Die Erben des Feuers von abgemeldet (Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung") ================================================================================ Kapitel 67: Rettungsmission I ----------------------------- Tja, mich gibt es auch noch^^. Tut mir echt leid, das ich solange nichts von mir hören lassen habe, aber die Bachelor-Prüfung meines Journalismusstudiums hat all meine Zeit in den letzten Monaten in Anspruch genommen. Ich habe aber immer noch vor, diese FF zu Ende zu bringen, auch wenn es wohl sein kann, dass sie sogar später als der aktuelle Manga endet ;). Solche lange Pausen sollen aber nicht mehr vorkommen und ich versuche auf eine Frequenz von wenigstens einem Chap pro Monat (ich verspreche lieber nicht zuviel ;)) zurückzukehren. Hier ist aber erstmal das neue Chap. Viel Spaß und Thx for Kommis. 67. Rettungsmission I Nachdem sich die Wege beider Teams getrennt hatten, beratschlagten Neji und sein restliches Team über die nächsten Schritte. „Zunächst einmal brauchen wir mehr Informationen über Brutus.“, sagte der Hyuuga. „Wir müssen zu mindestens in Erfahrung bringen, wie weit sein Einflussbereich reicht und wo er Sanari gefangen hält.“ „Also hören wir uns weiter im Dorf um?“, fragte Sai. „Das ist doch viel zu umständlich.“, warf Arashi ein. „Wir sollten uns einfach einen dieser Kriminellen schnappen und die Infos aus ihm heraus prügeln.“ „Das ist aber nicht gerade der unauffälligste Weg.“ „Sai hat Recht.“, stimmte Neji zu. „Wenn wir einen der Kriminellen gefangen nehmen würden, könnte das auffallen und einen Aufruhr verursachen. Sais Weg ist der sicherere.“ „Der dauert aber viel zu lange!“, widersprach der Chuunin entschieden. „Wir haben nicht den Luxus, uns Ewigkeiten Zeit zu lassen.“ Noch bevor eine erneute Diskussion aufkommen konnte, klopfte es an der Tür des Zimmers. Alle Konoha-Nin horchten augenblicklich auf. Der ANBU-Captain aktivierte sein Byakugan und scannte den Bereich vor der Tür. *Insgesamt fünf Chakra-Quellen.*, analysierte er und erhob die Stimme: „Wer ist dort?“ „Sie haben Gäste.“, antwortete die junge Tochter der Gastwirtin, die der Gasthof gehörte und Konoha wohlgesonnen war. Er gab seinen Kameraden ein Handzeichen, die daraufhin ihre Masken aufsetzten und sich neben die Tür stellten. Shino griff nach der Tür und ließ sie aufschwingen. Kurz danach betraten vier vermummte Gestalten den Raum. Diese wunderten sich, dass sie auf dem ersten Blick niemanden sahen. Dafür spürten sie im nächsten Moment scharfes Metall an ihren Kehlen. Hinter jeden der Neuankömmlinge stand jetzt einer der ANBU. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“, fragte Neji in einen unmissverständlichen Ton. „Wir sind keine Feinde von euch, sondern Bewohner der umliegenden Dörfer und wollten mit Arashi Uzumaki sprechen.“, erwiderte eine der Personen. Die Stimme zitterte zwar stark, aber trotzdem erkannte der Rothaarige sie wieder. „Es ist in Ordnung.“, sagte er. „Das ist eines der angesprochenen Mädchen, Eri. Wir können ihnen vertrauen.“ Er senkte seinen Kunai leicht. „Bleib in Position!“, befahl der Hyuuga schroff. „Nur weil du eine von denen kennst, heißt das noch lange nicht, dass wir dem Rest trauen können.“ Er drehte die vor ihm stehende Person und zog dessen Kapuze herunter, sodass er sein Gesicht sehen konnte. Es war ein braunhaariger Mann, Mitte Zwanzig. „Nenne mir deinen Namen!