Once Soldiers, Always Soldiers von Kuraudo (ZackxCloud) ================================================================================ Kapitel 2: Sephiroth -------------------- Besonderer Dank geht an Subaru91, dieses Chappi ist für dich gewidmet ;) Weiterer Dank geht an alle, die diese FF gefavored haben...Thank you! *freu* ~*~ Wie es der Sergeant vorausgesagt hatte, waren es weniger Leute, die sich am frühen Nachmittag aufstellten. Cloud war so ausgelaugt, dass er kaum seinen Arm heben konnte, um sich neben Zack aufzustellen. Selbst Zack sah müde aus, sein Gesicht geziert mit getrocknetem Blut aus der kleinen Kopfwunde, die er sich zugezogen hatte, und bei der er keine Zeit gehabt hatte sie sauber zu wischen. Sie hatten keine Zeit für nichts um ehrlich zu sein, außer dem, was ihnen vom Sergeant aufgetragen wurde. Sie wurden aus dem Bett geschmissen noch bevor das Wecksignal erklungen war und mussten ein geschriebenes Examen ablegen, in dem sie zeigen mussten, wie viel sie bisher gelernt hatten. Mit einem leeren Magen und vielleicht nur drei Stunden Schlaf, war Cloud ziemlich nervös über seine Ergebnisse. Zehn Minuten fürs Frühstück, welches kaum essbare Marschverpflegung beinhaltete, und dann wieder los. Drill, Training, Hindernislauf, Dauerlauf, Schießplatz… Alles, was sie sie die ganze Woche über getan hatten, gequetscht zwischen den Morgen und den frühen Nachmittag. Die einen kippten wegen schierer Müdigkeit um, andere zogen sich schwere Verletzungen zu. Zacks Kopfwunde hatte er von einem Eisenbalken im Hindernislauf verpasst bekommen und Cloud Seite tat weh wegen einem Fall vom Kletterseil im Dauerlauf. Er war sich nicht sicher, warum er nicht einer der Leute war, die sofort vor Müdigkeit umgekippt waren. Sein Körper sagte ihm immer wieder, dass er sich wirklich freuen würde, wenn er einfach losließe, aber Cloud würde nicht aufgeben, nicht heute und auch nicht jetzt. Er konzentrierte sich einfach darauf Zack zu folgen und wenn er zurück blieb, strengte er sich an ihn sofort wieder einzuholen. Es war schön jemanden zu haben, dem man folgen oder den Rücken decken konnte. Als sie den Dauerlauf beendet hatten, hatte sich die Reihe wieder gelichtet. Viele rangen nach Luft oder stöhnten voller Schmerzen auf und doch hatte jeder, der hier stand zwei drittel des Tages hinter sich gebracht. Der dritte konnte doch nicht so schlimm sein oder? Cloud war sich nicht einmal sicher, was übrig geblieben war, worin sie getestet werden konnten. Der Captain stand vor der Formation und schaute zu, wie sie sich wieder aufrichteten. „Ich nehme an ihr denkt, dass ihr jetzt Mittagessen bekommt.“, fing die Rede Captain an und Cloud seufzte innerlich auf, als er Zacks Gestöhne neben ihm hörte. Frühstück lag schon lange zurück und sie hatten viel Energie verbraucht. Er verhungerte und so wie Zack immer aß, war dieser sicher doppelt so hungrig. „Auf dem Feld werdet ihr auch nicht essen können.“, fuhr der Captain fort, „Der Feind wird sicher nicht warten, bis ihr euer Mittagessen beendet habt. Wenn ihr unter diesen Konditionen nicht fortsetzen könnt, was ihr angefangen habt, seid ihr es nicht wert die Uniformen der DA zu tragen.