Die Erben des Feuers von abgemeldet (Fortsetzung von "Eine folgenschwere Entscheidung") ================================================================================ Kapitel 53: Eskalation ---------------------- Es ist eine ganze Weile her, aber ich melde mich auch mal wieder und habe ein neues Chap im Gepäck. Ich habe auch bei den Charakterbeschreibungen die neuen Ränge nochmal erklärt und jeden Shinobi den jeweiligen Rang zugewiesen. Viel Spaß und Thx for Kommis. 53. Eskalation In dem kleinen Krankenzimmer der Akademie schrieb die Schulkrankenschwester an einem Bericht. Sie horchte jetzt auf, weil sie schnelle Schritte näher kommen hörte. Nachdem sie sich erhoben hatte, ging sie zur offen stehenden Tür. Als sie einen Blick in den Flur warf, rannte fast Arashi in sie hinein, der immer noch Kai Hyuuga trug. „Was ist los?“, fragte sie perplex. „Es gab einen kleinen Unfall.“, erwiderte er vorsichtig. „Meine Eltern sind schon auf dem Weg hierher. Könnten sie bitte noch Sensei Hinata und Sensei Iruka herholen? Sie müssen davon erfahren.“ „In Ordnung. Leg den Jungen erst mal auf dem Bett ab. Sie dürften gleich hier sein.“ Es dauerte keine zwei Minuten bis die Lehrer in das Zimmer gestürmt kamen. Sie sahen sogleich den bewusstlosen Hyuuga. „Was ist mit Kai passiert, Arashi?“, kam es aus Iruka. „Er wurde von einem starken Genjutsu getroffen.“ „Wer ist dafür verantwortlich?“ Der Rothaarige antwortete nicht sofort. „Sag schon, Arashi!“ „Meine Schwester.“ „Alexa? Seit wann beherrscht sie solche Genjutsus?“ „Nein, es war Hitomi.“ Der Umino sah ihn daraufhin skeptisch an. „Das kann nicht dein Ernst sein. Hitomi dürfte nicht einmal die Grundlagen beherrschen. Es müsste für sie unmöglich sein, so etwas zu bewerkstelligen.“ „Das war kein normales Genjutsu, sondern eines das mit dem Sharingan zu tun hat.“, entgegnete der Uzumaki. „Dann wäre es durchaus möglich.“, warf Hinata ein. „Eine der Mächte des Sharingan ist die Fähigkeit starke Genjutsus einzusetzen, aber dazu müsste sie es vollständig beherrschen. Soweit ich weiß hat der Hokage sie noch nicht einmal darüber informiert, dass sie es besitzt. Was ist überhaupt genau vorgefallen?“ „Naja, sie hatte mit dem Schüler eine lautstarke Diskussion. Sie war wütender, als ich sie je gesehen habe. Irgendwann wollte ihr Gesprächspartner losgehen und sie hat ihm befohlen anzuhalten. Danach hat das Genjutsu zugeschlagen. Wenn ich ehrlich bin kann ich nicht wirklich sagen, ob sie das willentlich getan hat oder es lediglich ein Unfall war.“ „Es war definitiv keine Absicht.“, entgegnete die Hyuuga. „Jetzt ergibt es auch Sinn. Ein ungeübter Besitzer eines Kekkei Genkei kann die Kontrolle über Dieses verlieren, wenn er Gefühlsausbrüche, wie eben zum Beispiel einen Wutanfall hat. Genau das scheint hier passiert zu sein, obwohl ich sagen muss, dass die Stärke der Auswirkungen schon ungewöhnlich ist. Sie muss enormes Potenzial haben. Ein Unfall passt aber auch einfach besser zu Hitomis Charakter. Sie ist nicht der Typ, der anderen vorsätzlich schaden würde.“ „Das ist wahr.“, stimmte Iruka zu. Arashi sah auf Grund dieser Ausführungen nachdenklich zum Bewusstlosen. *Also war es doch nicht ihr Verschulden. Vielleicht war ich ein wenig zu harsch zu ihr.