Some Kind of Magic von MayTanner (Don't walk behind me I may not lead...) ================================================================================ Kapitel 10: The Real "Abiav" ---------------------------- X X X Logan und Frederica kamen gegen zehn Uhr morgens in ihrem Zimmer in der Xavier Mansion an. Die kostbare Truhe voller Erinnerungen hatten sie auf ihrer kurzen Reise mitgenommen, da Frederica sie keinem Versandunternehmen hatte anvertrauen wollen. Als sie sich im Zimmer umsahen, bemerkten sie, daß M ihr Versprechen gehalten hatte und ihr großes Gepäck aus Paris bereits in ihrem Zimmer abgestellt worden war. Sie hatten gerade ihre Jacken abgestreift, als sie telepathisch gerufen wurden. Der Professor mußte wohl auf sie gewartet haben. *Willkommen zuhause, ihr beiden! Würdet ihr bitte in mein Büro kommen?* Xaviers Stimme in ihren Köpfen veranlaßte sie, Xaviers Büro im Erdgeschoß aufzusuchen. Die Gänge waren leergefegt, da gerade Unterricht war. Es waren die letzten Tage vor den Weihnachtsferien und einige Abschlußtests standen an, über denen die Schüler gerade mit rauchenden Köpfen brüteten. Charles saß hinter seinem Schreibtisch und lächelte das Ehepaar in einem warmen Willkommen an, als sie sein Allerheiligstes betraten. "Ist etwas Schlimmes passiert, Professor? Wieso sollten wir so dringend zurück kommen?", fragte Frederica, noch bevor sie sich in den bequemen Stuhl vor Xaviers Schreibtisch gesetzt hatte. Logan war ebenso irritiert, aber nur weil Charles so gar nicht besorgt wirkte, er war bester Laune und schien, mit sich und der Welt im Allgemeinen zufrieden zu sein. "Es ist alles in Ordnung, macht euch keine Sorgen, aber eure Anwesenheit war erforderlich, da so viele Menschen hier auf euch warten!" Frederica runzelte die Stirn und stellte verwundert fest, daß der Professor fast amüsiert wirkte, als würde er sich über einen heimlichen Spaß freuen. Sie sah kurz zu Logan rüber, der nur kurz mit den Schultern zuckte, um ihr anzuzeigen, daß er keine Ahnung hatte, was hier vorging. "Ich will euch nicht länger auf die Folter spannen, aber seit dem Tag als wir von dem Einsatz in Paris zurückgekommen sind, treffen jeden Tag neue Gäste aus aller Welt ein. Wollt ihr mir bitte folgen?" Der Professor rollte geschickt um seinen Schreibtisch herum und fuhr aus seinem Büro hinaus. Frederica und Logan blieb nichts anderes übrig als ihm nach draußen zu folgen, wo er den Pfad zum Wald entlangfuhr. Logan hörte den Lärm oder vielmehr die Musik wegen seines sensiblen Gehörs als Erster, es war der wehleidige Klang von mehreren Geigen, die eine herzergreifende Melodie spielten. Je näher sie der Lichtung im Xavier Wald kamen, desto klarer wurde der Klang, und sie konnten auch überlappende Stimmen hören, als hielten sich dort sehr viele Menschen auf. Frederica blieb wie angewurzelt stehen, als sie in Sichtweite der Lichtung ankamen. Dort auf dem großen Areal waren kreisförmig bunte Wagen sowie moderne Wohnwagen aufgestellt, in der Mitte brannte ein riesengroßes Lagerfeuer, neben dem ein paar Geiger mit ihren Instrumenten aufspielten. Frauen, Männer und Kinder tummelten sich um das Feuer, saßen oder standen dabei und redeten fröhlich aufeinander ein. Es mußten mindestens fünfzig bis einhundert Leute sein, man konnte das nicht genau beurteilen, da viele nicht still auf ihrem Platz standen. "Nur weiter Frederica, Logan! Die Leute erwarten euch!" Mit klopfendem Herzen betrat Frederica neben Logan die Lichtung und plötzlich senkte sich Stille über die Menge, weil die Leute ihre Ankunft bemerkt hatten. Ein großer, dunkler Mann mit grauen Schläfen im dichten, dunklen Haar erhob sich von seinem Platz am Feuer und kam auf sie zu. Er trug eine bunte Weste über einem weißen Hemd und sah dennoch wie ein Mann von Welt aus. "Ich freue mich, dich wiederzusehen, Frederica! Du erinnerst dich wahrscheinlich nicht mehr an mich, ich bin ein Cousin deines Vaters. Ich heiße Baptiste Rose und bin der Rombaro des Rose-Clans in Frankreich, sowie dein Vater früher das Oberhaupt des Rose-Clans in Deutschland gewesen ist. Wir dachten schon, daß wir auf ewig verloren wären, weil wir solange nichts mehr von dir gehört haben. Die Nachricht vom Untergang de Fleurs hat uns vollkommen überrascht. Die Neuigkeit hat sich wie ein Lauffeuer über alle Kontinente verbreitet, wo die Familien leben, die von Zorans Untaten betroffen waren. Wir sind hier um dir und deinem Gefährten zu danken." Er verbeugte sich tief vor Frederica und vor Logan und hob dann beide Arme, wonach ein brandender Jubel bei den Menschen ausbrach, die den Worten des Clansoberhauptes andächtig gelauscht hatten. Frederica war absolut überwältigt und sah sich nach Logan um, der ihr aufmunternd zulächelte und einen Arm um ihre Schultern legte. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll! Diese Menschen sind alle so weit gereist, nur um mir zu danken?" Sie blickte Baptiste Rose ungläubig an. "Du hast einen bösen Fluch von unseren Familien abgewendet, natürlich haben diese Menschen ein Bedürfnis, dir ihren Dank zu zeigen, Chávihánni! Außerdem sollte deine Hochzeit mit dem Auserwählten offiziell im Kreise des Clans gefeiert werden. Das ist für uns ein gutes Omen für die Zukunft. Der Professor hat mir freundlicherweise verraten, daß ihr keine Plishka (Verlobungsfest) oder Abiav feiern konntet. Die Familien hier würden das gerne für euch übernehmen. Ich bin sicher, daß deine Eltern das auch befürworten würden." Frederica sah fragend zum Professor rüber, der immer noch ein Lächeln auf den Lippen hatte und ihr zunickte. Nach dem ersten Schreck über die Invasion der Fremden und der Aufklärung der Gründe für ihren Besuch war Charles tief berührt von der Geste der Zigeuner gewesen. Es würde ihm eine Ehre sein, Frederica die traditionelle Feier zu ermöglichen. Die gesamte Mansion stand schon Kopf in Erwartung noch einer Hochzeit, denn in einer Woche würden auch Scott und Jean endlich heiraten. "Ich nehme euren Dank voller Demut an, Monsieur Rose. Ich bin überwältigt, daß so viele Leute meines Clans mit mir feiern möchten." Baptiste lachte dröhnend und zog die junge Frau an seine starke Brust, um ihr einen herzhaften Kuß auf die Wange zu drücken. "Die große Hexe darf mich ruhig Baptiste nennen! Habt ihr gehört, wir feiern heute Abend ein großes Fest. Der Wolf und die Hexe werden mit uns ihre Hochzeit feiern, wie es sich für echte Zigeuner gehört." Die Menschenmenge klatschte begeistert, nachdem er für alle seine kleine Ansprache in mehrere Sprachen übersetzt hatte, denn nicht alle Anwesenden verstanden Englisch. Die Gäste kamen aus aller Herren Länder, darunter Frankreich, Kanada, Vereinigte Staaten, Polen, Rumänien und viele mehr. Ein junger Mann, der Frederica die ganze Zeit interessiert und Logan skeptisch gemustert hatte, trat hinter Baptiste und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Mon père! Bei all dem freudigen Überschwang hier sollte sich der Wolf erst traditionell im Kampf beweisen. Woher nimmst Du die Sicherheit, daß er wirklich zu unserem Clan gehört?" Logan zog die Augenbrauen hoch und maß den jungen Mann mit einem breiten Grinsen, das mit einem stechenden Blick quittiert wurde. Baptiste drehte sich zu dem jungen Mann von etwa 25 um und die Ähnlichkeit zwischen den beiden trat nun deutlich hervor. "Das ist mein Sohn, Dorian Rose, mein zukünftiger Nachfolger. Ihr müßt ihn entschuldigen, die ungestüme Jugend!", stellte Baptiste den Mann vor. Dorian war den Kopf zurück und seine dunkelblauen Augen blitzten auf, er war etwas größer als sein Vater und ähnlich kräftig gebaut wie Logan. Sein dichtes, schwarzes Haar trug er im Nacken zusammengebunden, was seine ausgeprägten Wangenknochen in dem dunklen Gesicht hervorhob. "Ich versichere dir, daß Logan in unser Volk aufgenommen wurde, Dorian. Möchtest Du mein Wort anzweifeln?" Frederica straffte sich und blitzte den Sohn des Clanschefs ebenso aufgebracht an. Die Leute hinter ihnen verfolgten das Wortgefecht interessiert. Sie wären nie auf die Idee gekommen, die mächtige Hexe gegen sich aufzubringen. Aber der hitzige Dorian war immer für einen spannenden Zeitvertreib gut, die Leute hatten im Stillen nichts dagegen, eine Auseinandersetzung zwischen den beiden zu verfolgen. Das würde die Hochzeitsfeierlichkeiten krönen. "Natürlich nicht, Frederica! Benötigt dein Zhamutro (Bräutigam) deinen Schutz, weil Du dich so vehement vor ihn stellst?" Dorian verschränkte die Arme vor der Brust und sah auf die wütende Frau herunter, die ihm wohl am liebsten ins Gesicht gesprungen wäre, hätte der Mann an ihrer Seite sie nicht fest im Arm gehalten. Er mochte feurige Frauen und warum sollte er still akzeptieren, daß diese hier schon fest vergeben war? Er war der Prinz des Rose-Clans, er hatte jedes Recht, diesen Kerl zum Kampf herauszufordern! Logan warf einen Blick über die Gesichter der umstehenden Gäste und konnte darin nur neugieriges Interesse erkennen. Er