HOLLOW von Creep (A Vampire Story) ================================================================================ Kapitel 20: Discipline ---------------------- ACHTUNG: bevor ihr anfangt zu lesen, lasst euch gesagt sein: dieses kapitel ist zwar lang, hat aber auch nen riesigen klumpen an inhalt. normalerweise mag ich es nicht, so viele infos auf einen haufen zu packen, aber um weiter zu kommen, musste so viel rein. die lage wird sich in den nächsten kapiteln wieder etwas entzerren, das ist sicher. so. jetzt zum üblichen präkapitulären-gefasel... ich hatte wortwörtlich einen mordsspass beim tippen >xD wie immer hab ich währenddessen musik gehört und mir ist aufgefallen, dass ein song von nine inch nails absolut zu HOLLOW passt (besonders zur beziehungskiste zwischen toshiya und zero!). hörts euch an, wenn ihr zeit und lust habt ;) http://www.youtube.com/watch?v=UEW8riKU_tE mehr gibts nicht zu sagen. enjoy♥ *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-* Irgendwo in Tokyo, in einer verlassenen Lagerhalle, 20.37 Uhr... „Also, hat noch irgendjemand Fragen?“ Karyu lehnte sich lässig gegen eins der abgeschalteten Fließbänder und sah prüfend in die Runde. Vor ihm standen, im Halbkreis formiert, sechs Vampire, von denen jeder weitgehend die Oberhand über einen Teil des Reviers hatte. Eine blasse Hand schoss in die Höhe. Karyu hob die Augenbrauen und deutete vage auf die Person, der besagtes Körperteil gehörte. Eine zierliche Vampirin trat nach vorn. „Ich habe eine Frage!“, verkündete sie. „Dann stell sie, Akima! Ich wollte heute auch nochmal nach Hause.“ Karyu warf Zero, der nur wenige Meter von ihm entfernt herumstand, einen vielsagenden Blick zu. Da sah man's mal wieder. Diese Weiber waren zu nichts zu gebrauchen. //Ich wusste ja schon immer, dass sie blöde ist.//, dachte Karyu und bedachte Akima mit einem abschätzenden Blick. Hübsches Mädchen, aber nicht gerade besonders helle. Was Zero sich bloß dabei gedacht hatte, ausgerechnet sie ins Amt eines Revieroberhauptes zu heben? Akima machte ihre Sache zugegebenermaßen nicht schlecht, allerdings gab es ein entscheidendes Problem mit der Vampirin: Sie hatte eine menschenfreundliche Ader. Wann immer sie einen halbtoten Menschen in die Finger bekam (vorwiegend Selbstmörder und Drogenopfer.), ließ sie es sich nicht nehmen, den Vampirbestand zu vergrößern... Karyus Gedanken wurden prompt durch eine helle Stimme unterbrochen. „Was sollen wir tun? Du redest hier die ganze Zeit von Gefahrenprävention. Wir haben eine Menge Zuwachs bekommen. Allein im letzten halben Jahr haben wir an die sechzig Jungvampire erschaffen. Was unter anderem daran liegt, dass die Selbstmordrate selten so hoch war! Es ist kaum vermeidbar, dass einer von denen austickt und sich sein Futter selbst besorgt!“, warf Akima ein und verschränkte die Arme. Das attraktive Clanoberhaupt runzelte nur unbeeindruckt die Strin. „Wie wäre es, meine Liebe, wenn ihr dann einfach mal mit eurer beschissenen Mitleidsschiene aufhört? Wenn Menschen sich umbringen, dann ist das ihre Sache. Nur weil du gerne Mutter Theresa spielst und sie zurück holst, heißt das nicht, dass du damit den Rest deiner Existenz lang durchkommst. Lass sie verdammt nochmal verrecken! Wir haben andere und wichtigere Probleme. Wie ich eben bereits erwähnt habe, ist Blake auf hundertachtzig. Sollte einer von deinen Schützlingen sich daneben benehmen, obwohl du es hättest verhindern können, dann werde ich deinen hübschen Arsch höchstpersönlich bis zum Flughafen treten und dich in den ersten Flieger nach Russland setzen. One Way natürlich! Wenn Blake mit dir fertig ist, dann brauchst du kein Rückflugticket mehr, dann schicken sie dich nämlich in ner Pappschachtel nach Hause zurück!“, erläuterte Karyu sachlich. „Also tu uns allen einen Gefallen und sieh zu, dass du deine Kinder in den Griff bekommst!“ Akima schürzte die Lippen, doch bevor sie eine Antwort zu Stande bringen konnte, ertönte Karyus tiefe Stimme erneut. „Ok, Leute. Ich hoffe mal, alles ist geklärt soweit. Um es nochmal zusammen zu fassen: Erstens:Keine Verwandlungen mehr, egal ob angekündigt, oder unangekündigt, solange bis die Russen sich wieder abgeregt haben. Zweitens: Haltet das blutjunge Pack unter Verschluss, sperrt sie ein, schafft sie aus Tokyo raus, mir egal. Aber sorgt dafür, dass sie keinen Ärger machen! Klar soweit?