“ Er drehte sich um und wies auf das Gebäude hinter ihm. Die ganze Truppe war in das Hauptgelände der DA gebracht worden und das Gebäude war eines der kleineren außen liegenden. Vielleicht ein Lagerhaus oder so etwas, dachte Cloud, oder vielleicht Büros. „Eure Aufgabe heute ist Datenbergung. Es gibt einige Informationen auf einer Disk im Safe in einem der Büros. Einige unserer Soldaten sind in dem Gebäude aufgestellt, um die Wachen darzustellen, denen ihr vielleicht begegnen würdet, wenn das eine richtige Invasion wäre. Truppenführern werden Karten gegeben auf denen das Ziel rot markiert ist, außer dieser Hilfe seid ihr auf euch selbst gestellt. Truppen mit weniger als fünf übrig gebliebenen, werden in die weiteren Truppen aufgeteilt. Jede Truppe hat eine andere Route, die zum Ziel führt. Wenn ihr euch zu weit von eurer Route entfernt, werdet ihr disqualifiziert.“ Sechs Leute waren in Clouds Truppe, mit ihm und Zack eingeschlossen. Der Truppenführer war, natürlich, Zack, also musste er sich keine Sorgen darüber machen, dass sein Führer ihn vielleicht „aus versehen“ in die falsche Richtung schickten könnte oder etwas anderes unternahm, um ihn durchfallen zu lassen. „Die Gewehre die ihr bei euch tragen werdet wurden mit Farbkugelmunition ausgestattet“, sagte der Captain, „Euer Feind hat dasselbe bei sich. Achtet darauf, dass die Munition auf kurzer Distanz trotzdem ernsten Schaden anrichten kann. Sammelt eure Waffen und Karten und stellt euch nach eurer Truppennummer auf.“ Es kam Bewegung in die Gruppen und alle bewegten sich in Richtung der Stände mit den Gewehren. Wahrscheinlich war es ihnen nun erlaubt zu reden, denn die Offiziere machten keine Anstalten die entstehenden Gespräche zu stoppen. „Also es hätte viel schlimmer sein können.“, sagte Zack fröhlich, „So wie sie uns heute hin- und hergetrieben haben, hätte es mich nicht überrascht, wenn sie uns echte Munition gegeben hätten. Das wird lustig!“ „Lustig für dich, vielleicht.“, ächzte Cloud, „Ich kipp gleich um.“ „Nananana!“, ihn angrinsend, schlug ihm Zack auf die Schulter, „Je schneller wir dorthin kommen, umso schneller können wir raus, bestehen, feiern, und dann pennen. Ich bin auch müde, glaub mir.“ Die Truppe nahm ihre Waffen und Zack bekam die Karte, als sie ihren Platz in der Reihe einnahmen. Sie waren Truppe3, so mussten sie wahrscheinlich nicht lange auf ihre Runde warten. „Alles klar, klingt ganz so, als würde die Truppe vor uns planen gleich schießend in das Gebäude einzustürmen.“, sagte Zack, als sie die Köpfe zusammen steckten, um sich eine Strategie zu überlegen. „Wir werden heimlich eintreten. Wird weniger Arbeit für uns und weniger ‚Tote’ unsererseits, wenn sie uns nicht entdecken. Ich wette, wir kriegen dann Extrapunkte. Irgendwelche Einwürfe?“ Niemand hatte welche, so nickte Zack nur und fuhr fort. „Gut. Ich bilde die Front. Lukas, du bildest den Abschluss. Terry und Cloud übernehmen die Flanken. Watt und Ryan, ihr werdet in der Mitte stehen und euch um die Karte kümmern. Cloud ist der Ersatzführer. Wenn mir irgendwas zustößt, folgt ihr ihm, verstanden?“ Erschrocken blickte Cloud Zack an, sein Gesicht feurig rot. Seine Kollegen waren nicht weniger überrascht und auch nicht wirklich glücklich mit der Verkündigung. „Ich bin der Truppenführer und das sind meine Befehle.“, sagte Zack leise, nichts von seiner sonstigen Fröhlichkeit in der Stimme. „Wenn das euch nicht gefällt, sucht euch besser einen anderen Truppenführer.