Unschuld von Jadelady (Die Ohren zu verlieren ist gar nicht einfach) ================================================================================ Kapitel 11: Ein wenig Klarheit ------------------------------ In den vergangenen Tagen hatte Ritsuka sich so oft diese Frage gestellt, dass es ihm nun zu mühsam wurde noch weiter darüber nach zu denken. Das auch Yuiko ihn dies Fragte, machte ihm sehr zu schaffen. War er nicht immer sehr gut im verbergen von Gefühlen gewesen? Schnell verabschiedete er sich von seinen Freunden, die ihm nur irritierte Blicke hinterher warfen. Er beeilte sich nach Hause zu kommen und bemerkte dort, dass keiner zu Hause war. *Auch gut. Da bemerkt sie zumindest nicht, dass ich ohne Essen nach draußen gegangen bin*, dachte der Junge. Kaum hatte er nämlich seine Schultasche in seinem Zimmer verstaut, verließ er die Wohnung auch schon wieder. Ein weiteres Mal streifte er also wieder durch die Stadt. Ohne genaues Ziel oder zu wissen, wo der Junge sich befand. Doch diesmal verlief er sich nicht. Zumindest nicht ganz. Denn als er zum ersten Mal stehen geblieben war, um sich zu Orientieren, wusste Ritsuka wirklich nicht, wo er sich eigentlich befand. Doch es war ihm egal. Das gehen half ihm zwar nicht beim Nachdenken, aber es blendete alles aus, so dass der Ohrenträger endlich mal seine Ruhe vor den vielen verwirrenden Gedanken und Fragen hatte. Dabei merkte er nicht, wie die Zeit verstrich und dass es langsam aber sicher dunkel wurde. Er lief immer weiter und weiter. Doch als er ein weiteres Mal stehen blieb merkte er es endlich und wunderte sich schon sehr darüber. Auch merkte Ritsuka, dass er sich im Park befand, ganz in der nähe seines “Zuhauses“. Seufzend beschloss er dorthin zurück zu gehen. Das herum Wandern hatte ihm auf seltsame Weise gut getan und das wollte er nun nicht aus spiel setzten, in dem er es übertrieb. Schon an der Haustüre bemerkte er, dass seine Mutter wieder da war. Lächelnd kam sie in den Flur um nach ihm zu sehen. „Warst du spazieren?“, fragte sie noch immer lächelnd. Ihr Sohn nickte nur, was sie ihn nicht übeln zu nehmen schien. Stattdessen ging sie zurück in die Küche und war scheinbar damit beschäftigt Teller umzuräumen. Ritsuka unterdessen verschwand sofort in seinem Zimmer, wo er sich leicht erschöpft auf das Bett fallen ließ. Hunger hatte er noch immer keinen, obwohl er den ganzen Tag gerade mal ein Belegtes Brot in der Schule gegessen hatte. Er blieb eine Weile so liegen, ohne irgendetwas zu machen, bis ihn schließlich einfiel, dass er noch Hausaufgaben zu erledigen hatte. Schnell waren diese erledigt und erst dann viel Ritsuka auf, dass er sich selbst nicht andauernd selbst Fragen stellte und auch die wie wild kreisenden Gedanken waren verschwunden. Also hatte das Laufen ihm doch gut getan. Doch schließlich war es mittlerweile schon etwas später als zehn Uhr und langsam wurde der Junge müde. Nachdem er sich Geduscht hatte schlüpfte er in sein Bett, wo er erstaunt bemerkte, dass er heute gar nichts von Soubi gehört hatte und es ihn auch nicht sonderlich störte. Bei diesen Überlegungen fielen im schließlich die Augen zu. ***** Als am nächsten Morgen der Wecker klingelte stand Ritsuka ohne Schwierigkeiten auf. Sofort war er wach und schien auch zur Abwechslung gute Laune zu haben. Die letzte Nacht hatte er keinen Albtraum gehabt, worüber er mehr als froh war und ging leicht lächelnd in das kleine Badezimmer um sich seine Klamotten an zu ziehen. Wieder war seine Mutter schon aus dem Haus, so dass der Junge ungestört Frühstücken konnte. Heute Morgen hatte er sehr viel Hunger, so dass er wieder fast du zu spät aus dem Haus ging. Doch er schaffte es noch rechtzeitig zur Schule zu kommen, bevor die Glocke läutete. Immer noch leicht lächelnd begrüßte er Yuiko und Yayoi, wobei letzteres sich weniger freute, ihn so