“ Einstimmiges Nicken. „Wunderbar.“ Karyu strahlte und streckte sich. „Dann macht euch vom Acker und fangt am besten gleich mit der Umsetzung des Notfallplans an.“ Nur wenige Minuten später war die Halle leer, bis auf die beiden Clanoberhäupter, die immernoch in der gleichen Position verharrten, die sie bereits die ganze Zeit über eingenommen hatten. Zero strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und warf Karyu einen flüchtigen Blick zu. Der gähnte und wandte sich zum Gehen. „Na was ist, Alter. Wollen wir jetzt schon wieder heim, oder gehen wir noch einen trinken?“ Zero hob die Augenbrauen. „Du? Mit mir? Zusammen?“ „Natürlich. Wie in alten Zeiten. Wie zu der Zeit, als du noch kein langweiliger, alter Sack mit zu großem Haus warst.“, grinste Karyu und klopfte Zero auf den Rücken. „Ich erinnere dich nur zu gern daran, dass du ein ganzes Stück älter bist, als ich.“ „Ansichtssache. Im Geiste bin ich jung geblieben!“ „Zurückgeblieben trifft's wohl eher. Welchen Altersbereich definierst du denn mit „jung“? Grundschulalter bis Pubertät?“ „Sehr witzig.“ Karyu verzog das Gesicht. „Nur weil ich nicht so spießig bin wie du! Nur, weil ich ein Sexleben hab! Nur weil ich cooler bin als du!“, maulte Karyu theatralisch und stopfte die Hände in die Manteltaschen. „Karyu?“ „Ja bitte?“ „Lass uns was trinken gehen. Möglichst schnell. Wenn du trinkst, dann kannst du nicht reden!“ Etwa eine halbe Stunde später befanden sich die Vampire vor einer verrosteten Metalltür. Ohne zu zögern stieß Karyu die Tür auf und dröhnender Lärm schrie den beiden entgegen. „Das ist nicht dein ernst?“, murmelte Zero mit einem leisen Anflug von Panik in der Stimme. „Du willst nicht ernsthaft, dass ich da rein gehe?“ Karyu winkte ab. „Stell dich nicht so an! Da gibt’s die besten Cocktails! Außerdem haben die ne VIP-Lounge, da ist es ruhiger und wir zwei Süßen sind ganz ungestört.“ Der Blonde grinste breit und legte Zero einen Arm um die Schulter. Der verdrehte nur die Augen und seufzte schwer. „Wie war das mit Sexleben?“ „Was soll das denn heißen?“ „Ich glaube du hättest es mal wieder ganz dringend nötig. Jetzt fängst du sogar schon an mich anzubaggern. Ist dir denn gar nichts peinlich?“ Mit diesen Worten betrat Zero den Vampirclub, in dem buchstäblich die Hölle los war. Karyu folgte ihm auf den Versen und sie durchquerten die tanzende Menge ohne größere Probleme. Immerhin waren sowohl Karyu als auch Zero keine unbekannten Gesichter. Auch nicht in der Jungvampirszene. Dieser Tatsache hatten sie es zu verdanken, dass sich langsam aber stetig eine Schneise in der Menge öffnete und sie die schwarze Tür am anderen Ende des verspiegelten Raums zügig erreichen konnten. Hinter besagter Tür befand sich ein dunkel getäfelter Gang. Am anderen Ende des Ganges stand ein Schrank von einem Mann, ebenfalls untot, der die Clanoberhäupter skeptisch musterte. „Wo wollt ihr denn hin?“ Karyu begann zu lachen. „Du bist nicht von hier, oder?“ Der Türsteher war sichtlich verwirrt, fing sich aber schnell wieder. „Nein, bin ich nicht, wieso?“ Karyu nickte verständnisvoll. „Dachte ich mir schon fast. Wenn du aus dieser Gegend kämst, dann wüsstest du, wen du hier vor dir hast.“ Er lächelte nachsichtig. Plötzlich wurde eine Tür aufgerissen und ein panisch dreinblickender Vampir, offensichtlich der Clubbesitzer, stürmte auf den Türsteher zu und flüsterte ihm, während er Karyu mit einem bangen Blick bedachte, etwas ins Ohr. Der Angesprochene wurde einen Tick blasser und verbeugte sich tief, während der Besitzer des Nachtclubs eine wahre Entschuldigungssalve abfeuerte. Karyu winkte grinsend ab und öffnete die, nun nicht mehr versperrte, Tür. Der Raum, der sich nun vor ihren Augen auftat, war das krasse Gegenteil der überfüllten Tanzfläche. Sofort fiel Zero auf, dass er sich nun hinter der Spiegelwand befinden musste, denn die ravende Meute war gut zu erkennen. „Blinde Spiegel.