Der Club der Jungfrauen von Nimouluft (Uruha versucht seinen Freunden das Mysterium der Bienchen und Blümchen näher zu bringen....) ================================================================================ Clubtreffen ----------- Der Club der Jungfrauen Kai Ich ließ mich erschöpft auf meinen Stammplatz fallen. Uruha sah auf seine Uhr und Aoi hielt mir ein Glas Eistee hin, welches ich dankbar annahm, während ich nach Atem rang. „Arigatô Aoi-chan...“ sagte ich und kam langsam wieder zu Atem. Ich war mal wieder zu spät. Das war bei mir keine Seltenheit. Ich trödelte immer ein bisschen herum und dann war ich schon wieder zu spät dran. „Kai-chan solltest du dir vielleicht angewöhnen einfach Pünktlich loszugehen, als immer einen Sprint hinzulegen, der die gesamte Olympialaufstaffel Japans vor Neid erblassen lassen würde?“ fragte Aoi und sah mich an. „Eto...ich hab halt noch etwas geübt und da hab ich halt die Zeit vergessen...“ sagte ich wahrheitsgemäß. Uruha sagte nichts dazu. Er nahm seine Sonnenbrille ab und ahmte wohl seinen Vater nach, wenn dieser ein sehr wichtiges Geschäft abwickelte, aber es hätte auch so gut die Geste meines Vaters sein können, wenn dieser ein Brille tragen würde. „Gut kommen wir nun zum Grund dieses Treffens, wo wir geklärt haben das Kai auch gut in Olympia Team laufen könnte, wenn er den Start immer verpassen würde, weil er notorischer Zu-spät-Kommer ist....“ „Ich dachte, wir wollten uns einfach entspannen vom ganzen Schulstress und dann noch Kais Geburtstag planen. Weißt du noch? Kai hat am Freitag Geburtstag und wir wollten ihm beim Planen helfen.“ Sagte Aoi, welcher, genau wie ich, Böses befürchtete. „Aber genau darum geht es doch...“ sagte Uruha und setzte eine selbstzufriedene Miene auf. „Also bevor ich von Aoi unterbrochen wurde, wollte ich, auch wenn Ruki noch nicht da ist, das erste Offizielle treffen des Clubs der Jungfrauen für eröffnet erklären.“ Ich verschluckte mich und wäre wohl an meinem Tee, oder an einem der Eisstückchen erstickt, wenn Aoi mir nicht zur Hilfe geeilt wäre. Obwohl ich nicht wusste, ob ich mich bei ihm bedanken sollte, oder ihn mit meiner Schulkrawatte erwürgen sollte. Denn Uruhas Einfallsreichtum kannte keine Grenzen, wenn es darum ging seine Freunde, zu denen ich mich aus unerfindlichen Gründen noch immer zählte, in der Öffentlichkeit zu blamieren. „Ich wusste, ihr würdet begeistert sein...“ sagte Uruha und griff nach seinem Glas. Ich bemerkte, dass seine Finger passend zu seinem Oberteil in einem dunklen violett lackiert waren. „Ich, als einzige nicht Jungfrau hier und selbsternannter Vorsitzender des Clubs der Jungfrauen, sehe es als meine heilige Mission an euch zu gestandenen Männern zu machen, die kein Sexabenteuer scheuen.“ Führte er aus und ich hörte an seiner Stimme, dss es ihm ernst damit war und das machte mir Angst. Große Angst. Was hatte Uruha sich einfallen lassen, damit Aoi und ich uns mal wieder wünschten nie geboren worden zu sein? Ich ristkierte einen schnellen Blick auf Aoi, der wohl genau so litt wie ich. Er war knall rot und auch ich spürte die Hitze auf meinen Wangen. „Uruha....“ protestierte Aoi schwach, er klang geschockt und fassungslos. Was wieder mal gekonnt falsch von Uruha aufgefasst worden war. „Ich weiß Aoi-chan, dass du dein Glück nicht fassen kannst, dass sich endlich jemand deinem Problem annimmt. Ich weiß, dass es für dich schlimm ist mit 18 noch Jungfrau zu sein.“ Falls es möglich war färbten sich Aois Wangen in einem noch tieferen Rot. „Ich habe auch schon einen Plan....