it's hard to apologize von Silly-Sama (ein Alexander Mahone One-Shot) ================================================================================ Kapitel 1: it's the way it is! ~recognise~ ------------------------------------------ Müsste man die Hölle mit einem Wort beschreiben, so würde sich der Name Sona anbieten. Es waren nur vier Buchstaben, die bedrohlich über dem eisernen Eingang des unförmigen Kolosses geschrieben standen, doch sie wirkten rigide und bedrohlich. Eine Prävalenz, die nicht nur die dicken Mauern aufzeigte. Wer hätte auch gedacht, dass es inmitten Panamas einen solchen Ort gab. Zeit schien hier etwas zu sein, das es nicht wirklich gab, oder die zumindest nicht verging und das machte die Situation umso unerträglicher. Schlimmer konnte es mit Sicherheit nicht kommen und selbst wenn, würde es keine Rechtfertigung dafür geben. Jedenfalls keine, die glaubwürdig und angemessen wäre. Langsam öffnete Alexander Mahone die schmerzenden Augen um sich an das gleißende Licht der Sonne zu gewöhnen. Es waren nur einige Strahlen, die durch die rostigen Gitterstäbe drangen, aber sie reichten aus, um seine visuelle Wahrnehmung erheblich zu beeinflussen. Stöhnend hielt er sich die Hände vor das Gesicht und versuchte sich wegzudrehen, doch fast im selben Moment spürte er einen starken Widerstand. Natürlich, er hatte auf dem Boden geschlafen, denn weder eine Zelle, noch ein Bett waren ihm am Abend seiner Ankunft zugeteilt worden. Wie auch, wenn es hier nicht einmal Wachpersonal gab. Und das war ferner der springende Punkt: In Sona gab es so etwas nicht! Umständlich wendete er sich obgleich der Schmerzen in sämtlichen Gelenken auf die Seite und versuchte aufzustehen. Als er sich jedoch mit den Händen abstützen wollte, hielt er für einige Sekunden inne und besaß sich seine bebende Handfläche. Ein sicheres Anzeichen für die bald einsetzenden Entzugserscheinungen. Er ballte seine Rechte zur Faust und sah sich im dreckigen Gang um. Hatte ihn jemand beobachtet? Hatte jemand gesehen, wie er zitterte? Wie er unter dem Verlangen nach einer neuen Varatril-Pille zu leiden hatte? Die bis eben noch von ihm ausgegrenzten Sinneskanäle des Hörens, Sehens und Riechens öffneten sich und fast im selben Moment wünschte er sich, er wäre nicht aufgewacht und hätte sich nicht umgesehen. Es war dreckig, stickig und unheimlich laut. Selten hatte er so viele Sprachen, Akzente und Stimmen auf einmal gehört und selten so viele unterschiedliche Gerüche wahrgenommen. Ihm wurde beinahe schwindelig und es dauerte eine Weile, bis sich sein Umfeld aufklarte und er die wichtigen, von den bedeutungslosen Eindrücken abgrenzen konnte. Mit einer schnellen, wenn auch leicht wackeligen Bewegung kam er in die Höhe und blickte sich noch einmal in alle Richtungen um. Erneut besah er sich seine motorisch auffällige Hand und versuchte das Zittern unter Kontrolle zu bringen. Doch bei einem Versuch blieb es auch, denn die Hand wollte sich seinem Willen nicht beugen. Es blieb was es war: eine Nebenwirkung des Medikamentes, welches er schon lange nicht mehr eingenommen hatte. Und hier drinnen wohl auch nicht einnehmen konnte, wenn er nicht an seine verborgene Reserve ging. Etwas hektisch griff er in seine Jackeninnentasche und suchte nach einem vertrauten Gegenstand. Als er ihn fand, den länglichen, glatten Schaft seines Füllfederhalters, atmete er leicht auf und drehte ihn zwischen den Fingerspitzen, ohne ihn jedoch aus der Jacke herauszuholen. Nun brauchte er die Kappe nur abzuschrauben und sich entspannen. Es war so einfach. Alle Sorgen und Ängste wären vergessen. Obwohl verdrängen wohl eher gepasst hätte, denn sein Problem hatte Bestand, nur der Umgang damit würde leichter