. Esmeralda hörte nur zu und solangsam begriff sie, wieso Amylie so gut über das Phantom bescheid wusste. „Und wann...wann hast du erfahren, dass er dein Halbbruder ist?“ Amylie hob die Schultern. „Das weiss ich selber nicht. Vater sagte nur, dass uns etwas ganz bestimmtes verbindet!“ Esmeralda sah sie lange forschend an. „Warst du denn nicht erschrocken?“, fragte sie und Amylie nickte verlegen. Ehrlich gesagt, ja. Aber ich freute mich auch. Immerhin hatte ich nun einen Bruder. Einen richtigen Bruder und da wir zusammen aufgewachsen sind, war es kein Problem mich an ihn zu gewöhnen!“ Sie lächelte. Und Esmeralda spürte, dass sie das ehrlich meinte. Auch wenn sie eine große Angst vor ihm haben musste. „In der Zeit ist er mir sehr ans Herz gewachsen, und obwohl er älter ist als ich, fühle ich mich für ihn mehr verantwortlich, als er für mich. Das lag vielleicht daran, dass Vater sagte, ich solle gut auf ihn aufpassen. Du weißt ja, dass er eine Maske trägt und kannst es dir sicher denken!“ Esmeralda nickte. Und wie sie sich das denken konnte. Gisele führte ihn die dunkle Treppe hinauf und hielt vor sich eine Kerze. Bedächtig hielt sie die Hand davor, um ein Erlöschen zu verhindern. Er hatte den Blick starr vor sich gerichtet und schaute sich nicht um. Das brauchte er auc nicht. Er wusste, wann er die Stufen nehmen musste. Diesen Gang kannte er nämlich nur zugut. Denn damals, als er hier noch lebte, war das Dachgeschoss sein Zimmer und dort nahm das Grauen Nacht für Nacht seinen Lauf. Die junge Frau blieb stehen und klopfte. Nichts! Kein herein, oder ein Ja. Er atmete erleichert auf. „Vermutlich ist das alte Scheusal schon längst tot!“, dachte er und wollte sich umdrehen, doch Gisele hielt ihn am Arm und schüttelte den Kopf. „Warte, er schläft sicher!“, flüsterte sie ehrfürchtig und wandte sich wieder der Tür zu. Vorsichtig drehte sie den Knauf und schob die Tür auf. Im Zimmer war es dunkel. Bis auf die Kerze, die unruhig flackerte und deren Schein nur schwach die Umrisse der Möbel erhellte. Ein Tisch, ein Schrank und ein Bett waren das einzige, was in diesem Zimmer stand. Auf dem Tisch, neben dem Bett stand die Kerze und er sah die deutlichen Konturen eines Menschen in seinem Bett liegen. Er ballte die Hände zu Fäusten. Es war pure Ironie, dass er seinen Vater hier in diesem Zimmer im sterben liegen sah. Damals hatte er ihn halbtot geprügelt und nun war es der Peiniger, der starb. Ein grimmiges Lächeln umspielte seine Lippen, doch sein Gesicht versteinerte wieder und Gisele trat ein. Bedächtig ging sie zu dem alten Mann und rüttelte sanft an der Schulter. Der Mann murrte wehleidig. „Herr, verzeiht bitte, wenn ich Sie störe. Aber Euer Sohn ist hier!“, flüsterte sie und schaute kurz zu ihm. Doch er stand nur da und war angespannt. „Gut, danke. Gisele!“, krächzte der Mann und erhob sich. Gisele half ihm und klopfte das Kissen. „Sie ist zu gut zu diesem Monster!“, dachte er und trat von einem Fuss auf den anderen. Mühsam richtete sich der Mann auf und Gisele verneigte sich. Schritt zurück und ging an ihm vorbei. Nochmal sah sie ihn kurz bittend an. Er tat so, als würde er es nicht sehen. Gisele trat aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Nun stand er allein. Hier in diesem Zimmer, mit diesem Ungeheuer. Minunten rührte er sich nicht, sondern schaute einfach zu dem im Bett liegenden Mann. Dieser atmete schwach und hatte den Kopf zu ihm gedreht. Langsam, fast so als würde die Zeit zäh wie Gummi sein, hob er die Hand und winkte ihm bittend zu. Sein Mund bewegte sich, doch es kam kaum ein Ton heraus. Seine Augen waren auf ihn gerichtet, doch sie wirkten schon fast leer. Er empfand kein Mitleid. In seinen Augen war sein Vater ein Tyrann. Unter dem alle zu eliden hatten. Am liebsten hätte er sich umgedreht und das Haus verlassen. Seiner Vergangenheit, seiner Kindheit endgültig den Rücken zugekehrt. Aber sein Gewissen hielt ihn zurück und er bewegte sich auf den alten Mann zu. Als er neben ihm stand, schaute er nur stumm auf ihn. Gesicht war von Falten übersät und die Augen waren tief eingefallen. Die Haare schimmerten silber in dem Kerzenlich und die Hände, die auf der Bettdecke, über der Brust gefaltet waren, waren dürr und von bläulichen Adern durchzogen. Hart presste er die Lippen aufeinander und musste sich zusammen reissen. Aber wenn er ehrlich war, wieso eigentlich. All die Jahre hatte dieser Mann ihn geschlagen, ihn gedemütigt und nun war er alt und schwach. „Jetzt wäre der ideale Moment, ihm das Leben auszulöschen!“, dachte er. „Er würde sich sicher nicht wehren, wenn ich ihm das Kissen aufs Gesicht drücke!“ Er streckte langsam und ohne einen Laut zu verursachen die Hand aus und wollte sich schon das Kissen greifen, als der alte Mann die Augen öffnete und ihn schaute. Abrupt hielt er inne und wich zurück. Der alte Mann schien nicht bemerkt zu haben, was sein Sohn vorhatte. Sondern schaute ihn nur an und blinzelte, so als müsste er seine Augen daran gewöhnen, etwas zusehen. „Du...Du bist...tatsächlich...gekommen!“, stammelte er, als er ihn erkannte und lächelte schwach. Aber sein Sohn konnte nicht lächeln. Im Gegenteil. Sein Blick war hart und kalt. Mit diesem Blick, wurde er jahrelang bestraft und nun sollte er diesen Blick selber spüren. „Ich wollte gerade gehen!“, sagte er kalt, richtete sich auf, drehte sich dabei um und wollte gerade gehen. Doch der Mann krächzte Mühevoll:„ Warte!“ Doch er hörte nicht, sondern ging weiter. Er hatte schon die Tür erreicht und wollte sie öffnen. „Marcel!“ Als hätte das Wort eine magische Wirkung, hielt er inne und blieb so für Minnten stehen. Es war lange her, zulange seit er diesen Namen wieder gehört hatte. Sein Vater hatte ihn nie so genannt. Er hatte ihn nicht mal beachtet. Nur wenn er etwas angestellt hatte, was ihm nicht gefiel. Da hatte er ihn bemerkt und übel verprügelt. Langsam drehte er sich um und schaute zu seinem Vater. „Geh nicht, Marcel!“, flehte sein Vater und streckte wieder die Hand aus. „Wieso soll ich?“, fragte er frostig und taxierte seinen Vater voller Verachtung. Auch wenn sein Vater ihn nach all den Jahren, mit seinen Namen ansprach, hörte es sich wie eine Beleidigung an. „Weil...weil ich dich sehen will. Ein letztes Mal, ehe ich diese Welt verlasse!“, erklärte sein Vater. Marcel zog scharf die Luft ein. „Du wolltest mich doch niemals sehen. Nicht mal als ich zur Welt kam. Wieso also soll ich bleiben, um dir beim Dahinraffen zu zusehen?“ „Marcel...bitte...!“, flehte der alte Mann und in Marcel tobte es. Zorn, Hass und auch Trauer durchfluteten ihn. Doch die Trauer galt nicht seinem Vater, sondern seiner Mutter. Wie oft musste er mitansehen, wie sein vater seine Mutter genauso erniedirgte und blossstellte. Bei ihr wagte er es jedoch nicht, die Hand zu heben. Es reichte schon, wenn er sie anschrie. Aber irgendwann wurde es ihr zuviel und sie lief davon. Marcel konnte sie nicht mitnehmen. Etwas, was er ihr nicht verzeihen konnte, aber er konnte sie nicht so hassen, wie er seinen Vater hasste. Sie stand ihm imemr treu zur Seite und als sie fortging, holte sie die Haushälterin Lotte und ihre fünfjährige Tochter Gisele ins Haus. So wurde Lotte zu einer zweiten Mutter und Gisele zu seiner Schwester. Schnell rief er sich zurück in die gegenwart und der Zorn in ihm gewann die Oberhand. Mit einem Ruck riss er den Ärmel seiner Jacke und seines Hemdes hoch und entblösste damit rosafarbene Schnitte, die sich quer über seinem Arm verteilten. „Sieh es dir an!“, brüllte er wütend. „Diese Schnitte habe ich von dir, weil ich deine Taschenuhr fallen ließ. Du hast mich mit dem Gürtel und das Geländer der Treppe festgebunden und mit deiner Reitgerte draufgeschlagen. Schau es dir an. ich war da gerade mal drei jahre alt. Drei jahre!“ Marcels Vater sagte nichts. Schaute ihn nur stumm und die Wut in Marcel wurde immer stärker. „Und als ich fünf war, hast du mir mit deinem Stiefel fast die Rippen gebrochen. Immer wenn ich mich deiner Meinung nach schlecht benommen habe, hast du mich verprügelt, mich dann eingespeert und hungern lassen. Mutter musste das alles mit ansehen. Wenn sie mir half, hast du sie angeschrien. Das war schlimmer, als alles andere. Du hast vor niemanden halt gemacht. Nicht mal vor deiner Familie. Du wolltest, dass wir dich fürchten. Du magst es vielleicht respektieren nennen, aber ich nenne das Tyrannerei!“, brüllte er wütend. Noch immer sagte sein Vater nichts und Marcel sah auch keinen Grund, aufzuhören. „Weißt du, wieoft ich mir gewünscht habe, du würdest tot sein. Du bist zwar mein Vater, oder soll ich besser sagen mein Erzeuger, aber du warst niemals für mich da. Mutter war für mich da. Hat sich um mich gekümmert, mich geliebt. Doch als sie fortging, war ich mit dir alleine. Ich war so wütend, so verzweifelt. Ich kann ihr aber nicht böse sein. Sie wollte fort von hier. Fort von dir. Und ich kann es ihr nicht verübeln. Ich wäre am liebsten auch fortgelaufen. Doch du hast mich hier gefangen gehalten. Erst als ich sechs war, sechs jahre alt, konnte ich von hier weg!“ „Marcel!“, keuchte sein Vater und Tränen flossen ihm über die Wangen. Doch diese vermochten es nicht, Marcels Zorn zu besänftigen. „Spar dir deine Tränen alter Mann. Ich bin es leid, dich zu sehen. Für mich bist du nichts weiter, als ein krankes Monster. Das mich zu dem gemacht hat, was ich nun bin!“, rief er, riss sich die Maske vom Gesicht und zeigte darauf. „Das hast du mir angetan. Wie so vieles. Aber das habe ich an meinem fünften Geburtstag bekommen. Weil ich mir gewünscht, dass du mich endlich so liebst, wie ein Vater seinen Sohn liebt und das habe ich von dir erhalten. Praktisch dein Geschenk an mich!“ Sein Gesicht fing an zu brennen. Er fühlte plötzlich wieder den Schmerz, den er damals erlitt, als sein Vater ihm Säure ins Gesicht schüttete und deutlich hörte er seine Worte, bevor er es tat und ihn dazu noch schlug. „Dich würde ich niemals lieben, selbst wenn ich dich gewollt hätte!“ „Es tut mir leid!“, whipserte sein Vater, doch Marcel verdrehte die Augen. „Es tut dir leid!“, fauchte er verächtlich. „Hör doch auf, mit deinen scheinheiligen Gerede!“ „Marcel...in all den Jahren, nachdem deine Mutter und dann du dann fortgegangen seid, musste ich feststellen, dass Geld nicht ausreichte. Ich war reich...und glücklich...konnte alles haben was ich wollte. Genoss die Zeit, in der ich mich um niemanden kümmern brauchte. Das gebe ich zu. Aber...!“, versuchte er zu erklären, doch sein Sohn fiel ihm ins Wort. „Niemanden mehr kümmern brauchte?“, schrie er wütend und ballte die Fäuste. „Wann hast du dich in deinem Leben jemals um jemanden gekümmert?“ Sein Vater sagte nichts und Marcel fauchte. Er drehte sich um. „Mir wird das jetzt zudumm. Ich werde jetzt gehen und wieder zurückgehen!“ Nocheinmal drehte er sich um. Und er lächelte böse. „Ich habe da nämlichen jemanden, der mich liebt. Mehr als ich es mit erträumt habe!“ Noch bevor er gehen konnte, hörte er ein Ächzen und die Stimme seines Vaters klang etwas kräftig. „Dann...dann gebe ihr das!“ Etwas rasselte und Marcel drehte sich um. Er wollte schon etwas sagen, als er sah, dass sich sein Vater aufgerichtet hatte und etwas in der Hand hielt. Wie Blut schimmerte der rote Rubin, als das Kerzenlicht darauf traf und Marcels Augen wurden gross. Er kannte diese Kette. Sie gehörte seiner Mutter und er dachte, sie hätte sie mitgenommen. Dachte das letzte, was ihn an seiner Mutter erinnerte, für immer verloren zu haben. Sie jetzt zusehen, tröstete ihn, doch nicht, wenn sein Vater sie in den Händen hält. „Woher,...?“, brachte er nur hervor und sein Vater sank tiefer in die Kissen. Er schüttelte den Kopf. „Das ist nicht weiter wichtig. Ich möchte nur, dass du sie nimmst. Es ist das Einzige, was ich dir von meinem Vermögen geben kann. Alles andere habe ich verloren!“ Langsam geht Marcel zurück zu seinem Vater und schaut au die Kette. Soviele Erinnerungen hingen an diesem Schmuckstück und sein Herz krampfte sich zusammen. „Du willst es mir wirklich geben?!“, fragte er und seine Stimme und seine Kehle waren mit einemmal trocken. Sein Zorn war verraucht und er schaute seinen Vater nur an. Dieser nickte und hielt ihm die Kette hin. „Bitte nimm sie. Als Wiedergutmachung, für all die Jahre der Schmerzen, die ich dir angetan habe!“, flehte er und streckte ihm die Kette noch mehr hin. Marcel zögerte. Soll er wirklich die Kette nehmen und seinem Vater damit zeigen, dass er ihm verzieh. Solange musste er immer wieder daran denken, was er ihm angetan hatte. Und das konnte er ihm nicht verzeihen. Niemals! Sein Vater schien den aufkeimenden Trotz seines Sohnes zuspüren und seufzte. „Wenn es dir so schwer fällt, mir zu vergeben, dann nimm sie, um sie deiner Liebsten zu schenken!“ Marcel schaute ihn erschrocken an. Woher wusste er das? „Nimm schon!“, sagte er gepresst und Marcel nahm die Kette an sich. Als er sie aus der Hand seines Vaters zog, sackte diese sogleich nachunten und Marcels Vater seufzte. Es klang schon fast wie erlöst und erleichtert. Er schloss die Augen und sein Kopf fiel zur Seite. Marcel schaute zu ihm und das, wie sein Atem versagte. Ein dicker Kloss bildete sich in seinem Hals. Auch wenn er eigentlich froh sein sollte, dass sein Vater endlich tot war, erfüllte es ihn dennoch nicht mit Genugtung. Er hätte sich gewünscht, dass das alles niemals passiert wäre. Aber so war es nunmal, und dass sein Vater versucht hatte, sich mit ihm zuversönnen und dabei gescheitert war, machte es ihm dadurch noch schwerer. Mit einem Male fühlte er sich leer und ohne jegliches Gefühl im Leib. Nicht mal der Zorn war ihm geblieben. Lange stand er so da und schaute zu der Kette, die er in seiner Hand hielt und presste hart die Lippen aufeinander. Die Kette baunmelte verloren hinab und kurz dachte Marcel daran, sie in die Hände seines Vaters zulegen. Doch dann schüttelte er den Kopf. Wenn sein Vater wollte, dass er sie nimmt, so wollte er ihn diesesmal nicht enttäuschen. Er verstaute die Kette in seiner Westentasche und schritt zur Tür. Noch einmal drehte er sich um, schaute zu seinem toten Vater und er spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Sooft hatte er darauf gewartet und gehofft, dass sein Vater ihn respektieren und ihn vermutlich auch lieben würde und als er endlich zu ihm sprach, wie ein Mensch zu Mensch und ihn sogar um etwas bat, starb er. Verliess einfach diese Welt. Das war nicht gerecht. Marcel wandte sich ab, versuchte die Trauer zuunterdrücken. Er hatte in all den Jahren nicht einmal an seinen Vater egdacht, oder gar um ihn geweint. Und er würde es auch sicher nicht jetzt tun. Das schwor er sich. Mit zitternder Hand griff er nach dem Knauf und drehte diesen. In diesem Moment erlosch das Licht der Kerze und die Dachkammer versank in Dunkelheit. „Du hast mir nicht gesagt, wer dein Vater ist. Du machst ein ziemlich großes Geheimniss draus!“, sagte Esmeralda plötzlich und Amylie wurde blass. „Ist..ist das denn so wichtig?“, fragte sie und Esmeralda hob die Schultern. „Du hast mich schon etwas neugierig gemacht. So wie du deinen Vater schilderst, muss er wirklich ein guter Mensch sein!“, sagte sie und lehnte sich zurück. Amylie biss sich auf die Unterlippe. „Das war er auch. Schade, dass er nicht mehr da ist!“, seufzte Amylie und ein Schatten von schwermut legte sich über ihr Gesicht. Esmeralda sah mitleidig an. „Ist er etwa tot?“, fragte sie vorsichtig und Amylie schüttelte sofort den Kopf. „nein, er lebt. Aber ich...wir können uns nicht treffen. Nicht so wie früher!“ „Wieso?“ „Weil...weil er eine Menge Ärger bekommen würde, wenn man erfährt, dass ich ein einfaches Mädchen seine Tochter bin!“ „Das verstehe ich nicht. Ist er etwa jemand, mit hohem Einfluss!“ „Nein!“ „Mach es nicht so spannend, Amylie. Wer ist dein Vater?“ „Roderik Montana!“ Marcel stand in dem ehemaligen Garten und schaute ins Leere. Der Tod seines Vaters hatte ihn, unerwartet schwer getroffen. Dennoch wollte er sich nicht zu sehr davon hinreissen lassen. Immer wieder sagte er sich, dass dieser Mann ihn jahrelang gequält hatte und dass es keinen Grund gab, ihm nachzuweinen. Doch die Tränen, die ihm über seine nackten Wangen flossen, sprachen eine andere Sprache. Er hatte seine Maske nicht aufgesetzt. Wozu auch? Er war hier alleine und keiner würde ihn ohne die Maske sehen. „Marcel?“, fragte eine Stimme und er zuckte zusammen. Schnell wischte er sich die Tränen weg und setzte seine Maske auf. Egal, wer da hinter ihm stand, er sollte ihn nicht weinen sehen. Und schon gar nicht ohne Maske. Er wandte den Kopf herum und sah Gisele vor sich stehen. Sie hatte die Hände vorgelegt und machte einen verlegenen Eindruck. Ihr schien es unangenehm zusein, dass sie ihn gestört hatte. Für wenige Minuten schauten sie sich nur an, doch dann runzelte Marcel die Stirn. „Ja, was gibt es?“, fragte er und Gisele trat von einem Fuss auf den anderen. „Hat der Herr...ist er etwa...?“, fragte sie stockend und Marcel blickte sie lange schweigend an. Dann nickte er. „Ja, er ist tot!“ Gisele seufzte. „Es muss schwer für dich sein. Nach allem, was er dir angtan hat!“, sagte sie leise. Marcel sagte nichts, schaute einfach nur zu Boden. Dann blickte er zu der Mauer, die den Innenhof umgab und sein Blick blieb an den abgestorbenen Rosenbüschen hängen. Als er noch klein war, hatte seine Mutter diese schönen Blumen gepflanzt und ihm immer einen herrlischen Strauss in seine Zimmer gebracht. Sie sagte, dass Rosen die Blumen der Liebe sind und von da an, waren das seine Lieblingsblumen. Ein trauriges Lächeln huschte über seine Lippen, ehe er sich abwandte. „Es ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe!“, sagte er und wollte sich gerade zum Gehen abwenden, als Gisele ihn an der Hand festhielt. Noch bevor Marcel sich richtig zu ihr umdrehen und fragen konnte, was sie hatte, fiel sie ihm um den Hals und drückte ihre Lippen auf seine. Esmeralda starrte Amylie mit weitgeöffneten Augen. Roderik Montana. Der Mann, der das Theater vor ihrem Vater geleitet und sie so freundlich empfangen hatte. Und dieser Mann soll Amylies Vater sein? Es erschein ihr vollkommen unmöglich. Es war einfach kaum zu glauben. Nie hatte Mr. Montana oder gar Amylie etwas von ihrer Verwandschaft erwähnt. Und nun soll es so sein. Nein, da stimmte doch etwas nicht. „Tut mir leid, wenn ich das sage, aber igrendwie glaube ich dir das nicht so richtig!“, gestand sie und versuchte dabei so ehrlich wie möglich auszusehen. Amylie verzog finster das Gesicht. „Es ist aber so. Glaube es oder nicht. Mir egal. Ich bin Rodericks Montanas Tochter!“ „Ist ja gut, ich glaube es dir ja. Aber wieso hat er sich nicht zu dir bekannt?“ „Sagte ich doch. Er konnte sich das nicht leisten. Als meine Mutter von ihm schwanger war, war sie damit einverstanden mich im Glauben aufzuziehen, ich sei seine Stieftochter. Als er mir jedoch sagte, er sei mein leibliicher Vater, war ich bis ins Mark erschüttert. Aber ich war ihm nicht böse. Sondern dankbar, denn er zog mich, nachdem meine Mutter starb liebevoll auf. Ich musste ihm jedoch versprechen, niemanden etwas davon zu sagen und ich verstand wieso!“ „Weil ein uneheliches Kind sicherlich einen miesen Ruf in der hohen Gesellschaft auslösen würde!“, erkklärte Esmeralda trocken und einmal mehr wuchs ihre Wut auf diese feine Gesellchaft, in der sie selbst aufgewachsen und eingeengt war. Amylie nickte. „Verstehst du jetzt, wieso ich dir bisher nichts gesagt habe?“, fragte Amylie nun bittend und Esmeralda nickte. Marcel hatte die Augen weitaufgressen und wusste zunächst nicht, was er machen sollte. Giseles Kuss hatte ihn einfach zu sehr überrascht. Doch als er begriff, was sie da tat, drückte er sie bedächtig von sich. Gisele machte ein Gesicht, als hätte man ihr Herz rausgerissen. „Marcel?!“, flüsterte sie schmerzhaft und wollte ihn erneut küssen. Doch dieser hielt sie an den Schultern und schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, Gisele. Aber das was für du für mich fühlst, kann ich leider nicht fühlen!“, flüsterte er und er, wie sich ihr Gesicht noch mehr schmerzhaft verzog. „Aber wieso nicht?“, fragte sie traurig und kämpfte mit den Tränen. Marcel holte tief Luft. Wenn es etwas gab, was er nicht gerne tat, dann den menschen, die ihm lieb und teuer sind, wehzutun. „Weil...weil es schon jemanden gibt, dem ich meine Liebe geschenkt habe. Ich kann sie dir nicht geben!“ Gisele sah ihn an, als häütte er wahrlich ein Messer in ihr Herz gestossen und sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie schüttelte langsam den Kopf. „Aber...aber wir kennen uns doch solange. Wir wuchsen gemeinsam auf und ich...ich liebte dich wie einen Bruder...!“, brachte sie stockend hervor. Marcel legte ihr seine Hände auf die Schultern und drückte sanft zu. „Gisele, ich liebe dich auch, aber nicht so, wie du es tust. Ich liebe dich, wie eine Schwester, Du wrast immer für mich da, hast mich getröstet, wenn ich nicht mehr weiter wusste. Dafür bin ich dir dankbar, aber ich kann leider nicht deine Liebe erwidern!