Forgiveness is not for me von abgemeldet (Ich kann nicht hoffen, darf es nicht...) ================================================================================ Kapitel 4: IV. Can't help it right... ------------------------------------- So meine lieben, was lange währt wird endlich gut... hoffe ich ^^° Das ist mein kleines Weihnachtsgeschenk für euch x3 Würde mich irre über Kommis freuen. Und achja ^^° Killt mich nicht *sich verstecken geht* ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ IV. Can't help it right... Es ist merkwürdig aber die Zeit vergeht auch wenn man blind ist. Auch wenn man nicht auf die Uhr oder den Wechsel von Sonne und Mond achten kann. Natürlich vergeht sie, aber in unregelmäßigen Bahnen, zieht immer wieder längere Kurven nur um später ans Ziel zu kommen oder schnurgerade Strecken um es schneller zu erreichen. Meiner Meinung nach hat die Zeit im Krankenhaus viel zu lange gedauert. Länger als sie eigentlich sollte. Vielleicht war sie das auch, woher soll ich das schon wissen? Gott sei Dank komme ich jetzt weg von all dem… Ich freue mich fast auf mein zuhause und so was hat schon Seltenheitswert. Vielleicht hab ich da ja endlich mal kurz meine Ruhe. Hier gönnt man sie mir nämlich keinen Augenblick lang… Seitdem ich alle aus meinem Zimmer geschmissen habe, kommen ständig Ärzte in mein Zimmer, Krankenschwestern laufen hindurch, Leute irren sich in der Zimmertür, Iruka kommt mich besuchen, ab und zu schaut Sakura hier vorbei –ich wünschte sie würde es nicht tun, aber ich werde mich hüten ihr das zu sagen-, manchmal kommt Kakashi vorbei. Einmal ist sogar er gekommen! Er, Sasuke, der Sasuke Uchiha! Sie müssen echt alle glauben, dass es mir verdammt dreckig geht. Mittlerweile habe ich mich ganz gut damit arrangiert. Es ist anders, aber es funktioniert schon irgendwie. Allerdings muss ich jetzt mehr aufräumen als vorher, ohne Augen ist das Suchen verdammt schwer… Ich packe gerade die paar Sachen, die sich hier von mir befinden. Zwei paar Hosen und eine ganze Menge T-Shirts, aber es passt alles in die Tasche. Kakashi hat mir mehrfach angeboten mich nach Hause zu begleiten, ich habe abgelehnt. Ich will mich nicht von meinem Lehrer nach Hause führen lassen. So was brauch ich nicht, ich kenne den Weg eh auswendig. Aber das scheint hier keiner zu verstehen, denn er steht schon wieder in der Tür. „Ich soll dich wirklich nicht begleiten?“ Es klingt ziemlich zweifelnd. Ich bin doch kein Baby mehr! Ich habe schon immer allein auf mich aufgepasst, warum sollte es diesmal nicht klappen?! Am liebsten würde ich ihn jetzt einfach fragen wozu. Aber vermutlich hätte er ein gutes Dutzend Argumente, die ich mir auf dem Heimweg anhören dürfte. „Nein, ich schaff das schon.“ Ich versuche einigermaßen fröhlich und selbstsicher zu klingen, was mir auch gelingt. Jedenfalls in meinen Ohren. Ob Kakashi mir wirklich glaubt weiß ich nicht, schließlich sehe ich sein Gesicht nicht. Nicht das je jemand viel von seinem Gesicht gesehen hätte. „Gut, ich komme später bei dir vorbei.“ Damit geht er und lässt mich ärgerlich zurück. Ich brauche doch keinen Aufpasser! So jemanden wollte mir Tsunade schon andrehen. Irgendwen der zweimal am Tag gekommen und nach mir geschaut hätte. Nein, danke. Vorher verrammle ich lieber meine Tür. Ich packe noch fertig, hänge mir die Tasche um die Schultern und gehe. Ich kann nur hoffen, dass meine Pflanzen es überlebt haben, immerhin war ich mindestens eineinhalb Wochen weg. Aber sie alle brauchen nicht sonderlich viel Wasser und davor hatte ich sie ja gegossen. Meine Hand huscht auf dem Weg nach draußen an der Wand vorbei, damit ich es merke bevor ich gegen etwas renne und ich schaffe es tatsächlich nach draußen ohne irgendwelche Blessuren. Für einen Spätherbst ist es echt noch warm und ich lasse die Wärme für einen kurzen Moment auf meiner Haut prickeln. Wenigstens dadurch weiß ich wo die Sonne steht. „Da bist du ja endlich.