Fireworks von Blacklady86 (Usa x Mamo) ================================================================================ Kapitel 1: Fireworks -------------------- Usagi stand eine geraume Weile unbeweglich vor der Tür. Sie haderte mit sich selbst. Eigentlich wäre sie am liebsten wieder umgekehrt, doch das konnte sie nicht. Sie hatte Motoki und den Mädchen versprochen es wenigstens zu versuchen, wenn sie jetzt unverrichteter Dinge zurückkehrte, wären sie sicher böse. Außerdem würde ihr eigenes Gewissen ein solches Handeln niemals zulassen. Usagi atmete tief durch und betrachtete das kleine Namensschild neben der Tür. Chiba Mamaru. Von irgendwoher erklang ein pfeifendes Geräusch und dann ein plötzliches Donnern. Usagi zuckte leicht zusammen, musste dann aber grinsen. Sie sollte sich mittlerweile daran gewöhnt haben, schließlich war heute Abend Silvester, da knallte und krachte es an jeder Ecke. Sie warf einen kurzen Blick auf ihre Uhr und erschrak. Es war bereits elf Uhr durch. Wenn sie noch rechtzeitig um Mitternacht am Hikawa-Tempel sein wollte, musste sie sich langsam beeilen. Sie stieß entschlossen die Luft aus, ging zur Tür und pochte. Mamoru fragte sich wie viele Gläser Wein, er an diesem Abend schon getrunken hatte, das er bereits Engel sah. So zumindest kam ihm das zierliche Geschöpf, das auf seiner Türschwelle stand und unsicher darauf wartete, das er etwas sagte, vor. Sie trug ihre Haare heute zur Abwechslung mal offen, während sich das schwarze Abendkleid eng an ihren schmalen Körper schmiegte. Bei ihrem Anblick vergaß Mamoru sogar für eine Zeit lang das atmen. „Usagi?“ sie lächelte, wenn auch etwas unsicher, es kam schließlich nicht oft vor das er ihren richtigen Namen benutzte. Noch nie, soweit sie sich erinnern konnte. „Hallo. Mamoru. Darf...darf ich rein kommen?“ er nickte, noch immer gefesselt von ihrem Anblick und trat zur Seite. Usagi sah sich etwas um, während sie ins Wohnzimmer ging. Alles war sauber und ordentlich, zu ordentlich ihrer Meinung nach. Es schien beinahe so, als würde hier niemand leben. Wenn sie an die Wärme und Geborgenheit dachte, die sie stets in ihrem Elternhaus empfand, kam ihre diese Wohnung beinahe trostlos und verlassen vor. „Nun Odango atama. Wieso bist du hier?” Sie drehte sich langsam zu ihm um. Seine Augen kamen ihr noch dunkler vor als sonst. „Nun ja also...“ Usagi ärgerte sich, das sie ihren Auftritt nicht besser geplant hatte. Sie suchte nach den richtigen Worten. „Ich bin hier um dich abzuholen“ das war augenscheinlich nicht die richtige Einführung. Mamorus Augen verengten sich. „Was?“ „Also weist du. Heute ist doch Silvester und Motoki hat erzählt das du ganz allein bist. Also dachten wir uns...“ „Das ich mit euch zusammen feiern möchte?“ „Ja“ „Nein“ Einen Moment lang herrschte schweigen. Dann hob Usagi das Kinn und straffte die Schultern. „Also schon, wie du willst. Ich habe dich gefragt und damit ist meine Aufgabe erledigt. Ich werde jetzt wieder gehen“ sie ging auf die Tür zu, doch als sie an ihm vorbei gehen wollte versperrte er ihr plötzlich den Weg. „Warum bist ausgerechnet du gekommen Odango atama?" Sie standen sehr dich beieinander. Usagi wurde bewusst, dass sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt war, dass sie seine Lippen beinahe mit ihren spüren konnte. „Ich habe beim Stäbchen ziehen verloren“ räumte sie leise ein. Mamoru sah sie für einen Moment ungläubig an, dann pustete er los. „Beim Stäbchen ziehen“ gluckste er. „Das ist nicht dein ernst?“ Usagi wich unbewusst ein paar Schritte zurück. „Was ist den daran bitte schön so lustig?