* Er wurde jetzt aus seinen Gedanken gerissen, weil erneut Schritte durch die Flure hallten. Im nächsten Moment standen mehrere Personen in der Tür. Es waren nicht nur Naruto und Sakura, sondern auch noch Tsunade und Ino. Die Dazugekommenen waren Dank Arashis Schattendoppelgänger schon über die grundlegenden Sachen informiert. Der Hokage kam sofort zum Punkt und fragte nach Neuigkeiten. Hinata klärte sie daraufhin auf. „Verstehe. Ich habe mir schon gedacht, dass es so abgelaufen ist.“, sagte der Blonde. „Wo ist Hitomi zurzeit?“ „In meinem alten Klassenraum.“, antwortete der Rothaarige. „Gut. Sie ist bestimmt aufgewühlt. Gehe am besten zu ihr, Sakura. Kläre sie außerdem über ihr Sharingan auf.“ „Meinst du nicht, dass es dafür noch zu früh ist?“ „Zu früh? Nein. Ich hätte sie schon längst darüber in Kenntnis setzen und mit ihr trainieren sollen. Dann wäre es mit Sicherheit nicht hierzu gekommen.“ „Es war nicht ihr Fehler, Hokage-Sama.“, entkam es dem Umino. „Ja, Iruka hat Recht. Es war ein Unfall.“, pflichtete Hinata bei. „Es ist auch egal, wer daran schuld ist.“, gab Naruto von sich. „Ich will erst einmal wissen, was genau der Junge gesehen hat.“ Er blickte dabei zu Ino hinüber, die sofort verstand. Währendem Sakura das Zimmer verließ, legte die Yamanaka ihre Hand auf die Stirn des Schülers und konzentrierte sich. Mit Hilfe ihrer Gedankenübertragung sah sie in die Erinnerungen des Hyuugas. Knapp zwei Minuten später berichtete sie, was sie gesehen hatte. „Also der Junge schien von dem Genjutsu nicht groß was mitgekriegt zu haben. Ihm wurde einfach schwarz vor Augen und er verlor das Bewusstsein.“ „Sehr gut, das macht die Sache ein wenig unkomplizierter.“ „Ähm, ich habe auch noch gesehen, um was der Streit ging.“, fuhr sie fort. „Hervorragend. Das würde mich auch noch interessieren.“, erwiderte der Uzumaki. Sie zögerte zunächst, erzählte aber schließlich doch von ihren Beobachtungen. „Ich hatte ja keine Ahnung, wie es Kai ging.“, sagte Hinata bestürzt, nachdem sie dem Bericht der Blonden gelauscht hatte. „Was war überhaupt dieser Vorfall, den Hitomi angesprochen hat?“, fragte der Kage in die Runde. „Die Schülerin Reika Okazi wurde gefesselt in eine kleine Besenkammer gesperrt. So wie es aussieht, steckte Kai dahinter.“ „Was? Ich hätte nicht gedacht, dass solche Dinge in der Akademie vorkommen.“ Seine Stimme war deutlich gereizt. „Es tut mir sehr leid, Hokage-Sama. So etwas wird nicht noch einmal vorkommen.“, entschuldigte sich Iruka. „Das will ich auch hoffen! Das richtet sich auch an dich, Hinata. Ich mische mich normalerweise ungefragt nicht groß in die inneren Angelegenheiten der Clans ein, aber wenn es sich Diese negativ auf Menschen auswirken, werde ich nicht wegschauen. Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt.“ „Hai!“ „OK. Wie viele wissen von dem Vorfall mit Hitomi, Arashi?“ „Soweit ich das beurteilen konnte, hat niemand die Szene außerhalb der Akademie beobachtet, also wissen es nur wir wirklich von der ganzen Sache.“ „Gut. Das soll auch so bleiben. Die Geschichte wäre ein gefundenes Fressen für Danzou und auch für Hitomi würde es unnötig schmerzhaft werden, wenn ihre Mitschüler über die Gefahren ihres Sharingans Bescheid wissen und sie dadurch meiden würden. Glücklicherweise hat Kai nicht wirklich mitbekommen, dass er in einem Genjutsu war. Darum können wir ihm einreden, dass er nur einen Schwächeanfall hatte. Ich mag es nicht zu lügen, aber uns bleibt keine andere Wahl.“ In der Zwischenzeit betrat Sakura das angesprochene Klassenzimmer. Sie suchte nach ihrer Tochter und fand sie auch schließlich hinter ihrem Pult. Sie war zuerst schlecht zu erkennen, weil nur ihre pechschwarzen Haare hervorschauten. „Du musst dich doch nicht verstecken.