“ Ich bekomme einen halben Herzinfarkt als plötzlich jemand direkt vor mir spricht. Aber die Sonne scheint mir immer noch ins Gesicht, merkwürdig aber da steht doch jemand. „Ich?“ „Nein, der große blaue Pudel neben dir.“ Man kann die Ironie in jeder Silbe hören. „Und wer bist du?“ Frage ich patzig zurück. „Ich bin Kian, meinen Freund Pakku dürftest du noch kennen. Kakashi schickt mich, ich soll dich nach hause führen.“ Ein Hund?! Ich hätte doch mit Kakashi gehen sollen, jetzt hat er mir einen Blindenhund aufgehalst. „Danke, ich schaff das schon allein.“ „Ist mir egal, ich komme trotzdem mit.“ Wie war das noch mit den Hunden und der Gehorsamkeit? Seufzend gebe ich nach. Wenigstens kann ich mir jetzt sicher sein nicht gegen Personen zu laufen. „Halt dich an meinem Nackenfell fest, sonst verlier ich dich noch.“ Ich tippe auf einen relativ großen Husky vom Fell her. Kian läuft in gleichmäßigem Tempo neben mir her, warnt mich wenn eine Straße kommt und informiert mich über Stufen. Ja, ich gebe zu er ist schon ganz nützlich aber trotzdem hätte ich es bestimmt allein zu meiner Wohnung geschafft, nicht ganz so schnell, aber den Weg hätte ich auf die Reihe bekommen. Vor dem Treppenhaus bleiben wir stehen. „Danke, aber den Rest krieg ich allein gebacken, du weißt eh nicht welche der Türen meine ist.“ Ich grinse unbestimmt in seine Richtung. „Gut, ich sage Kakashi das du gut angekommen bist.“ Er dreht sich weg und tapst davon. Ich frage mich ob solche Ninjahunde eigentlich noch ganz normale Spiele wie Stöckchen holen mitmachen würden. Vermutlich würden sie einem eher den Vogel zeigen… Sobald er außer Hörweite ist, taste ich mich zum Geländer voran und beginne die Treppenstufen hinauf zu steigen. Die Anzahl bin ich schon so gewöhnt, dass ich nicht mal darüber nachdenken muss. Wenigstens etwas was weiterhin laufen wird wie bisher. Der Rest muss sich erstmal zusammenfinden. Angeblich könnte man es mit mir als blindem Shinobi versuchen, meint zumindest Iruka, aber ich schätze das war eher ein Tröstungsversuch. Ein ziemlich mieser noch dazu, schließlich bin ich nicht blöd oder so naiv, wie viele denken. Gelächelt habe ich trotzdem und so getan als würde ich ihm glauben. Nach vier Treppen komme ich auf meiner Etage an, das Zimmer auf der gegenüberliegenden Seite steht schon seit Jahren leer. Früher hat eine alte Dame darin gewohnt, sie war sehr nett und als Nachbarin mochte ich sie sehr gerne. Manchmal gab sie mir sogar Süßigkeiten als ich noch kleiner war, obwohl sie jeden Grund gehabt hätte mich zu hassen. Angeblich ist ihr Sohn im Kampf mit dem Monster in mir gestorben. Sie hat das nie interessiert... Unwillkürlich muss ich lächeln. Früher habe ich mir oft gewünscht sie wäre meine Großmutter, als ich noch nicht akzeptiert hatte we… was ich bin. In meiner Tasche krame ich nach dem Schlüssel zu meiner Wohnung. Wo ist er denn? Ich hab ihn doch extra in die Seitentasche damit ich nicht wühlen muss. Die linke ist leer, die rechte ist leer, aber schließlich werde ich in der Innentasche fündig und fühle den kleinen Froschanhänger zwischen meinen Fingern. Das muss ich noch besser organisieren. Ich zähle sie ab bis ich bei meinem Hausschlüssel bin, wenn ich Glück habe, hab ich mich nicht verzählt. Zur Erkennung hab ich ihn mal rot angemalt… was mir jetzt nicht mehr so viel bringt. Ich wäre lieber taub als blind, Geräusche sind im großen Ganzen nicht ganz so wichtig wie Bilder. Mit der linken Hand greife ich nach dem Türknauf und führe den Schlüssel langsam Richtung Loch. Plötzlich gibt die Tür nach. Nanu? Meine Wohnungstür ist für jeden geöffnet, der rein will. Das ganze Schloss ist völlig zerkratzt, das hat irgendwer aufgebrochen. Mein erster Reflex ist es wieder nach unten zu gehen und so schnell wie möglich zu verschwinden. Lächerlich, wer würde schon über Tag in eine