“, forderte er immer noch mit seinem Kunai in der Hand. „Mein Name ist Irie Gakudo. Ich bin der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters von Jahto und gleichzeitig Führer der Rebellion gegen Brutus.“ Neji betrachtete seinen Gegenüber für einige Sekunden und ließ dann schließlich von ihm ab und entfernte seine Maske. „Alles klar. Er sagt die Wahrheit.“ Die restlichen ANBU taten es ihm gleich. „Das ist ja mal eine tolle Begrüßung.“, entkam es einen der anderen beiden Personen, die sich ebenfalls als Männer herausstellten. „Wir sind nur vorsichtig.“ „Das nennt ihr vorsichtig? Ich bezeichne das eher als feindselig!“ „Sei ruhig!“, ging Irie harsch dazwischen. „Er hat jedes Recht misstrauisch zu sein. Zu mindestens zeigt es, dass es wirkliche Profis sind.“ Er wandte sich erneut Neji zu. „Wenn ich von deinem Verhalten ausgehe, bist du sicherlich der Leiter dieses Teams, richtig?“ „Korrekt.“ „Deinem Alter nach kannst du aber nicht Arashi Uzumaki sein.“ Der Angesprochene nickte und zeigte auf den Rothaarigen. „Das ist der, den ihr sucht, obwohl ich überrascht bin, dass ihr seinen Namen kennt. Normalerweise nennen ANBUs ihren echten Namen nämlich nicht.“ Er unterstrich seine ernsten Worte mit einem mahnenden Blick zum Chuunin, der nur reumütig zu Boden schaute. Der Gakudo sah zu Arashi hinüber. „Du hast Eri deine Hilfe angeboten. Diese möchten wir gerne in Anspruch nehmen.“ „Das ist nicht so einfach.“, antwortete der Hyuuga für den Uzumaki. „Arashi war ein wenig zu voreilig.“ „Ihr habt also keine Intention uns zu helfen?“, fragte der Schwarzhaarige ungläubig. „Das habe ich nicht gesagt, aber wir haben unsere eigenen Befehle, die Vorrang haben.“ Irie reagierte auf diese Worte auf eine völlig unerwartete Weise. Er fiel auf die Knie und redete auf Neji ein: „Ich flehe dich an! Ihr seid unsere letzte Hoffnung!“ „Lassen sie das, Irie-Sama.“, meinte einer seiner Begleiter. „Das ist unter ihrer Würde.“ „Was interessiert mich mein Stolz?“, gab der Gakudo lautstark zurück. „Jeden Tag sterben unter Brutus Tyrannei unschuldige Menschen. Ich habe lange genug verängstigt zugesehen. Mit der Hilfe dieser Shinobi haben wir endlich eine Chance.“ „Was können die denn schon tun? Es sind nur vier Männer.“ „Ein einziger Konoha-Nin soll mit einhundert Soldaten vergleichbar sein. Das mag schwer zu glauben sein, aber ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Es war lange bevor Brutus seine Fänge in unsere Dörfer gebohrt hatte. Ich war selbst noch ein Kind, als ich während eines Banditenangriffs einem Team begegnete. Zwei von ihnen bewegten sich so schnell, dass man ihnen nicht mit den Augen folgen konnte. Ein Mädchen konnte Hunderte von Waffen aus dem nichts beschwören, aber am meisten erstaunte mich ein Junge, der Gegner mit nur einer einzigen Berührung ausschalten konnte. Er war es auch, der mein Leben rettete. Sein Gesicht und sein Name haben sich in mein Gedächtnis gebrannt, obwohl ich sicher bin, dass es für ihn nur eine gewöhnliche Mission war und er mich schon längst vergessen hat. Das siehst du doch genauso, oder Neji Hyuuga?“ Die Augen des ANBU weiteten sich. Damit hatte er nicht gerechnet. Er konnte sich nicht einmal erinnern, dass er schon einmal eine Mission in diesem Bereich des Feuerreichs absolviert hatte. Zu viele Missionen hatte er in seiner über zwanzig Jahre langen Karriere durchlaufen. „Was sollen wir überhaupt tun?