drückte Freddy kurz an der Schulter, ein Zeichen, daß ihr sagen sollte, daß er die Sache schon regeln würde. Frederica schnaubte leise und ließ Logan das Wort ergreifen. "Ich bin durchaus fähig, mich selbst zu schützen, ehrenwerter Prinz Dorian." Logan hatte absichtlich den Titel benutzt, um dem vorlauten Knaben zu beweisen, daß er durchaus mit den Bräuchen der Roma vertraut war. "Liebe Gäste, es wäre mir eine Ehre, Sie später mit dem Kampf zwischen mir und dem Prinzen zu unterhalten. Es wäre sicher die richtige Einführung des Auserwählten in den Clan der Roses!", wandte sich Logan mit lauter Stimme an die Gäste und übersetzte das Ganze auch noch schnell auf Französisch, damit die Mehrheit der Anwesenden die Bedeutung seiner Worte verstehen konnte. Die Anderssprachigen wurden mit leisem Getuschel über Logans Vorschlag unterrichtet und bald hörte man zustimmende Rufe in vielen verschiedenen Sprachen. Baptiste hätte seinem Sohn am liebsten die Ohren lang gezogen, weil er den Auserwählten Gefährten der Hexe zum Zweikampf herausgefordert hatte. Der Bengel mußte noch so viel lernen, zum Beispiel, daß man den alten Überlieferungen gut zuhören sollte, bevor man eine sagenumwobene Gestalt provozierte. "Bien! Logan und Dorian werden sich hier nach Sonnenuntergang treffen und einen traditionellen Zweikampf bestehen. Der Herausforderer wählt die Waffen. Das gibt uns genug Zeit, die Feierlichkeiten vorzubereiten. Das heißt, wenn Monsieur Xavier als Oberhaupt dieses Hauses nichts dagegen einzuwenden hat." Charles schüttelte nur amüsiert den Kopf, er freute sich darüber, daß Frederica und Logan eine traditionelle Hochzeitsfeier bekamen und darauf, seinen Mitarbeitern und Schülern ein unvergeßliches Erlebnis ermöglichen zu können. Sie verabschiedeten sich von ihren Gästen und gingen zurück zum Haus, wobei Frederica Logan mit dem Professor zurückließ, um sich schnell ins Haus zu teleportieren. Sie wollte das Hochzeitsgewand zum Lüften aus der Truhe holen, sie hatte ja nicht damit gerechnet, daß sie es sobald brauchen würde. Sybelia hatte ihre Schätze gehütet wie ihren Augapfel und es regelmäßig reinigen lassen, so daß es noch wie neu aussah. "Logan, Du wirst dem Jungen doch nicht ernsthaft weh tun? Er weiß doch gar nicht, worauf er sich da einläßt." Charles schaltete seinen Rollstuhl eine Stufe höher, da Logan so weit ausholende Schritte hatte. "Keine Angst, Chuck! Er hat als Waffe Messer gewählt, damit werden wir die Gäste eine Weile sehr gut unterhalten. Bei Frederica hätte ich keine Garantien geben können, sie war auf 180. Du solltest froh sein, daß ich den Kampf bestreite!" Logan grinste auf Charles herunter, der nur den Kopf über so viel Übermut schüttelte. "Warum war Frederica eigentlich so aufgebracht? Sonst ist sie doch sehr ruhig und besonnen.", fragte Charles neugierig, er hatte eine unterschwellige Besorgtheit bei der jungen Frau gespürt, mochte aber nicht ungefragt in ihre Gedanken eindringen. "Sie hat gerade erst erfahren, daß das Kloster, in dem sie Zuflucht gefunden hat und indem ihre Großtante noch immer lebt, bald verkauft werden soll. Das hat sie irgendwie aus der Bahn geworfen, immerhin war es über zehn Jahre ihr Zuhause und ihre Tante wird nun irgendwohin versetzt. Außerdem war deine Überraschung ja auch ziemlich überwältigend, Du alter Geheimniskrämer!" Charles lachte leise: "Ich dachte mir, daß ihr das mit eigenen Augen sehen müßt. Wir wurden plötzlich täglich von Neuankömmlingen überrannt, die der Hexe ihre Aufwartung machen wollten. Glaub mir die ganze Schule stand Kopf, bevor wir verstanden haben, was diese Leute von uns wollten." Logan konnte sein dröhnendes Lachen nicht unterdrücken, die Vorstellung einer Zigeuner-Invasion der Mansion und dazu noch Scotts entnervter Gesichtsausdruck, mit dem er die Entwicklung sicher verfolgt hatte, waren zu viel für seine Selbstbeherrschung. . . . "Jean? Hast Du einen Moment Zeit für mich?" Frederica hatte das Klassenzimmer betreten, in dem Jean die Biologie-Abschlußklausur der Oberstufe beaufsichtigt hatte, nachdem sie kurz an den Türrahmen geklopft hatte, um Jeans Aufmerksamkeit zu erregen. Die Schüler waren nur mit kurzen Begrüßungsworten an sie aus dem Zimmer gestürmt, da sie zum Mittagessen wollten, um die neuesten Gerüchte über die Zigeunerhochzeit auszutauschen, neben der Summers-Grey-Hochzeit war das das Thema Nummer 1 unter den Jugendlichen. Ihre Kollegin blickte von den eingesammelten Arbeiten auf und kam