Wohnung einsteigen und außerdem sollte ich doch wohl mit ein paar Einbrechern fertig werden, schließlich kann ich immer noch kämpfen. Für einen Shinobi dürfte das eigentlich keine Herausforderung sein. Vorsichtig stelle ich die Tasche ab und öffne die Tür weiter. Völlige Stille empfängt mich, während ich weiter reinlaufe. Scheinbar hat wer auch immer den Blumentopf im Gang zerschlagen, denn der Boden ist voll mit Erde, die unter den Füßen quietscht. Das müsste mein Armer Gummibaum gewesen sein. Später sollte ich schauen ob er noch zu retten ist. Ich halte mich an der Wand fest um nicht versehentlich auszurutschen. Hoffentlich haben sie nicht alle Pflanzen zerstört. Ein paar Schriftrollen kicke ich versehentlich durch die Gegend während ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer mache. Links von mir rappelt es plötzlich laut, erschrocken mache ich einen Satz zur Seite, rutsche auf irgendetwas Weichem aus und kann mich gerade noch an der Wand festhalten. Einen Moment verharre ich, aber nichts weiter passiert. Vielleicht ist eine der Schriftrollen gegen irgendwas geknallt? Kurz darauf fällt mir auf, dass ich in irgendwas Nasses gefasst habe. Es kommt mir verdächtig wie Sprühfarbe vor. Ganz toll, wahrscheinlich sieht meine ganze Wohnung jetzt bunt aus. Warum muss das nur immer wieder mir passieren? Ich hatte mich wirklich darauf gefreut hier allein zu sein. Ich gehe nach rechts um die Ecke und… Moment. Ich fahre meine Hand entlang. Die Farbe ist noch ganz nass, das heißt es war erst gerade eben! Es kommt mir zu spät, denn plötzlich spüre ich einen harten Schlag auf den Hinterkopf, der mich nach vorne stößt. „Ah…“ Ich falle zu Boden, trete nach Hinten aus und versuche denjenigen von den Füßen zu holen, aber ich treffe nur ins Leere. „Der ist aber verdammt früh wieder da.“ Kommt eine gackernde Stimme von vorne, die hinter mir klingt eher bullig. „Gut dass er niemanden mitgebracht hat!“ Schnell rapple ich mich wieder auf und versuche die Person vor mir zu erwischen, aber sie weicht zu schnell für mich aus und meine Angriffe gehen wie mein Tritt nur ins Leere. Plötzlich kommt von irgendwoher eine Faust, die mich unvorbereitet im Gesicht trifft. Ich taumle nach hinten und werde Profimäßig von jemanden am weiterlaufen gehindert. Die Bullenstimme steht hinter mir und dreht mir die Arme so schmerzhaft auf den Rücken das ich ungewollt aufheule. Das sind keine Einbrecher, schießt es mir durch den Kopf, das sind ausgebildete Shinobi. Ich hätte nicht gedachte, dass wirklich mal so etwas passieren würde. Keuchend beuge ich mich nach vorne und versuche meine Arme frei zu bekommen. Völlig sinnlos. „Jetzt zeige ich dir mal wie das geht.“ Sagt die gackernde Stimme. Eine Hand legt sich auf meine Schulter und urplötzlich rammt sich eine Faust in meinen Magen. Für einen Moment vergesse ich völlig zu atmen, alle Luft wird aus meinen Lungen gepresst. Meine nutzlosen Augen reißen sich automatisch weiter auf und meine Knie geben nach. Der andere scheint den Augenblick zu genießen und gibt mir ein paar Sekunden um wieder Luft zu bekommen. Verdammt… Kurz darauf hagelt es nur noch Schläge, die ich ohne jegliche Abwehr hinnehmen muss und mich noch nicht mal darauf einstellen kann aus welcher Richtung sie kommen. Ich versuche mich irgendwie zusammen zu krümmen um wenigstens einen Teil meines Körpers zu schützen, aber ich werde von der Person hinter mir wieder gerade gezogen, sodass ich fast in der Luft hänge. Es geht solange bis ich nichts mehr von meinem Körper spüre, nur noch den dumpfen Schmerz, dann lässt mich der Bulle plötzlich los und ich taumle ein paar Schritte nach vorne, Richtung Boden. Noch bevor ich dort ankomme, packt der Große mich wieder, drückt mich mit einer Hand an meinem Hals an die Wand und hält mich so, dass meine Füße wieder kaum den Boden berühren. Was wollen sie denn noch?! Warum gehen sie