Die Erben des Feuers von abgemeldet (Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung") ================================================================================ Kapitel 55: Sommernachtsfest ---------------------------- Also was soll ich sagen. Ich muss ehrlicherweise eingestehen, dass ich zum ersten Mal an einem Chapter wirklich verzweifelt bin. Es ist nichtmal eine Schreibblockade oder ähnliches, ich konnte es einfach nicht gescheit aufs Papier bringen. Ich war mit zwei Passagen absolut unzufrieden und habe es vier oder fünfmal umgeschrieben. Irgendwann war ich so lustlos, dass ich mehrere Tage gar nix mehr gemacht habe. Da ich euch aber nicht länger als nötig auf die Folter spannen will, auf der anderen Seite aber auch nichts reinstellen will, womit ich nicht zufrieden bin, habe ich folgendes gemacht. Das geplante Chapter war ja von vornerein keines, welches den Plot der FF direkt berührt. Darum habe ich es erstmal ausgelassen und mit dem normalen Plot weitergemacht. Das ging dann erstaunlicherweise auch echt fix. Habe nur 8-9 Stunden gebraucht (ja, das ist für meine Verhältnisse schnell^^).Das Hochzeits-Chap ist aber zu gut 70 % fertig. Es kommt also bald. Wenn ich fies bin nach dem hier. Aber lest selbst. Achso, bevor ichs vergesse: Vielen Dank für die Kommis ^^. 55. Sommernachtsfest Der Tag des Sommernachtsfestes war also endlich gekommen. Diese jährliche Festivität war eine der Hauptattraktionen Konohas und fand immer am Ende des Sommers statt. Zu diesem Anlass beinhaltete das Dorf mehr als das Dreifache der normalen Einwohner. Die Besuchergruppen waren dabei enorm vielfältig. Auf der einen Seite waren da die einfachen Familien, die aus Pyros, der Hauptstadt des Feuerreiches, oder den einzelnen Dörfern anreisten. Andererseits stattete auch der komplette Adel des Feuerreiches Konoha einen Besuch ab. Diese Gruppe traf sich traditionsgemäß immer zu einem Bankett im Hokage-Turm bevor das eigentliche Festival begann. Zu diesem Essen trafen jetzt auch die Uzumakis, Sanari, Hidate und Tsunade ein. Naruto stach aus der Gruppe deutlich hervor, weil er als Einziger keinen Kimono, sondern seine schwarze Ninja-Kleidung und seinen Mantel trug. Sofort kam ein Mann in enorm reich geschmückter Kleidung auf die Neuankömmlinge zu. „Wie ich sehe hast du es auch dieses Jahr nicht geschafft Naruto in einen Kimono zu stecken, Sakura.“ „Was soll ich sagen? Mein Mann ist nun einmal unbelehrbar. Wie geht es ihnen, Hoheit?“ „Ich kann nicht klagen, aber ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass du mich einfach Yousuke nennen sollst.“ Bei dem Mann handelte es sich also um Yousuke Fogota, den momentanen Herrscher des Feuerreiches. Er war sehr attraktiv, nur zwei Jahre älter als Naruto und teilte seine Philosophie des Willen des Feuers vollkommen. Darum gab es nur sehr selten Meinungsverschiedenheiten zwischen den Beiden. „Davon mal abgesehen.“, begann er. „Wie ich sehe, ist eure Gruppe bedeutend größer als letztes Jahr.“ Er wandte sich sogleich an die kleine Schwarzhaarige. „Du musst Hitomi sein. Dein Vater hat ein bisschen was von dir in seinen Briefen erzählt. Freut mich dich kennenzulernen.“ „Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.“, erwiderte sie höflich und verbeugte sich tief. „Ho, du bist aber gut erzogen. Das ist bestimmt Sakuras Einfluss.“ Danach fiel sein Blick auf Arashi. „Es ist wirklich schade, dass ich zu den Chuunin-Examen nicht im Land war. Du sollst dort Herausragendes geleistet haben.“ „Naja, die Leute übertreiben gerne.