“, sagte er, zog sie an sich und küsste sie auf die Stirn. Giseles Gesicht wurde nun schmerzvoller und sie senkte den Kopf. Es herrschte Schweigen zwischen den beiden und Marcel befürchtete schon, dass sie in eine Art Schock war, doch da hob Gisele den Kopf und sah ihn fragend an. „Ist sie schön?“, fragte sie erstickt. Marcel schaute sie überracht an. Was hatte das nun damit zu bedeuten. Glaubte sie etwa, er war mit ihr zusammen, weil sie schöner war als Gisele. Er schüttelte den Kopf. „Nein, daran liegt es nicht!“, sagte er leise, nahm ihre Hände und drückte sie Gisele schaute ihn stumm. Tränen schimmerten in ihren Augen. „Gisele, ich liebe sie, weil ich sie wegem ihrem guten Wesen liebe!“, erklärte er. „Habe ich den kein gutes Wesen?“, fragte sie und Tränen flossen ihr über die Wangen. „Doch das hast du. Aber ich liebe nunmal sie!“, sagte er und drückte noch fester ihre Hände. Gisele sah nun aus, wie ein Häufchen Elend. Ihre Knie zitterten und Marcel fürchtete, dass sie gleich ohnmächtig werden würde. Er stützte sie. „Bitte versteh das!“, flüsterte er und sie schaute zu Boden. Es herrschte eine bedrückende Stille. Es dauerte eine Ewigkeit, bis Gisele wieder den Kopf hob und ihn anschaute. Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Mundwinkel und sie nickte. „Ja, auch wenn es mir schwerfällt. Ich verstehe es. Und auch wenn es wehtut, freue ich mich, dass du jemanden gefunden hast, den du vom ganzen Herzen liebst und der dich liebt. Auch wenn ich es nicht bin!“, sagte sie. „Gisele!“, sagte Marcel nur. Gisele schüttelte den Kopf und umarmte ihn. „Ist schon gut. Ich bin nicht böse. Aber versprich mir, dass du uns niemals vergisst!“, flüsterte sie und schloss die Augen. Marcel blickte zu ihr hinunter und lächelte sanft. Er strich ihr durch das blonde Haar und schüttelte den Kopf. Wie konnte sie denken, er würde sie vergessen? „Euch werde ich niemals vergessen!“, sagte er leise. „Versprochen!“ Kapitel 11: Flucht! ------------------- Esmeralda lief stumm neben Eric her, der seine Erleichterung mehr als einmal zum Ausdruck brachte. Immer wieder fragte er sie, wo sie war und ob es ihr gut ging. Esmeralda musste dem Verlangen wiederstehen, sich umzudrehen und zu gehen. Sie war nur aus reinem Gefallen mitgegangen. Ihr Vater bestand darauf. Sie müsste mal frische Luft schnappen. Sie sei so blass im Gesicht. Pah! Das einzige was sie brauchte, war ihr Geliebter. Sie vermisste ihn und wollte so schnell wie möglich wieder bei ihm sein. Dennoch fühlte sie sich seltsam, als sie dran dachte, was Amylie über ihn und ihre persönliche Verbindung mit ihm erzählt hatte. „Die beiden sind Halbgeschwister. Darum wusste sie sogut über ihn Bescheid und deswegen war sie meistens so komisch!“, dachte sie immer wieder und ihr wurde nun alles klar. Die ganzen Geheimnisse, ihre Besorgniss, einfach alles. Esmeralda schloss die Augen. Sie wusste nicht, ob sie nun erleichert sein soll, oder bedrückt. Immerhin hatte sie Amylie dazu gedrängt alles zu erzählen und hatte gesehen, wie unwohl ihr dabei war. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Und sobald sie zurück sein würde, würde sie sich bei ihr entschuldigen. „Esmeralda?“, fragte Eric plötzlich und sie schrack hoch. „Was wie?“, fragte sie und schaute ihn verwirrt an. „Alles in Ordnung bei dir?“ Eric schaute sie besorgt. „Du...du bist so blass um die Nasenspitze!“ Esmeralda schüttelte den Kopf und zwang sich ein Lächeln ab, was so ziemlich misslang. „Es ist nichts, Eric. Sei unbesorgt!“, sagte sie und klopfte ihm auf die Schulter. Doch Eric sah sie mit einem Male skeptisch an. Er glaubte ihr das nicht so richtig. Vor ihrem verschwinden war sie so komisch. Besonders ihm gegenüber. Und da sie nun wieder zurück ist, ist sie noch seltsamer. Schon immer hatte er so ein komisches Gefühl. Das ihr Verhalten etwas mit diesem geheimnissenvollen Liebhaber zutun hatte, und nun da sie sich ihm gegenüber so seltsam beanhm, bestätigte seinen Verdacht. „Warst du bei ihm?“, fragte er und sah wie zusammen zuckte. Sie sah ihn erschrocken und auch verblüfft an und wollte etwas agen, doch Eric stellte sich vor sie und ergriff sie bei den Schultern. „Sei ehrlich. Warst du bei ihm?“, fragte er und Esmeralda schaute weg. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen und ihn anlügen. So gern sie das auch getan hätte, aber die Ereignisse der vergangen Stunden hatten ihre Spuren hinterlassen und selbst wenn sie ihm eine Lüge auftischen könnte, würde er die Wahrheit in ihren Augen sehen. Sie schloss die Augen. Eric seufzte. „Du warst bei ihm!“ Es durchzuckte sie wie ein Stromschlag und sie schaute ihn bittend an. „Bitte, sage nichts meinem Vater!“, flehte sie leise. „Das kann ich dir leider nicht versprechen!“, sagte er und Esmeralda merkte, wie sie blass wurde. Sie schüttelte den Kopf und grub ihre Fingernägel in seine Jacke. „Bitte Eric. Ich bitte dich. Sag es ihm nicht!“ Eric nahm ihre Hand von seinem Arm und hielt diese fest in seiner. „Esmeralda, wenn du bei ihm warst, muss ich es ihm sagen. Er hat sich große Sorgen um dich gemacht. Und ich bin sicher, dass es ihn interessiert!“ Der letzte Satz klang in ihren Ohren drohend und sie schüttelte nochmals den Kopf. „Eric, bitte. Ich flehe dich an!“ „Dann vergiss ihn. Er ist nicht gut für dich!“, sprach Eric kalt und Esmeralda glaubte ihren Ohren nicht richtig zutrauen. „Was?“, keuchte sie und schaute ihn entsetzt an. Sie konnte nicht glauben, was er da von ihr verlangte und sie spürte, wie die Wut sie ergriff. „Wieso glaubst du, dass er nicht gut für mich ist. Nur weil er mich vom ganzen herzen liebt und ich ihn genauso liebe?“, schrie sie wütend. Die Leute um sie herum blieben stehen und schaute die beiden an. Doch Esmeralda achtete nicht auf sie und tobte weiter. „Du hast nicht das Recht, mir ihn zu verbieten!“ Eric blickte sie für Sekunden stumm an, doch dann... „Ich will dir überhaupt nichts verbieten. Ich finde nur, dass dieser Mann zugefährlich ist!“ „Woher weißt du das. Du kennst ihn doch gar nicht!“ „Dann stelle ihn mir doch mal vor!“, forderte Eric grimmig und Esmerlada hielt inne. Erst da wurde ihr bewusst, dass sie sich zu sehr hinreissen ließ und nun sich in etwas verrannt hatte, wo sie nur schwer rauskommen würde. Sie schüttelte den Kopf und senkte augenblicklich den Kopf. „Das kann ich nicht!“, flüsterte sie. Eric sah sie sketpisch und forschend zugelich an. „Wieso nicht?“ „Weil es einfach nicht geht!“ „Liegt es daran, dass er mich umrbingen würde, wenn er mich trifft?“ Die Frage traf sie wie ein Faustschlag und Esmeralda schaute ruckartig hoch. Sie sah ihn schockiert an. „Was?“, flüsterte sie und schaute ihn immernoch vollkommen geschockt an. Eric jedoch sah sie fest entschlossen und finster an. „Ist es das. Bringt er mich um, wenn er mich sieht oder wenn ich dir zunahe komme?“ Esmeralda sagte nichts, sondern sah ihn nur an. In ihrem Kopf war es wie leer gefegt. Sie war zu keinem Gedanken fähig. Eric sah ihre Ratlosigkeit und nahm sie bei den Schultern. „Esmeralda, hör auf mir was vorzumachen!“, sagte er ruhig und fest. „Ich weiss, dass du bei ihm warst und dass es er war, den ich in deinem Zimmer gehört habe!“ Erst als er das sagte, wurde Esmeralda aus ihrer Starre gerissen und sie blickte ihn wieder wütend an. „Was, du hast gelauscht?“, platzte es aus ihr heraus und machte einen schritt nachvorne. Eric wich zurück und machte nun einen hilflosen Eindruck. Er wusste, dass das falsch von ihm war, aber was hätte er tun sollen. Er machte sich Sorgen um sie und er woltle nicht, das ihr was passierte. „Esmeralda, ich hatte gute Gründe!“, begann er. „Ich...!“ „Gute Gründe. Was denn für gute Gründe. Du behandelst mich wie ein Kind. Du bist nicht besser als mein Vater!“, herrschte sie ihn wütend an. Eric wurde nun auch wütend. „Immerhin scheinen wir, ich und dein Vater, die einzigen zusein, die bei Vernunft sind!“, sagte er wütend. „Mit wem ich mich treffe und wen ich liebe, ist meine Sache!“, sagte sie und wandte sich um zu gehen, doch Eric hielt sie am Arm festgepackt und drehte sie zu sich herum. „Aber nicht, wenn du dich in Gefahr bringst!“, zischte er. Esmeralda eriwderte seinen wütendfunkelten Blick und sie riss sich los. „Das tue ich nicht. Hör auf, dich in mein Leben zu mischen!“, sagte sie, drehte sich um und ging davon. Als sie wieder zurück im Theater war, war ihr Vater ihr über den Weg gelaufen und als er sie gefragt hatte, wie es so mit Eric war, hatte sie nichts gesagt. Sondern war einfach nur an ihm vorbeimaschiert und hatte die Tür hinter sich ins Schloss geworfen. Sie war wütend. Wütend über Eric. Was fiel ihm ein, ihr zu verbietensich mit jemanden zu treffen, den sie über alles liebt. Er war nicht ihr Vater. Nur ein Freund. Auch wenn er sich um sie große Sorgen machte und sie sich dabei etwas wohl fühlte, machte sie es dennoch wütend, dass er glaubte ihr verbieten zu können, sich einen anderen zu verlieben. Lange saß sie auf ihrem Stuhl, vor dem Schreibtisch und schaute in die Leere. Doch dann griff sie neben sich und öffnete die Schubblade. Sie holte ihr Tagebuch hervor und öffnete es. Sie nahm einen Stift und begann zu schreiben. Schrieb über die Geschehnisse, ihre Gefühle und spürte, wie die Wut schwand. Als sie die Wut in sich nicht mehr spürte, seufzte sie erleuchtert und schloss das Buch. Sie legte es zurück in die Schubblade und verschloss diese sorgfältig. Es dämmerte schon und Esmeralda lag wartend in ihrem Bett. Immerwieder schaute sie in die dunkle Ecke, wo sie glaubte, das Phantom würde dort auftauchen und seufzte sehnsüchtig, als sie nichts sah. Sie drehte sich zu der Uhr. Viertel nach elf. Noch eine Viertelstunde bis zur Geisterstunde. Sie schloss die Augen und legte sich etwas bequemer hin. Leonardo lag neben ihrem Bett und schlief. Sie beugte sich zu ihm und lächelte. „Immerhin hat einer von uns einen ruhigen Schlaf!“, dachte sie und schloss die Augen. Versuchte etwas schlaf zu bekommen. Eine Hand, weich und warm strich ihr über die Wange und sie öffnete die Augen. Über ihr gebeugt war das Phantom. Sofort richtete sie sich auf und fiel ihm um den Hals. „Endlich bist du da!“, sagte sie und heisse Tränen der Freude flossen ihr über die Wangen. Das Phantom erwiederte ihre Umarmung und fuhr mit der Hand durch ihre Haar. „Du hast mir so gefehlt!“ „Du hast mir auch gefehlt!“, flüsterte das Phantom und löste die Umarmung, doch nur um sie zu küssen. Esmeralda schoss die Augen und öffnete etwas ihren Mund. Sie seufzte auf, als sie spürte, wie seine Zunge tief in ihren Mund vordrang und über die ihrige strich. Die Hände des Phantoms fuhren langsam über ihren Körper und Esmeralda musste ein Keuchen unterdrücken, als sie spürte, wie er ihr den ersten Träger von den Schultern strich. Kurz unterbrach er den Kuss, aber nur um ihre Schulter mit dutzend Küssen zu bedecken. Erst sanft, dann forderneder, drängerde. Solange musste er warten, bis er ihr so nahe war und nun würde er sich nicht mehr zurückhalten. „Ich liebe dich, Esmeralda!“, hörte sie ihn an ihrem Ohr flüstern und spürte, wie es in ihrem Bauch aufeinmal zu kribbeln begann. „Und ich will dich...jetzt...sofort!“ Ein scharfes Luftschnappen erklang und störte die Stille. Nur eine einzige Kerze erleuchtete den Raum. Unruhig flackerte das Licht und beleuchtete schwach die sich Liebenden auf dem Bett. Ihr nackter Körper unter ihm und unter seinen tastenden, streichelnden Händen, wand sich voller Lust und ihr Seufzen und Stöhnen, erregte ihn. Ein diebisches Lächeln stahl sich von seinen Lippen und er beugte sich zu ihr hinunter und leckte genüsslich über ihre Brüste. Jede einzelnen Zentimeter davon erkundete er und entlockte ihr damit, immer aufs neue leise Seufzer. Neckisch umspielte seine Zunge ihre Brustwarzen, die sich durch seine Liebkosungen verhärteten und aufrichteten. Biss sanft hinein, saugte an ihnen und verwöhnte die andere mit seiner Hand. Esmeralda schloss die Augen und spürte, wie ihr das Herz bis zum Halse schlug. Genoss diese herrlichen Streicheleien und Berührungen ihres Geliebten. Scharf sog sie die Luft ein und streckte sich ihm hingebungsvoll entgegen. „Phantom, ahh...bitte...!“, flehte sie. Sie konnte es nicht mehr länger aushalten. Sie wollte ihn endlich in sich spüren. Das Phantom unterbach seine Verlockungen. Er schaute zu ihr hoch und sah deutlich die Bitte in ihrem sehnsuchtsvollen Blick. Er lächelte wieder und schob sich zu ihr hoch. „Willst du das wirklich?“, fragte er leise. Herausfordernt. Esmeralda nickte nur. Sie wollte es mehr als alles andere. Wollte ihn in sich spüren und erfahren wie es ist, mit einem Mann sich zu vereinen. Das Phantom nickte und drückte dabei ihre Beine etwas weiter auseinander. Seine Hand strich behutsam über ihren Innenschenkel und hielt dann an ihrer süßen Stelle still. Esmeralda keuchte nur bei der blossen Berührung. Krallte ihre Hände ins Lacken, bis es zureissen drohte. Ein leises Lächeln erschien auf seinen Zügen. Ruhig, als hätte er alle Zeit der Welt, glitt er mit dem Finger in sie ein. Esmeralda keuchte auf. Zerrte fester an dem, Lacken. Seine Finger vertieften sich immer mehr in sie. Fanden schnell den Eingang zu ihrem Inneren und reizten ihre empfindlichste Stelle. Esmeralda stöhnte auf und wand sich nur noch mehr. Er lachte lüstern, drang immer tiefer mit seinem Finger in sie ein und fing an, sie zu bewegen. Rein, raus, rein raus. Esmeralda wurde rot im Gesicht und auf ihrer Stirn bildeten sich Schweissperlen. Ihr Keuchen wurde schneller, zügelloser. Ihr Körper schien zu brennen, zu zucken und sie schaute zu ihm hoch. Erin flehender Blick lag in ihren Augen. Das Phantom lächelte. Genoss es, sie so zusehen und sie sich zu seiner eigenen zu machen. Er griff sich selbst in den Scheritt und berührte sich. Ein Keuchen stahl sich von seinen Lippen, merkte, wie er selbst dadurch erregt wurde. Wie sein Glied zukochen begann. Ein Zittern durchfuhr ihn und sein Blut kochte in seinen Adern. Schoss ihm durch seinen Körper und staute sich in den unteren Regionen seines Körpers. Bis er einen schmerzhaften Druck in seinem Gliedspürte. Esmeralda stöhnte noch mehr und sie hielt sich augenblicklich den Mund zu. Sie wollte nicht, dass man sie hörte. Wer weiss, wer nun vor der Tür stand und ihnen zuhörte. Ihr Hals schnürrte sich zu und sie musste einen Anflug von Panik unterdrücken. Das Phantom beugte sich zu ihr und flüsterte heisser voller Verlangen:„Was hast du?“ Esmeralda sagte nicht, schüttelte nur den Kopf. Sanft strich er ihr über die Wange und zog sogleich seine Finger aus ihr hinaus. Sie waren nass und klebrig. Ein Schauer ging ihm durch Mark und Bein. „Entspann dich!“, flüsterte er nur zittrig. Drückte ihre Beine etwas weiter auseinander. Esmeralda nickte und schloss die Augen. Diese riss jedoch auf, als sie sein hartes Glied in sich gleiten spürte und schlug ihre Finger in seine Schultern. Rote Striemen zogen sich über diese, als sie ihn kratzte. „Ahhh!“, schrie sie erstickt und warf den Kopf hinundher. Das Phantom verharrte kurz, ließ ihr Zeit, sich daran zugewöhnen und küsste sanft ihr Brustbein. Esmeadla atmete tief ein, versuchte den Schmerz zu unterdrücken. Doch er war zu gross, brennend und reissend. Sie presste die Zähne zusammen und Tränen stiegen ihr in die Augen. „Ahhh!“ „Schhh, ganz ruhig!“, flüster das Phantom dicht an ihrem Ohr und begann sich langsam zu bewegen. Sofort spürte Esmeralda, wieder Schmerz größer wurde, wollte sich gegen ihn stemmen, doch das Phantom drückte sie zurück auf das Bett und nahm sie in den Arm. „Es wird gleich aufhören!“, whispter er und erhöhte das Tempo. Esmeralda kniff die Augen zusammen und holte stöhnend Luft. Der Schmerz verging und wich einem Gefühl der Wollust. Überall auf ihrer Haut kribbelte es und sie schauderte, als das Phantom über ihre Brust leckte. Langsam schneller wurde und immer wieder aus ihr rausging, um dann kraftvoll in sie zustossen. „Phantom!“, hauchte sie und strich fordernd über seinem Rücken. Ihr wurde immer heisser und sie rang nach Atem. Spürte, wie ihr Unterleib zu brennen begann und drückte sich fester an ihn. Sie legte den Kopf in den Nacken, stöhnte und seufzte. Verlangend küsste das Phantom sie auf den Mund, drang tief in ihre Mundhöhle ein und kostete jeden Winkel aus. In seinen Lenden pulsierte und pochte es. Er spürte einen Stromstoss nach dem andern, der ihm kalt über den Rücken lief und ihn erschauern ließ. „Esmeralda, ich...!“, keuchte er schwer und klammerte sich an sie. Wurde immer schneller, wilder, bis er glaubte zu verbrennen. Esmeralda zitterte, spürte, wie ihr Innerstes hellaufloderte und vergrub das Gesicht in seinen Schultern. Sie zuckte immer wieder zusammen und keuchte erstickt auf. Eine Welle der Erleichterung durchströmte sie. Überflutete sie regelrecht und sie sank kraftlos zusammen. Das Phantom keuchte laut auf, als er sich in sie ergoss. War dankbar für diese Erlösung. Die Hitze in ihm blieb jedoch und er verharrte kurz in seiner Positon. Dann sank er auf sie nieder und nahm sie in die Arme. Esmeralda erwiederte die Umarmung und küsste ihn auf die Schläfen. Beide atmeten schwer einundaus. Fühlten immer noch die Hitze in sich und hielten sich fest in den Armen. Esmeralda öffnete die Augen und schaute zu ihm. Sein Atem war zittrig und Schweissperlen flossen unter seiner Maske hervor. Sie strich ihm über die nackte Brust und schaute ihn dann etwas erschöpft, aber auch glücklich an. Immer hatte sie sich diesen Moment gewünscht und dass er sich nun erfüllt hatte, konnte sie nicht glauben. Sanft hauchte sie ihm einen Kuss auf die Brust und das Phantom lächelte. Strich ihr die wenigen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Emtliss sie dann aus der Umarmung und legte sich neben sie. Esmeralda kuschelte sich an ihn und schaute ihn minuntenlang an. Plötzlich wurde der Wunsch in ihr wach, sein Gesicht zusehen. Es zu berühren und zu küssen. Sie streckte die Hand zu seinem maskierten Gesicht aus. Doch bevor sie sie berührte, schlossen sich die Finger des Phantoms um ihre und drückten zu. Das Phantom blickte sie an und Esmeralda zuckte etwas zurück. Nie hatte er sie so finster angesehen. „Was soll das?“, fragte er und Esmeralda schluckte. Wie kam sie darauf, sein Gesicht sehen zuwollen? Die ganze Zeit war es ihr gleich, wie er aussah. Wieso also wollte sie aufeinmal sein Gesicht sehen? Sie schüttelte schwach den Kopf. „Bitte verzeih mir, aber ich...!“, sagte sie schwach und das Phantom ließ ihre Finger los, als er sah, dass sie keinen weiteren Versuch machte, seine Maske wegzureissen. „Du weißt, dass ich alles für dich tun würde, aber mein Gesicht kann ich dir nicht zeigen!“, sagte er und Esmeralda musste einsehen, dass das so bleibt. Sie kuschelte sich an ihn. „Es tut mir leid!“, flüsterte sie. Fühlte sich mit einem Mal so schlecht, weil sie etwas wollte, was er nicht wollte und sie grub ihr Gesicht in seine Brust.das Phantom legte den Arm enger um sie. Strich über ihrenn Rücken. „Schlaf jetzt, mein Liebling!“ Esmeralda wollte noch etwas sagen, doch dann wurde sie müde und ihr fielen die Augen zu. Das schwache Licht des anbrechendes Tages, welches durch die zugezogenen Vorhänge fiel, weckte sie und sie rieb sich etwas murrend über das Gesicht. Ihr kam die Nacht ziemlich kurz vor und sie lächelte, als sie sich zurückerinnerte wieso. Noch immer spürte sie seine Berührungen, seine Zärtlichkeiten, seine Küsse und sie merkte, wie ihr warm wurde. Tief holte sie Luft und streckte den Arm aus. Wollte ihren Liebsten sanft streicheln. „Guten Morgen!“ Doch sie griff ins Leere und sie öffnete die Augen. Die Seite neben ihr war leer! Das Phantom war fort. Esmeralda richtete sich sofort auf und strich nochmals über die leere Stelle neben sich. Sie träumte nicht. Das Phantom war wirklich fort. Sofort fühlte sie den Stich in ihrem Herzen und sie seufzte schwer. Sie wollte scvhon aufstehen, sichj frisch machen und sich damit trösten, dass es immerhin kein Traum war. Da sah sie etwas rotglänzendes auf dem Kopfkissen. Esmeralda runzelte die Stirn und hob dieses auf. Sogleich schnappte sie nach Luft. Es war eine Kette. Eine Kette, mit einem roten Stein, sicher ein Rubin und mit noch höhrer Sicherheit sehr wertvoll. Sie drehte die Kette und schaute sie sich genauer an. das Licht brach sich darin und zauberte verschiedene rote Lichtflecke auf ihr Gesicht. Ein Lächeln breitete sich über dieses aus und sie fühlte, wie ihr warm um das Herz wurde. „Phantom...!“, dachte sie. „Ich liebe dich!“ Da ging aufeinmal die Tür auf Esmeralda drehte sich erschrocken herum. Elisabeth stand in der Tür und sah sie lächelnd an. „Guten Morgen, Liebes!