“, sagte Karyu plötzlich. „Ne praktische Angelegenheit. Du kannst sie sehen, aber sie dich nicht. So kannst du Weibern auf den Arsch gucken, ohne, dass sie es merken.“ Er strahlte und scannte den in schwarz-rot gehaltenen Raum nach einer freien Sitzmöglichkeit ab. Einige der dunkelroten Samtsofas waren bereits besetzt, doch keiner der Anwesenden schenkte Zero und Karyu große Aufmerksamkeit. Immerhin handelte es sich bei dieser Raumbelegschaft um Vampire, die größtenteils genauso einflussreich waren, wie die beiden Clanoberhäupter selbst. Karyu hatte eine freie Sitzgelegenheit erspäht und steuerte nun schnurstracks darauf zu. Er ließ sich in die weichen Kissen fallen und studierte noch im gleichen Augenblick die Getränkekarte. Zero nahm ihm gegenüber Platz und ließ den Blick über die Tanzfläche gleiten. Rote Stroposkoplichter zuckten durch den überfüllten Raum und ließen die Menge wirken, wie einen blutigen pulsierenden Fleischklumpen. „Na, schon nen hübschen Arsch entdeckt?“, fragte Karyu gut gelaunt über den Rand der Getränkekarte hinweg. „Noch nicht. Momentan versuche ich auszumachen, welches Körperteil da zu wem gehört.“, antwortete Zero gelangtweilt und angelte sich nun seinerseits eine Karte. „Ich nehm nen Wodka.“, beschloss Karyu und legte das Papier bei Seite, um sich voll und ganz der Tanzfläche zu widmen. Der Raum musste gut isoliert sein, denn nur die dumpfen Bässe der ohrenbetäubend lauten Clubmusik drangen bis in den VIP-Bereich durch. „Ich nehme die Bloody Marry.“ Mit diesen Worten schob auch Zero die Karte von sich weg. Nachdem beide das gewünschte Getränk bestellt und erhalten hatten, ließ Zero sich zurückfallen und seufzte. „Alles ok? Du wirkst schon wieder so depressiv!“, fragte Karyu und nahm einen Schluck von seinem Wodka-Blut-Gemisch. „Gar nichts ist ok. Ich habe heute etwas raus gefunden, das am besten nie ans Tageslicht gekommen wäre.“ Nun wandte auch er sich, mehr als aufmerksam dem Alkohol zu. Karyu erkannte schon am Tonfall seines Partners, dass etwas gehörig nicht stimmte. „Was ist los?“ Diesmal war Karyus Ton eine Spur schärfer und er blickte den Schwarzhaarigen ernst an. „Wir haben ein gehöriges Problem an der Backe.“, begann Zero. „Toshiya hat mir gestern seine Kette geschenkt. Spar dir blöde Kommentare, die Lage ist ernst.“, fügte er ohne mit der Wimper zu zucken hinzu. „Ich hab mir das Teil mal genauer angesehen und rate mal, was ich entdeckt hab.“ „Was denn?“ Mit einer raschen Bewegung zog Zero die wertvolle Kette aus der Hosentasche und drückte sie Karyu in die Hand. „Sieh sie dir an, und sag mir, dass ich mich geirrt habe!“ Karyu betrachtete die Kette eine Weile, dann verfinsterte sich seine Miene schlagartig. „Wo hat er die her?!“, murmelte er fassungslos. „Er hat gesagt, es ist ein Erbstück. Von seiner toten Mutter.“ Zero nahm einen weiteren Schluck und presste Daumen und Mittelfinger der rechten Hand fest gegen die Nasenwurzel. „Schonmal daran gedacht, dass er sie geklaut hat?“ Der Jüngere schüttelte den Kopf. „Nein, er hat die Wahrheit gesagt, ich hab's gesehen.“ „Gottverdammte Scheiße! Auch das noch!“ „Meine Worte.“, seufzte Zero resigniert und nahm die Kette wieder an sich. „Die Möglichkeit, dass wir uns irren, ist so gut wie gar nicht vorhanden. Es passt alles zusammen... Er hat seine Mutter nie gekannt, er ist eindeutig Halbvampir und seine menschliche Familie hatte Angst vor ihm.“ „Aus gutem Grund.“, warf Karyu ein. „Wenn es wirklich stimmen sollte, dann bleibt uns nichts anderes übrig, als ihn a) zu verstecken, oder ihn b) umzubringen. Fragt sich, was die bessere Lösung wäre...“ Hizumis Wohnung, ca 22.30 Uhr... Sagas POV Ich hatte es tatsächlich mal aus dem Bett geschafft! Und nebenbei bemerkt fühlte ich mich nicht mal schlecht. Zumindest nicht so schlecht, wie in den letzten Tagen. Ich saß auf dem Sofa und sah fern, während Hizumi im Bad herumhantierte. Im TV lief eine von diesen dämlichen Castingshows und eigentlich wünschte ich mir, dass Hizumi jetzt, möglichst spärlich bekleidet, aus dem Bad kam und sich zu mir setzte. Wie auf Knopfdruck erfüllte sich mein Wunsch. Ich unterdrückte eine Freudenträne, als ich meinen Mitbewohner nur in Jeans und mit freiem Oberkörper in der Badezimmertür stehen sah. Unwillkürlich schlich sich ein dämliches Grinsen auf meine Züge. Hizumi begann zu lachen, als er mich so sah. „Ich will dich ja ungern aus deinen versauten Gedanken reißen, aber ich bräuchte mal deine Hilfe.