Das Albinomädchen von Junkie_ (trau niemals einem Albino....) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 Der Regen fällt in Strömen auf die Erde nieder. Es ist eine mondlose Nacht. Blitze zucken am Himmel entlang, erhellen für einen Moment den schwarzen Himmel, gefolgt von lautem Donnergrollen. Das ich mich hatte dazu überreden lassen… War es die Tatsache, dass wir schon länger befreundet waren, oder doch eher das Mitleid, das mich zu eine solchen Tat trieb? Ich weiß es nicht und daran kann ich im Moment auch wirklich nicht denken. Meine Kleidung ist vom Regen durchnässt, meine schwarzen, etwas längeren Haare kleben an meinem Kopf und kaltes Wasser tropft von meinem ganzen Körper. Lynn ist vorneweg gelaufen, sie sagte sie suche schon einen geeigneten Platz. Während ich das schwere Bündel über den matschigen Boden ziehe, rufe ich mir noch einmal in den Kopf, wie Lynn mit dieser merkwürdigen und beängstigenden Bitte zu mir kam und mir ihre grausame Tat gestand. Ihr weißes Kleid –was meiner Meinung nach unpassend für die herbstliche Jahreszeit war- war zerrissen, Blut klebte ihr am Leib und ihr weiß schimmerndes Haar war zerzaust. Ja, ihr Haar, welches so schön roch wenn sie an einem Vorbei strich… Ihre Schönheit ist umwerfend, auch wenn sie ein Albinomädchen ist. Weißes Haar und rote Augen… Auch ihre Haut ist unwahrscheinlich blass… Als sie plötzlich vor meiner Tür gestanden hatte, waren ihre Augen wie leergefegt gewesen. Dann erzählte sie mir was geschehen war. Er hatte sie vergewaltigen wollen. Lynn hatte versucht sich zu wehren und griff nach dem nächst bestem was sie greifen konnte. Damit schlug sie dann aus Panik, immer und immer wieder auf ihn ein, bis er leblos auf ihren Körper sackte…. Er hatte aufgehört zu atmen.... Dies erzählte sie mir so trocken, was mich ziemlich erschreckte, doch ich führte es auf den Schock zurück, den sie erlitten haben musste. Tränen waren dann erst gelaufen, als sie mir in die Arme gefallen war und um meine Hilfe gebeten hatte. Ich konnte nicht anders als einzuwilligen, was mich dann auf diesen alten Friedhof brachte. Und nun bin ich hier und ziehe einen Beutel mit einer fast zerstümmelten Leiche und Schaufel und Hacke hinter mir her. „Du musst mir helfen, bitte. Wir müssen die Leiche verschwinden lassen. Am besten wäre der alte Friedhof geeignet. Dort wird keiner eine solche Leiche vermuten…“, hallen ihre Worte in meinem Kopf wieder. Ich bleibe stehen und knie mich kurz hin, zum verschnaufen. Schweiß vermischt sich nun mit Regen und ich versuche mein Gesicht ein wenig mit meinem Handrücken zu trocknen, doch das bringt nichts. Sie ist ebenfalls nass und auch dreckig. Ich versuche nicht darauf zu achten und richte mich wieder auf. Der Beutel ist schwer und ich spüre schon förmlich die Blasen an meinen Händen. Hätte nie gedacht das ein Toter so schwer sein könnte. Heißt es nicht, dass wenn jemand stirbt, der Körper 23 Gramm leichter wird?? Das war wohl bei dem nicht der Fall, oder er wog schon vorher ewig viel, außerdem machten das meiste die Gartengeräte weder wett. In meinem inneren Auge kann ich schon das ersehnte Bad sehen, das nach dieser Aktion folgen wird. „Ich hab einen geeigneten Platz gefunden, Victor!