“ Esmeralda sagte nichts, sondern nickte. Versteckte noch mehr die Kette ihren Rücken. Erst als ihre Gouvernante sie wieder allein lies, holte sie sie hervor und schaute sie sich genauer an. Ohne Frage sie war kostbar und sie fühlte sich geschmeichelt, dass das Phantom, das keinen Nutzen von wervollen Objekten zu haben schien, ihr diese schenkte. Sie lächelte und wollte sie sich schon anlegen, doch dann hielt sie inne. Sicher würden ihr Vater und die anderen sie fragen, woher sie diese habe. Das wollte sie nicht und sie beschloss sie, die Kette mit dem Tagebuch sicher zu verschliessen. Beim Frühstück aß sie mit ausreichendem Hunger und ließ es sich schmecken. Carlo schien das zu freuen und er lächelte sie an, Aber dann wurde sein Gesicht bedrückt. „Eric hat mich gestern angerufen. Nachdem du zurück warst!“ Fast wäre ihre Gabel aus der hand gefallen. Esmeralda konnte sie gerade noch rechtzeitig festhalten und schaute ihn an. Sie konnte es nicht verhindern, dass sie ihn alles andere als erfreut anschaute. Carlo schien diesen nicht zu bemerken und wenn doch, dann ließ er sich davon nicht erschüttern. „Er sagte, ihr hättet euch gestritten!“ Esmeralda sagte nichts. Stocherte im Essen herum und biss sich auf die Unterlippe. Was sollte sie ihm sagen. Dass es stimmte? Was würder er dann sagen? Würde er weiterfragen. Sie dann auch mit ihrem heimlichen Liebhaber konfrontieren? Es schüttelte sie. Sie wollte nicht nochmal darüber sprechen. Besonders nicht mit ihrem Vater, der schon sowieso eine Panik hatte, dass sie mit einem dahergelaufenen Mann durchbrennt. Sie nickte. Carlo legte nun sein Besteck beiseite und schaute sie forschend an. „Um was ging es?“, fragte er und Esmeralda spürte, sich in ihrem Hals ein dicker Kloss breitmachte. Sie versuchte ihn mit einem Schluck Tee runterzuspülen, doch er blieb hartnäcktig. „Um nichts Bewegendes!“, sagte sie dumpf. Nahm diesesmal einen großen Schluck. Wollte vermeiden, das Thema noch zu vertiefen. „Hm Eric, klang aber ganz schön außer sich. Er sagte, du hättest ihn angeschrien, ihm gesagt, dass er aufhören soll, sich in dein Leben einzumischen!“, begann er wieder und setzte sich aufrecht hin. Esmeralda kannte diese Pose. Diese Pose machte er immer, wenn er sich nicht mit einer einfachen Antworten abspeissen lassen wollte. „Er macht sich Sorgen um dich!“ Esmeralda würgte den nächstern Bissen, den sie sich schnell reingestopft hatte, hinunter und nickte wieder. „Und, wieso schreist du ihn so an. Immerhin seid ihr gut befreundet!“ „Eben, gut befreundet!“, sagte sie sich und ass weiter. Carlo seufzte nun. „Wieso, Esmeralda. Wieso machst du es ihm so schwer!“ „Ich mache es ihm nicht schwer. Ich will nur nicht, dass er sich flasche Hoffungen macht!“ „Eric ist ein lieber Kerl. Und hat Geld!“, sagte Carlo und seine Tochter wunderte sich, wieso er aufeinmal so anffing. Aber ein unbestimmtes Gefühl sagte ihr, dass das sicher nichts Gutes zu bedeuten hatte. „Vater, er ist nur ein guter Freund. Das hast du doch selbst gesagt!“ „Ja, aber ich finde, du solltest dir Gedanken über deine Zuklunft machen. Junge Frauen in deinem Alter, sind schon verheiratet und haben Kinder!“ „Ich werde auch bald mal eine Famlie gründen. Aber nur mit dem Mann, den ich liebe!“ „Und wer soll dieser Mann sein?“, fragte Carlo und in seiner Stimme schwang deutlich er Ton der Wut und des Trotzes mit sich. „Etwa dieser Verehrer!“ Gerne hätte sie ihm gesagt, dass ihr Verehrer ihr eine herrlische Kette mit einem roten Rubin geschenkt. Doch dann verkniff sie es sich und schaute auf ihren Teller. Mit einem Male hatte sie keinen Hunger. Erics Gespräch mit ihrem Vater und auch noch, dass er vorhatte sie mit ihm möglicherweisse zu vermählen, hatten ihr den Appetitt genommen. „Esmeralda, er ist nicht gut für dich. Er ist bestimmt ein armer Kerl. Ich möchte, das du glücklich bist und nur das Beste...!“ „Dass ich glücklich bin, nur das Beste!“, brüllte sie und sprang auf. Ihr Gesicht war rot vor Wut. Woher nahm er sich das Recht, so über ihr Leben zu entscheiden? „Ich bitte dich. Du hast keine Ahnung, was mich glücklich macht, oder was das Beste für mich ist!“, rief sie wütend und stürmte aus dem Zimmer. „Esmeralda!“, rief ihr Vater noch, doch Esmeralda warf die Tür hinter sich zu und stürzte sich blindlinks auf ihr Bett. Tränen strömten ihr über die Wange und sie begann ungehemmt zu Schluchzen. Das alles war zuviel für sie. Sie konnte sich dieses Gerede nicht mehr anhören. Von wegen sie wollen nur das Beste für sie. Wenn sie as wollten, wieso ließen sie sie dann nicht in Ruhe. Wieso mussten sie sich gegen sie stellen? Da legte sich aufeinmal eine zarte Hand auf sie und sie schaute auf. Elisabeth stand neben ihr begeugt und schaute sie besorgt an. „Elisabeth!“, flüsterte sie erstickt und wischte sich die Tränen weg. „Was hast du, Liebes. Wieso bist du nur so aufgewühlt?“ Esmeralda sagte nichts, schaute nur vor sich hin und senkte den Kopf. Sie war zu aufgeregt, zu wütend, um auch nur etwas sagen zukönnen. Sie schüttelte den Kopf und strich sich über das Gesicht. Elisabeth setzte sich neben sie, streichelte sanft ihren Rücken. Es schien ewig zudauern, bis Esmealda sich beruhigt hatte und in der Lage war, etwas zusagen. Elisabeth tupfte mit einem Taschentuch ihr die Tränen weg und nahm sie in den Arm. „Magst du darüber sprechen?“ Esmeralda schaute sie nicht an. Alles in ihr schrie danach, es ihr zu erzählen. Doch sie hatte Angst. Angst dass Elisabeth ihrem Vater etwas erzählen würde. Und womöglich alles schlimmer wird. Elisabeth schien diese Angst zu spüren und sie drückte sie fest an sich. „Esmeralda, du kannst es mir doch sagen. Ich verspreche dir, ich werde es nicht weiteragen. Es bleibt unser Geheimniss!“, sagte sie und Esmeralda schaute sie kurz an. Dann nickte sie. „Ich kann es immernoch nicht fassen!“, sagte Amylie und schüttelte ungläubig den Kopf. „Was meinst du?“, fragte Esmeralda und kletterte auf eine Leiter. „Das ihr es miteinander getan habt. Ich meine, wart ihr von allen guten Geistern verlassen?“ „Nein, Amylie. Nur konnten wir nicht anders. Du musst auch uns verstehen. Wir lieben uns und da war es uns gleich, ob das verrückt oder nicht war!“, erwiederte Esmeralda hitzig und reichte ihr den Stoffballen. Es war Mittag und Esmeralda war gerade dabei mit Amylie die Stoffballen zu holen. Es mussten neue Kostüme, für die nächste Vorstellung genäht werden und Esmeralda nutzte dies, um sich von ihrem Vater fernzuhalten. Nachdem Streit am Frühtückstisch, konnte sie sich gut vorstellen, dass er nun erst recht wissen wollte, was los war und sie wollte sich nicht seinen Fragen stellen. Schon schlimm genug, das Eric sie so bedrängte. Aber da sie mit Amylie, ihrer besten Freundin gesprochen hatte und gesehen hatte, wie sie darauf reagierte, hätte sie sich doch lieber in ihrem Zimmer eingeschlossen. „Es war euch gleich, ob das verrückt ist oder nicht?“, fragte Amylie skeptisch und schaute sie für einige Augenblicke nur ungläubig an. Esmeralda sagte nichts, sondern wandte sich an die oberen Regale. Sie wollte nicht weitere darüber sprechen und sie fragte sich mit einem Male wieso sie überhaupt mit ihr darüber geredetet hatte. Etwa weil sie ihre Freundin war und ihr deswegen alles anvertrauen konnte? Ja, aber wieso war Amylie so geschockt. Immerhin wusste sie doch, dass sie ihn liebte. Also wieso reagierte sie so. „Nimm es mir nicht übel, aber das hätte ich dir niemals zugetraut!“, sagte sie und Esmeralda seufzte und stieg hinunter. „Wieso denken alle, ich sei ein Dummchen?“, fragte sie, mehr sich selbst, als die anderen. „Das denke ich ich doch nicht!“, sagte Amylie und legte einen Arm um ihre Schulter. Genuaso, wie es Elisabeth getan hatte. „Aber ich mache mir Sorgen!“ „Wieso, Sorgen?“, fragte Esmeralda und sah sie verwirrt an. „Du bist es doch nicht, die mit ihm geschlafen hat!“ „Das stimmt, aber hast du schonmal daran gedacht, was passiert, wenn dein Vater das rausbekommt?“ Esmeralda erwiederte darauf nichts. Wenn sie ehrlich sein sollte, wusste sie es nicht und sie hatte noch nicht darüber nachgedacht, und das was wollte sie auch nicht. „Ich...Ich werde mir schon was einfallen lassen!“, sagte sie und wandte sich wieder den Stoffballen zu. Amylie sah sie nur skeptisch an. Irgendwie konnte sie ihr das nicht so richtig glauben. Esmeralda spürte ihre Blicke im Rücken und versuchte sie zu ignorieren. Sie wollte weder darüber weiter nachdenken, noch darüber reden, was passieren würde, wenn ihr Vater davon erfuhr. Schon wenn sie daran dachte, lief es ihr kalt den Rücken runter und sie versuchte sich schnell wieder Arbeit zu widmen. Sie musste sich ablenken, denn dafür war sie hier. Sie stieg auf die kleine Leiter und streckte sich gerade um einen weiteren Stoffballen runterzuholen, als ihr aufeinmal schwindelig wurde. Es drehte sich alles um sie herum und Esmeralda spürte einen Abflug von Übelkeit. Sie schloss und öffnete die Augen, versuchte den Schwindel schnell wieder zuverscheuchen und wischte sich über die Stirn. Doch er wurde immer stärker. Die Übelkeit machte sich in ihr immer schneller breit. Spürte, wie ihr das Essen wieder hochkam und sie hielt sich den Mund. In ihrem Bauch drehte sich alles um und sie spürte, wie ihr die Knie wegsackten. „Was...was ist denn bloss los mit mir?“, fragte sie sich und stützte sich an den Regalen ab. Dann wurde alles um sie schwarz. Sie hörte schwach Stimmen, die aufgeregt, besorgt klangen und sie versuchte ihre Augen zu öffnen. Schemenhaft kamen Gestalten zum Vorschein und sie blinzelte paar Mal, um sie zu erkennen.Sie erkannte ihren Vater, Elisabeth, Amylie und einen Mann im wiessen Kittel. Er schaute sie sich genauer an und nickte. „Es scheint Ihnen wieder ganz gut zu gehen!“, stellte er fest und richtete sich auf. „Aber trotzdem sollte Sie sich ausruhen!“ Carlo nickte und schaute sie dann besorgt an. „Was war los, Esmeralda?“, fragte er und strich ihr über die Stirn. Esmeralda sagte nichts und schloss wieder die Augen. „Lassen sie Sie, Mr, Finnes. Sie muss sich ewtas ausruhen!“, sagte der Arzt und Carlo nickte. „Und Ihnen rate ich, sich zu schonen!“ Esmeralda schwieg immer nicht, nickte aber. Es war schon Nacht und Esmeralda lag wach und grübbelnd im Bett. Verschiedene Dinge gingen durch ihren Kopf. Einer war, was sie ihrem Vater sagen sollte. Das sie ohnmächtig geworden war, war sicherlich nicht einfach so passiert. Und sie konnte sich gut vorstellen, dass ihr Vater sicherlich sich so seine Gedanken machte und bestimmt schon einige Pläne schmiedete. Zutrauen würde sie ihm das. Sie schüttelte sich. Da legte sich eine Hand auf ihrem Arm und sie schaute hoch. Rotbraune Augen schauten sie an und ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. „Phantom!“, fklüsterte sie und das Phantom setzte sich neben sie. „Ich habe gehört, du bist ohnmächtig geworden!“, sagte er leise und Esmeralda machte nur eine abwehrende Handbewegung. „Ja, aber sicher nur weil mich mein Vater wütend gemacht hat!“, erklärte sie. Das Phantom runzelte die Stirn. „Seid wann wird man ohnmächtig, wenn der Vater einen wütend macht?“, fragfte er und deutlich hörte sie die Skepsis in seinen Worten. Esmeralda senkte den Kopf. „Was spielt das für eine Rolle. Er mischt sich einfach in mein Leben ein. Dazu hat er kein Recht!“ „Er ist dein Vater. Er braucht keine Rechte!“ „Dass du das sagst, hätte ich nie gedacht. Bist du etwa auch der Meinung, ich dürfe dich nicht mehr sehen?“, giftete sie zurück und beruete sogleich ihre harten Worte. Das Phantom schaute für einen kurzen Moment gekränkt aus und sie schüttelte hilflos den Kopf. „Es...es...es tut mir leid. Ich wollte nicht...!“, stammelte sie und streckte die Hände nach ihm aus. Es tat ihr leid, dass sie so sprach und sie schämte sich. Wie konnte sie glauben, dass er der gleichen Meinung wie ihr Vater sein würde. Wieder schüttelte sie den Kopf. Wollte noch etwas sagen, doch ihre Kehle war wie zugeschnürrt. Er nahm ihre Hände, die sie zögernd vor sich gestreckt hatte und zitterten. Sie waren warm und zärtlich, und Esmeralda musste Schlucken. Sie senkte den Kopf und beugte sich vor. Ihr Kopf legte sich an seine Brust und sie schloss für wenige Minuten den Kopf. „Nein, ich bin nicht seiner Meinung und ich nehm es ihm genauso übel, dass er meint dir es zuverbieten. Aber er ist dein Vater. Er macht sich eben Sorgen um dich!“, sagte er sanft und strich ihr behutsam über den Rücken. „Du kannst dich glücklich schätzen, einen Vater zu haben, dem du nicht egal bist. Nicht jeder hat solch ein Glück!“ Esmeralda öffnete wieder die Augen und die Worte ihres Geliebten blieben noch lange in den Ohren. Und wenn sie ehrlich war, hatte er Recht. Auch wenn ihr Vater sie manchmal behandelte, als sei sie noch ein Kind, konnte sie froh sein, so einen Vater zu haben. Dabei musste sie an das denken, was Amylie ihr erzählt hatte Und sie schaute zu ihm hoch. „Mit nicht jeder meinst du dich, oder?“ Es war eigentlich als Frage gedacht, dass als sie es aussprach klang es nach einer Feststellung. Das sanfte Streicheln auf ihrem Rücken hielt abrupt inne und das Phantom schaute zu ihr nieder. Ihre Blicke trafen sich und Esmeralda sah deutlich den Schmerz darin auflodern. Aber auch etwas anderes. Er drückte sie von sich und schaute sie finster an. „Woher weisst du das?“ Seine Stimme war kratzig und flüsternd, ließen sie innerlich erschauen und sie wünschte sich, diese Worte niemals ausgesprochen zu haben. Sie konnte sich gut vorstellen, was für eine Pein es ihm bereiten musste, darüber angesprochen zu werden oder selbst darüber zu reden. Sie schluckte paar Mal und zwang sich, die Worte auszusprechen, wobei sie genau wusste, dass sie nur alles schlimmer machte. „Am...Amylie hat es mir erzählt. Als du gegangen bist, hat sie mir alles erzhält. Das ihr Halbgeschwister seid und das...das dein Vater dich nicht so behandelt hat, wie ein Vater seinen einzigen Sohn behandeln sollte!“ Schweigen herrschte, als sie fertig gesprochen hatte und sein Gesicht nun lange und ängstlich anschaute. Unzählige Gefühle schienen sich in diesem deutlich zumachen. Wut, Enttäuschung, Traurigkeit. Esmeralda lehnte sich wieder an ihn und legte ihm die Arme um den Hals. Wollte ihn beruhigen, aber er schien vor Wut geradezu zu kochen. „Amylie...wieso kann sie nicht einmal den Mund halten!“, hörte sie ihn knurren und in seinem Inneren konnte sie die schnellen Schläge seines Herzens spüren. „Ich habe sie darum gebeten!“, flüsterte sie und spürte, dass er zu ihr hinunter schaute. Sie wagte es nicht zu ihm hinaufzublicken. Sie hatte schon genug mit ihrer losen Zunge angestellt. „Wieso hast du das getan?“ Esmeralda zuckte unter dem harten Klang seiner Stimme zusammen. „Weil...weil ich...ich wissen wollte, wer du bist!“ „Du wolltest wissen, wer ich bin. Ich dachte du wüsstest das?“ „Ja, nein...ich meine. Ich weiss, wer du bist, aber du musst doch irgendwoher kommen. Darum habe ich sie darum gebeten, es mir zu erzählen!“ Das Phantom sagte nichts, sondern presste hart die Lippen aufeinander. „Wieso müssen diese Menschen immer so wissbegierig sein!“, fragte er sich und ließ es sie, dass sie ihm über die Brust strich. Alles in ihm verkrampfte sich. „Bitte, verzeih mir!“, flüsterte Esmeralda und strich ihm weiter über die Brust. Schaute zu ihm hoch. „Ich...!“, wollte sie sagen, doch das Phantom legte ihr den Finger auf die Lippe. „Sag jetzt nichts mehr!“, sagte er nur und Esmeralda spürte, wie ihre Augen zubrennen begannen. Seine schroffen Worte und seine Apsannung kränkten sie. Obwohl sie wusste, dass das ihre eigene Schuld war, schmerzte es dennoch und sie würde alles dafür geben, um ihn wieder zu besänftigen. Ihr Schluchzen ließ ihn aus seiner Anspannung und er schaute zu ihr hinunter. Ihre Schultern zuckten unregelmässig und er spürte, wie Tränen durch sein Hemd sickerten. Mit einem mal tat es ihm leid, dass er seine Wut, seinen Frust an sie ausgelassen und nahm sie in den Arm. Behutsam strich er ihr durchs Haar. „Ich verzeih dir!“, flüsterte er und Esmeralda hob den Kopf. Sie schaute zu ihm hoch und sah sein lächelndes Gesicht. „Ich verzeihe dir...und hoffe, du verzeihst mir!“ Esmeralda lächelte und schmiegte sich an ihn. „Dir könnte ich doch niemals böse sein!“ Esmeralda stürmte, wie vom Teufel gejagt in die Toilette unhd übergab sich geräuschvoll. Der Anfall war einfach aus heiterem Himmel gekommen. Gerade als sie frühstückte. Ihr Vater war Gott sei es gedankt noch nicht wach. So bekam er auch nichts mit. Ihr Magen hatte rebelliert und anschließend kam ihr das Essen wieder hoch. Esmeralda würgte und spuckte. Als sich anscheinend nichts mehr in ihrem Magen befand, rappelte sie sich keuchend auf und spülte sich den Mund vom ekelhaften Gallengeschmack aus. Es waren nun zwei Wochen vergangen und ihr war immer wieder so schlecht geworden. Solangsam machte sie sich Sorgen und bekam Angst. Etwas stimmte mir ihr nicht. Sie schloss die Augen atmete paar Mal durch und wischte sich den Mund ab. „Bitte lieber Gott, lass es nichts schklimmes sein!“, flehte sie und stand auf. Dann schleppte sie sich ins Esszimmer und Elisabeth kam in dem Moment rein. Fast hätte sie das Tablett fallengelassen, auf dem sie den Tee und das Service trug. Fing sich jedoch wieder, stellte es ab und kam ihr entgegen. „Himmel Kind. Was ist mit dir?“, fragte sie leicht hysterisch und hielt sie bei den Schultern. „Nichts, es...es geht schon wieder. Mir war nur kurz schlecht!“, brachte Esmeralda hervor und schwankte etwas. „Komm setz dich!“, sagte Elisabeth und steuerte Esmeralda auf einen Stuhl. Esmeralda ließ sich ohne Widerstände auf diesen nieder und hielt sich die Stirn. In ihrem Kopf drehte es sich, genasuo wie gestern und sie fragte sich, ob das etwas zu bedeuten hatte. „Hier trink das!“ Elisabeth hierlt ihr ein Glas Wasser hin und Esmeralda nahm es ohne Widerworte. In langsamen Zügen leerte sie das Glas und setzte es auf dem Tisch ab. Sie holte paar Mal tief Luft und spürte, wie der Schwindel wieder abklang. „Geht es wieder?“, fragte Elisabeth und Esmeralda nickte. Ihre Gouverante richtete sich auf und schüttelte den Kopf. „Kind, was machst du nur für Sachen?“ Esmeralda hob hilflos die Schultern. „Vielleicht sollten wir zum Arzt gehen. Er wird sicher dann wissen, was du hast!“ Ruckartig flog Esmeraldas Kopf nach oben und obwohl sie wusste, dass es das vernünftigste war, zum Arzt zu gehen, schüttelte sie panisch den Kopf. „Nein, kein Arzt!“, stammelte sie und Elisabeth runzelte die Stirn. „Aber...wieso nicht. Du siehst aus, wie ein Gespenst und das dir die ganze Zeit so speiübel ist, ist doch nicht normal!“, sagte Elisabeth, doch Esmeralda hörte nicht auf sie. Sondern ergriff sie bei dem Arm und schüttelte immer panischer den Kopf. „Kein Arzt...bitte!“, flehte sie. Elisabeth sah sie nun etwas misstraurisch an. „Wieso nicht?“ Esmeraldas Stimme versagte und sie ließ die Frau sofort los. „Weil...weil...weil es bestimmt nichts Ernstes ist!“ „Nichts Ernstes. Ich denke schon, dass etwas Ernstes ist. Los, komm zieh dich an. Wir gehen zum Arzt!“ Esmeralda lag wach im Bett und an Schlaf war nicht zudenken. Trotz das es noch Tag war, wollte sie schlafen. Sie wusste nicht, was sie sonst hätte tun sollen. „Tja, so wie es aussieht, sind Sie schwanger!“ Noch immer hallten die Worte des Arztes in ihren Ohren. Erst als sie zurück waren, hatte sie Elisabeth eingeweiht. Natürlich fragte sie sie, wer der Vater sein könnte. Und Esmeralda hat nur geschwiegen. Trotz allem guten Zuredens, wollte Esmeralda nicht darüber sprechen. Die Angst, dass ihr Vater etwas davon mitbekommen könnte, ließ ihr die Kehle zu schnürren und sie hoffte inständig, dass dies niemals passieren würde. Die Folgen, die darauf entstehen würden, wären sicher alles andere als harmlos. Ihr Herz zog sich zusammen und sie glaubte kaum noch Luft zu bekommen. Ihr ganzer Körper fühlte sich leer und so zerbrechlich wie Glas an. Und wenn sie nicht aufpasste, so würde sie sicher sehr bald zerbrechen. Elisabeth sah, dass es ihr schwerfiel genauer darüber zu sprechen und akzeptierete dies. Nun lag sie im Bett und Elisabeth schaute gelengtlich nach ihr, brachte ihr ihr eine heisse Tasse Tee oder etwas zuessen. „Du musst schließlich was essen, damit dein kleines Kind gesund zur Welt kommt!“, sagte Elisabeth und lächelte. Esmeralda lächelte ebenso und war etwas froh, dass immerhin eine Person ihr nicht den Hals umdrehen wird, wenn das allles rauskommt. Dennoch ließ sie das nicht ganz die Sorge vergessen. Immer wieder rollte sie sich von einer Seite auf die andere und überlegte fieberhaft, was sie machen konnte, damit ihr Vater nichts merkte. Sie kam zu keiner Lösung und sie fühlte sich immer mehr davon erdrückt. Etwas musste sie doch tun. Sie schaute zu ihrem Schreibtisch und ihr kam in den Sinn ihre Sorgen und ihr Geheimniss in das kleine Buch hineinzuschreiben. Schnell stand sie auf, holt das Buch und verkroch sich wieder in ihrem Bett. Mit zittirger Hand schireb sie alles nieder und als sie fertig war, fühlte sie sich etwas leichter. Doch leider hatte sie immernoch Angst und überlegte wieder fieberhaft, ohne jedoch auf eine Lösung zu kommen. Ein Klopfen riss sie aus den Gedanken und sie schaute auf. „Ja, wer ist da?