“, wollte er wissen. „Brutus hat insgesamt drei Dörfer unter seiner Kontrolle. Im Laufe der letzten Jahre haben sich immer mehr Bewohner dieser Dörfer insgeheim gegen ihn zusammengetan. Ein Wort von mir und sie würden überall gleichzeitig angreifen. Wir hätten eine gute Chance gegen Brutus Männer, aber momentan sind uns die Hände gebunden. Dieser Bastard hat nämlich fast von jeder Familie mindestens ein Mitglied in seiner Gewalt. Würden wir jetzt handeln, wären diese Leben in größter Gefahr, und genau da kommt ihr ins Spiel. Unser Anliegen ist es, dass ihr die Gefangenen befreit, sodass wir danach bedenkenlos angreifen können.“ „Eine Rettungsmission, also.“, stellte Sai fest. „Hört sich ja ganz simpel an.“ „Das ist es aber leider nicht.“, entgegnete der Gakudo und rollte eine Schriftrolle auf dem Boden aus. Darauf war ein Grundriss eines Gebäudes zu erkennen. „Das ist das Herz von Brutus Macht: seine Residenz in Jahto. Dort ist der größte Teil seiner Gefolgschaft konzentriert und es ist auch der Ort, wo die Gefangenen eingesperrt sind. Es ist ein Hochsicherheitstrakt, der für normale Menschen nicht einnehmbar ist. Für hochrangige Shinobis wie euch wäre es zwar schwierig von außen einzudringen, aber dennoch möglich.“ Neji betrachtete nachdenklich den Grundriss. „Einfach wäre es wirklich nicht.“ „Deine Antwort steht noch aus, Neji.“, bemerkte Irie. „Werdet ihr du uns helfen?“ „Ihr habt Glück. Euer Anliegen deckt sich mit unserer Mission.“ „Wirklich?“, entkam es dem Braunhaarigen erfreut. „Ja, obwohl wir zunächst einen Weg finden müssen, dort hineinzukommen. Das wirkliche Problem ist, dass die Infiltration unbemerkt von statten gehen muss. Andernfalls könnten die Geiseln als Druckmittel benutzt oder gar getötet werden.“ Die Anwesenden grübelten eine ganze Weile über den besten Weg nach. Auf einmal stand Arashi auf und ging zur Tür. „Wo willst du hin?“, wollte der Hyuuga wissen. „Ich muss nur kurz das Bad benutzen.“ Mit diesen Worten ging er durch die Tür. Nicht einmal zwei Minuten später klopfte es an besagter Tür. „Das ging aber fix.“, bemerkte Sai. Zu dessen Überraschung betraten aber nicht Arashi, sondern zwei andere Personen den Raum. Es waren die Tochter der Gastwirtin, die Irie und seine Kameraden schon hergeführt hatte, und eine unbekanntes rothaariges Mädchen. „Wer ist das?“, fragte Neji sofort mit aktiviertem Byakugan. „Das ist Reila, eine neue Angestellte des Gasthofes. Ihr könnt ihr vertrauen. Wir wollten euch nur etwas Tee bringen.“ Der ANBU-Captain begutachtete die Neuankömmlinge eingehend bis er sich schließlich mit der Antwort zufrieden gab. Die Männer beratschlagten sich weiter über die Pläne, währendem die Frauen den Tee einschenkten. Die Rothaarige war gerade beim Hyuuga angekommen, als dieser wieder die Stimme erhob. „Du kannst die Scharade jetzt beenden.“ Das Mädchen sah ihn zuerst mit großen Augen an, doch dann spielte sich ein Grinsen auf ihr hübsches Gesicht. Sie formte ein Fingerzeichen und Rauch umspielte ihren Körper. Alle Anwesenden mit Ausnahme von Neji sprangen schlagartig auf. Als sich der Rauch verzog, kam die tatsächliche Person zum Vorschein. „Arashi!“, entwich es Sai erstaunt. Der Uzumaki ging zunächst nicht auf seinen Kameraden ein, sondern sah stattdessen seinen Captain an. „Ich dachte schon, dass ich deine Augen nicht täuschen kann, aber zu mindestens haben die Anderen nichts gemerkt. Also, was meinst du?“ „Es könnte funktionieren. Selbst mit meinem Byakugan konnte ich deine Verwandlung nicht sofort erkennen. Es ist schließlich kein normales Verwandlungsjutsu, obwohl ich kaum glauben kann, dass der Hokage dir dieses Jutsu beigebracht hat.