Inu Taisho von Anonchi (Inu Taisho x ??) ================================================================================ Kapitel 3: ~Teil 3: Verzeih mir, dass ich dir das nahm. Das nahm, dass dir soviel bedeutete~ -------------------------------------------------------------------------------------------- (pov Inu Taisho) Ich schaute sie an, während ich mir noch immer meine Wange rieb. Ihr Blick war kalt wie immer und ihre Haltung wies mich noch mehr ab, wie ihr kalter Blick und ihre kalte Aura. „Was willst du?“, fragte sie sofort, als ich meine Hand senkte. Das pochen in meiner Wange verflog noch nicht sofort, aber ich konnte es ihr nicht verübeln. Sie schlief, als ich in ihr Zimmer trat, das klopfen schien sie nicht vernommen zu haben. Ich wollte eigentlich wieder rausgehen, doch etwas hielt mich in diesem Zimmer. Der Geruch von etwas salzigem, weswegen ich mich umdrehte. Ich ging ein paar Schritte auf ihr Bett zu. Um ihr Bett herum und sah das Kissen, das sich an einigen Stellen leicht dunkel zu färben schien, Tränen? Ich versuchte genau diesen Gedanken sofort beiseite zu schieben, das hätte nicht zu ihr gepasst, es konnte nur ein Schatten sein. Ich wollte mir das ganze genauer ansehen, doch dann war er schon da, dieser pochende Schmerz in meiner Wange, den ich jetzt noch immer fühlte. Jetzt, wo ich auf ihrer Bettkante saß und sie ansah, wie sie vor mir stand mit ihrem Morgenmantel, den sie sich mit einem schnellen Griff schnappte. „Ich, naja, ich wollte…“, begann ich, während mir erst jetzt auffiel, das ich mir noch gar nicht so richtig überlegt hatte, was ich sagen wollte. „Du wolltest mich, hab ich Recht? Dir reicht es nicht, dich in der Hochzeitsnacht an mir vergreifen zu wollen, du willst es schon jetzt austesten!“, schreit sie schon fast, mit ein wenig Fassungslosigkeit in ihrer stimme. „Nein!“, rufe ich sofort, um sie zu unterbrechen, bevor ihre Vorwürfe womöglich noch belastender wurden. „Ganz im Gegenteil, ich wollte dir nur sagen, dass das heute Mittag nur ein Versehen war, ich wollte dich nicht besiegen!“ Doch diese Entschuldigung schien nicht wirklich zu bewirken, dass sie ruhiger wurde, ganz im Gegenteil, ich sah ihr an, wie sich ihre Wut immer mehr in ihr staute. „AUSVERSEHEN? Ich hör wohl nicht Recht! Du hast mich nicht besiegt, klar! Und ausversehen sicherlich nicht! Ich bin eine starke Youkai, so leicht besiegt man mich nicht, ja? Ich war einen Augenblick nicht bei mir, das war alles!“ Ich schüttelte kurz den Kopf, sie war einfach zu aufbrausend, sie würde mir nie richtig zuhören, wie könnte ich sie denn beruhigen? Bei dem Gedanken viel mir nur eine Möglichkeit ein, nachgeben… „Ja, du hast Recht, ich hätte dich nie besiegt! Deswegen sage ich ja, es war nur ein ausversehen! Nur Glück! Meinst du, ich will dich heiraten?“ Sie schien sich zu beruhigen, jedoch nur für kurz. Ihr Blick wurde plötzlich wieder schärfer, als ich meinen letzten Satz ausgesprochen hatte. „Du willst mich nicht heiraten?“, keifte sie und ich glaubte inzwischen, dass das gesamte Schloss mitbekommen hatte, das ich mich bei ihr rein geschlichen hatte. Ihr lautes Organ war kaum zu überhören, besonders, wenn sie so rasend wie jetzt war. „Ich bin dir wohl nicht untertänig genug, oder wie soll ich das sehen? Weil ich nicht nach deiner Pfeife tanze! Schwächling! Kein Mann kommt mit mir zurecht und darüber bin ich auch glücklich!“ Ich hebe schützend die Hände: „Dann ist doch gut, du willst mich doch auch gar nicht heiraten! Ist es nicht das, was du wolltest?