“ fragte sie bissig, obwohl sie nicht verhindern konnte, das sein Lachen in ihr ein seltsames Gefühl aus löste. Es war wie ein Schauer der durch ihren Körper floss und tief in ihrem Bauch ein angenehmes Kribbeln verursachte. Sie kannte dieses Gefühl nicht, doch es gefiel ihr ungemein. Mamoru beruhigte sich langsam wieder. „Das lustige daran ist, das Motoki hätte wissen müssen, das ich mich niemals dazu überreden lasse“ Dann sah er sie an, sah sie wirklich an, und sagte: „Selbst von dir nicht“ Selbst von dir nicht. Die Worte hallten wie ein Echo in ihr wieder und verstärkten das seltsame Kribbeln in ihrem Bauch um ein Hundertfaches. Sie spürte die Hitze die in ihre Wange schoss und sie erröten ließ. Ohne zuwissen was sie dagegen unternehmen konnte, wandte sie sich von ihm ab, damit er es nicht bemerkte. Ihr Blick viel auf das große Panoramafester, das eine unglaubliche Aussicht auf Tokio bot. Sie ging darauf zu und legte beinahe zaghaft ihre Finger auf das kühle Glas. Wie kam es nur, das er eine solche Macht über sie hatte? Das ein einziges Wort von ihm, sie glücklich oder traurig werden ließ? „Warum willst du nicht mitkommen?“ fragte sie ruhig. „Diese Feste sind nichts für mich“ „Wieso nicht?“ da sie mit dem Rücken zu ihm stand konnte sie sein Gesicht nicht sehen, doch sie hörte wie er leise seufzte. „Es ist nur ein weiteres Jahr das vorüber geht. Es ist nichts besonders, warum sollte ich es also feiern?“ Seine Stimme verriet tiefen Kummer und verstärkten Ärger. „Aber es ist auch der Beginn von etwas Neuem“ so als wollte jemand ihre Worte bestätigen, schoss in diesem Augenblick eine Rakete in den Himmel und tauchte die Nacht in ein funkelndes Lichtehrspiel. Usagi lachte begeistert, während sie mit strahlenden Augen zusah, wie die kleinen Lichtkugeln zur Erde fielen. Auch Mamoru lächelte, doch es war viel mehr ihr Anblick der ihn gefangen hielt. Er liebte sie. Liebte sie so sehr, das er bereitwillig sterben würde, wenn er nur diesen kurzen Moment für immer bewahren konnte. Sie war wie das Leben selbst, genauso voller Wärme und schöner Träume und genauso unerreichbar für ihn. „Du solltest jetzt gehen Odango. Wenn du noch vor Mitternacht, bei deinen Freunden sein willst“ flüsterte er. Usagi hielt inne und wandte sich zu ihm zu. Die Strahlen, einer vorbei fliegenden Rakete, warfen Schatten auf sein Gesicht, die fast wie Gitterstäbe aussahen. Ein sehnsuchtsvoller Ausdruck lag in seinen Augen. Sie hätte gerne die Hand nach ihm ausgestreckt und ihn in den Arm genommen. Doch sie hatte Angst vor seiner Reaktion. Angst davor, von ihm zurückgewiesen zu werden. Sie fragte sich ob es möglich war, das sich Gefühle so schnell änderten? Vor wenigen Minuten noch hätte sie alles dafür gegeben, ihn nicht sehen zu müssen und jetzt auf einmal wollte sie überhaupt nicht mehr fort. Nein sie wollte nicht gehen, nicht ohne ihn. „Ich werde bleiben“ „Du willst hier bleiben?“ Mamoru konnte kaum glauben, was sie sagte. „Natürlich“ sie ging zum Sofa und ließ sich demonstrativ darauf nieder. „Du willst ja nicht mitkommen. Also werde ich hier bleiben“ um seinen Protest den Wind aus den Segeln zu nehmen, fügte sie gleich hinzu: „Außerdem ist deine Aussicht bei weitem besser, als die vom Tempel.“ Seufzend gab sich Mamoru geschlagen. „Okay.“ Er deutete auf die Wand hinter sich. „Dann, also... werde ich mal in die Küche gehen und dir was zu Trinken holen“ sie lächelte und nickte. In der Küche stand Mamoru einen Moment reglos da und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Irgendwann hatte dieser Abend eine seltsame Wendung genommen, doch er konnte beim besten willen nicht sagen wann oder warum es passiert war. Es war einfach geschehen und es machte ihn glücklich. Zum ersten mal, seit dem tragischen Tod seiner Eltern, hatte er das Gefühl lebendig zu sein. Usagi stand vor der Hifi-Anlage, als Mamoru mit einem großen Tablett das Wohnzimmer betrat. Sie ließ ihre Finger über die Sammlung von CD´s gleiten und überlegte welche davon am besten geeignet war, die Stimmung etwas aufzulockern. „Möchtest du Musik hören?