“ Seit Zack der einzige Führer war, bei dem alle zustimmten, konnte niemand etwas dagegen sagen, und so schwiegen sie. Cloud bekam einige verächtliche und nachtragende Blicke, doch für mehr gab es auch keine Zeit. Zwei Minuten waren vergangen seit die zweite Truppe eingetreten war und nun waren sie an der Reihe. Erst einmal drinnen schob Cloud seine Sorgen und Ängste beiseite, bestimmt darauf Zacks Glauben in ihm wahr zu machen. Die Wege waren trübe, als ob die Invasion in der Nacht stattfinden sollte. Das passte gut zu ihrem heimlichen Auftritt. Flüsternde Anweisungen von ihrer Mitte führte sie durch ein Labyrinth an Büros. Auf der rechten Flanke hielt Cloud seine Finger auf dem Abzug seines Gewehrs und achtete sorgfältig auf alles, was sich auf seiner Seite befand. Zack würde das Feuer bekannt geben, tief geduckt, sodass er nicht erschossen wurde in dem Moment, in dem er seinen Kopf um die Ecke drehte. Wenn er feststellte, dass die Luft rein war, würde er den Rest weiter winken. Die Gruppe wich erfolgreich zwei feindlichen Patrouillen aus, indem sie warteten, bis diese vorbeigegangen waren und dann weiter liefen. Cloud fing sogar schon an zu denken, dass sie das hier ohne irgendwelche Zwischenfälle absorbieren konnte, bis ein gedämpfter Aufschrei von Terry kam. „Links!“ Einer der Bürotüren stand etwas offen und in dem Moment, als Terrys aufschrie, flog die Tür auf und drei Männer, gekleidet in der Uniform der DA, stießen aus dem Raum und fingen an zu feuern. Cloud schwang sein eigenes Gewehr in die Richtung, aber er konnte es nicht riskieren zu feuern, denn drei seiner Kameraden standen zwischen ihm und dem Feind. Seine Unterlippe beißend, wendete er seinen Rücken der Attacke zu und achtete weiter auf die rechte Flanke. Die Geräusche von den Gewehren könnten andere Wachen anlocken und wenn die anderen auf den einen Angriff konzentriert waren, konnten sie einen weiteren Feind vielleicht nicht kommen sehen. Sich umzudrehen war trotzdem eines der schwersten Dinge, die er je getan hatte. Er musste seinen Kameraden vertrauen, dass sie seinen Rücken deckten. Zwei Kugeln zischten an ihm vorbei, eine von ihnen seinen Arm schleifend, aber sie stießen an die Wand und fielen harmlos auf den Boden. Genau in dem Moment, kamen zwei weitere Wachen um die Ecke und rannten auf sie zu. „Zack!“, schrie Cloud, Panik in seiner Stimme und sein Gewehr bereit auf seiner Schulter und feuerte los. Sein Visier war nicht angebracht und doch schaffte er es einen der kommenden Männer am Bein zu treffen. Im echten Leben würde das nur eine kleine Wunde darstellen, aber es war jetzt genug, um ihn für eine Weile zögern zu lassen. Ein ‚fataler’ Moment. Doch dann gab es ein lautes Klicken rechts von ihm und voller Erfolg sah er zu, wie die beiden Männer anhielten, rote Farbe über ihren Herzen. „Guter Schuss, Kleiner.“, sagte einer von ihnen und rieb seine Brust. Cloud drehte seinen Kopf und sah, dass Zack sein Gewehr geschultert hatte und ihn angrinste. Es gab keine Geräusche vom Kampf, der hinter ihnen stattfand, und Cloud sah, dass die anderen Feinde auch zu Boden gegangen waren. Terry saß auf dem Boden und hielt seinen Magen, sein Gesicht voller Schmerzen. „Ich weiß, dass ihr alle enttäuscht seid nicht noch mehr Feinde zu haben, mit denen ihr spielen könnt, aber lasst uns nicht hier rum stehen und auf den nächsten Angriff warten.“, sagte Zack langsam, „Terry, du bist ‚tot’, wir müssen dich hier zurücklassen. Wir werden deinen Körper auf dem Weg zurück bergen, falls wir können.“ Er schaute über seine Schulter und beäugte die anderen. „Watt, kannst du weiter?“ „Ich muss mit rechts feuern, aber ich schaffe es bestimmt.