Die Rose des Lichts von Maruya ================================================================================ Kapitel 5: Kudaru Tsuro ----------------------- Sie folgte Kaori und so gelangten sie wieder in die Eingangshalle, die Kumiko schon bei ihrem ersten Eintreten so fasziniert hatte. Die Wände waren weiß, wie alle Wände im Himmelsreich, sie waren schließlich aus Wolken geformt, aber in diesen Wänden waren verschiedenste Verzierungen eingearbeitet. Ihr war bewusste, dass es sehr mühsam war eine Wolke in Form zu bringen, und trotzdem waren hier selbst noch winzig kleine Bilder in die Wolken geschmitzt worden. Sie verlor etwas den Anschluss an Kaori und musste etwas laufen, um diese wieder einzuholen. Kumikos Haus war durchaus auch nicht gerade das Heim einer normalen Engelsfamilie gewesen, jedoch war es bei weitem nicht so ausgeschmückt gewesen, wie der Hauptsitz der Wächter. Hier zeigte sich wieder deutlich, wie wichtig die Wächter doch für das Himmelsreich waren. Die Treppe, die ebenfalls in dieser Eingangshalle war, führte, wie sollte es auch anders sein, in ein obriges Geschoss. Auch dies war sehr eher ausergewöhnlich, denn die Schichtung von Wolken und die damit verbundene Verarbeitung, konnten nur die besten Wölkner bewältigen. Wölkner waren Engel, die es verstanden, Wolken in Form zu bringen und sie als Baummaterial nutzbar zu machen. Sie waren die Baumeister und Architekten des Reich des Himmels. Während der gesamten Führung hatte Kaori noch kein Wort an Kumiko gerichtet und so blieb es auch, als sie die Treppen emporstiegen. Wahrscheinlich war sie mit ihren Gedanken schon wieder bei den vielen Akten, die in ihrem Büro auf sie warteten. Das war nur allzu verständlich. Im ersten Stockwerk angekommen, deutete die Sekretärin des Bucho Miharis auch gleich, ganz auf ihre Aufgabe bedacht, auf die erste Tür, die sich rechts von ihnen befand. „Wir sind angekommen, Kyoshiro-san. Hier befindet sich Kouhei-sans Büro, bitte verzeihen sie, aber ich muss mich etwas beeilen, um an der Versammlung noch teilnehmen zu können. Falls irgendetwas sein sollte, seien sie doch so freundlich und kommen in mein Büro und warten dort, ja?“ „Aber natürlich, vielen Dank, dass sie mich herbeigleitet haben, ich habe natürlich vollstes Verständnis, gehen sie nur“ Kaori bedankte sich mit einem Nicken und verschwand dann auch schon eilig die Treppe hinunter. Wirklich eine sehr höfliche Frau, sie hatte Kumiko behandelt, als sei sie eine sehr wichtige Person, das war ihr zwar irgendwie unangenehm gewesen, aber es zeigte nur die Höflichkeit und das Pflichtbewusstsein der Sekretärin. Die junge Engelsfrau trat an die Tür heran und klopfte zweimal. Aus dem Innerem des Raumes drang ein "Herein" und sie betrat den Raum. Auch zu Kouheis Büro schien es ein Vorzimmer zu geben, in dem sie sich jetzt befand. Die Blondine sah sich erneut einer Sekretärin gegenüber, die aber wesentlich jünger als Kaori war, wahrscheinlich so um die 25 Jahre alt. So eine junge Frau hatte sie nicht erwartet, die meisten neuen Wächter kamen zwar mit 25 oder 26 Jahren hier in das Hauptquartier, aber hatten dann meist nicht viel zu sagen. Oder war Kouhei doch nicht so erfahren, wie sie bis jetzt angenommen hatte? „Entschuldigen Sie, Ich möchte gern Kouhei-sama sprechen“ meinte Kumiko schließlich höflich. „Oh, tut mir leid, der ist im Moment nicht hier, sondern bei seiner Einheit. Aber wenn sie wollen, bringe ich sie gerne dorthin“ „Ja, bitte, das wäre sehr freundlich“ Also hatte er doch seine eigene Einheit, dann konnte er nicht so unerfahren sein. Soweit Kumiko wusste, bekam ein Wächter im Durchschnitt mit 30 Jahren eine eigene Einheit, wenn er seine Arbeit gut machte und sich schon durch einige Verdinste ausgezeichnet hatte. Kouhei-sans Sekretärin