“, fragte sie und hoffte inständig, dass es sich nicht um ihren vater oder um Eric handelte. Doch als die Tür aufging und Amylie den Kopf reinsteckte, spürte sie, wie sie etwas erleichert war. „Hey!“, sagte sie nur und schloss gleich hinter sich die Tür. „Hey!“, erwiederte Esmeralda und setzte sich auf. Amylie nahm sich den Stuhl und setzte sich neben sie. „Wie geht’s dir?“, fragte sie. „Naja, es geht einigermassen!“ „Du warst beim Arzt?“ „Woher...!“ „Naja, du warst die letzten Tage so komisch und warst ja ganz blass, wie ein Geist. Da ist es doch logisch, wenn man zum Arzt geht!“, sagte sie und lächelte. „Aha!“, gab Esmeralda nur von sich. Sie hatte da so ein komsiches Gefühl, wollte sich jedoch nichts anmerken lassen. Amylies Lächeln wurde etwas schwächer und sie schaute auf ihren Schoss: „Esmeralda, ich...ich habe mir da mal so meine Gedanken gemacht!“, begann sie vorsichtig und beobachtete dabei genau, wie und ob Esmeraldas Gesicht sich veränderte. „Und worüber?“, fragte Esmerlalda und gab sich reglich Mühe, ruhig zuklingen. „Naja, deine ständige Übelkeit, deine Ohnmachtsanfälle und dieser...dieser...dieser abartige Appetitt. Erst isst du was süßes, und dann was saueres!“, sagte sie und Esmeralda spürte, wie rot sie wurde. Den anderen konnte sie anscheinend was vormachen, aber Amylie wohl nicht. Kein Wunder, sie war ihre Beste und einzige Freundin und da war es ja logisch, dass ihr das auffiel. „Naja...!“, gab sie nur von sich und sank etwas tiefer in die Kissen. „Esmeralda, was ist los. Ich kann es mir zwar denken, aber ich möchte es trotzdem von dir hören!“, bat sie sie und Esmeralda biss sich auf die Unterlippe. Auch wenn sie ihre Freundin war, schrie die Vernunft in ihrem Kopf, dass sie es nicht sagen sollte. Aber sie konnte ihr doch vertrauten, genauso, wie sie Elisabeth vertrauen konnte. Beide waren die einzigen Menschen, denen sie sowas anvertrauen konnte und sie wollte es auch. „Ich...Amylie...ich...ich...ich bin schwanger!“ Amylie schaute sie lange schweigend an und Esmeralda wurde das Schweigen unterträglich. Sie wollte schon etwas sagen, doch Amylie kam ihr zuvor. „Weiss er es?“ Esmeralda wusste wenn sie meinte. Sie hatte es ihr ja auch erzählt und schüttelte den Kopf. „Wann willst du es ihm sagen?“ Sie hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. „Esmeralda, ich weiss, dass das alles andere als gut ist. Aber du musst es ihm sagen!“ „Das werde ich auch. Ich will nur noch etwas warten. Ich muss mir erstmal im Klaren sein, was ich nun mache!“ Amylie seufzte. „Ja,. kann ich gut nachvollziehen, aber ich hab dich doch auch davor gewarnt. Wann denkst du wird er es erfahren?“ Esmeralda fühlte sich mit einem Male so, als würde sie gar nicht mehr richtig Atmen können. In ihrem Bauch glaubte sie eine großen Eisbrocken zuhaben, der sich immer weiter ausdehnte. Ihr Hals war trocken und ihre Schultern schwer. „Wenn es nach mir ginge, gar nicht!“ „Das wird aber leider nicht so sein. Er wird es merken, spätestens, wenn er sieht, dass du einen dicken Bauch hast!“, sagte Amylie und es erschrack Esmeralda, wie lühl sie das formelierte. Sie woltle nicht glauben, dass das ausgerechnet ihre beste Freundin sagtre. Ihre Fingernägel gruben sich in die Bettdecke und sie schaute zu ihr. Tränen flossen ihr über die Wangen. „Aber was soll ich dann tun. Ich kann doch nicht sagen, dass ich schwanger bin. Vater würde mir den Hals umdrehen!“, rief sie aufgebracht und Amylies ernstes, fast schon kühles gesicht wurde weich, tröstlich. Sie stand auf und legte die Hände auf die Schultern der zitternden Frau. „Das habe ich ja auch nicht verlangt. Aber was soll nun werden. Dein Vater wird früher oder später davon erfahren und dich dann zur Rede stellen. Und dann...was willst du ihm dann sagen?“ Esmeralda schüttelte den Kopf, schloss die Augen und presste hart die Lippen aufeinander. Ihr Kopf war vollkommen leer und sie wusste somit nicht, was sie sagen sollte. Eric stand fassungslos an der Tür und konnte sich für Minuten nicht rühren. Hatten seine Ohren ihm einen üblen Streich gespielt, oder hatte er sie wirklich sagen hören, dass sie schwanger ist. Aber von wem? Etwa von ihm!? Er konnte es nicht fassen und wollte es auch nicht. Benommen machte er einige Schritte zurück. Drückte sich gegen die Wand und die Befrüchtung, dass sie von ihm schwanger sein könnte, drägnte sich ihm immer mehr auf. Eric schüttelte fassungslos den Kopf. das konnte nicht sein, das durfte nicht sein. Er hielt sich die Stirn, versuchte die in seinem Kopf umherwirbelten Gedanken und Gefühle zu ordnen. Doch vergebens. Seine Hand drückte sich nun auf seinen Mund. Musste einen Schrei des Entsetzens unterdrücken. Esmeralda, seine Esmeralda. Schwanger! Wieso nur? Sofort stieg blinde Wut in ihm auf und verscheuchte die Fassungslosigkeit. Eric kochte vor Wut. Wieso dieser Mistkerl und nicht er. Wieso war es nicht, dem Esmeralda ihr Herz und nun auch ihren Körper geschenkt hatte. Er kannte sie doch lange genug und liebte sie auch dementsprechend. Warum also so einer? Die Wut flammte in ihm immer mehr auf und er kannte nur einen Gedanken. Er musste es jemanden sagen, auf den Esmeralda sicher hören würde. Sofort drehte er sich um und eilte davon. Das Glas fiel klirrend zu Boden und der teure Whiskey floss in den roten Teppich und wurde aufgesaugt. Carlo stützte seinen Kopf und schüttelte diesen. „Esmeralda,...meine Tochter!“, stammelte er nur unter Schock. Eric biss sich auf die Unterlippe. Gerne hätte er es seinem jahrelangen Freund erspart. Doch er hatte ein recht dazu, es zu erfahren und es half nicht, den Kopf in den Sand zu stecken und so zutun, als wäre nichts passiert. Carlo sagte klurz nichts, dann hob er den Kopf und schaute ihn fragend, bittend an. „Und du hast dich ganz gewiss nicht verhört?“, fragte er hoffnungsvoll und Eric schüttelte nur den Kopf. Seine Miene war steinern. Das schlechte Gewissen, was er eigenlich haben sollte blieb aus. Er hatte sich schon zulange rausgehalten. Und nun da er erfuhr, dass sie schwanger ist, sah er keinen Grund noch länger das zudulden. Carlo seufzte und lehnte sich schwer an den Stuhl auf dem er saß. Lange schon hatte er etwas geahnt, doch dass es so schlimm sein könnte. Damit hatte er nicht gerechnet. „Schwanger...außgerechnet Esmeralda. Meine Tochter. Oh, Gott. Lass das bitte ein böser Traum sein!“ „Ich fürchte so ist es nicht!“, sagte nun Eric und ging einen Schritt auf ihn zu. „Ich habe es selber gehört. Esmeralda ist schwanger. Und ich weiss auch schon von wem!“ Carlo hob den Kopf, sah ihn aus fassungslosen Augen an. „Und wer?“ „Ihr geheimnissvoller Verehrer. Es muss passiert sein, als sie verschwand. Sicher hat dieser Hund sie zu sich geholt und sie geschwängert. Vielleicht sogar, dass sie es sogar nicht wollte!“ Carlos Gesicht wurde noch blasser, als es schon war und unzählige Angstvorstellungen durchstreiften seinen Kopf. „Kannst du das mit Sicherheit sagen?“ „Wer sonst. Ich wüsste keinen anderen. Denk doch mal nach, Carlo. Dass alles fing doch erst auf und nach dem Maskenball an. Seit sie dort diesen Mann kennengelernt hat, ist so seltsam. Und ich bin der Letzte, der will, dass sie an einem dahergelaufenen Hund gerät!“ Kurzes Schweigen setzte ein und Eric fixierte Carlo. Versuchte in seinem, gesicht etwas zuerkennen, was ihm Hoffnung gab auf seine Hilfe. „Ja, du hast Recht. Das alles fing erst nach diesem Ball an. Ich dachte, das sei nur, wegen diesem ganzen Phantom-mumpitz. Doch jetzt wo du es sagst!“, murmelte Carlo und seine Stirn legte sich in tiefe Falten. Eric fühlte sich von Minute zu Minute mehr in seiner Theoprie und in seinem Recht bestärkt, was Esmeralda und ihren ominüsen Liebhaber betrifft. „Dann...dann kann ich mit deiner Hilfe rechnen?“, fragte er hoffnungsvoll und Carlo nickte. „Ja, ich will genauso wenig, dass irgendsoein Kerl meine Tochter bekommt. Ich werde gleich mit ihr darüber reden!“, sagte Carlo festentschlossen. „Kommst dumit?“ „Das fragst du noch!“ Festen Schrittes maschierten die beiden Männer durch den langen Flur und kamen schließlich an Esmeraldas Zimmertür an. Carlo klopfte. „Esmeralda, liebes. Bist du noch wach?“, fragte er ruhig, wobei er sich jedoch reglich Mühe gab. Diese Nachricht hatte ihm bis ins Mark getroffen und er musste schon alle Kraft, die er besaß, aufbringen, um nicht gleich die Tür einzuschlagen. Keine Antwort. Carlo klopfte nochmal, diesesmal lauter. Doch immer noch nichts. Er tauschte Blicke mir Eric, dieser ermutige ihn es nochmal zu versuchen. Als sich wieder nichts regte, beschloss er die Tür eifnach zu öffnen. „Esmeralda?“, fragte er und schaute in das dunkle Zimmer. Minuten lang brauchten sie, um zu erkennen das das Zimmer leer war. Esmeralda war weg! Esmeralda wurde durch sanftes Rütteln aufgweckt und öffnete müde die Augen. Schemenhaft sah sie die dunkle Gestalt über sich gebeugt und lächelte. „Phantom?!“, flüsterte sie und hob die Hand. Wollte ihm die Wange streicheln, doch das Phantom hielt diese mittdrin fest und drückte sie. „Wir müssen fort!“, hatte es nur gesagt und zog an ihrer Hand. Esmeralda runzelte die Stirn. „Was...was ist los?“ „Das erklär ich dir später. Los, zieh dich schnell an. Wir müssen gehen, bevor sie kommen!“, sagte das Phantom und zog nun heftiger an ihrer Hand. „Sie?“, widerholte Esmeralda schläfrig. „Aber ja doch...los komm!“ esmeralda wusste nicht, was sie davon halten sollte. Nie hatte sie das Phantom so in heller Aufregung erlebt. Ihr war klar, etwas musste schlimmes passiert sein. „Gut, aber sag mir, was dann los ist, ja?“, bat sie es. Das Phantom nickte. „Ja, alles was du willst, mein Liebling!“ Hastig zog das Phantom sie in die Ecke und öffnete die geheime Tür. Esmeraldas Angst vor der sich beginnenden Dunkelheit, war vollkommen ins Vergessen geraten, als sie in die Dunkelheit hinabtauchten. Kapitel 12: Hochzeitspläne! --------------------------- Esmeralda schaute sich immer wieder um. Es war wie beim ersten Mal, als das Phantom sie abholte und sie mit sich hinunter in sein Reich brachte. Dennoch verspürte sie nichts von der alten Angst. Nur Verwirrung und sie schaute zum Phantom. Sein Gesicht, vollkommen in der Dunkelheit verhüllt, war nicht zu deuten. Und Esmeralda haderte damit, ihn zu fragen, was nun Genaues geschehen war, dass er sie so aus dem Schlaf riss und sie eiligst mit sich nahm. „Phantom...!“, sagte sie und ihre Lippen bebten. Die Worte kamen nur mühsig heraus und klangen wie ein Flüsntern. Das Phantom blieb stehen, wenige Minunte, schaute es nur vor sich hin. Als es dann den Kopf drehte, sah sie in seinen Augen deutlich einen kaum erträglichen Schmerz. „Was...?“, fragte sie und wollte noch mehr sagen, als das Phantom sie jedoch in seine Arme zog und sein Gesicht in ihrem Haar vergrub. „Verzeih mir...bitte...ich wollte dir keine Angst machen!“, hörte sie es Flüstern und drehte etwas den Kopf. „Phantom, bitte sag mir endlich, was hier voer sich geht, Wieso bist du so außer dir. Ich habe dich niemals so erlebt!“, sagte sie leise und legte ihre Hände auf seinen Rücken. Das Phantom löste die Umarmung auf. „Ich reagiere immer so, wenn ich wütend und zugleich verzweifelt bin!“ Esmeraldas Brauen ruchten sich. Wütend und Verzweifelt zugleich. Sowas hätte sie ihm niemals zu getraut. Sie kannte ihn mehr als den zärtlichen und geheinmissvollen. Doch auch leicht zornigen Mann. Aber das er verzweifelt sein konnte. Sie schüttelte den Kopf. „Bitte sag mir endlich, was hier los ist?“, fragte sie und das Phantom schluckte. „Dein Feiner Freund, er...er hat dich verraten. Er war bei deinem Vater und nun sidn sie auf den Weg zu dir, um mit dir zu reden!“, sagte es und Esmeralda spürte, wie ihr kalt wurde. Doch diese Kälte kam nicht von den unterirdischen Gängen, in denen sie umherliefen. Sondern aus ihrem Herzen, die sich immer weiter verbreitete und alles Leben in ihr abtötete. „Mit mir reden. Wieso?“, fragte sie weiter, wobei sich in ihr der leise verdacht bemerkbar machte, dass sie etwas ahnten. Das Phantom schwieg und für diesen einen Moment glaubte esmeralda ihren eigenen Herzschlag zu hören. Das Rauschen ihres Blutes, das Pochen in ihren Schläfen. Ihr wurde kurz schwindelig. Das Phantom streckte den Arm aus, ergriff sie und zog sie wieder an sich. „Weil Sie es wissen!“, flüsterte es und Esmeraldas Herz schien einen kurzen, schmerzhaften Augenblick auszusetzen. „Was?“, keuchte sie und krallte ihre Nägel in sein Jacket. „Sie wissen es, Esmeralda. Sie wissen, dass du ein Kind von mir erwartest!“ Esmeralda erschauderte und sie presste unter Tränen die Augen zu. Sofort begann sie zuweinen und zu schluchzen. Wieso spielte das Schicksal so übel mit ihr? Wieso konnte man sie nicht einfach in Frieden und glücklich lassen? Wieso nur? „Es ist nicht deine Schuld. Mein schöner Engel!“, sagte das Phantom nun sanft und streichelte ihr Haar. „Doch. Ich wünschte, ich...du...du hättest es anders erfahren!“, schluchzte sie und presste sich fester an ihn. „Wie und wann ich es erfahre ist mir gleich. Hauptsache ich erfahre es!“, sagte er wieder und drückte sie etwas von sich. Er lächelte. „Esmeralda, ich liebe dich und ich freue mich. Ich freue mich, dass du mir ein Kind schenkst. Das bedeutet mir viel!“, sagte er und legte ihre Strin gegen seine. Esmeralda schluckte und schluchzte paarmal. „Wirklich?“ „Ja, du kleiner Dummkopf!“ Esmeralda lächelte und seufzte, als das Phantom sie küsste. Wie von Wind verweht war die Trauigkeit und auch die Verbitterung und sie fühlte nichts, als Glück und Liebe. Sie saß stumm auf dem Stuhl. Die Hände in den Schoss gelegt und den Kopf gesenkt. Sie fühlte sich hilflos und wusste nicht, was sie noch machen sollte. Ihr war klar, dass es keinen Sinn hatte, noch lange so zutun, als wüsste sie nichts. Aber sie konnte auch nicht sagen, was man von ihr verlangte. „Zum letzten Mal, Amylie. Wo ist meine Tochter?“ Amylie zuckte zusammen und schaute hoch. Carlo saß ihr gegenüber und schaute sie finster an. Gleich nachdem sie gesehen hatten, dass Esmeralda fort war, suchten sie sie. Rein zufällig liefen sie dabei Amylie über den Weg und Amylie sah, wie aufgebracht sie waren. „Was ist los?“, fragte sie. „Esmeralda ist fort!“, hatte Carlo geradezu geschrien. Natürlich ließ essich Amylie nicht anmerken, aber sie ahnte schon, wo und bei wem sie ist. „Aber ich war doch noch bei ihr?“, sagte sie und Carlos Ohren wurden hellhörig. „Wann war das?“, fragte er sie und packte sie bei den Schultern. „Wann war das?“ „So...so vor fünf Minunten!“, antwortete sie und schaute ihn eingeschüchtert an. „Und dann,...was dann?“, fragte er und schüttelte sie. Eric legte ihm die Hand auf die Schulter. Auch wenn er es ebenso wissen wollte, wo sie ist, brachte es nichts, das Mädchen so einzuschüchtern. „Lass uns woanders darüber reden!“, schlug er vor und die beiden und Amylie gingen wieder in sein Büro. Amylie hob die Schultern. Was sollte sie ihm sagen? Er würde sich sicher nicht damit zufrieden geben, wenn sie sagte, dass Esmeralda kurz frische Luft schnappte. „Amylie, ich will wissen, wo sie ist?!“, herrschte Carlo sie an. Es reichte ihm so langsam. Er hatte keine Zeit und auch keine Lust mehr, noch länger ihr Schweigen zu erdulden. „Ich sagte es doch schon. Ich weiss, es nicht!“, gestand sie, wie sooft. „Und ich glaube, du lügst!“, sagte Carlo finster und Amylie schaute auf. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich lüge nicht. Ich weiss es wirklich nicht!“ Carlos Gesicht wurde rot und er hob schon die Hand. Doch Eric ergriff diese. „Carlo nicht. Es reicht!“, sagte er und Carlo riss ihm die hand weg. „Ja, ganz recht. Es reciht. Ich habe genug!“, sagte er und wandte sich an Amylie. „Ich habe ebenso genug, von deinen Lügen, Amylie. Ich will, dass du noch heute dein Habundgut packst und das Theater verlässt. Für immer!“ Amylie wurde kreidebleich. „Soll das heissen, Sie...Sie entlassen mich?“; fragte sie stockend und fühlte, wie ihr Herz sich verkrampfte. All die Jahre hatte sie in diesem Theater gearbeitet. Das Theater wurde praktisch zu ihrem zweiten Zuhause und sie hatte viele Freunde hier gefunden. Und nun sollte das alles ein Ende haben? Sie schüttelte den Kopf. „Mr. Finnes...ich bitte Sie...bitte...entlassen Sie mich nicht. Ich schwöre Ihnen, dass ich nicht weiss, wohin Esmeralda gegangen ist!“, felhte sie und hob beschwörend die Hände. Doch Carlo ließ sich davon nicht erweichen. Er schüttelte hart den Kopf und hob die Hand. „Genug. Ich will es nicht hören. Ich möchte, nein, ich will, dass Sie auf der Stelle das Theater verlassen!“, sagte er kalt und wies mit dem Finger auf die Tür. Amylie wurde nun noch blasser und sie musste ein Schluchzen unterdrücken. Alles in ihr schrie danach, sich noch einmal zuwehren, ihre unschuld zu beteuern, doch ein Blick in Carlo Finnes hartes gesicht genügte, um ihr klarzumachen, dass sie sich das sparen konnte. Seufzend stand sie auf und ging wortlos zu der Tür. Als sie durch die verglaste Eingangstür ging und die Stufen hinunterschritt, drehte sie sich nopch einmal um und seufzte zittrig. Es kam ihr vor, als hätte sie erst gestern angefangen dort zu arbeiten und gleich am zweiten Tag entlassen wurde. Amylie spürte einen Stich im Herzen und sie kämpfte mit den Tränen. Aber auch etwas anderes verursachte diesen Stich. Ihr Halbbruder. Sie konnte nur hoffen, dass er keinen Blödsinn anstellte und sich somit selbst ans Messer lieferte. Esmeralda schmiegte sich an das Phantom und legte den Kopf auf dessen Schultzern. Ihr Geliebter hatte vorsichtshalber eine dicke Wolldecke, in Paar Schuhe gegeben und seinen Umhang zusätzlich über sie gelegt. „Ist dir kalt?“, fragte er und esmeralda schüttelte den Kopf. „Nein!“ Das Phantom lächelte und schloss für einen kurzen Moment die Augen. „Dabei fällt mir ein, ich habe mich noch nicht für die schöne Kette bedankt!“, sagte sie dann und er öffnete die Augen einen Spalt. „Das brauchst du auch nicht!“, erwiederte leise und Esmeralda hob den Kopf. „Wieso nicht. Ich meine, diese Kette muss doch ziemlich was wert sein und du verschenkst sie einfach so. An einen irgendeinen Menschen!“ „Aber du bist doch nicht irgendein Mensch. Ich wollte sie dir schenken, weil du mir sehr am Herzen liegst!“ Esmeralda errötete und schämte sich, dass sie das gesagt hatte. Wie konnte sie nur denken, dass sie für ihn irgendein Mensch wäre. Mehr als einmal hatte er ihr bewiesen, dass er sie liebte. Und das würde sich bestimmt niemals ändern. „Und du liegst mir auch sehr am Herzen!“, flüsterte sie und küsste ihn auf die maskierte Wange. „Aber ich würde dich auch gerne ohen diese Maske sehen!“, dachte sie sehnsüchtig. Das Phantom legte seinen Kopf nah an ihren und holte tief Luft. „Ich liebe dich!“ „Ich liebe dich auch!“, flüsterte Esmeralda, drehte den Kopf zu ihm herum und schaute ihn sinnlich an. Das Phantom erwiederte diesen Blick und senkte den Kopf. Ihre Lippen berührten sich und sie fühlte, wie ihr Herz schneller schlug. Immer wenn sie sich küssten, schlug ihr das Herz bis zum Halse und sie drängte sich ihm enger entgegen. Er lächelte und umarmte sie. Wanderte mit seinen Lippen, von ihrem Mund zu ihrem Hals und strich mit ihnen sanft darüber. „Hm,...Phantom!“, seufzte sie und fuhr mit den Fingern über seine Schultern. Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre dieser Moment niemals vergangen. Eric öffnete die Tür und spähte hinein. Er wusste nicht ob er erleichtert und oder enttäuscht sein soll. Esmeralda war nicht wieder da und so blieb ihm nichts anderes übrig, dass er etwas unternehmen musste. Hinter sich schloss er die Tür und schaute sich erstmal um. Wo könnte er etwas finden, was ihm weiterhalf. Sein Blick fiel auf ihren Schreibtisch und er ging zu diesem. Zog eine nach der anderen auf und wunderte sich, dass sie nicht verschlossen waren. Doch als er nach der letzten Schublade griff und diese verschlossen war, war er sich sicher, dass darin etwas war, was ihm weiterhlefen konnte. „Gut, wo ist der Schlüssel!“, sagte er sich und suchte den Schreibtisch ab. Da hörte er ein Knurren und er drehte sich um. Leonardo stand hinter ihm, hatte die Ohren angelegt und den Schwanz eingekniffen. Eric wich etwas vor dem Tier zurück und hob die Hände. „Ruhig, ganz ruhig. Ich will nur wissen, wohin deine Herrin gegangen ist!“, sagte er und wandte sich wieder dem Schreibtisch zu. Leonardo änderte nicht seine Haltung und schaute ihn argwühnisch an. Eric behielt den Hund im Auge, während er den Schreibtisch weiter absuchte und schließlich fündig wurde. Schnell steckte er den Schlüssel ins vorgesehe Aschlüssloch und schloss die Schubblade auf. Sofort sah er das kleine Buch und er holte es ohne Scheu hervor. Schlug es auf und las sogleich darin. Sein gewissen meldete sich sogleich. Sagte ihm, dass es nicht richtig sei, dass sie es ihm niemals verziehen würde. Doch dieses drängte er zurück. „Ich muss doch etwas tun, um ihr zu helfen!