dann mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. "Frederica! Natürlich habe ich Zeit für die glückliche Braut." Jean umarmte sie herzlich und Frederica erwiderte die Geste erleichtert. "Du bist also nicht böse, daß eine Feier so kurz vor deiner eigenen Trauung stattfindet? Ich habe das wirklich nicht geplant." Jean schüttelte energisch den Kopf: "So ein Unsinn! Ich finde es toll. Ich wollte schon immer sehen, wie Wolverine vor den Traualtar geschleppt wird, und die Sache in Paris konnte wohl kaum als Hochzeit bezeichnet werden. Ro und ich haben uns schon überlegt, selbst etwas auf die Beine zu stellen, aber dein Clan kam uns zuvor." Jean strahlte über das ganze Gesicht und Frederica drückte sie noch einmal fest, bevor sie ihre Freundin losließ. In ihren Augen schimmerten Tränen, die sie jedoch energisch zurückhielt. "Ihr seid einfach unglaublich! Wenn es so weitergeht, muß ich doch noch heulen." Frederica atmete tief durch, um sich etwas zu fassen. In dem Moment betrat Ro das Klassenzimmer und begrüßte Frederica mit einem strahlenden Lächeln. Sie wirkte richtig locker nicht mehr so reserviert wie vor dem Einsatz in Frankreich. Doch Frederica kam nicht dazu zu fragen, woran Ororos offensichtlicher Stimmungsumschwung lag, da Jean wissen wollte, was Frederica zur Zeremonie tragen wollte. Das führte unweigerlich zu einer Besichtigung des Brautkleides und dem Inhalt der Truhe in ihrem Zimmer sowie einem ausgelassenen Gespräch unter Frauen über die unmöglichen Marotten ihrer Männer. Wobei Frederica erfuhr, daß Ro und Archangel wieder ein Paar waren, nachdem sie über zwei Jahre getrennt gewesen waren. . . . Der Professor und Baptiste Rose hatten sich bei den Vorbereitungen für die Zigeuner-Hochzeit selbst übertroffen. Im Garten der Xavier Mansion hatte Charles ein großes Zelt aufstellen lassen, in dem lange Tafeln aufgebaut waren und das sogar beheizt war. Davor brannten große Feuer, auf denen ganze Schweine und halbe Seiten von Rindern auf riesigen Spießen gegrillt wurden, es würde auch Wild serviert werden und natürlich typisch Amerikanisches für weniger experimentierfreudige Esser. Xavier hatte sich nicht nehmen lassen, Personal einer Catering-Firma anzuheuern, damit alle seine Gäste gut versorgt waren. Die Lichtung im Wald diente den Gästen als Rastplatz. Im Zelt war alles mit Lampions und bunten Seidenbändern geschmückt und an dem einen Ende war eine stabile Holzbühne aufgebaut worden, wo später die Musiker auftreten würden. Die letzten Vorbereitungen liefen hastig über die Bühne, während die Sonne langsam unterging. Der Kampf zwischen Logan und Dorian würde bald stattfinden, die Lichtung war der Austragungsort, da der Ort der Festlichkeit nicht dadurch in Unordnung gebracht werden sollte. Frederica hatte ihre Haare schon zu Zöpfen geflochten, die wie eine Krone um ihren Kopf geschlungen waren, umziehen würde sie sich jedoch erst nach dem Kampf. Sie wollte das kostbare Gewand nicht durch Blut besudelt sehen, und es war gut möglich, daß Blut bei der Auseinandersetzung fließen würde. Sie pilgerten als Letzte zur Lichtung, wo sich auch die Bewohner der Mansion versammelt hatten. Neben dem großen Lagerfeuer stand Dorian neben seinem Vater, der heftig gestikulierend auf ihn einredete. Nach dem Gesichtsausdruck des jungen Mannes zu urteilen, war dieser allerdings nicht sonderlich davon beeindruckt. "Hier bin ich, Dorian! Laß uns die Sache hinter uns bringen, die Leute wollen heute noch ein Fest feiern!" Logan trat mit Frederica an seiner Seite neben Vater und Sohn, während die Augen aller Anwesenden erwartungsvoll auf ihnen ruhten. Dorian nickte nur und zog dann sein Hemd aus, das er seinem Vater in die Hand drückte, nachdem er die beiden langen Dolche mit den scharfen Klingen in die Hände genommen hatte. Die jungen Damen und auch einige der älteren stießen ein nahezu synchrones Seufzen aus bei dem Anblick des jungen Gottes mit der breiten, entblößten Brust, der barfuß war und nur noch Hosen trug. Der Bengel wollte ihm damit sagen, daß er keine Angst vor Verletzungen hatte und Logan mußte innerlich schmunzeln. Vor über 100 Jahren hätte er vielleicht genauso gehandelt. Er streifte sich ebenfalls das Hemd ab und reichte es Frederica, die es mit einem Stirnrunzeln entgegennahm. Woher kam dieses possessive Gefühl auf einmal? Dieses interessierte Aufblitzen in den Augen von vielen der umstehenden Frauen beim Anblick von Logans muskulöser Brust, gefiel ihr gar