Supernova von maykei ================================================================================ 37. Kapitel - (Jenseits des Traums) ----------------------------------- Kommentar: Dies ist nun das letzte Kapitel. Es wird noch einen Epilog geben. Doch hiermit ist sie endlich fertig, meine kleine Geschichte, die ich über die Jahre hinweg geschrieben habe und die mir daher sehr ans Herz gewachsen ist! Es war ein Akt alle Fäden wieder zusammen zu bekommen, doch letztendlich bin ich recht zufrieden, so wie es gelaufen ist. Ich hoffe alle, die suchen, finden ihre Antworten – vielen Dank an alle, die bis hier hin mitgelesen haben! Auch danke an meine Betas, die vergangenen und die für dieses Kapitel und den Epilog, nämlich N. und I., die mir auch mit ihren Feedback immer Motivation gegeben haben weiterzuschreiben. @ Lady Ocean: Dein letzter Kommentar hat mich inspiriert doch noch ein wenig Ashura+Fye Vergangenheit reinzunehmen. Ich hatte diese Geschichte lange konzipiert, bevor Fyes Vergangenheit im Manga klar wurde (also schon vor Ewigkeiten) und daher ist meine Version der Ereignisse leicht anders. Aber nun, viel Spaß! Feedback ist natürlich immer erwünscht! ______________________________________________________ Kapitel 37 – Jenseits des Traums Es gibt eine Legende in diesem Land. Ein Märchen fast. Dass in Zeiten des Todes und der Kälte - wenn selbst die Magie, diese alles durchdringende Lebenskraft, verwelkt wie der letzte Samen unter der Eisschicht eines ewigen Winters - ein Traum entsteht. Ein Traum, eine Welt, ein Exil: Und dort schlummert alles, schlummert und wächst und erholt sich und die Bewegung beginnt von Neuem; im Kleinen, doch nicht minder mächtig, nicht minder echt. Dies ist eine Legende in einem Land voller Legenden. Voll vieler harter dunkler Winterstunden, in der man sich solche Geschichten erzählt. Eisiger Boden und kurze Sommer, in der die Magie so existenziell für das Überleben der Menschen ist, sodass sie natürlich auch die Hoffnung in letzter Stunde darstellt. Was erwartet man anderes in einem Land, in dem die Götter und Geister unter einem eisigen Ozean schlafen und schlafen, ewig schlafen? Und natürlich hört sie auch ein Kind von einem Mann. Das Kind wird später mal, viel später, ein mächtiger Magier sein und der Mann einmal ein verrückter König. Doch jetzt sind sie nur ein Geschichtenerzähler und ein Träumer an einem Feuer und draußen vor den Fenstern hört man kein anderes Geräusch als das Rauschen des Schneesturms. __________________________________ Und es gibt einen Reisenden und viele Preise zu zahlen. Doch es gibt ein Geheimnis hinter den Preisen und nun wird es verraten: Wenn wir auf die Welt kommen, haben wir nichts zu geben. Keinen Preis, den wir zahlen könnten. Wie kommt es dann, dass wir dennoch irgendwann zahlen, brennen, verlieren? Es liegt daran, dass wir bekommen, schöpfen, bauen und gewinnen. Doch das wusste das Kind, mittlerweile ein Mann, nicht, als er zurück kam und nur Trümmer und Blut vorfand. Berge von Trümmern, Flüsse von Blut. Wie in Sagen und Mythen, nur echt, nur jenseits von Lagerfeuern und Schaudern – nein. Und er ging hin und zahlte den Preis. __________________________________ Und es gibt einen anderen Reisenden, angefüllt von unbeantworteten Fragen und Groll und Blut und Erinnerungen an Trümmer. Berge