“ „Naja, er hat es mir nicht wirklich gezeigt, sondern die Mechanik des Jutsus nur niedergeschrieben, weil es sein erstes selbstentwickeltes Jutsu war. Ich habe die Schriftrolle mal durch Zufall gefunden und das Jutsu einfach mal ausprobiert.“ „Nichtsdestotrotz hätte ich nie damit gerechnet, dass dieses Scherz-Jutsu mal wirklich hilfreich sein könnte.“ „Warum hat sich der Junge als Mädchen verwandelt und wie soll uns das weiterhelfen?“, fragte Irie. „Es ist eigentlich sehr einfach. Ihr habt ja vorhin gesagt, dass es extrem schwierig sein würde, in die Residenz in Jahto unbemerkt einzudringen. Darum gehen wir an die Sache anders heran. Wir greifen das Gebäude nicht von außen an, sondern von innen.“ Arashis Erklärungen lösten bei den Dorfbewohnern Verwirrung aus, aber die Konoha-Nin verstanden sofort. „Du willst dich also als Mädchen verwandeln und dich absichtlich gefangen nehmen lassen?“, wollte sich Shino vergewissern. „Genau. Danach kann ich die Gefangenen befreien und gleich noch ein paar der Rebellen außer Gefecht setzen.“ „Dieser Plan bringt aber ein ungemeines Risiko mit sich.“, meinte Sai. „Niemand außer dir besitzt solch ein hoch entwickeltes Verwandlungsjutsu. Das heißt, dass du die Infiltration alleine durchführen musst.“ „Ich weiß das, aber das ist meiner Meinung nach sogar vom Vorteil. Es geht hier ja um drei Dörfer, die befreit werden sollen. Das wären also jeweils einer von euch pro Dorf. Ihr drei könntet in den einzelnen Dörfern an der direkten Bekämpfung der Kriminellen teilnehmen. Sobald ich Sanari und die anderen Frauen gerettet habe, gebe ich euch ein Zeichen und ihr greift gleichzeitig an. Das würde die Zahl der Verletzten auf beiden Seiten verringern. Ich glaube, es wäre das Risiko wert, aber letztendlich liegt die Entscheidung beim Captain.“ Alle Augen richteten sich nun auf Neji, der nachdenklich die Augen schloss. „Versuchen wir es.“, meinte er schließlich. „Gut. Dann brauche ich deine Hilfe, Eri.“, sagte Arashi an das Mädchen gewandt und erläuterte weiter seinen Plan. Am nächsten Mittag betraten Eri und Arashi in seiner weiblichen Form die bekannte Taverne in Jahto. In dem Gebäude waren wie erwartet mehrere von Brutus´ Männern anwesend. Die gewünschte Reaktion blieb ebenfalls nicht aus. Sofort wurden die Beiden von von den Männern umringt. „Hey, Eri, wer ist die kleine Süße neben dir?“, fragte einer von ihnen, „Meine Cousine, Reila.“, antwortete Sie knapp. Der Rebell machte einen Schritt auf Arashi zu und griff nach seinem Kinn. „Fass mich nicht an!“, entkam es ihm mit einem stechenden Blick. „Ho, wirklich niedlich. Ich mag es, wenn sie sich ein wenig wehren. Das macht die Eroberung interessanter.“ Er beugte sich zu dem Rothaarigen und wollte ihn küssen, doch das einzige was er küsste, war Arashis Faust. Mit einem lauten Knall landete der Mann auf dem Boden. Er stand aber sofort wieder auf und ohrfeigte im Gegenzug den Chuunin. „Du kleine Schlampe! Ich werde dir ein wenig Respekt lehren! Du wirst das nächste Vergnügen für den Boss werden.“ „Nein, wartet. Sie hat es nicht so gemeint.“, ging Eri dazwischen. „SCHNAUZE! Das hätte sie sich vorher überlegen sollen. Also halt die Klappe, wenn du ihr Schicksal nicht teilen möchtest!“ Mit diesen Worten wurde Arashi abgeführt. *Das ging ja schneller als erwartet*, dachte er zufrieden. Nach knapp zehn Minuten erreichten sie Brutus´ Anwesen. Es war genauso groß, wie er es von den Grundrissen erahnen konnte. Gegen diesen Protzbau wirkte die Uzumaki-Residenz in Konoha wie ein Gartenhäuschen. Er wurde in einen großen Raum geführt, an deren Ende ein großer muskulärer Mann auf einer Art Thron saß. Es war zweifelsohne Brutus. „Wir haben eine neue Attraktion für dich, Boss.