nicht! Am liebsten hätte sie die gaffenden Frauen angeknurrt, mutierte sie selbst langsam zu einem Wolverine? "Wo sind deine Waffen? Du wirst doch nicht etwa darauf verzichten?" Dorian nahm den einen Dolch in die andere Hand und schwang die Messer eindrucksvoll durch die Luft, wo ihre langen Klingen gefährlich im Feuerschein aufblitzten. Logan lächelte grimmig breitete die Arme aus und ließ jeweils die mittlere der drei Klingen aus seinen Händen schießen. *Snikt*! Ein Geräusch, daß Dorian wohl nicht so bald vergessen würde! Er starrte mit aufgerissenen Augen auf die langen Adamantium-Klauen, die direkt aus der Hand seines Gegners geschossen waren und zum ersten Mal fühlte er etwas Unsicherheit in sich aufsteigen. Doch es gab kein zurück mehr und er warf den Kopf zurück, um seinem Rivalen herausfordernd in die Augen zu schauen. "Ich habe alles bei mir, was ich brauche, Kleiner!" Logan mußte den Mut des Jungen anerkennen, viele hätten beim Anblick seiner Waffen bereits die Flucht ergriffen. Frederica verließ den Kampfplatz, um sich neben Charles und die anderen Lehrer zu stellen, die sie aufmunternd anlächelten. Baptiste räusperte sich kurz und sprach innerlich ein kurzes Stoßgebet für seinen Sohn, der ihm trotz seiner gelegentlichen Überheblichkeit am Herzen lag. Dorian hatte sich selbst da reingeritten, sollte er zusehen, wie er den Klauen des Wolfes entkam. "Ich bitte um Ruhe! Ihr alle kennt die Regeln! Für unsere großzügigen Gastgeber werde ich sie noch einmal erklären: Die beiden Kämpfer dürfen ihren Gegner verletzen, ihn jedoch nicht tödlich treffen. Sobald einer der Kämpfenden den Feuerkreis verläßt oder aufgibt, ist der Kampf beendet. Der Gewinner erhält eine Siegerprämie, die er sich aussuchen darf. Es kann dabei um die Hand einer Frau gehen, um einen Gefallen oder um Gold. Möge der Sieger weise wählen!", sprach der Anführer des Clans zu den Leuten. Bei den letzten Worten sah er jedoch fest in die Augen seines Sohnes. Die Wahrscheinlichkeit seines Sieges war nicht groß, aber er sollte dennoch wissen, was er von ihm erwartete. Logan würde natürlich die Hand der Hexe wählen, und Baptiste hoffte aus tiefstem Herzen, daß es auch so ausgehen möge. "Commencez!", rief Baptiste laut und verließ dann seinen Platz zwischen den beiden Kontrahenten, um einen Feuerkreis anzuzünden, den er um das Lagerfeuer gezogen hatte. Die dadurch entstandene Arena maß ungefähr fünf Meter im Durchmesser. Die Gäste feuerten ihren Prinzen an, es liefen natürlich Wetten unter ihnen, die Xavier den Schülern untersagt hatte, da sie ja Logans besondere Kräfte kannten und dadurch im Vorteil waren. Die beiden Männer gingen in Lauerstellung und Dorian versuchte zu entscheiden, welche Taktik er wählen sollte. Die Miene seines Gegners war undefinierbar, er konnte kein Flackern in seinen Augen entdecken, das ihm etwas über den Moment des Angriffs verraten hätte können. Er stieß in einem überraschenden Ausfallschritt nach vorne und versuchte einen Körpertreffer zu setzen, doch der Wolf wehrte seine Dolche geschickt ab, so daß er ins Leere lief und sich schnell umdrehen mußte, da der Mann blitzartig zum Angriff ansetzte und ihn fast mit einer seiner Klauen getroffen hätte, wenn Dorian nicht schnell genug gekontert hätte. Die Klingen trafen immer wieder aufeinander und bald klang eine unregelmäßige Tonfolge von lautem Gegeneinanderklirren der Stahlklingen über die Lichtung. Beiden Männern brach der Schweiß aus, während sie in einer heftigen Auseinandersetzung aufeinander einzustechen versuchten. Der Jubel der Menge galt nun immer öfter dem Fremden, der die Angriffe des Prinzen geschickt parierte und ihn immer wieder zum Straucheln brachte. Einmal stieß die Menge Laute des Entsetzens aus: Dorians Dolch hatte Logans linken Oberarm getroffen und eine böse, blutende Schnittwunde hinterlassen. Logan hielt sich kurz den Arm und sah dann auf seine Handfläche herunter, die von seinem Blut verschmiert war. Er lächelte Dorian böse an, während er seine Handfläche über seiner Brust abstreifte: "Nicht schlecht, Junge! Gar nicht schlecht." Der Wolf wirkte beängstigend, wie er da im Feuerschein mit dem Striemen seines eigenen Blutes quer über der Brust stand. Aber Logan hatte lange genug gespielt, Frederica würde sauer werden, wenn er eine weitere Verletzung riskierte, weil er sich im Kampf zurück hielt. Die Meute hatte ausreichend Unterhaltung für Heute bekommen. Sie hieben wieder aufeinander ein, doch diesmal entwaffnete