Liebe auf Umwegen von Saya_Takahashi (~Und doch für einander geboren~ (SasuxSaku)) ================================================================================ Kapitel 11: Mitternachtscocktail -------------------------------- Es war schon spät, als Sakura zurück zu Sasukes Wohnung lief. Sie wusste aber auch nicht, wo sie sonst hin sollte. Wieder hatte sie keine Wahl, keine Alternative. Sie kehrte zu Sasuke zurück, so wie sie auch immer wieder zu Sai zurückkehrte. Egal was er gemacht hatte. Natürlich hatte Sasuke im Grunde recht. Sakura war kein naives kleines Mädchen mehr. Aber sich das einzugestehen war schmerzhaft. Zu wissen, dass, egal was man tat, egal wo man landete, immer wieder an die falschen Leute geriet. Sie waren alle gleich. Doch auch Sasuke? War er vielleicht anders? Temari war anders, und Neji. Er hatte ihnen geholfen, und seine Hilfe meinte er ernst. Konnte sie Neji als Freund bezeichnen? War er ein Freund? Ein echter? Temari war eine echte Freundin, dass wusste Sakura. Ihre erste, echte Freundin! Sakura seufzte und betrat das Wohngebäude. Mit dem Fahrstuhl fuhr sie in den siebten Stock, hier lag nur Sasukes Wohnung. Sie ging den Flur entlang, blieb aber vor der Wohnungstür stehen. Sollte sie klingeln? Würde er ihr überhaupt wieder aufmachen? Oder würde er sie stehen lassen? Sakura griff zögernd nach der Klinke. Die Tür war offen? Er hatte die Tür für sie offen gelassen ... Wieder stiegen in dem Mädchen die Tränen hoch und sie betrat die Wohnung. Es war dunkel und eine düstere Stille herrschte. Sie tapste ins Wohnzimmer um Sasuke, dessen Schlafzimmer am anderen Ende des Ganges lag, nicht aufzuwecken. Außerdem hatten sie vorher nicht geklärt, wo Sakura schlafen konnte. Und sie wusste auch nicht wo die Gästezimmer waren, oder ob diese überhaupt schon eingerichtet wurden. Die junge Frau setzte sich auf die Couch und zog die Beine an. Sie starrte aus dem Fenster, das die gesamte Wand an der gegenüberliegenden Seite einnahm und einen wunderschönen Blick auf den Park zeigte. Jetzt lag er jedoch im Dunkeln und außer der Schwärze der Nacht sah man nichts. Sakura stöhnte leise, stand auf und holte sich ihren Rucksack. Sie nahm sich eine halb volle Wodkaflasche raus und setzte sich wieder auf die Couch zurück. Es war immer das Gleiche. Sobald sie nichts mit sich anzufangen wusste, oder die Probleme sie einholten, vor denen sie weg lief, begann sie zu trinken. Wie lange es schon so ging wusste sie nicht. Doch es hatte schon angefangen, als sie noch bei ihren Eltern lebte. Es war bereits zu einer Sucht geworden ... Sakura nahm einen kräftigen Schluck und schüttelte sich vor Ekel. Der erste Schluck war immer der Schlimmste. Irgendwann gewöhnte man sich daran. Es war immer das Gleiche. Sie musste an Temari denken, die langsam genauso wurde. Sakura würde ihr nicht reinreden, oder ihr Ratschläge geben, ihr sagen wie Süchtig es machen konnte ... Das wusste Temari und die Entscheidung konnte nur sie fällen. Die Probleme betrinken oder sich ihnen stellen. Doch Sakura kannte Temaris Probleme nicht, außer die der letzten Zeit natürlich. Darüber hatten sie oft geredet, über ihre Vergangenheit jedoch nie. Sakura wusste, dass dort etwas geschehen sein muss, was Temari keine Ruhe ließ, doch sie würde sie nicht zum Reden zwingen. Aber war es richtig? Sie zog Temari doch geradewegs mit. Mit in die Tiefe. War es falsch, sich aus ihren Entscheidungen raus zu halten? War es vielleicht nicht sogar ihre verdammte Pflicht als Freundin, Temari vor dem zu bewahren, was sie erlebt hatte? Sakura zuckte zusammen, als sie Geräusche hörte. Doch als sie lauschte, nahm sie nichts mehr wahr. Sie nahm einen weiteren Schluck und verzog das Gesicht. Purer Wodka war widerlich, aber nichts half besser. "Willste was ordentliches haben?", fragte plötzlich Sasukes Stimme hinter ihr. Sakura erschrak und drehte sich um. Sie konnte in der Dunkelheit nur seine Umrisse sehen, doch sie merkte sofort, dass er nur in Boxershorts da stand. Wie einem pubertierendem Mädchen trieb es ihr die Röte ins Gesicht. "Was?", brachte sie gerade so raus. Sie wusste nicht, was er meinte. Ihr Gehirn schien vollkommen abgeschaltet zu haben und beschämt drehte sie sich wieder zum