gut Gelaunt zu sehen und das Mädchen war einfach nur überrascht. In den ganzen Jahren hatte er selten so fröhlich gewirkt. Der Unterricht begann, kaum das die Drei das Klassenzimmer betreten hatten und sich setzten. Dieses Mal konnte sich Ritsuka gut auf den Unterricht konzentrieren und dachte nur ein Mal ganz kurz an den Blonden Mann, der ihm vor zwei Tagen noch so oft im Kopf umhergespuckt war. Nicht nur seine beiden Freunde waren überrascht von ihm. Sogar seiner Lehrerin viel die Veränderung an dem Jungen auf und dies bemerkte sie auch während einer Pause. Woraufhin Ritsuka nur nickte und sich zu seinen Freunden. ***** Die Schule ging schnell zu Ende, so kam es dem Ohrenträger zumindest vor. Er wartete geduldig auf Yuiko und Yayoi, die etwas länger brauchten. Die drei verließen gemeinsam die Schule und standen gemeinsam am Tor um noch ein wenig zu reden. „Sag mal, warum hast du so gute Laune, Ritsuka“, fragte das Mädchen. Sie freute sich sehr über die Augenscheinliche Ausgelassenheit ihres besten Freundes. „Mh… Sagen wir es mal so: Ich frage nicht mehr ständig nach“, gab der Angesprochene von sich. Er wirkte nun doch wieder leicht nachdenklich, was allerdings nur daran lag, dass der Junge noch nicht darüber nachgedacht hatte. Schließlich verabschiedeten sich die Freunde sich und jeder ging seinen eigenen Weg. Heute ging Rituka ohne zu zögern nach Hause und blieb auch dort. Und zwar alleine, wie er nach einem Blick in die Küche feststellte. Schnell waren die Hausaufgaben für den Heutigen Tag erledigt und dann hatte er ein Haufen freie Zeit, die er am Computer verbrachte und anschließend lass. Als der Junge gegen Abend die Haustüre hörte ging er in die Küche, wo auch schon seine Mutter am Herd stand und in einem Topf rührte. „Ich mache gerade Suppe. Ich hoffe du hast Hunger“, sagte sie fröhlich. Wieder bekam sie nur ein nicken. Ritsuka sprach mit ihr nie sehr viel. Es dauerte gar nicht lange, bis das Essen fertig war und beide Assen. Danach verschwand der Junge etwas murmelnd in seinem Zimmer. Erst jetzt wurde ihm wieder bewusst, dass er seit dem kleinen Streit nichts mehr von Soubi gehört hatte. *Soll ich ihn anrufen? Immerhin bin ich ja fast geflüchtet*, dachte er nun. Aber kaum eine Sekunde später klingelte auch schon das Handy. Dabei erschrak der der Ohrenträger so, dass er fast vom Bett gefallen wäre. „Ja?“, nahm er das Telefonat an. „Ritsuka“, hauchte die Stimme Soubis. „Soubi“ „Es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. In dieser Woche sind die Prüfungen und ich habe keine Zeit. Es tut mir leid“, erklärte der Mann. „Das macht nichts. Ich hoffe aber, du bestehst“, erwiderte Ritsuka. Woraufhin ein leises lachen an sein Ohr drang. „Du scheinst gute Laune zu haben“, meinte Soubi schließlich. „Ja, ich habe nachgedacht“, sagte der Ohrenträger. Doch, eigentlich hatte er ja das genaue Gegenteil davon getan. „Das ist schön. Ich muss nun auflegen. Wir sehen uns also in eineinhalb Wochen“ „Okay. Bye“, verabschiedete sich Rusuka leise. „Ich liebe dich kleiner. Bye“, erklang noch, dann wurde aufgelegt. Wie benommen saß der Junge nun auf dem Bett. Es war so schön die Stimme des Mannes zu hören. Das hatte er ganz vergessen und jetzt würden sie sich fast zwei Wochen lang nicht sehen. Das machte Ritsuka dann doch ein wenig Traurig. Aber gleichzeitig freute er sich sehr darauf, Soubi endlich wieder zu sehen. Da es mittlerweile jedoch spät geworden war, ging der Ohrenträger zu Bett. Morgen war schließlich ein weiterer Schultag, denn er überstehen musste. Der Junge lag schon im Bett, als sein Handy leise klingelte. Es war eine SMS: „Gute Nacht süßer. Ich liebe dich“ Ritsuka schickte darauf hin nur ein kurzes „Gute Nacht“ zurück und ging zurück in sein Bett. Mit einem Lächeln schlief der Junge schließlich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)