“ Ohne zu zögern sprang ich auf und taumelte. Das war wohl zu viel des Guten gewesen. Mein Kreislauf streikte! Ich blieb ein paar Sekunden lang regungslos stehen und stütze mich auf die Sofalehne. Langsam nahm die Welt um mich herum wieder ihre gewohnten Farben an und mein Kopf wurde klarer. In angemessenem Tempo ging ich nun zu Hizumi und kam nicht umhin ihn von oben bis unten zu betrachten. „Wow.“, murmelte ich. Er lächelte und senkte kurz den Blick. Solche Schüchternheit war man ja gar nicht gewöhnt! Ich beschloss, ihn nicht weiter zu ärgern und fragte, was genau er denn von mir wollte. „Es wäre gut, wenn du mir den Rücken neu verbinden würdest. Ich bekomme das alleine nicht wirklich auf die Reihe.“, sagte er und sah mich aus seinen hellbraunen Augen an. Seine Augenfarbe erinnerte mich an den Schock, den es mir versetzt hatte, als ich den ersten Blick in den Spiegel geworfen hatte und mein Spiegelbild aus hellen Augen zurückgestarrt hatte. Es hatte den halben Tag gedauert, bis ich diesen Schock überwunden hatte. Dieser kurze Blick in den Spiegel hatte alles plötzlich wesentlich realer gemacht. „Was ist denn mit deinem Rücken?“, fragte ich dämlich. Ich hatte bemerkt, dass Hizumi einen Verband um den Brustkorb gewickelt hatte, doch warum der jetzt da war, das wusste ich nicht. „Am Tag als du gebissen wurdest.“ Er zögerte. Noch immer konnte er diesen Satz nicht aussprechen, ohne reumütig den Blick zu senken. „Da hat Karyu mich an ne Hauswand geschleudert, als ich versucht habe ihn aufzuhalten. Die Narbe ist wieder aufgerissen.“ „Welche Narbe?“ Er drehte sich langsam um und was ich sah verschlug mir die Sprache. Über Hizumis schmalen Rücken zog sich eine daumenbreite, weißlich schimmernde Narbe, die an einigen Stellen aufgeplatzt und entzündet war. Genauer gesagt handelte es sich um zwei Narben, die ein Kreuz bildeten. Der längere Schnitt reichte vom hinteren Halsansatz fast bis hinunter zum Steißbein, der andere bahnte sich quer über Hizumis Schulterblätter. Ich schluckte. „Was ist da passiert?“, fragte ich leise, doch noch bevor ich den Satz beendet hatte, dämmerte mir wieder, wer dafür verantwortlich gewesen war. „Das war Tsukasa, hab ich Recht?“ Hizumi wandte mir wieder seine Vorderseite zu und seufzte tief. „Ja, das war er. Und ich bin froh, dass es nur das ist.“, sagte er leise und starrte ein Loch in den Boden. „Was genau hat er getan?“, brachte ich nach einigem Zögern hervor. Hizumi schüttelte vage den Kopf. „Ich glaube nicht, dass du das wissen solltest. Er ist dein Bruder, ich will nichts zwischen euch kaputt machen.“ Er sah mir in die Augen und ich merkte sofort, dass es ihm ernst war. Ich nickte schwach und versuchte meine Gedanken in andere Bahnen zu lenken. „Also, wo ist das Verbandszeug?“, fragte ich mit einem schiefen Lächeln. Hizumi deutete mir an, ihm zu folgen und wir betraten das kleine, aber hübsche Badezimmer. Er drückte mir einen Batzen Mullbinden und eine Tube Creme in die Hand und machte es sich auf dem Badewannenrand bequem, mit dem Rücken zu mir, die Füße in der Wanne. Wortlos machte ich mich an die Arbeit und verband den vernarbten Rücken mit aller Vorsicht, die ich aufbringen konnte. Danach trat ich einen Schritt zurück und betrachtete mein Kunstwerk. „Sieht ganz gut aus. Hab ich irgendwo zu fest gezogen?“ Vorsichtig drehte Hiumi sich um und hüpfte vom Wannenrand. „Nein, sitzt alles ganz prima. Dankeschön.