“, verkündete einer der Männer stolz. „Führt sie mir vor.“, gab Brutus gelangweilt zurück. Der Rothaarige wurde bis auf die Unterwäsche ausgezogen. Obwohl er sich ja nicht in seinem normalen Körper befand, war es ihm furchtbar peinlich, wie er von all diesen Männern begafft wurde. Nur eine Person schien von diesem Anblick völlig unberührt zu bleiben. Es war ein Mann mit blonden kurzen Haaren, der an einer Wand lehnte und alles emotionslos begutachtete. Arashi merkte sofort, dass dieser Mann von einem anderen Schlag war. Auch seine Kleidung unterschied sich völlig von den anderen. Besonders die zwei langen Klingen, die an seinen Unterarmen befestigt waren, ließen ihn aus der Masse herausstechen. *Das muss der Shinobi in Brutus´ Diensten sein.*, analysierte er. Kurze Zeit später wurden ihm die Augen verbunden und er wurde durch die Residenz in einen Keller geführt. Eine schwere Tür öffnete sich und der Chuunin wurde von seinen Fesseln und der Augenbinde befreit. Er fand sich in einem Kellergewölbe mit vielen Zellen wieder. Um ihn herum standen insgesamt vier Mann, zwei hinter und jeweils einer neben ihm. Arashi begann leicht zu grinsen. „Danke für das Herführen.“ Die Männer sahen ihn verdutzt an, aber sie hatten nicht lange Zeit sich zu wundern. Arashi holte aus und beförderte die erste Waffe mit einem Tritt gegen das Kinn zu Boden. Unmittelbar danach rammte er seinen Ellenbogen in das Gesicht der zweiten Wache und schlug ihn ebenfalls K.O.. Die anderen Beiden griffen aufgeschreckt nach ihren Waffen und rannten auf ihn zu, doch sie sollten den Chuunin nicht erreichen können. Der zog nämlich zwei Hochstecknadeln aus seinen Haaren und feuerte diese in die Hälse seiner Kontrahenten. Die Technik, Gegner mit Hilfe von gezielten Würfen mit kleinen Geschossen das Bewusstsein zu rauben, hatte der Uzumaki von Shizune gelernt. Er schnappte sich die Schlüssel von einer Wache und schloss die erste Zelle auf. Das Bild, was sich ihm bot war höchst bemitleidenswert. In den Ecken dieser winzigen Zelle kauerten über ein Dutzend Frauen, die ihn überrascht ansahen. „Bleibt ganz ruhig, dieser Alptraum wird gleich vorbei sein.“, wirkte er beruhigend auf sie ein. Anschließend schloss er zwei weitere Zellen auf, die den gleichen Inhalt preisgaben. Die vierte Zelle sollte aber eine Überraschung für ihn bereit halten. Kurz nachdem die Tür aufschwang, rauschte eine Faust an seinem Kopf vorbei. Der Rothaarige machte einen Satz nach hinten und blockte weitere Schläge und Tritte ab. „Warte, SAN!“, brüllte er seiner Gegnerin entgegen. Die Silberhaarige hielt sofort inne. „Rash?“, entkam es ihr geschockt. „Natürlich! Erkennst du mich nicht?“ Als er diese Worte aussprach, fiel ihm erst wieder ein, dass er ja noch in seiner weiblichen Form war. Er verwandelte sich zurück und zerstreute damit Sanaris letzte Zweifel. „Was machst du hier, Rash?“ „Ist das nicht offensichtlich? Dich retten, natürlich. Viel wichtiger ist: Bist du in Ordnung?“ „Ja. Mir fehlt nichts.“ „Wirklich? Sie haben dich nicht angefasst, ja?“, fragte er eindringlich. Sie schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Sorgen, Rash. Mir ist nichts passiert.“ „Gott sei Dank.“, entwich es ihm und er schloss sie in seine Arme, aber Sanari löste die Umarmung schnell wieder. „Warte. Weißt du, was mit meinem Team ist?