Logan den Prinzen, so daß seine Dolche über die Feuergrenze flogen und der Mann völlig wehrlos vor ihm stand. Logan holte aus, ließ jedoch die Klaue verschwinden, kurz bevor er Dorian mit einem gezielten Faustschlag an der Schulter traf. Der junge Mann stöhnte auf und flog durch die Wucht des Treffers meterweit über die Feuergrenze hinaus. Das Publikum jubelte Logan zu und stimmte ein altes Lied an, in dem der Sieger eines Kampfes gepriesen wurde. Logan verbeugte sich kurz und lief dann zu dem am Boden liegenden Dorian, der sich noch nicht aufgerappelt hatte. Er streckte seine Hand aus, um ihm anzuzeigen, daß er ihm aufhelfen wollte. "Bevor Du wieder einen Mann herausforderst, solltest Du dir erst über seine Fähigkeiten im Klaren sein!" Er zog den jungen Mann mit Leichtigkeit auf die Füße und wies unauffällig auf seine bereits verheilte Wunde, die Dorian mit großen Augen anstarrte. "Es ist also wahr? Du bist unsterblich?" Dorian massierte sich die schmerzende Schulter, die sich anfühlte als hätte Logan mit einem Amboß zugeschlagen. Er hatte das unbestimmte Gefühl, daß er froh sein konnte, daß alle seine Knochen heil geblieben waren. Logan verzichtete darauf, seinen Kontrahenten, genauer über seine Mutation aufzuklären. Es war gar nicht so schlecht, wenn sich das Gerücht verbreitete, daß Frederica einen unverwundbaren Beschützer hatte. Es gab sicher genug magische Gefahren auf dieser Welt, die nun durch seine bloße Anwesenheit davon abgehalten werden würden, seine Frau anzugreifen. Baptiste trat zu ihnen und maß seinen Jungen besorgt, der jedoch unverletzt schien. "Dorian, ich hoffe, Du weißt, was zu tun ist.", flüsterte er seinem Sohn leise zu. Der Angesprochene nickte und ergriff Logans Hand. Sie schüttelten sich brüderlich die Hände und Dorian legte ihm die andere auf die Schulter. "Ich heiße den Wolf in unserem Clan willkommen! Laßt uns endlich Hochzeit feiern!" Die laut ausgesprochenen Worte wurden jubelnd zur Kenntnis genommen und die Menge löste sich auf, um ihrem Äußeren vor dem Fest noch den letzten Schliff zu geben. In einer Stunde würde die Zeremonie in dem großen Festzelt abgehalten werden und danach würde man die ganze Nacht feiern. "Logan!" Frederica rannte auf ihn zu und fiel ihrem Mann um den Hals. Sie war überaus erleichtert, daß alles ohne ernsthafte Verletzungen abgelaufen war. Logan fing sie auf und drückte sie fest an sich. "Kannst Du uns in unser Zimmer bringen?", flüsterte er ihr ins Ohr. Das mußte Logan ihr nicht zwei Mal sagen, einen Wimpernschlag später waren sie schon in ihren Räumlichkeiten und Frederica schickte ihren Mann ins Badezimmer, damit er die Spuren des Kampfes beseitigen konnte. Sie legte gerade die Kleider, die er später tragen wollte auf dem Bett ab, als er sie von hinten umschlang und an seinen stählernen Körper drückte, der nur durch eine Handtuch um die Hüften bedeckt war. "Logan! Nein, wir müssen uns doch fertig machen!" Ihre Stimme war immer schwächer geworden, während er ihr zärtlich in den Hals biß und seine Hände erkundend über ihren Körper glitten. Sie drehte sich zu ihm um und preßte ihren Mund fordernd auf seinen, sie beendeten den tiefen Kuß, nur um kurz Atem zu holen. Frederica sagte ein wenig atemlos: "Es geht nicht, die Zeit reicht nicht, um die Haare noch mal zu richten. Es..." Logan verschloß ihr den Mund mit einem heißen Kuß und lächelte sie dann spitzbübisch an: "Ich werde deine Frisur nicht durcheinander bringen, versprochen! Erzähl mir nicht, daß Du nicht die ganze Zeit des Kampfes daran gedacht hast. Dein ganz spezielles Aroma hat mich kurz abgelenkt, Dorian hätte mich sonst nie getroffen." Fredericas Wangen brannten und sie wand sich in seinen Armen, gab aber schließlich nach. Logan hatte recht, warum sollte sie ihrem Verlangen nicht nachgeben, sie stand regelrecht in Flammen, die sich nach ihm verzehrten. Logan grinste zufrieden, als er Fredericas Nachgeben spürte, die ausgedehnten Feierlichkeiten würden dann viel leichter auszuhalten sein... X X X Ein leises Raunen ging durch die im Zelt versammelte Menge, als Frederica an der Hand von Logan das Festzelt betrat. Als Reverenz an die ausländischen Gäste trug Logan ein weißes Hemd mit weiten Ärmeln und darüber eine goldbestickte, schwarze Lederweste. Er sah jetzt selbst wie ein märchenhafter Zigeunerprinz aus, der seine sagenhafte Partnerin zum Altar führte. Die ebenfalls goldbestickte Kombination von Fredericas Mutter bestand aus einem meterweit