“, lächelte er und ging einige Schritte auf mich zu. Mir wurde mulmig zu mute. Irgendwie fühlten sich meine Knie ziemlich puddingartig an. Während mein Hirn sich noch selbst zermarterte, hatten sich meine Hände, so ganz ohne zu fragen, auf Hizumis Hüfte gelegt und zogen ihn näher an mich heran. Jeder schlechte Gedanke war vergessen, als Hizumi die Pfötchen um mich warf und den Kopf an meine Schulter legte. Ich strahlte und fragte mich insgeheim, wie lange ich dieses Gefühlschaos und die verschiedenen Emotionen, die hier im Minutentakt auf mich einprasselten, noch ertragen konnte, ohne vollkommen den Verstand zu verlieren. Ich legte mein Kinn auf Hizumis dunkelbraunen Haarschopf und schloss die Augen. Es erschien mir immernoch ungewohnt, dass dieser Körper in meinen Armen sich nicht mehr so kalt anfühlte, wie es noch vor einer Woche der Fall gewesen war. Meine ziemlich selbstständige rechte Hand wanderte Hizumis Rücken hinauf, zu seinem Hinterkopf und ich strich ihm sanft durch die struppigen Haare. Er hatte geduscht und ähnelte momentan eher einem aufgeplatzten Sofakissen, als einem Vampir. Nicht, dass er mir nicht gefallen hätte. Im Gegenteil. Es sah niedlich aus! Mir entfuhr ein stummer Seufzer der Resignation. Jetzt dachte ich schon, dass ein Kerl niedlich war. Und das ganz ohne etwas Schlimmes daran finden zu können.... Zeros Villa, 00.47 Uhr... Auf Zehenspitzen betrat der Vampir das dunkle Haus und gab sich Mühe, die Haustür so leise wie möglich zu schließen. Er zog sich lautlos Mantel und Schuhe aus und schlich in die Küche. Erstmal was essen! Wenig später saß Zero mit einem vollen Glas Blut und einer Tüte Gummibärchen auf dem Sofa und ließ den Abend Revue passieren. Es war schon schlimm genug, dass er tatsächlich mit Karyu zusammen in diesem unsäglichen Club versackt war. Dazu kam noch, dass sich ein gewaltiges Problem ergeben hatte. Beherzt griff Zero in die bunte Plastiktüte und stopfte sich eine gehäufte Hand voll Gummibächen in den Mund. Es war zum Heulen! Jetzt fing er schon an wie Hizumi. Frustfressen! //So was machten pubertierende Mädchen, wenn der Schwarm sie versetzt hat...und Hizumi... aber doch nicht ich!//, dachte Zero deprimiert und verhalf den Fruchtgummis mit einem ordentlichen Schuss Blut zu einem schnelleren Weg durch die Speiseröhre. Wenige Handgriffe später waren sowohl das Glas, als auch die Tüte leer. Fast schon entsetzt glotzte der Vampir auf die leeren Behältnisse und beschloss im Geheimen, nie wieder eines dieser klebrig-süßen Gummitiere anzurühren. Zero erhob sich und stapfte ins Badezimmer, wo er sich eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht warf. „Du widerst mich an!“, zischte er seinem Spiegelbild zu und trocknete sich ab. Das einzige, das jetzt noch half, war schlafen. Viel schlafen! Gähnend durchquerte der Schwarzhaarige den Flur und stockte, als er bemerkte, dass Licht durch den Türschlitz von Toshiyas Zimmer schimmerte. Zögerlich öffnete Zero die Tür und streckte den Kopf ins Zimmer. Toshiya lag zusammengerollt auf der Bettdecke und schlief. Auf der Bettdecke, wohlgemerkt. Stirnrunzelnd trat der Vampir näher und betrachtete den schlafenden Jungen. Er griff nach einer Wolldecke am Fußende des Bettes und legte sie vorsichtig über den dünnen Körper. Toshiya murmelte etwas unverständliches, schlief jedoch weiter. Nachdem er einen letzten Blick auf den Schlafenden geworfen hatte, löschte Zero das Licht und verschwand nun selbst nach oben, um noch ein paar Stunden Schlaf zu ergattern. Am nächsten Morgen wurde der Vampir vom Rauschen der Dusche geweckt. Unwillig drehte er sich auf die andere Seite und versuchte erneut in Tiefschlaf zu verfallen. Sinnlos. Wenn er einmal wach war, dann schlief er so schnell nicht wieder ein. Aber nichts sprach dagegen, noch eine Zeit lang im warmen Bett liegen zu bleiben, bevor man sich wieder den Gefahren des Vampiralltags stellen würde. Eine gute Viertelstunde verging, bevor Zero sich dazu entschloss aufzustehen. Als er den Flur durchquerte, kreuzte Toshiya seinen Weg. „Guten Morgen.“, lächelte er müde. „Morgen.“ Zero senkte den Blick. Wieder ergriff ein schlechtes Gewissen Besitz von ihm. Jedes Mal, wenn er Toshiya lächeln sah, oder vielmehr, wenn er den Versuch eines Lächelns sah, fühlte er sich schuldig. Zero erinnerte sich daran, wie oft Toshiya gelächelt hatte. Wirklich gelächelt. Doch das war zu einer Zeit gewesen, bevor er ein gebrochenes Herz sein eigen hatte nennen können. Mittlerweile hatte sich das glückliche Strahlen in ein gezwungenes Lächeln verwandelt, in dem jedes Mal ein Hauch Trauer mitschwang. „Wie geht’s deinen Verletzungen?