“ „Wer ist deine bildhübsche Begleiterin?“ „Ähm, ich bin Sanari Hatake, Arashis ähm…“ „Sie ist meine Freundin.“, beendete der Rothaarige den Satz der Silberhaarigen. „Wow, du hast einen erstklassigen Geschmack, Arashi.“ Die Hatake lief bei diesen Worten augenblicklich rot an. Yousuke wollte gerade fortfahren, als ein Diener dazustieß: „Entschuldigen sie die Störung, Majestät, aber einige Fürsten wünschen mit ihnen und dem Hokage zu sprechen.“ Die beiden Benannten verabschiedeten sich daraufhin von der Gruppe. Auf ihrem Weg sahen sie Danzou. Der Blonde und der Hardliner bauten kurz Blickkontakt auf. Letzterer sah aber schnell wieder weg und verließ den Raum. Diese Reaktion fiel auch dem Fogota auf. „Danzou benimmt sich seltsam, oder? Es ist fast so, als hätte er Angst vor dir.“ „Angst würde ich nicht sagen, aber er scheint endlich ein wenig mehr Respekt zu haben.“ „Das ist gut zu hören. Seine Parolen gingen mir schon langsam auf den Geist.“ „Wohl wahr. Ich soll dich übrigens von Königin Kazahana grüßen. Der Wiederaufbau des Schneereiches ist abgeschlossen.“ „Königin Kazahana, huh?“, erinnerte sich Yousuke zurück. „Die Frau hat wirklich klasse und sieht für ihr Alter noch unglaublich gut aus. Vielleicht sollte ich sie mal wieder besuchen.“ „Alter Frauenheld.“, entkam es Naruto verschmitzt. „Ich weiß, dass du niemals so denken würdest.“ „Das war nicht vorwurfsvoll gemeint.“, versicherte der Uzumaki. „Ich weiß nicht, was ich machen würde, wenn mich Sakura so früh verlassen würde. Von daher kann ich mich nicht in deine Lage versetzen.“ „Naja, es tut jeden Tag weh, aber am schwersten hat es meinen Sohn getroffen. Er hat sich durch den Tod meiner Frau sehr verändert.“ Währenddessen sich Naruto und Yousuke mit den einzelnen Feudalherren unterhielten, betrat Danzou einen kleinen Raum, wo sein loyaler Diener Mondragon schon auf ihn wartete. „Ich habe Lust auf eine Partie Shogi.“, sagte der Greis und stellte das Spielbrett auf den Tisch, der sich vor seinem Handlanger befand. „Ist etwas Gutes passiert, Danzou-Sama? Soweit ich weiß, spielen sie nur Shogi, wenn sie wirklich gute Laune haben.“ „Wie könnte ich denn schlecht gelaunt sein? Es verläuft schließlich alles nach Plan.“ „Plan?“ „Mein Plan Konoha zu übernehmen.“, sagte der Hardliner. „Ich weiß es steht mir nicht zu, meine Meinung zu äußern, aber glauben sie wirklich, dass sie den Hokage direkt entfernen können?“ „Natürlich nicht, Idiot! Eine Person wie den Rokudaime kann man nicht direkt angreifen. Dafür ist er zu mächtig und hat zu viele Fürsprecher. Man muss seine Position daher Stück für Stück auseinandernehmen. Glücklicherweise hat er auch zwei große Schwächen: Zum Einen ist er durch und durch berechenbar. Wenn man seine Denkweisen versteht, kann man ihn lesen wie ein Buch. Außerdem würde er alles für seine Freunde und Familie tun und genau da ist er angreifbar. Zuerst habe ich seinen Sohn und dessen kleinen Freund benutzt, um seine Autorität zu schwächen. Auch wenn er damals den Schaden verringern konnte, hat es die Zahl seiner Zweifler und meiner Fürsprecher leicht erhöht. Danach habe ich mich dem kleinen Uchia-Bastard zugewandt.“ „Aber das hat doch nicht funktioniert. Der Rat hat ihre Idee einstimmig abgelehnt.“ „Wer sagt, dass ich das nicht gewollt habe?“, lachte Danzou. „Es war mir von Anfang an klar, dass diese Ansammlung von Schwächlingen geschlossen dagegen sein würde. Das weiß jetzt auch der Hokage und genau das ist der Punkt. Es entwickelte sich sogar noch besser als ich es gedacht hatte, als er seine kleine lächerliche Morddrohung ausgesprochen hatte. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich eine solche Aura vom Hokage nicht erwartet hätte, bin ich in meinem Leben schon zu oft mit dem Tod konfrontiert worden, als das ich nur deswegen ängstlich in einer Ecke kauern würde. Diese ganze Sache diente nur dazu, diesen Narren in Sicherheit zu wiegen. Das ist aber eine trügerische Sicherheit. Er wird sein Ende gar nicht kommen sehen.“ In der Zwischenzeit war das Bankett eröffnet worden. Dazu gehörte auch reichhaltiges Buffet. An Diesem wollte sich Sanari nun etwas zu Essen besorgen, als sich jemand neben ihr stellte. „Mmh, das sieht aber lecker aus.“ „Ja, ich weiß. Hier gibt es wirklich alle möglichen kulinarische Spezialitäten.“ „Ich habe nicht vom Essen geredet.“ Auf diese merkwürdige Bemerkung hin sah sie zur Seite und erblickte einen jungen schwarzhaarigen Mann, der sie von oben bis unten musterte. *Was ist das denn für einer?*, dachte sie angewidert. Der Junge, vielleicht ein oder zwei Jahre älter als sie, legte jetzt seinen Arm um sie. „Du siehst einsam aus, Süße. Bist du etwa alleine hier?“ „Nein, sie ist mit mir hier, Kaidou!“, sprach eine Stimme hinter ihnen. „Ah Rash, lange nicht mehr gesehen.“, grüßte der Junge. „Finger weg von meiner Freundin!“, raunte der Rothaarige nur. „Immer mit der Ruhe, Rash. Ich hab ja nix gemacht.“, erwiderte der Schwarzhaarige und zog seinen Arm zurück. „Nenn mich nicht so!“ „Wie denn? Rash? Wo liegt dein Problem?“ „Mein Problem ist, dass mich nur meine Geschwister oder Freunde so nennen und soweit ich weiß, gehörst du zu keinem von Beiden.“ „Freundlich wie eh und je, was? Willst du uns nicht wenigstens vorstellen?“ „Das ist Sanari Hatake, meine Teamkameradin und Freundin. San, das ist Kaidou Fogota.“ „Fogota?“, entkam es ihr überrascht. „Jap, du vermutest richtig, Süße. Ich bin kein Geringerer als der einzige Sohn des Feuerlords und somit sein rechtmäßiger Nachfolger. Ziemlich beeindruckend, oder?“ „Ähm ja, freut mich dich kennenzulernen.“ „Und mich erst.“ Noch bevor Kaidou weiterreden konnte, zog Arashi seine Begleiterin weg. „Komm schon, San. Du wolltest doch tanzen.“ „Das kann doch auch bis nach dem Essen warten.“ „Nein, ich habe jetzt Lust darauf.“ Die Silberhaarige durchschaute ihn sofort. „Tss, du musst doch wegen so einem nicht gleich eifersüchtig werden.“ „Ich, ich bin nicht eifersüchtig. Ich mag diesen Typ einfach nicht. Seine Arroganz stinkt zum Himmel.“ Ungefähr zwanzig Minuten und drei taube Zehen später verließ Sanari leicht humpelnd die Damentoilette. *Arashis Eifersucht ist echt schon niedlich, aber auf das Tanzen verzichte ich das nächste Mal lieber freiwillig.* In Gedanken versunken lief sie in Kaidou hinein. „Oh. Entschuldigung.“ „Kein Problem, Süße. Scheinbar hattest du schon Sehnsucht nach mir. Willst du den Langweiler nicht sausen lassen und stattdessen mit mir den Abend verbringen? Ich meine, was hat der, was ich nicht habe?“ „Ich passe.“, lehnte sie kurzangebunden ab und wollte an ihm vorbeigehen, doch der Fogota versperrte ihr den Weg und drückte sie an die Wand. „Hör zu, Kleine. Ich bin es gewöhnt, das zu kriegen, was ich will und im Moment will ich dich.“ „Lass los!“, drohte sie, aber das interessierte den Adligen wenig. Er fuhr mit seiner Hand in ihren Kimono. Dass man so bei der Hatake nicht wirklich landen konnte, bemerkte er erst als er mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Knie sank. Er griff sich zwischen die Beine. Die Silberhaarige hatte mit ihrem Knie dort hingetreten, wo es am besonders wehtat. Wutentbrannt zückte Kaidou einen Dolch. „Du kleine Schlampe! Dafür bezahlst du!