schwingenden Rock aus schwerer, kostbarer und lilienweißer Seide. Das Oberteil war eine zarte Bluse mit Carmenausschnitt aus gleichfarbigem Tüll, die um die Taille mit einem goldgefärbten Ledermieder betont wurde. Auf ihrem Kopf ruhte das prächtige goldene Diadem mit funkelnden Diamanten, das ihre Mutter und davor alle Rose-Bräute seit Jahrhunderten als Schmuck bei ihrer Hochzeit getragen hatten. Mit sicheren Schritten gingen Logan und Frederica auf die Bühne zu, wobei Frederica bei jedem Schritt ein leises Klimpern verursachte, da an den Saum des Rockes kleine goldene Plättchen genäht worden waren, die durch die Bewegung aufeinander trafen. Die Gäste standen halbkreisförmig formiert vor der Bühne und hatten einen kleinen Gang für das Brautpaar freigemacht. Plötzlich stockte Frederica und Logan blieb neben ihr stehen, er hatte auch den Grund ihres Zögerns bemerkt und beobachtete fasziniert wie ein ungläubiges Strahlen sich auf ihrem Gesicht ausbreitete. In der vordersten Reihe stand eine kleine Nonne neben Xavier, die sie beide wohlwollend anlächelten. "Tante Sybelia? Aber..." Die Worte kamen in einem heiseren Flüstern aus Frederica Kehle, da sie vor Rührung kaum ein Wort herausbrachte. Ihr Blick fiel auf Kurt, der rechts von ihrer Großtante stand und den sie bisher übersehen hatte. Er zwinkerte ihr zu und schenkte ihr ein breites Lächeln, mit dem er ihr anzeigen wollte, daß er für den Transport ihrer Verwandten verantwortlich war. Frederica formte mit den Lippen ein stummes "Vielen Dank", das Kurt mit einem Neigen des Kopfes zur Kenntnis nahm. "Freddy, reiß dich zusammen! Oder möchtest Du noch vor der Zeremonie Wasserfall spielen?", fragte Logan neckend und ermöglichte ihr dadurch, ihre Fassung ein wenig wiederzuerlangen, obwohl ihre Augen immer noch verdächtig glänzten. Die Zeremonie würde von einem der amerikanischen Zigeuner durchgeführt werden, der in seiner Gemeinde auch Friedensrichter war und somit die Trauung auch bei den Behörden anerkannt werden würde. Sie saßen dabei auf zwei gepolsterten Brokatstühlen, die einem Königspaar würdig gewesen wären und wiederholten das Ritual, bei dem sie das Brot und das Salz miteinander teilten. Frederica schluckte schwer, als sie Logan das kleine in Salz getunkte Stück Brot in den Mund schob und er ihre Hand nahm, bevor sie sie zurückziehen konnte und einen Kuß auf ihre Fingerspitzen drückte. Sie versank in seinen dunklen Augen, vergessen waren alle Anwesenden, während Logans Gesicht dem ihrem immer näher kam. Es folgte ein zärtlicher Kuß, der ihre Sinne benebelte und sie bis in die Fußspitzen elektrisierte. Sie war im Himmel angelangt und die Engel stimmten ein Loblied an, dann wurde ihr bewußt, daß die Musiker ein Lied angestimmt hatten, in das die anwesenden Zigeuner mit ihrem Gesang eingestimmt waren. Logan strich ihr liebevoll über die glühende Wange, er war selbst von seinen Gefühlen überwältigt gewesen und grinste seine Frau schief an. "Djelem, djelem, lungone dromensa, maladilem baxtale Romensa. Ay Romale, katar tumen aven le tserensa baxtale dromensa, ..." (Ich bin über lange Straßen gewandert und sehr weit gereist und traf dabei freudestrahlende Roma. Oh, Roma, ihr seid von überall her mit euren Zelten über glückliche Straßen gereist...) Frederica räusperte sich: "Das ist die Hymne der Roma, sie wurde vor etwa vierzig Jahren von einem in die USA ausgewanderten Zigeuner komponiert, der für die Rechte der Roma eintrat." Ein neues Lied wurde angespielt und die Leute brachen in Lachen aus, was Logan zum Heben der Augenbrauen veranlaßte. "Was ist jetzt los? Ist das Lied etwa anzüglich?" Frederica kicherte: "Nein, es handelt von einem frischgebackenen Ehemann, der sich mit den Anforderungen seiner Braut konfrontiert sieht und nicht weiß, wie er sie erfüllen soll!" Sie drückte ihm einen kurzen Kuß auf die Wange und flüsterte ihm dann ins Ohr: "Du brauchst dir darüber keine Sorgen zu machen, ich bin absolut zufrieden mit deinen bisher gezeigten Leistungen!" "Paß auf, was Du sagst, Weib! Ich hätte keine Bedenken, dich jetzt in die Wälder zu schleifen und..." Logan ließ den Satz bedeutungsvoll offen und sah seiner Frau hungrig in die Augen. Frederica hielt die Luft an, sie wußte, daß Logan keinen Spaß machte, auch wenn seine Stimme spöttisch geklungen hatte. Sie rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum und zwang sich dann ruhig und aufrecht sitzen zu bleiben. Eine Flut von Gratulanten stand an! Zuerst der