“ sagte Uruha stolz und versetzte damit Aois lautlosen Protesten den Todesstoß. „Hey Leute....“ sagte Ruki und setze sich auf den noch freien Platz. „Ich hab die Einladungen verteilt.“ Sagte er. Sein Japanisch klang etwas seltsam. Er hatte ein Jahr lang in Amerika als Austauschschüler gelebt und da halt nur Englisch gesprochen. Und das hörte man ihm noch immer an. Und dort hatte er dann Reita kennen gelernt. In den ich mich natürlich sofort verlieben musste, als Ruki ihn als seinen besten Freund vorstellte. Mit diesem war auch Tatsurou in unser Leben getreten und ich glaube, dass Aoi sich ziehmlich schnell verliebt hatte. Natürlich war das ganze von Uruha nicht unbemerkt geblieben und seit Anfang dieses Jahres versuchte er uns auf alle möglichen Wege mit irgendwem zu verkuppeln. Eigentlich wollte er uns schon seit drei Monaten mit Reita und Tatsuro verkuppeln aber leider war immer etwas dazwischen gekommen. Dem Himmel sei dank!!! Ich riss die Augen auf. „Uruha du hast doch wohl nicht etwa Einladungen zu meinem Geburtstag verteilt?“ er ignorierte den Unterton der ihn tausend schmerzhafte Tode versprach, wenn das der Fall sein sollt. „Ich habe nur das Getan, was du auch getan hättest!“ sagte er schlicht und einfach. „Das ist Teil eins meines Planes. Sie kommen zu deinem Geburtstag. Da so ein paar mehr Leute einlädst, wir müssen gleich unbedingt noch eine liste durchgehen, mit Leuten wo du es noch nicht wusstest, wird das doch wohl nicht so auffallen. Wir haben doch schon ab und an was unternommen. Also lädt man auch solle Leute auf seinen Geburtstag ein." Und wenn du dann angetrunken bist und er auch...dann schnappst du dir Reita einfach und lässt dich von ihm flachlegen. Ganz einfach. Für dich gilt das Gleiche!“ Erklärte Uruha. Aoi war immer noch geschockt. Er sah Uruha verwirrt und schockiert an. „Wieso soll ich mich von Reita flachlegen lassen?“ fragte er. Der Gute stand wohl noch mehr unter Schock als ich. Aber das brachte Uruha aus dem Konzept. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, dann hätte ich wohl laut losgelacht, aber ich wusste das mein Geburtstag alles werden würde nur nicht entspannt. „Reita?“ Uruha starrte Aoi an. Ruki kicherte und sagte: „Aoi-chan, er meinte, dass du das Gleiche mit Tatsuro tun solltest. Davon abgesehen Uruha. Ich weiß nicht ob das ganz hinhaut. Weil Tatsuro noch keine Ahung hat, ob er kommt. Er will schon. Aber er sagt mir spätestens Morgen Abend bescheid.“ Er war total gelassen, als ginge es ihn nichts an, dass einer seiner besten Freunde gerade zwei andere gute Freunde an den Rand der Verzweiflung trieb. Er nahm einen Schluck aus dem Glas, das vor Uruha stand. „Für dich müssen wir auch noch jemanden finden.“ Sagte Uruha und sah nun Ruki an. Dieser trank das Glas in Ruhe aus und sagte dann ganz cool. „Nimm es mir nicht übel Uruha...deine Idee ist ganz toll...soweit sie Aoi und Kai betrifft. Mit denen zwei verklemmten Volldeppen darfst du gerne Methoden für dein Kupplerbüro in Spe ausprobieren, aber ich bin was Sex angeht nicht verklemmt!“ Uruha grinste, als habe er nicht nur ein Ass, sondern zwei im Ärmel versteckt. „Ach und warum sind wir dann noch Jungfrau?“ fragte er. „Weil es mir keinen Spaß macht, mich durch die Gegend zu vögeln. Und ich möchte, dass es etwas Besonderes wird. Dafür brauche ich aber einen besonderen Menschen...nur den hab ich leider noch nicht gefunden.