Die Rose des Lichts von Maruya ================================================================================ Kapitel 11: Gefährlicher Traum ------------------------------ Schon vier Tage waren vergangen, seit denen Kumiko den Wald des Ostens betreten hatte. Langsam hatte sie sich an ihre Umgebung gewöhnt und blieb nicht mehr an jeder ausergewöhnlichen Pflanze stehen, auch wenn es ihr manches Mal recht schwer fiel. Sie liebte eben die Natur und wollte sich alles ganz genau ansehen. Aber das ging nun einmal nicht immer, sie musste schließlich vorankommen, sie hatte ein Ziel. Die Anwesenheit des Panthers konnte sie deutlich spüren. Er war seit dem Vorfall am Wolkenteich immer in ihrer Nähe geblieben. Das wusste sie einfach und immer wenn ihr diese Tatsache bewusst wurde, musste sie lächeln. Es war irgendwie schön etwas Lebendiges so in ihrer Nähe zu wissen. Zu wissen, dass es immer da war und dass sie nicht allein war. Natürlich hatte sie versucht der Blondine einzureden, dass der Panther keine guten Absichten hatte und sie in Wahrheit verletzen wollte, wie es die Natur von Raubtieren war. Aber darauf hörte sie nicht mehr, sie wollte sich nie mehr von ihr beeinflussen lassen. Sie spürte, dass von diesem Tier nichts Böses ausging und sie vertraute auf dieses Gespür. Der vierte Tag neigte sich allmählich dem Ende zu. Es begann zu dämmern und durch einige Baumkronen ließ sich der Abschiedsgruß der Sonne beobachten. Normalerweise wurde es jetzt immer stiller im Wald, aber heute schienen sich die Tiere mehr Zeit als sonst zu lassen, sich zur Ruhe zu betten. Auch die Engelsfrau bemerkte, dass etwas in der Luft lag, sie konnte nur nicht genau sagen was. Obwohl, wenn sie so darüber nachdachte, konnte es auch durchaus sein, dass sie einfach übermüded war und deswegen schon Merkwürdigkeiten dort sah, wo es keine gab. Sie hätte letzte Nacht wohl doch ihr Lager aufschlagen sollen, anstatt weiterzugehen. Heute musste sie sich unbedingt etwas Schlaf gönnen. Sie hielt nach einem geeignetem Schlafplatz Ausschau, und nachdem sie noch ein Stück weitergegangen war, fand sie auch einen. Eine Waldlichtung, ähnlich der, auf der der Wolkenteich gewesen war, erstreckte sich vor ihr. Nur diese hier beherbergte keinen Teich und die Wolke war „trocken“. Hier würde sie ihr Lager aufschlagen und nächtigen. Nachdem sie etwas gegessen hatte und der Mond in seiner vollen Größe am Himmel auftauchte, legte sie sich schlafen. Es tat sehr gut die Augen zu schließen, das hatte sie wirklich mal wieder gebraucht. Der Wind rauschte etwas durch die Zweige der Bäume und die Tierstimmen wurden langsam leiser. Bei dieser Kulisse war sie, ehe sie sich versah, auch schon in das Land der Träume hinübergewandert. Doch der Traum, den sie hatte war alles andere als friedlich. Ständig hatte sie das Gefühl aufzuwachen, tat es aber nicht. Das war ein schreckliches Gefühl, nicht wegkommen zu können. Aber nicht nur das machte diesen Traum unangenehm, nein, es war auch als würde alles um sie herum dunkler werden, als wenn jemand sie wegdrängte... Nein, es war nicht einfach jemand. Sie war es! Da bestand kein Zweifel. Sie hatte das Gefühl völlig hilflos im immer dunkler werdenden Raum umherzutreiben, und langsam bekam das, was sonst immer nur Ahnungen und Andeutungen, ja nur eine Präsens gewesen war, eine klare Stimme... Obwohl die Worte nicht zu verstehen waren, wirkte die Stimme kalt und durchdringend, Eisig, antgsteinflößend. Auf