“, sagte er sich immer und las weiter. Ihm lief ein Schauer über den Rücken, nach dem anderen und es kam ihm vor, als hätte das eine vollkommen Fremde geschrieben. Zwar erkannte er ihre Schrift, aber die Worte die da standen, schienen ihm fremd und unglaublich. Er schüttelte den Kopf. Konnte nicht fassen, was da stand. So kannte er sie nicht. „Esmeralda, was hat dieser Hund nur mit dir gemacht?“, fragte er sich, las weiter, bis er zu der Stelle kam, die er am liebsten übersprungen hätte. Fast wäre ihm das Buch aus der Hand gefallen. Es versetzte ihm einen Schock, der ihm durch Mark und Bein ging. „Das...das kann ich nicht glauben...wieso nur...?“, stammelte er und spürte, wie die Eifersucht wieder in ihm erwachte. Zwar hatte er gehört, dass sie schwanger war und hatte eine Vermutung dazu geäußert, doch das war nur wie gesagt eine Vermutung. Und das er nun Gewissheit hatte, ließ ihn geradezu wahnsinnig vor Zorn werden. Mit einer wütend geste schleuderte er das Buch auf den Schreibtisch Carlos. „Hier...hier steht alles drin...sie hat tatsächlich mit ihm geschlafen!“, sagte er wütend und stiess mit dem Finger auf die Seite, die das letzte Rätsel löste. „Und sie ist wirklich von ihm schwanger!“ Carlo wurde wieder blass, doch dann verfärbte sich sein Gesicht leuchtend rot, riss das Buch an sich und blätterte darin herum. Als er wieder an der letzten Seite ankam, wischte er das Buch vom Tisch und stützte sein Gesicht in den Händen. „Wie konnte sie nur...?“, keuchte er und schüttelte den Kopf. In seinem Gesicht zeichnete sich deutlich Unglauben und Erschütterung ab. Er konnte nicht glauben, was er erfahren hatte und war am Boden zerstört. „Esmeralda...meine kleine Esmeralda...!“ Eric konnte gut verstehen, wie er sich nun fühlte. Er fühlte sich nämlich genauso. Hintergangen und wütend. Dennoch musste er sich fassen. „Carlo, es hilft nichts, wenn wir jetzt rumweinen und uns fragen wieso. Es ist passiert und wir können es nicht rückgängig machen!“, sagte er und stütze sich auf dem Schreitbisch ab. Carlo sagte nichts, sondern schaute nur vor sich hin. Seine Fassungsloigkeit war gewichen und hatte einem Gefühl von Frust und bitterer Enttäuschung Platz gemacht. „Du hast Recht. Es rückgängig geht nicht. Nagut, wir müssen es hinnehmen. Aber ich werde nicht zulassen, dass meine Tochter mit diesem Strolch ein Kind hat!“, sagte er finster. „Was hast du vor?“ „Ganz einfach. Ich will das du meine Tochter heiratest und dich als Vater des Kindes ausgibst!“ „Aber, das ist doch nicht mein...!“ „Das weiss ich wohl. Aber ich werde es nicht dulden. Das Letzte was ich gebrauchen kann, um meinen guten Ruf endgültig zu verlieren ist, dass sie ein Kind von einem Mann zur Welt bringt, der als Geist hier sein Unswesen treibt!“, sagte er. „Und außerdem liebst du doch Esmeralda. So wie ich das verstanden habe. Du hast dich immer für sie interessiert. Schon damals. Daher finde ich es für das Beste, dass ihr heiratet!“ Eric nickte. Carlo hatte Recht, auch wenn es alles andere als angenehm war, sich um ein Kind zu kümmer, dessen richtiger Vater ein Hund und vermutlich noch schlimmeres war. Zumindest würde er endlich mit seiner angebetenen zusammen sein. Das war Trost geung. Carlo stand auf und straffte die Schultern. „Dann ist es beschlossene Sache. Sobald Esmeralda zurück ist, wird alles in Gang gesetzt!“ Esmeralda öffnete die Augen und schaute zu ihrem Geliebten. Dieser schlief noch und hatte ein seeliges Lächeln auf den Lippen. Sie lächelte und schmiegte sich eng an ihn. Noch immer spürte sie seine zärtlichen und verlangenden Berührungen. Seine Küsse und seine Liebe. Auf und in ihrem Körper. Ihr wurde kurz kalt, doch dann wieder warm und sie strich über seine nackte Brust. Wie gern würde sie ewig so bei ihm liegen, ihm für immer so nahsein. Doch sicher hatten ihr Vater und Eric schon mitbekommen, dass sie wiedermal verschwunden war und suchten sich das ganze Theater und vielleicht auch die ganze Stadt ab. Ein dicker Klumpen bildete sich in ihrem Magen. Da öffnete er die Auegn und schaute zu ihr. „Was hast du?“, fragte er und drehte den Kopf zu ihr. „Nichts,...es ist nichts!“, sagte sie und wandte den Kopf ab. Das Phantom schaute sie jedoch lange und vor allem skeptisch an. Er konnte es ihr nur schwer glauben. Schließlich kannte er sie lange genug, um zuwissen, was in ihr vorging. „Denkst du an deinen Vater?“, fragte er und sie zuckte deutlich zusammen. Dennoch sagte sie nichts, sondern schwieg. Das Phantom rollte sich auf die Seite und strich ihr über die nackte Schulter. Esmeralda reagierte nicht. Schien in ihren Gedanken versunken zusein. „Soll ich dich zurückbringen?“ Erst da drehte Esmeralda sich herum und schaute ihn verletzt an. „Wieso?“, fragte sie ihn und spürte den Stich in ihrem Herzen. „Ich weiss nicht!“, sagte das Phantom, verschränkte seine Finger mit ihren und schaute etwas gedankenverloren drein. „Vielleicht weil die anderen wieder wie panische Hühner herumrennen und nach dir suchen!“ Ohne es zu ahnen oder vielleicht doch, hatte er ihre innere Angst erkannt und es zur Sprache gebracht. Esmeralda sagte nichts, schaute ihn nur an. Dann wandte sie den Kopf ab und schaute ins Leere. „Sollen sie doch!“ „Aber dann werden sie sicher auch hier suchen. Früher oder später, werden sie wissen, wie man hier runter kommt. Zwar umständlicher, aber sie werden kommen!“ Ihr wurde übel bei dem Gedanken und auch wenn es ihr nicht gefiel, musste sie einsehen, dass er Recht hatte. Sie würden sie suchen und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie hier untern auftauchen würden. Esmeralda seufzte schwer und richtete sich auf. „Versprichst du mir dann, mich wieder zu dir zu holen?“, fragte sie hoffnungsvoll und das Phantom nickte. „Versprochen!“ Esmeralda kehrte zurück und wollte sogleich zu Amylie. Doch Elisabeth, die gerade in das Zimmer kam und sie sah, hielt sie noch rechtzeitg zurück, ehe sie das Zimmer verlassen konnte. „Esmeralda, warte!“, hatte sie gesagt und über ihre Schulter geblickt. Als sie sicher war, dass niemand in der Tür stand, oder vorbei kam, scgloss sie diese sogelich. Esmeralda schaute ihre Gouvernante etwas verwirrt an und wollte schon fragen, was los sei. Da legte Elisabeth die Arme um sie und drückte sie fest an sich. „Ich bin so froh, dass du wieder da bist!“, sagte sie leise. „Und trotzdem...!“ Esmeralda wurde das immer mysteriöser und sie drückte sich von ihr. „Elisabeth, was ist denn los...?“, fragte sie sie und Elisabeth biss sich auf die Unterlippe. Sie nahm Esmeralda an der hand und führte sie zum Bett. Dort ließen sie sich nieder und strich sanft über die Hand ihres Schützlings. „Dein Vater, er...er ist dahinter gekommen. Dein Freund dieser Eric, hat hier herum geschnüffelt. Ich weiss nicht genau, was er gefunden hat, auf jedenfall ist der damit schnurrstracks zu deinem Vater. Ich war im Nebenzimmer und habe alles mitangehört. Sie...dein Vater will dich mit diesem Eric verheiraten. Vertuschen, dass das Kind von einem anderen ist!“ Esmeralda wurde malzumal blasser und sie glaubte in Ohnmacht zu fallen. Was hatte da Elisabeth gesagt? Sie wussten es? Und nun hatte ihr Vater vor, sie mit einem Mann zu verheiraten, denn sie gar nicht liebte. Nur um den Schein zuwahren?! In Esmeralda stieg blanker Zorn auf und sie erhob sich. Das ging zu weit. Niemals würde sie sich auf sowas einlassen. „Wo ist mein Vater?“, fragte sie und Elisabeth zuckte vor dem eisigen Klang ihrer Stimme zurück. „Er...er...er ist in seinem Büro!“, sagte sie nur, deutete mit dem Arm zur Tür. Sofort sprang Esmeralda auf und maschierte zur Tür. Mit einem Ruck riss sie diese auf unf trat hinaus. Mit eben dieser Wut, öffnete sie auch sogleich die Tür zum Büro ihres Vaters und war nicht verwundert, dass Eric auch hier war. „Sehr gut!“, dachte sie grimmig. „Dann kann ich beide gleich in Grund und Boden stampfen!“ „Esmeralda, schön dich wiederzusehen. Ich habe auch sogleich eine wunderbare Nachricht für dich!“, sagte Carlo scheinheilig. Anscheinend schien er nicht zuwissen, was sie wusste und das steigerte ihr Wut nur umso mehr. „Spar dir dein Geschleime!“, fuhr sie ihn an und schritt zügig auf ihn zu. Sie würdigte Eric nicht mal eines Blickes. Wieso auch, er war sowieso eine miese kleine Ratte. „Ich weiss, was ihr beide vorhabt und die Antwort ist: Nein!“, fauchte sie und stemmte die Hände auf die Tischplatte. Einige Minunten schaute ihr Vater sie nur an, doch dann wurde seine Miene hart. „Mir ist es völlig gleich, was deine Meinung ist!“, begann er und erhob sich vom Stuhl. „Du wirst Eric heiraten. Mach uns nicht auch noch unglücklich, so wie du es mit deiner Freundin getan hast!“ „Amylie!“, schoss es ihr durch den Kopf und ihre Beine begannen zu zittern. Was hatte Amylie damit zutun. Hatte sie etwa geplaudert? Nein, Amylie war ihre beste und engste Freundin. Sie würde sie niemals verrraten. Im Gegensatz zu anderen. Sie schaute kurz zu Eric, der sich sichtlich unwohl fühlte. Dann wandte sie sich wieder ihrem Vater zu. „Was hat Amylie damit zuschaffen?“, fragte sie finster. „Sie hat uns zum Narren gehalten. Hat gesagt, sie wisse nicht, wo du bist. Aber ich glaubte ihr nicht. Darum habe ich sie entlassen!“ „Was?!“, kam es aus Esmeralda hervor geschossen und sie stiess die Handflächen kräftiger gegen die Tischplatte. „Wie konntest du das machen. Amylie war unschuldig. Sie hatte damit reingar nichts zutun!“ „Sie hat sich quergestellt und gemeint, sie müsse verschweigen, wo du bist. Und wenn es um meine einzige Tochter geht, ist es mir egal, was aus den anderen wird!“, erwiederte ihr Vater finster. Esmeralda sah ihren Vater ebenso finser an. Konnte nicht fassen, was er getan und gesagt hatte. Am liebsten hätte sie ihm den Hals umgedreht. Wie konnte er nur so kaltherzig sein. „Amylie hatte nichts damit zutun. Sie wusste nicht, wo ich war. Wieoft soll ich das denn noch sagen?“, knurrte sie und beugte sich vor. „Selbst wenn sie es nicht wusste, so wissen wir es nun!“, mischte sich Eric ein und Esmeralda, die ihn bisher wie Lufrt behandelt hatte, drehte sich zu ihm herum. „Ach, wisst ihr das?“ „Ja!“, sagte er trocken. „Du warst bei ihm und er war es auch, der dich...geschwängert hat!“ So wie er es aussprach, konnte man meinen es sei ein Verbrechen. Esmeralda wurde blass. Ihre Wut war sofort verraucht und sie schaute ihn entsetzt an. „Woher...woher weißt du...?“, fragte sie und ihre Stimme versagte. Doch anstatt etwas zusagen, warf er ihr das Tagebuch vor die Füsse. „Darin steht alles!“ Esmeralda blickte für paar Minunten auf das kleine Buch und sie konnte erstmal nicht hat fassen, was er da gerade gesagt hatte, doch dann kam die Wut wieder. „Du hast tatsächlich, meine Schubbladen durchsucht?“, fragte sie wütend und hätte ihm am liebsten geschlagen. Elisabeth hatte ihr ja gesagt, dass er sich in ihrem Zimmer umgeschaut hatte, aber dass er sogar ihr Tagebuch entdeckt und darin gelesen hat, das schockierte sie. Und das ihr Vater nun auch davon, durch ihn erfuhr, setzte dem ganzen die Krone auf. „Dein Vater hat mich darum gebeten!“, sagte Eric und Esmeralda wandte sich ihrem Vater zu. „Ist das wahr. Hast du ihm wirklich gesagt, er solle meine Sachen durchsuchen?“ „Ich wollte endlichKlarheit haben. Du hast mir zulange was verschwiegen, Esmeralda. Du bist meine Tochter und ich habe gottverdammt nochmal ein Recht es zuerfahren!“ „Nein, hast du nicht!“, schrie Esmeralda wütend und schlug die Faust auf den Tisch. Carlo rückte mit dem Stuhl etwas zurück und auch Eric wich etwas nach hinten. Nie hatten sie Esmeralda so wütend gesehen. Carlo schluckte, doch dann nahm er all seinen Mut zusamen. Es war Zeit, dass er seine unvernünftige Tochter in die Schranken wies. „Es reicht mir, Esmeralda. Ich habe es lange genug hingenommen und werde dem ganzen jetzt ein Ende setzen!“, brüllte er und erhob sich. „Ich werde nicht länger zulassen, dass du mit einem fremden und womöglich vollkommen Mittellosen Kerl ein Kind aufziehst. Du wirst Eric heiraten und ich will nichts mehr hören!“, sagte Carlo, stand auf und machte eine abscheindene Handbewegung. Esmeralda schaute zu ihrem Vater und ballte wütend die Fäuste. In diesem Moment hätte sie ihm zugerne alle möglichen unschönen Sätze an den Kopf geworfen. Riss sich jedoch zusammen. Es würde sicher nichts bringen, wenn sie weiterhin etwas sagte, sondern nur noch schlimmer machen. Sie drehte sich um und stürmte aus dem Büro. Erst da kamen ihr die Tränen in die Augen. In ihr tobte ein Sturm von Gefühlen. Wut, Enttäuschung, Schmerz und auch Hilflosigkeit. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Nie hätte sie gedacht, dass Eric ihr dermassen in den Rücken fallen würde. Zwar wusste sie, dass er alles daran setzten wird, sie für sich zubekommen und das hatte schon gereicht, aber dass er soweit gehen würde... Das hätte sie niemals von ihm gedacht und das machte sie noch wütender. Sie stürmte in ihr Zimmer, warf sich aufs Bett und vergrub ihr Gesicht in den Kissen und weinte sich wahrlich die Augen aus. Was anderes konnte sie nicht. Das alles, was sie erfahren und erdulden musste, war einfach zuviel, als dass sie das hätte ertragen können. Miunten lang lag sie so da. Da hörte sie von draußen Stimmen und sie richtete sich auf. „Soweit ist es schon mit ihr geschehen. Sie hält wirklich zu diesem Kerl. Dabei wärst du besser als Ehemann geeignet!“ „Ich weiss. Uh, wenn ich diesen Bastard in die Finger kriege, werde ich ihn...!“ „Lass gut sein, Eric. Auch wenn ich ihn auch zugerne den Hals umdrehen will, wäre es doch reine Zeitverschwendung!“, hörte sie ihren Vater sagen und ihr wurde schlecht. Vor Zorn und auch vor Schmerz. Bildeten sich wirklich, dass Eric der Richtige für sie ist? Esmeralda musste der Versuchung wiederstehen, die Tür aufzureissen und ihm die harte Wahrheit ins Gesicht zu brüllen. Dass sie sich lieber umbringen würde, als das sie mit dieser Ratte den Bund der Ehre eingehen würde. Hart schluckte sie und verfolgte weiter das Gespräch. „Woran wir jetzt denken müssen, sind die Vorbereitungen für die anstehende Hochzeit. Je eher Esmeralda mit dir verheiratet ist, desto besser. Danach solltet ihr London verlassen. Damit dieser Kerl nicht auf den gedanken kommst sie, wieder zu entführen!“, sagte Carlo und sie hörte deutlich die Entschlossenheit in seiner Stimme. Ihr lief es kalt den Rücken hinunter und ihre Knie wurden weich. Die Wut verblasste und sie fühlte sich nun hilflos und verzweifelt. Wieso war ihr Vater aufeinmal so hart zu ihr? Das konnte doch unmöglich war sein! Sie hörte, wie die Schritte auf dem Flur verklangen und sank wieder in die Kissen. Für den Rest des Tages wollte sie nicht aus ihrem Zimmer, sondern sich ganz ihrer Verzweiflung hingeben. Bis das Phantom kommen und sie holen würde. Sie schlief halbwegs fest, als die Stimme und der Kuss des Phantoms sie weckte. Benommen öffnete sie die Augen und schaute zu ihm hoch. Das Phantom lächelte sie sanft an und strich ihr über die Stirn. „Na, mein Schatz. Hast du schön geträumt?“, fragte er und setzte sich auf das Bett, neben sie. Esmeralda richtete sich auf und fiel ihm sogleich um den Hals. Erneut begann sie zu weinen und konnte sich auch nicht mehr beruhigen. All die Gefühle, die sie im Schlaf zufrieden gelassen hatten, kehrten unbarmherzig zurück. Quälten sie erneut und trieben sie an den Rand des völligen Verzweiflens. Sie schluchzte und schniffte, drückte sich fest an ihm. Wollte ihm sonahe sein wie möglich. In der Hoffnungen, dass seine Nähe und sein starker Körper ihr genügend Halt geben konnten. Das Phantom fragte erst nicht, was vorgefallen war. Sondern legte die Arme um sie und strich ihr tröstend über den Rücken. „Esmeralda...!“, flüsterte er und legte seinen Kopf dicht neben ihren. Küsste sie auf die Wange. Wollte sie beruhigen. „Phantom!“, wimmerte sie, grub ihre Nägel fest in seinen Rücken und schüttelte den Kopf. „Ich...ich kann einfach nicht mehr...!“ „Was ist passiert?“, fragte er leise und gefasst. Ließ es sich seine Sorge nicht anmerken. So aus der Fassung hatte er sie noch nie erlebt und er tat ihm im Herzen weh. Egal was passiert war, er würde sicherlich nicht ruhig bleiben und die Hände in den Schoss legen. Zumindest nicht, wenn Esmeralda nicht bei ihm ist. Esmeralda drückte sich etwas von ihm, wischte sich die Tränen weg und schaute zu ihm hoch. Ihre Augen waren rötlich, von dem vielen Weinen, schmerzten schon und ihr Körper wurde immer wieder von Schluchzen heftig geschüttelt. „Sie..sie haben...wollen mich verheiraten...nur weil ich ein Kind von dir erwarte. Sie denken, ich...es wäre das Beste!“, jammerte sie nach Luft ringend. Sie fühlte sich in diesem Moment so leer und kraftlos. Sank fasst in seinen Armen zusammen. Das Phantom verzog keine Miene. Ließ sich seine aufsteigende Wut nicht anmerken. Doch in seinem Innern kochte es. Die Sorge um sie, war sogleich in rasende Wut umgeschlagen und er konnte sich nur mühsam beherrschen. Er kämpfte dagegen an, einen Wutschrei auszustossen. Er ahnte schon, von wem sie da gesprochen hatte. Hart presste er die Lippen aufeinander und schloss die Augen. Das diese Mistkerle, vorallem dieser Eric vor nichts halt machten, war ihm schon vornerein klar und es machte ihn rasend vor Wut. Doch das sie jetzt vorhatten sie in eine Ehe zu zwingen, die ihr viel zu wider war und nur der Wahrung des Scheins diente, ging für seine Verhältnisse zuweit. „Ich werde beide umbringen. Schön langsam und quallvoll!“, schwor er sich und hatte schon die eine oder andere Idee. Ein grimmiges und finsteres Grinsen huschte über seine Lippen. „Aber ich will nicht...du bist der Einzige, den ich will!“ Wieder warf sie sich ihm an den Hals und grub ihr Gesicht in seine Brust. Fast, als würde sie dies davor bewahren, ganz in von ihrer Verzweiflung zerbrochen zuwerden. Das Phantom lächelte. „Dann lass uns von hier fortgehen!“, sagte er leise und schaute zu ihr hinunter. Esmeralda sah ihn wiederum an und schien erstmal nicht zu begreifen, was er da sagte. „Was?“, fragte sie und Phantom lächelte noch mehr. „Lass uns fortgehen, fort aus diesem Haus und fort von London!“ Es war eine rein spontane Idee, aber sie gefiel ihm. Er hatte schon länger vorgehabt, mit ihr weit fort zu gehen. Hatte es aber gelassen. Er war sich sicher, dass sie das niemals wollte. Doch nun, so wie es aussah, war es wohl der einzige Weg, um miteinander glücklich zusein. Esmeralda schaute ihn immernoch vollkommen verwirrt an, konnte nicht so richtig glauben, was er da sagte. Und als sie es verstand, blinzelte sie. „Aber wie...wie wollen wir das machen?“, fragte sie und hob die ratlos die Schultern. Auch wenn es sie innerlich freute, dass er so eine Idee hatte und sie sich das vom ganzen Herzen wünschte, endlich mit ihm zusammen sein. Weit fort, von hier, wusste sie nicht, wie sie das anstellen sollten. Ihr Vater und Eric würden das sicher merken und dem ganzen schnell einen Riegel vorlegen. Schon bei der blossen Vorstellung wurde ihr unwohl zumute. Das Phantom lachte kurz, schien ihre neue Sorge zu spüren und gab ihr einen Kuss auf die Stirn und streichelte ihre Wange. „Mach dir keine Sorgen, ich werde mir schon was einfallen lassen!“, versprach er. „Pack alles zusammen und komme morgen um Mitternacht zur Uhr im Foyer!“ Esmeralda nickte und fühlte, wie immerhin ein Stein von ihrem Herzen fiel. Kapitel 13: Zerstörtes Glück! ----------------------------- Elisabeth war gerade dabei, Esmeraldas Korsett zum Hochzeitskleid zusammen zuschnürren. Esmeralda selbst stand mit dem Rücken zu ihr und schaute vor sich hin. Musste an das denken, was heute Abend passieren wird und fragte sich, wie das Phantom ihre Flucht bewerkstelligen wird. Er hatte ziemlich opptimistisch gewirkt und war sich wohl seiner Sache sicher. Sie konnte nur hoffen, dass es so bleiben und das alles gut gehen würde. Ansonsten wüsste sie nicht, was sie machen sollte. Wieder kehrte sie Sorge zurück und sie seufzte. „Geht es Esmeralda?“, fragte Elisabeth, ihren Seufzer vollkommen falsch verstanden und riss Esmeralda aus ihren Gedanken. „Wie?“ Esmeralda drehte den Kopf zu ihr herum. Verstand nicht, was sie meinte. „Das Korsett, geht es oder ist es zueng?“, wiederholte Elisabeth und schaute sie fragend an. Esmeralda schüttelte den Kopf. „Nein, es geht schon!“, sagte sie leise und wandte sich wieder um. Elisabeth schaute ihren Schützling besorgt an. Spürte, dass etwas sie bedrückte. „Ich bin sicher, dass die Hochzeit wunderschön sein wird!“, sagte sie. Auch wenn es ihr selber nicht behagte, Esmeralda nochmehr Salz in die Wunde zustreuen, wollte sie es dennoch versuchen. Wollte versuchen sie zum Reden zu bringen und ihr etwas von der Bedrückheit zu nehmen. Esmeralda zuckte zusammen und zog den Kopf zwischen die Schultern. „Denkst du das wirklich?