“, hallt die Stimme von Lynn über den Friedhof wieder, jedoch gedämpft, durch den regen. „Ich komme“, ätze ich und ziehe den Sack zwischen den Gräbern entlang, die sich auf allen Seiten aus der Erde erheben. Die meisten sind schon so ziemlich verwittert, dieser Teil des Friedhofes ist schon alt und nur noch selten kommen Leute hierher um die alten Gräber zu besuchen. Beerdigungen finden nur noch auf dem neuen Teil dieses „Leichengartens“ statt und dieser liegt weiter vorne. Was mir jedoch immer noch ein Rätsel ist, ist wie sie das große alte Tor hatte öffnen können. Ob sie einen Schlüssel für das Vorhängeschloss hatte? Aber woher denn? Doch das ist mir momentan egal. Ich kann nicht mehr klar denken. Langsam ziehe ich den Sack vorwärts, bis es leicht bergauf geht und das ziehen im Schlamm wird immer schwerer. „Scheiße!“, schreie ich plötzlich auf, als ich auf dem rutschigen Boden ausrutsche und vorwärts in den Schlamm falle. Schmerzen durchfahren meinen Körper du ich bleibe erst mal ruhig liegen. Ich muss auf einen Stein oder so etwas gefallen sein. Vorsichtig rappele ich mich auf und halte mir die schmerzende Seite, bevor ich den Sack wieder mit beiden Händen packe und weiter bergauf schleppe. Schwer keuchend komme ich an dem Grabstein an, an dem Lynn gelehnt steht und wartet. Ihr Haar ist genauso nass wie das meine. Ich muss schaudern, denn die Kälte ist wirklich überall, als hätte sie mich in den Arm genommen. Lynn ist immer noch nur mit diesem weißen, zerrissenem Kleid bekleidet, das sie noch blasser erscheinen lässt, doch se schien die Kälte kaum zu spüren. Ich musste schon bei dm Anblick zittern und schüttelte mich kurz, doch ich versuchte die Kälte und alles zu ignorieren. Das Blut ist von dem Regen weggewaschen worden und ihre roten Augen leuchten richtig in der Dunkelheit. Ich schrecke zusammen, als erneut ein Blitz den Nachthimmel durchzieht. „Wir müssen uns beeilen“, hetzt Lynn und zeigt auf das Grab. „Hier kannst du ihn eingraben.“ Ich nicke gehorsam und bücke mich, um die Geräte aus dem Beutel zu holen. Als ich den Sack öffne, steigt mir sofort der Geruch des Todes und der Verwesung, die schon begonnen haben muss, in die Nase und ich muss bestürzt den Kopf wegdrehen. Ich versuche den Ekel zu überwinden und die Übelkeit zurückzuhalten und greife in den Beutel, wo ich nach der Schaufel und der Hake taste. Als sich meine Finger und die hölzernen Stiele schließen, ziehe ich sie raus. Blut klebt daran. Immer noch kämpfe ich dagegen an, meinen Mageninhalt hier rauszuwürgen. „Los“, zischt Lynn bestimmerisch, und ich funkele sie kurz an, doch dann beginne ich zu graben. Schaufel für Schaufel, hebe ich die Erde aus dem Grab aus und kippe sie ordentlich daneben. Die Erde ist ziemlich locker, was wohl auf den Regen zurückzuführen ist. Während ich „das Grab“ in dem Grab grabe, steht Lynn unruhig daneben und schaut mir zu. Es regnet immer noch auf uns nieder und ich frage mich, wie ich mich dazu hatte überreden lassen können... Schnaufend lehne ich mich auf die Schaufel. Mein rücken und meine Glieder schmerzen. Es ist anstrengend, die schwere Erde auszuheben. „Wie tief soll ich den graben“, frage ich schon erschöpft und betrachte mir das etwa schon 20 cm tiefe und ca. 1,20 m im Durchmesser große Loch das ich schon hinter mir habe. „Tiefer“, sagt sie bestimmt und ihre Augen wirken leicht glasig. Es wundert mich wirklich, wie gelassen sie auf die ganze Situation reagiert, im Gegensatz zu mir scheint sie sich nicht solche Gedanken zu machen und wirkt nicht mal halb so ängstlich. Ich jedoch muss die ganze Zeit unruhig durch die Gegend spähen um Ausschau zu halten, dass