“ „Laut dem Bericht aus Konoha haben Shenji und mein Bruder nur leichte Verletzungen davongetragen. Hidate hingegen wurde schwer vergiftet, schwebt aber zu mindestens nicht mehr in Lebensgefahr. Du scheinst nicht vergiftet zu sein.“ „Nein, nicht mehr. Mir wurde ein Gegengift eingeflößt.“ „Gut, also gibt es eins. Wir müssen auf jeden Fall hier heraus.“ Der Chuunin erhöhte jetzt die Lautstärke seiner Stimme: „Hören sie mir zu! Ich bin ein Chuunin aus Konohagakure und hier um euch zu befreien. Bitte kommt aus den Zellen. Wir müssen uns beeilen!“ Während die Frauen seiner Bitte nachkamen, packte er die bewusstlosen Wachen und schleppte sie in eine Zelle. Als er die Männer ablegte, bemerkte er, dass in der Ecke des Raumes immer noch ein jungen Mädchen saß. Das Mädchen zitterte wie Espenlaub und hatte eine Wunde an der Stirn. In Arashi machte sich noch mehr Groll breit, denn das Mädchen war sogar noch jünger als er selbst. Er ging langsam auf sie zu. „Hab keine Angst. Ich will dir nur helfen.“ Er streckte seinen Arm aus und legte seine Hand auf ihre Stirn. Das Mädchen zuckte merklich zusammen. Im nächsten Moment spürte sie aber, wie ihre Kopfschmerzen nachließen und sich die Wunde schloss. „Ich weiß, dass es schwer ist, aber du musst mir vertrauen.“, sagte er mit einem warmen Lächeln. „Sehe ich dann meine Mama und meinem Papa wieder?“ „Natürlich.“ Sie sahen sich ein paar Sekunden gegenseitig an, bis sie schließlich aufstand und ihm folgte. Die Frauen staunten nicht schlecht, als das Mädchen dem Chuunin so bereitwillig mitging. Bei Sanari hielt sich die Überraschung in Grenzen. Arashi war schon immer dafür bekannt, dass er sehr schnell Vertrauen wecken konnte. Trotzdem waren einige Frauen von Arashis Rettungsaktion noch nicht überzeugt. Eine etwas ältere Frau trat aus der Masse hervor und begann zu argumentieren: „Wir können nicht so einfach fliehen. Selbst wenn wir hier lebendig rauskommen wird das Brutus´ Terror nur noch weiter anschwellen lassen. Dieser Mann kennt keine Gnade.“ „Seine Tyrannei wird bald vorbei sein.“, erwiderte Arashi bestimmt. „Sobald ihr in Sicherheit seid, wird eine Rebellion unter der Führung von Irie Gakudo und Konoha-Shinobis Brutus stürzen.“ „Eine Rebellion? Unmöglich! Brutus lässt sich nicht so einfach bezwingen. Was ist, wenn die Rebellion scheitert? Dann wird das Leben hier noch schrecklicher.“ „Sollte dieser sehr unwahrscheinliche Fall tatsächlich eintreten, werden wir soviel Verstärkung wie nötig aus Konoha anfordern um Brutus´ Macht zu zerschlagen.“ „Tss, Konoha. Ich frage mich ohnehin, warum dieses Dorf sich plötzlich für unsere Belange interessiert.“, gab die Frau von sich. „Euer Anführer hat schließlich jahrelang unser Leiden ignoriert und ein angenehmes Leben genossen.“ „Wir hatten bis vor Kurzen keine Ahnung von diesen Zuständen.“ „Das würde ich an deiner Stelle jetzt auch sagen. Ich meine, es ist nur verständlich, dass du dein Oberhaupt schützen möchtest. Schließlich musst du ja den Ruf des heldenhaften Naruto Uzumaki bewahren, der sich in Wirklichkeit ein Dreck um seine Leute schert.“ „MEIN VATER WÜRDE NIEMALS SEINE AUGEN VOR SOLCH EINEM ELEND VERSCHLIEßEN!“, schrie Arashi wutentbrannt. Die Frau wich erschreckt ein Stück zurück. Das Herziehen über seinen Vater war eine der sehr wenigen Sachen, welche den sonst so ruhigen Chuunin sofort auf 180 bringen konnte. „Beruhige dich, Arashi.