werden, dessen war sich Alex bewusst. Er zögerte und überlegte einen Moment. Auf seiner Stirn hatten sich viele kleine Schweißperlen gebildet, die ihm nun unangenehm an den Schläfen hinunterliefen. Noch waren die Symptome seines Entzuges hinnehmbar und er konnte das Zittern kaschieren. Wenn er jetzt schon eine Pille vergeudete, hätte er vermutlich später keine mehr und dann würde er wahrscheinlich die Beherrschung verlieren. Er lächelte zufrieden. Diese Gedankengänge erschienen ihm logisch und so nahm er seine Hand wieder aus der Tasche. Es beruhigte ihn schon, den Füller an Ort und Stelle zu wissen. Notfalls könnte er jederzeit hineingreifen und sich einen weißen ‚Problemlöser’ einverleiben. Plötzlich vernahm er aus einem der Gänge ein lautes Streitgespräch und seine Aufmerksamkeit richtete sich auf die beiden Mexikaner, die in ihrer Landessprache einen heftigen Zwist miteinander auszufechten hatten. Leider war er der Sprache nicht mächtig, aber er verstand so viel, dass es um ein kleines Päckchen weißes Pulver ging. Drogen. Er runzelte leicht die Stirn und tat so unauffällig wie er konnte, als einer der Männer ihn an den Gittern stehen sah. Hier gab es also nicht nur fehlendes Wachpersonal, sondern auch keinerlei Kontrolle über illegale Drogengeschäfte! Es musste wirklich die Hölle sein. Der Mexikaner schien sich von Alexander gestört zu fühlen und gestikulierte schließlich, dass er es auf sich beruhen lassen wollte. Augenscheinlich hatte er plötzlich Angst, dass der Streit eskalierte und gab klein bei. Etwas, das Alex noch mehr verwunderte, denn ein so muskulöser Häftling hätte den anderen mit Leichtigkeit ungespitzt in den Boden rammen können. „Alex“, vernahm er allerdings im nächsten Moment schon seinen geflüsterten Namen und seine Gedankengänge wurden jäh unterbrochen. „Hilf mir!“ Er drehte den Kopf und erkannte Brad Bellick, der beinahe unbekleidet, lediglich mit Unterhosen bestückt und in ziemlich schlechter Allgemeinverfassung hinter einem Pfeiler stand. Natürlich mochte er diesen kleinkarierten Ex-Wärter aus Fox River nicht und machte keinen Hehl daraus, auf eine Konversation mit ihm verzichten zu können. Dennoch verharrte er einige Minuten auf ihm, wägte seine Chancen ab, sich mit ihm gut zu stellen, oder ihn doch sich selbst zu überlassen. „Hilf dir selbst, Brad!“ meinte er schließlich trocken und wandte den Blick ab. Die Vernunft siegte: Bellick konnte ihm nichts bieten, was er in seiner derzeitigen Lage gebrauchen konnte. Alex war nach Sona gebracht worden, weil man ihm illegalen Drogenbesitz angehängt hatte. Aber nicht irgendwer hatte ihn reingelegt: Einzig Michael Scofield war für seine Misere verantwortlich und dadurch für ihn von unschätzbarem Wert, da er als glaubwürdiger Zeuge eine Aussage machen konnte, um ihn bei einer Gerichtsverhandlung gegebenenfalls zu entlasten. Das war der Grund, weshalb er Scofield brauchte. Und nur ihn! Es war schon beinahe absurd, von seinem ärgsten Rivalen zu verlangen, dass er ihm helfen sollte, aber Alexander sah keine andere Möglichkeit. Nachdem er Bellick hatte einfach stehen lassen und einen der dreckigen Gänge wählte, in denen die Luft so dick war, dass man sie mit einem Messe hätte zerschneiden können, blieb er erneut stehen und besah sich seine Umgebung. Überall an den Wänden prangten bunte Bilder, Figuren und Wörter. Die Zellen, die allesamt offen standen, waren mit Decken, Vorhängen und verschiedenem Möbelar bestückt. Einige Insassen hatten es sich richtig gemütlich gemacht, was vollkommen in Ordnung erschien, bedachte man, dass sie wohl den Rest ihres Lebens hier verbringen würden. Als sein Blick umherschweifte richtete sich seine Aufmerksamkeit aber plötzlich auf einen vermeintlich