“ „Ja, natürlich doch. Sowie ich deinen Vater verstanden habe, plant er eine große prächtige Hochzeit. Nur für dich. Du kannst dich glücklich schätzen. Nicht viele junge Frauen haben solch eine Hochzeit!“, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Esmeralda sagte nichts dazu. Musste dagegen ankämpfen sich zu übergeben. Sie wusste, dass Elisabeth das nicht so meinte und nur versuchte, ihr etwas vom Kummer zu nehmen. Dennoch wurde ihr bei dem Gedanken schlecht, Eric zu heiraten, vermutlich noch mit ihm zuschlafen und von der Vorstellung, dass Carlo damit keine Probleme mehr haben würde. „Von wegen sich glücklich schätzen!“, flüsterte sie grollend und ihre Nägel kratzen über das Holz der Bettpfosten. Elisabeth seufzte. „Esmeralda, tut mir leid. Ich wollte dir nicht wehtun, aber ich sehe doch, dass es dich belastet!“, erklärte sie und Esmeralda den Kopf. „Ist schon gut, Elisabeth. Ich weiss, du es meinst. Und dafür danke ich dir!“ Elisabeth lächelte und gab ihr einen Kus auf die Wange. „Es wird schon alles gut werden!“ In dem Moment kam Carlo rein und die beiden Frauen schauten ihn mit einer Mischung aus erschrecken und missmut an. Wobei Esmeraldas Blick weitaus mehr zu missmutiger war, als der von Elisabeth. Doch auch sie war etwas ungehalten. Sie ließ von Esmeralda ab und ging mit mahnendem Blick zu ihm. „Mr. Finnes hätten Sie bitte die Güte, wieder das Zimmer zuverlassen. Es ist wirklich unhöflich in das Zimmer einer halbnackten Frau einzudringen!“, sagte sie und wollte den Mann schon wieder hinaus schieben. Doch Carlo schob sie zur Seite und schaute sie finster an. „Das geht schon in Ordnung. Immerhin bin ich ihr Vater!“, sagte er nur und Elisabeth wollte schon etwas dagegen einwenden, aber Carlo ließ sie nicht zu Wort kommen. „Kümmern Sie sich lieber darum, dass die Blumen an den richtigen Platz kommen!“ Carlo hatte veranlasst, dass die Hochzeitsfeier im Theater stattfand. Praktisch um das Phantom oder ihren Lover, der sich vermutlich unter die Gäste mischte, zu zeigen, dass es für ihn gelaufen war. Esmeralda musste dem Drang wiederstehen, ihm etwas an den Kopf zuwerfen und schaute zu dem Kleid. Ohne frage, es war schön. Schöner als die Kleider, die sie je gesehen hatte. Aber das tröstete sie nicht. Die Hochzeit mit Eric machte es nicht zu dem, was es sein sollte. Statt strahelnd und schön, war es in ihren Augen ein Leichentuch und die Hochzeit zu einer Beerdigung. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen und sie wandte den Blick ab. Elisabeth schaute ihn kurz trotzig an, doch dann nickte sie und verließ das Zimmer. Carlo wartete, bis die Gouvernante die Tür hinter sich geschlossen hatte und wandte sich an Esmeralda. „Dreh dich um. Ich mache das Korsett zu!“, sagte er eisig und Esmerlda gehorchte. Unterdrückte den Drang, vor ihm vor Wut wegzugehen. Carlo nahm die Schnürre in die Hand und zerrte mehr als nötig ist, an ihnen. Sie konnte deutlich spüren, welche Wut da in ihm war. sagte jedoch nichts. „Sobald du und Eric verheiratet seid, werdet ihr London verlassen. Ich werde nicht zulassen, dass du Eric wegen so einem verlässt!“ Zugerne hätte sie ihm gesagt, dass sie London wirklich verlassen wird. Nur nicht mit Eric, sondern mit jemanden anderen. Verkniff es sich doch. „Beruhig dich, Vater. Sonst bekommst du einen Anfall!“, sagte sie und grinste. Obwohl es alles andere als passend war, solche Witze zumachen, konnte sie es sich nicht nehmen. Carlo hörte abrupt auf und drehte sie zu sich herum. „Das ist nicht lustig!“, zischte er. „Du scheinst nicht zubegreifen, was alles auf dem Spiel steht. Wir haben einen guten Ruf zuverlieren. Nach den ganzen Zeitungsartikeln, die uns fast ruiniert hätten, können wir froh sein, dass uns mal was Gutes passiert!“ Esmeralda verzog das Gesicht. „Du meinst wohl eher, dass dir was Gutes passiert. Dir ist es doch völlig gleich, was ich will!“ „Vorsichtig mein Fräulein. Du bist zwar meine Tochter, aber bilde dir nicht ein, dass ich immer alles durchgehen lasse!“ Esmeralda sagte nichts, sondern schaute ihn nur an. „Dann sperre mich doch gleich. Am besten in eine Zelle, mit Wasser und Brot!“ Es lag ihr förmlich auf der Zunge, aber sie mahnte sich selbst, es laut auszusprechen. Er würde schon sehen, was er davon hat. Es klopfte mitten in der Nacht an der Tür und Mr. Montana fragte sich, wer wohl um diese Zeit zu ihm kam. Als er sie aufmachte, war seine Überraschung groß. „Mrs. Finnes. Was...?“ „Kann ich reinkommen. Bitte. Ich habe nicht viel Zeit!“, sagte sie und schaute sich über die Schulter. Auch wenn sie sich sicher war, dass ihr niemand gefolgt war, wollte sie dennoch so schnell wie möglich rein. „Äh, ja natürlich!“, sagte er und ließ die junge Frau eintreten. Er schloss die Tür, als sie eintrat und erst da sah Mr. Montana, dass sie Leonardo dabei hatte. Er hob die Brauen und wollte schon fragen, als Esmeralda anfing zu erkkären. „Ich muss weg und möchte, dass Sie sich um meinen Hund kümmern. Ich weiss, das kommt ziemlich plötzlich. Aber ich habe wie gesagt nicht viel zeit. Darum bitte ich Sie, kümmern Sie sich um ihn!“ Mr. Montana schaute die junge Frau einige Minunte unschlüssig an, wollte fragen, wieso sie es aufeinmal so eilig hatte, fort zugehen. Als Amylie im Zimmer erschien. Als sie ihre Freundin sah, war Esmeralda überglücklich und strahlte sie an. Sie hatte sich schon große Sorgen um sie gemacht und sich allmöglichen schlimmen Bilder ausgemalt, was aus ihr geworden war. Doch als sie nun sah, dass sie wohl auf war, war sie erleichtert und umarmte sie sogleich. Amylie erwiederte die Umarmung. „Schön, dich wieder zusehen!“, sagte sie leise. Esmeralda löste sich von ihr und lächelte. „Das gleiche kann ich nur zurückgeben!“ Amylie drückte sie nochmals an sich. „Wie geht es dir?“, fragte sie mit einer Mischung aus Erleichterung und auch Sorge. „Eingermassen, aber ich kann nicht lange blieben. Ich muss weg. Darum lasse ich Leonardo hier!“ „Weg, aber wieso?“, fragte Amylie und nahm die Hände Esmeraldas in ihre. Sie konnte deutlich spüren, wie sei zitterten. Esmeralda senkte den Blick, biss sich für einige Minunte unschlüssig auf die Unterlippe. Doch dann hob sie wieder den Kopf und schaute sie niedergeschlagen an. „Mein Vater will mich verheiraten. Mit einem Mann, den ich nicht liebe und nur weil ich von ihm...dem Phantom schwanger bin!“ Amylie riss die Augen weit auf. In ihnen las Esmeralda entsetzen und auch Empörung. „Was?“, keuchte sie. Esmeralda sah sie nur an. Etwas hinter ihnen fiel klirrend zu Boden. Esmeralda drehte den Kopf und sah, dass die Teetasse, die Mr. Montana bei sich hatte, hinunter gefallen war. der heisse Tee zog sich augennlicklich in den guten Teppisch. Mr. Montana kümmerte dies jedoch nicht. Das was Esmeralda gesagt hatte, traf ihn mehr, als der ruinierte Teppisch. „Was..was sagten Sie da...Sie sind schwanger von ihm?“, keuchte er und Esmeralda nickte. Eine Weile verging, in der alle drei schwiegen. Mr Montana war es, der es brach. Er fasste sich an den Kopf und schüttelte diesen. „Er hat mir doch versprochen, dass er Sie nicht anrührt!“ Esmeralda ahnte, was er damit meinte und schüttelte den Kopf. „Mr. Montana, Ich kann Ihnen versichern, er hat nichts getan, was ich nicht wollte!“, sagte sie und nahm seine Hand in ihre. Der ehemalige Direktor schaute sie nur an und in seinem Blick lag immernoch die Skepsis. „Trotzdem. Auch wenn Sie es auch wollten, er hat es mir versprochen!“ Esmeralda seufzte. „Mag sein, aber ich...wir lieben uns. Das kein Versprechen der Welt verbieten oder verhindern!“ Mr. Monatan sah sie für einen kurzen Moment so an, als hätte sie den Verstand verloren, doch dann nickte. „Sieht ganz so aus!“, seufzte er wieder. „Und wohein werden Sie mit ihm gehen?“ Esmeralda hob die Schultern. „Das weiss ich selber nicht, aber auf jeden Fall weitweg von Londo. Wo er genau mit mir hinwill, wird sich zeigen!“ Amylie trat an sie heran und legte eine Hand auf ihre Schulter. Sie wusste, dass das ganze sich ziemlich wagemutig, wenn nicht sogar gefährlich anhörte und hätte sie am liebsten darum angefleht, dass sie hier bleibt. Doch sie hatte Esmeralda genau angesehen und sie kannte sie lange genug, um zuwissen, dass sie diese Ehe niemals eingeht und viel lieber alles hinter sich lassen wollte, als einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte. „Ich weiss, dass das nicht gerade eine seiner besten Ideen ist, aber ich wünsche euch alles Gute. Und bitte, pass auf dich auf!“, bat sie sie und Esmeralda lächelte. Umarmte noch einmal ihre Freundin und streichelte sanft ihr Haar. „Das werde ich, mach dir bitte keine Sorgen!“ Zum schluss wandte sie sich an ihren Hund. Dieser winselte leise. Schien zuwissen, was nun kommen würde und streckte seine Vorderpfote nach ihr aus. Wie um ihr zusagen, dass sie ihn wiedernehmen sollte. Esmeralda kniete sich vor ihrem Hund hin und streichelte tröstend seinen Kopf. „Es tut mir leid, mein Kleiner. Aber ich kann dich nicht mitnehmen. Ich weiss nicht, wohin wir gehen und ob wir für dich dann noch sorgen können. Darum finde ich, dass es besser für dich ist hierzubleiben. Bei Leuten, die dich gut versorgen!“, sagte sie und schaute dann zu Amylie. Sie nickte und ging zu dem Hund hin. „Ganz sicher werden wir das!“, sagte sie, drehte sich kurz zu ihrem vater und schaute ihn bittend an. Mr. Montana wollte schon widersprechen, doch Amylie flehender Blick ließ es ihn sich anders überlegen. Sicher würde seine Tochter mehr als traurig sein, wenn er das arme Tier nicht bei sich aufnahm. „Ja, seien Sie unbesorgt!“, stimmte er zu und erntete von Amylie einen strahlenden Ausdruck des Dankes. Sie schaute wieder zum Hund und tätschelte ihm den Kopf. Der Schäferhund winselte noch immer, wollte sich nicht trösten lassen und bellte leise. Esmeralda machte ein gequäkltes Gesicht, sie hatte schon geahnt, dass es nicht gerade leicht sein würde, sich von ihm und umgekehrt zuverabschieden. Sie strich ihm über das Gesicht und unter seinen Maul. Dort hatte er es immer am liebsten und sie hoffte, dass ihn das etwas trösten würde. Doch Leonardo winselte umso mehr herzzerreissender und leckte über Esmeraldas Hand. Sie musste traurig lächeln. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie umarmte ein letztes Mal ihren Hund. Auch wenn es ihr im Herzen wehtat, ihn zurückzulassen, wusste sie sich keinen anderen Rat. Sondern hielt es für das Beste ihn bei Leuten zulassen, bei denen sie sich sicher war, dass sie sich gut um ihn kümmern würden. „Ich werde dich schrecklich vermissen!“, sagte sie ins Fell des Hundes und erhob sich dann wieder. Leonardo streckte den Kopf zu ihr und schaute sie mit seinen Hundeaugen traurig an. „Machs gut!“, sagte sie und drehte sich zu Amylie und ihrem Vater herum. Verbeugte sich. „Danke, dass Sie ihn bei sich aufnehmen!“ „Keine Ursache. Nur bitte geben Sie auf sich gut Acht, Mrs. Finnes!“, sagte Mr. Montana. „Und schreib uns, ja?“, setzte Amylie hinzu. Es klang schon beinahe flehend und Esmeralda sschaute ihre Freundin aufmuntern an. „Ja, das werde ich. versprochen!“, sagte sie und verließ dann das Haus. Es war schon fast Mitternacht und Esmeralda stand ungeduldig wartend im Foyer. Sie hatte nichts bei sich. Weder ihre Kleider oder ihre wenigen Habseeligkeiten. Nur die Kette, die das Phantom ihr geschenkt hatte, traug sie um den Hals. Das Tagebuch hatte sie in eine ihrer Manteltaschen gesteckt. Mehr brauchte sie nicht. Das was sie hatte, würde erstmal reichen. Auch wenn sie nicht wusste, wie das Phantom und sie zurecht kommen würden, würde sie sich darüber erst später Gedanken machen. Immer wieder blickte sie zur Uhr und stiess immer wieder einen Seufzer aus, wenn die Zeiger sich nur Millimal bewegt hatten. Unruhig trat sie von einem Fuss auf den anderen und hielt Ausschau nach dem Schatten, der das Phantom war. Für sie konnte die Zeit nicht schneller vorangehen. Denn immer, wenn sie meinte etwas in eine Ecke zusehen, was dort nicht hingehörte, glaubte sie, das Phantom dort stehenh zu sehen. Oder jemand anderen. Doch das war Unsinn. Wer sollte zu dieser zeit noch im Theater sein. Alle Angstellten und auch ihr Vater waren zu Bett gegangen. Sie war die Einzige, die noch wach war und hier stand und wartete. Doch etwas schien sie dennoch zu beunruhigen und sie schaute sich immer wieder nervös um. Es schien eine halbe Ewigkeit zuvergehen, ehe die Uhr Mitternacht schlug und Esmeralda erschrocken herumfuhr, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. „Ich bins!“, whisperte das Phantom und sie versuchte ihr Herz wieder zu einem einigermassen ruhigen schlagen zu bewegen. „Du hast mich erschreckt!“, flüsterte sie und atmete tief durch. Das Phantom lachte leise. „Verzeih, das war sicher nicht meine Absicht!“, sagte er und Esmeralda winkte ab. Sagte nicht, was sie von seinem etwas geschmacklosen Scherz hielt und auch nicht, dass sie ihm dafür gerne eine geschellt hätte. Aber sie konnte den Ärger, der sie kurz ergriff nicht verbergen. Seit sie hier auf ihn wartete, war sie nervös und hatte immer wieder die Ohren gespitzt, wenn sie meinte Schritte zuhören oder gar beobachtet zuwerden. „Können...können wir. Ist alles vorbereitet?“, fragte sie und versuchte ihre vor Aufregung zitternde Stimme zu beruhigen. Sie wollte endlich von hier weg. Noch eine Minunte oder zwei länger und sie würde noch verrückt werden. „Ja, aber wir müssen einen kleinen Umweg, unter das Theater nehmen!“, sagte er und ergriff ihre Hand. Esmeralda hob die Brauen. „Wieso, ist dir etwa jemand gefolgt?“ Die Angst, dass ihm doch jemand auf die Schliche gekommen war, raubte ihr schier die Luft und ließ ihr das Herz schneller schlagen. Das Phantom schüttelte den Kopf. „Nein, aber es ist der schnellere Weg hieraus!“ Sie schritten durch eine der zahlreichen unterirdischen Gänge und mehr als einmal schaute Esmeralda hinter sich. Auch wenn ihr das Phantom mehr als einmal sagte, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte, dass ihr jemand folgte, hatte sie dennoch das Gefühl, dass sie nicht allein waren. Die Schritte, die sie machten hallten wie ein ewiges Echo in ihren Ohren und sie bekam immer mehr den Eindruck, dass ihnen jemand folgte. Erneut schaute sie hinter sich. Doch sie sah niemanden. Sie schüttelte den Kopf. „Wieso denke ich immer, dass uns jemand verfolgt?“, fragte sie sich und schaute zu ihrem Liebhaber und musste feststellen, dass dieser sich genauso umschaute. Nur war sein Blick weitaus konzentrierte und in Esmeralda wuchs ein unguter Verdacht. Schien er ihre gleiche stille Angst, verfolgt zuwerden, zuteilen? Er war sich doch so sicher, dass sie niemand verfolgte! Er wurde mit einem Male schneller und sie hatte Mühe, mit ihm Schrittzuhalten. „Phantom...?“, fragte sie. Wollte, dass er er sie ansan, doch das tat er nicht. „Wir müssen uns beeilen!“, hörte sie ihn gepresst sagen und erschrack, wie finster seine Stimme klang. Ihr Herz krampfte sich zusammen und sie musste hart schlucken. „Könnte es sein, dass wir doch...!“ Nocheinmal blickte sie hinter sich. Immer noch nichts, von einem Verfolger zu sehen. Doch das machte ihre Nervösität nicht wett, sondern machte sie noch stärker. Hier unten war es vollkommen finster. Man hätte leichtes Spiel sich hier zuverstecken und ihnen zu folgen. Krampfhaft schaute sie wieder nachvorne, wollte daran nicht denken und sah zum Phantom. Er zeerte sie immerweiter. „Wo,...wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte sie, um sich von der langsam aufsteigenden Angst abzulenken. An was anderes zudenken. Das Phantom verlangsamte etwas seinen Schritt. Ließ es dennoch bei einem recht schnellen Gang. Immer wieder blickte er sich um. „Davorne kommen wir auf eine Seitenstrasse. Dort wartet eine Kuschte!“, sagte das Phantom und wurde wieder etwas schneller. Esmeralda passte sich erneut seinem Schritt an und beide rannten fast. Sie schaute zu ihm, sah die Anspannung in seinen Augen. Anscheinend wollte er genauso wie sie so schnell wie möglich aus diesem Gang verschwinden. Egal ob sie jemand verfolgte oder nicht. Sie hatten schon fast den Ausgang erreicht, als Esmeralda hinter sich Schritte vernahm. Sie kamen schnell näher und ihr Herz rasste. „Phantom!“, kam es aus ihr atemlos. Panik wallte in ihr auf. War ihnen doch einer gefolgt. „Wir sind gleich da!“ Da wurden die Schritte lauter, waren schon fast bei ihnen. Das Phantom drehte sich um, wollte sehen, wer sie verfolgte. Da schoss etwas auf ihn zu und riss ihn zu Boden. Das Phantom wollte sich den Angreifer von sich stossen, doch da sausste eine Faust auf ihn nieder und ein Schmerz explodierte in seinem Kopf. „Du verdammter Bastard!“, schrie der Angreifer und zog das Phantom auf die Füsse. Doch nur um ihn brutal gegen die Mauer zuwerfen. „Ich werde nicht zulassen, dass du mir meine Braut wegnimmst!“ Eric packte ihm am Kragen, wollte wieder zuschlagen, als Esmeralda sich nun einmischte und ihn wegreissen wollte. „Lass ihn los!“, schrie sie und riss ihn vom Phantom. Dieser prallte gegen die Mauer, rührte sich erstmal nicht. das Phantom rieb sich den Hinterkopf. Esmeralda eilte zu ihrem Liebsten und stützte ihn. „Hast du sehr was getan?“, fragte sie ihn, wobei sie sich auch gleich auf die Zunge gebissen hätte. Erics Angriff auf ihn war alles andere als leicht zu nehmen. Das Phantom schüttelte den Kopf. „Nein, es wird schon wieder. Komm, lass uns gehen!“, sagte er, ergriff sie am Arm und wollte sie mit sich ziehen. Eric jedoch kam wieder schnell auf die Beine und griff erneut an. Doch das Phantom hatte diesesmal rechtzeitig reagiert, wirbelte herum und versetzte Eric einen harten Schlag gegen das Kinn. Kurz taumelte er, fing sich jedoch wieder und stürmte wieder auf ihn zu. Das Phantom stiess Esmeralda von sich, um sie außerhalb des Angriffs zubringen. Eric schlug, wie ein Berserker auf ihn ein. Das Phantom keuchte kurz auf, als Erics Fäuste sich brutal in seinen Buach grub, holte jedoch im gleichen Moment aus und traf Eric hart an der Schläfe. Kurz drehte sich alles in seinem Kopf, doch Eric fing sich wieder und ging erneut auf ihn los. Beide Männer schlugen wie wild auf sich gegenseitig ein, stiessen sich an die Wände und versuchten den anderen K.O. zuschlagen. Esmeralda konnte nur zusehen. Sie wusste nicht, was sie tun konnte, die beiden oder immerhin Eric von ihm zutrennen. „Was mache ich nur?“, fragte sie sich hilflos und musste mit den Tränen kämpfen. Hilflosigkeit machte sich in ihr breit, lähmte sie. Das Phantom hatte Eric gegen die Wanf geworfen, mehrmals seinen Hinterkopf gegen das harte Mauerwerk geknallt und stand nun vor ihm. Seine Hände, wie Eisenklammern um seinen Hals gelegt. „Ich werde dem jetzt ein Ende machen!“, knurrte er wütend und fing an, den jungen Mann zu würgen. Es reichte ihm. Er sah keinen Grund diesen Mann noch länger am Leben zulassen. Immerhin war er schuld an dem ganzen Fiasko und nun sollte er dafür büssen. Er sollte an allem büssen. Er hatte zulange mitansehen müssen, wie dieser Wurm seiner Liebsten nachgestellt hatte und meinte, sie gehöre ihm. Als hätte er dazu das Recht. Hatte zulange dulden müssen, dass er ihr Glück immer wieder zuzerstören trachtete. Doch nun hatte das ganze ein Ende. Genauso wie er ein Ende hatte. Mit seinem Tod, würde auch das ganze andere enden, was ihrem gemeinsamen Leben gefährlich werden könnte. Das Phantom grinste zufrieden bei diesem Gedanken und drückte immer mehr. Ja, eher er stirbt, desto besser. „Na, spürst du schon, wie dir die Luft wegbleibt?“, höhnte er. Esmeralda blieb starr vor Schreck. Seine Stimme war nicht die, die sie kannte und nach der sie sich so sehnte. Sie war dunkel, krächzend und voller Hass. Nie hätte sie gedacht, dass sie in so kurzer Zeit soviel Angst haben würde. Besonders vor ihm. Sie konnte nicht glauben, was da sich gerade vor ihren Augen abspielt und zuwas er geworden war. Er, ihr Geliebter. Der so sanft und leidenschaftlich zu ihr war. Sie immer wieder in seine Arme schloss und all den Kummer, der sie plagte nahm. Das sollte er sein? Esmeralda wollte das nicht glauben und schüttelte den Kopf. Minuntenlang stand sie so da, schaute ihn angstvoll und voller Schmerz an. Sie wusste, dass sie etwas dagegen unternehmen musste. Aber was? Sie war nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zufassen. In ihrem Kopf war ein heilloses Durcheinander und sie musste dem Drang unterdrücken einfach wegzulaufen. Wobei dies jedoch sehr verlockend war, sich umzudrehen und wegzurennen, weit weg. Weg von ihm, dieser Bestie, die tief in einem Mann schlummerte, der sie mit aller Liebe und Hingabe umfing. Und nun ausgebrochen war. Doch so sehr die Verlockung auch groß war, blieb sie und suchte fieberhaft nach einen Ausweg. Es musste doch einen geben. Es musste einfach. Nur sie konnte ihn wieder zurückholen. Sie blickte auf ihn, der sein Gesicht zu einer wütenden, bösegrinsenden Grimasse verzogen hatte. Ihr lief es kalt den Rücken runter und zwang sich zu Eric zusehen. Dieser hatte schon ein bläuliches Gesicht, japste und versuchte sich aus dem Griff des Phantoms zu befreien. Vergebens. Das Phantom drückte immer mehr zu und Esmeralda glaubte vor Angst keine Luft zubekommen. „Hör auf, bitte!