erhob sich von ihrem Stuhl auf dem sie hinter ihrem Schreibtisch gesessen hatte, und ging an ihr vorbei die Tür heraus. Sie gingen über den langen Flur im ersten Geschoss an vielen weiteren Wandverzierungen vorbei und langsam fragte die junge Engelsfrau sich, ob es mit den Verzierungen etwas auf sich hatte. Warum sollte sich sonst jemand die Mühe gemacht haben? Die Möglichkeit des einfachen Wandschutzes kam ihr etwas zu banal vor. „Wissen sie, vielleicht haben sie Glück und seine Versammlung ist gerade vorbei, es könnte von der Zeit her gerade so passen“ „Ja, das wäre schön“ Sie gingen noch ein wenig weiter, bis sie endlich an einer größeren Tür Halt machten. „So, da wären wir, der Versamlungsraum der 10. Einheit a...“ Die Sekretärin hielt inne, denn die Tür zu dem Versammlungsraum wurde geöffnet und ein Engelsmann kam heraus. Die Blondine war überrascht, dass ein so junger Engel, nach ihrer Schätzung war er höchsten 20 Jahre alt, an einer Versammlung teilgenommen hatte. Sein Haar war braun und etwas länger, seine Augen hatten ein etwas tieferes und kräftigeres Braun als seine Haare. „Oh, da sind sie ja schon Kouhei-san. Diese junge Dame möchte sie sprechen“ Kumiko hätte fast ihre Hände an ihren Kiefer gehalten, damit ihre Kninnlade nicht völlig herunter fiel. Das konnte doch nicht wahr sein? Das sollte Kouhei-san sein? So jung? Der war Einheitsleiter? Das war ja der hammer! Wo hatte sie Onkel Shin da nur hingeschckt? Konnte der ihr überhaupt helfen? Kouhei-san Blick wandere langsam von seiner Sekretärin zu seiner Besucherin hinüber, worauf er kurz etwas verlegen zur Seite schaute, bis seine Augen endgültig auf der jungen Engelsfrau haften blieben: „Also, was kann ich denn für Sie tun?“ Sie wusste zwar immer noch nicht, was sie von all dem halten sollte, aber wie es schien musste sie sich wohl selbst ein Bild davon machen, ob er ihr helfen konnte. „Entschuldigen Sie, dass ich sie so überrumple, aber Onkel Sh... ähm ich meine der oberste Wächter hat mich zu Ihnen geschickt, sie sollen mir helfen können?“ „Oh, Sie wurden von Shin-dono geschickt? Na dann hoffe ich doch sehr, dass ich Ihnen helfen kann, begleiten Sie mich doch in meinen Versammlungsraum, dann können wir alles in Ruhe besprechen“ Kouhei-san hatte am Anfang noch sehr unsicher gewirkt, aber jetzt war diese Unsicherheit verschwunden. Er öffnete die Tür, durch die er eben gegangen war und bat seine Sekretärin, wieder in ihr Büro zu gehen. Kumiko folgte ihm in den Versammlungsraum, in dem ein langer Tisch mit ungefähr 10-15 Stühlen stand. Kouhei-san setzte sich und seine Begleiterin tat es ihm gleich. „Wissen Sie Kouhei-san...“ begann sie, doch sie konnte ihren Satz nicht vollenden, denn der junge Wächter unterbrach sie. „Bitte, duz mich doch“ bot er ihr freundlich lächelnd an. „Aber Sie haben mich doch vorhin auch gesiezt!“ „Ja, das war doch nur vor meiner Sekretärin, sie soll ja nicht den Respekt vor mir verlieren“ erklärte er ruhig und mit einer gewissen Weisheit in seiner Stimme sein Verhalten. Huch, wunderte sie sich, dass dieser ihr so jung und naiv vorkommende Junge an soetwas dachte wie Respekt. Er schien nicht unbedingt so zu sein, wie Kumiko zuerst vermutet hatte. Ma sollte sich eben nicht vom Aussehen täuschen lassen. „Darf ich dich dann Fragen, warum du mir jetzt sofort das Du anbietest, wenn du von Respekt sprichst?