einmal meinte Kumiko im Treiben so etwas wie einen Schatten vor sich zu sehen, der sich immer weiter materialisierte. Mit großem Entsetzen sah sie zu, wie die Konturen immer klarer wurden. Sie wollte gar nicht wissen, was sich dort versuchte zu festigen! Die unheilvolle Atmosphäre, die jetzt schon von diesem Schatten ausging, genügte ihr bei Weitem. Sie versuchte sich dagegen zu wehren, wollte endlich aufzuwachen! Oder träumte sie vielleicht gar nicht mehr?! Diese Vorstellung war so erschütternd, dass sie kurz alle Konzentration verlor, und in dem Moment wurde aus dem unförmigen Schatten eine Gestalt. Eine Gestalt, die von Schwärze umhüllt war und die weibliche Züge an sich trug. Sie war in etwa so groß wie die Engelsfrau, dennoch könnten die beiden sich unähnlicher wohl nicht sein. Das Gesicht der dunklen Frau war nicht zu erkennen, aber auch ohne Gesicht verbreitete sie Kälte, Dunkelheit und Unbehagen. Ihre Anwesenheit allein genügte dafür. Es war erschreckend. Immer wieder versuchte Kumiko sich erneut zu Konzentrieren und aufzuwachen, aber irgendwie schaffte sie es nicht, es war, als würde etwas die gerade gesammelte Konzentration und Energie einfach wieder zerrstreuen und so all ihre Anstrengungen zu Nichte machen. Es war einfach zum Verzweiflen. „Na Engelchen, das ist gar nicht so einfach, was?“ ein boshaftes Kichern war zu vernehmen. Die Blondine starrte die Gestallt an. Das konnte doch nicht sein, sie konnte doch noch nicht so eine Macht haben?! All die Zeit war sie dafür verantwortlich, wenn urplötzlich Mutlosigkeit über sie hineinbrach, aber niemals waren ihre Worte deutlich gewesen, und hatte sie so direkt Kontakt mit ihr aufnehmen können. Das konnte doch nicht wahr sein?! Die Gestalt begann zu Lachen, so dass Gänsehaut den Körper des Engels bedeckte. Doch urplötzlich verstumte das Lachen wieder, als hätte jemand den Aus-Knopf gedrückt. „Du hast doch nicht im Ernst daran geglaubt, ich meine dir muss doch klar gewesen sein, dass du mich nicht ewig zurückdrängen kannst, oder?“ Kumiko schluckte, ihre Kehle fühlte sich ausgetrocknet an. Dann fand sie endlich das wieder, was man Stimme nannte. „Dann bist du es also wirklich?!“ „Wer sollte ich sonst sein?,“ ein abfälliger Laut war zu hören, „Gott vielleicht? Hast du gedacht er kommt und rettet dich?!“ Wieder erklang ein schallend boshaftes Lachen. „Ah nein, sag es nicht, er braucht gar nicht hier zu erscheinen, denn er ist ja allgegenwärtig, richtig?“ „Ja, genau so ist es“ erwiderte der Engel unbeirrt. Sie wusste, was sie von Gott hielt, aber das war auch nicht weiter verwunderlich. „Dann lass mich raten, im Moment ist er woanders gegenwärtiger, nicht wahr?“ stichelte die eisige Stimme weiter. „Wie kannst du es wagen so abfällig zu reden!“ „Ich kann tun und lassen was ich will! Das ist ja das Schöne!! Und niemand wird mich daran hindern können!“ „Doch ich werde es, verschwinde endlich wieder von hier!!“ „Ach nein, du kleines Engelchen?,“ wieder war ein boshaftes Kichern zu vernehmen, das deutlich machte, was sie von Kumikos Absicht sie zu vertreiben hielt, „Aber ich muss dich enttäuschen, so schnell wirst du mich nicht mehr los!“ Die Engelsfrau wollte etwas erwiedern, aber dann schoss ihr sowas wie ein Blitz durch den Kopf - Gefahr. Aber sie kam nicht von hier, es war nicht ihre Anwesenheit, wie gefährlich auch diese allein schon sein mochte. Es war wie, wie... „Ach haben wir bemerkt, dass nicht nur meine Wenigkeit dem Engelchen einen Besuch abstattet?