“, sagte der Mann, sein Gesicht weiß, als Ryan fertig war seinen oberen Arm zu bandagieren. „Okay du nimmst dann die Karte und Ryan wird die linke Flanke übernehmen.“, verkündete Zack. „Lasst uns gehen. Je früher wir das hier beenden, desto schneller können wir Hilfe für euch beide holen.“ Cloud versuchte seinen Atem ruhig zu halten, als sie die Hallen weiter entlang schlichen, aber er konnte sein Herz in seiner Brust schlagen hören und wusste, dass er sich immer noch etwas panisch anhörte. Zack gab ihm jedoch wieder ein aufmunterndes Grinsen, was ihn etwas seinen Sorgen ablenkte. Sie gerieten in eine weitere Patrouille, aber dieses Mal waren sie es, die aus ihrem Versteck sprangen und den Feind überraschten und schossen die Männer ohne Probleme nieder. „Fast da!“, brachte Zack hervor, seine Augen glänzend heiter, als er weiter rannte. „Noch eine Ecke und wir sind da, nicht? Das Büro am Ende der Halle, oder?“ „Yeah“, stimmte Watt zu, seine Augen auf der Karte. Cloud war beeindruckt. Zack erinnerte sich an den Weg, obwohl er nur wenige Minuten die Mappe in der Hand hatte? „Seid vorsichtig, es gibt bestimmt noch eine Wache in dem Büro selbst.”, warnte sie Zack. „Ich sehe auch keine Spuren der anderen zwei Truppen. Wir könnten auch die ersten sein, die hier ankommen.“ Zack rannte voraus, als sie den nächsten Eckpunkt erreichten und der Rest wartete weiter hinten. Es gab nichts außer einer bloßen Wand an der rechten Seite, also wendete Cloud seine Aufmerksamkeit zu Zack. Er sah, wie Zack die Ecke guckte, und dann gleich aufsprang und sich zurück an die Wand drückte, seine Augen groß, als hätte er einen Geist gesehen. „Heilige Scheiße“, murmelte der ältere Junge. „Das ist unfair!“ „Was? Ist da eine ganze Kolonne oder was?“, flüsterte Cloud zurück und wunderte sich, was Zack so sehr erschrecken könnte. Ohne weitere Worte schüttelte der ältere Junge seinen Kopf und Cloud schlich nach vorne, um selber einen Blick auf die Szene zu werfen. Es war nicht schwer zu erkennen, was Zack so aufgelöst hatte. Vor ihm in der engen Halle war der Silberne General persönlich. Jedenfalls war sich Cloud ziemlich sicher, dass er es war. Bestimmt würde niemand sonst solch silbernes Haar haben und würde sonst jemand die Nerven besitzen seine Uniform zu tragen? Wohl kaum… Sephiroth kümmerte sich nicht um seine Umgebung, lief nur auf und ab, als ob er tief in Gedanken wäre – oder vielleicht gelangweilt wegen dem ganzen Warten auf die Truppen, dachte Cloud. Er stieß sich auch zurück an die Wand, so wie es Zack getan hatte. „Es ist Sephiroth.“, flüsterte Zack zu dem Rest der Gruppe, als er sich etwas erholt hatte von dem Schock. Seine Augen waren aber immer noch groß und er war etwas blass, aber er hatte sich unter Kontrolle. „Sephiroth? Der…General Sephiroth??“, quietschte Ryan schon fast. „Das…das ist verrückt! Wie sollen wir denn an ihm vorbei?” „Vielleicht ist es nur jemand mit Maske und Kostüm.“, schlug Cloud vor, doch selbst er dachte nicht, dass das hier der Fall war. Da war etwas, etwas an undefinierbarer Exzellenz an diesem Mann, das ihn dazu bewegte zu denken, dass das wirklich Sephiroth war. Vielleicht die Art, wie er lief, hochgespannt und elegant wie ein Panther, auf der Suche nach seiner Beute. Normale Menschen würden sich nicht so bewegen. Sephiroth, sein Idol! Und doch hätte Cloud sich andere Verhältnisse vorgestellt, um seinem Helden zu begegnen. „Nein, es ist wirklich er.