von Trümmern, Flüsse von Blut. Wie in Sagen und Mythen, nur echt, nur jenseits von allem, was er als Kind fassen konnte. Und es gab keinen Preis zu zahlen, der all das rückgängig hätte machen können. __________________________________ Und der Geschichtenerzähler versuchte seinen Fehler wieder gut zu machen, indem er das letzte beschützte, was er noch nicht verdorben hatte – und verfehlte sein Ziel. Und der Magier versuchte dessen Fehler gut zu machen, indem er das beschütze, was noch übriggeblieben war – und verfehlte sein Ziel. Und der andere Reisende versuchte... _________________________________ Und nun waren sie hier und kein Mythos und kein Märchen erklärte so genau, was man tun musste, wenn es niemanden mit guten Ratschlägen, keine gütigen Götter und keine Geschichten mehr gab, an die man glauben konnte. Denn für den Krieger, also das Kind, das erwachsen geworden war, war es fast beängstigend wie ruhig es auf einmal war: Die Flugschiffe waren verschwunden und überraschenderweise war der Turm unter ihnen noch nicht zusammengebrochen, obwohl die Villa – oder besser gesagt das Schloss – getroffen worden war. In der Luft tanzten noch einzelne Aschepartikel, hatten sich auch in seinen Kleidern und Haaren verfangen. Doch ansonsten wirkte es fast friedlich, selbst der Himmel klärte sich langsam auf und der Sonnenstand ließ auf Nachmittag schließen. Fye saß neben ihm (der verdammte Magier/ diese 'Gründer-Märchengestalt'/ die Essenz dessen, was nun von einem Mädchens namens Chi bewacht irgendwo lag und die dunklen Spuren am Hals - vielleicht, vielleicht auch nicht - noch trug) und murmelte irgendwelche Zauberformeln vor sich hin. Abwesend blickte Kurogane auf das blaue Licht, das sich an seinen Fingerspitzen sammelte. „Wenn du mich wegschickst, dann komme ich wieder“, warnte er den Magier. „Ich meine es ernst, ich finde einen Weg.“ „Wenn du hiernach wiederkommst, bin ich tot...“ „Hat dich bei Ceres auch von nichts abgehalten...“ „Kuro-sama. Ich weiß nicht, was passiert, wenn der Zauber zusammenbricht. Ich würde es lieber nicht riskieren. Außerdem, auch mit Essenz... Wenn du dich nicht an dieses Gespräch erinnerst, dann wirst du nie kapieren, was ich dir sagen will.“ „Dann Herzlichen Glückwunsch, ich habe es scheinbar immer noch nicht kapiert.“ Dass er die Essenz irgendwo verloren hatte, gestand er lieber nicht, sonst würde ihm der verdammte Magier auf jeden Fall sonst-wo-hin zaubern. „Du kannst mich nicht retten. Selbst wenn ich wollte, du kannst es nicht. Akzeptier das endlich“, bemerkte Fye fast kalt und gleichzeitig unsagbar sanft. Das Geschenk der Ehrlichkeit hart und kostbar zugleich. Wenn es nicht eine Lüge war. „Und du hast bei weitem nicht mehr genug Kraft, um zwei Zauber zu wirken. Ich mag nicht viel Ahnung von Magie haben, aber bin nicht ganz bescheuert!“ Fye sah ihn nur an. Älter, kälter, müder als der Mann, das Ebenbild, mit dem Kurogane die letzten Wochen zusammen gewesen war. Aber das war nur fair, denn Kurogane ging es genauso. Doch sie waren auch realer, klarer und Fye lehnte sich etwas an ihn, neigte sein Gesicht etwas näher, trotz der abweisenden Worte. Versuchte ihm dennoch Antworten zu geben und Kurogane ging nicht weg, stand nicht auf, schrie nicht rum, weil er wusste, dass Fye auf seine Art versuchte ihn zu beschützen. Nur ob das ihnen