“ Entsetzt starrte sie die dunkle Gestalt an. Sie hatte sich also nicht getäuscht, diese Eingebung eben, das war ein Dämon! Aber er war nicht hier, aber wie war das möglich? Sie musste wirklich noch träumen, aber warum war sie in ihren Träumen?! Wie hatte sie das geschafft, heute am Tag hatte sie sich doch kaum bemerkbar gemacht?! Der Dämon schien immer näher zu kommen, es war jetzt für den Moment egal, wie sie es geschafft hatte, die Blondine musste unbedingt aufwachen, sonst würde sie vielleicht für immer träumen! „Glaub ja nicht, dass ich dich so einfach fort lasse!“ Wie? Aber das machte keinen Sinn. Warum wollte sie sie hierbehalten? Wenn ihr etwas passierte, dann wäre das im Moment auch noch ihr Ende... Oder war sie gar schon so mächtig?! Aber wie?! Was ging hier vor sich?! Doch sie hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken, der Dämon kam immer näher, das nahm sie mit Schrecken wahr. Sie musste endlich aufwachen! Noch einmal versuchte sie sich zu sammeln, irgendwie musste es ihr doch gelingen! Sie konnte, durfte noch nicht solche Kraft besitzen! „Lass es doch endlich sein, wie kann man nur so naiv sein“ „Ich bin nicht naiv, ich weiß, dass ich es schaffen kann!“ „Ach so, und warum merke ich von deinem ´schaffen´ nichts?“ „Das wirst du noch, sei dir da sicher!“ Die dunkle Gestalt begann wieder zu lachen. Doch Kumiko ließ sich nicht beirren, sie würde es schaffen. Und Tatsächlich, langsam schien ihre Kraft zurückzukommen. Sie fühlte ihre eigene Kraft in sich zusammen mit ihren Glauben wieder aufkeimen. Sie schienen beide in ihr zu schwingen und immer lauter dabei zu klingen. Das Lachen der Gestalt verstummte. Die Engelsfrau merkte, dass der Druck, der vorhin immer wieder ihre Konzentration gestört hatte, sich erneut verstärkte, doch schien er ihr jetzt nichts mehr anhaben zu können. Um sie herum bildete sich ein weißer Schein, der sie einhüllte und immer heller wurde. Er schien sie zu schützen. „Das kann nicht sein, du dürftest das ...!“ Doch bevor die Gestalt enden konnte verlor sie ihre Form und Stimme, verschwamm und löste sich auf. Die Umgebung war weiß geworden und die Blondine schien nicht mehr umherzutreiben, es war als würde sie zielgerichtet diesen Ort verlassen und das mit einer rasenden Geschwindigkeit. Wachte sie endlich auf?! Von einem Moment auf den anderen schlug sie ihre Augen auf, doch war sie nicht ganz sicher, ob sie wirklich wach war, denn die Athmosphäre war hier kalt und düster. Zwar nicht so sehr wie gerade eben noch mit ihr, aber... Doch ehe sie sich länger darüber Gedanken machen konnte, kam eine Kältewelle auf sie zu, der Dämon, den sie im Traum gespürt hatte! Ihre Sinne waren noch etwas von diesem Traum mitgenommen, ganz zu schweigen von ihren motorischen Fähigkeiten. Sie fühlte sich allgemein etwas schlapp. Sie hatte das Gefühl sich nicht bewegen zu können und in dem Momennt setzte der Dämon zu einer Attacke an. Verdammt was sollte sie tun?! __________________________ So, wie wird es wohl weitergehen? Das erfahren sie beim nächsten Mal... Sorry, das musste sein xD Ja, wie versprochen kommt diesmal die Geschichte etwas weiter und hat etwas Action bekommen (zumindest hoffe ich das xD ) Vielen Dank für die lieben Kommis, Ju und justanotherexcuse!! -schmatza- wie immer freue ich mich auch dieses mal wieder über Kommis :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)