“, Zack schüttelte seinen Kopf, wahrscheinlich dachte er an dasselbe wie Cloud. „Ich verwette mein Leben dafür. Verdammt, das ist so unfair. Wollen sie denn niemanden haben, der diesen Test besteht? Sephiroth macht uns doch alle platt und isst uns zum Frühstück. Der ist uns doch tausendfach überlegen…“ Ein Gedanken schien ihn zu ereilen, denn er hielt plötzlich an und seine Augen weiteten sich wieder. „Wartet, vielleicht ist es das.“, sagte er langsam. „Es ist Feindesgebiet…und wenn wir anspruchsvollen Gegnern gegenüber stehen sollten, würden wir auch nicht in der Lage sein zurück zu unseren Befehlshabern zu gehen und uns bei ihnen auszuweinen wie unfair doch die Welt ist. Vielleicht besteht der Test nicht darin das Dokument zu holen, sondern um zu sehen wie weit wir bereit sind zu gehen und ob wir alles riskieren, um unseren Befehlen zu gehorchen.“ „Wir werden trotzdem getötet, wenn wir ihm in den Weg treten. Falls du es nicht gemerkt hast: Es ist Sephiroth!“, protestierte Lukas und sagte den Namen des Generals etwas lauter, so dass alle zusammenzuckten, „Und ich meine nicht so ‚getötet’ wie Terry!“ „Dann mach’ so weiter und fall durch.“, sagte Zack, seine Augen hell von Überzeugung, „Ich gehe trotzdem. Wer kommt mit mir?“ ‚Ich bin draußen’, wollte Cloud sagen. Es gab nichts in der Welt, was ihn dazu bewegen konnte gegen den Silbernen General zu kämpfen. Was aber aus seinem Mund kam war: „Ich stehe hinter dir.“ Als er seine Worte hörte, hätte er sich fast auf die Zunge gebissen. Aber nun ja…Er war so weit gekommen, es wäre jetzt wirklich dumm, wenn er den Schwanz einzog. Zack nickte, als hätte er nie daran gezweifelt, dass Cloud nicht kommen würde, und schaute wieder zu den anderen. „Noch jemand?“ Ihre Kameraden guckten sich unsicher an und schüttelten einer nach dem anderen ihre Köpfe. „Wir werden den Weg hier sichern.“, bot Lukas an. „Es wäre dumm an ihm vorbei zu rennen und dann wieder zum Ausgang zu schießen.“ „Gut so.“, Zack zuckte mit den Achseln, obwohl man in seiner Stimme hören konnte, dass er die anderen bereits aus seinem Kopf gelöscht hatte. „Komm Cloud, lass uns den ersten Schritt tun, um Soldiers zu werden!“ Clouds Nerven lagen blank, aber er nickte trotzdem und folgte seinem Freund. Die anderen hinter ihnen schauten sie nur ungläubig an. Cloud konnte das ihnen aber nicht wirklich übel nehmen. Er verstand das schon. „So, werden wir versuchen uns an ihm vorbei zu schleichen?“, fragte er sanft mit zitternder Stimme. „Nee. Keine Chance.“, sagte Zack. „Heilige Scheiße, er weiß bestimmt schon, dass wir hier sind. Wir werden raussprinten, wenn er uns am nächsten ist und uns den Rücken zugedreht hat, so als Hinterhalt. Ich werde ihn ablenken. Du bist kleiner, also konzentrierst du dich auf die Tür hinter ihm, okay?“ „Ich werde ihn von hinten schlagen.“, erwiderte Cloud etwas fester. „Ich werde nicht zulassen, dass du dich opferst! Ich will die anderen hier nicht raus führen.“ „Wird schon schief gehen.“, munterte ihn Zack auf und konzentrierte sich auf Sephiroths Gang, um den besten Moment heraus zu bekommen. „Fertig?“ Cloud hob sein Gewehr und versuchte das Zittern seiner Hände zu ignorieren. „Drei…Zwei…Eins…LOS!