“ „Du wurdest von Shin-dono geschickst und scheinst eine ziemlich enge Beziehung zu ihm zu haben, schließlich hast du ihn Onkel Shin genannt“ er sagte dass alles mit einem schüchternden Lächeln, welches das Vorhandensein eines wachen und aufmerksamen Verstandes allerdings nicht verstecken konnte. Verdammt, ist es also doch aufgefallen! Sie hatte gehofft, dass sie sich schnell genug verbessert hatte, was aber anscheinend nicht der Fall gewesen war. „Na ja, er kannte meine Eltern sehr gut und war sehr nett zu mir , als ich noch kleiner war“ Kouhei nickte und sein Gesichtsausdruck war ernster geworden. Warum, fragte sich die junge Engelsfrau, hatte er denn dieser kurzen Aussage denn schon entnommen, dass ihre Eltern nicht mehr lebten? Wenn ja, dann hatte er bei weitem mehr Feingefühl und eine schnellere Kombinationsgabe als die meisten Engel, die ihr bekannte waren. „Also wie kann ich dir helfen?“ Er schien wirklich sehr nett zu sein, und irgendwie fiel es Kumiko sehr leicht mit ihm zu reden. War es weil er noch so jung war? Hatte Onkel Shin sie deshalb zu ihm geschickt? Das war wohl anzunehmen. Obwohl der Bucho Mihari sie nun wirklich lange nicht gesehen hatte, vermochte er es doch sie ungewöhnlich gut einschätzen... Auf einmal fiel ihr ein, dass sie sich noch nicht einmal vorgestellt hatte, und sie wurde rot. Wie unhöflich von ihr. „Vielen Dank, dass du mir so bereitwillig helfen willst, mein Name ist übrigens Kumiko Kyoshiro“ „Ah, kein Problem, ich hoffe nur ich kann dir auch helfen, Kumiko-san. Also, wie kann ich dir behilflich sein?“ Die Blondine war ziemlich froh, dass er nicht weiter auf ihren Namen einging. Sie hatte wirklich nicht viel Lust noch einmal alles zu erklären und vorallem wusste sie nicht, ob sie das ein zweites Mal durchstehen würde. „Also, es ist so, dass ich auf die Erde gelangen muss, die Gründe tun im Moment nicht so viel zur Sache, sagen wir einfach ich möchte möglichst viel über unseren Feind herausfinden.“ „Ah, verstehe. Aber ich denke, dass eine Einschreibung bei uns oder den Kampfengeln nicht unbedingt das ist was du willst? Schließlich bist du auf diese Möglichkeit sicher auch schon ohne meine Hilfe gekommen.“ Dieser Kouhei-kun war genial. Er gefiel ihr sehr, denn dadurch, dass er mitdachte, ersprate er der jungen Engelsfrau viel unnötige Erklärungsarbeit. Onkel Shin hatte also wirklich sehr genau gewusst, was er tat, als er sie dem Abteilungsführer der 10. Einheit geschickt hatte. Sie lächelte, er war perfekt. Kouhei-kun wandte sich scheinbar als Reaktion auf ihren Gesichtsausdruck kurz ab, sah sie aber kurz darauf auch schon wieder an. Allerdings lag für einen flüchtigen Moment etwas merkwürdiges in seinem Blick. War es etwa Schüchternheit? Kumiko fragte sich warum. „Ja, genau so ist es. Also, weißt du noch einen anderen Weg?“ „Hm, gar nicht so einfach. Wir Wächter, und so viel ich weiß auch die Kampfengel, unterziehen sich einer speziellen Ausbildung, und lernen eine besondere „Zwischen-Magie“, die Sukima oder Graue Magie wie sie eher genannt wird, um die Grenzen der Welten zu überqueren. Aber so viel ich weiß, braucht selbst der talentierteste Engel dafür 3 Jahre. Da ist selbst Privatunterricht keine Lösung, denn sonst könntest du dich auch einschreiben lassen, das würde denke ich mal bei dir genauso lange dauern“ Auch wenn er ihr gerade sozusagen ein Kompliment gemacht hatte, indem er sagte, dass sie nur drei Jahre für das Erlernen dieser Technik brauchte, war die Blondine keinesfalls geschmeichelt oder erfreut. Ihr passte dieser Antwort einfach nicht. „Gibt es denn wirklich nur diesen einen Weg mit der Sukima-Magie?