“, fragte Zero und musterte sein Gegenüber skeptisch. Toshiyas Gesicht hatte seinen normalen Zustand größtenteils wieder erreicht. Lediglich die eingerissene Unterlippe ließ noch auf einen Kampf deuten. „Es geht. Langsam wird es besser. Ich kann auch schon wieder aufstehen.“ Der Vampir nickte knapp und setzte seinen Weg in die Küche fort, Toshiya folgte ihm. „Danke übrigens.“, murmelte er unerwartet. Verwirrt sah Zero von seiner Kaffeekanne auf. „Wofür?“ „Dafür, dass du mich gestern Abend zugedeckt hast.“ Verlegen senkte der Jüngere den Blick und ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. „Bitte.“, sagte Zero gleichgültig und schaufelte löffelweise Kaffee in die Glaskanne. „Wieso hast du dich nicht selbst zugedeckt? Es ist nicht wirklich normal, wenn man auf seiner Bettdecke schläft.“ Eine kurze Pause entstand. „Das lag daran, dass ich eigentlich gar nicht einschlafen wollte. Ich hab auf dich gewartet.“, gab Toshiya kaum hörbar zu und begann an seinen Nagelbetten zu zupfen. Ein leises Seufzen entfuhr Zeros Mund. „Ach Toshiya. Warum machst du sowas?“ „Weil ich...“ Toshiya stockte und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Einfach so.“, wisperte er und blickte unverändert starr auf seine verbundenen Hände... Hizumis Wohnung, ca 10.30 Uhr... Unentschlossen verlagerte Hizumi das Gewicht vom einen auf den anderen Fuß. „Und du bist ganz sicher, dass ich dich allein lassen kann?“ Saga nickte enthusiastisch. „Natürlich. Mir geht’s soweit gut und du hast jetzt schon seit über einer Woche die Uni nicht mehr von innen gesehen. Ich will nicht schuld sein, wenn du verkalkst!“, sagte er und grinste breit. Hizumi lächelte und stellte sich auf die Zehenspitzen, um Saga einen Abschiedskuss auf den Mund zu drücken. „Na gut, wie du meinst. Ich bin gegen sieben wieder da. Bis dann.“ Er griff nach seiner Umhängetasche und verließ die Wohnung. Saga blieb allein zurück und sah sich um. Merkwürdig, so ganz allein in der großen, hellen Wohnung zu sein. Die Rollos der riesigen Panorama Fensterfront waren bis zum Boden nach unten gezogen worden, denn zur Abwechslung schien draußen die Sonne. //Wie ironisch. Der erste Sonnenschein seit über zwei Monaten und ich kann nicht raus.//, dachte Saga deprimiert und ließ sich aufs Sofa fallen. Was sollte er mit dem Tag anfangen? Rausgehen fiel flach, Tsukasa anrufen auch. Immerhin saß der höchstwahrscheinlich genau in diesem Moment in irgendeinem Hörsaal. Ein Geräusch ließ Saga aufblicken. „Was willst du denn hier?“, fragte er den weißen Kater. Mr Kitty saß fauchend neben den Füßen des jungen Vampirs und sah ihn aus gelben Augen mordlüstern an. „Glaub ja nicht, dass ich dich aufs Sofa lasse! Da sitz ich jetzt! Hau ab!“ Saga wedelte mit der Hand vor der eingedellten Nase des Katers herum. „Ksch!“ Eine Antwort folgte auf der Stelle und das in Form einer tiefen Bisswunde. „Scheißvieh!“, rief Saga und hielt sich die blutende Hand. „Du wirst mit mir klar kommen müssen, ob dir das jetzt passt oder nicht!“, schnaubte er und warf ein Kissen nach dem felligen Ungeheuer. Mr Kitty machte kehrt und schwebte hocherhobenen Hauptes ins Badezimmer, um das Waschbecken in Besitz zu nehmen. „Dummes Vieh.“, murmelte Saga leise und machte sich auf die Suche nach einem Pflaster. Am selben Abend... Hizumi So schnell wie möglich verließ Hizumi das Universitätsgebäude. Den ganzen Tag über waren seine Gedanken nicht etwa um kunstgeschichtliche Ereignisse, sondern um Saga gekreist. //Jetzt reiß dich zusammen, Hizumi! Er ist keine fünf mehr! Er wird auch mal einen Nachmittag alleine klarkommen!//, rief sich der Vampir selbst zur Ordnung und ging schnellen Schrittes über den Campus. Plötzlich stockte er. Etwas stimmte nicht. Hizumi blieb stehen und schloss die Augen. „Was willst du?“, zischte er leise. „Mit dir reden, nichts weiter.“ Ruckartig drehte der Braunhaarige sich um die eigenen Achse und sah geradewegs in Karyu ernstes Gesicht. Der Ältere stand nur etwa einen halben Meter entfernt und blickte stumm auf Hizumi herab. Der schüttelte nur kurz den Kopf und lachte leise. „Karyu, es gibt nichts zu bereden!