“, sagte die Kunoichi im sanften Ton. „Komm her und lass dich anschauen, Schatz.“ Langsam stand Hitomi auf und ging mit gebeugter Haltung auf ihre Mutter zu. Sie erwartete von ihr bestraft zu werden. Das erkannte auch die Rosahaarige und streichelte der Schülerin über den Kopf. „Keine Angst, Schatz. Ich bin nicht böse auf dich. Wir wissen, dass es ein Unfall und nicht deine Schuld war.“ Die Schwarzhaarige zeigte bei diesen Worten sowohl eine überraschte, als auch eine erleichterte Reaktion. Trotzdem schwirrten noch etliche Fragen in ihrem Kopf herum. „Ich versteh das nicht, Mama. Ich gebe zu, dass ich sehr wütend war, aber ich wollte Kai niemals schaden. Die ganze Sache ist mir völlig unverständlich. Bin ich wirklich der Grund für seinen jetzigen Zustand und wenn ja, wie habe ich das angestellt?“ Die Jounin seufzte. Sie fürchtete sich vor den Auswirkungen, die ihre kommenden Sätze auf ihre Tochter haben könnten, aber Hitomi hatte ein Recht die Wahrheit zu erfahren. „Hör mir jetzt gut zu, Schatz. Du besitzt starke Fähigkeiten, die dir noch unbekannt sind. Eine mächtige angeborene Gabe, namens Sharingan.“ „Sharingan?“ „Ja, es ist ein sogenanntes Doujutsu, eine Fähigkeit die von deinen Augen ausgeht. Sie kann in den falschen Händen eine große Gefahr sein, aber auch viel Gutes bewirken.“ Der Kleinen kam ein schrecklicher Gedanke. Ihr war es nicht unbekannt geblieben, dass sie früher oft wegen ihren Augen von den Bewohnern ihres Heimatdorfes verabscheut wurde. Damals verstand sie das nicht, aber nun hatte sie eine Vermutung. „Dieses Sharingan war der Grund, warum mich die Dorfbewohner früher gehasst haben, oder?“ Das nachfolgende Schweigen der Rosahaarigen reichte schon aus, um ihre Vermutung zu bestätigen. Sie hielt die Hände vor ihr Gesicht und begann zu weinen. „Sie, sie hatten Recht. Ich bin ein Monster.“ „Das stimmt nicht!“, entgegnete Sakura entschieden und nahm sie in den Arm, aber die Schülerin riss sich von ihrer Mutter los und machte mehrere Schritte rückwärts. „Bleib weg von mir! Ich kann diese Waffe nicht kontrollieren. Ich will euch nicht weh tun. Was ist, wenn ich das nächste Mal dich oder Papa unbewusst angreife? Ich will das nicht!“ „Das wird nicht geschehen, Schatz.“, versuchte die Kunoichi sie zu beruhigen. „Das Sharingan kann beherrscht werden. Sensei Kakashi, der selbst diese Fähigkeit besitzt, ist der lebende Beweis dafür. Er wird dir zusammen mit deinem Vater beibringen mit dem Sharingan umzugehen.“ „Wirklich?“ „Ja, also mach dir nicht so viele Gedanken. Niemand macht dir Vorwürfe.“ „Das stimmt nicht. Aniki zum Beispiel denkt, dass es meine Absicht war Kai zu verletzen.“ „Aniki? Du meinst Arashi?“ „Genau, er hat mich vorhin ausgeschimpft. Ich will nicht, dass er schlecht von mir denkt.“ „Keine Sorge. Ich kläre das gleich mit deinem großen Bruder.“ „Aber er kriegt doch jetzt nicht Ärger wegen mir, oder?“ „Nein, nein.“, log Sakura und setzte ein falsches Lächeln auf. „Warte einfach hier. Ich schicke dir gleich jemanden vorbei, der dir Gesellschaft leistet solange ich mit Arashi spreche.“ „OK.“ Danach verließ sie den Raum und ging zurück in das Krankenzimmer. Zuerst richtete sie sich an Iruka und bat ihn sich kurz um ihre Tochter kümmern zu können. Als dieser der Bitte nachkam, wandte sie sich an ihren Mann. „Wir müssten uns kurz unterhalten, Naruto.“ „Klar.