“ Der junge Wächter lehnte sich zurück, er schien nachzudenken. Auch sie selbst hing ihren eigenen Überlegungen nach. Die Sukima war eine sehr spezielle Form der Magie. Sie wurde im Allgemeinen eher Graue Magie genannt, Sukima iwar wieder einer dieser alten Begriffe, die leider vom Aussterben bedroht zu sein schienen. Auch hier machte sich das Wissen von Kouhei-kun bemerkbar, denn schließlich kannte er diesen Begriff noch. Er war wirklich sehr erfahren und seinem Alter scheinbar weit vorraus. Graue oder Zwischen Magie wurde diese Technik genannt, weil der Engel bei ihr schon etwas Dunkle Magie einsetzen musste, denn nur mit weißer Magie konnte man die Grenzen der Welten nicht überschreiten. Hier trat nämlich das Prinzip der Ausgewogenheit und Harmonie ein. Die Natur strebt nach dem Gleichgewicht, das war ein Sprichwort, das hier genau passte. Wenn man also die Grenze einer Welt überschreiten wollte, musste man ein Gleichgewicht der Kräfte herstellen, also ein Gleichgewicht zwischen dunkler und weißer Magie. Deshalb war diese Technik so schwer zu lernen, weil den Engeln verständlicherweise jegliche Art von Dunkler Magie Fremd war. Es konnte auch nicht jeder Engel die Sukima erlernen, da ein gewisses Maß an geistlicher Stärke gegeben sein musste. SAonst konnte ein Engel, bei dem Versucht Zwischem Magie zu erlernen oder einzusetzen, zu einem gefallenen Engel werden, und dass galt es auf jeden Fall zu verhindern. Jeder Kampfengel oder Wächter musste mit den Schwierigkeiten des dunklen Teils in der Sukima fertig werden und diesen Vollständig unter seine Kontrolle bringen, denn nur dann konnte er die Technik ohne Gefahren einsetzen. Ist der dunkle Teil der „Grauen“ Magie einmal von einem Engel bezwungen worden, stellte sie keine Bedrohung mehr für diesen dar. Doch wie Kouhei-kun schon erwähnt hatte, würde es viel zu lage dauern diese Technik, die Sukima, zu erlernen. Nun richtete sich der Leiter der 10. einheit wieder in seinem Stuhl auf und sah seine Gegenüber an. „Mir fällt wirklich nichts anderes ein, außer...“ „außer, was?“ „Na ja, ich habe vor einem oder zwei Jahren, sagen wir eine ganz spezielle Seele mit ins Reich des Himmels gebracht. Ich war sehr hin und her gerissen, wie ich mit ihr verfahren sollte. Sie hatte noch sehr viel Kraft, was mich verwunderte, denn sie war nicht mehr jung und sie hatte auf der Erde wie es schien einige Probleme gehabt. Ich habe meinen Vorgesetzten um Rat gefragt, was ich tun sollte, denn ich war mir nicht sicher, ob sie ein Leben als Engel verkraften würde. Er sagte mir, ich solle die Seele selbst befragen, was sie wollte“ „Und, wofür hat sie sich entschieden?“ „Für das Reich des Himmels. Sie meinte, sie hätte schon so viel über es gehört und wolle es nun mit eigenen Augen sehen.“ „Sie wusste von der Existenz des Himmelsreiches?!“ „Ich war auch sehr erstaunt, natürlich fragte ich sie danach. Du musst wissen, diese Seele war Zeit ihres Lebens ein Archäologe gewesen und hatte einen Ort gefunden, in dem von dem Kudaru Tsuro, dem hinabsteigenden Weg, die Rede gewesen war. Er sollte ein Weg ins Himmelsreich sein.“ Kumiko schluckte. Ein Weg ins Himmelsreich? Davon hatte sie noch nie gehört und davon, dass es einen Ort auf der Erde gab, an dem etwas über das Reich des Himmels berichtet wurde auch nicht. „Wir haben Wächter ausgesandt, um den besagten Ort zu finden, denn schließlich sollte ja nichts über unsere Existens auf der Erde bekannt werden, doch die Wächter fanden den Ort einfach nicht. Also taten wir es einfach als eine Vorstellung der Menschen über das Leben nach dem Tod ab, denn die Bezeichnung Himmelsreich konnte genauso gut von irgendeinem Menschen erfunden worden sein“ Sie nickte, der Name ihrer Heimat war nun wirklich keiner, bei dem man lange überlegen musste, was gemeint war. „Was passierte mit dieser Seele?“ „Sie wurde ihrem Wusch entsprechend zum Engel gemacht. Soweit ich weiß lebt sie in einem sehr viel kleinem Dorf östlich von hier, scheint ein komischer Zeitgenosse geworden zu sein, seine Launen sollen sehr schwankend zu sein“ „Hm, verstehe. Du meinst also, dass dieses Kudaru Tsuro tatsächlich existieren könnte?“ „Wir haben nie einen Beweist dafür aber auch nicht dagegen gefunden. Und du musst doch zugeben, dass der Name den alten Bezeichnungen und Begriffen sehr ähnlich ist, nicht wahr?