“ Es herrscht kurz eine erschreckende Stille. Ich hatte etwas gesagt, das sie ein wenig zum nachdenken brachte, was mich ein wenig verwunderte. Sie hatte die ganze Zeit nicht gezweifelt, an keinem ihrer Schritte und jetzt begann sie plötzlich doch zu zweifeln? „Es ist zu spät, mein Vater war da…“, erklang ihre Stimme zur Abwechslung sanft. Ihr Vater, aber was hatte er ihr gesagt? Ich schaute in ihr Gesicht, suchte ihren Blick, vor dem ich nun zum ersten Mal keine Angst hatte. Doch sie schaute mich nicht mehr an. Sie schaute hinaus, durch das Fenster… (Pov: Felicitas) Mein Vater, war das nicht Erklärung genug? Kannte er ihn etwa nicht gut genug, um zu wissen, was dieser Satz bedeutete? Ich schaute kurz zu ihm, aber wand meinen Blick schnell wieder von ihm ab, als ich bemerkte, wie sich unsere Blicke kurz trafen. In diesem Moment war es schwer meine kalte Miene zu halten und meine Stärke nicht schwinden zu lassen. Es herrschte Stille und ich hoffte inständig, dass er jetzt einfach mein Zimmer verlassen würde, doch er tat es nicht. Er saß da und starrte mich an. „Lass mich alleine…“zischte ich leise. In der Hoffnung, das er an meinem Ton nicht erkennen würde, der eigentlich Angst hatte davor, das er länger bleiben würde. „Warum hast du geweint?“, höre ich jedoch nur als Antwort. Ich beiße mir auf die Zähne bei dieser Frage. Tränen? Das konnte ich unmöglich zugeben, eine Youkai die weinte, das gab es nicht! Nur Menschen weinen, aber sonst niemand! Und meine Familie hasst Menschen, WEIL sie weinen und winseln. „Ich habe nicht geweint!“, sage ich entschlossen und versuche meinen Blick so gestärkt wie nur möglich zu ihm zu richten. Doch sehe ich in seinen Augen nur Ratlosigkeit. Dieses Gespräch wurde mir langsam zu persönlich, er kannte mich doch noch nicht einmal! Wie konnte er also so etwas fragen? „Ich sagte, du sollst verschwinden!“ Doch ernte ich nur ein Kopfschütteln, gefolgt von einem Seufzen. „Was sagte dein Vater?“, höre ich seine eigentlich ziemlich sanfte und einfühlsame Stimme. So war ich das gar nicht gewohnt. Nicht einmal meine Mutter sprach so mit mir. Nie einer. Ich wankte kurz, doch dann entschied ich mich doch es ihm zu sagen, ein so großes Geheimnis war es ja nicht, schließlich ging es um meinen Vater und nicht um mich, zumindest nicht direkt! „Er drohte mir…“, bekam ich nur zögerlich hervor. Allein die Tatsache, dass mein Vater so weit ging enttäuschte mich auf eine gewisse Art und Weise. Er wollte dieses Bündnis so dringend, das weil er Angst vor dem Osten hatte. Und dafür musste ich nun jetzt hier stehen und einen wildfremden Verlobten sagen, was ich fühlte. Es war unfair. „Wenn ich dich nicht heirate, dann droht mir eine Strafe wegen Hochverrat an meinem Reich. Gleichzusetzten mit einer Verbannung aus dem Reich, dessen einzige Erbin ich bin. Ich heirate dich, weil ER es will.“ Es herrscht erneut diese erdrückende Stille, doch dann durchfährt seine Stimme erneut sanft und beruhigend diese dunkle Atmosphäre: „Deswegen die Tränen… Er nimmt dir deine Freiheit…“ „Ich habe nicht geweint!“, wiederhole ich sofort. Wieso besteht er darauf? Gefällt es ihm denn so sehr zu sehen, das ich schwach bin? „Tränen sind nicht schlimm, schließlich bist du eine Frau“ „Ich bin eine Youkai…“, antworte ich schnell, um dieses unangenehme Thema endlich zu umgehen. „Du weißt nun, was mein Vater sagte, reicht das nicht? Kannst du mich jetzt nicht endlich in Ruhe lassen?“ Ich wende meinen Blick sofort wieder ab. Wieso konnten Männer so nervig sein? Und so aufdringlich? Ich verschränke meine Arme, das mit einem festen Griff. Kann er jetzt nicht einfach gehen? Es ist mitten in der Nacht, keiner wagte sich bisher mich mitten in der Nacht zu besuchen. Es war auch nicht von Anstand. Doch dann hörte ich das Geräusch der Türe, wie sie ins Schloss fällt. Ich drehe mich sofort um, doch der Raum ist leer. Er ist tatsächlich gegangen, so einfach? So schnell? Das war zu leicht. Dieser Mann, er ist so fraglich, aber eine angenehme Stimme hat er. Und er scheint dominant zu sein, auf eine gewisse Art und Weise. Es scheint, als würde er mich verstehen, ohne dass ich ihm auch nur ein Wort über mich erzählt habe. Er weiß, dass mein Vater mir meine Freiheit nimmt und dass es das wichtigste überhaupt für mich ist. Würde er mir womöglich meine Freiheit geben? Mir die Freiheit geben tun und lassen zu können, was immer ich will? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)