unbewohnten Raum und sogleich wurde er von jemandem angesprochen. Alex verstand nicht viel von der einheimischen Sprache, aber er einigte sich mit dem Panamener. Die Zelle war ihm nun gesichert. Jetzt fehlte noch Scofield, mit dem er unbedingt reden musste, obgleich er sich sicher war, dass das Gespräch wenig vielversprechend enden würde. (wird fortgesetzt) ~~~~~~~~~~~ So, Kapitel 1 ist endlich fertig. Hab ne Weile noch dran rumgebastelt, auch wenn es schon ca. eine Woche alt ist. Ich hoffe, dass ich Alex gut getroffen habe. Ich finde ihn in der dritten Staffel einfach nur genial. Ein Glück, dass auch er mit in den Knast gekommen ist. Ich glaube nämlich, dass er und Michael noch ganz schön was erleben werden...denn so unähnlich sind sie sich letztlich doch nicht...*hust* aber genug geschwafelt...bitte hinterlasst mir eure Meinungen,Kritikpunkte und Hinweise. Freue mich über alles! Kapitel 2: come home ~separation~ --------------------------------- Wie lange war er jetzt schon hier? Wie lange saß er schon an diesem dreckigen Ort, nicht wissend, wohin mit sich? Alex konnte es nicht sagen und diese Tatsachen machten ihm Angst. Verlor er jetzt schon den Verstand? Oder büßte er lediglich den Rest seines ohnehin gestörten Zeitgefühls ein? Er fuhr sich nervös durchs Haar, doch stoppte mitten in der Bewegung, als er bemerkte, wie dringend jene eine Wäsche vertrugen. Noch immer stand ihm der Schweiß auf der Stirn, rann seine Schläfen hinunter und zierte seinen Hals, der im fahlen Licht der schmalen Fenster schimmerte. Jede noch so kleine Perle war deutlich zu sehen und er spürte die Erschöpfung. Er würde sich dieser jedoch nicht ergeben. Seine Hände hatten in den letzten Minuten noch mehr zu beben begonnen und er wusste, dass er nun bald an seine versteckten Ruhigsteller denken sollte. Einige Insassen, die gerade damit beschäftigt waren ihre endlose Zeit mit einem Dartspiel zu vertreiben, schienen ihn ohnehin nicht zu beachten. Für sie war er vermutlich nur ein unbedeutender Amerikaner und das stimmte vermutlich auch. Resignierend ließ Alex den Kopf hängen und schloss für einige Sekunden die schmerzenden Augen. Diese Erschöpfung, die er fühlte, kam sicherlich nicht nur von der Tatsache, was für Strapazen hinter ihm lagen. Sie kam nicht nur durch den Schlafmangel und die harte Behandlung durch die Gefängniswärter, die ihn in der Nacht hergebracht hatten. Er sah wieder auf und verweilte auf der Zielscheibe des abgenutzten Wurfspieles. Ins Schwarze zu treffen war früher einmal meine Berufung gewesen, dachte er nüchtern und erinnerte sich plötzlich an längst vergessene Bilder: Seine Arbeit beim F.B.I., die Art und Weise wie er Job und Familie unter einen Hut gebracht hatte und dann plötzlich alles verlor. Doch die Realität holte ihn wieder ein, als einer der Panamener laut lachte und sich über seinen Treffer freute. Da saß er nun in durchgeschwitzten und dreckigen Kleidern und wusste nicht, was er tun sollte. Sein Gesicht verriet nicht, wie er sich fühlte, denn er wusste es ja selbst nicht einmal genau. Hätte ihm jemand vor einigen Tagen erzählt, dass er so enden würde, wäre er vermutlich lachend seines Weges gegangen. Oder er hätte seine Waffe genommen und abgedrückt. In solchen Dingen war er schließlich meisterhaft! Doch er konnte sie nun nicht mehr ändern, die vielen Fehlentscheidungen, die ihn hierher gezwungen hatten. Eine dieser Entscheidungen war sich dem Willen der ‚Company’ zu beugen und für sie die Drecksarbeit zu machen. Aber eine Alternative, die niemanden in Gefahr gebracht hätte, gab es auch nicht wirklich. So oder so, sein Kopf hing in der Schlinge und es brauchte nicht viel diese zuzuschnüren. Obwohl sich Alex ziemlich sicher war, dass