Bescherung mit Hindernissen von abgemeldet (Spike feiert Weihnachten mit der Scooby Gang) ================================================================================ Kapitel 1: Bescherung --------------------- Es war Heiligabend. Der Mond tauchte den Schnee vor dem Summer-Haus in helles, eisiges Licht und schien von den herabfallenden Schneeflocken wieder. Es hätte ein sehr harmonisches Bild abgegeben, wenn nicht in diesem Moment ein großes schwarzes Auto den Briefkasten mit dem Summers - Namensschildchen umgefahren hätte. „ Spike!!“ hörte man Buffy von drinnen fluchen und zeitgleich öffnete sich auch die Tür – die wie alle Fenster der Karre komplett mit Abdeckfarbe beschmiert war und Spike trat heraus. Der blonde Vampir kümmerte sich nicht um Buffy, die die Tür aufgerissen hatte und heraus gerannt war, sondern machte sich auf den Weg zu seinem Kofferraum. „ Den bezahlst du mir, da kannst du…oh.“ Buf unterbrach sich und sah irritiert den Berg Geschenke an, den Spike sich gerade aufgeladen hatte. „ Sind die…?“ „ Ja, sind sie!“ meinte Spike stolz und lächelte „ Für jeden eins.“ Buffy hatte es schon als ausreichend gütig angesehen, Spike bei der Feier dabeizuhaben. Sie hatte gar nicht daran gedacht, ihm so etwas wie ein Geschenk zu kaufen. Sie hoffte inständig, irgendjemand der Anderen hatte an Spike gedacht. „ Äh…schön!“ antwortete sie und fuchtelte dann mit den Armen. „Immer rein damit! Und…fahr dann bitte das Auto in die Einfahrt und aus meinem Rosenbeet, ja?“ „Klar doch!“ meinte er und lief schnurstracks zur Eingangstür. Buffy verdrehte die Augen. Sicher, er hatte nichts verbrochen. Sie nervte schon seine blasierte Art und Weise Klar doch! Zu sagen. Aber trotzdem hatte sie irgendwie Mitleid mit ihm gehabt. Alleine hätte er sich sicher in seiner Gruft betrunken, oder besser noch irgendwo aus Frust randaliert. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie immer noch vor dem Auto stand. Spike kam auf sie zu. „ Bist du im Stehen eingeschlafen?“ fragte er und lachte über seinen eigenen Witz. „N-nein!“ parierte sie etwas erschrocken und fügte cooler hinzu: „ Ich will mich nur vergewissern das du das Ding auch wirklich ordentlich parkst!“ „ Ich bin ein Mann. Alle Männer parken ordentlich ein. Das müsstest du eigentlich wissen…“ Buffy lachte sarkastisch und sah dem wasserstoffblonden Vampir dabei zu, wie er wieder in seinen Wagen stieg und ihn einparkte. Sie kam sich zwar eigentlich dabei ganz schön dämlich vor, verschränkte aber die Arme und wartete, als wäre es ganz natürlich. Als er schließlich fertig war gingen sie schweigend zusammen zur Haustür. „ Ich freu mich schon.“ Versicherte er ihr als sie dabei zusah wie er sich, im Flur angekommen, die Springerstiefel auszog. „ Äh…ja.“ Antwortete sie nur und ging dann vor ins Wohnzimmer. Er zog anhand ihrer doch etwas inhaltslosen Antwort die Augenbrauen hoch und folgte ihr dann. Das Wohnzimmer war ein köstlicher Anblick. Es war geschmückt worden und voller Kerzen. Ein grell leuchtender Weihnachtsbaum stand in der Mitte des Raumes und Xander war schon dabei, Spikes Geschenke zu den Anderen unter dem Baum zu legen – er summte fröhlich „Jingle Bells“ mit, was auch im Hintergrund lief und wobei die Hexe leise mitsang. Willow saß auf dem Boden, neben dem Sessel auf dem vorher Xander und Anya gesessen haben mussten, denn Anya streckte die Arme nach Xander aus, der gerade fertig war und in die Küche gehen wollte. Der Dunkelhaarige drehte ab, lief zu seinem Mädchen und setzte sich zu ihr. Buffy hatte sich zu Angel gekuschelt, der Spike als einziger kein „Hallo!