am Ende noch irgendetwas brachte, war fraglich. Er wünschte dennoch, er könnte etwas tun. Irgendeine Lösung finden. Wenn es nur eine einzige Möglichkeit, auch nur eine Chance gab.... doch ohne Stärke, kein Preis, keine Wunscherfüllung. Und all dieses Wünschen war eh sinnlos, wenn man nichts tun konnte. Doch selbst wenn ihm etwas einfiele, Fye würde ihn nicht lassen. Würde sich nicht gegen seinen Willen hier raus zerren lassen. Er hatte nicht ganz kapiert was es mit diesem Hokuspokus auf sich hatte, doch WAS er kapierte, war, dass es Fye das Leben kostete und die Alternative war ihn irgendwo einzusperren, wie es dieser Tyrann getan hatte. Es sah so aus als hätte er endlich seine Schlacht gefunden, in der er nicht siegen konnte: Es war nicht Ashura, es war Fye. Sie wurde nicht mit Schwertern ausgetragen, sondern mit ausharren. Der Magier murmelte weiter seinen ominösen Spruch und Kurogane starrte weiter in den Himmel, wartete die Sekunden, Minuten, ab. Wusste nicht, was er fühlen würde, wenn er diesen Idioten ein zweites (drittes? viertes? fünftes? Letztes.) Mal verlor. „Was passiert mit Sakura und Shaolan?“, fiel Kurogane plötzlich ein. „Du denkst doch nicht ernsthaft sie würden ohne uns diese Welt verlassen? Mokona kann auch gar nicht.“ „Sie sind weit genug weg und nicht Teil von Ceres. Sie werden einfach aufwachen. Was für dich nicht gilt, du bist zu nah...“ Ein Seufzen. „Geh und komm nicht wieder“, versuchte es Fye noch mal, diesmal sanfter. „Nein.“ „Ach, Kuro-sama, gib dir ne Chance, du wirst dich neu verlieben.“ „Hier geht es nicht um Liebe, du Idiot!“, entfuhr es ihm. Wie konnte Fye es wagen all dieses Chaos von Wochen, Monaten, vielleicht Jahren einfach so auf diesen simplen Begriff runter zu brechen? „Hier geht es darum, wer wir sind. Du bist ein Idiot, der nicht loslassen kann und ich bin ein Idiot, der nicht loslassen kann. Und weißt du, ich will es verdammt noch mal auch nicht! Weil ich so viel verloren habe, mir so viel aus den Händen gerissen wurde und ich gerade erst lerne wie man wirklich jemanden beschützen kann und dennoch ich sitze hier und schaue dir beim Sterben zu!“ Kurogane schüttelte den Kopf, kurz davor auch diesen verdammten Kerl zu schütteln, bis er es kapierte, bis er es endlich kapierte! Statt dessen schloss er die Augen, schwieg und auch Fye antwortete nichts mehr. Denn eigentlich konnte er Fye nichts entgegen setzen. Die ganze Zeit war er weggelaufen, und nun da er blieb und Verantwortung für etwas übernahm...wollte Kurogane seine ganzen Worte beinahe zurücknehmen, die er ihm über 'nicht Weglaufen' eingebläut hatte. Aber nur fast. Der Wind, die Höhe und die Stille erinnerte ihn an ein ganz ähnliches Gespräch, auf einem Hochhaus, nach einem ähnlichen Streit. Dieser verdammte Kerl, wie er am Abgrund stand und ihn mit einem Grinsen fragte, ob er mit ihm springen würde. Mit dem einzigen Unterschied, dass Fye diesmal wirklich sterben würde und nicht mal die Hand nach Kurogane ausstreckte. Selbst wenn, wie sollte Kurogane für eine 'sichere Landung' sorgen? Arrogantes Geschwätz, all das, was er jene Nacht gesagt hatte. „Damals auf dem Hochhaus...“, drückte Kurogane seine Gedanken aus -denn ernsthaft, was zähle sein Stolz und seine Verlegenheit jetzt noch? „Du hast nicht nur gesagt, dass ich mit dir springen soll, du hast gesagt, dass ich mit dir springen soll, wenn ich dir vertraue.