Die letzte Nacht von Ryoko-chan ================================================================================ Kapitel 1: Ende --------------- Mir war schwindlig, alles drehte sich um mich herum. Die Lichter der Straßenlaternen und der umliegenden Häuser verschwommen zu einem einzigen Gemisch aus Farben und Blitzen. Etwas anderes nahm ich nicht mehr war, bis ich auf dem harten Asphalt aufschlug. Mein Kopf schmerzte höllisch und ich fühlte mein Herz immer schneller pochen. Ich schloß die Augen, das Schwindelgefühl blieb. Und dann war da ein Pochen in der Halsgegend. Ich wusste, dass mich dort dieser Bekloppte gebissen hatte. Irgendein Verrückter, auf den ich im Park gestoßen war. Ich versuchte mich aufzuraffen, doch mein Körper gehorchte mir nicht. Ein wildes Zucken durchdrang ihn, bis aus dem Zucken ein Schmerz wurde, der in meinem Inneren wie ein Feuer brannte. Ich bäumte mich auf, schrie und keuschte. Doch das Alles half nichts. In Gedanken flehte ich, endlich von diesen Schmerzen erlöst zu werden. Warum hörte mich denn niemand? Immer schneller drehte sich alles um mich herum, drehte und drehte sich. Ein einziger Wirbel, bis ich nicht mehr wusste, ob ich dieser Wirbel war oder etwas anderes. Und plötzlich war alles schwarz. Nichts drehte sich mehr, da waren keine Lichter mehr, keine Farben. Meine Gedanken waren klar und mein Gehirn arbeite auf Hochtouren. Aber wo war ich, was war passiert? Was würde JETZT passieren? »Öffne die Augen!« Ich erschrak. Die Stimme kam nicht von außen, sondern von innen, in meinem Kopf. »Ich kann nicht..«, dachte ich. »Doch, tu es einfach. Du hast es vorher doch auch gekonnt.« »Was meinst du mit vorher..? Ist jetzt danach?« »Nein jetzt ist jetzt! Hör auf, dir über sowas Gedanken zu machen!«, antwortete mir die Stimme wütend. »Öffne deine Augen und fang neu an!« Ich gehorchte der Stimme und tatsächlich klappte es. Und ich konnte Alles um mich herum erstaunliich scharf erkennen. Noch immer lag ich in dem kleinen Park auf dem Boden. Nichts drehte sich mehr und alles war klar. Ich stand auf und blickte mich um. Aber es schien doch eine körperlose Stimme gewesen zu sein. Tief sog ich die Luft um mich herum ein, sie war voll von allen möglichen Gerüchen. Die meisten dufteten wundervoll, tausendmal besser als jede Blume und jedes Parfüm. Sie rochen schmackhaft und ich spürte den Speichel in meinem Mund. Ich schloß die Augen und ging einfach den Weg lang. Mein Körper fühlte sich unglaublich leicht und schwerelos an. Ich versuchte mich daran zu erinneren, wie ich früher nur so unzufrieden mit meinem Leben sein konnte. Jetzt würde alles einfach und anderes werden. Ich war glücklich und etwas durchdrang mein Herz und füllte es aus. Und dann war etwas vor mir. Etwas das wirklich gut roch. Es kribbelte in meinen Handflächen und ich rannte auf dieses Wesen vor mir zu. Und dann rammte ich ihm meine Zähne in den Hals. Der wunderbare Geruch verwandelte sich in Flüssigkeit, rang meine Kehle herunter und ich spürte, wie sie schließlich durch meine Venen floß. Stark wie sie war, brachte sie mein Herz wieder zum schlagen und die Jägerin in mir war geboren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)