“ Sanari wich zurück. Sie hätte ihn zwar problemlos entwaffnen und außer Gefecht setzen können, aber der Typ war trotz seiner unmöglichen Manieren immer noch der Prinz des Feuerreiches. Sie sah sich hilfesuchend um, aber scheinbar war niemand in der Nähe. Glücklicherweise täuschte aber dieser Eindruck und jemand schritt ein. „Mann, hier herrscht aber eine hitzige Stimmung und dabei dachte ich, dass der Sommer schon fast vorbei wäre.“ Die beiden Jugendlichen drehten sich zum Ursprung der Stimme um und erblickten Naruto, der sich an die Wand lehnte. „Ich muss sie warnen, Prinz Kaidou. Solche Dolche sind verdammt scharf und können jemanden sehr leicht verletzen.“ „Anstatt dumme Ratschläge von sich zu geben, solltest du lieber deine Shinobis im Griff haben, Blondie! Die sind ja eine Gefahr für die Allgemeinheit.“ Die Kinnlade der Hatake klappte bei dieser Äußerung herunter. Noch nie hatte sie mitbekommen, dass jemand in so einem Ton mit dem Kage sprach. Der Angesprochene blieb hingegen seelenruhig. „Blondie? Das ist neu. Eigentlich dachte ich, dass meine gewöhnliche Anrede Rokudaime Hokage-Sama wäre, aber Blondie geht natürlich auch.“ „Warum sollte ich einen Diener meines Vaters mit soviel Respekt anreden?“ „Ob das dein Vater genauso sieht? Am besten wir fragen ihn gleich mal.“ Wie aufs Sprichwort tauchte jetzt Yousuke Fogota hinter dem Uzumaki auf. Seine bisher so freundliche Ausstrahlung hatte sich deutlich verändert. Kaidou schluckte hörbar. „Wir gehen, Sanari.“, sagte Naruto. „Das sieht mir nach einer Diskussion zwischen Vater und Sohn aus.“ Das musste man der Chuunin nicht zweimal sagen. Kurz nachdem die beiden Konoha-Nin um die Ecke gebogen waren, hörten sie ein lautes Klatschen. „Autsch. Das hat sicher wehgetan. Der Junge wird am Ende des Tages ein paar Wunden zu versorgen haben. Ich hoffe nur, dass Arashi dich nicht irgendwann mal so sauer macht, wie Kaidou gerade eben.“ „Huh?“ „Ich meine nur, dass ich irgendwann doch gerne Enkel hätte und Arashi ist dafür mein sicherster Kandidat. Da wäre es schon schade, wenn du das zunichte machen würdest.“ Das Gesicht der Hatake bekam eine knallrote Farbe. Sie stotterte irgendwelches unverständliches Zeug, doch Naruto begann nur zu lachen und tätschelte ihren Kopf. „Du entwickelst dich immer mehr zu einer Uzumaki. Wir behalten diese kleine Geschichte aber lieber für uns. Arashi schlägt in solchen Sachen nämlich nach mir, was bedeuten würde, dass von Kaidou nicht mehr viel übrig bleiben würde.“ „Hai.“ Das restliche Bankett verlief anschließend ohne große Vorkommnisse. Als die Uzumakis plus Anhang den Hokage-Turm verließen, war das eigentliche Festival schon im vollen Gange. Die Jüngeren der Gruppe mit Ausnahme von Hitomi machten sich dann alleine auf den Weg, um das Fest zu erkunden. In den Straßen waren überall kleine Stände aufgestellt mit Süßigkeiten, Spielen oder Alkohol. Es waren so viele Menschen unterwegs, dass man kaum vorwärts kam. Die Preise der Stände konnten sich auch sehen lassen. Das störte Naruto und Co. aber nicht besonders, weil der Blonde fast überall was umsonst bekam. Nach einer Stunde mampfte der Kage gerade Zuckerwatte, sein insgesamt siebtes Geschenk. „Ib lübe Pfebtibals (Ich liebe Festivals.)“ „Ja, sie sind noch besser, wenn man nichts bezahlen muss.“, stimmte Sakura zu. „Ib abbeite wa auh seeh harg (Ich arbeite ja auch sehr hart)“ „Sicher, Schatz.