“ Sie stießen sich aus ihrem sicheren Versteck hervor. Zack schrie einen scharfen Kampfruf und Cloud versuchte alles, um nicht vor Angst zu schreien. Er fing an zu schießen, ohne zu zielen, hoffend auf einen guten Schuss. Sephiroth hatte sich weggedreht und angefangen hinüber zur Tür zu laufen. Jedoch drehte er seinen Kopf schnell ihnen zu, ein Wirbel aus silbernen Haaren und schwarzem Leder. Für eine Sekunde dachte Cloud, er hätte Überraschung in dessen Gesicht gesehen, als sie ihn von hinten angriffen. Er hatte sicher falsch gesehen, oder? Er konnte sich jedoch nicht weiter wundern, als alles sich zum Schlechten wendete. Es gab einen Blitz aus Magie und Zack schrie auf, als er an die Wand flog und hart aufschlug, eine Delle in der Wand hinterlassend. Er fiel auf den Boden, benommen oder bewusstlos, blutend von der wieder geöffneten Kopfwunde. Cloud hatte jedoch keine Zeit, um sich Sorgen über ihn zu machen, als er auch schon Sephiroths Griff um seinen Hals spürte und fühlte, wie der General ihn von seinen Füßen hob, und er sich nur noch darauf konzentrieren konnte genug Luft zu bekommen über seinen vernichtenden Griff. Leuchtende unmenschliche grüne Augen schauten herab auf ihn und irgendwie konnte Cloud genug nachdenken, um festzustellen, dass Sephiroth, obwohl er ihn aufgehoben hatte, immer noch größer als er war. Der Blick des Generals bewegte sich über Clouds Uniform und die Farbflecke auf seinem eigenen Leder, dann wendete er sich wieder Clouds Gesicht zu. „Du hast wirklich einen sehr schlechten Geschmack in Streichen, Rekrut.“ Die Stimme des Generals war sanft und hatte etwas Bedrohliches in sich. Cloud Augen weiteten sich. „Streich?“, quietschte er hervor und versuchte nebenbei noch genug zu atmen. „Uhhh…Zack! Ich denke nicht, dass er Teil der Prüfung ist!“ Seine Stimme war rau und fast unverständlich und er war sich nicht einmal sicher, ob Zack überhaupt noch wach war, um sein Gequietsche zu hören. „Test?“, wiederholte der General und hob eine Augenbraue. „Trainingslager…finale Prüfung.“, kam eine leise schmerzerfüllte Stimme von ihrer Seite. Seine Augen so weit wie möglich drehend, sah Cloud, wie Zack sich so gut wie möglich auf dem Boden aufsetzte. Er hielt seinen Arm gegen seine Rippen und nahm kleine flache Atemzüge. „Sollten…Daten Disk…zurück…aus Büro…bringen. Dachten Sie wären…letzter Test…Sir.“ So wie Zack jedes einzelne Wort hervor pressen musste schätzte Cloud, dass der General ihn mit einem Gemach-Spruch belegt hatte. „Ich verstehe.“, Clouds Füße berührten den Boden wieder, als der General ihn absetzte und seinen Hals losließ, aber seine Beine hielten nicht stand und er fiel auf seine Hände und Knie und versuchte wieder genug Luft in seine Lunge zu bekommen. Sephiroth schaute runter zu ihnen, sein Gesicht nun nicht mehr wütend, sondern neutral. „Nun das erklärt auch, warum ich es geschafft habe die Ruhe zu bekommen, die ich wollte. Ich nehme an, dass sie das Gebäude abgesperrt haben, nachdem ich hergekommen bin, und niemand der mich hier sehen würde, hätte meine Präsenz angezweifelt.“ „Habt falschen Weg…für Ruhe gewählt, Sir.“ Der Gemach-Spruch schien langsam nachzulassen und Zack schien seinen Atem wieder unter Kontrolle zu haben, aber Cloud konnte sich nicht wieder regenerieren egal wie hart er probierte. Der ältere Junge schaute ihn besorgt an. „Hey Cloud, kannst du atmen?