“ Auch da musste die junge Engelsfrau ihm zustimmen. Außerdem schien es ihr so, als wenn dieser angebliche Weg ihr einziger Anhaltspunkt war. Sie musste der Sache einfach auf den Grund gehen, länger als die drei Jahre Ausbildung würde es auch nicht dauern. Also gut, sie würde es versuchen. „Du sagtest, der Engel lebt in einem kleinen Dorf östlich von hier, kannst mir auch noch seinen Namen nennen?“ „Ja, sein Name ist Yamshu. Er lebt in dem ersten Dorf, das man erreicht, wenn man sich östlich hält.“ „Gut, ich werde es mal versuchen, das scheint mein einziger anderer Anhaltspunkt zu sein. Vielen Dank für deine Hilfe Kouhei-kun" „Bist du dir sicher? Es besteht doch nur eine winzige Möglichkeit, dass Yamshu überhaupt im Geringsten wusste, wovon er sprach.“ „Kann sein, aber was habe ich schon zu verlieren. Das einzige was passieren kann, ist dass ich weiter im Reich des Himmels herumkomme und dass kann ja nun wirklich nicht schaden. Vielleicht finde ich auch sonst woanders eine andere Möglichkeit, um auf die Erde zu gelangen.“ „Du lässt dich wohl nicht mehr davon abbrigen, was? Da hab ich dir ja einen Floh ins Ohr gesetzt...“ Sie schüttelte abwehrend den Kopf. „Nein, ich bin dir sehr dankbar, dass du es getan hast. Ich werde mich noch heute auf den Weg in dieses Dorf machen“ „Was, schon heute? Aber, willst du nicht bis morgen früh warten? Sonst müsstest du doch während der Nacht gehen?“ Kouhei klang wirklich um ihr Wohl besorgt. „Du könntest auch gerne bei mir die Nacht verbringen und dann morgen früh aufbrechen“ Bei dieser Aussagte verfärbten sich seine Wangen leicht rosa. Kumiko musste lächeln, wie nett und süß er doch war. „Nein, ich halte mich nicht gerne länger als nötig auf, aber vielen Dank für dein Angebot, ich weiß das sehr zu schätzen“ Sie durfte sich auch nicht lange an einem Ort aufhalten. Denn auch wenn die Dorfbewohner das Gerücht verbreitet hatten, dass sie Tod sei, so wollte sie doch auf Nummer sicher gehen und den Dämonen nicht die Zeit geben sie aufzuspüren. Der junge Wächter wirkte etwas enttäuscht, stand aber auf und begleitete die Blondine noch aus dem Zimmer. „Na dann wünsche ich dir viel Glück, Kumiko-san. Hoffentlich findest du das, was du suchst“ „Ich danke dir Kouhei-kun. Machs gut!“ verabschiedete sich die junge Engelsfrau und umarmte den Abteilungsleiter flüchtig. Daraufhin wurde dieser puterrot und sah ihr hinterher, als sie die Treppen hinunter zum Ausgang des Hauptsitzes der Wächter ging. Ein letztes Mal durchquerte sie die prunkvolle Eingangshalle und wieder fielen ihr die Verzierungen an den Wolkenwänden auf. Sie drehte sich noch einmal um und sah die Treppe wieder hinauf. Kouhei-kun stand immer noch an der selben Stelle und schaute Kumiko an. Sie musste unwillkürlich lächeln. „Sag, Kouhei-san, haben die Verzeirungen eine Bedeutung?“ rief sie zu ihm hinauf und deutete auf die Wände. Dieser nickte, scheinbar erfreut, dass sie ihn noch einmal angesprochen hatte, vielleicht auch erfreut, dass sie darauf geachtet hatte ihn hier in der Öffentlichkeit Kouhei-san zu nennen. „Ja, sie erzählen die Geschichte der Wächter. Im Erdgeschoss das heißt im Büro des Chefs beginnt diese und um zweiten Geschoss im großen Versammlungsraum aller Wächter endet sie!“ „Ah, verstehe, also gut, dann auf Wiedersehen!“ „Ja, hoffentlich“ rief er ihr etwas leiser hinterher. Die junge Engelsfrau war sehr froh hier hergekommen zu sein. Sie hatte einen Anhaltspunkt und zwei nette Menschen getroffen. ____________________________ Auf den Wunsch von meinen beiden wohl treuesten Lesern, Ju und justanotherexcuse, hab ich schon heute das neue Kapitel hochgeladen xD Ich hoffe, es hat euch gefallen!! Und nochmal vielen Dank an euch beide, ich liebe euch!!!! xD xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)