“ ertappt drehte sie sich zu ihm um. „Ich hielt es für eine gute Idee. Doch ich weis nicht was du gerne hörst“ sie lächelte verlegen, sich in diesem Augenblick mehr als bewusst, das sie eigentlich überhaupt nichts über ihn wusste. Er stellte das Tablett auf den Tisch und kam zu ihr herüber. Nach einem kurzen Moment des überlegen, zog er schließlich eine heraus und überreichte sie ihr. „Diese find ich gar nicht schlecht“ Usagi begutachtete seine Wahl und blickte zu ihm auf. „Lovesongs?“ fragte sie, in einem Ton zwischen hoffnungsvoll und empört. Er gab keine Antwort und starrte sie nur an. Sein Gesicht kam ihrem näher. Usagi wusste, dass etwas passieren würde. Und es passierte auch etwas. Es klingelte an der Haustür. Mamoru ging zur Tür, um sie zu öffnen. In Gedanken schallte er sich einen Narren. Wie war er nur auf die blöde Idee gekommen sie küssen zu wollen? Er wusste längst, dass er sie brauchte. Er musste sie sehen, sie hören, sie bewundern, auch wenn er wusste, dass er sie nicht halten konnte. Doch das reichte ihm. So lang sie ihn anschaute. So lang sie seinen Namen kannte. So lang ging es ihm auch gut. Warum also setze er das alles aufs Spiel, nur für einen Kuss? Mamoru bemühte sich, diese Gedanken in eine entfernte Ecke seines Kopfes zurückzudrängen, als er die Tür öffnete. Eigentlich hätte ihn der Anblick, der fünf Personen nicht besonderst überraschen dürfen. Schließlich befand sich das Oberhaupt, dieses beinahen ungleichen Haufens, grade bei ihm zu Gast. Dennoch konnte er nicht anders als sie mit offenen Mund anzustarren. Die Freunde machten sich nicht die Mühe darauf zu warten, das Mamoru aus seiner Starre erwachte und spazierten einfach in seine Wohnung. Motoki, ein blonder junger Mann war der Letzte, wobei er ziemliche Mühe hatte, bei dem blonden jungen Mädchen das um seinen Hals hing, das Gleichgewicht zu halten. „Ich hoffe wir stören nicht?“ er versuchte ein unschuldiges Lächeln auf zusetzten, doch es gelang ihm nicht wirklich. Minako wedelte, mit der freien Hand die sie zu Verfügung hatte, mit einer Flasche. „Wir haben auch Sekt mitgebracht“ leierte sie vergnügt. Sorgfältig untersuchte Usagi das reichhaltige Angebot von Süßigkeiten und Chips auf dem Tisch. Doch es viel ihr schwer sich auf etwas anders zu konzentrieren, als auf den gutaussehenden Schwarzhaarigen. Immer, wenn sie an ihn dachte , fühlte sie eine ganz besondere Wärme in sich aufsteigen... Heute war dieses Gefühl extremer, doch es war schon immer da gewesen, das konnte sie nicht leugnen. Manchmal, wenn seine blauen Augen, so dunkel wirkten, dann hatte sie den Eindruck, das er es ebenfalls fühlte. Aber dann gab es auch diese Augenblicke, in denen er einfach nur gemein zu ihr war und sie ärgerte. Es fiel ihr schwer zusagen, was für ein Mensch er wirklich war, weil es einfach zu viele Seiten an ihm gab, die sie nicht kannte. Usagi war so in Gedanken versunken, dass sie nicht hörte, wie sich ihr jemand von hinten näherte. Der plötzliche Klang einer bekannten Stimme ließ sie zusammenfahren. „Wenn du so weiter futterst, wirst du eines Tages platzen“ sie drehte sich um und lächelte. „Mädels. Was macht ihr den hier?“ „Na hör mal, denkst du wir lassen dich mit dem armen Mamoru allein. Eine solche Strafe hat er gar nicht verdient“ Makoto die hinter Ray auftauchte verdrehte die Augen. „Hör nicht auf sie Usa. Wir haben uns Sorgen gemacht, als du nicht zurückgekommen bist“ „Wirklich?