“, sagte er leise. Sein Versuch, dem Clanoberhaupt den Rücken zuzukehren, wurde jedoch durch eine Hand gestoppt. Karyus Hand lag wie Blei auf Hizumis Schulter und hinderte ihn am Gehen. „Hast du verstanden, was ich gesagt habe?“ „Ja, hab ich. Und hast du verstanden was ich gesagt habe?“, fauchte Hizumi und schlug Karyus Hand mit einer heftigen Bewegung weg. „Es gibt nichts zu reden! Dass du es überhaupt wagst, mir noch unter die Augen zu treten!“ Helle Iriden musterten Karyu wutentbrannt. „Ich will dich nicht mehr sehen, verstehst du mich? Wir sind fertig, ok?!“ Karu schürzte die Lippen, blieb jedoch stumm. „Und jetzt lass mich in Ruhe, ich muss nach Hause zurück. Saga wartet auf mich.“ Mit diesen Worten drehte Hizumi sich um und machte Anstalten, ohne ein weiteres Wort davon zu gehen. „Wow, er muss dir ja wirklich was bedeuten, wenn du ihn mir vorziehst.“ Karyu lächelte schief. „Fick dich!“ Ohne auf die Beschimpfung einzugehen, fuhr Karyu fort. „Glaubst du wirklich, dass ich ihn gebissen hätte, wenn ich gewusst hätte, dass du so darauf reagierst? Ich konnte es langsam echt nicht mehr mit ansehen! Deine beschissenen Depressionen, dann auch noch der Liebeskummer und nicht zuletzt dein ewiger Selbsthass! Was glaubst du, wie ich mich gefühlt hab?“, fragte Karyu ruhig. „Seit wann interessiert es dich, was andere fühlen?“ „Hör auf mir die Worte im Mund rumzudrehen! Du weißt so gut wie ich, dass du für mich nicht „andere“ bist!“ „Oh, wie rührend! Und weil es mir so schlecht ging dachtest du „Bring ich doch mal die Person um, die er liebt, dann wird’s ihm besser gehen.“, oder was?“, blaffte Hizumi unwirsch und wischte sich fahrig über die Augen. „Nein. Ich dachte, dass du vielleicht jemanden brauchst, der immer für dich da sein kann. Ich dachte, wenn du jemanden hast, den du liebst und der dieses Gefühl erwiedert, dann ginge es dir besser. Wenn ich allerdings gewusst hätte, dass du mich für den Versuch dich glücklich zu machen hasst, dann hätte ich's gelassen!“ Fassungslos starrte Hizumi den Älteren an. Eine erdrückende Stille entstand. Dann senkte Hizumi den Blick und seufzte leise. „Geh einfach. Oder ich tu's.“, murmelte er, einen unbestimmten Punkt auf dem Boden fixierend. Karyu nickte stumm, drehte sich um und war wenige Sekunden später aus Hizumis Blickfeld verschwunden... Zeros Villa Ein Klopfen ließ Zero von seinen Unterlagen aufschrecken. Er streckte sich, stand auf und ging die Treppen hinunter zur Haustür. „Was machst du denn hier?“, fragte er Karyu, der auf der Türschwelle stand. „Würdest du mir nen Gefallen tun?“ Zero runzelte die Stirn. „Was ist passiert? Du siehst aus wie sieben Tage Regenwetter. Und, dass du mich ohne zynischen Spruch begrüßt, gibt mir auch zu Denken!“, sagte Zero skeptisch. „Aber komm erstmal rein.“ Karyu nickte und wenig später saßen sich beide im Wohnzimmer gegenüber. Zero ergriff das Wort. „Reden. Jetzt!“ Karyu seufzte schwer. „Es gibt nicht viel zu reden. Ich will nur, dass du Hizumi sagst, dass er auf sich aufpassen soll. So wie ich Blake kenne, hat er schon einen ganzen Trupp Späher auf den Weg nach Tokyo geschickt.“ „Wieso sagst du ihm das nicht selbst?“ Der Blonde lächelte schief und ließ den Kopf in den Nacken kippen. „Weil er nicht mit mir redet. Um genau zu sein, will er offenbar nichts mehr mit mir zu tun haben.“ Nun war Zero mit Seufzen an der Reihe. „Woher willst du das denn wissen, wenn er nicht mit dir redet?“' „Er hat eben mit mir geredet. Er hat es mir ins Gesicht gesagt. Das war eindeutig, denke ich.“ Zero warf seinem Gegenüber einen mitleidigen Blick zu. „Der kriegt sich bestimmt wieder ein.“, versuchte Zero einen Aufmunterungsversuch. Karyus schiefes Grinsen wurde eine Spur breiter. „Glaubst du eigentlich selber, was du da versuchst mir weiß zu machen?“ „Wir werden sehen. Ich bezweifle, dass er eine ganze Ewigkeit böse auf dich sein wird.“ Karyu zuckte die Schultern und starrte an die Decke. Dann erhob er sich und wandte sich Zero zu. „Also wie gesagt. Sag ihm bitte, dass er vorsichtig sein soll. Ich hab kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache hier.“ „Mach ich.