“ Beide sprachen mit sehr gedämpfter Stimme miteinander, sodass keiner der restlichen Anwesenden etwas mithören konnten. Zunächst kam vom Blonden nur zustimmendes Nicken, aber dann verfinsterte sich seine Miene. „Komm mit, Arashi!“, sagte er ohne seinen Sohn anzusehen. „War-“ „Sofort!“ Fast alle restlichen Konoha-Nin stutzten und fragten sich, was den plötzlichen Stimmungswechsel verursacht haben konnte. Der Rothaarige ging den Befehl lieber nach obwohl er kein gutes Gefühl dabei hatte. Wenige Momente später betraten Arashi, Naruto und Sakura einen weiteren leeren Klassenraum. Der Kage lehnte sich an eine Wand, wogegen die anderen Beiden in die Mitte des Zimmers gingen. Er wollte sich erst einmal noch zurückhalten und seiner Frau das Reden überlassen. Die Rosahaarige baute sich vor dem Chuunin auf. „So, ich hätte jetzt gerne eine Erklärung, Arashi!“ „Wovon?“ „Das fragst du noch? Ich will wissen, warum du deiner kleinen Schwester Vorsatz ihrer Handlungen unterstellt hast.“ „Ähm ja ich weiß, dass ich da vielleicht einen Schritt zu weit gegangen bin, aber aus meiner Position sah es nun mal so aus.“ „Du konntest doch unmöglich die ganze Situation nur auf Grund deiner Beobachtungen einschätzen. Das sieht dir nicht ähnlich, Arashi. Du urteilst doch sonst nicht vorschnell. Und es ist nicht nur das. Du benimmst dich überhaupt in den letzten Tagen seltsam. Du bist mürrisch, schlecht gelaunt und reizbar. Das muss doch einen Grund haben.“ „Das ist meine Sache.“, wiegelte der Uzumaki ab. „Nein, ist es nicht. Es ist dann nicht mehr alleine deine Sache, wenn dadurch andere Menschen Leid erfahren. Ich frage dich noch einmal. Warum bist du so frustriert?“ „Wie würdest du dich fühlen, wenn jemand hinter deinem Rücken deine Entscheidungen trifft und dich an der kurzen Leine hält?“ „Huh?“ „Jetzt tu nicht so unschuldig! Ich weiß von deinem kleinen Jahresplan, der vorsieht mich von jeglichen Missionen fernzuhalten.“ „Aber wie?“ „Das ist doch egal!" „Wir wollten dich lediglich beschützen.“, verteidigte sich die Jounin. „Beschützen?“, erwiderte der Rothaarige spöttisch. „Was denkst du eigentlich, wer ich bin? Ich bin nicht mehr das kleine Kind, das du aus mir machen willst, sondern ein fünfzehnjähriger Chuunin. Ich könnte sogar schon eigene Teams leiten. Wenn du mich weiterhin zum Punkt bemutterst, dass du mir am liebsten sogar noch Windeln anlegen möchtest, werde ich nie auf eigenen Beinen stehen können. Weißt du, ich habe ja sogar eine Weile mitgespielt, aber alles was du mir bieten konntest, ist das hier.“ Er zog die Schriftrolle hervor und schleuderte sie auf den Boden. „Zusammensetzungen von Giften. Das ich nicht lache. Wann kann ich das denn bitteschön mal in der Praxis gebrauchen?“ „Wenn du deine Ambitionen, ein großer Medic-Nin zu werden, verwirklichen möchtest, dann musst du das beherrschen. Ich musste das schließlich auch lernen.“ „Ich will aber nicht den gleichen Weg einschlagen, wie du! Ich will den Menschen direkt auf dem Schlachtfeld helfen können und nicht wie du in einem Krankenhaus versauern.“ „Jetzt werde nicht frech, Freundchen.“ Diese Drohung interessierte ihn wenig. Er sah trotzig zur Seite. „Hey, sieh mich an, wenn ich mit dir rede!“ Er dachte gar nicht daran. So langsam wurde auch Sakura sauer. Sie packte das Kinn ihres Sohnes und zwang ihn, mit ihr Blickkontakt aufzunehmen, doch Arashi schlug ihre Hand einfach weg. „Lass mich! Fass mich nicht an!