“ fragte Usagi gerührt. „Na klar. Um diese Zeit laufen da draußen ´ne Menge seltsamer Leute rum“ Amy die zu ihnen trat nickte. „Genau, das kann ziemlich Gefährlich werden. Deshalb haben wir beschlossen dich zu suchen“ „Und den Sekt haben wir auch gleich mitgebracht“ kicherte Minako, die noch immer an Motokis Hals hing. Usagi war Glücklich, jetzt würde sie doch noch mit ihren Freunden das neue Jahr feiern können. Doch als sie zu Mamoru rüber blickte erlosch das Lächeln in ihrem Gesicht. Er lächelte sie leicht an, aber in seinen Augen war die Vorfreude, die sie noch vor wenigen Minuten in ihnen gesehen hatte, verschwunden. Dann drehte er sich um und ging in die Küche. „Äh Leute. Macht ihr es euch doch schon mal gemütlich, ich werde nur mal kurz schauen, ob ich Mamoru in der Küche helfen kann“ „Dann solltet ihr euch aber beeilen. In fünf Minuten ist nämlich Mitternacht“ rief Amy ihr hinterher, doch Usagi hörte sie schon gar nicht mehr. Er stand in der Dunkelheit, die nur ab und zu von einer Silvesterrakete durchbrochen wurde. Sein Gesicht war verhangen von Sehnsucht und Kummer. Einen Augenblick glaubte Usagi er würde weinen, doch als der Raum wieder erleuchtet wurde, erkannte sie das er sie ansah. „Es tut mir Leid“ flüsterte sie leise, als sie sich ihm näherte. „Das muss es nicht“ murmelte er. Einen Moment herrschte Schweigen. Nur das laute Stimmengewirr der Anderen war zu hören. Dann rief jemand ihre Namen. Doch keiner von beiden reagierte. „Du solltest zu ihnen gehen“ meinte er schließlich. „Und was ist mit dir?“ „Ich werde hier bleiben“ begann er „Ich kann einfach nicht mit euch zusammen sein.“ Er hatte Euch gesagt, doch sie wüsste, das er eigentlich, mit Dir, meinte. Sie zuckte mit den Schultern, um nicht zu zeigen, dass sie innerlich starb. „Klar, kein Problem.“ „Weil, wenn ich mit euch...“ „Vergeben und Vergessen“, unterbrach Usagi. „Weil ich nur daran denke kann, wie gern ich dich küssen würde“, führ er fort, aber der Sinn seiner Worte kam nicht gleich bei ihr an. Sie plapperte resolut weiter, entschlossen, ihn nicht merken zulassen, dass sie ihn einfach nicht verlieren wollte. „Man könnte auch sagen: Schnee von gestern...“ Jetzt erst begriff sie, was er gesagt hatte. „Mich küssen?“ wiederholte sie und sah ihn an. Wieder wurde nach ihnen gerufen, doch sie reagierten nicht. Sein Gesicht war immer noch ernst. Es bereitete ihm kein Vergnügen, ihr das zu sagen. „Ich bin älter als du, und das kann niemals...“ Er hielt inne und schien sich zu besinnen. Von irgendwo her begann jemand laut von zehn nach unten zu Zählen. „Du solltest gehen.“ „Aber du bist nur ein paar Jahre älter“ sagte sie sanft. Wieder zögerte Mamoru. Er sah ihr tief in die Augen. Eine Hitzewelle durchfuhr sie vom Kopf bis zu den Zehen. „Du solltest...“ „Gehen, hast du gesagt.“ Usagi ging auf ihn zu und wusste, dass sie nicht gehen würde. Erregt spürte sie, das sie nicht gehen konnte... drei... zwei.. Sie hob ihr Kinn und er fuhr zärtlich mit den Fingern darüber. Eins... Dann küsste er sie. Es war ein sehr weicher Kuss, sanft und vorsichtig. Von weit entfernt hörten sie die Jubelrufe ihrer Freunde. Es war bereits zehn Minuten später als Usagi und Mamoru, Hand in Hand auf den Balkon traten. Die Mädchen nahmen ihre Anwesenheit mit einem Lächeln zur Kenntnis, während Motoki ein paar Raketen in den Himmel schoss. Usagi ging dicht an das Gelände und legte den Kopf in den Nacken, in ihren Augen spiegelte sich der funkelnde Nachthimmel. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals Glücklicher in ihrem Leben gewesen zu sein. Mamorus starke Arme legten sich um ihre Hüfte und zogen sie an seinem warmen Körper. „Das ist wirklich ein perfektes Ende“ hauchte er sanft, während er sein Kinn leicht auf ihren Kopf legte und den Geruch von Pfirsich, welcher sie umgab, in sich aufnahm. Usagi drehte sich lächelt in seinen Armen zu ihm um „Nein, das ist ein perfekter Anfang“ sie legte ihre Arme in seinen Nacken und zog seinen Kopf sanft zu sich herunter. Langsam näherten sich ihre Lippen, bevor sie zu einem leidenschaftlichen Kuss verschmolzen. Über ihren Köpfen versank die Welt in einem riesigen Feuerwerk. Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)