“ Tsunade und Hitomi sahen sich fragend an. Es war schon beeindruckend, dass die Rosahaarige dieses Gebrappel deuten konnte, aber nach knapp zwölf Jahren Ehe war das wohl möglich. Arashi und Sanari stießen nun wieder zu der Gruppe hinzu. Die komplette Aufmerksamkeit der Gruppe richtete sich sofort auf das Gesicht des Rothaarigen. „Was ist?“ „Probierst du einen neuen Look aus, Schatz?“, fragte Tsunade. Der verstand nur Bahnhof. „Vielleicht ist es ja heute modern für Jungen Lippenstift zu tragen, aber ich finde, dass Sanari die Farbe doch deutlich besser steht.“ „Heh?“ Die Sannin beugte sich herunter und strich dem Chuunin über die Lippen. Danach zeigte sie ihm den Finger. An ihm klebte Lippenstift in der gleichen Farbe, wie ihn Sanari an dem Tag trug. „Oh.“, entkam es beiden nur simultan. „Man sollte nie vorher den Lippenstift nachziehen, sonst sieht man sofort, was man alles wo gemacht hat.“, riet die Godaime augenzwinkernd. „Hey, Tsunade.“, ging Sakura dazwischen. „Die beiden müssen nichts vor mir und Naruto verstecken. Wir sind ja schließlich nicht prüde.“ „Naja, Naruto ist es auf jeden Fall nicht.“ „Was soll das denn jetzt heißen? Von mir aus sollen die beiden soviel Freiheit haben wie sie brauchen. Sanari ist schließlich meine wichtige Verbündete. Jedes Mädchen, das Arashi erfolgreich in einen Kimono bekommt, ist genau die richtige Frau für meinen Sohn.“ Die Hatake strahlte daraufhin übers ganze Gesicht. Diese Äußerung kam keinesfalls aus dem Nichts. Sakura war die letzte Zeit auffallend freundlicher und offener gegenüber Sanari geworden. Allerdings war es das erste Mal, dass die Jounin das offen aussprach. Scheinbar hatte sie nun begriffen, dass ihr kleiner Sohn doch langsam erwachsen wurde. Hitomi machte jetzt nach längerer Zeit wieder auf sich aufmerksam, indem sie ihren Vater antippte und die Stimme erhob: „Du Papa. Kannst du mir einen Goldfisch fangen?“ Sie zeigte auf einen Stand der das traditionelle Spiel anbot, wo man mit einer Papierfläche, welches an einem Stiel befestigt war, Fische fangen konnte. „Klar.“ Die Familie ging also zu diesem Stand. Der Besitzer stutzte. „Oh, Hokage-Sama. Wollen sie es versuchen? Der erste Versuch ist für sie kostenlos.“ „Vielen Dank.“ Der Blonde setzte sich und suchte sich den größten der Fische aus. Sein Versuch schlug aber fehl, weil die Papierfläche riss. „Das ist schwieriger, als ich gedacht hätte.“, bemerkte er. „Sie haben wohl zu viel Kraft, Hokage-Sama.“ „Scheint so.“ Er holte einen Schein aus seinen Mantel und zeigte ihn dem Besitzer. „Wie viele Versuche kann ich dafür machen?“ Der Mann sah ihn ungläubig an. „Dafür? Mindestens dreißig.“ „Sehr gut. Dann wollen wir mal den Teich leerräumen.“ Zehn Minuten später lagen neunundzwanzig zerrissene Stiele neben dem Uzumaki. Er hatte es tatsächlich fertig gebracht nicht einen einzigen Fisch zu fangen. Sakura hatte erst gar nicht versucht, ihren Mann aufzuhalten, denn er war schon immer ein schrecklicher Sturschädel gewesen. In der Zwischenzeit waren auch Alexa, Hidate und Kaero wieder dabei und beobachten den sichtlich frustrierten Naruto. „Papa ist ziemlich mies drauf, oder?“, flüsterte der Blonde seiner Schwester zu. „Das kannst du lautsagen.“ Der startete seinen letzten Versuch. Dieses Mal machte er es aber ganz vorsichtig, doch kurz bevor er den Fisch schnappen konnte verkrampfte er auf einmal die Hand und zerbrach gleich den gesamten Stil. Der Kage stand auf und sagte kein Wort. Eine unangenehme Atmosphäre machte sich breit. Kaero war der Erste, der versuchte gut auf seinen Vater einzureden: „Komm schon Paps, das ist doch nicht so wi-“ Seine Stimme stockte, als sich Naruto umdrehte. Er hatte keinesfalls einen frustrierten Gesichtsausdruck, aber seine Mine war dennoch todernst. Irgendwas war gerade vorgefallen, da war sich der Genin sicher. „Was –“ „Shhhh!