“ Geschockt betrachtete die Kunoichi ihren leicht geröteten Handrücken. Nun schaltete sich auch schließlich Naruto in die Diskussion ein: „Arashi, tu das, was du gerade gemacht hast noch einmal und ich vergesse meinen Grundsatz, dich nicht körperlich zu züchtigen.“ „Aber-“ „RUHE!“, brüllte der Hokage und schlug mit seiner Faust gegen die Wand, was sich so anfühlte, als würde der komplette Raum wanken. „Jetzt rede ICH und das bedeutet, dass du die Ohren aufsperrst und die Klappe hältst! Keine Ahnung, was du dir auf deinen Rang oder dein Alter einbildest, aber ich habe keine Probleme damit dir auch noch mit deinen fünfzehn Jahren den Hintern zu versohlen, wenn ich es für angebracht halte. Und eines kannst du mir glauben: Ich bin verdammt kurz davor!“ Arashi schluckte bei dieser Vorstellung. „Es ist mir auch völlig egal, ob du hier im Recht sein solltest. Selbst wenn das der Fall wäre rechtfertigt das noch lange nicht dein Verhalten. Führe dir lieber mal vor Augen mit wem du da sprichst. Sie ist nicht nur eine höherrangige Kunoichi, sondern auch deine Mutter, die Frau, die dich aufgezogen und ernährt hat, also erbringe ihr gefälligst den nötigen Respekt!“ „Hai.“ Der Blonde fuhr sich genervt durch die Haare. „Davon mal abgesehen, scheint diese Diskussion zu nichts zu führen. Ich habe aber keine Lust, mir ständig anzusehen, wie ihr euch angiftet. Also müssen wir uns irgendwie einigen. Ich persönlich habe keine große Ahnung von medizinischen Jutsus, aber ist es wirklich zwingend notwendig, dass er diese Giftzusammensetzungen sofort lernt?“ „Natürlich.“, erwiderte Sakura. „Dieses Wissen kann lebenswichtig sein. Es ist ein zentraler Teil der gesamten Ausbildung.“ „Ich sage ja nicht, dass du es völlig weglassen sollst, aber es wäre eine gute Idee, durch praktische Einheiten ein wenig mehr Abwechslung in das Training zu bringen. Wenn er nämlich absolut kein Interesse hat wird er auch nicht gut vorankommen. Wäre es denn machbar, den Plan umzustellen?“ Die Rosahaarige schwieg zunächst. Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber im Trainieren ihrer Kinder hatte ihr Mann weitaus mehr Erfahrung. Er wusste genau, dass man sie immer bei Laune halten musste damit sie wirklich etwas lernten. Bei ihm selbst war das ja nicht anders. Schließlich lenkte die Kunoichi ein. Daraufhin erhob der Hokage erneut das Wort: „Weiterhin kennt ihr Beide ja wohl meine Meinung über die Sache mit den Missionen. Ich werde dementsprechend die Missionssperre aufheben.“ „Warte-“ „Lass mich bitte ausreden, Schatz.“, schnitt er ihr das Wort ab. „Da ich deine Ausbildung aber nicht negativ beeinflussen will wirst du nur auf einfachere Missionen gehen, die nicht länger als drei Tage dauern. Das ist zwar nichts Weltbewegenes, aber zu mindestens wirst du somit weiterhin Erfahrung sammeln können.“ Beim Hören dieser Worte hellte sich Arashis Miene augenblicklich auf, aber das hielt nicht lange an, weil sich Naruto nun um ihm kümmerte: „Im Gegenzug änderst du gefälligst dein Verhalten! Ich erkenne dich ehrlich gesagt kaum wieder. Für jemanden, der so große Ambitionen hat besitzt du erstaunlich wenig Durchhaltevermögen. Noch viel schlimmer ist aber, dass du deine Launen an anderen Menschen auslässt. So habe ich dich sicherlich nicht erzogen und darum werde ich das auch nicht weiterhin dulden. Du müsstest gut genug wissen, dass ich keine leeren Drohungen mache, also mach dich darauf gefasst über meinem Knie zu landen, falls so etwas noch einmal passiert. Ich erwarte natürlich auch, dass du dich bei deiner kleinen Schwester entschuldigst, aber mach es noch nicht sofort. Ich will nicht, dass sie denkt, dass du dich nur bei ihr entschuldigst, weil wir es dir aufgetragen haben.