auch keiner kommt, der uns bei dieser grausigen Tat beobachtet. „Viel tiefer“, meint sie dann noch trocken. Vielleicht ist das alles nur Show. Vielleicht hat sie mehr Angst als ich und will es nur nicht zeigen. „Okay“, antworte ich und schaufle weiter. Immer mehr Erde hebe ich weg. An meiner ganzen Kleidung klebt Match und die Kälte spüre ich schon lange nicht mehr. Als ob sie meinen Körper taub gefroren hätte. Es scheinen Stunden zu vergehen, bis Lynn endlich sagt, dass das Loch tief genug ist. Es ist wirklich tief, doch auf den Sarg der hier schon seit Jahren liegen muss, bin ich noch nicht gestoßen, doch darauf anlegen tue ich es auch nicht und es ist mir eigentlich auch schon ganz recht so das mich noch einige Meter von dem älterem Leichnam unter mir trennen. Doch es ist schon so tief das ich mich auf die Zehenspitzen stellen muss, um über den Rand zu spähen. „Lynn?“, rufe ich nach oben. „Ja“, kommt die zarte Stimme des Albinomädchens von oben. „Kannst du mir hier raus helfen?“, frage ich leicht wehmütig und komme mir ein bisschen unbeholfen vor. Mein ganzer Körper schmerzt und ich kann mich kaum noch richtig rühren. „Lynn?“ Keine Antwort. „Lynn?“, schreie ich erneut und Panik steigt in mir auf. Ich bin mir nicht sicher ob ich es alleine hier rausschaffen würde. Mein Leib ist wie gelähmt und es ist zu matschig um mich am Rand festzuhalten. Und es ist dunkel, auch wenn es mittlerweile aufgehört hat zu regnen, die Dunkelheit ist noch nicht vom Firmament gewichen. „Lynn? Wo bist du? Lynn?“ Eine Gänsehaut überzieht meine Arme als ich daran denken muss, dass ich da tatsächlich über einer wahrscheinlich uralten Leiche stehe und die Panik wird schlimmer. „Oh Gott…“, murmele ich und trete unruhig von einem Fuß auf den anderen. „Lynn!“, schreie ich lauter den je und das Mädchen antwortet immer noch nicht. „Verdammt Lynn, lass die Scheiße und hilf mir aus diesem Scheiß Graben raus. Das ist nicht mehr lustig!“ Ich springe hoch um über den Rand gucken zu können, doch rutsche aus und knalle auf die weiche matschige Erde. „Mach nicht so einen Krach. Sonst hört uns noch jemand“, höre ich Lynn flüstern. Ihr Gesicht erscheint über dem Rand. „Lynn, wo warst du? Jetzt hilf mir doch mal bitte raus. Ich fühle mich hier unten nicht sehr wohl…“ Sie nickt und wirft ein Seil nach unten. Ich ergreife es und stemme die Füße in die Wand. Einen über denn nächsten, bis ich oben rausklettern kann. Als ich endlich von diesem toten Boden weg bin, lasse ich mich auf die Knie fallen und verschnaufe erst mal. Erst jetzt fällt mir auf das es aufgehört hat zu regnen, doch die Dunkelheit ist noch nicht vom Firmament gewichen. Ich blicke zurück in das Loch das ich geschaufelt habe und schüttele den Kopf. Man erkennt kaum etwas da unten und ich finde es ist auch besser so. „Wo hast du das Seil her?“, frage ich Lynn die an dem Grabstein lehnt. 2“Ich hab’s gefunden in einem Schuppen da hinten.“ Sie zeigt mit dem Daumen über die Schulter und ich nicke. Dann erhebe ich mich. Ein fataler Fehler, denn tausende Messerstiche der Schmerzen schlagen in meinen Rücken ein und falle unter Schmerzen zurück auf den rutschigen Boden. Lynn scheint das gar nicht zu interessieren, sie löst nur das Seil von dem Grabstein um den sie es gebunden hatte und wirft es in die von mir geschaufelte Grube. „Beeil dich, in einer halben Stunde wird es hell. Und da sollten wir lieber wieder von diesem Todesacker verschwunden sein.