“ Das nahm Uruha den Wind aus den Segeln. Er verzog seine Lippen zu einem Schmollmund. Aber er sah Ruki mit seinem berühmtberüchtigten Kupplerblick ansah. Der so viel sagte wie. +An Kais Geburtstag hab ich wen für dich und dann wirst du, ob du es willst oder nicht am Morgen danach keine Jungfrau mehr sein!!!+ Aber auch Ruki sah Uruha mit seinem +Versuche es, doch du schaffst es eh nicht+ Blick an. „Ich meine, Uruha wie stellst du dir das vor? Meine Eltern haben gesagt, sie kommen zu meinem Geburtstag und da kann man so was eh nicht tun. Immerhin schlafen die ja auch irgendwo im Haus und ich werde einen Teufel tun meine Eltern aus dem Haus zu schicken. Du weißt genau wie selten ich meine Eltern sehe. Und sie haben versprochen diesmal vorbei zu kommen.“ Kam ich zu dem Punkt, der Uruhas ganzen Plan zu Nichte machen würde. „Aber mal im Ernst....ich kann doch nicht länger mit Leuten befreundet sein, die was Sex angeht so verklemmt sind!“ sagte Uruha. „Was sollen denn die anderen von mir denken....dass ich nicht mal in der Lage bin meinen besten Freunden den Sex nahe zu bringen?“ „Wenn du nicht überall herumposaunt hättest, dass wir drei noch keinen Sex hatten, müsstest du dir auch jetzt nicht über solche Sachen Gedanken machen!“ sagte ich und traf mal wieder ins Schwarze. Aber solche Tatsachen wurden von Uruha immer großzügig übersehen. Ich sah, dass Aoi auf einmal blass wurde. Seine eben noch knall roten Wangen wurden in sekundenschnelle blass. Als ich fragen wollte, ob es ihm nicht gut ginge, hörte ich schon die Stimme meines Schwarmes. „Ruki noch mal schleppe ich dir deinen Timer nicht hinterher!“ Ich konnte nicht widerstehen ich musste hochsehen. Und sah Reita, der Ruki angrinste und ein wissendes Lächeln zierte dessen Lippen. „Tatsurou und meine Wenigkeit haben uns einfach mal gedacht, wir schauen mal rein.“ Ruki wurde blass und seine gelassene Miene verschwand. „Ein Wort!“ knurrte der kleine Blonde und sah Reita an, als würde er ihn jetzt am liebsten töten. „Ja in der Tat es ist interessant was du so in deinen Timer rein schreibst....“ fuhr Reita fort. Neben ihm stand ein großer Junge mit schwarzem Haar. Er hielt in der Hand eine Sporttasche und einen länglichen Koffer. Stimmt ja, Tatsurou gehörte zu der Kendoelite dieses wunderbaren Landes. Ich sah, dass Aoi krampfhaft versuchte sich in Luft aufzulösen. Das hätte ich am liebsten auch getan, als Reita mich dann ansah und seine Augen genau in meine blickten. Wie durch ein Wunder wurde ich nicht Rot. „Danke für die Einladung...“ sagte er und Tatsurou nickte. „Hai, ich weiß zwar nicht, ob ich kommen kann, aber trotzdem danke... immerhin hat Reirei schon rumgemault...“ er grinste. Reita hob eine Augenbraue. „Ich heiße nicht Reirei und ich habe nicht rumgemault. Ich habe mich nur gefragt, ob wir auch eingeladen werden...“ stellte er klar. Mit einer Stimme, die deutlich machte, dass er kein weiters Wort darüber verlauten lassen würde. Ruki grinste. „Ich glaube jetzt sind wir quitt. Du verrätst nicht, was ich da drin habe und ich zeige niemandem die Fotos vom Abschlussball....“ Tatsuro kicherte. „Das würde äußerst peinlich für unseren lieben Reita werden, ne Ruki?“ dieser nickte. Und auf Reitas Wangen legte sich leichte Röte. „Du willst doch wohl nicht den schwärzesten Tag in meinem und auch deinem Leben Publik machen wegen so einer Lappalie.“ Er wedelte mit dem Timer herum. „Darf ich mal reinschauen?“ fragte Uruha mit zuckersüßer Stimme. „NEIN!