“ „Verstanden.“ Arashi war deutlich kleinlauter geworden. Sein Vater hatte ihn doch mächtig in seine Schranken gewiesen. Dieser sah nun auf seine Uhr. „Ich werde euch jetzt verlassen, weil ich heute Abend noch eine Ratssitzung habe. Ich überlasse Hitomi erst einmal dir, Schatz.“ „Alles klar.“ Ungefähr drei Stunden später hatten sich dann auch die zwölf Ratsmitglieder und Naruto um einen großen runden Tisch im Hokage-Turm versammelt. Am Anfang ging es um die finanzielle Situation des Dorfes, die schon seit Jahren sehr gut war. Das lag vor allem an dem hervorragenden Ruf, den die Konoha-Nin in der Welt besaßen. Sie galten als enorm zuverlässig. Die Erfolgsquote bei den Missionen lag bei über 95 %. Dadurch füllten sich die Kassen und ermöglichten nicht nur ein rasches Wachstum Konohas, sondern auch die Sanierung und Errichtung von wichtigen Gebäuden, wie dem Krankenhaus, dem ANBU-Hauptquartier und dem Stadion. Daher dauerten diese Absprachen nie sehr lange. Anschließend meldete sich der Blonde zu Wort: „Vor ein paar Tagen wurden von mir und den zuständigen Senseis Veränderungen und Neueinträge in unserem Kampfregister beschlossen. Die Veränderungen betreffen zwei Shinobi, die vor ein paar Monaten im Schneereich eingesetzt waren: Kojiro Kanirate und Sanari Hatake. Sie werden in den B-Rang gehoben.“ „Was ist mit Arashi?“, fragte Inoichi Yamanaka. „Immerhin hat er doch einen der legendären sieben Schwertkämpfer besiegt.“ „Im Kampf gab es mehrere Faktoren, die Arashi bevorteilten.“, antworte der Uzumaki. „Außerdem ist er ja bereits im B-Rang angesiedelt. Eine Hochstufung wäre meiner Meinung nach noch nicht angebracht. Er braucht noch mehr Erfahrung. Immerhin beinhaltet der A-Rang nur die Elite unseres Dorfes, also ausschließlich Jounin oder ANBU. Was die Genin dieses Jahr betrifft, können wir auf jeden Fall sagen, dass sie sehr vielversprechend sind. Alexa Uzumaki, Takeru Sabakuno und Kané Nara wurden mit dem D-Rang eingeschätzt. Die restlichen Drei haben wir sogar im C-Rang gesteckt. Das betrifft Kaero Uzumaki und die beiden Hyuugas: Shenji und Hidate.“ „Hidate?“, entkam es Chouza Akimichi skeptisch. „Soweit ich weiß war Arashi bisher der einzige Genin, der sofort mit diesem Rang eingeschätzt wurde. Kaero und Shenji sind ja noch nachvollziehbar, schließlich sind sie die Söhne der beiden stärksten Konoha-Nin, aber Hidate ist mir nicht einleuchtend.“ „Dem stimme ich zu.“, sagte Hinata. „Ich weiß, dass mein Sohn durchaus begabt ist, aber ihn auf die gleiche Stufe wie Shenji oder Kaero zu stellen geht wohl zu weit.“ „Durchaus begabt ist maßlos untertrieben.“, widersprach Naruto. „Der Junge steckt voller Potenzial. Er trainiert ja öfters mit meinen Töchtern, daher kann ich sehen zu welchen Taten er befähigt seien könnte. Die Sache ist, dass er das scheinbar selbst nicht sieht. Zudem ist er viel zu gutmütig, um mit voller Kraft gegen Kameraden zu kämpfen. In einem wirklichen Kampf auf Leben oder Tod schätze ich ihn aber sogar als stärksten der Genin ein, einschließlich Kaero und Shenji.“ „Naja, es wäre nicht das erste Mal, dass sie in einem unscheinbaren Ninja echtes Talent erkennen.“, erwiderte Chouza. Danach kam der Rat zu dem Thema, welches schon seit Monaten die Sitzungen bestimmte: „Gibt es irgendwelche Neuigkeiten über Kirigakure?