“ Unter Schmerzen hieve ich mich hoch und schleppe mich zu dem Sack mit der Leiche, welchen ich dann zu dem Graben ziehe. „Lynn, hilf mir doch mal bitte…“ „Komm schon, so schwer kann der Tod nicht sein. Ich bin zu schwach um dir zu helfen... Tut mir leid…“ Und um ihre Aussage noch zu bekräftigen, krallt sie sich and den Grabstein neben sich um nicht den Halt zu verlieren. „Ist ja gut.“ Ohne auf die Schmerzen in meinem Rücken zu achten zerre ich an dem Beutel und werfe ihn dann mit einem großen Schwung in das Loch. „So, schaufele das Grab noch zu und dann verschwinden wir…“ Ich nicke nur und beginne die erde auf den Leichnam zu heben. Jede weitere Schaufel die ich runter werfe wird schwerer, wenn auch nur in meiner Einbildung und die Schmerzen werden schlimmer und schlimmer. Das zuschaufeln geht wesentlich einfacher und auch schneller vonstatten. Doch letztendlich fehlt Erde auf dem Grab. „Es ist weniger geworden! Was machen wir jetzt?“ Ein Schweißtropfen läuft mir ins Auge und es brennt, doch schnell blinzele ich es weg. „Wenn das jemand sieht, werden sie denken, der Sarg da unten wird eingebrochen sein. Das passiert öfters auch ein Zweites mal.“ Die kennt sich ja aus! Das war mein einziger Gedanke in dem Moment, doch das wird von dem Gedanken an ein heißes Bad nach dieser scheußlichen Tat verdrängt. „Okay, können wir dann gehen?“, frage ich wehleidig und komme mir vor wie ein kleines Kind das noch ein Eis will. „Ja, gehen wir. Die Sonne kommt langsam raus und wir sollten vor Sonnenaufgang hier verschwunden sein.“ Lynn schnappt sich die Schaufel und ich nehme die Hacke und gemeinsam laufen wir Richtung Ausgang. „Warte!“ kurz vor dem großen verrosteten Tor bleibt Lynn stehen und lauscht in auf die Straße. „Da kommt ein Auto, verstecken wir uns, schnell. Da ist ein Busch!“ Schnell stößt sie mich in das Gestrüb und ich falle unsanft auf meiner Hüfte. Ein Schmerzensschrei entweicht meinen Lippen. „Shhhhh!“ Lynn presst ihre Hand auf meinen Mund und ich verstumme. Langsam fährt ein Wagen um die Ecke und streift uns mit seinen Scheinwerfern. Die Angst steckt tief in meinen Knochen. Das Licht der Scheinwerfer geht vorbei und das Auto verschwindet um die nächste Ecke. „Okay, gehen wir weiter.“ Noch einen Moment bleiben wir sitzen und warten auf weitere Autos oder vielleicht auch vorbeilaufenden Passanten und als wir uns sicher sein können, dass die Luft rein ist, schnappt Lynn meine hand und zieht mich aus dem Busch raus. „Lynn, warte… autsch.“ Die Warnung kommt zu spät. Ein großer Ast kratzt mir übers Gesicht und reist mir eine mindestens fünf Zentimeter lange Wunde in meine Wange. Sofort spüre ich, wie das warme Blut zu laufen beginnt. „Scheiße“, fluche ich auf und Lynn dreht sich um, um zu gucken was los ist. „Oh“, ihre Augen weiten sich und sie lässt mich los. „Bitte, nein“, flüstert sie leise und geht einen Schritt zurück. Wie hypnotisiert blickt sie mich an. „Lynn?“, besorgt schaue ich sie an und gehe einen Schritt auf sie zu. Sie weicht weiter zurück und murmelt: „Nein… Das hätte nie passieren dürfen. So war das nicht geplant…“ Nun bekomme ich es mit der Angst zu tun und blicke zum Tor. „Scheiße, ich kann nicht anders“, schreit Lynn auf und stürzt sich auf mich. Ich versuche zu schreien und zu fliehen doch zu spät. Die Schaufel in ihrer Hand prallt auf meinen Kopf und ich sehe nur noch schwarz...... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)