“ Seinen Kopf schüttelnd, strengte sich Cloud weiter an durch seinen geschwollenen Hals genug Luft zu bekommen. Er hörte ein sanftes Murmeln und kühle grüne Energie macht sich in ihm breit. Es zischte und leuchtete auf und es schien nicht nur seine Verletzung an seinem Hals wegzuwischen, sondern auch die, die sich an seiner Seite befanden. Er fühlte, wie er förmlich vor Energie leuchtete, als hätte er den ganzen Tag kein ermüdendes Training abgeschlossen. Neben ihm hörte, wie Zack einen tiefen Atemzug nahm und stellte fest, dass der General Heil Materia auf die beiden gewirkt hatte. Und dazu noch einen mit sehr hohem Level, falls es sogar Zacks gebrochene Rippen heilen konnte. „Vielen Dank, Sir!“, sagte Cloud, als er salutierte und nebenbei noch versuchte auf seine Füße zu kommen, Zack tat es ihm gleich. „Kommando zurück“, sagte Sephiroth automatisch und hielt dann an. Mit einem leisen Lächeln fügte er hinzu. „Nun, vielleicht auch nicht, wenn ich alles bedenke. Dann rührt euch.“ Zack gab ein kleines Kichern von sich und Cloud starrte den General an, als sie wieder locker ließen. Hatte der große Sephiroth etwa einen Witz gemacht? Der Mann schaute sie, fast sogar neugierig, an. „Ich entschuldige mich, dass ich euch wehgetan habe.“, sagte er formal, was Clouds Augen noch größer werden ließ. Zuerst ein Witz und jetzt eine Entschuldigung? Er hoffte, dass sein Trupp nah genug stand, um diese Konversation zu hören, sonst würde ihm das kein Schwein glauben. „Vielleicht liege ich falsch, aber sollten in einer Truppe normalerweise nicht mehr Männer sein?“, Sephiroth hob eine Augenbraue. „Sir, ja Sir.“, antwortete Zack. „Der Rest von unserer Truppe liegt zurück und will uns mit ihren Gewehren von dort aus schützen, Sir.“ „Oh?“, Sephiroth blickte die leere Halle hinab und schaute dann wieder zu ihnen zurück. „Ich erinnere mich nicht an schützendes Feuer für euch.“ „Nun sehen Sie, Sir.“, erklärte Zack mit einem straffen Gesicht, „Der Punkt ist, dass sie viel zu weit weg sind, um auf Sie zu feuern. Unsere Gewehre reichen nicht so weit, Sir, deswegen hatten sie einige Probleme. Und sie sind Feiglinge.“ Der letzte Satz war nur geflüstert, doch Sephiroth hatte ihn wahrscheinlich trotzdem gehört, denn er lächelte nun und nickte. „Ich verstehe. Ich schätze es werden mehr Truppen erscheinen?“ „Ganz sicher, Sir.“, stimmte Zack zu. „Ich werde euch dann nicht weiter von eurer Aufgabe abbringen.“, Sephiroth bewegte sich an ihnen vorbei, stoppte jedoch noch einmal. „Wie heißt ihr?“ „Zackary Donovan, Sir.“, antwortete der ältere Junge. „Cloud Strife, Sir.“, warf Cloud auch ein und Sephiroth nickte wieder. „Dann beendet diese Aufgabe. Die DA kann Leute mit so viel Mut und Entschlossenheit wie euch gut gebrauchen.“ Mit diesem Satz war er weg, glücklicherweise einen anderen Weg nehmend als den, wo ihre Kameraden sich versteckten. Doch bestimmt waren ihre Kameraden geflohen, als sie gesehen hatten wie Sephiroth die beiden attackiert hatte. Zack schluckte und Cloud lehnte sich gegen die am nächsten stehende Wand, um sich auf den Beinen zu halten. „Ach du heilige beschissene Scheiße“, murmelte Zack und starrte dem General mit großen Augen nach. „Ich kann nicht glauben, was eben passiert ist.“ „Ich kann nicht glauben, dass wir Sephiroth angegriffen haben und noch leben, um davon zu berichten!“, fügte Cloud mit zitternder Stimme hinzu. „Und er hat sich bei und entschuldigt. Und ich denke, dass er sogar einen Witz gemacht hat!“ „Denke ich auch.“, sagte Zack, seine eingeschüchterte Miene wieder zu seinem normalen Grinsen zurück gewechselt. „Nun, das Gute an dem Ganzen ist, dass danach der Rest der Prüfung ein Kinderspiel ist!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)