“, wollte der Yamanaka wissen. „Nein. Wir hatten seit dem Vorfall im Schneereich keinen direkten Kontakt mit Kiri-Nin.“, antwortete der Rokudaime. „Wir wissen auch noch nicht, ob es ein Zufall oder ein vorsätzlicher Angriff auf Konoha-Nin war.“ „Jetzt mal Klartext!“, rief Hana Inuzuka. „Wie stehen unsere Chancen falls es zu einem Krieg zwischen uns und Kiri kommt?“ „Ich und der Hokage haben uns dieselbe Frage gestellt.“, erwiderte Shikamaru. “Wir haben die aktuellsten Informationen über Kirigakure mit unseren verglichen und sind zu folgendem Ergebnis gekommen: Von der Anzahl her sind wir ihnen um gut ein Drittel überlegen. Der wirkliche Unterschied zeigt sich aber erst bei Betrachtung der individuellen Stärken der Shinobi. Der Kern der Kiri-Nin sind C-Rang-Shinobi. Dazu kommen einige B-Rang- und nur eine Handvoll A-Rang-Ninja. Bei uns sieht die Situation ein wenig anders aus. Obwohl auch wir den größten Teil C-Rang-Shinobi haben, ist unsere Elite weitaus breiter. Mit mir mitgezählt verfügen wir über zehn A-Rang-Shinobi: Tsunade, Sai, Tenzou, besser bekannt als Yamato, Kiba Inuzuka, Shino Aburame, Neji Hyuuga, Rock Lee, Kakashi Hatake und Sakura Uzumaki. Dazu kommt dann natürlich noch der Hokage als einer der drei einzigen S-Rang-Ninja der Welt.“ „Wie kann es sein, dass Kiri nur so wenig wirklich starke Shinobi haben soll?“, entkam es der Inuzuka. „Sie haben doch die legendären sieben Schwertkämpfer.“ „Von den ehemals Sieben sind nur noch Drei übrig: Kanto Hiraki, Yuu Inami und der Mizukage Kusaru Quinten.“ „Also hätten wir nur mit dem Mizukage und dieser Yuu zu tun, weil ja Kanto in einem Gefängnis im Schneereich sitzt.“, schlussfolgerte Inoichi. „Das stimmt nicht so ganz.“, entgegnete Naruto. „Wir haben vor kurzem erfahren, dass Kanto sich befreien konnte. Sein Aufenthaltsort ist momentan unbekannt.“ „Wirklich? Wir hätten ihn wohl doch nach Konoha schaffen sollen.“, meinte der Yamanaka. „Obwohl er in seinem verletzten Zustand eigentlich nicht hätte entkommen können.“ Naruto und Tsunade warfen sich gegenseitig kurze Blicke zu und schwiegen. Der Rat wusste nicht, dass die Kunoichi den Kiri-Nin auf Befehl des Uzumakis geheilt hatte und das war wohl auch besser so. Trotzdem kannte sie immer noch nicht seine Beweggründe für seine damalige Entscheidung. „Auch wenn Kanto wieder für Kirigakure kämpfen sollte, würde das den Ausgang einer möglichen Konfrontation nichts ändern.“, beruhigte Shikamaru die Anwesenden. „Wir hätten so oder so die Oberhand. Selbst wenn sich Iwa- oder Kumogakure einem Angriff anschließen würde könnten wir durch unsere enge Partnerschaft mit Suna den Konflikt für uns entscheiden. Die einzige echte Gefahr würde von einer Allianz aller drei Dörfer ausgehen. Das würde zu einem sehr verlustreichen Krieg für alle Seiten führen. Die Wahrscheinlichkeit dafür geht aber fast gegen Null. Iwa- und Kumogakure würden daraus nichts gewinnen.“ „Dem stimme ich zu.“, sagte der Blonde. „Weder Vago Kaiten (Tsuchikage) noch Juko Kataro (Raikage) sind Hardliner. Sie wären auch nicht töricht genug einen offenen Krieg anzuzetteln. Wir sollten zunächst erst einmal abwarten und die nächsten Schritte Kirigakures beobachten.“ Der Rokudaime wollte nun eigentlich die Sitzung beenden, aber Danzou, der die komplette Sitzung hindurch ungewöhnlich ruhig war, ergriff das Wort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)