“ „Ja, aber diese Version von mir dachte, ich könnte hier noch irgendwie weg. Mit dir.“ Er schloss die Augen. Erinnerte sich an ihren Streit, an das bezwingende Gefühl als er erfuhr, dass Fye den Hain vorzog statt mit ihnen weiterzureisen. Verrückt wie ähnlich die Situation nun war, wie ein Spiegel, wie eine Wiederholung. Er erinnerte sich an die zwei Monde, an die Lichter der Stadt, an die Wärme und all die Geräusche, zwischen denen sie sich ein Kokon aus Schweigen geschaffen hatten. In dem es nur ihren Atem und ihre Hände und all das zerbrechliche Vertrauen gab, um das sie zuvor gerungen hatten. „Ich vertraue dir. Doch ich weiß nicht wie ich für die Landung sorgen soll“, sagte er, ohne dass er es wollte. Fye sah zu ihm auf und lächelte und das war es fast wert hier zu sitzen und all die Hilflosigkeit auszuhalten. „Und ich liebe dich und weiß nicht mal, wie ich springen soll.“ „Kannst du den Zauber überhaupt noch korrigieren?“ „Ich.. kann es versuchen.. “, kam die müde Antwort und ein blaues Auge schloss sich, nahm die Farbe aus dem blassen, müden Gesicht voller Staub und Schmutz. Es veranlasste ihn Fye samt Umhang zu sich zu ziehen, das Gesicht in seinem Haar. Fye lehnte sich an ihn, schien fast in ihn versinken zu wollen. „Willst du das überhaupt?“ Fyes Schweigen war Antwort genug. ____________________________________ Es schien als würden sie schon ewig über all das Weiß fliegen und Shaolan wunderte sich, dass sie nicht schon längst Styrax-City erreicht hatten. Zu Fuß war es eine Tagesreise und statt schweren Maschinenteilen befanden sich nur einige Menschen auf dem Flugschiff. Er hatte versucht die Rebellen zur Umkehr zu bewegen, doch er war nur auf taube Ohren gestoßen. Dr.Kyle hatte die schreiende und anklagende ChuNyan kurzerhand mit einem Sedativum ausgeschaltet und Shaolan traute sich nicht so recht den beiden Erwachsenen gegenüberzutreten. Den Menschen, die ihnen Unterkunft gewährt und mit denen sie über eine Woche lang gelebt hatten. Nicht mit einem Schwert an seiner Seite, mit dem er noch nicht recht gelernt hatte, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Stattdessen wand er sich lieber seiner Prinzessin zu, die schon seit Ewigkeiten durch das Bullauge nach draußen starrte. „Diese Welt ist wirklich endlos...“, flüsterte sie und tastet nach seiner Hand. Er ergriff sie und hielt sie fest. Sie war ganz kalt und ihr Gesicht war etwas aufgequollen durch die Tränen. „Keine Sorge, Kurogane-san ist stark. Er wird sicher auch den Gründer beschützen und dann... dann sehen wir weiter. Suchen Fye.“ Sie sah ihn an als wollte sie ihn korrigieren, doch dann schüttelte sie den Kopf und sah wieder nach draußen. Urplötzlich wurde es still um sie und das Schiff sank langsam ab. Shaolan sah sich um, um anhand der Reaktionen der Anderen herauszufinden, was los war, doch erschrocken stellt er fest: Niemand war hier. Vor ein paar Sekunden war alles noch in reger Betriebsamkeit gewesen, doch nicht mal mehr ChuNyans bewusstloser Körper lag auf dem Boden, noch waren die anderen Hainbewohner und Rebellen zu sehen. Er lief ins Cockpit, blinkende Lichter, keine Menschen. Unsicher betrachtete er die Flugkonsole, versuchte rationale Lösungen zu finden. Waren sie alle während dem Flug abgesprungen (doch das hätten sie gemerkt)? Gab es ein Dimensionstor (doch das hätte Mokona bemerkt)? Besagtes Zauberwesen traute sich in diesem Moment auch aus seinem Umhang hervor, blickte sich einmal um und flüsterte dann zu ihm: „Können wir jetzt Fye und Kurogane retten?