“, schnitt der Blonde seinem Sohn das Wort ab, schloss die Augen und passierte die Gruppe. Dieses Verhalten beunruhigte nun auch die restlichen Anwesenden. Ein paar Momente später zeigten Tsunade und Sakura fast genau die gleichen Verhaltensmuster. Auch sie gaben keinen Mucks von sich und schienen in tiefer Konzentration zu sein. Alexa fiel hingegen etwas anderes auf. Das Wasser im Teich des Standes schlug kleine Wellen. Sie wollte ihren Vater darauf ansprechen, doch der war auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Die Wellen nahmen immer an Stärke zu. Danach ging alles furchtbar schnell. Eine Stimme brüllte: „AUF DEN BODEN!!“ Sie wurde von Arashi zusammen mit Sanari zu Boden gerissen. Nur Sekundenbruchteile später schoss eine orkanartige Windböe durch die Gassen und deckte etliche Budendächer ab. Eines dieser Dächer drohte einen Zivilisten zu erschlagen, doch mehrere Blitze verarbeiteten es zu Kleinholz. Die Blonde bekam von der Wucht nicht viel mit, weil ihr Bruder sie mit seinem eigenen Körper schützte. Auch Kaero und Hitomi wurden noch rechtzeitig von Tsunade und Sakura beschützt. Sie wollte langsam wieder aufstehen, doch die laute Stimme ertönte erneut: „UNTEN BLEIBEN. DA KOMMT NOCH EINE WELLE!“ Jetzt konnte sie die Stimme auch schließlich zuordnen. Sie gehörte Kakashi, der auch für die Rettung des Dorfbewohners verantwortlich war. Entgegen seiner Vermutung blieb dieser zweite Angriff allerdings aus. Es herrschte nun genau genommen das Gegenteil. Es war komplett windstill, ähnlich wie im Auge eines Tornados und dieser Vergleich war auch wirklich zutreffend. Wie die Menschen, die sich wieder aufrappelten, realisierten, kreiste in einem Umkreis von einem Kilometer um sie herum eine Art Wirbelsturm. Die Sicht war durch eine riesige Menge Staub versperrt. „Oh nein, wir sind eingeschlossen.“, kam es geschockt aus Sanari. „Nein, das dient zu unserem Schutz.“, widersprach ihr Vater. „Ich kenne diese Technik. Das ist das Jutsu der Aero-Kuppel. Ein defensives Windninjutsu des Hokage. Es scheint den zweiten Einschlag abgewehrt zu haben.“ „Ein Jutsu meines Vaters? Wo ist er?“, fragte Arashi. Als Antwort deutete der Jounin zu einem hohen Haus nördlich von ihnen, wo der Kage kniete und ein Fingerzeichen hielt. *Shit! Ich habe die Barriere nicht schnell genug hochbekommen. Was ist dieses monströse Chakra und warum habe ich das erst so spät bemerkt?*, dachte Dieser wütend über sich selbst. Er erschuf danach zwei Schattendoppelgänger, die seine Position einnahmen und die Technik aufrecht erhielten. Er warf einen kurzen Blick über seine Schulter und stellte erleichtert fest, dass seine Familie zum Glück unverletzt geblieben war. Als nächstes machte er drei lange Sprünge und landete auf einer noch höheren Plattform über dem großen Markt Konohas. Er zog tief Luft ein: „ALLE ANBU, CHUUNIN UND JOUNIN SOFORT ZU MIR!!“ Das alleine reichte schon aus, um alle naheliegenden Konoha-Nin zu alarmieren. Jeder erkannte die Stimme des Hokage sofort und in nicht einmal einer Minute waren alle bekannten Gesichter um ihn herum versammelt. Es half natürlich der Fakt, dass alle an dem Festival teilnahmen und somit ohnehin in der Nähe waren. „Was ist passiert, Naruto?