Fenster. "Du willst mir doch nicht erzählen, dass der Rotz da schmeckt? Komm mit, im Vorratsraum is was Vernünftiges." Sakura brauchte eine Weile, um seine Aussage zu verstehen, stand dann aber auf und folgte dem Schwarzhaarigem. Sasuke ging zu einem kleinen Raum und schaltete dort das Licht an. Sakura schluckte schwer, als sie ihn nun ganz in Farbe sah ... Gott sei dank stand er mit dem Rücken zu ihr! Der junge Mann kramte sämtliche Kisten durch und schob einiges beiseite, ehe er die Richtige fand. "Kannst du was mixen?", fragte er sie und drehte sich um. Sakura betete zu sämtlichen Göttern, die ihr in den Sinn kamen, dass sie jetzt nicht so rot war, wie sie glaubte. Schnell beugte sie sich zu der Kiste und sah sie durch. "Was möchtest du denn haben?" "Was kannst du denn?" Sakura wurde dieses hin und her Gefrage zu bunt. "Ich kann hier draus fast alles machen, was es an Longdrinks und Cocktails gibt. Du hast so ziemlich viele Sachen da. Kommt drauf an, was du noch für Säfte hast." "Mach uns einfach das, was du am liebsten trinkst. Da oben stehen die anderen Sachen", er zeigte zu einem Regal, wo es wahrlich genug Auswahl gab. Sakura machte große Augen. "Also wenn es dir nichts ausmacht, dann schlaf ich heute Nacht hier drin", grinste sie vor sich her. "Damit morgen nichts mehr übrig ist?" "Tse!" Beide grinsten und die Anspannung, die bis eben noch da war, war gebrochen. "Gib mir mal den Ananassaft runter und das dort", zeigte Sakura, die nicht an das Regal reichte. Sie griff in die Kiste und zog zwei verschiedene Flaschen Rum raus. Zusammen gingen die beiden dann in die Küche, wo Sasuke sich an den Tisch setzte, während Sakura zur Theke lief und sich einige Dinge zusammenstellte. Fünf Minuten später saßen beide auf der Couch im Dunkeln und schlürften ihre Pina Colada. "Schmeckt es dir?", fragte Sakura um die Stille zu durchbrechen. "Fast wie von nem Profi." "Was heißt hier fast? Ich hab ne Weile in ner Bar gearbeitet, ich bin einer", gab Sakura lachend an. "In welcher Bar?", fragte Sasuke. "Hier in der Nähe?" "Nee, noch in Denver." "Du kommst aus Denver?" "Hm, und du? Lebst du schon immer hier?" "Hier geboren, hier aufgewachsen und vermutlich werde ich hier auch sterben", meinte Sasuke und zog an seinem Strohhalm. "Da biste ja weit rum gekommen", grinste Sakura. Irgendwie gefiel ihr die Situation gerade. Die Stimmung war zum ersten mal entspannt zwischen den Beiden. Seltsamerweise ... Sie tranken ihre Cocktails aus und schließlich gähnte Sakura müde. "Wir sollten wohl schlafen gehen", meinte Sasuke daraufhin. "Wenn du nicht möchtest, dass ich in deiner Vorratskammer schlafe, müsstest du mir vielleicht noch ne Decke geben", überlegte Sakura und machte es sich auf der Couch bequem. "Es sei denn du hast schon ein fertig eingerichtetes Gästezimmer?", grinste sie. "Du schläfst erstmal im Schlafzimmer, ich penn hier", meinte Sasuke knapp, und es klang nicht gerade freundlich. Dieser Entschluss hatte ihn sicher einiges an Überwindung gekostet. "Quatsch, ich bin ganz andere Dinge gewohnt. Diese Couch is blanker Luxus!", protestierte die junge Frau, weil es ihr unangenehm war, Sasuke aus seinem Reich zu vertreiben. "Zieh ab ins Schlafzimmer, da sind frische Decken in ner Ecke", knurrte Sasuke nur. Sakura seufzte. Sie war hundemüde und morgen konnte man immer noch diskutieren. "Dann schlaf gut", gähnte sie und ging den langen Flur entlang bis zu Sasukes Schlafzimmer. Bewaffnet mit einem ihrer Koffer schaltete sie das Licht ein, doch was sie sah, ließ sie fast an ihrem Verstand zweifeln. Sie hatte schon Männerschlafzimmer gesehen, aber das war das bei weitesten beste eingerichtete, stylischste und aufgeräumteste von allen. Es war fertig gestrichen, möbliert und eingerichtet, nur ein Kleiderschrank fehlte noch. "Oh Gott!", bei dem Anblick des Bettes verschlug es Sakura fast die Sprache. Sie setzte sich auf das scheinbar Viermann Bett und wippte auf und ab. "Sowas weiches!", freute sie sich. Dann angelte sie sich eine neue Decke und etliche Kopfkissen, schmiss es auf die eine Seite und lief zurück zu Sasuke. "Sie zu dass du in dein Bett kommst, Mister!", weckte sie ihn wieder auf. "Meinst du, ich wäre so prüde und könnte in diesem Monsterbett nicht