“ Sakura lächelte und es schien ihm als wäre es seit Tagen das erste Mal. „Ja, Moko-chan, scheinbar wird uns jetzt niemand mehr davon abhalten.“ ______________________ Kurogane spürte wie Fye flacher und unregelmäßiger atmete. Er war ohnmächtig geworden. Der Wind wehte immer noch um sie herum und in der Ferne konnte er das Zischen von Feuer hören, das ihn daran hinderte die Augen zu schließen, um nicht in die Vergangenheit zurückversetzt zu werden. Oder in ein Lagerhaus, in eine dunkle Kiste mit der Angst einen Puls zu verlieren. Seine Hand wanderte zu dem kühlen Hals, ertastete den Rhythmus dort. Um sich herum konnte er bisher keine Veränderung feststellen. War der Idiot ohnmächtig geworden, bevor er irgendeinen Zauber beenden konnte? Ein Teil von ihm war froh, dass er ihn nicht wegteleportiert hatte, ein anderer fürchtete sich vor dem Moment, an dem auch dieser Körper endgültig leblos werden würde. Oder musste Fye erst sterben, damit der Zauber seine Wirkung entfaltete? Und dann? Dann war diese verrückte Welt perfekt, eine Welt, in der es kein richtiges Leben gab und ein Haufen Geister sich bekriegten? Doch es war nicht an ihm zu urteilen, es war auch sinnlos zu urteilen. Es war das, was Fye gewollt hatte. Ein Surren in der Luft ließ ihn nach oben blicken und da war ein grauer Fleck am Himmel, der sich gerade wieder klärte. Der Fleck kam näher und Kurogane erkannte es als Flugschiff. Hatten die Hainleute doch beschlossen ihren Gründer zu holen oder war der Angriff vorbei und sie versuchten noch irgendjemanden zu bergen? Der Landeanflug war etwas wackelig, das Schiff sank zu schnell ab und riss ein Stück der Mauer mit. Vorsichtshalber sprang er auf, lehnte den bewusstlosen Körper an seine Schulter und beobachtete wie das graue Transportschiff stockend wieder an Höhe gewann, sich die Luke öffnete und tatsächlich Shaolan ihnen die Hand entgegenstreckte. „Kurogane-san!“ Kurogane schüttelte fast automatisch den Kopf. Er konnte hier nicht weg und ärgerte sich über den Jungen. Gut, er konnte es nicht wissen, doch er gefährdete sie alle! Was wenn Fye jetzt starb und der Zauber wirkte und zu nem' verfluchten explodierenden Stern wurde (oder was auch immer) und somit auch die Prinzessin und den Bengel mitriss? „Alle Anderen sind verschwunden!“, rief ihn der Junge zu. „Sie sind einfach verschwunden, all die Rebellen und die Hainleute, selbst Styrax-City! Irgendetwas ist passiert, Kurogane-san!“ Oh ja, irgendetwas war passiert. Unschlüssig sah der Krieger auf den bewusstlosen 'Gründer' in seinen Armen, dann fiel sein Blick auf das zerstörte Omehlas. Die von EX installierten Schutzkreise waren zusammengebrochen und das, was er eine ganze Weile für Asche gehalten hatte, war grau gefärbter Schnee, der Stück für Stück sein Territorium zurückeroberte. Nun, was immer Fye auch getan hatte: Das taube Gefühl in seinem Kopf war endlich verschwunden und damit zog sich auch das beklemmende Gefühl zurück, das ihn in dieser Welt stets begleitet hatte. „Kann dieser verdammte Hase uns in einer andere Welt bringen?