“, wollte Sakura sofort wissen. „Das weiß ich noch nicht, aber wenn man vom Chakra ausgeht, muss es was Großes sein. Wir werden es erfahren, wenn sich der Staub etwas verzieht. Solange mein Jutsu intakt ist, dürften wir sicher sein. Auf jeden Fall müssen wir die Bewohner zuerst in Sicherheit bringen. Das überlass ich dir, Sakura. Du, Shizune, Tsunade und Iruka führt die Evakuierung durch. Nehmt auch noch die verfügbaren Genin mit. Das Wichtigste ist, dass wir unbedingt verhindern müssen, dass eine Panik in der Bevölkerung ausbricht.“ „Hai.“ Nachdem die Angesprochenen aufgebrochen waren, lichtete sich auch endlich der Staubschleier etwas. Zuerst sahen die Konoha-Nin die Stadtmauer, die an einem Punkt völlig aufgerissen war. In ihr klaffte ein gut vierzig Meter breites Loch. Die Shinobi hielten den Atem an, als langsam der Schatten des Verursachers sichtbar wurde. Wie es Naruto vermutet hatte, war er gigantisch. Alleine die Silhouette reichte dem Blonden schon aus, um das Ungetüm zu identifizieren. Einige der anderen Ninja brauchten aber einen klaren Blick, um es zu erkennen. Die Jüngeren wichen bei dem Anblick zurück. Sanari schlug die Hände vor den Mund. „Oh mein Gott.“ Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter. „Bleib ganz ruhig, Sanari.“, sagte ihr Vater. „Aber, aber was ist das?“ „Diese Frage kann ich beantworten.“, erwiderte der Uzumaki. „Diese beige Farbe und monströse Form. Als letzter Beweis der eine gigantische Schwanz. Das ist zweifellos das einschwänzige Bijuu: der Sanddämon, Shukaku.“ „Bijuu? Ist das ein schlechter Witz? Diese legendären Wesen, die in der Vergangenheit soviel Chaos angerichtet haben? Wie sollen wir das aufhalten?“ „Kojiro, behalte die Ruhe, verdammt!“, mahnte Naruto. *Vielleicht war es ein Fehler, auch die jungen Chuunin mit einzubeziehen. Selbst Arashi zittert am ganzen Leib. Ich kann es ihnen nicht verdenken. Mir ging bei meiner ersten Begegnung mit Shukaku nicht groß anders. Aber war er damals auch schon so stark? Das er durch die meterdicke metallverstärkte Stadtmauer kommt, ist keine Überraschung, aber das es selbst bis hierhin gereicht hat? Seine gesamte Präsenz ist auch anders.* Der Kage schüttelte den Kopf. Es war nicht die Zeit, sich über so etwas den Kopf zu verbrechen. Er wandte sich an die Konoha-Nin. „Hört zu Leute, von nun an gilt Code 7.“ Dieser Behelf erschien auf den ersten Blick vielsagend, aber in Wirklichkeit hatte Naruto in seinen ersten Jahren als Hokage zusammen mit Shikamaru zwölf Strategien entwickelt, die sogenannten Codes. Code 7 war dementsprechend eine davon. Jeder höheranginge Shinobi kannte diese Strategien in und auswendig und wusste genau, was er zu tun hatte. „Code 7?“, kam es fragend aus dem Nara. „Aber das ist eine reine Verteidigungsstrategie.“ „Das weiß ich und darum gibt es auch eine Änderung. Meinen ursprünglichen Platz übernimmt Neji Hyuuga. Ich werde versuchen, das Gefecht von Konoha wegzulenken und den Schaden für das Dorf zu minimieren. Falls doch etwas durchkommt, wehrt ihr es ab.“ „Warten sie, Hokage-Sama.“, wandte der Kanirate und auch andere Jüngere ein. „Was?“ „Sie denken doch nicht allen Ernstes daran, gegen das Vieh alleine zu kämpfen, oder? Das ist Selbstmord!“ „Sagt mal, habe ich hier zu einer Diskussionsrunde eingeladen, oder was? Das ist ein Befehl, Punkt aus Ende! Glaubt ihr, ich bin nur aus Spaß Hokage? Mein Job ist es, eure Hintern zu retten. Dabei gibt es mehrere Wege und ich bin ein Hokage des Kampfes. Mein Weg ist einfach und direkt. Jeden der es wagt, einen Finger an dieses Dorf zu legen, ramme ich unangespitzt in den Boden.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)