“, flehte sie erstickt. Er drehte den Kopf zu ihr und in seinem Blick sah sie abgrundtiefen Hass. Sie wich etwas vor ihm zurück. „Nein, er hat uns lange genug das Leben schwer gemacht. Er ist doch an allem Schuld. Wenn er nicht gewesen wäre, wären wir jetzt glücklich!“, brüllte er. Esmeralda drückte sich beide Hände auf den Mund, musste einen Schrei des Ensetzens und der Hilflosigkeit unterdrücken. Was war nur mit ihm geschehen, das war doch niemals der Mann, in den sie sich verliebt hatte. Sie schloss die Augen, versuchte die aufkeimende Verzweiflung niederzukämpfen. Sie schnappte nach Luft und öffnete die Augen. „Bitte, ich flehe dich an. Lass ihn!“, flehte sie erstickt, machte einen Schritt auf ihn zu und wollte die Hand nach ihm ausstrecken. Da passiete es. Mit einem letzten Versuch, sich von ihm zu befreien, streckte Eric die Hand aus und wollte ihm am Kragen packen, um ihn von sich zureissen. Jedoch bekam er die Maske zufassen und riss diese nun hinunter. Sofort lösten sich die Finger um seinen Hals und das Phantom stolperte einige Schritte zurück. Die Hände vor das Gesicht geschlagen. Eric, erleichtert über dies griff sich an den Hals, spürte noch immer die den Druck auf seinen Kehlkopf und sog gierig Luft ein. „Verdammter Sohn einer Hündin!“, keuchte er fluchend. Stürmte auf ihn zu und packte ihn an den Schultern. Hart prallte das Phantom gegen die Steinmauer und schrie auf. Eric wollte ihm einen Schlag ins Gesicht verpassen, hielt dann doch inne, als er das Gesicht seines Rivalen sah. „Was zum...?“, fragte er und starrte fassungslos in das enstellte Gesicht des Phantoms. Konnte nicht glauben, was er da gerade sah. Aber dann schlug sein Erschrecken in blinde Wut um. Mit der freien Hand griff er ins Haar und riss mit einem Ruck den Kopf des Phantoms hoch. „Hier sieh ihn dir an, deinen Liebsten!“, brüllte er wütend und spöttisch. Und zum ersten Mal sah Esmeralda das Gesicht ihres Liebsten. Esmeralda presste sich ungläubig die Hand auf den Mund. Sein Gesicht! Was war nur mit seinem Gesicht passiert? Was hatte ihn so verunstaltet? Esmeralda vermochte es nicht, sich eine Antowrt darauf zu geben. Sie schaute es einfach nur an. Lange, kurze, dicke und dünne Narben überzogen kreuzundquer sein Gesicht und ließen es auf eine schreckliche Art alt aussehen. Rotes Fleisch schimmerte unter der Haut hervor, die nur halbwegs verheilt war. Eine Mischung aus blanken Entsetzen und Unglauben breitete sich in ihr aus und sie konnte nichts anderes, als das Gesicht des Phantoms anzusehen. Mit einem Schlag wurde ihr klar, wieso das Phantom ihre Versuche sein Gesicht zu sehen so wüst ablehnte. Und sie verstand ihn, fühlte, wie sie aufeinmal ein schlechtes Gesicht bekam. Wie schlimm musste es für ihn immer gewesen sein, sich ohne seine Maske vor ihr zuverbergen. Aus Angst, dass sie ihn nicht mehr liebte und vor Scham. „Phantom!“, sagte sie leise. Eric gab einen verächtlichen Laut von sich. „Hast du ihn dir so vorgstellt. Den Mann, mit dem du dein Leben teilen willst?“ Esmeralda war nicht in der Lage etwas zusagen, sondern sah das Phantom nur. Das Phantom wiederum sah sie an, als würde er sie um Vergebung bitten und Tränen schimmerten in seinen Augen. Wie sehr hatte er sich davor gefürchtete, dass sie ihn nun so sehen würde und dass dieser Moment eingetreten war, ließ ihn wünschen, sofort zu sterben. Sie sollte es nicht sein, die sein Gesicht jemals sah. Viel zu groß war seine Angst, dass sie sich von ihm abweden würde. Und nun. Nun sah sie es und er musste sich bemühen nicht vor Schmerz aufzubrüllen. „Los, sag es mir. Hast du ihn dir so vorgestellt!“, schrie Eric und riss an ihm. Das Phantom schrie auf, als Erics Finger sich tiefer in seine Kopfhaut gruben. „Hör auf, Eric!“, schrie Esmeralda zurück und ballte die Fäuste. „Wieso, sieh ihn dir doch an. Er ist ein Monster. Zwar ein Mensch, aber hat das Aussehen eines Monsters. An seinen Händen klebt das Blut dutzender Menschen!“, herrschte er sie an. „Willst du wirklich die Frau eines Monsters sein?“ Esmeralda sagte nichts, sondern sah ihn nur an. Die alte Wut kehrte zurück. „Wenn es hier ein Monster gibt, dann bist du das!“, rief sie. Eric machte kurz einen Satz zurück und kurz schien sie soetwas wie Unglauben in seinem, Blick zu sehen, doch dieser verschwand und er funkelte sie wütend an. „Dieser Hund hat dich vollkommen verhext. Am besten ich erschiesse ihn!“, knurrte er und griff in seine Jacke. Holte einen Revolver hervor und setzte ihn an die Brust des Phantoms. „Nein!“, schrie Esmeralda und wollte ihn daran hindern. Doch Eric spannte den Hahn. Plötzlich schrie er schmerzhaft auf und griff sich an seiner Schulter. Dabei verlier er den Revolver. Das Phantom kickte diesen in die nächste Ecke. Eric sank in die Knie, wimmerte, schrie, fluchte. Esmeralda begriff erst nicht, doch dann sah sie, dass ein Messer bis zum Heft in dieser steckte. Das Phantom kickte diesen in die nächste Ecke und versetzte ihm einen harten Faushieb. Wandte er sich zu ihr, packte sie an der Hand und zerrte sie mit sich. „Los, komm. Wir haben nicht mehr viel Zeit!“, sagte er und zog sie mit sich. Esmeralda nickte und eilte mit ihm durch den Gang. Nur weg von hier! Sie hatten den Ausgang fast erreicht, als plötzlich ein lauter Knall sie zusammenfahren ließ. Kapitel 14: Träume in Scherben! ------------------------------- Ein heftiger Ruck ging durch ihn und das Phantom blieb aufeinmal stehen. War mitten in der Bewegeung erstarrt. Der Schuss hallte noch ewig in dem Gang und dröhnte in Esmeraldas Ohren. Auch sie schien wie versteinert dazustehen und wusste nicht erstmal, was das für ein Knall war und woher er kam. Es schienen Minuten zuvergehen, als sie aus ihrer Starre erwachte und zum Phantom schaute. „Phantom?“, fragte sie und drückte seine Hand. Doch anstatt etwas zusagen, drehte sich das Phantom zu ihr und schaute sie ungläubig und schmerzhaft an. „Es-Esmer-ral-da!“, kam es stockend vom Phantom. Ein dünnes Blutrinnsal floss aus seinem Mund. Esmeralda wurde blass, wie ein Geist und sah etwas auf seiner Brust sich rasch ausbreitend. Zwang sich genauer hinzusehen und stiess im nächsten Moment einen schwachen Schrei des Entsetzens aus. Auf seiner Brust unter dem weissen Hend breitete sich ein roter Fleck aus. „Nein!“, keuschte sie und schaute zu ihm hoch. Das Phantom ließ ihre Hand los, machte ein, zwei Schritte auf sie zu und sank im nächsten Moment in die Knie. Esmeralda ließ sich sogleich neben ihm fallen und zog ihn an sich heran. Wieghte ihn in ihren Armen. Sie schloss die Augen und kämpfte mit der aufsteigenden Fassungsloigkeit und Angst. Vesuchte zu glauben, dass das nicht wirklich passierte, hoffte dass das nur ein böser Traum ist. Doch sie brauchte nur sein ersticktes Atmen zu hören und das Zittern seines Körpers um zuspüren, dass es keine Rettung für ihn geben würde. Ein schmerzhafter Stich machte sich ihrem Herzen bemerkbar. Schien ihr die Luft zurauben und sie drängte ihre Trauer zurück. Doch es blieb ein leises Flüstern und ließ sie erschauern. Zärtlich strich sie ihm über die Wange und ihr kamen die ersten Tränen. Flossen ihr über die Wangen. Sie wollte nicht glauben, was gerade geschah. Konnte es nicht. Nach allem was sie erleiden musste und sich am meisten gewünscht hatte, wollte sie nicht glauben, dass das nun so ein grausames Ende nehmen wollte. „Nein, bitte...bitte nicht!“, wimmerte sie. „Bitte...lass mich nicht allein!“, flehte sie schluchzend, zog ihn enger an sich. „Das werde ich nicht!“, hörte sie ihn leise flüstern und er öffnete die Augen. Sie waren schon fast dumpf, dennoch war noch etwas Leben in ihnen. Das Phantom ergriff ihre Hand und drückte sie an seine entstellte Wange. Lächelte schwach. „Ich werde dich niemals verlassen. Das verspereche ich dir!“, sagte er und streichelte ihre Hand. Esmeralda bis sich auf die Unterlippe, bis sie den Geschmack ihres Blutes schmeckte und presste die Augen zu. Trotz dieser Worte, konnte er sie nicht damit aus ihrer tiefen trauer holen. „Esmeralda, sieh mich an!“, flüsterte er heisser. „Ich war noch nie in meinem Leben so glücklich, bis ich dich getroffen habe!“ Esmeraldas Herz setzte kurz einen schmerzhaften Moment aus und schlug nun umso schneller. „Du hast mich erlöst...dafür danke ich dir!“ „Phantom!“, winselte sie und schüttelte den Kopf. „Bitte...!“ „Esmeralda...ich...lie...!“, kam es ein letztes Mal aus ihm heraus und das Licht in seinen Augen erlosch. Langsam rolte sein Kopf zur Seite und seine Hand, die die ihre gehalten hatte erschlaffte. Esmeralda starrte traurig und vollkommen von ihrem Schmerz übermannt auf ihn nieder und schrie schließlich vor Schmerz auf. In ihrer Brust machte ihr Herz einen grausamen Schlag und sie glaubte, kraftlos in sich zusammen zusinken. Wieso nur... Wieso war das Schicksal nur so grausam zu ihr? Was hatte sie getan, um so bestraft zuwerden? Ihr ihre einzig wahre Liebe auf diese Wweise zu verlieren? Ihr Körper wurde von heftigen Schluchzern geschüttelt und sie spürte, wie sich die Kälte der Trauer um sie legte, wie ein alles verschlingender Mantel. Eric, der das ganze nur teilnahmslos mit angesehen hatte, richtete sich auf und zog sich den Dolch aus der Schulter. Den Revolver, den er an sich gerissen hatte, als die beiden fliehen wollten, hielt er immernoch in der Hand. Er schüttelte den Kopf und fragte sich, wieso sie nur um diesen Mörder und um dieses Monster weinte. Er empfand kein Mitleid, mit dem Phantom. es war ihm sogar eine helle Freude gewesen, aus ihm endlich Garaus zumachen. Endlach hatte das ganze Schmierentheater ein Ende. Mit einer etwas schmerzverzerrten Miene steckte er den Revolver ein und ging zu Esmeralda. Die sich über ihren toten Geliebten gebeugt und seinen Mund safnt mir ihrem vereinte. „Ich liebe dich...ich liebe dich!“, sagte sie immer, wie als könne er sie hören. „Mir wird gleich schlecht!“, dachte Eric verwerflich und streckte den Arm aus. Grob riss er sie von ihm und zerrte sie auf die Füsse. „Los, gehen wir. Dein Vater wird sicher schon auf dich warten!“ Esmeralda sagte nichts, machte sich nicht mal die Mühe, sich aus seinem Griff zu befreien. Sondern schaute nur auf denjenigen, den sie über alles geliebt hatte und es erfasste sie eine neue Welle des Schmerzens und der Trauer, als sie sich sagte, dass er niemals mehr in seine Arme schliessen würde. Benommen ließ sie sich von Eric durch die Mauergänge zerren. „Kaum zufassen, soviel Theater um dieses Monster!“, hörte sie Eric kaltschnäuzig sagen und mit einem Mal war die Trauer fort. In ihr stieg ein neues Gefühl auf. Es ergriff sie wie eine dunkle Wolke und hüllte sie ein. Ihr Herz verfinsterte sich und ihr Blick, vorhin glasig und tot, wie der seiner, wurde nun klar. Zorn spiegelte sich in ihnen und sie riss sich mit einem Ruck los. Eric wirbelte zu ihr herum, verstand nicht, was nun los sei und wollte sie schon wieder packen. Als Esmeralda ihm eine harte rechte gab und ihn gegen die Mauer schleuderte. Kurz sah Eric Sterne und musste gegen die aufkeimende benommenheit ankämpfen. Als er wieder richtig sehen konnte sah er, wie Esmeraldas rote Jacke in der Dunkelheit der draußenherrschenden Nacht verschwand. „Verflucht!“, kam es aus ihm gepresst, machte jedoch nicht den Versuch ihr zufolgen. Sicher würde sie schon über alle Berge sein, wenn er hierraus kaum. Uns selbst wenn, würde sie sich niemals von ihm zurückbringen lassen. Mit einem derben Fluch winkte er ab, drehte sich um und ging zurück. Leise kam die Krähe zu ihm geflogen und setzte sich auf seine Brust. Das Tier legte den Kopf schief und krähte. Es klang wie eine Frage. Doch ihr Herr antwortete nicht. er würde niemals antworten. Nochmals krähte der Vogel, schlug mit den Flügeln. Krähte wieder. Doch die Augen des Phantoms blieben tot. Kapitel 15: Die Räder des Schicksals drehen sich! ------------------------------------------------- 1 Jahr später Carlo war allein in seinem Büro und hatte das Gesicht in die Hände gegraben. Nachdem Eric ihm erzählt hatte, was sich unter dem Theater, in den verschlungenen Gängen zugetragen hatte und dass Esmeralda fort in die Nacht geflohen war, war er zutiefst an Boden zerstört. Dass das Phantom endlich tot war, tröstete ihn nicht und er machte sich schreckliche Vorwürfe. Elisabeth hatte ihre Stelle gekündigt, als sie gehört hatte, was Eric berichtete und wie erleichtert Carlo war. Sie war zuerschüttert und zuwütend, um noch länger für diesen Mann zu arbeiten. Glaubte er wirklich, dass der Tod eines Menschen, egal ob missgebildet oder nicht, alles gut machen würde? Ob es nun besser laufen würde und der Hochzeit nun nichts mehr im Weg steht? Eslisabeth verbiss sich diese Fragen ihm gegenüber und war auch sogleich am nächsten Tag fort. Nun war Carlo allein und er machte sich Sorgen, um sein einziges Kind. Was wohl aus ihr geworden ist und wo sie wohl war. Mehr als einmal griff er nach dem Telefon. Wollte die Polizei verständigen, ihr sagen, dass sie nach ihr suchen sollen. Doch wohin könnte sie gegangen sein? Kurz dachte er daran, dass sie zu ihrer Freundin Amylie gegangen ist, aber sie wusste ja nicht, wo sie wohnte. Also wo könnte sie sein? Er goss sich ein Glas ein und leerte es sogleich in einem Zug. Schaute zum Fenster. Draußen war es bereits dunkel und er konnte die Schläge des Big Bens hören. Mitternacht! Ein Schauer rann ihm über den Rücken und ging zum Fenster, um die Vorhänge zuziehen. Er schaute gerade in die Dunkelheit der Nacht und griff nach den Vorhängen. Als er aufschrie und zurückwich. Wie aus dem Nichts, war ein Gesicht in der dunklen Glasscheibe aufgetaucht und hatte ihn mir rotglühenden Augen angegrinst. Die Zähne zu mörderischen Fängen geworden. So plötzlich das gesicht aufgetaucht war, war es auch wieder verschwunden, doch der Schrecken saß ihm noch lang in den Knochen. Er fasste sich an die Brust und, versuchte sich zu beruhigen. Eine Täuschung. Es war nur eine Täuschung. Sicher verursacht, durch all den ganzen Stress und den Kummer, den er durchmachen musste. Tiefeinatment wischte er sich über das Gesicht und wollte ins Nebenzimmer. Als plötzlich sämtliche Lampen im Zimmer erloschen und Dunkelheit ihn umfing. Carlo brach sogleich der Schweiss aus und er drehte sich langsam herum. Niemand war im Büro. Niemand bis auf ihn und dem Schatten, der sich in einer der Ecken aufhielt. Carlo sog scharf Luft ein, drehte sich völlig um. Der Schatten rührte sich nicht, wabberte hinundher. Und obwohl er sich sicher war, dass der Schatten kein Gesicht hat, spürte er, dass der Schatten ihn beobachtete, belauerte. Ihm lief es kalt den Rücken runter und machte einen Schritt zur Seite. Der unsichtsbare Blick des Schattens folgte ihm. Stille herrschte zwischen ihnen und im Raum. Carlo sah den Schatten an und der Schatten schaute zu ihm. Eine Spannung baute sich zwischen ihnen auf und Carlo fühlte sich malzumal unwohler. Ein Krächzen ließ ihn zusammenzucklen. Er drehte sich um und sah den schwarzen Vogel auf dem Schreibtisch. Das Tier schlug mit den Flügeln und krähte wieder. Es klang bedrohlich und böse. Die Augen des Tieres glühten glutrot. Carlo wich vor dem Tier zurück. Trotz das es einen Abstand zwischen ihnen gab. Er fürchtete sich vor diesem Tier. Da hörte er ein tiefes kehliges Lachen, wandte den Blick von der Krähe ab, um sogleich in ein böse grinsendes Gesicht zu blicken. Carlo wollte den Mund aufmachen, um einen Schrei des Schreckens auszustossen Aber da packte ihn der Schatten, der plötzlich vor ihm aufgetaucht war, am Hals und drückte zu. Hob ihn hoch und grub seine Nägel in das Fleisch seines Opfers. Carlo verdrehte die Augen, versuchte sich aus der Umklammerung zubefreien. Doch die hand, die ihn gepackt hielt, drückte dafür umso mehr zu und Carlo bekam kaum noch Luft. Da entflammten die Lampen wieder auf und das Büro wurde erhellt. Nun blickte Carlo in das Gesicht des Schattens und ihm wurde fast schwarz vor Augen. Aus infernalischen Augen und mit einem bösen Grinsen im Gesicht, schaute er ihn an und er lachte finster. „Was haben Sie denn?“, fragte er. „Sind Sie schockiert, mich wiederzusehen, Mr. Finnes?“ „Aber,...das...das kann doch nicht...?“, japste er und seine Augen weiteten sich. Entsetzen und Fassungsloigkeit spiegelten sich darin. Das Phantom grinste. Seine Fangzähne blitzten. „Mich wird man nicht soleicht los. Das sollten Sie wissen!“, knurrte das Phantom und drückte nun fester zu. Ein Schmerz durchzuckte Carlos Lungen und er krümmte sich zusammen. „Da hilft es auch nicht, wenn man mir eine Kugel in den Leib schiesst!“ Carlo trat nach dem Phantom, wollte ein letztes Mal versuchen sich von ihm zu befreien. Doch auch dieser Versuch blieb ohne erhoffte Wirkung. Das Phantom grinste. „Viel Spass in der Hölle!“, sagte er und brach ihm, mit dem letzten zudrücken das Genick. Eric saß in seinem Sessel. Ein Glas Whiskey in der Hand und schaute gedankenverloren in die erloschenen Flammen. Ein Jahr! Ein Jahr war es nun her, seit Esmeralda und das Phantom fliehen wollten und er den beiden einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Seit dem hatte er niemals was von ihr gehört oder gesehen. Doch er gab sich nicht die Schuld daran. Weigerte sich, es zutun. Was hatte er schon getan. Nichts, er wollte sie nur vor diesem Unhold schützen. Ihr zeigen, wem sie wirklich gehörte. Esmeralda jedoch hatte sich dagegen gewehrt und nun... Nun war sie fort. Er wusste nicht was er fühlen sollte. Trauer, Wut oder Niedergeschlagenheit. Vielleicht vonm jedem ein wenig und es ließ ihn das Herz zusammenkrampfen. „Esmeralda, wo magst du jetzt sein?“, fragte er sich und strich sich über die Stirn. Da klingelte das Telefon und er sträubte sich, ran zu gehen. Das letzte was er wollte, mit jemanden sprechen. Doch das Läuten hörte nicht auf und er ging ran. „Ja?“, sagte er genervt und müde zugleich. „Was...bist du sicher...aber wie...und Carlo Finnes...oh nein!“ Eric war aufgesrpungen und konnte nicht glauben, was sein Vater da am Telefon gesagt hatte. Erics Hände wurden schweissnass und er legte auf. Minuntenlang konnte er sich nicht rühren. Nochmal wiederholte er in seinem Kopf, was sein vater ihm soeben gesagt hatte. Das Theater brannte lichterloh. Es war vollkommen abgebrannt und nur noch Schutt und Asche. Die Feuerwehr hatte Mühe das Feuer unter Kontrolle zubekommen und schließlich zu löschen. Niemand konnte sagen, wieso das Feuer ausgebrochen war. Sicher war nur eins. Carlo befand sich während des Brandes im Gebäude und als das Feuer endlich gelöscht war, fand man seine Leiche. Doch der Tod war nicht durch Verbrennung verursacht. Sondern durch Genickbruch. Das merkwürdighe war, dass nur Carlo den Brand nicht überlebt hatte, alle anderen waren außerhalb des Theaters. Ein Zufall? Eric glaubte nicht so richtig daran. Wusste nicht wieso, aber es war so. Erst nach einigen Minunten, war er in der Lage sich zurühren und grub das Gesicht in beide Hände. Wie zum Teufel konnte das passieren? So ein Feuer entstand doch nicht einfach so. Es musste einen Grund dafürgeben. Eric nahm einen Schluck. Sicher würde das seine aufgereibten Nerven etwas beruhigen. Kaum hatte er einen Schluck genommen, spuckte er ihn sogleich aus. Ein widerlicher Geschmack hatte sich in seinem ausgebreitet. Der Whiskey schmeckte nicht so, wie er sollte. Sondern schnmeckte metallisch, süßlich. Eric schaute in das Glas und keuchte angewidert auf. Die Flüssigkeit war nicht durchsichtig, honigfarben. Sondern dickflüssig und rot. „Blut!“, schoss es ihm durch den Kopf und starrte noch lange in das Glas. Dann begann es zu brodeln und Eric fühlte, wie das Glas in seiner Hand wärmer und immer wärmer wurde. Schließlich züngelten Flammen hervor und Eric ließ das Glas vor Schreck fallen. Die Flammen erloschen und der Whiskey sah aus, wie immer. „Was zum...!“, keuchte er und stützte sich an seinem Sessel ab. Schaute von Fleck, den der Whiskey hinterlassen hatte zum Kamin. Er konnte nicht sagen wieso. Aber etwa schien sich bei den erloschenen Holzscheiten veränderten zu haben. Ein leisers Knistern war zu hören und die Glut wurde erst schwach, dann immer sträker heller. Zögernd machte er einen Schritt darauf zu, buegte sich davor und sah, wie die Glut zuleuchten begann. Plötzlich barste die Glut auseinander und sprang Eric ins Gesicht. Dieser wich schreiend zurück, hielt sich schützend die Hände vors Gesicht und wich zurück. Schaute mit blinzelten und brennenden Augen zum kamin in dem nun Feuer brannte. Wie Greifarme zischten die Flammen hervor und streckten sich nach ihm. Eric machte noch einen und einen zweiten Schritt nachhinte, versuchte den greifenden Flammenarmen zu entkommen. Da schälte sich etwas aus den Flammen. Eine Gestalt, gehüllt in einem schwarzen Umhang. Schien förmlich aus den Flammen zusteigen und stellte sich demonstrativ vor die immernoch auflodernden Flammen. Diese umgane ihn wie eine Aura und Eric glaubte für einen kurzen Moment, dem Teufel gegenüber zu stehen. Doch als sich der Umhang entfaltete und zu einem schwarzen Flügelpaar wurde, erkannte er, wer ihm da gegenüberstand. „Du...!