“ „Achja. Und sieh zu, dass Toshiya nicht vor die Tür geht, ok? Solange zumindest, bis wir wissen, ob die Russen tatsächlich im Anmarsch sind.“ Zero nickte und musterte Karyu eindringlich. Der ignorierte die Blicke des anderen Vampirs gekonnt und machte sich wortlos auf den Heimweg... Am nächsten Abend, ca 19.30 Uhr... Tsukasa Eine Sporttasche über der Schulter ging Tsukasa durch die dunkle Seitengasse. Obwohl der Tag sonnig gewesen war, herrschte nun tiefschwarze Nacht und eine eisige Kälte. Es war Dezember geworden, von Schnee zwar keine Spur, doch die Kälte war beißend. Nach einer Weile ragte vor Tsukasas Augen die Silhouette einer renovierten Fabrikhalle in den schmutzigen Nachthimmel empor. Wie gut, dass Saga sich Hizumis Adresse auf einem Post-It Zettel notiert hatte. Noch besser, dass besagter Zettel vollkommen offen zugänglich am Bettpfosten geklebt hatte. Entschlossen drückte Tsukasa auf den Klingelknopf. Die Tür öffnete sich langsam und Hizumis blasses, hübsches Gesicht kam zum Vorschein. Er erstarrte, als er Tsukasa sah, der ihm wortlos in die Augen blickte. „Keine Panik, ich wollte nur ein paar von Sagas Sachen vorbeibringen.“, sagte Tsukasa hastig und hielt Hizumi die Sporttasche entgegen. Der nahm sie zögerlich an und schien heillos überfordert zu sein. Immerhin befand sich der Mensch, der seine Familie getötet hatte, nun in greifbarer Nähe. Pech nur, dass besagter Mensch Sagas Bruder war. Hizumi unterdrückte die aufkeimende Mordlust und biss sich auf die Unterlippe. „Danke.“ Tsukasa nickte mechanisch und versuchte einen Blick in die Wohnung zu erhaschen. „Geht es ihm gut?“, fragte der Jäger leise, ohne Hizumi wirklich ins Gesicht zu sehen. „Verhältnismäßig ja. Er fängt langsam an sich daran zu gewöhnen.“ Mit versteckter Genugtuung beobachtete Hizumi, wie Tsukasas Gesichtszüge für einen kurzen Moment entgleisten. „Tsukasa?“, rief plötzlich eine Stimme aus der Wohnung. Hizumi zuckte zusammen. Nervös kaute nun auch Tsukasa auf seiner Unterlippe herum. Hizumi drehte den Kopf und rief ein „Bleib wo du bist, Saga!“ nach drinnen. Saga stand unschlüssig mitten im Raum und sah zur Tür. Zögerlich machte er einige unsichere Schritte nach vorn. „Bleib da. Bitte!“ Selbst nach außen hin war der Kampf, der momentan in Sagas Innerem tobte, deutlich sichtbar. Der Drang, sich Tsukasa in die Arme zu werfen, war schier übermächtig. „Ich glaube, es ist besser, wenn du gehst.“, sagte Hizumi an Tsukasa gewandt. „Nein!“ Sanft aber bestimmt schob Saga Hizumi zur Seite, stand so Tsukasa genau gegenüber. Noch bevor Hizumi eingreifen konnte, lagen sich beide in den Armen. „Ich hab dich vermisst!“, murmelte Saga und drückte seinen großen Bruder fester an sich. „Frag mich mal.“, antwortete Tsukasa. Plötzlich ging ein Ruck durch Sagas Körper. Seine Finger verkrallten sich krampfartig in Tsukasas Rücken und ein leises Knurren entkam seiner Kehle. „Oh Scheiße!“, entfuhr es Hizumi, der mit einem Satz bei Saga war und versuchte, ihn zurück zu ziehen. Geschockt stemmte Tsukasa die Hände gegen Sagas Brustkorb, versuchte ihn von sich zu schieben, doch der Jüngere bewegte sich keinen Millimeter. „Saga verdammt! Hör auf! Lass ihn los!“, rief Hizumi panisch. Kurz hob Saga den Kopf und starrte Hizumi aus gelblichen Pupillen an. „Beruhig dich. Bitte! Du tust ihm weh! Beruhig dich und komm her!“ Hizumi wusste, dass Tsukasas Leben momentan am seidenen Faden hing. Es war das erste mal, dass Saga Lebendfutter genau vor der Nase hatte. Direktes Eingreifen würde das ganze nur noch schlimmer machen, denn sobald Saga sich bedroht fühlte, würde ihm wahrscheinlich auch die letzte verbliebene Sicherung durchknallen. So wie bei jedem frisch verwandelten Vampir. Regungslos betrachtete Saga sein Opfer. Tsukasa war in eine Art Schockzustand verfallen und rührte sich nicht. Wenige Sekunden später gellte ein Schmerzensschrei durch das menschenleere Treppenhaus und ein lebloser Körper fiel zu Boden... *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-* cliffhanger und schluss! morddrohungen und/oder heiratsanträge bitte per ENS oder GB. ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)