“ Shaolans Gesicht verschwand ein paar Sekunden aus der Luke, dann tauchte er wider auf und rief: „Ja, jederzeit.“ „Dann soll es das tun!“ „Aber was ist mit Fye-san? Und dem Gründer?“ Es sah so aus als wäre der Idiot tatsächlich gesprungen und nun war es an Kurogane für die Landung zu sorgen. Keine Ahnung wie. „Fye ist okay!“ Er griff nach Shaolans Hand und zog sich mit dessen Hilfe und Fye immer noch in festen Griff ins Flugschiff. _________________________________________________ Sakura lugte immer wieder durch die Scheiben des Cockpits nach ihren Reisekameraden, während sie irgendwie versuchte das Schiff gleichmäßig in der Luft zu halten. Das letzte, was sie jetzt noch sehen wollte, war, wie Shaolan aus der offenen Luke flog. Oder dass sich der Krieger wieder weigern würde mitzukommen. Ihr Kopf schmerzte etwas, doch das kam vermutlich vom ganzen Weinen. Alles in allem war ihr, als wäre ihr endlich eine schwere Last von ihrer Brust genommen worden. Als endlich alle an Bord waren, zog sie den Steuerknüppel zu sich und das Transportschiff schoss nach oben. _________________________________________________ In einem ganz anderen Traum saß er mit dem verdammten Magier in einer Stadt, die völlig von weißer Asche überzogen war. Es war ruhig und sie hatten es sich am höchsten Punkt, auf dem Dach eines Hochhauses, gemütlich gemacht. Fye ließ die Beine baumeln und Kurogane sah auf das verworrene Gassensystem Ruvals. „Das ist also deine Welt? So wie sie wirklich aussieht?“ „Vielleicht zeig ich sie dir mal in echt“, sagte Fye. „Vielleicht landen wir auf unseren Reisen mal da. Vielleicht schläft Ashura-ou dann oder träumt seinen eigenen Traum.“ Es war vollkommen still. Kein Wind. Nur ihr Atem, als wäre selbst die Zeit hier gestorben. „Was ist mit den Menschen? Den Hainleuten? Ashura?“ „Ashura ist Traumseher... er war nie wirklich Teil des Zaubers. Die anderen Bewohner von Ceres sind längst tot, sind Magie. Ich bin kein Gründer mehr.“ „Ah.“ „Hast du ein schlechtes Gewissen?“ „Man macht sich nur selbst verrückt, wenn man sich für alles die Schuld gibt, in einer Welt, die jemand anderes beeinflusst...Man kann nur tun, was man für richtig hält. Und das habe ich getan. Das hast du auch getan, Fye. Die Erschaffung dieses 'Traums', als auch seine Zerstörung.“ „Ich dachte stets, ich könnte es auch so besser machen. Einfach nur, indem ich es so wollte.“ „Du kannst nicht erzwingen, was du fühlst und bist.“ Es war völlig windstill und sein Kopf klar, angefüllt mit Dingen, die endlich etwas Sinn ergaben. „Im Endeffekt war es doch Ashuras Wahnsinn, der uns alle in diese Situation gebracht hat. Wie ein Dämon.“ Fye schüttelte den Kopf. „Er hat nur versucht seine Fehler wieder gut zu machen.“ Kurogane sah den Mann vor sich an und blickte dann in den Abgrund. „Danke.“ „Für was?“ „Für's springen.“ Der Magier grinste ihn an und sah nach oben, wo hinter einem Haufen Asche-Schnee vielleicht die Sonne verborgen war. Es war nicht mehr an ihm das zu beeinflussen. „Willst du jetzt einen Dank für die gelungene Landung?“ Kurogane erwiderte das Lächeln. „Wir sind doch noch gar nicht gelandet.“ „Wenn wir aufwachen, dann sag ich danke.“ ____Ende Kapitel 37____ Kommentar: Rechte für TRC auch hier nicht bei mir. Kein Geld wurde hiermit verdient und so weiter und sofort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)