er bereits am stramm gezogenen Strick hing und baumelte. Bald schon würde ihm auch noch die Luft ausgehen. Dabei wollte er doch nur eins: nach Hause, zu seiner Familie – seiner Frau und seinem Sohn, die er beide so sehr liebte, dass er daran fast zerbrach. Um sie zu schützen und damit sie nicht unter seinen Fehlern zu leiden hatten, wählte er selbst die Isolation. Doch das Exil war hart. Es war erschreckend, als er so darüber nachdachte. Hatte er Pamela und Cameron vor der Company oder vor sich beschützt? Er war ohne Zweifel ein angesehener und bis vor wenigen Tagen noch erfolgreicher Special Agent des F.B.I., der in seinem ganzen Leben Entbehrungen in Kauf hatte nehmen müssen. Doch er wusste, dass er bereits vor Jahren mit seinem entscheidenden Schuss auf Oscar Shales in sein sicheres Verderben gerannt war. Aber dieses Ende – hier und jetzt – im schlimmsten aller Gefängnisse eingesperrt zu sein, verdiente er nicht! Erneut schloss er die Augen, holte tief Luft und versuchte sich zu konzentrieren. Er wollte die Bilder nicht vergessen, die nun vor seinem inneren Auge aufflackerten und wieder verschwanden. Pam. Cameron. Gott, wie er sie vermisste. Er wünsche sich so sehr, die beiden wieder in den Arm nehmen zu können. Pam zu fühlen, zu riechen, zu schmecken. Verdiente er es überhaupt, solche Wünsche zu haben? Bei all den Dingen, die er in der Vergangenheit tat? Als er die Augen wieder öffnete starrte er reglos auf die durchlöcherte Dartscheibe. Selbstmitleid? Alex ballte seine Hände zu Fäusten, als ihm bewusst wurde, dass er nun genau da war, wo er nie hinwollte und doch empfand er es als Strafe. So oft hatte er sich vorgestellt, die gerechte Strafe für seine schlimmen Taten zu erhalten und doch konnte er seinem Leben nie selbst ein Ende setzen. Er fand keinen Ausweg, außer seinen Geist, mag es als Seele bezeichnet werden, in Varatril zu ertränken. Alles wurde still um ihn und er genoss den Moment der Ruhe, so, als ob man unter Wasser tauchte. Nur um wenige Stunden später wieder nach oben, an die laute Oberfläche zu treiben. Jetzt, da er den Kopf bereits über Wasser hatte, konnte er die Stimmen hören – laut und anklagend. Und jetzt, da er wieder über dem Wasser war, konnte er auch wieder ertrinken. Er hielt es nicht mehr aus. Nachdem er einen prüfenden Blick auf die spielenden Männer geworfen hatte, griff er in seine Jackentasche und holte den schwarzen Füllfederhalter hervor. Schnell schraubte er die Kappe ab und klopfte auf seine linke Handfläche, damit sich die anscheinend darin verkeilten Pillen lösten. Leider kam nicht eine zum Vorschein und Alex wurde nervös. Das durfte nicht wahr sein! Er hatte keine mehr! Nicht eine einzige! Schlagartig wurde ihm der Ernst der Lage bewusst: Er hatte kein Varatril mehr und befand sich mit dem Kopf über Wasser. Mit einer hektischen Bewegung schloss er den Füller wieder und fuhr sich elektrisiert mit der linken Hand über den Mund. Nicht einmal Pulver war im Stift verblieben, was er hätte einatmen können. Was sollte er nun machen? Die Bilder von Pam und Cameron schnürten ihm fast die Kehle zu. Er hatte sich etwas vorgemacht und die beiden allein gelassen. Er hatte sie enttäuscht. Jetzt war er doch an der Zeit Buße zu tun. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen und wenn er jetzt nicht für seine Fehler geradestand, wann dann? Dieser Gedanke manifestierte sich und plötzlich wandte er den Kopf um direkt in die stechenden Augen Scofields zu blicken... tbc...(?) Möchtet ihr mehr, dann sagt mir Bescheid, bei genügend Resonanz mache ich evtl. noch 1-2 Kapitel... BGM: "Come Home" von OneRepublic --> ein schöner Song, hört ihn euch mal an!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)