“ zurief sondern ihn nur böse ansah. Der ignorierte das und setzte sich zu Dawn und Giles auf das Sofa, dass neben Xanders und Anyas Sessel stand. Dawn rückte ein Stück von ihm weg, sagte aber „ Hi Spike!“. „ Hi Krümel!“ begrüßte er sie, worauf die Kleine die Nase kraus zog. „ Wieso bist du so gut gelaunt?“ „ Es ist Weihnachten, Kleines.“ Antwortete er und lächelte dann Giles an. „ Hallo Giles!“ Seine freundliche Tonlage irritierte auch Giles, denn er antwortete nicht sondern putzte seine Brille. Buffy war aufgestanden um ein paar Getränke zu holen und blieb im Vorbeigehen stehen. „ Spike.“ Meinte sie und stemmte die Arme in die Hüften. „ Wenn du weiter so verdammt freundlich bist das es wehtut, tu ich dir weh.“ Ohne eine Antwort abzuwarten lief sie weiter in die Küche. „Frauenzimmer…“ murmelte der Vampir „ Nie kann man es ihnen recht machen.“ Alle waren mit passenden Getränken versorgt (Spike mit einer Tasse warm gemachtem Schweineblut, was nur toleriert wurde weil Weihnachten war und Blut eben das was Spike zufrieden stimmte), als Xander sich erhob und eine Glocke läutete. „Alle herhören, hersehen und bitte auch geistlich hier sein!“ Das letzte betonte er besonders, da Buffy gerade vollkommen in einen Kuss mit Angel versunken war, den sie nur ungern unterbrach. „ Es ist Bescherung!“ flötete er fröhlich und grinste sein Xander – Grinsen. Als alle ihn ansahen machte er eine kleine alberne Verbeugung und zog das erste Geschenk unter dem Baum hervor. „ Für…na wen haben wir denn da, Dawny!“ Dawn wollte aufstehen und nach dem Geschenk greifen, als er es ihr wegzog. „ Erst musst du dem Weihnachtsmann ein Gedicht aufsagen!“ Dawn rollte mit den Augen, wie ihre Schwester es auch oft tat. „ Xander!“ protestierte sie „Aus dem Alter bin ich jetzt echt raus!!“ Xander lachte und gab ihr das Geschenk. Zufrieden verzog sie sich damit zurück zu ihrem Platz. Der Teenager hatte gesiegt. Xander verteilte Geschenk für Geschenk. Spikes Mitbringsel waren sogar annehmbar. Buffy betrachtete verschämt die wunderhübsche, sicher antike Halskette, die sie niemals tragen könnte, nur weil Spike sie ihr geschenkt hatte. „ Und das hier ist für meine Anya…“ sagte Xander so feierlich, dass Buffy aufsehen musste. Begierig packte Anya ihr Geschenk aus. „Pralinen?!“ rief sie entsetzt. Enttäuscht fügte sie hinzu „ Die hast du sicher gekauft weil du vergessen hast das du mir was zu Weihnachten schenken musst…“ „Ach Schatz, du bekommst doch noch was!“ dieser Satz ließ ihre Augen aufleuchten und wischte die Enttäuschung aus ihrem Gesicht. „ Und diese Pralinen sind was ganz besonderes…“ „ Okay.“ Meinte Anya und stellte die Pralinen unbeachtet auf den Schreibtisch. Spike saß nur da und beobachtete wie sich der Geschenk-Berg vor jedem häufte. Und selber hatte er noch kein einziges bekommen. Kein Einziges. Für jeden aus dieser Bagage hatte er ein Geschenk besorgt. Über jedes hatte er lange nachgedacht und es sorgfältig ausgewählt. Und was bekam er? Nicht mal Dankbarkeit… Die Jägerin hatte die Kette die er vorgestern aus dem Antiquariat gestohlen hatte verstohlen in ihre Tasche geschoben ohne ihn anzusehen, Giles hatte sein Buch mit der Fledermausstudie und dem Einband aus Fledermausflügelleder gleich weggelegt und Anya war nachdem sie das Armband was er ihr besorgt hatte ausgepackt hatte, Xander an den Hals gesprungen und den überraschten Jungen über und über mit Küssen bedeckt. Sein Blick wurde immer düsterer und er sah aus den Augenwinkeln die unbeachtete Pralinenschachtel auf dem Wohnzimmertisch liegen. Er schnappte sie sich und aß wütend ihren gesamten Inhalt auf. „Und das…ist für Buffy! Von mir…!