“ schallte es ihm zweistimmig entgegen. Ruki sprang auf, Reita trat einen Schritt zurück und brachte den Timer in Sicherheit, während Ruki sich zwischen Reita und Uruha stellte. „Gut Ruki, aber ich meine, was könnte es denn Schlimmes sein?“ fragte Aoi, der das erste Mal seit Tatsuro hier war, den Mund aufmachte und wohl hoffte er würde auch etwas herausbekommen. „Wir wissen alle, dass du in mehren terroristischen Vereinigungen wie den `ich singe unter der dusche` oder auch `ich koche etwas für meine Freunde` drin bist. Das lockerte die Stimmung und selbst Ruki schmunzelte. „Aber du musst doch zugeben, wenn ich unter der Dusche singe hört es sich besser an, als wenn du das tust oder?“ fragte Ruki Aoi nickte. „Da fällt mir ein, Kai was wünschst du dir zum Gebrutstag?“ bevor Uruha auch nur daran dachte den Mund auf zumachen trat ich ihm vor das Schienenbein. Sicher ist bekanntlich sicher. Doch mein Handy klingelte. Ich nahm es aus der Tasche und sah die Nummer meines Vaters auf dem Display. Ich ging ran und ich hatte ein schlechtes Gefühl im Bauch. „Kai ich bin’s.“ Hörte ich die Stimme meines Vaters. „Hallo.“ Sagte ich. Und sah über die Dachterrasse auf die Straße herunter. „Warum rufst du an. Ihr wolltet doch schon morgen Nacht hier ankommen.“ „Es hat sich etwas geändert.“ Hörte ich seine Stimme. In mir machte sich Ärger breit. „Was denn geändert?“ Ich tastete mich langsam vor. Ich wusste eigentlich schon, was er mir sagen würde und dass machte mich extrem sauer. Sie würden nicht kommen. Wie jedes Jahr, seit ich zwölf geworden war. Mein Vater reiste, als Geschäftsmann mit meiner Mutter durch die Welt und nicht mal zu meinem Geburtstag kamen sie nach hause. Das war doch mal ein Grund sich hemmungslos zu betrinken an meinem Geburtstag. „Wir können den Termin nicht wahrnehmen.“ Sagte er. „Verdammt, sprich nicht mit mir, als sei ich einer deiner verdammten Geschäftspartner, deren Geburtsage du eh nie versäumen würdest. Ich bin deine Sohn, Kai, schon vergessen?“ fauchte ich. Mein Vater sagte nichts. „Weißt du was? Ich drucke mir das Bild aus der letzen E-mail aus und dann stelle ich es auf den Tisch vor den Kuchen....“ ich war sauer und traurig. Bedeutete ich meinen Eltern so wenig, dass sie es nicht für nötig hielten zu meinem Geburtstag zu kommen? Es tat weh. Sehr weh und das musste man mir wohl angesehen haben. Ich legte auf und machte das Handy aus. Uruha sah mich mit einem Blick an, der Verständnis ausdrückte. Seine Eltern hielten es nicht anders. Sie hatten genau wie meine einen Haufen Kinder gewollt, hatten sich deswegen ein rieeesiges Haus gekauft und nach dem ersten Kind gemerkt, dass es doch nicht so einfach war und es gelassen. Dann ein Kindermädchen besorgt und hatten ihren Lebensstil wieder aufgenommen, den sie vor der Geburt des Kindes geführt hatten. So war es Uruha ergangen. Meine Mutter war bis ich acht war zuhause gewesen und danach immer in regelmäßigen Abständen gekommen, doch nach und nach hörte das auf. Und jetzt schafften sie es nicht einmal zu meinem Geburtstag. Ich stand auf. „Sieht wohl so aus, als hätten wir sturmfrei.“ Sagte ich und tat so, als ob es nicht so schlimm sei, dass meine Eltern nicht kommen würden. Reita zog einen Stuhl heran und Tatsuro tat es ihm nach. „Gut, da du ja gerade eine ganz miese Absage von deinen Eltern bekommen hast, denke ich, sollten wir dich etwas aufheitern. Nicht wahr Tatsu?“ sagte Reita. Und in meinem Bauch begannen die Schmetterlinge zu fliegen. Reita würde noch ein wenig hier bleiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)