“, sagte Sanari beschwichtigend. „Du musst dich auch in ihre Lage versetzen. Es ist nur natürlich dass sie uns nicht mit Vertrauen überschütten.“ „Ich weiß, ich weiß.“ Jetzt machte sich eine weitere Frau bemerkbar. „Ich wusste doch, dass ich dich schon einmal gesehen habe. Du bist Arashi Uzumaki, oder?“ „Du kennst ihn?“, fragte eine andere Gefangene. „Ja, kurz bevor ich nach Jahto kam und gefangen genommen wurde, habe ich ein Kampfturnier in Konoha besucht. Dort hat nicht nur er sondern auch dieses Mädchen, Sanari Hatake, gekämpft. Sie sind ungemein stark. Mit ihrer Unterstützung könnten wir das wirklich schaffen. Es ist ohnehin alles besser, als weiter in dieser Hölle zu leben. Was haben wir schon zu verlieren?“ Diese Worte überzeugten auch die letzten Zweifler. „Gut, jetzt da wir das geklärt haben, müssen einen Weg finden, um hier unbemerkt rauszukommen. Bist du in der Lage, deine Genjutsus zu benutzen, San?“ „Ja, das müsste ich hinkriegen. Ich habe auch schon genau das richtige Jutsu für den Job.“ „OK.“, antwortete Arashi und erschuf zur allgemeinen Überraschung vier Schattendoppelgänger, die er in die ausgeschalteten Wachen verwandelten. „So, das müsste uns erst einmal ein wenig Zeit verschaffen.“ Er nahm sich ein Stück Papier, beschrieb es und übergab es Sanari. „Das ist der kürzeste Weg raus aus der Residenz.“ „Woher weißt du das?“ „Unterschätze mich mal nicht, San.“, erwiderte er zwinkernd. „Ich habe mir vorher den gesamten Grundriss eingeprägt. Daher kann ich genau unseren Standpunkt und den nächstmöglichen Ausgang bestimmen.“ Nachdem die letzten Details der Flucht geplant waren, machte sich die Gruppe auf den Weg. Vorne lief Sanari, während Arashi nach hinten absicherte. Als sie den Keller verließen, formte die Silberhaarige blitzschnell Fingerzeichen: Wasserkunst, Jutsu des Traumnebels. Um sie herum breitete sich ein dichter Nebel aus, der sich vor ihr durch die Gänge zog. Er bahnte sich den Weg bis in die letzte Ecke des Anwesens und jeder normale Mensch, der damit in Berührung kam, verfiel augenblicklich in einen Tiefschlaf. Dadurch konnten sie die schlafenden Wachen problemlos passieren und erreichten schließlich einen der Ausgänge, der zu einem Vorhof und dem abschließenden Tor führte. Die Begeisterung der Gefangenen endlich wieder den Himmel sehen, war deutlich zu spüren, und trotzdem hatte Arashi ein ungutes Gefühl. Das lief alles irgendwie zu glatt. Darum drängte er die Frauen zur Eile. „Was bist du denn jetzt plötzlich so ungehalten?“, fragte gerade die Frau, die anfangs so misstrauisch war. „Wir haben seit Ewigkeiten keine Natur mehr gesehen. Du kannst es dir vielleicht nicht vorstellen, wie besonders es sein kann, einfach mal eine starke Brise zu spüren.“ *Starke Brise?*, dachte der Rothaarige geschockt und merkte jetzt erst, wie der Wind immer mehr auffrischte. Windkunst, Himmelsteiler. Eine enorm starke Böe rauschte auf die Gruppe zu. Der Uzumaki sprang schützend vor die Frauen und zog sein Katana. Laminenter, Chakra-Netz. Mit Hilfe seines Chakra-Schildes lenkte er den Wind in den Himmel. „Ich wusste es. Das wäre auch zu einfach gewesen.“ Sein Blick fiel zum Dach, wo der emotionslose dunkelblonde Mann aus Brutus´ Saal stand. Auch Sanari sah den Mann und ihre Gesichtszüge verzogen sich sofort. „DU!“, zischte sie. „Sei vorsichtig, Rash. Das ist der Shinobi, der mich und mein Team angegriffen hat.“ „Das dachte ich mir schon.