“, keuchte er und in seinem Gesicht machte sich das blanke Entsetzen breit. Das Phantom grinste und eine Krähe flog auf seiner Schultern und breitete die Fügel aus. Eric sah erst ihn, dann die Krähe und dann wieder zu ihm. „Was...wie...wie kannst du...?“, stammelte er und schüttelte den Kopf. Konnte nicht glauben, wer ihm da gegenüberstand. Das Phantom grinste. Genoss die Zerstreitheit und das Entsetzen seines Nebenbuhlers. „Aber aber, wieso so schockiert. Ich bin doch nur zurückgekehrt?“, fragte er schließlich und machte einen Schritt nachvorn. Die Krähe krächzte und schlug mit den Flügeln. „Du kannst unmöglich leben. Du bist tot...tot...ich habe dich doch erschossen!“, keuchte Eric, ging zurück. Nur weg von diesem Unheimlichen. „Ja, und ich muss sagen, dass hat ziemlich wehgetan. Und außerdem ist es doch feige, einem in den Rücke zuschiessen. Das sollten Sie doch wissen?“, sprach das Phantom, grinste missbilligend. Eric spürte sogleich einen Anflug von Zorn. Diese Missgbeurt sprach so, als sei sie ein Mensch. Dabei war sie ein Mörder und ein Monster. „Bei Monstern, wie Ihnen gildet das nicht!“, rief er und ballte die Faust. Das Phantom blickte ihn nur. Trotz das es eine Maske trug, sah man ihm deutlich den Zorn in seinen Zügen und in seinen Augen. Wie Feuer, das aufloderte. Da zuckte seine Hand hervor und packte Eric am Kragen. Mit spielerischer Kraft, wuchtete er ihn hoch. „Sie töten einen Menschen, weil er hässlich ist, weil er mir der Frau, die er liebt fortgehen will und bezeichnen mich als ein Monster?“, fragte er düster. Eric sagte nichts. Die Augen des Phantoms verformten sich zu schmalen Schlitzen. „Sie sind nicht besser, als ich!“ „Doch, das bin ich!“, sprach Eric kalt aus, riss sich von ihm los und griff nach einem Schürrhacken. Noch bevor das Phantom etwas machen konnte, stiess Eric diesen in die Brust des Phantoms. „Stirb, Monster!“, schrie er. Doch aus der Wunde trat kein Blut vor. Zumindest nicht rotes. Eine schwarze, glänzende Masse quoll hervor und ließ Eric zu Stein erstarren. Das Phantom grinste nun wieder, stiess Eric von sich und griff nach dem Schürrhacken. „Sie können mich nicht töten. Sie haben es doch selbst gesagt. Ich bin tot!“, sagte er. „Und das Untote, kann man nicht töten!“ Genüsslich zog er sich den Schürrhacken aus der Brust. Es schmatzte und zischte, als er sich diesen aus dem leib zog und zu Boden fallen ließ. Eric starrte auf die ebennoch tödliche Waffe, die nun nicht mehr dienen konnte und blickte zum Phantom. der schwarze Fleck auf seiner Brust löste sich auf und das Loch schloss sich. „Was zum Himmel sind Sie?“, fragte er. Das Phantom lachte und packte ihn nun am Hals. „Nicht von dieser Welt!“, sagte er vergnügt. Aber statt zuzudrücken, hielt er ihn nur fest. Eine ganze Weile geschah nichts, doch dann schrie Eric auf. Ein scharfer schmerz durchfuhr ihn und ein weiter folgte. Sein ganzer Körper brannte und er spürte, wie seine Haut von zahlreichen aufgerissen wurde. Blut floss aus diesen hervor und der Prozess schien für ihn eine Ewigkeit zu dauern. Dann ließ das Phantom ihn los. Doch bevor Eric die Chance hatte, zu fliehen, stand das Phantom hinter ihm und legte seine Arme um seinen Kopf. Eeric griff nach seinem Arm, wollte ihn von sich wegreissen, aber dieser schien aus Stahl zusein. Das Phantom grinste. Was nun kommen wird, gibt ein Gefühl der entgültigen Rache. Und er genoss es. „Ich habe es Carlo gesagt und dir sage ich es auch. Viel Spass...in der Hölle!“ Mit diesen Worten drehte er den Kopf Eric um hundertachtziggrad und hörte das laute Knacken, als das Genick brach. Schlaff fiel der Körper zu Boden und das Phantom schaute zufrioeden zu ihm. Endlich, nach so langer Zeit hatte er endlich seine Rache bekommen. Kapitel 16: Der Anfang vom Ende! -------------------------------- Esmeralda war zurück nach London gereist. Wobei sie niemals damit gerechnet hatte. Als das Phantom sein Leben in ihren Armen aushauchte, war sie so außer sich, dass sie nur schnell weg von London wollte. Sie war halsüberkopf in die Kutschte gestürmt und hatte sich in die Kissen vergraben. Der Kutscher stellte keine Frage, sondern war losgefahren und das Ziel war Paris gewesen. Dort setzte er sie ab und reichte ihr einen Umschlag. Darin war Geld. Das Phantom musste aus weisser Vorraussicht Geld bereitgelegt haben. Egal ob sie beide oder einer alleine wegfahren würde. Sie lächelte traurig. Sie hatte sich ein Hotel gemietet. Eines dieser billigen Absteigen, die aber noch zu bewohnen waren. Doch das Geld ging bald zu neige und das Kind in ihr wurde langsam größer. Tagelang war sie durch die Strassen gelaufen, auf der Suche nach Arbeit. Sie fand diese in einer kleinen Schneiderei. Doch diese Stelle war nur knapp bezahlt und wenn sie sich nachts zur Ruhe leghte, spürte sie den Schmerz. Einsamkeit erfüllte sie und sie fühlte sich leer und tot. Wenn doch nur das Phantom bei ihr wäre. Dann würde es ihr bestimmt besser gehen. Sie würde sich lebendig und glücklich fühlen. Doch ohne ihn... Nachts lag sie im Bett und musste ständig an die Flucht denken. Es hätte nicht soweit kommen sollen. Sie hätten viel früher fliehen sollen. Dann wäre das alles nicht passiert! Dann wär er am leben und sie mit ihm glücklich. Esmeralda schloss die Augen. Wie immer begann sie zuweinen und spürte, wie sie keine Luft zubekommen drohte. Sie stand auf und ging zum Fenster. Sie öffnete es und holte tief Luft. Blickte hinauf zum Himmel und sah, dass der Mond weit oben stand und der Himmel vollkommen klar war. Sie musste sich daran erinnern, wie sie in dieser Nacht mit ihm getanzt hatte und wie frei sie sich da gefühlt hatte. Nun würde sie nie mehr dieses Gefühl haben. Trotz das sie fort von ihrem Vater und Eric war. Ihr fehlte etwas, und dieses etwas war seine Nähe. Seine Umarmung, seine Liebe! Sie würde ihn niewieder sehen. Nie wieder! Ihm niewider nahe sein! Esmeralda bisss ich auf die Lippen, musste mit den Tränen kämpfen. Wiesooft hatte sie Tränen in jeder Nacht vergossen und sich gewünscht, ihn wiederzusehen. Asls sie es schließlich nicht mehr vor lauter Trauer aushielt und keinen anderen Ausweg aus ihrem Leid sah, entfloh des Nachts aus ihrem kleinen Zimmer, dass sie einzuengen schien und lief zur Seine. Atemlos erreichte sie das Ufer und schaute ins Wasser. Es schimmerte schwarz und glänzte wie Diamanten im Mondlicht. Im leisen Plätschern, glaubte sie das Rufen ihres Liebsten zuhören und sie lächelte etwas. Dann stieg sie auf den Bordstein und blickte zum Himmel. In ihrem Kopf gab es nur noch eins, an das sie dachte. „Bald,...bald werde ich bei dir sein!“ Auch wenn ihr bewusst war, dass sie damit ihre Seele dem Fegefeuer preisgab, machte es ihr nichts aus. Das Phantom hatte soviele unschulidge Menschen ins Unglück gestürzt, dass es sicher auch dort war, wo sie nun hinkommen würde. Und sie würde ihm auch so überall hinfolgen. Auch in die Hölle. Das war es ihr wert. Esmeralda schloss die Augen und neigte den Oberkörper nachvorne, wollte sich abstossen und smoit ihrem Leben ein Ende setzten. „Halt!“ Die Stimme war so plötzlich und klar neben ihr erklungen, dass sie zusammenfuhr. Sie drehte sich um und sah einen Mann in einer braunen Kutte. Ein Mönch! „Was...was...was wollen Sie von mir?“, fragte sie und schaute den Mann mit einer Mischung aus Erschrecken und auch Misstrauen an. Der Mönch machte einen kleinen Schritt auf sie zu und streckte die Hand aus. Nicht um nach ihr zugreifen, sondern um sie zuleiten. „Sie vor einer Dummheit bewahren!“, sagte er, blickte auf ihren leichtdicken Bauch. „Tun Sie sich das und Ihrem Kind nicht an!“ „Was wissen Sie schon. Sie kennen mich doch gar nicht!“, fuhr Esmeralda ihn an und schämte sich sogleich. Er hatte nichts mit ihrem Unglück zutun, doch dass er meinte sich einzumischen, machte sie wütend. Machte sie immer wütend. Der Mann nickte. „Das ist wohl wahr. Ich kenne Sie nicht und weiss nicht, was Sie durchgemacht haben, um sich selbst das Leben zu nehmen. Aber geben Sie immerhin Ihrem Kind eine Chance!“ Die letzten Worte riefen sie zurück zum Verstand und sie schaute an sich hinunter, auf ihren Bauch. Wie sehr hatte sie sich auf ihr kleines Kind gefreut. Pläne gemacht und sich überelgt, welchen Namen es haben soll. Und nun sollte das alles nicht mehr geschehen, weil sie sich umbringen will? Esmeralda schwankte zwischen dem, was sie will und was sie sich wünscht. Der Mann trat näher legte ihr eine Hand auf die zarte Schulter. „Kommen Sie. ich bringe sie an einen Ort, wo es Ihnen besser geht!“, sagte er und Esmeralda ließ sich ohne Widerstände von ihm führen. Das war nun ein Jahr her und Esmeralda brachte eine gesunde Tochter zur Welt. Sie nannte die Kleine Amylie-Elisabeth und sah in den Augen ihrer Tochter eine gewisse Ähnlickeit zum Phantom. Dem Vater! Sie verlebte ein glückliches Leben, dass sie dem Mann, der der Ordensbruder der Kirche Notre Dame zu verdanken hatte. Gleich am folgenden Tag hatte er sie zu einer netten Pflegefamilie gebracht. Die sie zuvorkommend und sie wie ein Familienmitgleid behandelte. Das Baby wuchs in ihren und in den guten Händen auf und Esmeralda spürte seit langem wieder, wie das Glück sie in die Arme schloss. Doch dieses hielt nicht lange. Eines Nachts war ein Bote gekommen und hatte der Famlie einen Brief gebracht, der für Esmeralda gedacht war. Als Esmeralda den Brief las, wurde ihr schlecht. Statt mit schwarzer, war der Brief mit roter Schrift geschrieben und die Worte ließen sie immer wieder erschauern. „Aus dem tiefsten der Hölle bin ich zurückgekehrt, um meine Rache zubekommen. Ich habe sie gestillt, doch noch etwas hält mich hier und das bist du. Komme zurück nach London, und stelle dich mir!“ Entweder handelte es sich hierbei um einen bösen Scherz, oder jemand hatte es auf sie abgesehen. Nur wer? Esmeralda vergeudete keinen Moment und lief zur Kathedrale Notre Dame. Sie zeigte dem Mönch, der sie damals vor dem Sprung getrettet hatte, dem Brief und er wurde kreidebleich. „Beim Allmächtigen!“, sagte er und schlug das Kreuzzeichen. „Was...was hat das zubedeuten?“, fragte sie und zitterte. Der Mönch überlegte nicht lange, sondern hauchte förmlich die Antwort. „Etwas ist zurückgekehrt. Etwas Böses!“ Das war der Anfang vonm Ende. Esmeralda musste sich nach London begegeben, um dieses Ding zu besiegen. Ansonsten würde dieses Ding ganz London in ein Höllenloch verwandeln. Da es London nicht verlassen und nur sie es stoppen kann. Esmeralda war dabei nicht wohl zumute und als man sagte, soe solle das Kind in der Obhut der Famlie lassen, es praktisch aufgeben, brach es ihr das Herz. So schön das Glück war, so vergänglich war es auch. Es war Nacht und der Mond stand hell am Himmel. Esmeralda lief durch einen dunklen Wald. Gekleidet in eine einfachen Hosen und einem Hemd. Auf ihrer linken Seite hatte sie eine Scheide befestig, in der ein Schwert, mit einer geweihten Klinge steckte. Der Mönch und auch die anderen Männer der Kirche verriten ihr, dass geweihtes Silber die beste metohde sei, um ein Wesen aus der Hölle zu besiegen. Esmeralda war etwas skeptisch in diesen Punkten, wandte jedoch nichts ein. Wenn das wirklich stimmte, was der Mönch gesagt hatte, konnte sie sich darauf verlassen. Auf ihrer Stirn war ein schwarzes Band, mit dem roten Rubin darin eingefasst. Sie wollte, dass immerhin etwas sie begleitete, was sie an die Zeit mit dem Phantom erinnerte. Auich wenn es albern war. Sie hing an dem Stein. Er war ein zeichen dafür, dass das Phantom nur sie geliebt hatte. Es war dunkel und Esmeralda wäre unter anderen Umständen nicht hier. doch als sie London kam, erreichte sie eine neue Nachricht. Um genau zu sein zwei. Das Theater war auf die Grundmauern niedergebrannt. Und mit ihm ihr Vater. Esmeralda hatte, trotz der schlimmen Ereinigsses die sie ihrem Vater zuverdanken hatte, um ihm getrauert und hatte in der Nachricht gelesen, dass sie in den Shevert Forrest kommen sollte. Nun war sie hier, aber keiner schien sie zu erwarten. „Eric!“, rief sie und schaute sich um. Hoffte, dass sie hier ihn treffen könnte. So abwegig das auch sei. Aber sie wollte guter Hoffung sein. Da hörte sie etwas im Gebüsch rascheln. Sie ging hin und schob die Blätter beiseite. „Eric?“, fragte sie unsicher, doch statt Eric, sprang eine schwarze Katze aus dem Gebüsch und erschreckte sie. Sie machte einen Satz nach hinten und knallte gegen einen Baum. Die Katze knurrte sie an und verschwand, so schnell, wie sie auftauchte. Als Esmeralda stand auf und erholte sich nur langsam vom Schrecken. Da tropfte ihr etwas in den Nacken. Esmeralda zuckte zusammen, griff hinter sich, in den Nacken und zog dieser wieder hervor. Ein roter Fleck war über ihre Finger geschmiert und ein schwacher bleinerer Geruch stieg ihr in die Nase. Sie schluckte schwer, als sie feststellte, was ihr in die Hand getropft war. Es war Blut. Menschliches Blut. Esmeralda atmete tiegf durch, wollte sich davon gerade beruhigen. Doch nach diesem Schrecken folgte der nächste. Etwas fiel vonm Baum, an dem sie stand und baumelte an einem Strick, der um einen der Baumäste gewickelt war. Sie erkannte die Gestalt sofort. „Eric!“, hauchte sie und presste sich vor Schreck die Hand an den Mund. Sie stellte an dem unnatürlichen Hängen des Kopfes fest, dass ihrem Freund das Genick gebrochen wurde. „Eric!“, rief sie nun fassungslos und untersuchte ihn. Ihr fiel auf, dass seine Kleidung zerkratzt war und in Blut getränkt war. Ungläubig schüttelte sie den Kopf. „Das konnte doch nicht...!“, schoss es ihr durch den Kopf und taumelte zurück. „Wer tat nur soetwas?“ Auf einmal hörte sie ein Lachen, das bedrohlich klang. Das Lachen eines jungen und rachsüchtigen Mannes. Esmeralda schaute sich überall um, versuchte hinter den Bäumen, die dichtandicht standen etwas zuerkennen, doch nichts. Niemand war hier. „Was geht hier nur vor?“ Wie aus heiterem Himmel flog eine Krähe, gehüllt in Feuer vom Himmel runter und landete auf dem Boden auf. Die Feuerkrähe formte sich zu einem Mann. Die zuckenden Konturen nahmen feste Form an und Esmeralda keuchte entsetzt auf, als sie sah, wer da vor ihr stand. „Phantom!“, hauchte sie und schaute ihn ungläubig an. Das Phantom jedoch stand nur da, schaute sie grinsend an und schien zu warten, bis sie den nächsten Schritt machte. Als sie dies nicht tat streckte er die Hand aus und eine Flammenzunge schoss aus dieser hervor. Verformte sich zu etwas langem und als die Flammen erloschen, hielt er in seiner Hand ein schwarzes Schwert. Esmeralda immernoch unwissend und entsetzt, zog mit zitternden Händen ihres und hielt es schützend vor sich. Nocheinmal grinste das Phantom, sagte nichts und griff an. Wie Donnerschläge prallt das Schwert des Phantoms auf das von Esmeralda und sie wich zurück. versuchte den Hieben auszuweichen und ihn dafür anzugreifen. Es schien ewig zudauern, als Esmeralda ihre Chance sah. Als das Phantom sie in zwei Teile schneiden wollte, sprang sie schnell hoch und landete kurz auf seinem Schwert. Dann sprang sie noch mal hoch in die Luft, drehte sich einmal um sich selbst und landete auf festem Boden. Genau hinter dem Phantom. Das Phantom drehte sich zu ihr um, doch da rammte Esmeralda ihr Schwert in sein böses Herz. Es war reiner Reflex gewesen, doch er rette ihr das Leben. Das Phantom schrie aus Höllenschmerz und aus Wut. Esmeralda vergeudete keine Zeit. Sie musste die magischen Worte sprechen, die das Phantom endgüktig vernischten würden. Auch wenn sie spürte, wie ihr herz schmerzhaft aufschrie. „Erhaf ni eid Twelretnu dnu erhek redeiwein kcüruz , mu ned Neschnem sawte nutuzna!“ sagte Esmeralda und zog ihr Schwert aus ihm heraus. Das Phantom sank in die Knie, vor Esmeraldas Füßen und fiel dann um. „Das wirst du mir büßen. Ich werde wiederkommen. Egal, wie sehr du dich auch angestrengt hast!“, stöhnte das Phantom und aus seinem Mund floss schwarzes Blut. Esmeralda presste hart die Lippen aufeinander und schaute ihn mit einer Mischung aus Wut und Entäuschung an. Nie hätte sie gedacht, dass er ihr feind sein würde. „Verrate mir eins, warum hast du Eric getötet?“, fragte Esmeralda ihn zitternt und das Phantom verzog sein Gesicht zu einem spöttischen Grinsen. „Ich tat es, weil ich dich hierher locken wollte. Ich wusste, wenn Eric verschwindet, würdest du ihn suchen. Außerdem hatte ich noch eine Rechnung mit ihm offen, da er mich getötet hat!“, erklärte und spukte schwarzes Blut. „Wie kannst du dann noch am Leben sein?“, fragte Esmeralda, spürte wie in ihrem Bauch sich ein fester Koten bildete und das Phantom sagte lachend:„Der Satan hat mir etwas von seiner Kraft gegeben, damit ich wieder geboren werde und Rache ausüben kann, nämlich an dich und an die, die dir so wichtig sind. Eghal wieoft du mich besiegst, ich werde immer wieder kommen. Ich binh unsterblich!“ „Wieso an mir. Ich habe doch gar nichts getan!“, schrie es in ihrem Innern und sie wollte diese Frage schon äußern, doch ihre Zunge war schneller. „Egal ich werde dafür sorgen, dass du diese Welt nicht wieder betrittst!“, erklärte Esmeralda. „Meine Nachkommen werden dich immer wieder besiegen!“ „Glaubst du. Eniek nov hcue llos hcan meniem Dot slamej sad Thcilnennos rediew nehes!“, sagte das Phantom und nachdem es das sagte, zitterte Esmeraldas Hand und wie von einer unsichtbaren Hand setzte sich die Klinge des Schwertes auf Esmeraldas linke Brust, dort wo das Herz schlägt. Esmeraldas Augen weiteten sich und sie schaute mit Schrecken auf die zitternde Schwertspitze vor sich. Was war nur passiert? Wieso war er so voller Hass, dass er auch sie töten wollte. Gab er ihr etwa auch die Schuld an seinem Tod? „Ich schwöre dir Phantom, irgendwann werde ich wieder kommen und dann, werde ich dich, mit meinen eigenen Händen töten!“, schwor Esmeralda, mit vor Wut und Schrecken bebender Stimme. Noch immer wollte sie nicht glauben, was hier passiert und mit ihm passiert war. Doch in ihre Enttäuschung und schrecken, mischte sich Wut hinein. Wieso tötete er sie. Sie hatte ihn doch geliebt, und er sie. Wie konnte er das tun. Das Phantom grinste und zischte nur:„Jetzt!“ Da durchbohrte das Schwert ihr Herz und Esmeralda schrie aus Schmerz. Erst da erlosch das unseelige Leben des Phantoms und seine Augen wurden matt. Esmeralda sank in die Knie, zog mit Mühe das Schwert aus sich heraus. Auch wenn dies bedeutete, dass sie dadruch noch schneller sterben wird, war es ihr gleich. Sie kroch zum Phantom und legte sich neben ihn. Immerhin im Tode wollte sie ihm wieder nahe sein und verschränkte ihre Finger mit den seinen. Ein letztes Mal küsste er sie auf die Wange, ehe ihre Kärfte versagten und sie zu Boden sank. Sie schaute hoch zum Himmel. Er war klar. Wie in jener Nacht und sie streckte die andere Hand aus, um den Engeln, die bestimmt kommen würden ihre zu reichen zusagen, um mit ihnen zugehen. Sie hörte das Rauschen, der Windes in den Blättern der Bäume und glaubte das Schlagen der Engelsflügel zu hören. In dieses Rauschen, mischten sich wohltuende und tröstliche Gesänge. Ließen sie einschlafen und führten sie auf die andere Seite. Ende * Puh, endlich auch fretig mit dieser Fanfic. War an manchen Stellen ziemlich schwierig. Aber ich hoffe sie gefällt euch. Ich wollte die Geschichte erzählen, doer schrieben, weil es für mich wichtig ist, adie ganze Geschichte zukennen. Wobei im dritten Teil ja eigentlich alles erzählt wurde. Aber ich wollte sie trotzzdem schreiben. Es hat Spass gemacht sie aufzuschrieben und den Charas besondere Eigenschaften zu geben. Und falls es hier welche gibt, die meinen diese sei mit der vom Ohantom der Oper identlisch, will ich nur eins sagen. Lest sie euch nochmal durch!!!!! Die weibliche Hauaptfigur ist wesentlich selbstbewusster, als dieses Dummenchen Daae. Auch wenn sie an manchen Stellen den Eindruck machte, sie könne nichts durchstehen. Aber dieser Momente sind eher selten udn wenn dan bereschtigt. Die Rolle des Phantoms...hm nunja... Es hat den Anschein, als sei es Schitzophren, da es mal diese Seite und dann die andere Seite zeigt. Auch die Lebensgeschichte des Phantoms ist anders. Es hat zwar genauso eine schmerzhafte Kindheit wie Eric, aber etwas anders. Zumindest sollte es den Anschein machen. Die Rolle des Nebenbuhlers...Tja... Ich wollte den zweiten Mann, der Esmeralda will, als etwas schleimig, aufdringlich und zum Schluss eiskalt zeigen. Hehehe* fiesgrins* Tja, das wars dann schon von mir. Hoffe euch hatte Spass beim lesen und würde mich um ein Kommie sehr freuen Bye *euch alle knuddel* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)