mit dir zusammen schlafen? Bei der Entfernung is es ein Wunder, wenn wir uns überhaupt sehen können! Ein Gute Nacht muss man wahrscheinlich schreien!" "Wa ...?", Sasuke kniff die Augen zusammen, da Sakura das Licht angeknipst hatte. "Und wer sagt, dass ich mit dir in einem Bett schlafen will?" "Pah, werd noch frech. Ich geh jetzt ins Bad, sie zu dass du rüber gehst!", befahl Sakura nur und verschwand wieder. Natürlich ließ sie das Licht an ... Zwanzig Minuten später kam Sakura in Shorts und T-Shirt ins Schlafzimmer und schmiss sich genüsslich ins Bett. Ein Stöhnen seitens Sasuke verriet ihr, dass er auf sie gehört hatte. "Licht aus", knurrte er nur und drehte sich auf die andere Seite. "Ja du Muffel!", blaffte Sakura zurück, schaltete das Licht aus und drehte sich auf die entgegengesetzte Seite. "Dann gute Nacht", fügte sie noch hinzu, bekam aber keine Antwort mehr. Einige Zeit herrschte absolute Stille in dem Zimmer, doch Sakura, die erst noch völlig erschöpft gewesen war, war viel zu aufgedreht. Sie drehte sich ständig hin und her auf der Suche nach der der richtigen Position, die sie scheinbar jedoch nicht finden konnte. "Sasuke?", flüsterte sie. Ein seltsamer Laut war zu hören, der irgendwie nach "Was?" klang. "Bist du noch wach?" Sasuke gab ein klägliches Wimmern von sich. "Nein", stöhnte er und drehte sich auf den Bauch um den Kissen über seinen Kopf zu packen. "Sorry", flüsterte Sakura. "Aber Sasuke?" Er gab keine Antwort. War er schon wieder eingeschlafen? "Tut mir leid wegen der Ohrfeige. Und auch weil ich dich so angeschrien hab. Eigentlich bist du ja doch ganz in Ordnung", meinte Sakura mehr zu sich selbst, und davon ausgehend, dass Sasuke eh nicht mehr viel mitbekam. "Weißt du, wenn Sai nicht gewesen wäre, hätte ich hier niemanden gehabt. Und außerdem ... ich hatte mich sogar ein klein wenig in ihn verliebt ...", Sakura musste grinsen bei dem Gedanken. "Aber es ist wie bei einem alten Ehepaar, wenn man sich eine Weile kennt. Man geht sich nur noch auf die Nerven, und man erkennt die Wahrheit hinter der Fassade. Ich bin sogar froh wenn er nicht da ist. Komisch oder? Wenn ich ehrlich bin, ich glaube mittlerweile sogar, dass ich ihn manchmal hasse. Fast genauso wie meinen Vater. Er ist eigentlich auch wie er. Aber es heißt ja, dass sich Töchter ihre Männer immer nach Vorbild des Vaters aussuchen. Im Prinzip bin ich dann wie meine Mutter. Ja, wahrscheinlich sogar. Ich bin genau so wie die Person, die ich am meisten verachte und mit einem Kerl zusammen, der genau so ist wie der Mensch, den ich am liebsten die Kehle durchschneiden würde. Eigentlich ist das schon wieder witzig. Ah verdammter Alkohol, ich sollte mir das Reden abgewöhnen", murrte Sakura über sich selbst, da sie merkte, wie viel sie gerade quasselte. Aber irgendwie tat es gut über so etwas mit jemanden zu reden, der schon im Land der Träume war und trotzdem irgendwie anwesend. Er konnte keine dummen Ratschläge von sich geben oder sonst was. Einfach nur zuhören, wenn auch nicht bewusst. Sakura lachte leise bei dem Gedanken. "Weißt du, ich habe oft darüber nachgedacht mit Sai und der ganzen Sache Schluss zu machen. Aber die Alternative ist, wieder ohne alles dazustehen. Auch wenn Sai mich nur benutzt, ich benutze ihn doch genauso. Alleine könnte ich nichts auf die Beine stellen. Vermutlich müsste ich zurück zu meinen Eltern. Nur das ich da nicht hin kann, weil sie mir die Bullen auf den Hals hetzen würden. Wie ist es in deiner Familie?" Sakura bekam wie erwartet keine Antwort. "Hab ich mir schon gedacht", gähnte sie. "Vielleicht sollten wir schlafen." Eine Weile herrschte wieder Stille. "Eins muss ich dir noch sagen", meinte Sakura plötzlich, als hätte sie es schon ganz vergessen. "Danke ..." Sakura schloss die Augen und fiel auch fast gleichzeitig in einen Traumlosen Schlaf. Sasuke hingegen lag noch lange wach und dachte darüber nach, was die junge Frau gesagt hatte. Gäääääääähnnnnnnnnn, jaaaa ich schreib grade zuviel drum rum oder? Komm irgendwie nicht weiter, aber die Erklärungen müssen ja auch rein. Hoffe es langweilt nicht zu sehr, wenn's grad nur um die Beiden geht. Könnt mir ja in nem Kommi bescheid sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)