Anführer und der Prinz, danach Xavier und ihre Großtante, anschließend die Kollegen, die Schüler und die Gäste. Einige der Zigeuner dankten Frederica oft im Namen von Verwandten, die ihre Töchter durch Zoran de Fleur verloren hatten, nochmals für die Erlösung von dem bösen Zauberer. Sie wurden mit Glückwünschen und Geschenken überhäuft, so daß bald ein kleiner Haufen Gold in allen Formen zu ihren Füßen lag. Es war Tradition bei den Roma, dem Brautpaar zum Start ihres Ehelebens Geld zu schenken und viele Familien legten ihr Vermögen in Schmuck oder Münzen an. Zu ihren Füßen türmten sich Goldreifen, Ohrringe, American Eagles, goldene Francs, Maple Leafs und viele andere wertvolle, goldene Gaben. Frederica hatte die Selbstbeherrschung schon nach den Glückwünschen ihrer Tante verlassen, ihre Wangen glänzten von Freudentränen, die immer wieder von überschwenglichen Gratulanten weggeküßt wurden. Xavier gab einigen der älteren Schülern die Anweisung, die Geschenke auf einen dafür vorbereiteten Tisch zu bringen, da die Bühne später noch für die Musiker gebraucht wurde. Dann endlich hatte der Letzte Gast dem Brautpaar gratuliert und das Essen konnte serviert werden. Es war eine logistische Meisterleistung, das ganze Fleisch und die Beilagen für über Einhundert Gäste zeitgleich servieren zu können. Sybelia war zuvor hinter ihre Großnichte getreten und hatte ihr das Diadem abgenommen, um ihre Zöpfe zu lösen, ein Zeichen, daß sie nun eine verheiratete Frau war. Logan führte sie an die Ehrentafel und dann begann das eigentliche Fest, das bis in die frühen Morgenstunden andauerte. . . . "Deine Leute wissen wirklich, wie man Feste feiert!" Logan trug Frederica auf den Armen ins Haus, sie hatten sich gegen vier Uhr morgens von den Feierlichkeiten zurückgezogen, es würde nicht auffallen, wenn sie jetzt nicht mehr anwesend waren. Viele der jüngeren Schüler waren auch schon zu Bett gegangen, die Lehrerschaft hatte sich bisher tapfer gehalten. Frederica stöhnte übertrieben: "Ja, meine Füße schmerzen entsetzlich, warum hast Du nicht verhindert, daß ich diese schrecklichen Schuhe anziehe?!" Frederica sprach auf die goldenen Sandaletten mit dem sehr hohen Absatz an, die sie zufälligerweise aus Frankreich mitgebracht hatte. Logan hatte sie gewarnt, daß sie es bereuen würde, wenn sie sie bei der Feier tragen sollte. Er hatte gewußt, daß auf dem Fest getanzt werden würde und die Tänze der Roma erforderten viel Fußtechnik und Ausdauer. "Du kannst froh sein, daß Du dir nichts gebrochen hast, meine Liebe! Du solltest auf deinen Mann hören, ich hatte dich gewarnt.", meinte Logan breit grinsend. "Hmpf!", war alles, was Frederica darauf erwiderte. Sie waren an ihrem Zimmer angekommen und Logan trug sie gerade über die Schwelle, dann setzte er sie vor ihrem immer noch zerwühlten Bett ab, wo sie sich noch gestern Abend geliebt hatten. Logan nahm ihr vorsichtig das schwere Diadem ab und legte es auf einer Kommode ab, Frederica würde es nicht mehr brauchen. Als er mit geschickten Fingern den Knoten des Mieders löste, war Frederica plötzlich wieder hellwach. Der Rausch des getrunkenen Alkohols verpuffte angesichts von dem glühenden Begehren, das Logans zielstrebige Hände in ihr auslösten. Das Mieder flog bald in hohem Bogen in die nächste Zimmerecke. Logan löste das Band, das den Carmenausschnitt zusammenhielt, sodaß der zarte Stoff herunter glitt und ihren nackten Oberkörper entblößte. Sie fühlte einen köstlichen Schauer ihren Rücken hinunter wandern, während Logans heißhungriger und zugleich bewundernder Blick über sie glitt. Ihre zitternden Knie gaben nach und sie setzte sich auf das Bett. Sie sah atemlos zu, wie Logan in die Knie ging und ihren langen Rock hochschob, wobei leises Klimpern die Stille des Raumes durchbrach. Logans starke Hände wanderten ihre Beine hinauf und umfaßten dann ihr hübsch gerundetes Hinterteil. Er stieß ein heiseres Knurren aus, das tief aus seiner Kehle zu kommen schien, als er bemerkte, daß sie unter dem Rock nichts trug außer einem blau-weißem Strumpfband, das Ro und Jean ihr geschenkt hatten. "Ich... Du hast doch vorgeschlagen, daß ich auf Unterwäsche verzichten könnte...", gab Frederica mit vor Verlangen belegter Stimme von sich. Das waren die letzten Worte, die Frederica herausbekam, bevor Logan sich buchstäblich auf sie stürzte und sie sich dann in dem leidenschaftlichen Liebesspiel ihrer Hochzeitsnacht verloren. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)