Unspoken von Hypnopompic (~ Zwischen den Zeilen [V x B]) ================================================================================ Kapitel 3: WiLLe [ Vegeta ; Trunks ] ------------------------------------ Ein eisiger Windhauch drang durch das geöffnete Fenster, ließ die Vorhänge flattern und warf verzerrte Schatten auf die spärlich beleuchteten Wände. Der Mond schimmerte am klaren Sternenhimmel und tauchte die Umgebung in silbernes Licht. Seine dunklen Augen waren starr auf den Umriss des Kinderbettes geheftet, während er mit leisen Schritten das niedrige Zimmer durchquerte. Er konnte die flachen Atemzüge und das Rascheln der Decke vernehmen, wenn der Junge sich unruhig hin- und herwälzte. Spürte er bereits die flackernde Aura, die seinen ungebetenen Besucher umgab? Mit vor der Brust verschränkten Armen überbrückte Vegeta die letzten Zentimeter und sah mit unbewegter Miene hinunter auf das Kind. Seine Gesichtszüge entgleisten für einen Moment, als ihm blaue Augen entgegenblickten, strahlend wie Saphire und tiefgründig wie der Ozean. Unweigerlich fühlte er sich an die Erdenfrau erinnert und versuchte, Bilder gemeinsam verbrachter Nächte aus seinem Kopf zu verbannen, bis ein Geräusch seine Aufmerksamkeit wieder auf den Jungen lenkte. Der Knirps hatte seine winzigen Fäustchen nach ihm ausgestreckt, kniff die Augen angestrengt zusammen und gluckste amüsiert. Vegeta stutzte für ein paar Sekunden, wusste nicht, ob er ein paar Schritte zurücktreten oder die Bitte des Kleinen einfach ignorieren sollte. Er entschied sich für Letzteres und wartete mit gleichgültiger Gelassenheit, wann der Junge beginnen würde, lauthals zu quängeln. Wider Erwartens gab der Knirps keinen Mucks von sich, als Vegeta keinerlei Anstalten machte, ihn aus dem Bett zu heben. Er ließ die zerbrechlich wirkenden Ärmchen sinken, stemmte sich ein paar Zentimeter auf und versuchte, sich an den Gitterstäben hochzuziehen. Vegeta bedachte diese Bemühungen nur mit einem kühlen Blick und schnaubte abfällig, als der Junge abrutschte und rücklings hinfiel. Er beobachtete stumm, die seine Unterlippe anfing zu beben und Tränen sich in den Augen des Kleinen sammelten. "Schwach." Dieses Wort hallte durch den Raum, übertönte kaum das Pfeifen des Windes und das Rauschen der Vorhänge. Es war, wie Vegeta erwartet hatte. Dieser Junge, den die Erdenfrau liebevoll und naiv "ihren Sohn" nannte, hatte nichts vom Prinzen der Sayajins geerbt. Seine Augen waren die der Mutter, seine Haarfarbe die des Großvaters und dieses Schwache, Zerbrechliche und die ständige Heulerei waren eines Sayajins nicht würdig, egal, wie jung er noch war. Vegeta war in Begriff sich abzuwenden, doch als er ein letztes Mal den Blick des Jungen streifte, zog er ein wenig irritiert eine Augenbraue in die Höhe. In den Augen des Jungen war ein merkwürdiges Funkeln erschienen, verwehrte ihm, jegliche weitere Emotion aus ihnen zu lesen und von Tränen war keine Spur mehr zu sehen. Vegeta rührte sich keinen Zentimeter, sein Gesicht war eine wächserne Maske, doch innerlich breitete sich ein Gefühl in ihm aus, das er nicht deuten konnte. Regungslos sah er dem Jungen dabei zu, wie er sich ungeschickt auf den Bauch drehte, die Gitterstäbe erneut mit beiden Händen umfasste und begann, sich mühsam an ihnen hochzustemmen. Dabei ließ der Kleine ihn nicht ein einziges Mal aus den Augen, als wollte er seinem Besucher beweisen, dass dieser ihm Unrecht getan hatte. Und mit einem Mal wurde Vegeta klar, dass es der Wille war, der sich in den Augen dieses Kindes widerspiegelte. In einem Jungen, der nicht einmal richtig laufen konnte, erwachte genug Kampfgeist, um über sich selbst hinauszuwachsen. Vegeta hätte es niemals laut ausgesprochen, aber er empfand Bewunderung für diesen Knirps. Geistesabwesend ließ er die Arme sinken, sah dem Kleinen dabei zu, wie er ungeschickt auf die Beine kam und beinahe schon triumphierend zu ihm aufsah. Die blauen Augen leuchteten fröhlich, er gluckste wieder und schien unheimlich zufrieden mit sich selbst. Für einen kurzen Moment huschte ein flüchtiges Lächeln über Vegetas Lippen, bevor dieses der Ratlosigkeit Platz machte. Der Junge hielt ihm eine seiner kleinen Hände entgegen und sah ihn ununterbrochen an, schien auf etwas zu warten. Und auf einmal, als sei Vegeta nicht mehr Herr über seinen Körper, streckte er einen Arm nach ihm aus und berührte zaghaft die dargebotene Hand. Warme, weiche Finger umschlossen seine raue Haut, strichen neugierig über Handrücken, Handfläche und die einzelnen Finger. Keiner der beiden machte ein Geräusch, einzig das Säuseln des Windes störte die Stille. Vegetas Herz pochte laut, sein Hals fühlte sich merkwürdig trocken an und gleichzeitig hatte er das Gefühl, von vollkommenem innerem Frieden erfüllt zu sein. Er wusste nicht, wie lange er dort regungslos verharrte, bis sich die Lippen des Jungen öffneten und er mit einer Glückseligkeit und Unschuld sprach, wie Vegeta es noch nie zuvor gehört hatte: "Papa." *-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-**-._.-* Da meine Gesundheit während den letzten drei Wochen zu wünschen übrig lässt, hatte ich weder Kraft noch Nerven, mich an einen weiteren One- Shot zu setzen *Naseschnäuz* Doch weil das zweite Kapitel schon ein beträchtliches Weilchen zurück liegt, wollte ich nochmal ein Lebenszeichen von mir geben *NächstesTaschentuchAuspack* Dieses Gebrösel ist bei einem weiteren, erfolglosen Versuch entstanden, einzuschlafen. Ich hoffe, dass einige trotzdem mit ihm etwas anfangen können *HustHust* LG, Méle *WiederInsBettLegenGeh* P.S. Dieses Kapitel ist allen Lesern gewidmet, die von der Beziehung zwischen Trunks und Vegeta genauso fasziniert sind wie ich =^.^= Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)