“ Die ernste Atmosphäre wurde schnell durch aufkommendes Gelächter wieder aufgelöst. Aus dem Anwesen kamen nun Brutus und mehrere seiner Männer und auch das Tor wurde von Banditen blockiert. „Was ist das denn für ein amüsantes Schauspiel? Dachte mein Harem allen Ernstes fliehen zu können?“ Der Großteil der Frauen zuckten bei diesen Worten des Tyrannen zusammen. „Dir wird das Lachen bald vergehen.“, entkam es Arashi kämpferisch. „Ah, hat sich doch tatsächlich ein Konoha-Shinobi hierher verirrt. Soll mich das jetzt verunsichern? Solange ein Mann wie Hexa mir dient, habe ich nichts zu befürchten.“ Der Chuunin schenkte dem Tyrannen keine weitere Aufmerksamkeit und wandte sich seiner Kameradin zu: „San, breche durch die Blockade und bringe die Frauen hier raus. Sobald sie in Sicherheit sind, gebe das besprochene Signal. Ich halte sie solange zurück.“ „Niemals! Diesen Shinobi kannst du nicht alleine ausschalten.“ „Tue einfach, was ich sage!“ „Glaubst du, ich lasse euch so einfach von dannen ziehen?“, warf Brutus ein und gab seinen Männern den Befehl zum Angriff. „Das ist ein Fehler.“, sagte der Uzumaki und hob sein Schwert leicht an. Laminenter, Klingentanz. Mit vielen schnellen Bewegungen schickte er über ein Dutzend Männer mit schweren Schnittwunden zu Boden und schockierte damit Brutus. „HAU ENDLICH AB, SAN. DIE LEBEN DER GEISELN HABEN DIE HÖCHSTE PRORITÄT! ICH KOMM SCHON KLAR.“, brüllte er. „Tch, erwarte aber später nicht, das ich dich wieder pflege, wenn du mit Verletzungen flachliegst, also pass auf dich auf.“ „Verstanden.“ Sie formte schnell Fingerzeichen. Wasserkunst, Jutsu der Sturmfontäne. Sie zog tief Luft ein und spie eine große Menge Wasser aus, die eine Schneise in die Verteidigungslinie der Wachen schlug. „LASST SIE NICHT ENTKOMMEN!“, befahl Brutus. Seine Männer versuchten an die Frauen heranzukommen, aber Arashi schlug jeden nieder, der sich ihm näherte. Er ließ dabei seinen gefährlichsten Gegner, den blonden Shinobi namens Hexa, nicht aus den Augen, der zwar jetzt neben dem Tyrannen stand, aber alles nur teilnahmslos beobachtete. „Was stehst du da so nutzlos herum, Hexa?“, fragte Brutus erzürnt. „Unternehme endlich etwas und halte meine Frauen auf!“ „Ich habe kein Interesse an den Frauen.“, erwiderte der Blonde monoton. „Was? Das ist ein Befehl! Wir haben eine Vereinbarung!“ „Diese Vereinbarung bedeutet mir nichts mehr. Ich habe dir nur gedient, weil ich so am Besten nach geeigneten Kandidaten suchen konnte. Anfangs dachte ich, dass sich eine Frau am besten für meine Pläne eignen würde, aber dieser Junge ist sogar noch kompatibler.“ Brutus packte den Shinobi erbost am Kragen. „Wagst du es etwa, mich zu verraten? Du weißt scheinbar nicht mit we-“ Seine Stimme stoppte schlagartig. Er sah an sich herunter und erkannte einen langen Schnitt in seinem Oberkörper. Er sank auf die Knie. „Warte! Was willst du? Ist es Geld? Ich kann dich zu einem reichen Mann machen, wenn du mir loyal folgst.“ „Reichtum ist irrelevant für mich. Alles was für mich zählt, ist meinem Meister zu folgen. Ich habe lange genug deine Drecksarbeit erledigt, aber nun bist du entbehrlich geworden.“ Was als nächstes geschah ließ alle anderen Anwesenden, einschließlich Arashi, vor Entsetzen erstarren. Ohne mit der Wimper zu zucken, enthauptete Hexa seinen ehemaligen Herren. Die grauen Zellen des Chuunin arbeiteten daraufhin auf Hochtouren: *Was zum Teufel geht hier ab? Er hat ihn einfach gekillt. Der Mann benimmt sich völlig anders als berichtet. Der sollte doch eigentlich total loyal Brutus gegenüber sein. Wer ist dieser Typ?* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)