nicht endlich?! Warum lassen sie mich nicht einfach in Ruhe…? Oder ist das so was wie eine Strafe für mein Versagen? Bitte. Bitte, es soll vorbei sein. Sie sollen aufhören. Bitte. Ich kann nur noch daran denken wann sie endlich gehen, während ich nach Atmen ringe und versuche mit meiner Hand den Arm zu greifen, der auf meinen Hals drückt. Kurz bevor ich ihn erreiche, wird mir irgendetwas unter Gelächter auf den Kopf gesprüht und ich bekomme einen kräftigen Kinnhaken, der mich durchs Zimmer schmeißt, bis ich in einem Scherbenhaufen lande und verzweifelt versuche wieder genug Luft in meine Lungen zu kriegen. „Lass uns gehen, der hat genug.“ Ich höre wie ihre Schritte sich entfernen. Sie sind weg, sie sind endlich weg… Sobald ich wieder genügend Luft bekomme, ziehe ich mich in die nächstbeste Ecke des Zimmers, winkle die Beine an und presse mir die Hände auf die Ohren. Warum immer ich? Warum mussten sie hier gerade heute auf mich lauern? Warum nur hab ich nicht ja gesagt als Kakashi mich Heim bringen wollte. Ich hätte es riechen müssen. Langsam steigen mir die Tränen in die Augen. Es war so klar. Spätestens bei meiner Wohnungstür hätte ich kehrt machen sollen. Wie konnte ich nur so blöd sein mich zu freuen nach Hause zu kommen?! Jeder Zentimeter meines Körpers tut mir weh, ich will nur noch allein sein und nie wieder irgendwen hören oder anderweitig wahrnehmen. Die Welt soll weggehen oder mich endgültig ausschließen, denke ich während mir die Tränen übers Gesicht rollen. Sie sollen nur nicht wiederkommen… ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ >Sasuke, du solltest mal nach Naruto sehen gehen.< Ich fasse es nicht! Irgendwann werde ich Kakashi noch erwürgen oder zumindest sein verdammtes Icha-Icha-Paradise verbrennen. Ich konnte schon wieder halber hören wie seine Gedanken mit ihm durchgegangen sind. Nicht, das ich nicht so oder so gegangen wäre um nach Naruto zu sehen, aber eher gegen Abend. Er ist gerade Mal knapp 2 Stunden zu hause und vermutlich wird er mich eher anblöcken als das er mich in seine Wohnung lässt. Aber wenigstens habe ich jetzt eine gute Ausrede um vorbei zu kommen. Am liebsten wäre es mir allerdings gewesen, er hätte Tsunades Angebot angenommen, ich hätte den Job bestimmt bekommen und hätte die ultimativ Ausrede gehabt ihn bis aufs Blut zu reizen. Bei dem Gedanken muss ich lächeln. In den letzten paar Monaten ist es immer schwerer geworden Naruto richtig anzustacheln, meistens blockt er alles vorher ab und setzt sich einfach schmollend irgendwohin. Nach kurzer Zeit erreiche ich den schmucklosen Wohnungsbau, indem Naruto lebt. Mein Ort zum Leben wäre es nicht unbedingt, auch die Gegend ist nicht gerade mein Geschmack aber jedem das seine. Auf keiner der Klingeln steht sein Name und auch von Briefkästen ist nichts zu sehen. Unten bei der Hausverwaltung frage ich einfach nach seiner Wohnungsnummer. „Naruto? Hammer net.“ Völlig überzeugt schaut mich ein ziemlich heruntergekommener Mann an. Ich mustere ihn kurz eindringlich. „Uzumaki Naruto. Blonde Haare, ca. meine Größe. Ich weiß das er hier wohnt.“ Die Augen meines Gegenübers verengen sich zu Schlitzen. „Hmmm… Der Uzumaki-Bengel? Ja den hammer hier. Wohnung 7b.“ Danach dreht er sich um und verschwindet wieder in seiner Wohnungstür. Wie kommt es das Naruto hier wohnt seit ich mich zurück erinnern kann und der Kerl trotzdem nicht seinen Vornamen kennt?! Er scheint hier wohl nicht sonderlich beliebt zu sein und ich kann mir denken warum. Es ist schon eine Zeitlang her, dass Naruto geoutet wurde als derjenige, der er nun mal ist, was von den meisten nicht gerade positiv aufgenommen wurde. Ich war damals ein Wenig enttäuscht es nicht von ihm selbst erfahren zu habe, aber vermutlich hätte er sein Geheimnis lieber im Fluss ertränkt als es irgendjemanden freiwillig zu gestehen… Ich merke sofort als ich auf der richtigen Etage bin, denn der Weg wird mir von einer grell-orangen Tasche versperrt. Darüber kann man echt nur noch den Kopf schütteln. Wer außer ihm könnte es schaffen seine Tasche mitten im Flur zu vergessen? Seufzend schnappe ich mir die Tasche und drehe mich der Tür entgegen. Auch die steht sperrangelweit offen. Was war denn mit ihm los als er hier angekommen ist? Ich dachte einer von Kakashis Hunden hätte ihn begleitet? „Hey Dobe!