“ las Xander stolz vor und reichte Buffy ein unheimlich unförmiges Packet. Skeptisch packte sie aus. „Oh mein Gott…oh mein Gott Xander wo hast du denn so was her?“ Selbst dieser Bursche bekommt so etwas wie Dankbarkeit zu spüren… Sie hielt einen Keuschheitsgürtel in die Höhe. Aus Eisen, mit einem Schloss daran. Der Schlüssel dazu lag auch im Paket. „Das ist auch gleichzeitig für Angel!“ grinste Xander, der den Vampir von Anfang an nicht ausstehen konnte „ Wegen seinem kleinen Schizophrenie-Problem!“ Angel sah aus als wäre „sein kleines Schizophrenie-Problem“ gerade aufgetreten und als würde er Xander gleich zerfleischen. „Oje…“ murmelte Xander hastig und griff nach dem nächsten Geschenk. „Für…Spike!“ las er vor und reichte es dem Vampir. Der war jetzt mit allen Pralinen fertig, hatte die Schachtel wieder verschlossen und zurückgestellt. Verwundert sah er auf. Wer da wohl an mich gedacht hat… ging ihm freudig durch den Kopf und er riss das Papier ab. Zum Vorschein kam: ein Buch. „Von mir!“ meinte Giles und lehnte sich vor. „Ich dachte es gefällt dir vielleicht.“ Der Einband des Buches war schon etwas älter und unbeschriftet, aber als Spike das Buch aufschlug kam ihm zusammen mit dem typischen Geruch alter Bücher der Titel entgegen. „Gedichte des achtzehnten Jahrhunderts…“ las er vor und blätterte etwas darin. Angel hatte den Titel mitbekommen und lachte leise. „Solange du nicht auf die Idee kommst wieder zu schreiben…“ murmelte er und wandte dann den Blick wieder ab. „ Ich sollte wieder schreiben!“ erklärte Spike feierlich. „Danke Giles.“ Buffy und Angel schlugen sich die Hand vor den Kopf. Spike war etwas aufgemuntert. Etwas. Xander war jetzt fertig mit dem verteilen der Geschenke und packte seine Eigenen aus. „ Wow, von wem ist das?“ ächzte er und hielt Spikes Geschenk hoch. Es war der eingelegte Kopf von etwas, das nach einem Vulkanier aussah. „ Von mir!“ meldete er sich. Xander lief zu ihm und schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter „Danke Alter echt cool, das kommt in mein Schlafzimmer!“ er lächelte breit und Spike genoss es zum ersten Mal aufrichtiges Strahlen in den Augen eines beschenkten zu sehen. „ Es ist echt.“ Gab er an und das Lächeln auf Xanders Gesicht gefror. Ohne ein weiteres Wort wandte er sich wieder seinen anderen Geschenken zu. Willow sah peinlich berührt das Geschenk von Spike an. Es war einfach wunderschön. Eine kleine, schmale Schatulle aus Ebenholz, an deren Ecken und an deren Schloss silberne Schnörkel in Form von Lilien entlang rankten. Sie öffnete sie mit leicht zittrigen Händen und hob dann ihren Inhalt an. Es war ein Amethyst am Lederhalsband, er war ungeschliffen, hatte also noch all seine Kanten und war allgemein sehr schlicht aber das war genau das was sie mochte. Unentschlossen saß sie auf dem Boden und sah den Anhänger in ihrer Hand an. Dann fasste sie sich ein Herz und lief zu Spike. Noch peinlicher berührt registrierte sie, dass niemand Spike etwas geschenkt hatte, niemand außer Giles. „Spike…?“ fragte sie leise. „Kann ich dich kurz sprechen?“ Der Vampir drehte sich zu ihr um. „ Immer doch.“ Er stand auf und stellte sich neben sie. Niemand merkte etwas, da alle mit ihren Geschenken beschäftigt waren, also nahm Willow sein Handgelenk und zog ihn aus dem Wohnzimmer in die Küche. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)