“ Rufe ich in Richtung Tür. „Rat mal was ich gerade im Flur gefunden habe!“ Als keine Reaktion kommt, nähre ich mich weiter der Tür und greife nach der Klinke. Frische Kratzspuren überziehen Holz und Metall in der Nähe des Schlosses. Was ist denn hier passiert? „Usuratonkachi?!“ Wieder keine Reaktion, schließlich öffne ich sie ganz und trete ein Stück nach drinnen. Mich trifft fast der Schlag. Ich lasse die Tasche hinter der Tür fallen und schließe diese ordentlich. Der Boden ist überzogen mit einer Schicht aus Erde, Scherben und dem Inhalt eines umgeworfenen Regals. Aber das ist bei Weitem nicht das Schlimmste. Die ganzen Wände sind überseht mit blutroten Graphitys. >Verschwinde< >Verrecke< >Monster< Und viele weitere Wörter und Bilder. Alarmiert schaue ich mich um. „Naruto?!“ Was war hier los? Wo ist er?! Panisch gehe ich den Gang entlang und schaue in sämtliche Türen. „NARUTO?!“ Bitte lass ihn nicht da gewesen sein als die da waren. Bitte lass ihn unverletzt sein. An einer verschmierten Kritzelung eines Monsters mache ich halt. Irgendwer hatte seine Hand dort. Ich gehe durch die Tür daneben und bin scheinbar im Schlafzimmer gelandet. Auch hier sind alle Wände rot, Klamotten liegen verdreckt zwischen Scherben auf dem Boden und nicht mal das Bett haben sie vom Besprühen ausgelassen. „Bist du da? Naruto?“ Diesmal bekomme ich als Antwort ein ganz leises Schluchzen, das mehr unterdrückt als nach einer wirklichen Reaktion klingt. In der Ecke, die am Weitesten von der Tür entfernt ist, unter dem einzigen Fenster im Zimmer und zwischen Keramikbraunen Scherben kauert ein kleines Etwas, mit einem großen, blutroten Kreuz auf den blonden Haaren, die Beine angezogen und die Hände auf die Ohren gepresst. „Oh nein…“ Ich flüstere nur noch während ich langsam auf ihn zugehe. Diesmal kann ich nicht einfach so wegrennen. Knapp vor ihm gehe ich in die Knie. „Naruto…?“ Erschrocken rutscht er enger an die Wand und versucht sich noch kleiner zu machen während er sich die Hände fester auf die Ohren presst. „Alles okay. Ich bin’s… dir passiert nichts.“ Ich versuche irgendwie beruhigend zu klingen, aber ich glaube nicht, dass es funktioniert. Er schüttelt nur, mit den Händen immer noch auf den Ohren, den Kopf. Langsam strecke ich meine Hand nach seiner Wange aus. Sobald ich ihn berühre versucht er panisch sich wegzuducken, aber das bringt ihm nichts. Ich streichle vorsichtig über die Tränenspur. Die müssen ihm ganz schön zugesetzt haben, aber allmählich wird er wieder etwas ruhiger. Direkt über ihm ist ein Fuchs abgebildet mit den drei Streifen auf der Wange. Wenn ich sie jemals zu fassen bekomme, dann… Kurze Zeit später nimmt er die Hände wieder von den Ohren. „Alles in Ordnung…“ Flüstere ich wieder und es klingt fast nach einer Frage. Er nickt vorsichtig und ich werte das mal als positives Zeichen. „Wir sollten zusehen, dass wir dieses Zeug aus deinen Haaren bekommen.“ Wieder nickt er. Ich greife unter ihm durch und hebe ihn sachte hoch. Naruto macht keine Anstalten auch nur im Entferntesten zu protestieren, stattdessen klammert er sich fest an mein Shirt. Hoffentlich haben die das Bad wenigstens ganz gelassen… Vorsichtig starre ich Naruto an, der völlig abwesend und mit zugekniffenen Augen in meinen Armen liegt. Unter anderen Umständen würde ich ihn wesentlich lieber herumtragen. Ich muss dafür sorgen, dass so etwas nie wieder passiert. Um jeden Preis.. 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